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Beschreibung

Die Psalmen sind ein einzigartiger Ausdruck der individuellen Frömmigkeit und ein Spiegel persönlicher Lebenssituationen. Lob und Dank für das von Gott geschenkte Leben drücken sich in ihnen ebenso aus wie Zweifel und Verzweiflung, Not, Verfolgung, Trauer und Klage, aber auch das Vertrauen in Gott und seine rettende Macht. Ihre sprachliche Schönheit findet sich in der Übersetzung des Rabbiners und Philosophen Ludwig Philippson (1811–1889) wieder, die Wortwahl und Klangfarbe des hebräischen Originals lebendig in einen flüssigen deutschen Sprachstil überträgt. Das Abraham Geiger-Kolleg an der Universität Potsdam legt eine behutsam revidierte Neu-Edition vor.

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Inhalt
Vorwort
Die Psalmen
Erstes Buch
Rat der Frevler und Pfad der Sünder
Gott, sein Gesalbter und die aufrührerischen Völker
Morgenlied: Beim Ewigen steht die Hilfe.
Abendlied: Der Ewige lässt mich in Sicherheit wohnen.
Morgengebet: Segen für den Gerechten
Abendgebet: Vertrauen auf die Hilfe des Ewigen
Gottes gerechtes Gericht über die Frevler
Was ist der Mensch?
Gottes Hilfe für die Bedürftigen
Der flüchtige Erfolg der Frevler
Die Gerechtigkeit Gottes
Gottes Schutz vor heuchlerischen Lippen
Vertrauen auf Gottes Gnade und Hilfe
Keine Einsicht bei den Frevlern
Wer darf weilen bei deinem Zelt?
Der Ewige ist mein Anteil.
Behüt mich wie einen Augapfel!
Gottes Erscheinen und seine Hilfe für den König
Gottes Herrlichkeit in Schöpfung und Offenbarung
Der Ewige hilft seinem Gesalbten.
Gottes Hilfe für den König gegen seine Feinde
Von der Klage zum Lob Gottes
Der Ewige ist mein Hirt.
Wer darf zur heiligen Stätte gehen?
Bitte um Vergebung der Schuld
Schaffe mir Recht, Ewiger, denn ich bin unsträflich!
Der Ewige ist mein Licht und mein Heil.
Der Ewige ist meine Macht und mein Schild.
Die Stimme des Ewigen hat Macht.
Ein Lied bei der Einweihung des Tempels
Du hast meine Füße auf weiten Raum gestellt.
Wohl dem, dessen Frevel vergeben,
Gott als Schöpfer und Retter
Des Ewigen Augen sind den Gerechten zugewandt.
Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit!
Wie kostbar ist deine Güte.
Der gerechte hat Zukunft, der Frevler nicht.
Die Hoffnung des Sünders
Nur ein Hauch ist jeder Mensch.
Des Ewigen Weisung ist in meinem Innersten.
Wohl dem, der sich des Armen annimmt.
Zweites Buch
Mich dürstet nach Gott.
Schaffe mir Recht!
Verwirf uns nicht auf immer!
Zur Ehre des Königs
Gott ist uns eine Zuflucht.
Gott als Herr der Völker
Es freut sich der Berg Zijon.
Gott wird mein Leben loskaufen.
Wer Dank opfert, ehrt mich.
Ein reines Herz schaff mir!
Was rühmst du dich, Mächtiger, des Bösen.
Ist denn keine Einsicht bei den Übeltätern?
Gott ist mir ein Helfer.
Wirf auf den Ewigen deine Last!
Auf Gott vertrau’ ich, ich fürchte nichts.
Denn groß bis zum Himmel ist deine Treue.
Redet ihr Mächtigen wirklich Gerechtigkeit?
Rette mich vor Übeltätern!
Bring Beistand uns vor dem Feind!
Ich möcht’ mich bergen in deiner Flügel Schutz.
Gott ist mein Fels und mein Heil.
In deiner Flügel Schatten juble ich.
Verbirg mich vor der Versammlung der Bösen!
