Die Einsicht der Einsicht - Herbert Achternbusch - E-Book

Die Einsicht der Einsicht E-Book

Herbert Achternbusch

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Beschreibung

»Die Einsicht der Einsicht« enthält sämtliche Theaterstücke Herbert Achternbuschs von 1978–1995. Wie zu einem Familientreffen sind in diesem Band die Figuren aus seinen Stücken zusammengekommen. Und selten erschien die Sammlung und Verbindung verschiedener Texte, die immerhin eine Arbeitsspanne von fast zwei Jahrzehnten umfassen, so aufschlußreich und gewinnbringend für jeden Einzeltext. Die Gestalten sind einander wie aus dem Gesicht geschnitten, sie zerreißen sich ihr Maul ganz dicht vor dem Leser, um sich dann wieder sich selbst zuzuwenden, sich gegenseitig ans Messer zu liefern, sich in Grund und Boden zu reden. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

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Seitenzahl: 897

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Herbert Achternbusch

Die Einsicht der Einsicht

Theaterstücke

FISCHER Digital

Inhalt

TheaterEs freute mich, erkennte [...]EllaGustSusnDer FroschDer letzte GlanzErich rette michErich würg ihnBin ich weit weg von daheimGagagagag gigigigBlöde WolkePlattlingPlattling-WestPlattling-MittePlattling-NordPlattling-OstPlattling-SüdMein HerbertDie EnttäuschungKinderschuhAn der DonauSintflutNoah NoahinAuto AutorNoah NarrHalbe SchwalbeWasserhahn WasserhuhnC’est la vie SellerieWeiße Taube WeißbierSchiefes SchiffUferregion ReligionsuferDeggendorf DeppendorfHallo HaloWegBesuchErdschmiedWeihnachtenHolzErbenSietzKußGrillenLinzWeißer StierWeißer StierDa im KafenionAuf verlorenem Posten123Der Stiefel und sein SockenKeine PappelnKeine MeloneKein WaldKein FarnKein LeberkäsDer letzte GastErste RundeZweite RundeDritte RundeVierte RundeFünfte RundeSechste RundeSiebte RundeAchte RundeNeunte RundeZehnte RundeElfte RundeZwölfte RundeMeine GrabinschriftIch bin dankbar, daß [...]Quellenhinweise

Theater

Eine Reihe des Fischer Taschenbuch Verlags

Es freute mich, erkennte jemand in den 17 Stücken einen Roman. Er hieße »Susn«. Ich denke, ich habe mit den Vortexten das Romanhafte des Ganzen deutlicher gemacht. Zum Titel hätte ich noch zu sagen, daß wir gewohnt sind, von Einsicht zu sprechen, diese einem Menschen, seinen bewußten Denkvorgängen, letztlich seiner Persönlichkeit zuzuordnen. Wenn man sich aber als Denkprozessor oder als Filosof nicht so wichtig nimmt und mehr zusieht wie ich, was auf den Denkwegen so geschieht, kann man durchaus den Eindruck haben, daß nicht dieses Ich Einsichten hat, sondern die Einsichten sich gegenseitig Einsichten anbieten, die ich eigentlich nur zu bemerken habe, wenn sie aus ihrer Uferlosigkeit auftauchen. Ich ihnen nur ein gewisses Ufer zu bieten habe, im einzelnen, bis sie im großen und ganzen wieder in der Uferlosigkeit verschwinden – bis zum nächsten Mal, oder bei einem anderen Menschen.

Ella

Ja, der Irschenberg, wer hat von ihm noch nicht gehört? Dem, der vom Irschenberg noch nicht gehört hat, dem könnte man was Kostbares schenken. Aber davor ist doch auch noch ein Berg, auf dem die Autobahn schwer liegt. Mir kann sein Name nicht einfallen, weil ich ihn wahrscheinlich trotz wiederholter Lektüre noch nie gewußt habe, nur gelesen, wie die Tageszeitung. Jedenfalls saß ich hinten, in dem damals noch grünen VW-Bus, dem ersten. Da packte mich die Idee vom Ella-Stück. Das war ein grauer Tag im April, als in mir diese Knospe aufsprang. Damals, 1977, fuhren wir nach Salzburg. Gerda fuhr. Dunkel und abwesend saß sie am Steuer, aber sie fuhr wie immer ausgezeichnet, um nicht zu sagen wie der Teufel, nein, sie fuhr wirklich sicher. Seltsamerweise kaufte ich in Salzburg einen Teppich aus Seidenstrümpfen geflochten. Wir waren auch im Naturkundemuseum, und ich sah die Mißgeburten, ihre wabbernden Hirne und die schwebenden Hirnflocken in, wie ich annehme, Formalin. Ein Jahr später zeigte ich diese träumenden Geschöpfe in meinem Film Der Junge Mönch. Apropos anwesend oder abwesend, wo bin ich die ganze Zeit? An ein getrocknetes Wölfinnengeschlecht aus Jugoslawien erinnere ich mich noch. Eigentümlich berührte es mich, und ich verbinde es mit Salzburg. Als hätte man mich als Kleinkind aus einem Spiel gerissen, das ich in den absurdesten Anklängen noch zu verstehen, noch fertig zu spielen vermeine. Eine Susn hätte da weiterhelfen, ergänzen können. Aber wo sollte ich sie finden, wieder finden? So penetrant wie Ella anwesend war, so durchsichtig war Susn weg. Oder hat man mich als Kleinkind in die Badewanne gestellt und nur vergessen?

Personen

Ella

Josef

Auf der Bühne ist ein Käfig. Ein Hühnerstall, den vorne ein Maschendraht abschließt. Im Hintergrund hocken auf Stangen weiße Hebriden. Auf der rechten Seite ist längs ein Bett. Im Mittelfeld ein Tisch, hinter dem Josef steht. Auf dem Tisch tickt blechern ein billiger großer Wecker. Kaffeebüchsen, eine elektrische Kaffeemühle, eine Kanne und eine große Tasse. Ein Kocher mit einem Topf voll Wasser. Eine mit einem deutlichen Giftetikett versehene Büchse. Im Vordergrund sitzt eine Stufe tiefer und im Schatten Ella und schaut in einen Fernseher mit Tagesprogramm. Oder River of No Return von Preminger. Außerhalb des Käfigs ist kein Licht. Josef ist der Sohn. Er trägt eine selbstgemachte Perücke aus Hühnerfedern und trägt eine Kleiderschürze. Er läßt keine Zweifel, daß er die Mutter ist. Er hantiert andauernd mit dem Kaffeezubehör. Den fertigen Kaffee bietet er sich, Ella und dem Publikum an. Zum Schluß tränkt er einen Würfelzucker mit Zyankali und rührt und rührt, trinkt, fällt polternd um. Das scheucht Ella auf, die beim Anblick des Toten zusammensinkt, schreit und sich schreiend die Kleiderschürze zerreißt und nackt in dem Käfig herumrennt, bis das Licht ausgeht. Ella ist die Mutter. Ella ist eine Fortsetzung von Hitchcocks Psycho.

