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Richard Francis Burton war einer der größten Abenteurer aller Zeiten. Er sprach über 30 Sprachen, hatte als Muslim verkleidet Mekka und Median besucht und auf einer sensationellen Expedition zu den Quellen des Nils den Tanganjikasee entdeckt. Als ihm 1877 vom in finanzielle Nöte geratenen Vizekönig von Ägypten der Auftrag erteilt wird im legendären biblischen Land Midian nach Gold für die Schatzkammern zu suchen, wittert Burton die Chance auf neue Abenteuer und Ruhm ...
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Seitenzahl: 424
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Richard Francis Burton (1821-1890) war der Sohn eines britischen Offiziers aus Torquay, Devonshire. Burtons Abenteuerlust macht sich früh bemerkbar: Er ist begeisterter Falkner, Spieler und Duellant; 1842 wird er wegen Pferdewetten aus dem Trinity College in Oxford ausgeschlossen. Kurz darauf tritt er der Ostindienkompanie bei und vertieft sein Sprachstudium.
Dr. Uwe Pfullmann (geb. 1956) studierte Arabistik und arabische Geschichte in Leipzig und promovierte zur Geschichte Nordafrikas. Der Faszination Arabiens kann er sich nicht entziehen – er unternahm zahlreiche Reisen in die arabische Region und veröffentlichte Fachbücher und Forschungsbeiträge.
Zum Buch
Richard Francis Burton war einer der größten Abenteurer aller Zeiten. Er sprach über 30 Sprachen, hatte als Muslim verkleidet Mekka und Medina besucht und auf einer beispiellosen Expedition zu den Quellen des Nils den Tanganjikasee entdeckt. Als ihm 1877 vom in finanzielle Nöte geratenen Vizekönig von Ägypten der Auftrag erteilt wird, im legendaren biblischen Land Midian nach Gold für die Schatzkammern zu suchen, wittert Burton die Chance auf neue Abenteuer und Ruhm . . .
Richard Francis Burton hatte fast alles in seinem Leben erreicht: Er hatte zahllose Reisen durch Afrika und Arabien unternommen und als Muslim verkleidet die heiligen Stätten von Mekka und Medina besucht - was seit Johann Ludwig Burckhardt keinem „Ungläubigen“ mehr gelungen war, hatte auf einer sensationellen Expedition auf der Suche nach den Quellen des Nils den Tanganjikasee entdeckt und lebte nun als britischer Konsul in Triest. Doch als er hörte, dass im Land Midian, in das schon Mose vor dem ägyptischen Pharao geflohen war, Gold zu finden sei, witterte er sofort ein neues Abenteuer. Im Auftrag des ägyptischen Vizekönigs machte er sich auf den Weg . . .
DIE 100 BEDEUTENDSTEN ENTDECKER
Richard Francis Burton
Reisen und Forschungenim Biblischen Land
1877
Übersetzt und herausgegebenvon Uwe Pfullmann
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttps://dnb.d-nb.de abrufbar.
Es ist nicht gestattet, Abbildungen und Texte dieses Buches zu scannen, in PCs oder auf CDs zu speichern oder mit Computern zu verändern oder einzeln oder zusammen mit anderen Bildvorlagen zu manipulieren, es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.Alle Rechte vorbehaltenCopyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2013Der Text basiert auf der Ausgabe Edition Erdmann, Wiesbaden 2013Lektorat: Dietmar Urmes, BottropCovergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbHnach der Gestaltung von Nele Schütz Design, MünchenBildnachweis: akg-images GmbH, BerlineBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0344-1www.marixverlag.de
Vorwort des Herausgebers
Kapitel I
In Alexandria
Kapitel II
Die Veränderungen in Kairo
Kapitel III
Nach Suez und seinem Sanatorium
Kapitel IV
Abreise von Suez und Ankunft in El-Muwayláh
Kapitel V
Von El-Muwayláh zum Wadi ’Aynunah
Kapitel VI
Vom Wadi ’Aynúnah zum Wadi Morák im Dschebel El-Zahd
Kapitel VII
Midian und die Midianiter
Kapitel VIII
Von ’Ayn El-Morák zum Weißen Berg: Die Inschrift und die Nabatäer
Kapitel IX
Wie das Gold in Midian gefunden wurde: Die Goldminen von Arabien
Kapitel X
Die Rückkehr vom Weißen Berg nach El-Muwayláh über Wadi Scharma und Wadi Tiryam; Notizen über Botanik
Kapitel XI
Die Kreuzfahrt hinunter nach Süden bis Ziba: Schwefel und Türkise, Bemerkungen zu Fischen und Muscheln
Kapitel XII
Die Kreuzfahrt nordwärts nach Makná, der Hauptstadt von Madyan
Kapitel XIII
Rückkehr nach Kairo Das an seine Hoheit gerichtete Schreiben
Kapitel XIV
Abreise aus Ägypten
Anhang
Editorische Notiz
Weiterführende Literatur
Glossar
Richard Francis Burton war Entdecker, Orientalist, Gelehrter, Mitbegründer der Anthropologischen Gesellschaft in London, Linguist, Sexologe, Mystiker und Agent. Nach den Angaben in seiner Autobiographie wurde er in Barham House in Hertfordshire geboren – ein überraschender Fehler, der Burton unterlief, als er 1876 auf dem Weg nach Indien seiner Frau die Autobiographie diktierte. Denn tatsächlich erblickte er in Torquay (England) das Licht der Welt: am 19. März 1821, um 21.30 Uhr. Er war das erste Kind des Hauptmanns Josef Netterville Burton und seiner Frau Martha. Sechs Monate später zog die junge Familie nach Barham House. Bei Richards Taufe machte der amtierende Geistliche neben dem Taufeintrag eine Notiz über Geburtstag und Geburtsort.