Wir wollen uns sättigen am Guten deines Hauses.
Wie furchtgebietend sind deine Werke.
Preisen sollen dich die Völker!
Preist den, der auf den Wolken fährt!
Verbirg dein Antlitz nicht vor deinem Knecht!
Meine Hilfe und mein Retter ist der Ewige.
Gott, wer ist wie du?
Gott, dein Recht verleihe dem König!
Drittes Buch
Ich setze auf den Herrn.
Klage über die Zerstörung des Heiligtums
Gott ist Richter.
Du bist furchterregend – wer kann vor dir bestehen?
Du allein bist der Gott, der Wunder tut.
Was wir erfahren und unsre Väter uns erzählt haben.
Wie lange, Ewiger, wirst zürnen du?
Lass dein Antlitz leuchten!
Du hast mich in der Not gerufen und ich errettete dich.
Auf, Gott, richte die Erde!
Du allein bist der Höchste über die ganze Erde.
Ewiger, wohl dem Menschen, der auf dich vertraut!
Gerechtigkeit geht vor dem Ewigen her.
Du bist ein barmherziger und gnädiger Gott.
Zijon – die Mutter aller Völker
Wird von deiner Treue im Grab erzählt?
Wo sind die früheren Taten deiner Treue?
Viertes Buch
Unsre Tage zu zählen lehre uns!
Du, Ewiger, bist meine Zuflucht!
Der Gerechte sprosst wie die Palme.
Das Königtum Gottes
Zur Gerechtigkeit wird das Recht zurückkehren.
Tretet vor sein Antlitz mit Lobpreis!
Der Ewige ist König und Richter aller Völker.
Freut euch, Gerechte, des Ewigen!
Singet dem Ewigen ein neues Lied!
Groß ist der Ewige in Zijon.
Kommt zu seinen Toren mit Dank!
Von Treue und Recht will ich singen.
Ewiger, hör mein Gebet!
Nicht für immer zürnt der Ewige.
Wie zahlreich sind deine Werke, Ewiger.
Er gedenkt für immer seines Bundes mit Awraham.
Wir haben gesündigt samt unseren Vätern.
Fünftes Buch
Der Erlösten Dank
Ich will dich preisen unter den Völkern, Ewiger.
Des Frevlers Vernichtung
Sitze zu meiner Rechten!
Hoheit und Pracht ist sein Tun.
Wohl dem, der den Ewigen fürchtet!
Wer ist wie der Ewige, unser Gott?
Als Jisrael auszog aus Mizrajim
Jisrael, vertrau auf den Ewigen!
Gnädig ist der Ewige und gerecht.
Lobet den Ewigen, alle Völker!
Danket dem Ewigen, denn er ist gütig!
Lehre mich deine Satzungen.
Ich will Frieden!
Der Ewige ist dein Hüter.
Wünscht Jeruschalajim Frieden!
Ewiger, sei uns gnädig!
Unsere Hilfe steht im Namen des Ewigen.
Friede über Jisrael!
Wende, Ewiger, unser Geschick!
Den Seinen gibt’s der Ewige im Schlaf.
Der Ewige segne dich vom Zijon her!
Des Ewigen Segen über euch!
Aus den Tiefen ruf’ ich zu dir, Ewiger.
Hoff, Jisrael, auf den Ewigen!
Um Davids willen
Lob der brüderlichen Eintracht
Erhebt eure Hände zum Heiligtum!
Unser Herr ist größer als alle Götter.
Allezeit währt seine Treue!
An den Strömen Bawels
Du gabst meinem Leben Kraft.
Wunderbar sind deine Werke!
Befrei mich, Ewiger, von bösen Menschen!
Lass mein Gebet wie Räucherwerk stehen!
Ich schreie, Ewiger, zu dir!
Ich dürste nach dir wie lechzendes Land.
Wohl dem Volk, dessen Gott der Ewige ist!
Der Ewige richtet alle Gebeugten auf.
Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Ja’akows ist!
Stimmt dem Ewigen ein Danklied an!
Lobet den Ewigen!
Singet dem Ewigen ein neues Lied!
Lobet Gott in seinem Heiligtum!
Das Hallel als Komposition
Psalm 113
Psalm 114
Psalm 115
Psalm 116
Psalm 117
Psalm 118
Bibliographie
Anmerkungen
Glossar