 

JOSEF

Meine Lebensgeschichte also die habe ich schon. Wie ich auf die Welt kommen bin, hat mich mein Vater schon verflucht. Und so ist meine Jugend verlaufen: lauter Schläge lauter Hiebe und überhaupt keine Elternliebe. Die Mutter schon mehr. Vom Vater überhaupt nichts. Der hat mich überhaupt nicht angeschaut. Der hat gesagt zu meiner Schwester, die soll mich auf die Finger hinauftreten. Auf den Kopf hinaufschlagen hat meine Schwester nicht tan, weil sie gesagt hat: Warum denn? Die hat mir nichts tan! Meine Schwester hat er mit die Haare, weil sie ein Stimperl Zigaretten geraucht hat verstehst! Der Ding hats verratscht und dann hat er sie mit den Zöpfen außerzogen vom Bett und über die Stiege. Also ich habe mir denkt, die macht er kaputt. Ich bin hinaus, ich habe so viel geschrien: Mein Vater macht meine Schwester hin! Mein Vater macht meine Schwester hin! Die Frau Spät ist kommen, hat sie gesagt: Um gotteswillen hören Sie doch auf, Sie zerschlagen das Mädchen. Danach hat er aufgehört. Ich bin ja nicht gescheit auf die Welt kommen, weil er mich geschlagen hat und immer wieder geschlagen. Vor lauter Schlägerei bin ich deppert worden. Ja ich bin nicht gescheit auf die Welt kommen. Ich bin in Geistesschwäche als Geistesschwäche bin ich entmündigt worden. Das war in Zwiefalten. Geistesschwäche, weil ich mir nichts so merken habe können. Bin schon in der Schule mitkommen. Allein könnte ich nichts anfangen. Schau her, jetzt muß ich da hinein in das Arbeitsgericht wegen meiner Rente. Haben sie mir einmal 108 Mark zuviel gezahlt, das soll ich jetzt wieder zurückzahlen. Woher soll ich die 108 Mark nehmen? Mein Gott und in Trudering hat er mich verheiratet mit dem Viechhändler, da hat er mich ausschreiben lassen. Jetzt wird es Zeit, daß du heiratest, weil er die Mama auch hinausgehaut hat. Und da hat er ein Ding, eine Annonce aufgeben, da hat er hineingeschrieben also: Suche einen Mann für meine Tochter 3000 Mark Heiratsgut, die aber der Viechhändler gar nicht gesehen hat. Dann ist er kommen. Da ist er kommen. Der war neunundvierzig. 49 Jahre und ich war 21. An Lungenkrebs ist er gestorben. Den hat auch der Teufel geholt. Da war die Schwiegermutter da. Da war der Bernhard da. Da war der Alois da. Und war der Josef da, der Mann. Lauter Brüder und die Schwiegermutter. Direkt also wie einen Kuhhandel hat er das betrieben mein Vater wie einen Kuhhandel. Der Ding, den habe ich in Trudering zuerst, also ist er hergefahren, zuerst hätte er ein Gelüst auf die Luise, die Luise hat nicht gezogen. Nein nein, die die tust heiraten, die habe ich ausgeschrieben, hat mein Vater gesagt. Der hat sich überhaupt meinen Namen gar nicht kannt. Er hat nur gesagt, daß »die« kommt in Frage. Da war einmal die Mutter. Nachher bin ich hinaufgefahren und die Hochzeit ausgemacht. In Ding in Pfa, da drunten haben wir uns trauen lassen, in. Wo das heilige Kreuz ist. Also in einer großen Kirche haben wir uns trauen lassen. Jetzt weiß ich es nicht mehr jetzt siehst du es, wie meine Gedanken wegfliegen. Da weiß ich noch, wie der Pfarrer gesagt hat zum Josef hat er gesagt: Ist das Ihre Braut? Das ist ja noch ein Kind. Das gibt es ja gar nicht, daß das Ihre Braut ist. Ich war jung. Unschuldig. Ich habe von der Welt noch gar nichts gewußt. In Weingarten war es! Weingarten! Weingarten. Ich kann mich noch genau erinnern wie der Pfarrer gesagt hat: Ja ist das Ihre Braut? Die ist ja noch ein Kind. Hervorne zum Viechhändler. Ich nenne ihn immer nur den Viechhändler, weil er nichts anderes gewesen ist. Hat gesagt, das gibt es ja gar nicht, die ist ja noch ein Kind. Ich war 21 Jahr. Überhaupt habe ich den nicht mögen. Ich bin weltfremd gewesen. Ich habe gedacht, ich muß den heiraten, weil der Vater das befiehlt. Ich habe da gar nichts zum. Da hat er mich ja gleich gehaut. Wenn ich da wo widerfahren hätte! Widersprochen hätte! Hätte er mich gleich so ins Gesicht hineingehaut. Der hat gesagt, den mußt du heiraten, daß du hinaufkommst. Ich habe seit meinem 21. Leben überhaupt mit einem Mannsbild überhaupt nichts zu tun gehabt. Ich war ja restlos noch eine ganz eine Unschuldige. Darum habe ich ja gesagt. Ich war ja weltfremd. Da bin ich da oben 3 oder 4 Jahre. 3 Jahre war ich mit dem Viechhändler verheiratet. Dann ist der Josef auf die Welt gekommen, mein Bub. Du.

Magst du wirklich keinen Bohnenkaffee? Da weiß ich ein wenig etwas. Die Alte war greißlich mein! Mein Gott war die greißlich! Aber das habe ich nicht kochen können, was die gefressen haben. Also die hätten genau das mögen, was sie dort essen. Das Schwabenzeug habe ich nicht essen können. Und mir ist erst das Zeug kommen wie ich verheiratet gewesen bin, da habe ich, mein, das weiß ich noch, mh, da habe ich so viel geschrien, ich habe so viel Angst gehabt, ich habe gar nichts gekannt als wie als Mama, aber ich habe Angst gehabt vor ihm, den Josef, weil er so, ich weiß es selber nicht, der war so rabiat, auch nicht so zimperlich, aber ich habe Angst gehabt. Ich habe so viel geschrien, daß der Bernhard, der Schwager ist herüberkommen. Hat er gesagt: Jetzt aber laß sie doch einmal in Ruhe! Was tust du denn mit ihr! Und der Alois war da und die Alte. Mein Gott! Das war ein Hyäne, das war eine Hyäne! Furchtbar. Wenn ich gesagt habe: Geh sei so gut, Mutter, nimm mir doch den Buben ab, daß ich kochen kann! A! du kannst dir dein Schranzen schon selber behalten, hat sie gesagt, und koch dabei. Und ich bin ja recht nervös und recht nervös, bin sehr nervös worden, und dann bin ich das erste Mal. Dann weiß ich noch, da ist so ein großer Teich gewesen. Da bin ich. War ich da sehr verwirrt oder bin ich so aufgeregt gewesen, auf jeden Fall wäre ich da mit mein Buben da hinein in den Bach und dann hat einer gesagt. Weil ich habe es nicht mehr aushalten können bei diesen Vieren da oben. Der einzige Bernhard. Aber der Alois und die Mutter. Die waren ganz hundsgemein.

