Der Tag der alles änderte - Tanja Holm-Bertelsen - E-Book

Der Tag der alles änderte E-Book

Tanja Holm-Bertelsen

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Beschreibung

Tanja ist 17 Jahre alt, als sie ihre Mutter durch einen tödlichen Unfall verliert. Ihr Leben geriet aus den Fugen. Sie kämpft mit ihren Emotionen, ihrem später besten Freund, dem Alkohol und versucht, den Tot ihrer Mutter zu verarbeiten. Eine bewegende Geschichte, die ihr gesamtes weiteres Leben verändert hat.

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Dieses Buch widme ich meiner Mom, welche viel zu früh von uns ging.

Christa Holm-Bertelsen

Geborene : Schröder

Geboren am : 20.08.1949

Gestorben am : 31.10.1991

Meine Mutter wuchs in einem Heim auf. Ihre Eltern verstarben, als sie noch recht jung war. Meine Großeltern, für mich sind sie es, auch wenn wir nicht blutsverwandt sind, holten meine Mutter zu sich, als sie 13 Jahre alt war. Sie gaben ihr ein liebevolles zu Hause.

1973 heiratete sie meinen Vater. Das Glück meiner Eltern schien vollkommen, als ich 1974 das Licht der Welt erblickte.

1991, als ich 17 Jahre alt war, verunglückte meine Mutter tödlich.

Erst im Laufe der nächsten Jahre erfuhr ich Hintergründe und Einzelheiten aus dem Leben meiner Mutter. Ich erfuhr von den Geschwistern meiner Mom welche ich bis heute, mehr als 30 Jahre nach ihrem Tod nicht kennenlernen sollte, durfte. Warum das alles so ist, ist mir bis heute, trotz missglückten Kontaktaufnahmen, ein Rätsel.

Die Grundzeilen in jenem Buch hier schrieb ich 10 Jahre nach dem Tode meiner Mutter, doch erst heute, mehr als 30 Jahre später, traue ich mich, jene Zeilen als Buch niederzuschreiben und zu veröffentlichen

Zu mir ;

Mein Name ist Tanja, stolze Mutter zweier Kinder, welche mittlerweile erwachsen sind. Ich bin eine relativ starke Person. Ich durchlebte diverse Schicksalsschläge, gab nie auf und versuche mittlerweile, das Leben zu genießen und die Träume des Lebens auszuleben. Ich bin wohnhaft in Deutschland, lebe aber zwischenzeitlich stets einige Monate im Jahr, im paradiesischem Thailand.

1974 wurde ich im verträumten Brake an der Unterweser geboren. Ich wuchs in einem kleinen Dorf in ländlicher Atmosphäre auf. Anfang der 90ziger begann ich mit Gedichten und Kurzgeschichten schreiben. Doch, zur damaligen Zeit hatte ich noch zu viel Angst vor der Reaktion der Familie, der Gesellschaft, um meine Schriftstücke zu veröffentlichen. Erst knapp 30 Jahre später veröffentlichte ich mein erstes selbstgeschriebenes Buch, welches ich einem Mann gewidmet hatte, der sehr starke Selbstzweifel an sich hegte. Ich zog meine Kinder allein groß, besaß eine Karaoke Bar. 2016 schlug das Schicksal zu- Schlaganfall. Doch, ich kämpfte mich zurück ins Leben, weiß heute den Wert meines Lebens zu schätzen.

Inhaltsverzeichnis

Der 31 Oktober 1991, der Tag, der alles änderte

Gedichte

5 Jahre ohne dich

Momente

Man sagte mir

An Tagen wie diesen

Der Weg zu mir selbst

Liebes Ich

Dezember 1991 geschrieben

ES geht mir gut

Allein

Höre bitte auf

Lieber Papa

Geschrieben 1992

Der 31 Oktober 1991, der Tag, der alles änderte

„Hey Tanni, kannst Du heute bitte bis 19.30 Uhr arbeiten? Ich habe zu wenig Leute.“ BB, meine Abteilungsleiterin in diesem Modehaus, fragte das mit einem Gesichtsausdruck, als wenn es ihr absolut nicht gut ginge. Sie wirkte blass, ihre Stimme zitterte. Was war hier los? Heute war „langer Verkaufs Donnerstag“. 1991 gab es nur den sogenannten langen Donnerstag, an dem die Geschäfte bis 20.00 Uhr aufhaben durften.