Die Psalmen

Die Psalmen

Aus der Hebräischen Bibel übersetzt von Rabbiner Ludwig Philippson revidiert und herausgegeben von Rüdiger Liwak mit einem Vorwort von Walter Homolka unter Mitarbeit von Susanne Gräbner und Zofia H.Nowak

© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2017 Alle Rechte vorbehalten www.herder.de Umschlaggestaltung: Verlag Herder E-Book-Konvertierung/Satz: SatzWeise GmbH, Trier ISBN Print 978-3-451-38037-2 ISBN E-Book 978-3-451-81279-8

Dieser Band ist Landesrabbiner em. Dr. h.c. Henry G. Brandt anlässlich seines 90. Geburtstages in Dankbarkeit und Wertschätzung gewidmet. 25. September 2017 Die Allgemeine Rabbinerkonferenz Deutschlands

Inhalt

Vorwort 9

Walter Homolka

Die Psalmen 13

Das Hallel als Komposition 167

Daniel Krochmalnik

Glossar 188

Vorwort

»Psalm 29: Gebet dem Herrn, Söhne der Götter.

Als Mittel gegen den bösen Geist: Nimm Wasser, das nicht die Sonne erblickte, nimm sieben Ruten Minze sowie sieben Möhren von einem Feld, das noch keine Früchte brachte. Tue die Zutaten in ein Gefäß Wasser. Flüstere Psalm 29 über das Gefäß drei Mal am Abend, und stelle es unter die Sterne. Am Morgen flüstere den Psalm drei Mal, und gieße das Wasser über den Besessenen aus, bevor der Tag heraufzieht.«

So heißt es im »Buch vom magischen Gebrauch der Psalmen« (Sefer Shimmush Tehillim). 1551 wurde es in der norditalienischen Stadt Sabbioneta erstmals gedruckt. Peter Schäfer und Shaul Shaked haben jedoch durch Kairoer Geniza-Fragmente eine Datierung bis ins 11. Jahrhundert möglich gemacht. Und Bill Rebiger macht den Ursprung im Nahen Osten fest und hält sogar eine Datierung bis in gaonäische Zeit für wahrscheinlich, also bis ins 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Das Buch zirkuliert bis heute und ist beredtes Zeugnis dafür, dass die Psalmen von jeher eine tiefe Verankerung in der jüdischen Volksfrömmigkeit besaßen. Dies wird gerade dadurch belegt, dass die Psalmentexte nur angedeutet sind und der Verfasser annahm, sie seien seinen Lesern wohlbekannt.

Die Psalmen sind neben ihrer Verwendung im jüdischen Gottesdienst schon immer eine tragende Säule der individuellen Frömmigkeit und ein Spiegel zur Erkenntnis der persönlichen Lebenssituation gewesen. Sie drücken Lob und Dank aus für das von Gott geschenkte Leben, Zweifel und Verzweiflung, Not, Verfolgung, Trauer und Klage, aber auch Vertrauen in Gott und seine rettende Macht.

Das ist auch der Grund, dass sie oft Gebetbüchern beigebunden sind als Quelle privater Meditation. In »chewrot tehillim«, Genossenschaften zur Rezitation der Psalmen, werden sie gemeinschaftlich gelesen oder auch an der Westmauer des Jerusalemer Tempels einmal täglich vollständig gebetet. Rabbiner Seligman Baer (1825–1897) legte in seinem Siddur Avodat Yisroel (Rödelheim 1868) eine Leseordnung der Psalmen vor, in dem diese den wöchentlichen Tora- und Haftaralesungen zugeordnet wurden zum persönlichen Studium am Schabbat. Denn so wie Moses die fünf Bücher der Tora gegeben habe, so habe der Tradition nach König David die fünf Bücher der Psalmen gestiftet. Das Buch der Psalmen wird damit zu Israels Antwort auf die Offenbarung am Sinai.

