Die Annahme von Feldern in topologischen Satzmodellen. Eine kritische Untersuchung - Sarah König - E-Book

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Sarah König

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Fachbereich 05: Deutsches Institut), Veranstaltung: Syntax von Nominalphrase und Satz im Deutschen, Sprache: Deutsch, Abstract: Damit Sätze im Deutschen grammatisch sind müssen sie eine bestimmte lineare Abfolge aufweisen. Dabei gibt es Regeln, die die möglichen Abfolgen von Wörtern beschreiben. Um diese Regeln beschreiben zu können, sind zuerst Methoden nötig, mit deren Hilfe die Struktur von Sätzen dargestellt und untersucht werden kann. Eine mögliche Methode ist die topologische Analyse, deren zentrale Annahme die Möglichkeit der Einteilung von Sätzen in mehrere aufeinanderfolgende Bereiche, die topologische Felder genannt werden, ist. Meibauer et al. betonen, dass „wenn man annimmt, dass Sätze aus solchen Feldern bestehen, […] man gute Gründe dafür haben [sollte]“. Bei der Betrachtung unterschiedlicher topologischer Modelle lässt sich schnell feststellen, dass sie sich unter anderem hinsichtlich der Felder, die sie annehmen, unterscheiden. Damit zeigt sich, dass es unterschiedliche Gründe zur Annahme von topologischen Feldern geben muss. Diese Arbeit stellt zwei topologische Satzmodelle, das uniforme von Wöllstein (2014) sowie das differente von Pafel (2011), vor und untersucht sie auf ihre grundlegenden theoretischen Ziele und Annahmen hin, um davon ausgehend zu diskutieren inwiefern die Annahme und der Inhalt der topologischen Felder innerhalb der jeweiligen Theorie gut begründet und frei von Widersprüchen ist. Es wird gezeigt, dass Wöllsteins Ziel eines uniformen Modells, das sich leicht auf das generative Strukturmodell übertragen lässt, in einer unzureichenden Konzeption des Vorfelds resultiert. Dazu gehören zwei nicht ausreichend begründete Annahmen: das obligatorisch leere Vorfeld in V1-Sätzen sowie die Einordnung von w/d-Phrasen in das Vorfeld. Im Bezug auf Pafels Modell lässt sich feststellen, dass er angibt in erster Linie einen deskriptiven Ansatz zu verfolgen und dass er Sätze in Abhängigkeit der Stellung des finiten Verbs analysiert. Des Weiteren versucht er Felder so zu konzipieren, dass eine größtmögliche Generalisierung gegeben ist. Diese Ziele und die Tatsache, dass er teils doch von einer rein deskriptiven Ebene abweicht, führen zu einer unklaren Konzeption des Verbalkomplex und der Complementizer-Position.

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Abstract:

Diese Arbeit stellt zwei topologische Satzmodelle, das uniforme von Wöllstein (2014) sowie das differente von Pafel (2011), vor und untersucht sie auf ihre grundlegenden theoretischen Ziele und Annahmen hin, um davon ausgehend zu diskutieren inwiefern die Annahme und der Inhalt der topologischen Felder innerhalb der jeweiligen Theorie gut begründet und frei von Widersprüchen ist. Es wird gezeigt, dass Wöllsteins Ziel eines uniformen Modells, das sich leicht auf das generative Strukturmodell übertragen lässt, in einer unzureichenden Konzeption des Vorfelds resultiert. Dazu gehören zwei nicht ausreichend begründete Annahmen: das obligatorisch leere Vorfeld in V1-Sätzen sowie die Einordnung von w/d-Phrasen in das Vorfeld. Im Bezug auf Pafels Modell lässt sich feststellen, dass er angibt in erster Linie einen deskriptiven Ansatz zu verfolgen und dass er Sätze in Abhängigkeit der Stellung des finiten Verbs analysiert. Des Weiteren versucht er Felder so zu konzipieren, dass eine größtmögliche Generalisierung gegeben ist. Diese Ziele und die Tatsache, dass er teils doch von einer rein deskriptiven Ebene abweicht, führen zu einer unklaren Konzeption des Verbalkomplex und der Complementizer-Position.

