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Sun Tzu - Die Kunst des Krieges Die Weisheiten der chinesischen Kriegskunst, verfasst von den genialen Generälen Sun Tzu und Wu Tzu vor über 2000 Jahren. Auch heute noch sind viele ihrer Grundgedanken zu Strategie und Taktik aktuell und lassen sich nicht nur auf das Feld des Militärischen beziehen. Nicht umsonst finden sich die Übersetzungen ihrer Bücher in den Bibliotheken heutiger Politiker und Manager. verwandte Themen: Sunzi, Suntzu, Sun Tsi, chinesische Kriegskunst, Sun Tzu - die Kunst des Krieges
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Seitenzahl: 47
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Sun Tzu, Wu Tzu
Die Kunst des Krieges
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Einleitende Geleitworte.
Suntzu's Aufzeichnungen.
I. Einleitende Gedanken.
II. Kriegsoperationen.
III. Angriff mittels Kriegslist.
IV. Die Schlachtordnung.
V. Der Geist der Truppen.
VI. Schwäche und Stärke.
VII. Schlachtentaktik.
VIII. Truppenbewegungen.
IX. Terrain.
X. Krieg im Nachbarlande.
XI. Angriff mittels Feuers.
XII. Die Verwendung von Spionen.
Wutzu's Aussprüche.
I. Die Regierung eines Landes.
II. Abschätzung des Feindes.
III. Die Überwachung der Armee.
IV. Eigenschaften eines Generals.
V. Das Anpassen an die Gelegenheit.
(Nachwort.)
Altchinesische Kriegsgesänge.
Kriegers Los.
Siegeslied
Loblied der Krieger nach dem Feldzuge.
Feldzugslied.
Kriegers Empfang im eigenen Heim.
Siegreicher Feldzug.
Waffenbrüderschaft.
Kriegsheldens Gemahlin.
Impressum neobooks
Sun TzuWu Tzu
Die Kunst des Krieges
Ein Buch, das 2500 Jahre lang einen Platz bei einer großen Nation als Musterwerk über die Kriegskunst behauptet hat, muß in der Tat ein Werk ganz eigenartiger Natur sein. Fast klingt es wie ein Märchen! „Das Buch vom Kriege“, dessen Verfasser die berühmten chinesischen Generäle Suntzu und Wutzu sind, darf aber auf diese hohe Ehre Anspruch erheben.
Das Werk stammt aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Es ist heute noch das berühmteste Buch, das die chinesische Literatur über den Krieg und die Kriegsführung aufweisen kann. Trotzdem seit den letzten Jahrzehnten viele unserer besten Werke, die das Militärwesen behandeln, ins Chinesische übersetzt worden sind, haben diese beiden alten Meister es doch vermocht, ihr Feld als Klassiker zu behaupten.
Diese eigenartige Tatsache erklärt sich zunächst daraus, daß ihre Schriften vornehmlich die fundamentalen Grundsätze des Krieges und der Kriegsführung behandeln, ferner welchen Einfluß die Politik und die menschliche Natur im allgemeinen auf militärische Operationen ausüben können. Da ist es denn von hohem Interesse, zu finden, wie unveränderlich im großen und ganzen die Grundsätze und Operationen der Kriegsführung sind.
Zur Zeit als dieses Werk geschrieben wurde, war China ein Konglomerat von Fürstentümern, die in beständiger Fehde miteinander lebten. Persönlicher Ehrgeiz und Intrigen, nicht aber die Wünsche des Volkes, waren die Hauptfaktoren in diesen Kriegen. Man konnte sich nicht darauf verlassen, daß Patriotismus oder sonst irgendeine volkstümliche Bewegung die Moral unter den Truppen aufrecht erhalten würde.
General Suntzu spricht nun in seinem Werke die Ansicht aus, daß die Moral oder der Geist der Truppen ein ganz entscheidender Faktor im Kriege ist. Man darf, so behauptet er, den Feind nie verzweifelt machen, — er sollte demnach nie ganz umzingelt werden. Ein Schlupfloch zur Flucht schwächt die Entschlossenheit des feindlichen Generals und das Selbstvertrauen seiner Truppen ganz auffallend.