Ja, jetzt mach ich dir doch noch einen Bohnenkaffee. Ja und der Bub, nicht, wollt ich hinein. Dann hat der Metzger gesagt, ich weiß nicht, war der Metzger dabei oder, dann hat er gesagt: Geh gehen Sie. Bis daher bin ich schon drinnen gewesen, in dem Bach, im Forellenbach. Geh, geh außer, hat er gesagt, und geh wieder heim. Das tut man nicht. Nach ist er zum Josef hinauf nach hat er gesagt: Das ist doch allerhand, wie du deine Frau behandelst. Und nachher hat er mich das erste Mal nach Weißenau bracht. Habe ich gesagt: Ich möcht zu der Luise, meiner Schwester. Und nach hat er gesagt: Ja ja du kommst schon heim zu deiner Schwester. Dann haben sie mich mit dem Sanitätswagen nach Weißenau gefahren ohne meine Einwilligung. Nach sage ich: Du hast mich schön angelogen, habe ich gesagt. Da bin ich 6 Wochen drinnen gewesen und dann hat er mich wieder abgeholt. Und dann haben wir uns scheiden lassen. Aber unter meiner Ehe hat er die kennengelernt, die hat 5 Kinder gehabt und zu derer ist er nach Wangen gegangen und die, die wird halt immer gesagt haben: Geh laß dich doch scheiden von ihrer, laß dich doch scheiden. Da haben sie einen Grund gesucht. Da haben sie einen Grund gesucht, daß sie mich wieder hinauspadern. Ja aber ich. Da war ich einmal so narrisch, weil da wollt er mich schlagen, nach habe ich so ein langes Messer in der Hand gehabt, habe ich gesagt: Du Affenpinscher, habe ich gesagt, du wennst mir hergehst, habe ich gesagt, dann renne ich dir das Messer durch und durch. Ist er nicht mehr hergangen in der Nacht. Dann haben wir die schmutzige Wäsche in Niederwangen gewaschen, weil wir da geschieden worden sind. Nach hat er die Schuld auf mich, daß ich nichts tauge. Dann hat er mein Buben überhaupt nicht mehr sehen dürfen. Dann hat er mich von ihm ganz abgeschnitten. Vom Buben. Da habe ich überhaupt nichts mehr sehen dürfen. Da bin ich ganz narrisch worden. Da bin ich umeinanderzigeunert, weil ich nicht gewußt habe wohin. Wo hätte ich denn hingehen sollen? Da habe ich von einem Bauern zum anderen gearbeitet ohne Papiere. Aber angemeldet haben sie mich nicht, weil ich keine Papiere nicht gehabt habe. Mein schönes Schlafzimmer. Nach hat er gesagt: Das Schlafzimmer kommt mir nicht aus dem Haus, weil dein Vater gesagt hat, das Schlafzimmer darf ich nicht hergeben, und dabei ist das gar nicht wahr gewesen. Da herunten in Wangen, da habe ich ein leerstehendes Zimmer kriegt und da wollte ich doch mein Schlafzimmer hinein, mein Schlafzimmer hineintun, das ich. In die Weißgerberei, wo die Gerberei da, wollt ich zum Arbeiten gehen. Bin ich auch zum Arbeiten gangen. Ja, das leerstehende Zimmer. Hat mir das Ding nicht geben, das Schlafzimmer. Das hat er sich behalten. Freilich. Er hat so viel behalten. Bei einer Frau habe ich da ein Zimmer gemietet. Du stell dir das vor: Und dann geht der zu derer Frau hin und macht mich so schlecht und sagt, ich täte ihm alles anzünden. Sie soll sofort schauen, daß sie mich weiterbringt. Hat mir das Zimmer kündigt einen Tag auf den anderen. Nach ist so ein großer Park gewesen. Und hat es der Frau gesagt das Zimmer. Nach ist ein großer Park dabeigewesen und da habe ich mich hinaufgelegt, verstehst; und habe da geschlafen, weil ich keine Woh weil ich nirgends in Wangen habe ich kein Zimmer nicht kriegt, weil mich der Viechhändler überall schlecht gemacht hat. Überall hat er mich schlecht gemacht. Weg wollt ich nicht wegen dem Kind. Hat mich auch schlecht gemacht bei derer Ding bei derer Fabrik. Nach haben sie mich auch von einem Tag auf den anderen entlassen. Dann bin ich wieder umeinanderzigeunert ohne Papiere. Ja ich weiß nicht ich habe meine Papiere verloren oder was ich weiß es jetzt einfach nicht mehr. Hab eh keine gehabt. Ich weiß jetzt nicht mehr, wo die hinkommen. Auf jeden Fall habe ich von einem Ding zum anderen habe ich da habe ich gearbeitet. Dann bin ich halt in das Millö neinkommen. Nach habe ich auch ohne Papiere habe ich an der Bahn gearbeitet. Ich weiß aber nicht in welcher Stadt das gewesen ist. Habe ich auch die Waggon putzt. Habe ich ja putzt, weil ich was zum Essen braucht habe. Und keinen Mantel habe ich nicht gehabt. Ich habe gesagt: Ich bringe die Papiere schon bei. Aber ich habe ja nicht gewußt, wo ich mich hinwenden soll. Dann bin ich auch wieder weg. Nach hat die so einen schönen Mantel gehabt. Und nach habe ich derer den Mantel genommen, weils mich so gefroren hat, das war mitten im Winter und die hat. So ein Kammerl haben wir gehabt und da waren wir drinnen. Nach hat sie mich anzeigt, da bin ich das erste Mal eingesperrt gewesen. Bin ich das erstemal eingesperrt gewesen. Ich war ganz verzweifelt. Ich habe öfters Hunger gelitten. Die beste Stütze war meine Schwester, die Luise, beste Stütze. Nachher vom Gefängnis aus, ich weiß nicht mehr wo das gewesen ist, haben sie mich, auch der Staatsanwalt oder was, war ein Psychiater dabei, haben sie mich nach Zwiefalten tan. Und von Zwiefalten hat die gesagt ich kann bloß entlassen werden, wenn ich einen Vormund habe. Nach habe ich meine Schwester hergenommen als Vormund. Von Zwiefalten bin ich zu meiner Schwester kommen. Die hat mich geholt von Zwiefalten. Da war ich auch zwei Jahre dort. Zwei Jahre in Zwiefalten. In die Wäscherei. Wenn du da was angefangen hast. Nach hast du gleich eine Speibspritze kriegt. Daß du dich gebrochen hast. Nach haben sie mich in eine Zelle nein. Da habe ich auch mal so ich weiß nicht habe ich was gessen oder habe ich mir was Ding ich weiß nicht mehr. Da haben sie mich in eine Zelle nein und die hat mir eine Speibspritze da neintan da habe ich 3 Tage gespien und Blut und alles ist da heraus. Mit einer Speibspritzen. Da bist du gar nicht mehr da. Ja das war die Strafe. Das war reine Strafe. Reine Strafe war das. Das war eine Strafspritze. Weißenau da haben sie mir noch nichts tan. Ich bin bloß auf den Nerven total fertig aber im Gehirn. Bloß in Zwiefalten haben sie mir die Speibspritzen geben. Zu Strafe. Das gibt es! die Leute wenn ich es verzähle, die sagen: Das gibt es nicht. Das gibt es schon! Das gibt es schon! Das wenn ich jemand verzähle, das gibt es schon! Ha! Das habe ich schon noch mitkriegt. Ich bin einfach ganz verzweifelt gewesen. Ich hab bei den Bauern haben jemand gebraucht zum Arbeiten. Da habe ich das Fressen kriegt und auch ein bißchen Ding da und das Essen und ein bißchen ein Geld, viel habe ich auch nicht kriegt, von einem Ort zum anderen bin ich gewandert, dann bin ich wieder im Wald übernacht blieben und nach bin ich dort wieder übernacht blieben mein Gott und Herr … Magst du keinen Kaffee?