Der Bezug auf David macht auch den ursprünglichen Sitz im Leben der Psalmen deutlich: den Tempelgottesdienst. Im Zweiten Tempel, nach dem babylonischen Exil, gab es zweifellos Psalmengesang. Die heutige Forschung versucht meist, die Einzelpsalmen größeren Epochen zuzuordnen (Königszeit, exilisch-nachexilische Zeit, hellenistische Zeit); dabei spielen religions- und theologiegeschichtliche Zusammenhänge ebenso eine Rolle wie der literarische Charakter des betreffenden Psalms (Reinhard Müller). Die 150 Psalmen und ihre Sammlung in fünf Bücher haben eine reiche Redaktionsgeschichte weit vor 200 v.d.Z.

Günter Stemberger hat darauf verwiesen, dass der Übergang von der liturgischen Rolle der Tempelzeit in das rabbinische Judentum und eine synagogale Verwendung nicht ohne Brüche geschah. Die Übernahme dieses Erbauungs- und Lesebuchs der Frommen (Notker Füglister) in die jüdische Liturgie erfolgte Stück für Stück, über einen Zeitraum von Jahrhunderten. In talmudischer Zeit enthielten die Standardgebete für Schabbat und Wochentage noch keine Psalmen, mit Ausnahme des Hallel an den drei Pilgerfesten und Chanukka, später auch an Neumond. Im »Authorized Daily Prayer Book of the United Hebrew Congregations of the British Empire« des Rabbiners Simeon Singer (1846–1906) weist der Index die Verwendung von 73 Psalmen aus. Man kann daran sehr schön sehen, dass die breite Popularität der Psalmen sich als treibende Kraft bei der Einfügung in die jüdische Liturgie durch die Jahrhunderte erwiesen hatte. Leopold Zunz (1794–1886) urteilt 1855: »So ist aus den einfachen Elementen des ältesten Rituals: dem Schemah (dem Bekenntnisse der Einheit), der Tefilla (dem eigentlichen Gebete) und der Keduscha (der Verherrlichung Gottes), die reiche gottesdienstliche Ordnung hervorgegangen, die wie keinem Volke sonst, in sich allein eine Schatzkammer von Religion und Geschichte, von Poesie und Philosophie ausmacht.« Das Psalmbuch sei ein »Manifest des unterdrückten jüdischen Volkes, das bald das innere Verderbniss, bald den Druck von aussen schildert«. Es sei ein »Denkmal der sittlichen Grösse der Edlen«.

Deshalb ist es sinnvoll, sie in einer eigenen Ausgabe vorzulegen. In der durch Rüdiger Liwak revidierten Übersetzung von Rabbiner Ludwig Philippson ist dies mit dem vorliegenden Band geschehen. Damit folgen wir der Überlegung Philippsons, der 1857 bei Baumgärtner in Leipzig seiner Gesamtausgabe der Hebräischen Bibel einen gesonderten Psalmenband an die Seite gestellt hatte. Sein Wunsch war, dem Buch, »das zum Gebetwort der ganzen Menschheit geworden«, möge es gelingen, »dem Herzen Vieler nahe zu treten und in den Kämpfen des Lebens Kraft und Trost zu gewähren. […] Da wir diese Bearbeitung der Psalmen mit der innigsten Hingebung und wahrhafter Erregtheit vollbrachten, so würde es uns sehr glücklich machen, wenn es ihr insbesondere gelänge, sich Zustimmung, und dadurch Wirksamkeit zu erwerben.«

Rabbiner Professor Walter Homolka PhD PhD DHL Rektor des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam

