Der Tote im Mittellandkanal - Andrea Gerecke - E-Book

Der Tote im Mittellandkanal E-Book

Andrea Gerecke

4,8

Beschreibung

Keiner konnte ihm das Wasser reichen. Jedenfalls schien es immer so. Mit seinem unschlagbaren Charme überwältigte er jeden, ob Mann oder Frau. Nun liegt der überaus schöne Sven Kruse auf der Rückbank seines Porsche, mit billigem Kaninchendraht aus dem Baumarkt gefesselt, tot im Mittellandkanal. Ist der Tote, der einen ziemlich aufwendigen Lebensstil geführt hatte, Opfer einer Autoschieberbande, sind seine unzähligen Frauengeschichten ein Motiv oder hat er sich bei Bestechungen Feinde gemacht? Fragen über Fragen. Was zunächst völlig klar ist, wird im Laufe der Untersuchungen jedoch immer zweifelhafter, bis das Ermittlerteam erneut die berühmte Stecknadel im Heuhaufen findet. Ein neuer Fall für den erfolgreichen Kommissar Alexander Rosenbaum aus Berlin, der aufgrund seines problematischen Familienlebens weiterhin im westfälischen Minden ermittelt. Zur selben Zeit taucht ein alter Herr auf, der das rätselhafte Verschwinden seines alten Schulfreundes äußerst undurchsichtig findet. Die Anzeige bei der Polizei hat unangenehme Folgen für die Familie des Vermissten. Es kommt zu einer beispiellosen Erklärung …

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Im Verlag CW Niemeyer sind bereits

folgende Bücher der Autorin erschienen:

Mörderischer Feldzug

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.ddb.de

© 2012 CW Niemeyer Buchverlage GmbH, Hameln

www.niemeyer-buch.de

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Carsten Riethmüller

unter Verwendung eines Motivs von shutterstock.com

Druck und Bindung: AALEXX Buchproduktion GmbH, Großburgwedel

Printed in Germany

ISBN 978-3-8271-9416-9

E-Book-Konvertierung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm

E-Book ISBN 978-3-8271-9819-8

Der Roman spielt direkt am Treffpunkt von Weser- und Wiehengebirge im Nordrhein-Westfälischen. Malerisch liegt das mittelgroße Städtchen an der Weser, die beide Erhebungen teilt oder vereint. Je nachdem, aus welcher Perspektive man das betrachtet. Alle Handlungen und Charaktere sind natürlich frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten ergeben sich also rein zufällig. Regionale Wiedererkennungseffekte sind indes erwünscht …

 

 

Über die Autorin:

Gebürtige Berlinerin mit stetem Koffer in der Stadt. Studierte Diplom-Journalistin und Fachreferentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Kurz vor dem Jahrtausendwechsel Entdeckung der Liebe zum Landleben mit den dortigen kreativen Möglichkeiten. Umzug ins vorletzte Haus an einer Dorfstraße in NRW. Arbeit als freie Autorin und überregionale Journalistin. Literarische Spezialität sind mörderische Geschichten, in denen ganz alltägliche Situationen kippen. Nach den Gutenachtgeschichten für Erwachsene „Gelegentlich tödlich“ folgten „Warum nicht Mord?!“ und „Ruhe unsanft“. 2011 erschien der erste Fall von Kommissar Alexander Rosenbaum „Mörderischer Feldzug“ innerhalb der Weserbergland-Krimi-Reihe, der in Minden spielt. Dazu kommen humoristische und satirische Texte, Prosa und Lyrik. Veröffentlichungen in zahlreichen Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften. Mitglied bei den „Mörderischen Schwestern” und im „Syndikat” sowie im Leitungsteam der Mindener Lesebühne.

Siehe auch www.autorin-andrea-gerecke.de

 

 

„Aller Menschen harrt der Tod,

und keinen gibt’s auf Erden,

der untrüglich weiß, ob ihn der nächste Morgen

noch am Leben trifft.“

Euripides

Untergang

Der Mond stahl sich kurz durch eine Wolkenlücke und beleuchtete das Treiben. Kahle Bäume warfen filigrane Schatten. Ein paar Enten schnatterten aufgeregt. Kaum hörbar setzte der Wagen zurück, machte einen halben Kreis und entfernte sich dann vom Ufer, ohne dass die Scheinwerfer seinen Weg beleuchtet hätten. Zwei Personen saßen im Auto.

Unterdessen versank der Porsche, in dessen Lack sich die Nacht spiegelte, langsam im Mittellandkanal. Wasser stieg im Fahrzeug auf. Der Motor stotterte. Auf der Rückbank befand sich ein Mann, fest gewickelt in Kaninchendraht. An seinem Hinterkopf klaffte eine große Wunde und Blut verklebte die Haare. Er lag zusammengekrümmt, scheinbar tot. Als das eiskalte Wasser die Polsterung und damit auch ihn erreicht hatte, zuckte er plötzlich zusammen.

Sven Kruse schlug die Augen auf. Er glaubte sich in einem Albtraum, versuchte sich zu bewegen, zappelte, strampelte und schaffte es, sich aufrecht hinzusetzen. Sein Blick fiel auf das goldene Feuerzeug neben seinen Füßen. Es gehörte nicht ihm.

