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Das Ende der 'Titanic' ist eine der größten Schiffskatastrophen. Neue Untersuchungen zeigen: Der Untergang war vermeidbar. Niemand hätte im April 1912 im eisigen Nordatlantik sterben müssen. Die Verkettung diverser Fehler führte zu dem tragischen Unglück während der Jungfernfahrt. Mithilfe von Historikern und Schiffsingenieuren wirft das Buch einen Blick auf die Ursachen und rekonstruiert den Ablauf der Katastrophe. Da ist zum Beispiel das Ausweichmanöver des Ersten Offiziers: Warum wurde der Eisberg erst so spät entdeckt? Hätte der Stahlkoloss die Kollision überstanden, wenn er den Eisberg direkt gerammt hätte? Warum ist das Schiff derart schnell voll Wasser gelaufen? Haben die Abläufe nach dem Zusammenstoß zum schnellen Sinken der 'Titanic' geführt? Mehr als ein Jahrhundert nach dem Ende des angeblich unsinkbaren Luxusliners geht das Buch auf Spurensuche. Wer war schuld am Tod von über 1500 Menschen? Nach der Kollision mit einem Eisberg bei der Jungfernfahrt von Southampton in England nach New York sank die Titanic in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912. Mehr als 1.500 der rund 2.200 Menschen an Bord kamen ums Leben.
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Seitenzahl: 80
Veröffentlichungsjahr: 2024
Walter Brendel
Der Untergang der Titanic
Impressum
Texte: © Copyright by Walter Brendel
Umschlag: © Copyright by Walter Brendel
Verlag:
Das historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag
Gunter Pirntke
Mühlsdorfer Weg 25
01257 Dresden
Inhalt
Einführung
Das Schiff
Der Untergang
Die Kollision und Kapitän Smith
Rettungsversuche
Nach dem Untergang
Die Schuldfrage
Quellen
Das Ende der 'Titanic' ist eine der größten Schiffskatastrophen. Neue Untersuchungen zeigen: Der Untergang war vermeidbar. Niemand hätte im April 1912 im eisigen Nordatlantik sterben müssen. Die Verkettung diverser Fehler führte zu dem tragischen Unglück während der Jungfernfahrt. Mithilfe von Historikern und Schiffsingenieuren wirft das Buch einen Blick auf die Ursachen und rekonstruiert den Ablauf der Katastrophe. Da ist zum Beispiel das Ausweichmanöver des Ersten Offiziers: Warum wurde der Eisberg erst so spät entdeckt? Hätte der Stahlkoloss die Kollision überstanden, wenn er den Eisberg direkt gerammt hätte? Warum ist das Schiff derart schnell voll Wasser gelaufen? Haben die Abläufe nach dem Zusammenstoß zum schnellen Sinken der 'Titanic' geführt? Mehr als ein Jahrhundert nach dem Ende des angeblich unsinkbaren Luxusliners geht das Buch auf Spurensuche. Wer war schuld am Tod von über 1500 Menschen?
Nach der Kollision mit einem Eisberg bei der Jungfernfahrt von Southampton in England nach New York sank die Titanic in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912. Mehr als 1.500 der rund 2.200 Menschen an Bord kamen ums Leben.
Nächtliche Fahrt der Titanic im Nordatlantik, umgeben von Eisbergen, die ihr zum Verhängnis wurden und mehr als 1.500 Menschen in den Tod riss.
Die RMS Titanic) war ein britischer Passagierdampfer der White Star Line und bei ihrer Indienststellung am 2. April 1912 das größte Schiff der Welt. Sie wurde für den Einsatz im Transatlantik-Liniendienst zwischen Southampton und New York entworfen und startete am 10. April 1912 zu ihrer Jungfernfahrt. In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 kollidierte sie im Nordatlantik mit einem Eisberg. Aufgrund der dabei entstandenen Schäden versank sie zwei Stunden und vierzig Minuten später. Von den über 2220 an Bord befindlichen Menschen kamen 1514 Personen ums Leben, weshalb der Untergang zu den größten Unglücken der Seefahrt zählt.