Die Psalmen

Erstes Buch

Rat der Frevler und Pfad der Sünder

1 1Wohl dem Mann, der im Rat der Frevler nicht wandelt und auf den Pfad der Sünder nicht tritt und auf dem Sitz der Spötter nicht sitzt, 2sondern an des Ewigen Weisung Gefallen hat, über seine Weisung sinnt Tag und Nacht. – 3Der ist wie ein Baum, an Wasserbächen gepflanzt, der seine Frucht gibt zu seiner Zeit und dessen Laub nicht welkt: alles, was er tut, gedeiht. 4Nicht so die Frevler: Sie sind wie Spreu, die der Wind verjagt. – 5Darum bestehen Frevler nicht im Gericht noch Sünder in der Gemeinde der Gerechten. 6Denn der Ewige kennt den Pfad der Gerechten, der Frevler Pfad aber geht unter.

Gott, sein Gesalbter und die aufrührerischen Völker

2 1Warum toben Völker, ersinnen Völkerschaften Nichtiges? 2Die Könige der Erde erheben sich, Fürsten beraten miteinander wider den Ewigen und wider seinen Gesalbten: 3Lasst uns zerreißen ihre Bande, von uns werfen ihre Fesseln! – 4Der im Himmel thront, lacht, der Herr verspottet sie; 5dann ruft er ihnen zu in seinem Zorn, in seinem Grimm schreckt er sie: 6Ich selbst habe meinen König eingesetzt auf Zijon, meinem heil’gen Berg! – 7Künden will ich von der Satzung des Ewigen. Er sprach zu mir: Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt! 8Verlang’s von mir und ich gebe dir Völker zum Erbbesitz, dir zum Besitz die Enden der Erde. 9Du zerschlägst sie mit eisernem Stabe, wie Töpfergeschirr zerschmetterst du sie! – 10Und nun, Könige, seid weise, gewarnt, ihr Richter der Erde. 11Dient dem Ewigen in Furcht und jubelt mit Zittern. 12Huldigt dem Sohne, auf dass er nicht zürne und ihr untergeht auf eurem Pfade, denn wie bald entbrennt sein Zorn. Wohl allen, die auf ihn vertrauen!

Morgenlied: Beim Ewigen steht die Hilfe.

3 Ein Psalm Davids auf seiner Flucht vor Awschalom, seinem Sohn. – 2Ewiger, wie zahlreich sind meine Bedränger, viele erstehen wider mich. 3Viele sprechen von mir: Keine Hilfe ist für ihn bei Gott! Selah. – 4Doch du, Ewiger, bist Schild für mich, meine Ehre, und mein Haupt richtest du auf. 5Mit meiner Stimme ruf’ ich zum Herrn, und er erhört mich von seinem heil’gen Berg. Selah. – 6Ich lege mich nieder und schlafe, ich erwache, denn mich stützt der Ewige. 7Nicht fürcht’ ich mich vor Myriaden des Volkes, die sich ringsum wider mich stellen. – 8Erhebe dich, Ewiger! Hilf mir, mein Gott! Denn du zerschlägst all meinen Feinden den Kinnbacken, der Frevler Zähne zerbrichst du. 9Beim Ewigen ist die Hilfe. Über dein Volk komme dein Segen! Selah.

Abendlied: Der Ewige lässt mich in Sicherheit wohnen.

4 1Dem Sangmeister. Mit Saitenspiel. Ein Psalm Davids.– 2Wenn ich ruf’, erhöre mich, Gott meiner Gerechtigkeit! In der Bedrängnis hast du mir Raum geschaffen. Begnadige mich und erhöre mein Gebet. 3Wie lange, ihr Herrensöhne, soll meine Ehre zuschanden sein, liebt ihr Nichtiges, sucht Lüge? Selah. – 4Erkennt doch, dass sich der Ewige wunderbar zeigt den Treuen: der Ewige hört, wenn ich zu ihm rufe. 5Erschreckt und sündigt nicht, sprecht in euren Herzen auf eurem Lager und schweigt. Selah. – 6Opfert Opfer der Gerechtigkeit und vertraut auf den Ewigen. 7Viele sprechen: Wer zeigt uns Gutes? Erheb über uns deines Angesichtes Licht, oh Ewiger! – 8Du hast Freude in mein Herz gelegt, die größer ist, als wenn Korn und Most sich mehrten. 9In Frieden allzumal leg’ ich mich nieder und schlafe, denn du allein, oh Ewiger, lässt mich in Sicherheit wohnen.