Bloß in Ding da wo ich, das weiß ich jetzt nicht mehr, wo das gewesen ist in welchen Jahrgang das gewesen ist. Das ist ja wurst welcher Jahrgang das gewesen ist. Das weiß ich noch wie ich von Zwiefalten zu der Luise kommen bin in den Hühnerstall da. Unten im Keller, das weiß ich nicht mehr. Ich habe unten geschlafen. Oben droben war so ein Mas ein Mansardenzimmer im alten Haus. Der Lehrer Weiß hat immer gesagt: Mein ist sie so ein braves Mädchen. Ist sie die Bravste von der ganzen Ding, hat er immer gesagt, das war ein älterer Herr schon. Bin ich allweil durchgerutscht allweil durchgerutscht. Ich bin schon nicht sitzen blieben, aber trotzdem hat er gesagt, das soll man nicht machen, daß man das Kind so schlägt. Und warum wird die immer so geschlagen? Da war ich wie alt war ich denn da siebzehn oder achtzehn Jahr da hat er mich dermaßen geschlagen, daß ich direkt Striemen ganz wie fingerdick am Arsch und hinten da gehabt habe. Und ein blaues Auge. Da. Weil er mich nicht mögen hat. Erstens hat er mich nicht mögen und zweitens habe ich nicht abgespült gehabt. Weil ich, ich bin einfach stur geworden vor lauter Schlagen, weil ich habe einfach nicht mehr mögen, weil er mich einfach, wenn, ich habe mir eh denkt. Der hat schon eine Kraft gehabt mein Lieber. Das war im Wohnzimmer, das war im Wohnzimmer und da habe ich die Fenster aufgerissen verstehst, und bin von der Dachrinne runtergerutscht zu derer Frau. Daß die Mutter und Ding die Frau hat gesagt: Um gotteswillen! Was tust du denn was tust du denn, wie hat dich der zusammengerichtet! Die ist nachher hinauf und hat gesagt. Gell also Herr das geht fein nicht. Ich war ganz blau. Geschrien habe ich so viel und vor lauter Verzweiflung bin ich da hinunter. Das war ihm scheißwurscht. Der hat mich nicht mögen. Der hat mich. Wie ich auf die Welt kommen bin hat die Mutter gesagt, kruzifix, hat er gesagt, schon wieder ein Mädchen. Als wenn ich was dafürkönnte! Mein ganzes Leben. Du kannst dir denken. Mein ganzes Leben ist von Jugend auf schon verflucht. Nach sind wir zwei oder drei Mädchen gewesen, da war der Krieg schon aus. Und da haben wir bei Feldafing oder wo das jetzt gewesen ist, sind da die Neger einquartiert gewesen und da haben wir uns rangemacht bloß wegem Fressen und da hat mir einer den Sifilis angehängt im dritten Grad, im höchsten Grad und geschlechtskrank war ich. Da bin ich zu der Luise und dann bin ich bei ihr gewesen und da hat sie gesagt ist immer größer geworden mein ganzes Gesicht also voll eitriger Batzen voll eitriger Plätzen voll eitriger Plätzen. Das ganze Gesicht das ganze Gesicht voll und da runter, ich glaube die Hände auch noch und dann bin ich hineinkommen in die Dietlindenstraß und da hat meine Schwester gesagt also die ist mit mir die Luise hat mich aufgenommen ist mit mir hat sie gesagt: Was hast du denn? was hast du denn, gehen wir gleich hinein. Die hat gleich gewußt, daß ich da das habe. Die ist mit mir in die Dietlindenstraß nein. Nach haben mich die Leute so angeschaut, nach hat sie zu den Leuten gesagt: Was schaut ihr so deppert, schaut nicht so. Hat sie gesagt: Schaug umi, daß dich die Leute nicht immer so anschaun können. Die haben mich immer angeschaut, weil ich voller Ding! Eins nach dem anderen voll Eiter und Zeug bis da aber. Bis daher und am Körper und die Hände voller also ich war schon im höchsten Grad war schon im höchsten Grad. Hat mich der Neger da angesteckt. Sind wir hingegangen und die haben uns immer was zum Essen geben. Nachher bin ich fort, weil ich mich so schlecht gefühlt habe. Und ich hab gesagt: Ich weiß es nicht ich weiß es nicht. Nach hat meine Schwester gesagt: Ja dann gehen wir halt da hinein in die Dietlindenstraße. Und von der Dietlindenstraß hat mich meine Schwester wieder aufgenommen. Dann bin ich auch wieder davon. Da kannst es nicht aushalten in dem Hühnerstall. Und da bin ich bei dem Mannsbild da gelandet da, der hat im Englischen Garten da drunten gearbeitet und der hat Meier geheißen, Alfons Meier hat der geheißen und der hat mir ein Kind angehängt die Barbara, nein, nein, das war nämlich so: Wie ich bei der Luise da war, da hat mich doch der Michl hat mir doch das Kind angehängt, die Barbara. Das war vorher vor der Dietlindenstraß und entbunden habe ich in Ding, in der Maria-Ward-Straß, das ist visavis links von der Isar ist ein Krankenhaus gewesen da habe ich entbunden, das war unter der Kriegszeit noch. Da hat mich der SS-Mann der Stabsarzt, hat er gesagt, Mädchen hat er gesagt, du bist ja so nervös, dich schick ich in Erholung, da war ich in Bad Wiessee da war ich laaang draußen war ich und die Barbara war auch dabei da die Kleine habe ich noch im Wickelkissen gehabt. SS!

Jetzt laß dir nur Zeit. Der Bohnenkaffee ist gleich fertig. Das Wasser habe ich schon aufgesetzt. Da war ein Mutterheim und da ist Mutter und Kind. War ich lang da. Da habe ich auch nicht gewußt wohin. Da bin ich nach Tegernsee gangen in das Säuglingsheim. Ich habe nicht mehr gewußt wo aus und ein. Aussetzen wollt ich es nicht, nach habe ich es in dem Säuglingsheim habe ich es abgeben. Und der Michl hat es weggeleugnet. Der hat nichts zahlen müssen. Nein. Bin ich auch wieder umeinanderzigeunert. Dann bin ich ohne Mantel weiß ich. Da sind wir an die Neger geraten wir paar Mädchen und wegen und wegen denen haben wir auch. Ja, die haben auch keine Unterkunft nicht gehabt und gar nichts. Wegen Schokolad und wegem Essen und lauter so Sachen. Wie gesagt bin ich zu der Luise in die Dietlindenstraß und war ich halt schon im höchsten Grad angesteckt. Und nachher bin ich entlassen worden und bin ich auch eine Zeitlang bei meiner Schwester gewesen und nachher bin ich auch wieder fort in meim Surre. Ich habe mich einfach nicht mehr auskannt ich bin total also ganz dings gewesen da habe ich mich einfach nicht mehr auskannt und in dem Hühnerstall habe ich es auch nicht mehr ausgehalten. Bin ich auch umeinanderzigeunert, dann bin ich an den Rudolf Meier gelandet da bin ich auch schwanger worden und da hat die Luise gesagt: Jetzt tun wir dich halt in ein Heim hinein. Das war bei Vaterstetten bei Linden das war so ein Heim so ein offenes Heim war das da war ich schon schwanger hochschwanger war ich da und nachher war so eine böse Schwester da so eine rothaarige, die hat mich nicht leiden können und derer habe ich einmal das Häuberl abgerissen, daß sie mir eine Fotzen geben hat verstehst, da war ich halt aufgeregt und alles. Die Luise hat mich schon überall besucht in Dreilinden und da war ich aber schon da hat sie nach Dreilinden gangen zu dem Heim und hat sie gesagt: Ja wo ist denn meine Schwester wo ist denn meine Schwester? Ja die haben wir schon lange nach Haar eingeliefert, hat die Oberin gesagt in Dreilinden. Das war so ein Heim wo auch wo man halt. Das war auch so ein Geistesbenimbeminderte keine Unterkunft nicht gehabt haben, war ich nämlich hochschwanger, weil ich keine Unterkunft nicht gehabt habe jetzt hat sie mich da neintan. War aber ganz schön da unten aber die Rothaarige, die hat mir einmal eine Fotzen geben, weil ich halt auch ding gewesen bin und dann habe ich das Häuberl runtergerissen und von dem an haben sie mich sofort also nicht sofort sondern ein paar Tage darauf haben sie mich nach Haar tan. War ich hochschwanger. Gell trinkst eine Taß Bohnenkaffee?

Und wie ich zum Entbinden kommen bin und nachher ist oben ein Entbindungsheim gewesen, da hab ich entbunden, aber ist das Kind ist ein Bub gewesen. Und da hat die Oberin der Luise geschrieben: Das Kind ist verstorben, das war nun ja 2 Monate war es alt. Ist verstorben, sind Sie froh, weil das Kind geistig nicht normal war und ohne Nägel und ohne Zehennägel auf die Welt kommen ist und das ist die Auswirkung von Sifilis gewesen. Und der Rudolf Meier, da war nachher eine Verhandlung, wer da zahlen muß. Da habe ich zum Doktor Walrab gesagt: Ja warum denn eine Verhandlung, wer da zahlen muß, das Kind ist ja gestorben. Ach, hat er gesagt. Da gehen Sie nur hin, das Ding ist schon anberaumt die Verhandlung. Dann bin ich mit einem Zivil, mit einem Polizisten der war aber in Zivil, der hat aber schon sein Gewehr da auf der Seiten gehabt mein Lieber! Wie eine Strafgefangene bin ich da abgeführt worden haha! Dann bin ich da hinein, wo ist denn die Verhandlung? Das war so ein Zimmer wo die Verhandlung ist. Der ist auch kommen mit seim Ding, eine dabeigehabt eine Ältere schon eine Ältere war das. Nach hat er natürlich weggeleugnet, daß er der Vater ist und nach habe ich gesagt: Freilich bist der Vater! Und nach habe ich sie ein wenig zappeln lassen, habe ich mir gedacht: Streitet euch nur umeinander. Und am Schluß nach der Verhandlung habe ich gesagt: Ja das Kind ist gestorben. Nach haben die Journalisten da hinten alle gelacht, weil ich gesagt habe: Das Kind ist ja gestorben. Ich habe es ja zum Herrn Doktor Walrab auch schon gesagt, daß das Kind gestorben ist. Der hat zu mir gesagt, ich soll nur hineingehen die Ding ist schon anberaumt ich soll nur hineingehen. Da sind wir mit dem Autobus hineingefahren mit einem Polizisten in Zivil sind wir da hineingefahren. Ich mache dir fein gerne einen Bohnenkaffee.