Das katastrophale Ende der ersten Fahrt der Titanic fand enormen Widerhall in den Medien und prägt bis heute die Vorstellungen über Schiffsunglücke. Dazu beigetragen haben die Umstände des Unglücks, darauf beruhende Streitfragen und Verschwörungserzählungen und nicht zuletzt die Prominenz mancher Opfer. Eine Rolle spielt dabei der Begriff der „Unsinkbarkeit“, der damals wie heute mit der Titanic in Verbindung gebracht wird.
In den offiziellen Untersuchungen und Gerichtsverfahren kam es zu keiner eindeutigen Klärung der Schuldfrage. Es wurde festgestellt, dass auf der Titanic die damaligen Sicherheitsstandards und seemännischen Praktiken im Wesentlichen eingehalten worden waren. In der Folge kam es daher zu einem Umdenken in wichtigen Fragen zur Sicherheit auf See.
Die Titanic bei der Abfahrt aus Southampton am 10. April 1912
Noch heute ist das Interesse in Medien und Kunst an der Titanic sehr groß. Es bezieht sich häufig auf das Verhalten einzelner historischer Personen, die damalige, streng nach Klassen unterteilte Gesellschaft, auf den Luxus der Ersten Klasse sowie die technischen Aspekte des Schiffes und die Erforschung des Wracks. Bedeutsam ist ferner der Gedanke, dass technische Errungenschaften die Natur nicht bezwingen können, was sich in der Geschichte der Titanic idealtypisch zeige.
Am Sonntag, den 14. April 1912, fuhr die Titanic mit 22,5 Knoten (41,7 km/h) durch die Nacht; das war beinahe ihre Höchstgeschwindigkeit. Kapitän Smith hielt die zuvor erhaltenen Eiswarnungen für nicht so wichtig, sondern vertraute darauf, dass ein Eisberg frühzeitig erkannt werden würde, um auszuweichen. Die mondlose Nacht war dunkel, aber klar.
Um 23:40 Uhr Bordzeit stieß die Titanic gegen einen Eisberg. Dies wird durch Zeugenaussagen bestätigt, die den Eisberg gesehen haben oder die den Zusammenstoß im Schiff gehört bzw. gespürt haben. Die Männer im Ausguck und auf der Brücke haben den Eisberg weniger als eine Minute vorher gesichtet. Bei der Sichtung war der Eisberg schätzungsweise eine Drittelmeile bis eine halbe Meile vom Schiff entfernt. Es dauerte etwa 20 Sekunden, bis auf der Brücke ein Ausweichmanöver befohlen wurde. Am wahrscheinlichsten ist, dass der Aufprall auf den Eisberg die Übergänge zwischen den Schiffsplatten aufriss und so mehrere Lecks verursachte
Es gibt viele, teils widersprüchliche Aussagen von Zeugen, wie die Besatzung auf die Sichtung reagiert hat. Das mag auch daran gelegen haben, dass Besatzungsmitglieder sich selbst nicht belasten wollten. Halpern hat die Abläufe wie folgt rekonstruiert:
Der Ausguck Frederick Fleet sichtet in Fahrtrichtung, oder leicht steuerbord, des Schiffes einen Eisberg.
Fleet läutet umgehend dreimal die Glocke. Daraufhin eilt er zum Telefon im Ausguck und meldet dem Steuerhaus, ein Eisberg sei „right ahead“.
Dies nimmt der Sechste Offizier James Moody entgegen, der die Information sofort an den Ersten Offizier William Murdoch weitergibt. Murdoch überlegt eine gewisse Zeit lang und befiehlt dem SteuermannHitchens das Ausweichmanöver, nämlich hart nach links zu steuern. Murdoch läuft zum Maschinentelegrafen für ein Signal an den Maschinenraum.
Im Maschinenraum sieht man kurz vor dem Kontakt mit dem Eisberg das Signal „stop“.
Das Schiff bewegt sich ein bis zwei Punkte (22 und ein halbes Grad) nach Backbord. Daraufhin scheint der Eisberg das Schiff kurz vor dem Vormast Steuerbord zu berühren. Für einige Sekunden hört man das Geräusch von zerreißendem Metall.
Während des Kontakts mit dem Eisberg ist Murdoch am Schalter für die wasserdichten Schotten. Nach einem Warnsignal von einigen Sekunden fallen sie herunter.
