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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Auseinandersetzung mit Fotografien stellt für den Historiker eine große Herausforderung dar. Die vorliegende Arbeit, Der koloniale Blick setzt sich mit den Problemen im Umgang mit dieser Quellengattung auseinander und untersucht ihren Nutzen für die Sozialgeschichte Deutsch-Ostafrikas. Geprüft werden soll außerdem, inwiefern die Fotografie als solches zu einem umfassenderen Verständnis der betrachteten Epoche beitragen kann. Untersuchungsgegenstand ist die Kolonialfotografie, mit deren Hilfe die Selbst- und Fremddarstellung analysiert werden soll. Die Fotografie wird in ihrer Funktion als soziale Praxis betrachtet werden, die in gesellschaftlichen Zusammenhängen stattfindet und ihre Bedeutung, weniger aus sich selbst heraus, als durch Zuschreibungen und Verwendungszusammenhänge gewinnt. Von Bedeutung sind daher, nicht nur die Art und Weise in der die koloniale Welt in Ostafrika abgelichtet wurde, sondern auch die gesellschaftlichen und historischen Zusammenhänge, die den kolonialen Blick prägten. In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage auf, inwiefern das Sujet eines Fotografen repräsentativ für die Fremd- und Selbstwahrnehmung der kolonialen Gesellschaft sein kann. [...] Um einen Einblick in den methodischen Umgang mit Fotografien zu vermitteln, ist der erste Teil der Arbeit der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Medium gewidmet. Im Hauptteil werden die Quellen verschiedenen Oberbegriffen zugeordnet, die anschließend einer eingehenden Analyse unterzogen werden. Dabei ist nicht zuletzt die Bewertung der Bilder auf Ebene der Authentizität sowie der Objektivität relevant, die wiederumeine eine profunde Auseinandersetzung mit den historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen voraussetzt. Der Betrachtung der fotografischen Erschließung der Wildnis, d.h. der geo-grafischen und anthropologischen Betrachtungen der Kolonie und seiner Ureinwohner, schließt sich die Auseinandersetzung mit der Selbstdarstellung der Europäer an. Im Anschluss daran wird (im Kapitel Tabus der kolonialen Fotografie) der Frage nach dem nicht Dargestellten nachgegangen. Hierbei wird thematisiert, warum einzelne Aspekte des öffentlichen Lebens jener Zeit keinen Platz im fotografischen Nachlass fanden. Abschließend wird eine Evaluierung bezüglich der Repräsentativität der betrachteten Bildzeugnisse für die Fremd- und Selbstwahrnehmung der kolonialen Gesellschaft vorgenommen.
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