Die Ponys von Lillasund 1. Ida und das Ponyglück - Kathrin Lena Orso - E-Book

Die Ponys von Lillasund 1. Ida und das Ponyglück E-Book

Kathrin-Lena Orso

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Beschreibung

Ida kann ihr Glück nicht fassen: Sie verbringt mit ihrer Mama die Frühjahrsferien auf der kleinen schwedischen Insel Lillasund – und noch dazu auf dem Ponyhof Solbergs Gård! Als sie dort das Isländerpony Floki zum ersten Mal streichelt, weiß sie sofort: Mit ihm möchte sie durch dick und dünn gehen. Und in der gleichaltrigen Elsa findet Ida die beste Freundin, die sie sich so lange ersehnt hat. Am liebsten würde sie für immer auf Lillasund bleiben … Eine beste Freundin und ein Herzenspony – das ist Glück pur. Idyllische Kinderabenteuer im Sehnsuchtsort Schweden.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Über dieses Buch

Wo Ponyträume wahr werden …

 

Ida kann ihr Glück nicht fassen: Sie verbringt die Frühjahrsferien mit ihrer Mama auf der kleinen schwedischen Insel Lillasund – und noch dazu auf einem Ponyhof! Dort findet sie in Elsa ihre beste Freundin und im Isländerpferd Flóki ihr absolutes Herzenspony. Gemeinsam freuen sie sich auf das große Insel-Fest. Wenn nur die hochnäsigen Jungs Mikkel und Oscar nicht wären, die denken, ihr Pferdehof sei der bessere. Das kann nur ein Wettbewerb entscheiden …

 

Ein idyllisches Ponyabenteuer in Schweden

 

 

 

Für Yve

Kapitel 1

Eine Insel voller Ponys

Es kribbelte in Idas ganzem Körper. Ein wunderbares Vorfreude-Urlaubskribbeln.

Heute hatten die Frühjahrsferien begonnen, und Ida saß auf einer Fähre, die beständig brummend durch das tiefblaue Meer pflügte. Am Horizont konnte sie bereits die schwedische Insel Lillasund sehen.

Ida war in diesem Moment mit Sicherheit das glücklichste neunjährige Mädchen der Welt: Über ihr strahlte die Frühlingssonne am wolkenlosen Himmel. Unter ihr schlugen die Wellen an den Bug des Schiffes. In der Ferne kreischten Möwen. Überall auf den umliegenden Inseln waren kleine rote Holzhäuser zu sehen, die sich an die Felsen der steinigen Küsten schmiegten. Dazwischen konnte Ida Wiesen mit grasenden Pferden, Kühen und Schafen erkennen. Das alles sah einfach wunderschön aus – wie in den Bullerbü-Büchern, die Ida so sehr liebte! Sie atmete tief ein und aus. Der Wind roch nach salziger Meeresluft. Und … nach Schafkötteln. An der letzten Anlegestelle war nämlich eine Schafherde auf die Fähre zugestiegen. Klar, in Hamburg hatte Ida auch schon Haustiere in der U-Bahn gesehen: Hunde, Katzen, Meerschweinchen oder Wellensittiche. Eine Schafherde fand Ida allerdings höchst ungewöhnlich. Määäh, blökte ein Schaf neben Ida, dessen Wolle genauso braun war wie ihre Haare. Bestimmt wollte es ihr sagen, dass Schafe auf Schiffen in Schweden ganz normal waren.

Bis vor ein paar Tagen hatte Ida noch gedacht, dass sie den Osterurlaub wie immer zu Hause in der Stadt verbringen würde. Doch dann war ein unerwarteter Anruf von Mamas altem Freund Nils gekommen, der von seinem gebrochenen Handgelenk erzählte.

Für Nils war das natürlich echt blöd, doch Idas Mama hatte eine tolle Idee gehabt: Sie und Ida würden nach Schweden fahren, um Nils’ Familie auf dem Ponyhof und im Café zu helfen.