Richard Burtons Mutter war eine wohlhabende Frau und behauptete, von einem illegitimen Sohn Ludwigs XIV., des Sonnenkönigs, abzustammen. Sein Vater, Hauptmann Josef Burton, war irischer Abstammung. Dennoch hielt sich später hartnäckig das Gerücht, dass Burton Zigeunerblut in den Adern habe. Sicher ist dies eine nachträgliche Mythenbildung, mit der Burtons Reiselust in späterer Zeit erklärt werden sollte. Denn wie viele andere Arabienreisende trug auch Burton dafür Sorge, schon zu Lebzeiten seine eigene Mystifikation und Legendenbildung um seine Person zu betreiben.
Kurz nach Richards Geburt gab sein Vater in einem Anflug von Leichtsinn seine Offizierskarriere auf. Einige Jahre lang reiste die Familie durch Europa; Burton wuchs in Frankreich, England und Italien auf. So siedelte sich die Familie 1825 im Herzen Frankreichs, in Tours, an. Es folgen als weitere Wohnorte Siena, Perugia, Florenz, Rom und Neapel. Mit der Rückkehr der Familie nach England ging auch Richards unbeschwerte Kindheit zu Ende.
Richard Burton konnte nur eine geringe Schulbildung vorweisen, was er aber durch die Beherrschung mehrerer Sprachen und der Säbelfechtkunst ausglich. Für seinen Sohn hatte Josef Burton eine Laufbahn in der anglikanischen Kirche vorgesehen. 1840 sandte er ihn nach Oxford an das Trinity-College, wo Richard es vorzog, Themen zu studieren, die ihn besonders faszinierten – beispielsweise arabische Philosophie und Mystik. Der Stoff des üblichen Lehrplans reizte ihn dagegen weniger. Die Quittung ließ nicht lange auf sich warten: Wegen Disziplinlosigkeit wurde Richard Burton (der sich noch dazu mit einem Studienkameraden duellieren wollte, der spöttisch über seinen Schnurrbart gegrinst hatte) 1842 von der Universität verwiesen. So umging er gekonnt die Ordination zum Priester.
Da sich Richard Burton tiefgründig für asiatische Lebensgewohnheiten und Sprachen interessierte, nutzte er 1842 die Gelegenheit und ging unter Mithilfe seines Vaters als Offizier zur Armee der englischen Ostindien-Kompanie. Von 1843 bis 1848 diente er als Leutnant bei der Bombay-Eingeborenen-Infantrie in einem Landstrich, der heute zu Pakistan gehört.
Schon bald bewies er auch hier seine außergewöhnliche Fähigkeit, Sprachen zu lernen. Er gab sich dabei niemals damit zufrieden, lediglich eine neue Sprache zu sprechen, sondern er hatte schon damals den Wunsch, sich als Einheimischer auszugeben. In Pakistan und Westindien wurde aus ihm ein Meister der Verkleidung. So soll er dort einen Laden gemietet und, die Beine untergeschlagen, unentdeckt feilschend unter den einheimischen Händlern gesessen haben. Diese außergewöhnliche Gabe, Sprachen zu lernen und fremde Lebensstile zu kopieren, war auch seinen Vorgesetzten nicht entgangen und führte dazu, dass er zu seinem General befohlen wurde: Er sollte über die lokalen Lasterhöhlen Bericht erstatten – eine Aufgabe, die er überaus interessant fand.
Doch trotz solcher Sonderaufgaben war der Truppendienst in Indien relativ eintönig und befriedigte Richard Burton auf die Dauer nicht. 1848, ein Jahr nach dem Sepoy-Aufstand muslimischer Soldaten, verließ er die indische Armee, um sich ganz der Erforschung unbekannter Länder zu widmen, wozu ihn seine körperlichen und geistigen Anlagen vorzüglich befähigten.
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