Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist. - Textanalyse und Interpretation (incl. Variant) - Heinrich von Kleist - E-Book

Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist. - Textanalyse und Interpretation (incl. Variant) E-Book

Heinrich Von Kleist

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Beschreibung

Spare Zeit und verzichte auf lästige Recherche!

In diesem Band findest du alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst – ohne das Buch komplett gelesen zu haben.

 

Alle wichtigen Infos zur Interpretation sowohl kurz (Kapitelzusammenfassungen) als auch ausführlich und klar strukturiert.

 

Inhalt:

- Schnellübersicht

- Autor: Leben und Werk

- ausführliche Inhaltsangabe

- Aufbau

- Personenkonstellationen

- Sachliche und sprachliche Erläuterungen

- Stil und Sprache

- Interpretationsansätze

- 6 Abituraufgaben mit Musterlösungen

NEU: exemplarische Schlüsselszenenanalysen

NEU: Lernskizzen zur schnellen Wiederholung

 

Layout:

- Randspalten mit Schlüsselbegriffen

- übersichtliche Schaubilder

NEU: vierfarbiges Layout

 

In seinem ersten Roman

In Der zerbrochene Krug zeigt durch einen korrupten Richter als Protagonisten auf, wie sehr das Funktionieren der Gerichtsbarkeit von der moralischen Integrität ihrer Vertreter abhängt.

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Inhaltsverzeichnis

1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

2. Heinrich von Kleist: Leben und Werk

2.1 Biografie

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken

3. Textanalyse und -Interpretation

3.1 Entstehung und Quellen

3.2 Inhaltsangabe

Erster Auftritt

Zweiter Auftritt

Dritter Auftritt

Vierter Auftritt

Fünfter Auftritt

Sechster Auftritt

Siebenter Auftritt

Achter Auftritt

Neunter Auftritt

Zehnter Auftritt

Eilfter Auftritt

Zwölfter Auftritt

Letzter Auftritt

Variant

3.3 Aufbau

3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken

Adam, der Dorfrichter

Walter, der Gerichtsrat

Licht, der Schreiber

Frau Marthe Rull

Eve, ihre Tochter

3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen

3.6 Stil und Sprache

3.7 Interpretationsansätze

3.8 Schlüsselszenenanalysen

4. Rezeptionsgeschichte

5. Materialien

6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen

Aufgabe 1 *

Aufgabe 2 **

Aufgabe 3 ***

Aufgabe 4 ***

Aufgabe 5 **

Aufgabe 6 ***

Lernskizzen und Schaubilder

Literatur

Zitierte Ausgaben

Weitere Ausgaben

Lernhilfen und Kommentare für Schülerinnen und Schüler

Sekundärliteratur

Sonstige Literatur

Verfilmungen

1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

Damit sich alle Leser:innen in unserem Band rasch zurechtfinden und das für sie Interessante gleich entdecken, hier eine Übersicht.

 

Im zweiten Kapitel beschreiben wir Kleists Leben und stellen den zeitgeschichtlichen Hintergrund dar:

Heinrich von Kleist wurde 1777 in Preußen geboren, führte meist ein unstetes Leben und beging 1811 Selbstmord.

Die Zeit ist geprägt von den Ideen der Aufklärung und der Französischen Revolution sowie von den Napoleonischen Kriegen. Preußen führt nach der Niederlage von 1806 Reformen durch, und im Kampf gegen Napoleon entsteht ein deutsches Nationalbewusstsein.

Der zerbrochne Krug ist eines von zwei Lustspielen Kleists und zugleich eine der berühmtesten deutschen Komödien überhaupt. Zahlreiche Themen und Motive aus Kleists Gesamtwerk kehren in diesem Gerichtsdrama wieder.

Im 3. Kapitel bieten wir eine Textanalyse und -interpretation:

Der zerbrochne Krug – Entstehung und Quellen:

Kleist schrieb zwischen 1802 und 1806, parallel zu anderen Werken, eine erste Fassung des Zerbrochnen Krugs, die 1808 in Weimar uraufgeführt wurde. Die von Goethe besorgte Aufführung war ein Misserfolg. Für die Buchausgabe, die 1811 erschien, überarbeitete Kleist den Text noch einmal stark.

Als Quellen dienten ihm neben einem Gemälde u. a. Sophokles’ König Ödipus und Werke zeitgenössischer Dichter, v. a. Goethes und Schillers.

