Die Damen im Puff von A bis Z - Jorge Jubilado - E-Book

Die Damen im Puff von A bis Z E-Book

Jorge Jubilado

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Die Damen im Puff von A bis Z beschreiben in etwas mehr als 365 Limericks - einer für jeden Tag des Jahres und ein paar mehr für die Schaltjahre - die unterschiedlichsten Variationen eines einzigen Themas an den verschiedensten Orten der Welt. Alles ist erstunken und erlogen, zwangsläufig nicht ganz sauber, dafür aber immer in Versform.

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Seitenzahl: 57

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Vorwort

Der Gegenstand dieses „Gedichtbands“ ist zeitlos. Die ersten Zeilen erblühten im Kopf des Autors jedoch kurioserweise zur Zeit der Wende. Sie erinnern sich noch daran? Plötzlich waren so viele ins Vergessen geratene Orte wieder auf der Landkarte. Und nicht wenige eigneten sich hervorragend für einen Limerick. Zum Beispiel Köthen - da musste man einfach zur Feder greifen!

Den Damen im Puff von Köthen

schien ein Liebesspiel selten vonnöten.

Meist fassten sie bloß

vor dem entscheidenden Stoß

dem Freier beherzt an die Klöten.

Allerdings ist von den 365or soLimericks dieses „Gedichtbands“ am Ende nur ein kleiner Teil den blühenden Landschaften gewidmet. Denn letztendlich ist der Limerick global wie auch der Gegenstand, der hier „besungen“ wird:

Die Damen im Puff von A bis Z

gehen mit jedem Mann ins Bett -

besonders gern dann,

wenn dieser Mann

Bargeld in den Taschen hätt'.

Aber Hallo! Es geht also um Liebe für Geld? Nicht nur – es geht auch um Banken und Versicherungen, die Automobilindustrie, Parteien, Verbände, Kirchen, die Polizei, die christliche Seefahrt and whatsoever, was sich jedoch keineswegs widerspricht. Es geht aber überhaupt nicht um die raue Wirklichkeit. Alles was Sie in diesem „Gedichtband“ lesen, ist erstunken und erlogen. Aber es könnte jederzeit so oder so ähnlich passieren oder passiert sein. Nur reimen tut es sich dann in aller Regel nicht.

Noch ein ernstes Wort. Limericks sind lustig – jedenfalls sollten sie es sein. Sie sind manchmal politically incorrect und – bei dem vorliegenden Thema geradezu zwangsläufig – nicht immer ganz sauber. Ein unbekannter englischer Dichter hat das in einen bekannten Limerick gekleidet:

The limerick packs laughs anatomical

in space that is quite economical.

But the good ones I've seen

so seldom are clean,

and the clean ones so seldom are comical.

Auch wenn Ihnen das nicht sowieso schon aufgefallen ist, können Sie die in diesem „Gedichtband“ veröffentlichten Limericks guten Gewissens lesen. Aber bitte nicht in einem Stück! Am Ende sind es – wie gesagt -365 (in Worten: dreihundertfünfundsechzig!) Verse geworden – für jeden Tag des Jahres einen. Oder vielleicht noch ein paar mehr, denn es gibt ja schließlich Schaltjahre.

Bonn/Berlin 1990 bis 2012Der Autor

Die Damen im Puff von A – Z

A

Wenn die Damen im Puff von Aachen

sich über die Männer besprachen,

brauchten die Guten

nur fünf Minuten,

dann fingen sie an zu schnarchen.

Eine Dame im Puff von Ahle

warf sich sehr gern in Schale.

Das war äußerst beknackt,

denn splitternackt

war sie die Schönste im Saale.

Die Damen im Puff von Ahlen

lieben die kahlen Westfalen -

besonders die Dicken.

Die dürfen sie ficken

und müssen nicht mal bezahlen.

Die Damen im Puff von Aich

bedienten einen Scheich

mit sehr viel Gefühl,

doch der sagte nur kühl:

„Langsam, sonst komme ich gleich“.

Eine Dame im Puff von Alzey

ward gefragt, ob sie verknallt sei.

Sie antwortete da

mit einem „Ja!“ -

wenn der Herr reich und auch alt sei.

Eine Dame im Puff von Amman

hört sich stets wie ein frommes Lamm an.