Morgengebet: Segen für den Gerechten

5 1Dem Sangmeister. Mit Flötenspiel. Ein Psalm Davids.– 2Meine Worte vernimm, Ewiger, hör auf mein Seufzen. 3Horch auf meinen Hilferuf, mein König und mein Gott, denn zu dir bet’ ich. 4Ewiger, frühmorgens höre meine Stimme, frühmorgens wende ich mich zu dir und schau empor. – 5Denn nicht ein Gott, dem Frevel wohlgefällig ist, bist du; bei dir weilt nicht der Böse, 6vor deine Augen dürfen Betrüger nicht treten, du hasst alle Übeltäter; 7die Lüge reden, lässt du zugrunde gehen; den Mann des Blutes und Truges verabscheut der Ewige. – 8Doch ich komm’, in deiner Gnaden Fülle, in dein Haus, ich werfe mich vor deiner heil’gen Halle nieder, in Furcht vor dir. 9Oh Ewiger, führe mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Widersacher willen, ebne deinen Weg vor mir. – 10Denn in ihrem Munde ist nicht Aufrichtigkeit, ihr Inneres ist Bosheit, ein offenes Grab ist ihre Kehle, mit ihrer Zunge heucheln sie. 11Lass sie büßen, Gott, dass sie fallen wegen ihrer Pläne, wegen ihrer Menge an Sünden verstoße sie, denn sie sind widerspenstig gegen dich. – 12Dann freuen sich alle, die dir vertrauen, sie jubeln immerdar, denn du schirmst sie; über dich jauchzen, die deinen Namen lieben. 13Denn den Gerechten segnest du, Ewiger; wie mit einem Schild deckst du ihn mit Gnade.

Abendgebet: Vertrauen auf die Hilfe des Ewigen

6 1Dem Sangmeister. Nach der Weise Scheminit. Ein Psalm Davids. – 2Ewiger, strafe mich nicht in deinem Zorne, züchtige mich nicht in deinem Grimm. 3Sei gnädig, Ewiger, mir, denn ich verschmachte, heil; Ewiger, mich, denn meine Gebeine sind erschüttert, 4erschüttert bin ich – ach du, oh Ewiger, wie lange noch? – 5Kehr, Ewiger, wieder, befreie mich, hilf mir um deiner Gnade willen. 6Denn im Tode denkt man nicht an dich, wer wird dich in der Scheol preisen? – 7In meinem Seufzen ermatte ich, mein Bett tränke ich jede Nacht, mit meinen Tränen netze ich mein Lager. 8Mein Aug’ ist getrübt vor Kummer, es altert ob all meiner Bedränger. – 9Weichet von mir, all ihr Übeltäter, denn der Ewige hat meines Weinens Stimme gehört, 10der Ewige hat mein Flehen gehört, der Ewige nimmt mein Gebet an. 11Zuschanden werden und sehr erschrecken all meine Feinde, sie kehren um und werden zuschanden im Nu.

