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Die Damen im Puff von A bis Z beschreiben in etwas mehr als 365 Limericks - einer für jeden Tag des Jahres und ein paar mehr für die Schaltjahre - die unterschiedlichsten Variationen eines einzigen Themas an den verschiedensten Orten der Welt. Alles ist erstunken und erlogen, zwangsläufig nicht ganz sauber, dafür aber immer in Versform.
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Seitenzahl: 57
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Der Gegenstand dieses „Gedichtbands“ ist zeitlos. Die ersten Zeilen erblühten im Kopf des Autors jedoch kurioserweise zur Zeit der Wende. Sie erinnern sich noch daran? Plötzlich waren so viele ins Vergessen geratene Orte wieder auf der Landkarte. Und nicht wenige eigneten sich hervorragend für einen Limerick. Zum Beispiel Köthen - da musste man einfach zur Feder greifen!
Den Damen im Puff von Köthen
schien ein Liebesspiel selten vonnöten.
Meist fassten sie bloß
vor dem entscheidenden Stoß
dem Freier beherzt an die Klöten.
Allerdings ist von den 365or soLimericks dieses „Gedichtbands“ am Ende nur ein kleiner Teil den blühenden Landschaften gewidmet. Denn letztendlich ist der Limerick global wie auch der Gegenstand, der hier „besungen“ wird:
Die Damen im Puff von A bis Z
gehen mit jedem Mann ins Bett -
besonders gern dann,
wenn dieser Mann
Bargeld in den Taschen hätt'.
Aber Hallo! Es geht also um Liebe für Geld? Nicht nur – es geht auch um Banken und Versicherungen, die Automobilindustrie, Parteien, Verbände, Kirchen, die Polizei, die christliche Seefahrt and whatsoever, was sich jedoch keineswegs widerspricht. Es geht aber überhaupt nicht um die raue Wirklichkeit. Alles was Sie in diesem „Gedichtband“ lesen, ist erstunken und erlogen. Aber es könnte jederzeit so oder so ähnlich passieren oder passiert sein. Nur reimen tut es sich dann in aller Regel nicht.
Noch ein ernstes Wort. Limericks sind lustig – jedenfalls sollten sie es sein. Sie sind manchmal politically incorrect und – bei dem vorliegenden Thema geradezu zwangsläufig – nicht immer ganz sauber. Ein unbekannter englischer Dichter hat das in einen bekannten Limerick gekleidet:
The limerick packs laughs anatomical
in space that is quite economical.
But the good ones I've seen
so seldom are clean,
and the clean ones so seldom are comical.
Auch wenn Ihnen das nicht sowieso schon aufgefallen ist, können Sie die in diesem „Gedichtband“ veröffentlichten Limericks guten Gewissens lesen. Aber bitte nicht in einem Stück! Am Ende sind es – wie gesagt -365 (in Worten: dreihundertfünfundsechzig!) Verse geworden – für jeden Tag des Jahres einen. Oder vielleicht noch ein paar mehr, denn es gibt ja schließlich Schaltjahre.
Bonn/Berlin 1990 bis 2012Der Autor
Wenn die Damen im Puff von Aachen
sich über die Männer besprachen,
brauchten die Guten
nur fünf Minuten,
dann fingen sie an zu schnarchen.
Eine Dame im Puff von Ahle
warf sich sehr gern in Schale.
Das war äußerst beknackt,
denn splitternackt
war sie die Schönste im Saale.
Die Damen im Puff von Ahlen
lieben die kahlen Westfalen -
besonders die Dicken.
Die dürfen sie ficken
und müssen nicht mal bezahlen.
Die Damen im Puff von Aich
bedienten einen Scheich
mit sehr viel Gefühl,
doch der sagte nur kühl:
„Langsam, sonst komme ich gleich“.
Eine Dame im Puff von Alzey
ward gefragt, ob sie verknallt sei.
Sie antwortete da
mit einem „Ja!“ -
wenn der Herr reich und auch alt sei.
Eine Dame im Puff von Amman
hört sich stets wie ein frommes Lamm an.
Doch fragt sie ein Mann,
ob man mal kann,
dann sagt sie freudig: „Klar, kann man!“
Die Damen im Puff von Andernach
haben heute Wandertag.