Doch fragt sie ein Mann,

ob man mal kann,

dann sagt sie freudig: „Klar, kann man!“

Die Damen im Puff von Andernach

haben heute Wandertag.

Sie spazieren auf dem Strich,

singen und vergnügen sich

mit jedem jungen Mann, der mag.

Die Damen im Puff von Ankara

maßen immer, wie lang er war.

Der Service hieß „Leisure

made to measure“,

wofür der Kunde sehr dankbar war.

Weil eine Dame im Puff von Anröchte

partout nicht mit einem Mann möchte*,

sind ihre Kunden

fast alle verschwunden

und fragen sich, was sie denn dann möchte.

* da ein Mann angeblich nur ran möchte

Die Damen im Puff von St. Annen

ließen gern Dritte mal spannen.

Doch kam dies heraus,

war der Service schnell aus,

denn die Freier liefen von dannen.

Die Damen im Puff von Ansbach

sahen einem zierlichen Schwanz nach:

„Ja das Gewackel

von so einem Dackel,

das macht uns doch immer ganz schwach“.

Die Damen im Puff von Appenweier

trugen einen knappen Schleier

und dazu ein knappes Höschen,

welches bedeckte kaum ihr Möschen.

Das bracht' in Schwung die schlappen Freier.

Eine Dame im Puff von Appenzell

zeigte auf einem Rappenfell

einen sinnlichen Tanz.

Doch schien mancher Schwanz

dabei zu erschlappen schnell..

Zu den Damen im Puff von Arles

kam ein Kunde, der nannte sich Charles.

Doch mimte er bloß,

den galanten Franzos,

denn in Wahrheit hieß der Kerl Karl.

Die Damen im Puff von Aspen

hatten Taillen wie Wespen

und ihre Titten

war'n weiblich geschnitten.

Doch leider waren sie Lesben.

Bei den Damen im Puff von Au

war der Ton bekanntlich recht rau.

Bracht' ein Freier zu spät

zum Stand sein Gerät,

dann hieß es: „Verpiss dich du Sau!“

Die Damen im Puff von Aurich

wirkten immer sehr traurig.

Sich an Ostfriesen

zu verleasen,

ist leider manchmal schaurig.

Die Damen im Puff von Ayl

liebten das männliche Teil.

Sie sagten: „Ach!

Erst scheint es so schwach

und plötzlich steht es so steil“.

B

Bei den Damen im Puff von Bad Essen

können die Freier sich satt essen

zum fairen Preis -

doch, wie man weiß,

leider immer nur stattdessen.

Die Damen im Puff von Barmen

gehörten nicht zu den Armen.

Sie haben nie in kalter Nacht

draußen ihren Job gemacht.

Sie vögelten lieber im Warmen.

Eine Dame im Puff von Bath

machte den Job nur zum Spaß,

weil sie lange schon

aufgrund von Spekulation

ein großes Vermögen besaß.

Die Damen im Puff von Bayreuth

haben allesamt frei heut,

weil ihr Lude die Gesänge

und vor allem das Gedränge

im Puff am ersten Mai scheut.

Bei den Damen im Puff von Bergorum

ging der blanke Ärger um.

Da kamen all die jungen

Vertreter von Versicherungen

und sangen: „Coitus Ergo Sum!“

Die Damen im Puff von Berlichingen

am Luden Franz begehrlich hingen.

Drum machten sie von Zeit zu Zeit

ihm eine ganz besond're Freud,

indem bekleidet sie spärlich gingen*.

*und in Erwiderung seines Gespötts

riefen sie: „Mach uns den Götz!“

Die Damen im Puff von Bern

haben den Gruppensex gern.

Zum flotten Dreier

kommen die Freier

in Rudeln von nah und von fern*.

*und meist schon nach wenigen Minuten

Die Damen im Puff von Bicesse,

hatten stets Zoff mit der Presse.

Kam ein Reporter zu nah -

was nicht selten geschah -

dann kriegte er eins in die Fresse.

Die Damen im Puff von Bieren

verkehrten auf allen Vieren,

was ungünstig war.

Denn sie liefen Gefahr,

den Überblick zu verlieren.

Die Damen im Puff von Binz

stundeten ohne Zins

ihren Lohn.

Das ging dann schon

zu Lasten ihres Gewinns.

Die Damen im Puff von Blackheath

litten arg unter stinkenden Drecksfüß.

Das lag wohl daran,

dass in diesem Puff man(n)