An sich hatte BB immer genug Leute, um die einzelnen Abteilungen zu besetzen. Vor 3 Monaten fing ich in diesem Modehaus eine Ausbildung zur Textilverkäuferin an und BB war stets eine nette, liebe Frau. Es machte mir Spaß mit ihr zusammen zu arbeiten, denn sie lies nie die protzige Vorgesetze raus. Nein, sie war eher wie eine Art Bekannte, zu der man aber Respekt hatte, denn schließlich war sie die Abteilungsleiterin.

„Klar kann ich länger machen, ich muss nur eben Mama anrufen, ihr sagen, dass ich noch bleibe, da sie mit dem Essen wartet. “BB`s Augen fingen zu glänzen an.

Sie wirkte plötzlich so zittrig. „Lass man Tanni. Ich rufe sie schnell an. Bleibe du man hier in der Abteilung und halte mit Mirco die Stellung. “BB versuchte zu lächeln, doch irgendwas schien sie zu quälen. Seltsam. BB drehte sich ohne ein weiteres Wort um und ging. Erst viel später sollte ich erfahren, warum BB sich an jenem Abend mir gegenüber so verhielt, wie sie sich verhielt.

Mirco, ein sehr lieber Kollege, er war Student und arbeitete neben seinem Studium im Modehaus als Aushilfe und ich, schauten einander fragend an, denn das BB einfach so ging, das war absolut nicht ihre Art. Auch Mirco war sichtlich irritiert über die gerade geschehene Situation. „Naja,“ sagte Mirco, „vielleicht hat sie heute einen schlechten Tag.“

Wir machten weiter unsere Arbeit und flirten dabei ein wenig. Ich mochte Mirco sehr. Er sah so verdammt gut aus. Mit seinen langen dunklen Haaren, die leicht gewellt auf seine Schultern fielen. Seine braunen Augen stachen liebevoll aus seinen Gesichtszügen hervor. Er war ein besonders interessanter junger Mann.

Als es endlich 19.30 Uhr, Feierabend war, schwebte ich auf Wolke sieben. Mirco hatte mich für den nächsten Tag ins Kino eingeladen. Wow, endlich gingen wir zusammen aus. Das war heute mein Glückstag, dachte ich zumindest zu jenem Zeitpunkt noch.

Überglücklich fuhr ich an jenem Abend mit meinem alten klapprigen Mofa, welche mein Vater mir liebevoll hergerichtet hatte, nach Hause. Der leichte Nieselregen an jenem Abend machte mir überhaupt nichts aus. Ich freute mich einfach nur wahnsinnig auf den morgen kommenden Kinobesuch mit Mirco.

„Tanja?!“ Mein Vater stand mit ängstlichem Gesichtsausdruck vor mir. So kannte ich ihn nicht, habe ihn nie zuvor so gesehen. Irgendetwas stimmte nicht. Irritiert stand ich auf den Flur in unserer gemütlichen drei Zimmer Wohnung, welche Mama liebevoll eingerichtet hatte. Ja, ich fühlte mich sehr wohl in meinem zu Hause. Ich gehörte zu jenen Kindern, denen es an sich an nichts mangelte. Ich hatte ein toll eingerichtetes Zimmer, eine Stereoanlage und sogar ein türkis farbendes Rennrad, auf welches ich besonders stolz war. Zur damaligen Zeit war das keine Selbstverständlichkeit, das man als Kind so etwas besaß. Die Zeiten waren damals anders.

„Tanja, wir, wir müssen jetzt ganz stark sein. Wir müssen jetzt zusammenhalten. Es ist...“ Mein Vater hielt inne, sprach nicht weiter. Mein Gott, was war denn heute mit meinen Mitmenschen los? Erst BB ihr seltsames Verhalten, nun mein Vater. Ich versuchte nachzudenken. Was war los?