Inhalt:

In dem niederländischen Dorf Huisum erscheint der Gerichtsrat Walter mit dem Auftrag, die Justiz auf dem Land zu prüfen und zu verbessern. Der Dorfrichter Adam befindet sich jedoch an diesem Morgen in einem schlechten Zustand, er ist verletzt und hat seine Perücke verloren. Unter Walters Aufsicht leitet er einen Prozess, in dem es um einen zerbrochenen Krug geht. Frau Marthe Rull beschuldigt Ruprecht, den Verlobten ihrer Tochter Eve, den Krug bei einem nächtlichen Besuch in Eves Zimmer zertrümmert zu haben. Ruprecht jedoch behauptet, ein anderer Mann sei bei Eve gewesen, und beschimpft diese als Hure. Eve jedoch schweigt zu den Vorgängen. Der Richter indessen hat offenbar etwas zu verbergen und ist bemüht, den Prozess so schnell wie möglich abzuschließen. Als eine neue Zeugin, Frau Brigitte, mit einer Perücke erscheint, gerät nun Adam in Verdacht, der Täter zu sein. Der Gerichtsschreiber Licht, der selber gerne Dorfrichter werden will, verrät Adam, indem er dessen widersprüchliche Geschichten über den Verlust seiner Perücke offenlegt. Als Adam dann Ruprecht als Täter verurteilt, bricht Eve ihr Schweigen und beschuldigt den Richter, dieser sei selber der Täter. Adam flieht aus dem Gericht, Eve erzählt, Adam habe sie mit einem Attest erpresst, das Ruprecht vom Militärdienst befreien sollte, und sie in der Nacht besucht. Sie habe befürchtet, dass Ruprecht nach Ostindien muss. Walter bestreitet, dass die Armee nach Asien verschickt werde, und will Ruprecht, falls doch, vom Militärdienst freikaufen. Adam wird als Dorfrichter suspendiert und Licht als sein Nachfolger eingesetzt.

Aufbau:

Das Lustspiel schließt mit der Figur des Dorfrichters und dem mitunter derben Wortwitz eher an die Tradition der altgriechischen Komödie bzw. des Satyrspiels an als an die Tradition der Aufklärung, welche die Gattungsbezeichnung „Lustspiel“ zunächst annehmen lässt. Eigentlich handelt es sich beim Zerbrochnen Krug um ein Schein-Lustspiel, in dem die Konflikte nur oberflächlich gelöst werden, unterschwellig aber in Kraft bleiben. Darauf weisen auch die geradezu parodistische Einhaltung aristotelischer Regeln sowie die Anzahl der 13 Auftritte hin, die eine symbolische Bedeutung hat. Der Aufbau lehnt sich zudem an den sechsstufigen Aufbau von Sophokles’ Tragödie König Ödipus an.

Personen:

Die Hauptpersonen sind

Adam, der Dorfrichter:

verkörpert den Menschen im Allgemeinen,

widersprüchlicher und tragikomischer Charakter,

verantwortungsloser und korrupter Genussmensch,

einsam und zugleich triebhaft und erfindungsreich,

Walter, der Gerichtsrat:

repräsentiert den modernen Staat,

wichtigster Gegenspieler des Dorfrichters,

vertritt die Ideen der Aufklärung,

Formalitäten sind ihm wichtiger als das Menschliche,

Licht, der Schreiber:

verkörpert die Aufklärung, aber auch das Böse,

der zweite wichtige Gegenspieler des Dorfrichters,

profitiert wie Adam von Betrügereien im Amt,

gebildet und redegewandt, aber auch ehrgeizig und illoyal,

Frau Marthe Rull:

führt die Gruppe der Dorfbewohner an,

tatkräftige, dem praktischen Leben zugewandte Frau,

temperamentvoll und aufbrausend,

ausschließlich um die Ehre der Familie, nicht aber um das Wohl ihrer Tochter besorgt,

Eve, ihre Tochter:

ihr Name spielt auf Eva, die Urmutter der Menschheit, an,

hat ihre Unschuld verloren,

liebt Ruprecht, will ihn vor dem Militär bewahren, wird aber von Adam erpresst,

muss als unschuldig erscheinen, damit Walter ihr hilft.

Wir stellen diese Hauptpersonen und ihre Beziehungen untereinander ausführlich vor.