Hahaha wa! Gefängnis! Da hast du wenigstens gewußt, wann du hinauskommst. Aber in Haar habe ich nicht gewußt, wann ich hinauskomme. Wenn die Luise nicht immer neingangen wäre ich wär ja sowieso verzweifelt. Da habe ich in der Küche gearbeitet und da habe ich einmal vor lauter Hunger habe ich so eine kleine Gurke gefressen und die Matz da die eine da die auch eine Patientin, die hat mich verratscht beim Doktor. Da hat er mich auch in eine Zelle neintan. In eine Zelle haben sie so dicke Fenster und ohne Schloß und ohne alles haben sie mich neintan einen halben Tag ja weil ich bloß weil ich bloß vor lauter Hunger da habe ich die Gurke gessen nach haben sie mich in eine Zelle neingeschmissen, das war der das war so einer auch so ein Arroganter so ein Arzt, der wo halt auch gemeint hat über die über die Irren kann er da befehlen und anberaumen und alles ja mein Gotterl … und da hat er mich nachher von der Zelle hat er mich da in eine ganz schlechte wo die ganz also Schwerkranken gewesen ist hat er mich neintan und drinnen lassen, hat er mich nicht mehr rauslassen, stell dir das vor. Trinkst einen Bohnenkaffee mit mir?

Aja die haben mein Gott schau her was heißt denn da aushalten, wenn du doch nicht ganz so narrisch bist und ganz unter den Irrsinnigen, die wo Veitstanz haben und einen eplepti eptileptische Anfälle und lauter so Sachen, da wird es dir schon zweierlei weißt, wenn du das Zeug alles so anschaun mußt verstehst, und von da aus hat er mich dann in eine leichte Station gemacht und da hat mich auch einer habe ich auch nicht pariert oder wie oder was ich weiß es auch nicht, habe ich halt auch was und da hätten sie mich wieder von da von der leichten Station hätten sie mich wieder in die schwere Station versetzt weil ich halt auch was, der hat mich einfach nicht leiden können, der Arzt. Nach habe ich gesagt: Ich mag nicht, habe ich gesagt, warum? Ich habe ja nichts tan, und dann sind 2 Schwestern her haben mich nauf haben mich zuerst geschlagen, daß ich da ganz blau gewesen bin ganz blau war ich da geschlagen mit den Fäusten mit die Ding nach oben haben sie mich auf auf so ein Eßwagerl naufbunden und haben mich nüber auch in die Zelle neingeschmissen und da haben sie mir da eine Schlafspritze geben, daß ich geschlafen habe. Am andern Tag bin ich rauskommen bin ich auch unter den Schwerkranken wieder gewesen, da hat er mich also neben einer bin ich gewesen, die war schon ganz hübsch schwer krank die war schon hübsch schwer krank war hübsch schwer krank … Einen Dallmayrkaffee hätte ich daheim.

Und von da aus bin ich nachher in Station 7 kommen und in Station 7 bin ich nachher blieben bis mich meine Schwester nach Schönbrunn, weißt Schönbrunn bei Röhrmoos wo es die Wasserköpf und lauter so, die wo sich auch nicht mehr so helfen haben können da haben sie mich auch neintan verstehst, und da war so ein da waren Klosterfrauen drinnen und alles und mein und immer beten habe ich auch nicht mögen und nachher habe ich mir gedacht: Jetzt reißt du einmal durch und gehst einmal nach Dachau. Nach Dachau bin ich gefahren mit dem Zug von Röhrmoos nach Dachau ins Kino. Und das hat der Prälat, das war so ein Vorsteher da, ein Prälat hat mich der hat das erfahren, daß ich im Kino war, das war für den eine Sünde eine große Sünde, nachher hat er gesagt: So was kann man nicht brauchen ich muß wieder. Das ist ein frommes Haus, ein anständiges Haus. Einmal in Schönbrunn ist eine durchbrannt, die haben sie auch eingefangen Klosterschw aber die haben sie dermaßen … Der Bohnenkaffee, wo habe ich den bloß hintan?

Klosterschwestern waren da drunten und ein Prälat. Eine Patientin ist durchbrannt so ein Pflegling und die wollte auch naus um einen Ding da, dann haben sie ihn wieder eingefangen. Die haben sie aber so geschlagen, daß sie nicht mehr laufen hat können. Klosterschwestern waren das Klosterschwestern, Klosterschwestern, das war was. Schö haben sie meiner Schwester geschrieben, sie können mich nicht brauchen ich bin ein sündiger Mensch, und nach haben sie mich von da nach Taufkirchen tan und in Taufkirchen – oder hättst lieber einen Eduschokaffee mögen?

Und da habe ich in der Pfarrküche, da ist extra eine Küche dagewesen sind 4 Pfarrern dagewesen und da sind 3 Nonnen dort gewesen, die haben für die 4 Pfarrern extra kocht und was für gute Sachen! Was mir überhaupt gar nicht kriegt haben guuute Sachen! Ich habe ja das gesehen, das habe ich ja gesehen, was die alles gessen haben die Pfarrern. Und der Prälat hat immer nach Bad Gastein gehen müssen, weil er so fett geworden ist vor lauter Fresserei zur Entfettung ha! Dann hat es ihn glaube ich zerrissen, auf einmal war er nicht mehr da ich weiß es nicht, dann ist der Seiwinger, du und dann habe ich das Geschirr habe ich nauftragen zu den Pfarrern nach hat der gesagt der Prälat zu mir hat er gesagt: Gib mir halt einmal ein Bußl, der Prälat. Meinst du, ich hätte mir das sagen trauen, die hätten gesagt: Ja du du das ist ja gar nicht wahr das gibt es gar nicht, daß der das sagt, aber das ist wirklich wahr, da habe ich ihnen immer das Geschirr nauftragen und da war ich halt recht noch jung und appetitlich und nach hat er gesagt: Gib mir halt einmal ein Bußl. Ja und dann bin ich von Schönbrunn nach Taufkirchen kommen. Wegen dem Kino, weil ich ein sündiger Mensch gewesen bin zum Beichten bin ich nie gangen, weil ich nicht mögen habe, ja warum? Jede vier Wochen hätten wir da beichten sollen und die anderen jede vierzehn Tag. Ich bin nicht gangen, nein ich bin nicht gegangen warum? Ich habe ja keine Sünde nicht gehabt. Mein ganzes Leben war ein Leidensweg. Warum soll ich denn, wann soll ich meine Sünden, ich habe ja gar keine. Weil ich ins Kino gangen bin? Deswegen? Daß ich einmal was anderes gesehen habe? Als wie die armen Menschen? Ich mach jetzt einen Kaffee und dann trinkst du ihn schon.

So jetzt muß ich noch den Kaffee mahlen. Also mein ganzes Leben war ein Schlagen und ein Stoßen und ein Prügeln und ein Verspotten und ein Auslachen und lauter so Sachen. Überhaupt in meinem ganzen Leben habe ich keine gute Stunde noch nicht erlebt. Ja das Kino war schön. Kino war schön. Warum? Das war wieder was anderes als wie die Beterei, warum soll ich denn beten, der Herrgott hilft mir doch nicht. Das war eine ganz andere Welt für mich, weil die extra gemeint haben also ich bin einfach da ins Kino gangen. Die Luise hat mir immer wieder ein paar Markl geben. Magst einen starken?

Phhh! Nichts habe ich kriegt. Niiix. Nix habe ich kriegt. Nix nix nein. Ja dann hat der meiner Schwester geschrieben, daß ich nichts tauge, daß ich da einfach unerlaubterweise ins Kino gangen bin. Dann haben sie mich von Schönbrunn nach Taufkirchen. Und in Taufkirchen habe ich im Ding draußen gearbeitet im Gutshof draußen genauso arbeiten müssen wie eine Magd im Monat 10 Mark. Magst du ihn schwarz?