 

Idas Mama Lisa kam auf Ida zugelaufen. Ihre Haare waren vom Wind ganz zerzaust. »Na du? Schon aufgeregt?«

Ida nickte. »Ein bisschen. Es ist schon so lange her, dass ich Hendrik, Nils und Elsa gesehen habe. Damals mochten Elsa und ich uns nicht besonders.« In Idas Erinnerung schob sich vage das Bild eines zerknautschten Stoffpferds, das die fünfjährige Elsa bei einem Fest die ganze Zeit mit sich rumgeschleppt hatte. Ida wollte unbedingt auch mit dem Pferd spielen, doch Elsa war nicht bereit gewesen, ihr Kuscheltier zu teilen. Heute verstand Ida das, aber damals hatte sie es ziemlich gemein gefunden.

 

Idas Mama setzte sich neben ihre Tochter und stupste sie in die Seite. »Aber das ist doch schon viele Jahre her. Bestimmt versteht ihr euch jetzt viel besser. Schließlich habt ihr eine gemeinsame Leidenschaft.«

»Ach ja?« Ida runzelte die Stirn.

»Na klar!« Idas Mama lachte auf. »Die Pferde natürlich.«

Ida liebte Pferde. Ihr weiches Fell, die glänzende lange Mähne, ihre treuen Augen und dieses unbeschreibliche Gefühl von Freiheit, wenn man auf ihrem Rücken einen Ausritt machte.

Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als ein eigenes Pony zu haben, mit dem sie durch dick und dünn reiten konnte. Leider war dieser Wunsch so unerreichbar wie die weißen Puffwölkchen am Himmel. Ein Pony war teuer: Futter, Tierarztkosten und die Einstellgebühren in einem Stall, denn in ihrer kleinen Mietwohnung in Hamburg hatte ein Pony natürlich keinen Platz.

Damit Ida trotzdem reiten konnte, durfte sie eimal in der Woche zur Reitstunde in ein Gestüt am Stadtrand fahren. Das war Idas Meinung nach aber viiieeel zu wenig. Umso toller war es, dass sie jetzt in den Ferien direkt neben einem Stall wohnen würde und jeden Tag bei den Ponys sein konnte.

 

»Bevor ich es vergesse … ich hab noch was für dich.« Idas Mama kramte in ihrem Rucksack. Dann zog sie ein türkisfarbenes Buch heraus, auf dessen Einband eine glitzernde Pferdesilhouette abgebildet war. Sie reichte es Ida mit einem breiten Lächeln im Gesicht. »Ein neues Skizzenbuch. Damit du deine Urlaubsabenteuer auch festhalten kannst.«

Ida durchblätterte die leeren weißen Seiten, die nur darauf warteten, von ihr mit Leben gefüllt zu werden.

»Danke schön.« Sie umarmte ihre Mama. »Ich werde auf jeden Fall alle Ponys zeichnen. Welche Rassen haben sie auf dem Hof? Weißt du das?«

»Du fragst mich Sachen.« Idas Mama lachte. »Ehrlich, ich hab keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es ein traumhaft schönes Café mit einer großen Backstube am Solbergs Gård gibt.«

Ida hatte zwei Leidenschaften: Zeichnen und Reiten. Ihre Mama dagegen liebte es, zu backen. Torten, Kuchen, Muffins, Kekse, Cupcakes – einfach alles, was süß war und in den Ofen geschoben werden konnte.

»Da fällt mir ein, dass ich dem Bootsmann noch eine Zimtschnecke zum Probieren vorbeibringen wollte.« Idas Mama stand auf. »Er hat vorhin doch tatsächlich behauptet, dass es die besten Kanelbullar[1] in der Tiefkühltheke gibt. Der wird gleich sein zimtiges Wunder erleben.« Sie drückte Ida einen Kuss auf die Wange und schlängelte sich an den Schafen vorbei in Richtung Steuerhaus.