Stil und Sprache:

Der zerbrochne Krug ist in Blankversen abgefasst, verwendet also den Vers eines Dramas im Stil der Weimarer Klassik. Konterkariert wird dies aber dadurch, dass der Sinn des Blankverses parodistisch vorgeführt wird, indem die Figuren zum Beispiel häufig zu derben Flüchen neigen, aneinander vorbeireden, sich missverstehen und absichtlich lügen und vertuschen. Das Ideal der Weimarer Klassik wird so ad absurdum geführt. Hinzu kommen zahlreiche Wortspiele, Zwei- und Mehrdeutigkeiten sowie obszöne Anspielungen, die den allgemeinen Eindruck einer Verwirrung mit Hilfe der Sprache nur noch verstärken. Insbesondere die Bereiche der Religion und der Justiz sind dabei Ziele der Verspottung.

Interpretationsansätze:

Die Forschung zu Kleists Zerbrochnem Krug hat sich in den letzten drei Jahrzehnten hauptsächlich mit folgenden Aspekten bzw. Fragen befasst:

die Komödie als Kritik am Rechtswesen bzw. der Gesellschaft im Allgemeinen,

die zwiespältigen Rollen Lichts, Walters und Eves und die Frage nach der Wahrheit,

die symbolische Bedeutung des zerbrochenen Krugs.

2. Heinrich von Kleist: Leben und Werk

2.1 Biografie

Heinrich von Kleist

(1777–1811) © picture alliance / Heritage Images | The Print Collector/Heritage Images

Jahr

Ort

Ereignis

Alter

1777

Frankfurt/O.

18. Oktober: Geburt von Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist als ältestem Sohn des Stabskapitäns Joachim Friedrich von Kleist und dessen zweiter Frau Juliane Ulrike, geb. von Pannwitz. Kleist hat sechs Geschwister, darunter die beiden älteren Halbschwestern Wilhelmine und Ulrike, von denen Ulrike ihm später besonders eng verbunden ist.

 

1788

Frankfurt/O. Berlin

18. Juni: Tod des Vaters. Kleist wird nach Berlin in eine Privatschule gegeben.

10

1792

Potsdam

20. Juni: Konfirmation. Danach Eintritt als Gefreiterkorporal ins Garderegiment.

14

1793

Frankfurt/Oder

3. Februar: Tod der Mutter.

15

Frankfurt/Main

März: Kleist reist zu seinem Regiment nach Frankfurt am Main.

Mainz

Von April bis Juli nimmt er an der Belagerung der Stadt Mainz teil (Erster Koalitionskrieg gegen Frankreich). Er liest Werke Christoph Martin Wielands und schreibt sein erstes Gedicht Der höhere Frieden.

1795

Osnabrück

März: Verlegung des Garderegiments nach Osnabrück.

17

1798

Potsdam

Mai bis Juni: Rückmarsch in die Potsdamer Garnison. Kleist widmet sich verstärkt seinen geistigen und musischen Interessen.Aufsatz, den sichern Weg des Glücks zu finden (erschienen 1799).

20

1799

Potsdam

Kleist erbittet und erhält den Abschied vom Militär.

21

1800

Frankfurt/Oder

Kleist beginnt ein Studium an der Universität Frankfurt an der Oder (Physik, Mathematik, Kulturgeschichte, Naturrecht und Latein). Verlobung mit Wilhelmine von Zenge, einer Tochter des Frankfurter Garnisonschefs.

22

Berlin

Im Sommer Abbruch des Studiums. Aufenthalt in Berlin.

Würzburg

September und Oktober: Reise nach Würzburg.

1801

Berlin

Anfang des Jahres: existenzielle Krise, ausgelöst durch philosophische Studien („Kant-Krise“). Entschluss, mit der Halbschwester Ulrike für ein Jahr nach Frankreich zu gehen.

23

Dresden

Unterwegs Aufenthalt in Dresden.

Paris

Dort und in Paris (Juli bis November) wendet sich Kleist endgültig der Kunst zu.

24

Bern

Ohne Ulrike reist Kleist weiter in die Schweiz und trifft Ende des Jahres in Bern ein.

