Der Mann von funfzig Jahren - Johann W von Goethe - E-Book

Der Mann von funfzig Jahren E-Book

Johann W von Goethe

4,8

Beschreibung

Ein Major und Witwer von fünfzig Jahren plant seinen Sohn Flavio und seine Nichte Hilarie zu verheiraten. Sie jedoch ist in den Major verliebt, der ihre Gefühle auch erwidert. So fügt es sich nur allzu gut, dass Flavio seinerseits in Liebe zu einer schönen Witwe entbrannt ist. Daher bittet er den Vater ihn von der geplanten Heirat mit Hilarie zu entbinden. Der Familienfriede scheint gerettet – doch dann stellt sich heraus, dass sich die Witwe in den Vater verliebt hat. Die Karten müssen neu gemischt werden. „Der Mann von funfzig Jahren“ wurde erstmals 1808 im „Taschenbuch für Damen“ veröffentlicht. 1829 erschien die Novelle als Teil des Entwicklungsromans „Wilhelm Meisters Wanderjahre“.

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Inhaltsverzeichnis

[VIERTES KAPITEL]

[FÜNFTES KAPITEL]

Zur Einführung

Johann Wolfgang von Goethe

J.L. Sebbers: Goethe

JOHANN WOLFGANG GOETHE:

DER MANN VON FUNFZIG JAHREN

Aus dem Roman

WILHELM MEISTERS WANDERJAHRE

2. Buch, 3. – 5. Kapitel

Der Major war in den Gutshof hereingeritten, und Hilarie, seine Nichte, stand schon, um ihn zu empfangen, außen auf der Treppe, die zum Schloß hinaufführte. Kaum erkannte er sie; denn schon war sie wieder größer und schöner geworden. Sie flog ihm entgegen, er drückte sie an seine Brust mit dem Sinn eines Vaters, und sie eilten hinauf zu ihrer Mutter.

Der Baronin, seiner Schwester, war er gleichfalls willkommen, und als Hilarie schnell hinwegging, das Frühstück zu bereiten, sagte der Major freudig: „Diesmal kann ich mich kurz fassen und sagen, daß unser Geschäft beendigt ist. Unser Bruder, der Obermarschall, sieht wohl ein, daß er weder mit Pächtern noch Verwaltern zurechtkommt. Er tritt bei seinen Lebzeiten die Güter uns und unsern Kindern ab; das Jahrgehalt, das er sich ausbedingt, ist freilich stark; aber wir können es ihm immer geben: wir gewinnen doch noch für die Gegenwart viel und für die Zukunft alles. Die neue Einrichtung soll bald in Ordnung sein. Da ich zunächst meinen Abschied erwarte, so sehe ich doch wieder ein tätiges Leben vor mir, das uns und den Unsrigen einen entschiedenen Vorteil bringen kann. Wir sehen ruhig zu, wie unsre Kinder emporwachsen, und es hängt von uns, von ihnen ab, ihre Verbindung zu beschleunigen.“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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