Ida blieb nicht lange ohne Gesellschaft. Ein schwarz-weißer Border Collie kam schwanzwedelnd auf sie zugelaufen und setzte sich vor sie hin. Der Hund war Ida vorhin schon aufgefallen. Er gehörte zur Schafherde, aber im Moment hatte er wohl Mittagspause. Erst wenn die Schafe von Bord gingen, musste er wieder arbeiten.

»Hallo, du!«, sagte Ida. Der Hund sah sie mit aufmerksamem Blick an. »Bist du ein Geheimagent und sollst etwas über mich herausfinden?« Ida kicherte. Dann kam ihr eine Idee. Wenn dieser Hund so brav vor ihr saß, konnte sie ihn gleich zeichnen. Das allererste Schwedenurlaub-Erinnerungsbild. Sie holte einen Bleistift aus ihrem Rucksack und begann, den Hund zu skizzieren. Der Grundriss des Körpers war mit wenigen Strichen fertig. Dann ging es an den Kopf. Der war schon kniffliger. Ida malte die lange Schnauze mit den Schnurrhaaren, die flauschigen Stehohren und schattierte die dunklen Bereiche des Fells. Jetzt noch die Augen. Mit denen war Ida aber nicht so richtig zufrieden. Ihr Hund auf dem Bild schielte leicht nach links. Sie legte das Skizzenbuch zur Seite und kramte in ihrem Rucksack nach einem Radiergummi. Der echte Hund schien nur darauf gewartet zu haben, dass Ida unaufmerksam war. Im nächsten Moment machte er einen Satz nach vorn, schnappte sich das Skizzenbuch und lief damit davon.

»Hey, was soll denn das?« Ida sprang auf. »Bleib stehen!« Doch der Hund hörte nicht. Er lief mit ihrem Skizzenbuch im Maul an den Schafen vorbei, die blökend zur Seite sprangen. Das würde sich Ida nicht gefallen lassen! Sie nutzte die Gasse, die sich zwischen den Schafen gebildet hatte, und nahm die Verfolgung auf.

Allerdings war das gar nicht so leicht. Durch die vielen Schafe hatte sich die Fähre in ein wollenes Wimmelbild verwandelt. Der diebische Hund war verschwunden. Dafür sah Ida an der Reling ihre Mama stehen, die sich mit dem Bootsmann unterhielt.

»Für meine Zimtschnecken nehme ich nur Ceylon-Zimtstangen, und die reibe ich immer frisch«, sagte Idas Mama gerade. »Das ist ein geschmacklicher Unterschied, den können Sie sich gar nicht vorstellen.«

»Ich weiß nicht«, brummte der Bootsmann. »Zimt ist doch Zimt, oder?«

Idas Mama schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Warten Sie, ich hab ein paar Zimtstangen dabei. Dann können Sie es selbst testen.« Ida winkte ihrer Mama kurz zu und ging dann weiter an der Reling entlang. Auf keinen Fall wollte sie ihr erzählen, dass ihr das neue Skizzenbuch schon nach fünf Minuten abhandengekommen war.

 

Ida umrundete das Schiff, und dann entdeckte sie endlich den Hund. Er saß hechelnd vor einer älteren Frau, die eine Latzhose und gelbe Gummistiefel trug. Ihre weißen langen Haare hatte sie mit einem bunten Tuch nach hinten gebunden, und in der Hand hielt sie Idas Skizzenbuch.

Zaghaft ging Ida auf die Frau zu. »Äh … also … das da ist mein Buch.«

Die Frau lächelte Ida entschuldigend an. »Das tut mir leid. Tobbe ist der beste Schaftreibhund, den ich jemals hatte, aber er langweilt sich schnell. Und wenn er sich langweilt, stibitzt er Sachen, um sie mir zu bringen. Glitzerzeug gefällt ihm besonders gut.« Sie wuschelte Tobbe durchs Fell. »Schlimmer als eine Elster.« Dann reichte sie Ida das Skizzenbuch. »Ich hoffe, es ist heil geblieben.«

Ida betrachtete den Einband. Wenn man genau hinschaute, sah man die Hundezahnabdrücke, aber das war nicht besonders schlimm.