Das war im Monat 10 Mark. Das war im Monat 10 Mark. In Taufkirchen, da habe ich 10 Mark im Monat kriegt, verstehst. Da hat er mich aber allweil der Verwalter in den Mähdrescher nauf, habe ich ich schwere Säcke habe ich da heben müssen verstehst. Ja und nach bin ich keine Brotzeit gar nichts hätte er mir geben da bin ich aber nein zu ihm und habe gesagt: Ja meinst du vielleicht du darfst dein Geselchtes essen und mir, mir müssen den ganzen Tag schuften und kriegen gar nichts? Nach hat er uns gnädig hat er uns jeder so eine halbe Bier und ein Brot geben am Tag und im Monat 10 Mark verstehst mein Lieber. Nach bin ich drinnen gewesen in dem Taufkirchen, dann haben sie die Wege gemacht die Wege die haben sie alle so so asalfiert also die haben sie ding gemacht ja asfaltiert und da hat die Oberin gemeint ich bin bei einem drinnen wo sie schlafen so und so da war ich aber schon ding da haben sie mich ja in Ding sterilisiert in Ding in Haar drinnen haben sie mich sterilisiert, daß ich keine Kinder mehr kriege, meine Schwester hat so wollen dann habe ich gesagt: Mein Gott warum denn nicht? So ein Kind möchte ich nicht mehr auf die Welt bringen wo ich auf die Welt bracht habe. Erschrick nicht, wenn ich auf den Knopf von der Kaffeemaschine drück. Da hat sie gemeint, ich bin bei einem drinnen und ich habe doch gewußt, daß ich sterilisiert bin. Oder braun?

Und nachher, da hat sie mich gleich packt und in so ein Kammerl hinein, weißt du, das war so ein Schragen, ein Bett also, nicht ein normales Fenster. Ein ganz kleines Guckloch. Nicht einmal ein Gefängnisfenster war das. Ganz zwei kleine Gucklöcher. Da hast du kaum atmen können. Und dann ein Scheißtopf war drinnen. Da habe ich immer hingeschissen den ganzen Tag. Bestialisch hat das gestunken. Und ein Bett war drinnen. Da war ich den ganzen Tag im Bett drinnen und habe geweint. Und gejammert: Lassen Sie mich halt heraus. Die hat überhaupt keine Erbarmnis nicht gehabt. Die Oberin. Lassen Sie mich halt heraus. Die hat gesagt: Bleib nur drinnen. Du bist da drinnen in dem Wagen drinnen gewesen. Habe ich gesagt: Ist nicht wahr, habe ich gesagt, ich war nicht drinnen. Da hat die einfach behauptet, ich wäre da drinnen gewesen. Weil da vielleicht auch so Schmarotzer dagewesen sind weißt von den Patienten weißt die ein bißchen Liebkind machen wollt und da hat sie halt gemeint, ich bin da drinnen. Und derweil war vielleicht sie drinnen. Da wollte sie es auf mich schieben. Die Oberin. Und dann haben sie mich dahinein. Halbe Ration haben sie mir geben. Nichts zum Lesen habe ich. Geweint habe ich und gejammert habe ich. Dann habe ich gesagt – Die hat überhaupt kein Erbarmnis nicht gehabt. 8 Tage hat sie mich drinnen lassen. 8! Taage. Nach ist ein Besuch kommen und die ist gerade von meinem Kammerl, da ist so eine Stiege heraufgangen an meinem Kammerl vorbei, da habe ich gesagt, zu dem Besuch habe ich gesagt: Geh bittschön sind Sie so gut, schreiben Sie doch meiner Schwester. Dann habe ich ihr die Adresse geben. Schreiben Sie doch meiner Schwester! Die soll mir doch helfen! Ich bin daherinnen und die Oberin laßt mich nicht hinaus. Ist die Luise kommen und hat mit ihrer geredet. Ja, hat sie gesagt, ein paar Tage muß sie noch drinnen bleiben. Die Luise wollte mit ihr auch nicht streiten, dann hat sie mich noch ein paar Tage drinnen lassen im Kammerl und nach hat sie mich heraus, rauslassen. Das war eine! Mein! Mein! Das war auch so ein! Dann habe ich auf das Feld wieder hinausmüssen und habe arbeiten müssen wie wie wie wie ein Ding. Mit 10 Mark im Monat! Saufraß. Zum Essen haben wir hereingehen müssen. Da wäre ich schon lieber wieder in der Küche gewesen. Da haben sie niemand gebraucht, glaube ich. Da haben sie mich auf das Feld hinaus. Verstehst. Wie eine Magd habe ich arbeiten müssen mit 10 Mark im Monat. Ist auch eine dagewesen, die hat mich gereizt bis auf das Blut. Da habe ich einen Stuhl genommen, die hat mich gereizt bis auf das Blut, eine Patientin, da habe ich der den Stuhl hinaufgehaut, daß sie direkt eine Narbe da gehabt hat, aber die hat mich gereizt!! hat mich die. Ich weiß nicht, wie sie das gemacht hat. Sie hat mich einfach gehanselt und so, ich hätte einen Freund und lauter so Sachen. Dann habe ich gesagt: Wenn du dein Maul nicht hältst, dann dann hau ich dir den Stuhl hinauf. Und immer wieder weitergemacht. Da habe ich den Stuhl packt und habe ihr eine auf den Schädel hinaufgehaut. Dann ist das zum Verwalter kommen. Und der Verwalter und die Oberin, und da haben wir eine Ärztin gehabt, und die hätten zusammengesponnen, da hätten sie mich wieder nach Haar tan. Nach hat die Luise gesagt, das erlaubt sie nicht. Ohne meine Erlaubnis kommt sie nicht mehr nach Haar. Dann hat sie mich auch oft geschimpft, weil einer, da sind Männer dort gewesen, auf einer Seite waren Weiber und Männer. Dann haben wir uns halt im Park drinnen haben wir uns troffen. Das gibt es nicht, hat sie gesagt, daß Sie sich mit den Männern unterhalten. Da war einer so schwer so querschnittgelähmt, nach haben wir uns auch unterhalten: Seine Frau läßt sich scheiden, war er halt auch sehr schwermütig, hat gesagt: Wenn sich die scheiden läßt, habe ich auch niemand mehr, und niemand besucht mich mehr, Kinder sind schon kommen, ein Sohn glaube ich ist kommen ein Sohn ist kommen. Da hat sie gesagt: Das gibt es nicht, hat die Oberin gesagt von Taufkirchen, daß man sich mit den Männern unterhält. Und der hätte mir bestimmt nichts tan, der im Wägelchen drinnen. Bestimmt nicht. Der war geistig auf der Höhe. Aber bloß hat der nicht laufen können. War geistig auf der Höhe. Dann haben wir uns auch unterhalten. Das gibt es nicht das gibt es nicht, diese – Ja, habe ich gesagt: Warum! Die Männer, die die, der tut mir bestimmt nichts im Wägelchen drinnen, habe ich gesagt. Sind Sie nicht so frech, hat sie gesagt, sind Sie nicht so frech, sonst kommen Sie gleich in die Kammer. Da hat man sich überhaupts mit die Männer gar nicht unterhalten dürfen. Das ist ja ein Schmarren gewesen. Dann hat sie mich, weil sie mich mit dem Mann da erwischt hat auch mit dem, der im Wägelchen drinnen gewesen ist, hat sie mich erwischt und dann hat sie mir. Nach haben wir immer Ausgang gehabt, nach haben wir ins Kino gehen dürfen nachmittag Sonntag einmal in der Woche, das war am Sonntag, da sind wir immer in das Kino gegangen, da waren wir zu dritt bis das Kino ausgewesen ist. Da sind wir halt in das Kino gangen. Und dann sind wir wieder rein. Und nachher hat sie mich gesperrt. Du darfst nicht hinaus! Sie dürfen nicht hinaus! Einmal du einmal Sie, wie es ihr eingefallen ist. Dann hat sie den Pförtner beauftragt, ich darf nicht hinaus, ich habe Sperre also ich darf nicht naus Ausgangssperre. Nach habe ich mir gedacht: Du Luder du, ich komme hinaus. Am Sonntag in der Frühe bin ich ihnen über den Gärtnereizaun bin ich gehüpft und bin aus und davon. Bis nach Erding bin ich kommen bis nach Erding. Da haben sie mir gleich die Polizei nachgeschickt und die sollen suchen und sollen mich wieder zurücktun. Zu Fuß zu Fuß. Das war schon hübschweit weg. Nach hab ich der Luise telefoniert in das Wirtshaus. Dann hat die Luise gesagt: Geh sei gescheit! Sei nicht so verzweifelt. Weil ich auch so viel geweint habe nicht weil sie mir einfach das Ding gestrichen hat und weil ich mich bloß mit dem Mann da unterhalten habe hat sie mir einfach Ausgangssperre. Da bin ich auf die Nacht dann wieder kommen, weil die Luise gesagt hat: Geh wieder heim, hat sie gesagt. Geh wieder heim. Das ist viel gescheiter, wenn du wieder heimgehst. Da hat sie mir zuvor ein Geld geschickt da bin ich mit dem Zug nachher wieder heim. Dann nachher haben wir einen großen Saal gehabt. Wie viele sind wir da drinnen gewesen? 12 haben da drinnen geschlafen. Da haben sie mir mein ganzes Bett, wie ich da wieder hineinmarschiert bin, mein ganzes Bett weggeräumt. Ich habe mich nicht hinschlafen können. Die ganze Nacht habe ich gewacht. Am andern Tag haben sie mich gleich wieder in das Kammerl hinein 8 Tage. Habe ich am Boden geschlafen. Ich habe keine Zudecke gar nichts keine Matratze alles war weg alles war weg aus Bosheit aus Bosheit aus Bosheit. Die Luise hat gesagt: Die Polizei sucht dich schon. Geh freiwillig hinein. Dann habe ich gesagt: Ja, wenn du meinst, dann gehe ich halt wieder hinein. Bin ich wieder hinein, dann haben sie mir mein ganzes Bett weggeräumt, habe ich am Fußboden schlafen können. Am anderen Tag hat mich die Oberin gleich wieder in das Kammerl da gesperrt 8 Tage mein lieber Schieber. Mein Gott im Himmel! Und nachher wie ich der den Ding den Stuhl hinaufgehaut habe, nach haben die 3 zusammengesponnen: die Oberin, die Ärztin und der Verwalter. Zu meiner Schwester haben sie gesagt ich komme wieder nach Haar hinunter. Unbedingt. Dann hat meine Schwester gesagt: Das kommt gar nicht in Frage. Ich bin der Vormund und das könnt ihr nicht machen. Ohne meine Erlaubnis kommt meine Schwester nicht hinunter. Oder ich laß sie von einem Arzt untersuchen, ob sie so geisteskrank ist, daß sie wieder in die Nervenheilanstalt muß. Und dann haben sie zurückgesteckt. Dann haben sie mich nicht hinuntertan. Dann hat mich meine Schwester zu sich genommen, in den Hühnerstall da und da bin ich dann in dem Hühnerstall gewesen … An die Kaffeemaschine habe ich fein lange hinsparen müssen, aber praktisch sehr praktisch.