„Hilfe“, brüllte er. „Hilfe! Hört mich denn keiner?“

Keine Menschenseele konnte ihn hier, in einem Umfeld von lauter Industriebauten, um diese Tageszeit vernehmen. Rundum die Fluten, die das Fahrzeug umschlossen, waren schon über dem Wagen zusammengeschlagen und ließen kaum mehr Raum für einen Atemzug.

Sven Kruse legte den Kopf schräg unter das Dach, am ganzen Körper zitternd. Es gelang ihm, einen Finger aus dem Draht herauszuwinden und damit den Fensterheber zu betätigen. Eine Fingerspanne breit nur öffnete sich die Scheibe, dann versagte die Technik.

In Sekundenbruchteilen fuhr ihm sein ganzes Leben durch den Sinn. All die Schönen, die er geliebt hatte. Und jetzt das. Nie und nimmer hätte er damit gerechnet. Ausgerechnet damit. Er erinnerte sich an das Gerangel und dass er nach einem linken Haken seines Kontrahenten hintenüber gestürzt war. Dann das Blackout.

Sein Kopf geriet unter Wasser. Er hielt die Luft an. Eigentlich war er ein guter Schwimmer und konnte mühelos lange Tauchstrecken überwinden. Aber hier nahm die Panik Besitz von ihm. Ein letztes Mal bekam er etwas Oberhand. Während er dann doch automatisch Luft holte, gelangte Wasser in seine Lungen. Er hustete, verschluckte sich und spürte, wie es ihm den Magen anhob.

Mit den Füßen stampfte er auf den Boden, als ob das etwas hätte bringen können. Plötzlich erstarrten seine schreckgeweiteten Augen im Moment. Der Wagen setzte am Grund auf. Vom Motor war schon ein kleines Weilchen nichts mehr zu hören.

Die Enten hatten sich beruhigt. Das Wasser im Kanal schlug sanft an die Mauern.

Stille Nacht

Weihnachten war die Hölle. Es fing ja schon damit an, dass noch mehr Leute die glorreiche Idee hatten, an jenem Freitagnachmittag die A 2 gen Berlin zu bevölkern. Bis zur Autobahnauffahrt klappte alles einigermaßen, wenn man mal von dem maulenden Albert absah, der auf dem Beifahrersitz in seiner Transportkiste Radau machte. Doch das war Alexander Rosenbaum von seinem Vierbeiner gewöhnt. Der mochte die Fahrerei eben nicht. Und wenn Alexander ehrlich zu sich war, dann hatte auch er schon die Nase voll von den stundenlangen Touren. Jetzt jedenfalls standen sie kurz hinter Hannover, als die übliche Stop-and-go-Arie begann.

Heiligabend fiel in diesem Jahr auf einen Sonnabend und der Kommissar hatte sich die Woche zwischen den Feiertagen freigenommen. Wobei damit nur ein verschwindend kleiner Bruchteil seiner aufgelaufenen Überstunden abgegolten war. Es war in Minden nicht anders als in Berlin, Überstunden fielen eben auch hier bei Kommissaren an, und zwar reichlich. Grundsätzlich sollten die natürlich innerhalb der folgenden zwei bis drei Monate abgebummelt werden. Aber die Praxis bewies immer wieder die Funktionsunfähigkeit dieser Vorgabe. Entweder war die Personaldecke zu dünn oder die jeweilige Lage erlaubte einen Abbau der Stunden nicht.

Gern hätte sich Alexander Rosenbaum etwas davon bezahlen lassen wollen, aber das wurde nur sehr ungern genehmigt. Schließlich kostete das Geld! Er sah die Personalchefin Martina Mahler mit ihrer Lieblingsaussage und der Ablehnung vor sich. Also schob er gerade mal wieder einen Berg von Stunden vor sich her. In Erwartung, dass er eines Tages die Order bekam, mal eben ein Weilchen zu Hause zu bleiben. Oder die zusätzlichen Zeiten wurden gedeckelt, weshalb man ab einem bestimmten Zeitraum für null arbeitete.

Und nun vertrödle ich hier auf der Straße schon wieder einmal kostbare Lebenszeit, grübelte Alexander bei sich und suchte nach einem passenden Sender. Radio Westfalica hatte ihn bereits zuvor auf der Bundesstraße verlassen. Er entschied sich, wie fast immer, für den Deutschlandfunk. Ausgiebige Nachrichten und die nötigen Verkehrsinformationen, dazu reichlich interessante Berichte. Allerdings immer untermalt von seinem Kater, der protestierende Laute von sich gab.

„Sei ruhig, mein Lieber, wir packen das schon“, tröstete er sich und seinen Begleiter und streckte zwei Finger der Rechten kraulend zwischen den Gitterstäben hindurch, was das Tier allerdings nicht sonderlich beeindruckte. Es schien noch mehr zu maunzen. Die Töne wurden schriller. Außerdem stieg ein etwas scharfer Geruch auf. Ein Glück nur, dass Alexander ein dickes, weiches Handtuch in die Kiste gelegt hatte. Die konnte das Malheur nun aufsaugen.

„Albert!“ Alexander Rosenbaum klang jetzt energischer, um gleich wieder einzulenken. Was konnte schließlich der Kleine dafür, dass in ihm schlechte Laune aufstieg. „Ganz friedlich und keine Panik, mein Alter, das ist nur eine Übergangsphase. Nachher bist du wieder bei Lena und Tina. Die freuen sich schon riesig auf dich und werden dich im Puppenbettchen verstauen…“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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