Gottes gerechtes Gericht über die Frevler

7 1Ein Schiggajon Davids, das er dem Ewigen wegen der Worte des Kusch, des Binjamini, sang. – 2Ewiger, mein Gott, auf dich vertrau’ ich, hilf mir vor all meinen Verfolgern und rette mich, 3auf dass nicht einer dem Löwen gleich mein Leben zerreißt, es zermalmt, und niemand rettet. – 4Ewiger, mein Gott, wenn ich dies getan habe: wenn Unrecht ist an meinen Händen, 5wenn Böses meinem Freunde ich vergalt und den beraubte, der grundlos mich bedrängt: 6so verfolge der Feind mich und erreiche mich und trete zu Boden mein Leben und lass im Staub meine Ehre liegen. Selah. – 7Auf, Ewiger, in deinem Zorne, erhebe dich im Wüten meiner Bedränger, tue etwas für mich! Du hast Gericht befohlen. 8So schare der Völker Gemeinschaft sich um dich, und über ihr kehre zur Höhe zurück. 9Der Ewige richtet die Völker. Schaffe mir Recht, Ewiger, nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Rechtschaffenheit vergelte mir! 10Es finde ein Ende die Bosheit der Frevler, du aber richt’ den Gerechten auf, der du die Herzen und Nieren prüfst, gerechter Gott! – 11Mein Schild ist bei Gott, der den von Herzen Redlichen hilft. 12Gott ist ein gerechter Richter, ein Gott, der täglich zürnt. 13Kehrt man nicht um, so schärft er sein Schwert, spannt seinen Bogen und rüstet ihn, 14richtet auf ihn Geschosse des Todes und macht seine Pfeile brennend. – 15Siehe, einer kreißt und geht mit Unheil schwanger, und Trug wird er gebären. 16Er höhlte eine Grube und grub sie aus, doch er stürzte in die Grube, die er gemacht. 17Sein Unheil kehrt auf sein Haupt zurück, auf seinen Kopf fällt sein Frevel zurück. – 18Preisen will ich den Ewigen nach seiner Gerechtigkeit und lobsingen des Ewigen Namen, des Höchsten.

Was ist der Mensch?

8 1Dem Sangmeister. Nach der Weise Gittit. Ein Psalm Davids. – 2Ewiger, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Hoheit über den Himmel gelegt hast! 3Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast du dir Lob bereitet ob deiner Widersacher, um Feind und Rachgierige verstummen zu lassen. – 4Wenn ich deinen Himmel schaue, deiner Finger Werk, Mond und Sterne, die du schufst: 5Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, der Menschensohn, dass du seiner achtest? – 6Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, kröntest ihn mit Ehre und Herrlichkeit, 7setztest ihn zum Herrn über deiner Hände Werke, alles legtest du unter seine Füße: 8Schafe und Rinder allesamt und auch die Tiere des Feldes, 9die Vögel des Himmels und die Fische des Meeres, alles, was die Pfade der Meere durchzieht. – 10Ewiger, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!

Gottes Hilfe für die Bedürftigen

9 1Dem Sangmeister. Nach der Weise Mut-Labben. Ein Psalm Davids. – 2Preisen will ich den Ewigen von ganzem Herzen, alle deine Wunder erzählen. 3Freuen will ich mich und jubeln über dich, deinem Namen lobsingen, Höchster, 4dass meine Feinde zurückweichen, straucheln und untergehen vor deinem Antlitz. 5Denn du hast meine Rechtssache und meinen Prozess geführt, saßest auf dem Thron, ein gerechter Richter. – 6Du hast den Völkern gedroht, hast die Frevler vernichtet, ihren Namen gelöscht auf immer. 7Die Feinde sind vollständig vernichtet, in Trümmern auf immer, Städte hast du zerstört – die Erinnerung an sie ist untergegangen! – 8Aber der Ewige thront auf ewig, hat zum Gericht seinen Thron aufgestellt. 9Und er richtet die Welt mit Gerechtigkeit, spricht den Völkern ein gerechtes Urteil. – 10Der Ewige ist Zuflucht dem Bedrängten, Zuflucht für die Zeit der Not. 11Dir vertrauen, die deinen Namen kennen, denn die dich suchen, hast du, Ewiger, nicht verlassen. – 12Singet dem Ewigen, der auf Zijon thront, seine Taten verkündet unter den Völkern! 13Denn er, der Blutschuld ahndet, gedenkt ihrer, vergisst die Klage der Elenden nicht. – 14Sei mir gnädig, Ewiger, schau mein Elend unter denen, die mich hassen, der du mich emporhebst aus des Todes Toren, 15damit ich in den Toren der Tochter Zijon all dein Lob erzähle, frohlocke über deine Hilfe. – 16Es sanken die Völker hinab in die Grube, die sie selbst gegraben; im Netz, das sie legten, verfing sich ihr Fuß. 17Kundgetan hat sich der Ewige, hielt Gericht – durch das Tun seiner Hände verstrickt sich der Frevler. Higgajon. Selah. – 18Es müssen hinab in die Scheol die Frevler, alle Völker, die Gott vergessen. 19Denn nicht auf immer wird des Bedürftigen vergessen, der Bedrängten Hoffnung geht niemals unter. – 20Erhebe dich, Ewiger, damit nicht Menschen obsiegen: Vor deinem Antlitz lass die Völker gerichtet werden! 21Flöß ihnen, Ewiger, Schrecken ein: Lass die Völker erfahren, dass sie nur Menschen sind! Selah.