Zwölf Jahr war ich in Haar! Da ist es auch zugangen! Wie sie die Kranken behandelt haben, wenn sie da nicht pariert haben. Eine Frau da war ich in einer schweren Station auch in einer schweren Station da war ich in der Küche war ich Patientin allweil so billige Arbeitskräfte und nach war eine in meim Zimmer war eine drinnen und die war 70 Jahre und die hat immer geschrien ha ha und also gejammert und dann habe ich gesagt und dann habe ich gedacht: Was hat denn die? Die ist halt auch irrsinnig. Ist es der Pflegerin zu dumm worden, hat ihr die Decke über den Kopf, daß die Frau erstickt ist. Nach habe ich zu der Pflegerin gesagt: Die Frau ist doch erstickt, die lebt doch gar nicht mehr. Geh halten Sie Ihr Maul! hat sie gesagt. Halt dein Maul! hat sie gesagt, das geht doch dich nichts an! Und wie sie zurückgegangen ist, ist die Frau schon ganz blau gewesen und war tot. Dann ist der Walrab durchgangen dann habe ich es ihm gesagt, daß die Pflegerin zu faul war, daß sie nach derer Patientin geschaut hat, die hat ihr einfach die Decke über das Gesicht und hat sich um die Patientin überhaupt nimmer kümmert. Die war halt auch schwach und irrsinnig, dann haben sie sie halt anbunden und war halt auch. Auf jeden Fall war die Frau 70 Jahre. Dann habe ich es ihm erzählt dem Walrab dem Doktor, nach hat er die Pflegerin sofort entlassen. Aber sofort. Ein Gerichtsverfahren hat es auch geben also das kann ich nicht behaupten, ob ein Gerichtsverfahren aber auf jeden Fall war eine Gerichtsverhandlung. Auf jeden Fall ist die an dem Tag, wo ich es ihm erzählt habe, habe ich gesagt: Das ist doch allerhand, die Pflegerin tut ihr die Decke und da muß doch die Frau ersticken. Nach hat er sie gerufen, die war noch eine Junge 18 Jahre war sie alt, nach ist sie ganz rot worden nach hat er gesagt: Sofort gehen Sie in die Verwaltung und lassen sich Ihre Papiere ausstellen und sofort ab mit Ihnen. Ob er sie angezeigt hat, das weiß ich nicht, das haben wir dann nie erfahren, das hat man dann nie erfahren, aber das weiß ich. Ein guter Kaffee!

Da habe ich einen drunten gehabt, das ist ein Kriegsgefangener gewesen und der ist von der Gefangenschaft heimkommen und da hat er seine Frau im im Bett drinnen mit einem Ami erwischt und da hat er ihn so geschlagen, daß er bald gestorben wäre, der Ami, und dann haben sie ihn auch, den Kriegsgefangenen, stell dir das vor, den Kriegsgefangenen haben sie verurteilt, der ist verurteilt worden in Pf wie heißt es jetzt wieder in Landsberg am Lech ist der verurteilt worden und nach haben sie ihn als unzu. Weil er halt gehungert hat in der Gefangenschaft haben sie ihn auch nach Haar neintan. Da bin ich in der Gärtnerei gewesen und da ist so ein so großes Tor gewesen, habe ich schon geschaut, nach hat er allweil eine Nuß heraus und in derer Nuß hat er ein Briefchen hinein und die Nuß hat er immer da herausgeschoben. Das war so ein großes Tor wie ein Gefängnistor war er drinnen. Das war ein Hof. Und das war wie eine hohe Mauer um ein Gefängnis. Wie ein Tor. Und unten ist ein Schlitz gewesen. Wie ich in die Gärtnerei gangen bin bin ich immer von dem Tor vorbeigangen. Und da hat er mir die Nuß geben. Die hat er vorher ausgehöhlt hat ein Briefchen hinein und da hat er mir von dem Ding allweil hat er mir immer so ein Briefchen geschrieben. Der hat mich schon mögen hat mich schon mögen, der war vom Murgtal ich weiß gar nicht wo das ist Murgtal wo ist denn das Murgtal keine Ahnung. Der war verheiratet und dann ist er wieder rauskommen der war laaaaang drinnen der war lang drinnen uh der war lang drinnen ja da sind die hineinkommen, die wo vom Gefängnis aus als unnormal angesehen sind die da hineinkommen in die Abteilung, der hat nicht zum Arbeiten rausgehen dürfen nein der hat nicht zum Arbeiten rausgehen dürfen die sind alle da drinnen gewesen. Der hat nicht rausdürfen, weil er verurteilt worden ist. Der hätte geeern hätte der gearbeitet. Und dann und die Schrauben die Schrauben weißt du das war so eine Oberschwester, die ist immer mitgangen mit dem Walrab, weltliche Schwestern waren das das waren Weltliche und die Schrauben das war die Oberschwester die ist immer mit dieser Visit mitgangen, die hat mich auch nicht leiden können mein Lieber die hat mich auch nicht leiden können, bei jedem Ding da hat sie schon paßt was ich tan habe, die hat mich nicht leiden können. Da haben wir so Arbeitsräume gehabt, die eine hat genäht die andere hat gestopft und die andere hat gestrickt und da ist die Visit immer kommen. Da bin ich nicht aufgestanden. Der ist von einem Tisch zum anderen gangen und hat gesagt. Wie gehts. Ja die Frau Viechhändler, die war heute wieder so ekelhaft und so launisch. Ach, hat er gesagt der Walrab hat mich gerne mögen, ach hat er gesagt, das sind wir alle, launisch. Nach hat die Schrauben, die hat die Nuß erwischt wie der sie raustan hat, da hat auch wieder jemand verratscht und dann hat sie dem Walrab geben und der Walrab war so lustig zu mir nach hat er gesagt: Weißt du was Mädchen, hat er gesagt, also ich kann dir leider das nicht geben, weil ich kein Briefbote nicht bin. Das darfst du nicht mehr machen, hat er gesagt. Habe ich gesagt: Wieso, ich bin doch keine Strafgefangene nicht, wieso? Wenn wir uns gern haben, warum denn nicht? Nein nein. Dann ist mit der Nuß auch nichts mehr gewesen. Ach das war nett, wenn du da jemand gehabt hast, der wo dich gern gehabt hat. Der hat auch Verwandte gehabt. Brüder hat er gehabt, da hat er Päckchen kriegt ganz dicke und da hat er mir auch allerweil was geben einen Schokolad hat er mir geben, dann habe ich immer hinklopft, da sind sie immer rumgangen, wenn schönes Wetter gewesen ist allweil rumgangen einen ganzen Tag rumgangen wenn schönes Wetter gewesen ist. Und da da hat er schon gewußt, wenn ich dreimal hinklopft habe, daß ich draußen bin. Dann hat er mir einmal die Oranschen rübergeschmissen und unten einen Schokolad und die Nuß da. Eine Fotografie hat er mir einmal rüber, ein sauberer Kerl ein sauberer Mensch, bin ich nicht zum Reden kommen, der hat nicht einmal. Jetzt trink halt deinen Kaffee, wird er ja kalt.