Inhaltsverzeichnis

 

Abstract:

1. Einleitung

2. Das uniforme Modell nach Wöllstein (2014)

2.1. Grundlegende Annahmen und Ziele

2.2. Felder und Klammern

2.3. Die Satzklammer

2.4. Problematiken bei der Einordnung satzeinleitender Elemente

2.5. Die Problematik des obligatorisch leeren Vorfelds

2.6. Fazit zum Modell Wöllsteins

3. Das differente Modell nach Pafel (2011)

3.1. Grundlegende Annahmen und Ziele

3.2. Felder und Positionen

3.3. Kritik am Verbalkomplex

3.4. Ungereimtheiten der Complementizer-Position

3.5. Fazit zum Modell Pafels

4. Konklusion

Quellenverzeichnis

 

1. Einleitung

 

Damit Sätze im Deutschen grammatisch sind müssen sie eine bestimmte lineare Abfolge aufweisen. Dabei gibt es Regeln, die die möglichen Abfolgen von Wörtern beschreiben. Um diese Regeln beschreiben zu können, sind zuerst Methoden nötig, mit deren Hilfe die Struktur von Sätzen dargestellt und untersucht werden kann. Eine mögliche Methode ist die topologische Analyse, deren zentrale Annahme die Möglichkeit der Einteilung von Sätzen in mehrere aufeinanderfolgende Bereiche, die topologische Felder genannt werden, ist (Meibauer et al. 2007: 121ff.; Wöllstein 2014: 27).

 

Meibauer et al. (2007: 124) betonen, dass „wenn man annimmt, dass Sätze aus solchen Feldern bestehen, […] man gute Gründe dafür haben [sollte]“. Bei der Betrachtung unterschiedlicher topologischer Modelle lässt sich schnell feststellen, dass sie sich unter anderem hinsichtlich der Felder, die sie annehmen, unterscheiden. Damit zeigt sich, dass es unterschiedliche Gründe zur Annahme von topologischen Feldern geben muss.

 

Diese Arbeit wird sich mit ebendiesen Gründen beschäftigen. Um dies zu untersuchen, werde ich aus zwei verschiedenen topologischen Modellen herausarbeiten, welche theoretischen Annahmen und Ziele der Annahme ihrer Felder zugrunde liegen. Diese zwei Modelle sind das Topologische Satzmodell von Wöllstein (2014) und das von Pafel (2011). Diese Modelle sollen desweitern dahingehend untersucht werden, ob sie in der Begründung ihrer Annahme von Feldern frei von Widersprüchen sind. Es soll kritisch geprüft werden ob alle angenommenen Felder in Hinblick auf die Theorie des Modells gut begründet sind oder ob überflüssige oder widersprüchliche Annahmen gemacht werden.

 

Die beiden Theorien habe ich deshalb zur Untersuchung ausgewählt, weil sie sich in einem wesentlichen Punkt unterscheiden. Wöllstein (2014: 21) vertritt ein uniformes Modell und Pafel (2011: 54) im Gegensatz dazu ein Differentes. Uniforme Modelle sind darum bemüht ein einheitliches Muster an Feldern für alle grammatischen Sätze des Deutschen aufzustellen (Wöllstein 2014: 22). Differente Modelle hingegen stellen verschiede Muster auf, mit denen Sätze abhängig von der Stellung des finiten Verbs untersucht werden können (Wöllstein 2014: 22). Welche unterschiedlichen Ziele und Annahmen zu dieser unterschiedlichen Herangehensweise führen, werden die folgenden Kapitel erläutern.

 

Bei der Beschreibung der Struktur deutscher Sätze zeigen sich drei verschiedene Verbstellungstypen, die sich hinsichtlich der Position des finiten Verbs unterscheiden. Diese Unterscheidung spielt auch in der topologischen Analyse eine große Rolle und wird daher im weiteren Verlauf dieser Arbeit wiederholt Erwähnung finden. Deshalb werde ich die Verbstellungstypen kurz beschreiben: In Verberstsätzen (V1) steht das Verb an erster Stelle im Satz. In Verbzweitsätzen (V2) steht genau eine Konstituente vor dem finiten Verb. Steht das finite Verb am Ende des Satzes handelt es sich schließlich um einen Verbendsatz (VE), hierbei ist jedoch zu beachten, dass es auch in VE-Sätzen nach dem Verb eine weitere Position gibt (Meibauer et al. 2007. 121ff.; Pafel 2011: S.53; Wöllstein 2014: 3ff.).