Nachdem der Eisberg den rechten Flügel der Brücke passiert hat, lässt Murdoch das Schiff nach rechts steuern. (Damit verhindert er, dass das Heck ausschert und den Eisberg rammt.) Zeugen sehen den Eisberg rechts hinten vom Schiff, bevor er wieder in der Dunkelheit verschwindet. Einige Minuten später kommt das Schiff zum Stehen.
Der Zusammenstoß mit dem Eisberg riss auf einer Länge von ca. 90 Metern zahlreiche Lecks in die Außenhaut des Schiffes, durch die nun tausende Liter Wasser eindrangen. Es wurden 6 der 16 wasserdichten Abteilungen beschädigt. Kapitän Smith war schon kurz nach dem Zusammenstoß auf der Brücke und ließ sich über das Geschehene informieren. Nun galt es sich einen Überblick über den entstandenen Schaden zu verschaffen. Offiziere konnten in ersten Erkundigungen noch keinen Wassereinbruch feststellen, doch Smith meinte zum herbeigeeilten Reeder Bruce Ismay, dass der Schaden vermutlich ernst sei.
Gegen 00:00 Uhr wusste Smith, dass die Titanic ernsthaft beschädigt war, aber noch nicht das Ausmaß. Er befahl, die Rettungsboote abzudecken und die Besatzung in Bereitschaft zu versetzen. Gegen 00:15 Uhr wurde den Funkern der Titanic aufgetragen, Notrufe zu senden. Zwischen 00:10 Uhr und 00:20 Uhr wurden die Passagiere aufgefordert, sich auf das Deck zu begeben. In diesem Zeitraum wurde Schiffskonstrukteur Thomas Andrews mit erschrockenem Gesicht beobachtet, der bereits wusste, dass der Postraum, drei vordere Abteilungen und der Kesselraum Nr. 6 sich unkontrollierbar mit Wasser füllten. Ihm war bewusst, dass die Titanic verloren war. Darüber informierte er Smith und die Schiffsführung gegen 00:25 Uhr, und Smith gab den Befehl aus, die Passagiere in die Rettungsboote zu bringen.
Smith und der chief officer Henry T. Wilde koordinierten und überwachten die Maßnahmen. Das erste Rettungsboot (Nr. 7) wurde um 00:40 Uhr auf der Steuerbordseite zu Wasser gelassen, die letzten (Nr. 10 und Nr. 4) um 01:50 Uhr auf der Backbordseite. Hinzu kamen die vier Faltboote, die teils von Bord gespült und nur mit Mühe besetzt wurden. Fast alle Boote waren nicht voll besetzt; die einzelnen Zahlen basieren auf Augenzeugenberichten und werden sich nie genau verifizieren lassen.
Ein Grund für die Unterbesetzung war die Maxime, dass Frauen und Kinder zuerst in die Boote sollten, was von den Besatzungsmitgliedern unterschiedlich streng ausgelegt wurde. Anfangs wollten viele Passagiere auch nicht ins Rettungsboot, weil ihnen der Ernst der Lage nicht ausreichend bewusst war. Außerdem waren die Besatzungsmitglieder im Umgang mit den Rettungsbooten wenig geübt. Sie fürchteten (unbegründet), dass die Einrichtungen zum Herunterlassen (davits) nicht die volle Last tragen würden.
Wer keinen Platz in einem Rettungsboot bekam, sprang von Bord oder wurde von Bord gespült, als das Schiff sank. Einigen wenigen Menschen gelang es, im eiskalten Wasser (nahe dem Gefrierpunkt) zu einem Rettungsboot oder Faltboot zu schwimmen. Die übrigen starben an Unterkühlung. Schätzungen zufolge überlebt man den Aufenthalt im eiskalten Wasser nur 15 bis 45 Minuten lang. In weniger als 15 Minuten ist man bereits erschöpft oder wird bewusstlos. Die Menschen in den Booten entfernten sich von der Titanic, weil sie fürchteten, vom Sog des sinkenden Schiffes erfasst zu werden, und auch, dass Überlebende aus dem Wasser die Boote zum Kentern bringen könnten.
April 1912, ein Eisberg triftet Südwärts in den Nordatlantik. Nach einer Reise von 3000 Km kreuzt er die Route der Titanic. Der Luxusliner rammt den Eisberg. Die Geschichte ist bekannt. Doch das modernste Schiff seiner Zeit hätte nicht sinken müssen. Erst eine ganze Kette von Fehlern führte zur Katastrophe.