Ja das war so, da sind wir zwei, die ist aber gestorben meine Freundin, die war auch in Haar, da haben wir, die haben sie zu Tode gespritzt zu Tode gespritzt, da sind wir in die Gärtnerei kommen, da sind wir da naus und sind wir von dem Tor haben wir immer anklopft nach haben sich die immer gemeldet wenn der Pfleger nicht dagewesen ist oder der Pfleger hat ein Auge zugedrückt ich weiß nicht so streng waren sie nicht wie unsere Pflegerinnen und nachher haben wir uns da kennengelernt, habe ich immer mein Ding da neintan wie ich heiße und. Da sind wir auf Station 9 gewesen, das war eine ganz freie Station da sind wir spazierengangen haben sie halt herabgeschaut alles von der Weiten nicht zusammenkommen. Er hat immer runtergeschaut, die haben ja gar nicht spazierengehen dürfen bloß mir. Vor der Männerstation haben wir immer Parade abgehalten verstehst. Das war schon was mein lieber Schieber das war was Zeit also zeitlebens wo meine zeitlebens bin ich hinter Gittern gewesen. Wenn die anderen spazierengangen sind und meine Freundin, die wo sich auch Ding da haben wir nicht nausdürfen lauter Gitter lauter Gitter sind ja die Leute nach haben wir allweil gesungen: Wir sitzen hinter Gitter nein: Mein Herz das weint so bitter, weil wir sitzen hinter die Gitter. Ja und das haben die Leute haben immer heraufgeschaut wie wir das allweil das haben wir extra gemacht, daß die Leute das gehört haben, daß wir da eingesperrt sind. Unser Herz weint bitter, weil wir sitzen hinter die Gitter, da haben sie natürlich alle raufgeschaut. Omeo die haben sie aber zu Tode gespritzt, das weiß ich auf einmal ist sie nicht mehr kommen habe ich gesagt: Ja wo ist denn die Frieda wo ist denn die Frieda? Ja die ist gestorben. Plötzlich gestorben an Herzschlag. Nichts habe ich erfahren nichts habe ich erfahren. Und da war ich in Station 7, da war Station 7 ist die Arbeitsabteilung gewesen Arbeits das Ding, da wo man so arbeiten hat gehen können. Und da habe ich halt auch was angefangen, ich weiß nicht was ich wo auch mit einer gestritten nicht die hat mich auch so aus dem Häuschen gebracht und mit einer anderen Patientin habe ich gestritten und da kommt auch die Schrauben, die Oberschwester daher und die hat mich ja so gut leiden können. Sofort in die schlechte Abteilung! Ganz schlechte, mein sind die ganz Schwerkranken drinnen gewesen die ganz Irrsinnigen sind da drinnen gewesen und da kannst du dir denken, wenn du da ein bißchen einen Verstand hast, daß du da auch noch, daß dich das hart ankommt und dann wollt ich nicht hinüber, dann haben sie mich hinübergeschleppt. Einfach packt und hinübergeschleppt in die Station und hinübergeschleppt und da haben sie mir die Hände haben sie mich auf den Boden geschmissen zu viert sind sie her: Die eine hat mir die Hände hinaufdreht die andere die Füße am Buckel und geschrien habe ich wie wahnsinnig, weil das so weh tan hat. Nach haben sie mich da drinnen. Die Arme ausdreht umdreht und die Füße bis am Buckel herauf. Nach haben sie mich auch geschlagen, daß ich ganz blau gewesen bin. Da ist nachher die Luise kommen, nach hat sie es gesehen, hat sie gesagt: Um goootteswillen, hat sie gesagt, wie schaust denn du aus. Nach habe ich natürlich gesagt: Da, habe ich gesagt, schau her, wie sie mich geschlagen haben. Die ganze Brust alles war blau. Allllles war blau. Nach hat sie gesagt: Ich werde jetzt einmal zum Chefarzt gehen, hat sie gesagt, das ist doch allerhand, wie die dich geschlagen haben, bloß weil du mit derer gestritten hast, die hat vielleicht auch gestritten mit dir zum Streiten gehören immer zwei, und immer wieder hat die Oberschwester die Schuld auf mich geschoben immer wieder die hat mich einfach nicht verputzen können. Und vom Sanatorium bin ich daher. Oh da war ich glücklich ein freier Mensch zu sein. Ein freier Mensch war ich da. Das Kino war das Schönste. Weißt du warum? Weil ich in meinem ganzen Leben noch kein in meinem ganzen Leben habe ich noch kein Kino nicht gesehen von innen glaubst du es oder glaubst du es nicht. Zuerst habe ich kein Geld nicht gehabt und dann bin ich mit dem Viechhändler verheiratet gewesen ha, da war ich das erste Mal in einem Kino. Ja in Edensweiler in Edensweiler war ich zum erstenmal im Kino. Habe ich mir gedacht: Das mußt du auch einmal anschauen. Also ich habe von Jugend auf überhaupts keine Liebe nicht kannt bloß die Mutter hat mir halt immer geholfen. Jetzt trink deinen Kaffee! Oder magst ein Gift?

Schau her, jetzt hast du den Kaffee ausgeschüttet, und die Tischdecke, wie schaut sie aus! Die muß ich gleich einweichen, sonst kriege ich die Flecken nicht mehr raus, da war ich in Stadelheim unten, da habe ich mich auch umeinandertrieben, wegen Landstreicherei bin ich da eingesperrt worden. Da bin ich im Augustinerbräu hinten nein, habe ich auch kein Obdach nicht gehabt, bin ich hinten nein und habe da geschlafen und nach hat mich der Nachtwächter, das war hinten so ein Lager, war halt offen da bin ich hinein. Hat mich hinten der Nachtwächter hat mich erwischt hat er gesagt: Was tust du denn da herinnen, willst du stehlen? Nach hat er gleich die Polizei angerufen. Das war unter der Kriegszeit war unter der Kriegszeit und da haben mich die so geschlagen mit die Gummiknüppel die Polizisten mit die Gummiknüppel, daß ich da links habe ich ein Narben eine rechte eine tiefe Narben und da auch. Blutüberstömt haben sie mich auf die Wache tan. Und von da nach Stadelheim. Freilich habe ich mich gewehrt, weil ich gesagt habe: Ich habe ja nichts tan. Wegen Landstreicherei. In der Zelle, zu sechst sind wir drinnengeflackt und gestunken hat es da drinnen, weil der Abort auch daneben war. Das weiß ich noch, wie die Ami eingezogen sind, da haben uns die so viel Essen geben, die haben uns alle Zellen aufgemacht, sind die Ami einmarschiert um 1945