Echt charakteristisch bei einer chinesischen Armee war bekanntlich die große Anzahl von Bannerträgern. Ihr Hauptzweck sollte darin bestehen, unter den Truppen den Geist aufrecht zu erhalten. Ein Wald von mächtigen Flaggen, die lustig im Winde flatterten, gab den Truppen ein gewisses Gefühl von Sicherheit, — er heiterte sie auf, ähnlich wie eine Militärkapelle.
Man muß es wohl auf die Tatsache zurückführen, daß der Kriegerberuf in China nie hoch geschätzt wurde, daß der Landesfürst nur selten mit in den Krieg zog. Zumeist stellte er einen Berufsmäßigen an, der dann das Heer befehligte, vielfach einen jener „Meister der Kriegskunst“, die von einem Staate zum andern zogen und vorgaben, das Geheimnis des Sieges demjenigen anvertrauen zu können, der ihnen die größte Summe als Belohnung für ihre Dienste anbieten würde.
Da jedoch Krieg Verheerung und Verwüstung heißt, so war es von ganz wesentlicher Wichtigkeit, daß die militärischen Operationen im Feindeslande ausgeführt wurden. Ist man aber einmal dort eingedrungen, dann wird eine strenge Offensive durchaus nicht für geboten gehalten. In Verbindung hiermit gibt Suntzu folgenden Mat: „Betrage dich anfangs mit der Bescheidenheit eines jungen Mädchens.“ Dann sollte man den Feind dazu bewegen, die Initiative zu ergreifen. Haben ihn Märsche ermüdet oder macht er einen falschen Zug, so sagt Suntzu „dann wirf dich auf ihn mit der Lebhaftigkeit eines Kaninchens“.
Sowohl Suntzu wie Wutzu sind der Ansicht, daß eine defensiv-offensive Haltung die ratsamste ist. Der General sollte sich auf die eigentliche Schlacht nicht eher einlassen, bis der Feind nicht länger imstande ist, einen erfolgreichen Widerstand zu leisten. Man sollte sich aber vor einer passiven Defensive hüten.
Was nun die Taktik auf dem Schlachtfelde selbst anbetrifft, so ist eine ordentliche Feldschlacht — mit andern Worten ein Frontangriff — ein Vorgehen, das einem tüchtigen General keine große Ehre macht. Allgemein gesprochen, sollte der Plan des Angriffs dahin gehen, das Heer in zwei Teile zu teilen. Während der Feind also von der einen Abteilung in die Schlacht hineingezogen wird, schlägt ihn die andere. Die Reservetruppen sollen demnach die Schlacht entscheiden. Diese Anweisung ist ein ausfallendes Beispiel dafür, daß sich die militärischen Grundsätze während der letzten zweitausend Jahre im allgemeinen nicht geändert haben.
Obwohl Suntzu sowohl wie Wutzu berufsmäßige Soldaten waren, weisen doch beide darauf hin, daß selbst ein erfolgreicher Krieg ein nationales Unglück ist. Wutzu bemerkt hierzu: »Es gibt nur wenige, die durch viele Siege zur Macht auf Erden gelangt sind. Auch sollte man sich nie auf einen Krieg einlassen, bis ein sorgfältiger Vergleich der auf beiden Seiten stehenden Truppen einem zeigt, daß der Sieg einem ganz sicher ist.“
Große Wichtigkeit wird auf das Spionenwesen gelegt. Hochgeehrt von seinen Landsleuten stand der Spion da. Die Tatsache, daß viele der Nationalhelden Chinas Spione gewesen sind, beweist, daß die Rolle, die sie spielten, nicht vergessen wurde. Häufig arbeiteten sie jahrelang schwer, um sich im Dienste des Landesfürsten zu einem hohen Range emporzuschwingen. Die richtige Behandlung eines Spions gehörte zu den schwierigsten Aufgaben eines Generals.