»Fährst du zur Hufeiseninsel?«, fragte die Frau, während sie Tobbe an die Leine nahm.

Ida schüttelte den Kopf. »Nein, nach Lillasund.«

Die Frau lachte. »Lillasund wird auch die Hufeiseninsel genannt, weil die Insel die Form eines Hufeisens hat. Das sieht man aber nur, wenn man von einem Flugzeug runterguckt. Außerdem wohnen dort doppelt so viele Ponys wie Menschen. Also jede Menge Hufe.«

 

Ida staunte. Eine Insel voller Ponys. Das wurde ja immer besser. »Wir werden auf einem Ponyhof wohnen«, erklärte Ida. »Dem Solbergs Gård. Kennen Sie den?«

»Oh ja, ein wunderschöner Hof. Mein Gotland-Pony Aska steht dort als Einstellerpferd«, sagte die Frau. »Nur schade, dass das Hofcafé zurzeit nicht geöffnet ist.«

»Das ändert sich jetzt wieder«, sagte Ida mit einem Hauch von Stolz in der Stimme. »Meine Mama ist Konditorin und wird dort helfen. Sie backt die besten Zimtschnecken der Welt. Die müssen Sie unbedingt probieren.«

Die Frau schmunzelte. »Wenn ich das nächste Mal mit Aska ausreite, komme ich auf jeden Fall im Hofcafé vorbei. Übrigens darfst du mich ruhig duzen. In Schweden machen wir das alle so.«

»Ah … stimmt ja.« Ida nickte. Zu fremden Erwachsenen »Du« zu sagen, war ein bisschen merkwürdig, aber daran würde sie sich bestimmt schnell gewöhnen.

»Du kommst aus Deutschland, oder?«

»Ja, woher wissen Sie … äh … weißt du das?«, fragte Ida verwundert.

Die Frau lachte. »Das höre ich an deinem Akzent. Du sprichst aber wirklich sehr gut Schwedisch.«

»Meine Mama ist Schwedin«, erklärte Ida. »Sie ist in Stockholm aufgewachsen. Wenn wir allein sind, reden wir meistens Schwedisch.«

»Das finde ich gut. Zwei Sprachen zu sprechen, ist toll. Du kannst mich auch gerne mal besuchen. Ich bin nämlich nicht nur Schäferin. Mir gehört der Buchladen Sagolåda an der Hafenpromenade.« Dann zwinkerte sie Ida noch mal zu. »Bei mir gibt es zwar keine Zimtschnecken, aber die spannendsten Geschichten der Insel. Frag einfach nach Astrid Jansson.«

Sie strich Tobbe über den Kopf und blickte über die Reling. »Oh, wir sind gleich am Anleger. Tobbe und ich müssen unsere Schäfchen bereit machen. Bis bald!« Sie ging davon, und Ida schaute aufs Meer hinaus. Die Hufeiseninsel war nur noch wenige Hundert Meter von ihnen entfernt. Ida sah die Anlegestelle und den Hafen, an dem die Masten der Segelschiffe in die Luft ragten. Daneben rot angestrichene Bootsschuppen und in der Ferne eine Koppel mit grasenden Ponys. Sie presste das Skizzenbuch an die Brust und spürte, dass ihr Herz ein paar Freudenhüpfer machte. In ihrem Körper breitete sich wieder das Kribbeln aus.

Ja, die Frühjahrsferien konnten beginnen!

Kapitel 2

Ankunft mit Hindernissen

An der Anlegestelle durften als Erstes alle Schafe aussteigen. Tobbe trieb sie von Bord des Schiffes. Ida beobachtete ihn von der Reling aus und war beeindruckt, wie selbstständig Tobbe das machte. Am Ende fiel ihm sogar auf, dass sich ein kleines braunes Schäfchen noch an Bord befand, und er brachte es zu den anderen Schafen. Was für ein schlauer Hund!