Sie spazieren auf dem Strich,
singen und vergnügen sich
mit jedem jungen Mann, der mag.
Die Damen im Puff von Ankara
maßen immer, wie lang er war.
Der Service hieß „Leisure
made to measure“,
wofür der Kunde sehr dankbar war.
Weil eine Dame im Puff von Anröchte
partout nicht mit einem Mann möchte*,
sind ihre Kunden
fast alle verschwunden
und fragen sich, was sie denn dann möchte.
* da ein Mann angeblich nur ran möchte
Die Damen im Puff von St. Annen
ließen gern Dritte mal spannen.
Doch kam dies heraus,
war der Service schnell aus,
denn die Freier liefen von dannen.
Die Damen im Puff von Ansbach
sahen einem zierlichen Schwanz nach:
„Ja das Gewackel
von so einem Dackel,
das macht uns doch immer ganz schwach“.
Die Damen im Puff von Appenweier
trugen einen knappen Schleier
und dazu ein knappes Höschen,
welches bedeckte kaum ihr Möschen.
Das bracht' in Schwung die schlappen Freier.
Eine Dame im Puff von Appenzell
zeigte auf einem Rappenfell
einen sinnlichen Tanz.
Doch schien mancher Schwanz
dabei zu erschlappen schnell..
Zu den Damen im Puff von Arles
kam ein Kunde, der nannte sich Charles.
Doch mimte er bloß,
den galanten Franzos,
denn in Wahrheit hieß der Kerl Karl.
Die Damen im Puff von Aspen
hatten Taillen wie Wespen
und ihre Titten
war'n weiblich geschnitten.
Doch leider waren sie Lesben.
Bei den Damen im Puff von Au
war der Ton bekanntlich recht rau.
Bracht' ein Freier zu spät
zum Stand sein Gerät,
dann hieß es: „Verpiss dich du Sau!“
Die Damen im Puff von Aurich
wirkten immer sehr traurig.
Sich an Ostfriesen
zu verleasen,
ist leider manchmal schaurig.
Die Damen im Puff von Ayl
liebten das männliche Teil.
Sie sagten: „Ach!
Erst scheint es so schwach
und plötzlich steht es so steil“.
Bei den Damen im Puff von Bad Essen
können die Freier sich satt essen
zum fairen Preis -
doch, wie man weiß,
leider immer nur stattdessen.
Die Damen im Puff von Barmen
gehörten nicht zu den Armen.
Sie haben nie in kalter Nacht
draußen ihren Job gemacht.
Sie vögelten lieber im Warmen.
Eine Dame im Puff von Bath
machte den Job nur zum Spaß,
weil sie lange schon
aufgrund von Spekulation
ein großes Vermögen besaß.
Die Damen im Puff von Bayreuth
haben allesamt frei heut,
weil ihr Lude die Gesänge
und vor allem das Gedränge
im Puff am ersten Mai scheut.
Bei den Damen im Puff von Bergorum
ging der blanke Ärger um.
Da kamen all die jungen
Vertreter von Versicherungen
und sangen: „Coitus Ergo Sum!“
Die Damen im Puff von Berlichingen
am Luden Franz begehrlich hingen.
Drum machten sie von Zeit zu Zeit
ihm eine ganz besond're Freud,
indem bekleidet sie spärlich gingen*.
*und in Erwiderung seines Gespötts
riefen sie: „Mach uns den Götz!“
Die Damen im Puff von Bern
haben den Gruppensex gern.
Zum flotten Dreier
kommen die Freier
in Rudeln von nah und von fern*.
*und meist schon nach wenigen Minuten
Die Damen im Puff von Bicesse,
hatten stets Zoff mit der Presse.
Kam ein Reporter zu nah -
was nicht selten geschah -
dann kriegte er eins in die Fresse.
Die Damen im Puff von Bieren
verkehrten auf allen Vieren,
was ungünstig war.
Denn sie liefen Gefahr,
den Überblick zu verlieren.
Die Damen im Puff von Binz
stundeten ohne Zins
ihren Lohn.
Das ging dann schon
zu Lasten ihres Gewinns.
Die Damen im Puff von Blackheath
litten arg unter stinkenden Drecksfüß.
Das lag wohl daran,
dass in diesem Puff man(n)