1802

Thuner See

Kleist unternimmt den Versuch, am Thuner See als Landwirt zu leben. Er schreibt sein erstes Drama Die Familie Ghonorez (späterer Titel: Die Familie Schroffenstein), arbeitet an dem Drama Robert Guiskard (Fragment) und entwickelt den Plan zum Lustspiel Der zerbrochne Krug. Mai: Auflösung der Verlobung mit Wilhelmine von Zenge.

24

Bern

Kleist will die Schweiz verlassen. Ulrike holt ihn ab.

Oßmannstedt bei Weimar

Gemeinsame Reise mit Ludwig Wieland, dem Sohn des berühmten Schriftstellers, nach Weimar. Kleist verbringt den Rest des Jahres bei Wieland.

25

1803

Oßmannstedt

Wieland bestärkt Kleist in seinen schriftstellerischen Ambitionen.

25

Bern

Die Familie Schroffenstein erscheint anonym in der Schweiz.

Dresden

Von April bis Juli ist Kleist wieder in Dresden. Dort beginnt er mit der Arbeit am Drama Amphitryon und schreibt weiter am Zerbrochnen Krug und an Robert Guiskard. Anschließend bricht er zu einer weiteren längeren Reise ins Ausland (Schweiz, Italien, Frankreich) auf.

Paris

In Paris verbrennt er das Manuskript des Robert Guiskard.Die preußischen Behörden beordern ihn zurück in die Heimat.

Mainz

Auf der Rückreise bricht Kleist in Mainz gesundheitlich zusammen. Mehrmonatiger Aufenthalt im Haus des Arztes und Schriftstellers Georg Wedekind.

1804

Graz

9. Januar: Uraufführung der Familie Schroffenstein in Graz.

26

Berlin

Anfang Juni: Rückkehr nach Berlin.

1805

Berlin Königsberg

Arbeit im Berliner Finanzdepartement und ab Mai Aufenthalt in Königsberg zur weiteren Ausbildung. Ulrike von Kleist zieht zu ihrem Bruder und bleibt bis Frühjahr 1806.

27

1806

Königsberg

Im August erhält Kleist auf eigenen Antrag einen sechsmonatigen Urlaub. Er beendet den Zerbrochnen Krug und arbeitet am Drama Penthesilea. Im Oktober wird Preußen in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt von Napoleon vernichtend geschlagen. Der Hof flieht nach Königsberg.

28

1807

Berlin

Januar: Reise in Begleitung verabschiedeter Offiziere nach Berlin.

29

Joux bei Pontarlier

Die Reisenden werden dort als vermeintliche Spione verhaftet und in die Jura-Festung Fort de Joux gebracht.

Châlons-sur-Marne

April: Verlegung in das Kriegsgefangenenlager Châlons-sur-Marne.

Dresden

Im Mai veröffentlicht Adam Müller in Dresden das Lustspiel Amphitryon, das er zusammen mit einem Manuskript des Zerbrochnen Krugs an Goethe in Weimar schickt. Juli: Nach dem Frieden von Tilsit kommt Kleist frei.

Titelbild

Titelseite

Impressum

Inhaltsverzeichnis

1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

2. Heinrich von Kleist: Leben und Werk

2.1 Biografie

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken

3. Textanalyse und -Interpretation

3.1 Entstehung und Quellen

3.2 Inhaltsangabe

Erster Auftritt

Zweiter Auftritt

Dritter Auftritt

Vierter Auftritt

Fünfter Auftritt

Sechster Auftritt

Siebenter Auftritt

Achter Auftritt

Neunter Auftritt

Zehnter Auftritt

Eilfter Auftritt

Zwölfter Auftritt

Letzter Auftritt

Variant

3.3 Aufbau

3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken

Adam, der Dorfrichter

Walter, der Gerichtsrat

Licht, der Schreiber

Frau Marthe Rull

Eve, ihre Tochter

3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen

3.6 Stil und Sprache

3.7 Interpretationsansätze

3.8 Schlüsselszenenanalysen

4. Rezeptionsgeschichte

5. Materialien

6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen

Aufgabe 1 *

Aufgabe 2 **

Aufgabe 3 ***

Aufgabe 4 ***

Aufgabe 5 **

Aufgabe 6 ***

Lernskizzen und Schaubilder

Literatur

Zitierte Ausgaben

Weitere Ausgaben

Lernhilfen und Kommentare für Schülerinnen und Schüler

Sekundärliteratur

Sonstige Literatur

Verfilmungen

Orientierungsmarken

Inhaltsverzeichnis