Der flüchtige Erfolg der Frevler

10 1Warum stehst du, Ewiger, fern, verhüllst dich in der Zeit der Not? 2Im Hochmut verfolgt der Frevler den Armen; sie werden durch die Pläne, die jene erdacht, gefangen. 3Denn der Frevler rühmt sich seiner Gier, der Habgierige lästert, verwirft den Ewigen. – 4Hochnäsig denkt der Frevler: Er ahndet nicht, es ist kein Gott! – Das sind ihre bösen Gedanken. 5Es glücken seine Wege in aller Zeit, hoch droben, fern von ihm sind deine Strafgerichte, all seine Widersacher – er schnaubt gegen sie. 6Er spricht in seinem Herzen: Ich wanke nimmer, von Geschlecht zu Geschlecht trifft mich kein Unglück. – 7Des Fluches und des Truges und der Bedrückung ist sein Mund voll, und unter seiner Zunge ist Verderben und Frevel. 8Er liegt im Hinterhalt der Gehöfte, bringt in Verstecken den Unschuldigen um, sein Auge späht den Schwachen aus. 9Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, er lauert darauf, den Armen zu rauben, er raubt den Armen, indem er ihn in sein Netz zieht. 10Er duckt sich, bückt sich; es fallen durch seine Gewalt die Schwachen. 11Er spricht in seinem Herzen: Gott vergisst, verbirgt sein Antlitz, sieht es nicht! – 12Auf, Ewiger! Gott, erhebe deine Hand, vergiss nicht die Bedrängten! 13Warum darf der Frevler Gott verwerfen und in seinem Herzen sprechen: Du ahndest es nicht! – 14Du siehst es, denn auf Unheil und Kränkung schaust du, um es in deine Hand zu nehmen; dir überlässt es der Schwache, dem Verwaisten bist du ein Helfer. – 15Zerbrich des Frevlers Arm, ahnde des Bösen Bosheit: Sie soll nicht mehr gefunden werden. 16Der Ewige ist König immerdar, aus seinem Lande verschwunden sind die Völker. – 17Das Verlangen der Armen hast du gehört, Ewiger: Du festigst ihr Herz, neigst dein Ohr, 18um Recht zu schaffen den Verwaisten und Bedrängten, damit der Mensch auf der Erde nicht fürderhin Schrecken verbreitet.

Die Gerechtigkeit Gottes

11 1Dem Sangmeister. Von David. – Auf den Ewigen vertraue ich! Wie könnt ihr zu mir sagen: Flieht in euer Gebirge wie ein Vogel! 2Denn siehe, die Frevler spannen den Bogen, legen den Pfeil auf die Sehne, um im Dunkeln auf die mit redlichem Herzen zu schießen. 3Wenn zerstört sind die Grundfesten, was wirkt dann noch der Gerechte? – 4Der Ewige ist in seinem heiligen Palaste, der Ewige, im Himmel ist sein Thron; seine Augen schauen, seine Wimpern prüfen die Menschensöhne. 5Der Ewige prüft den Gerechten, den Frevler aber und den, der Gewalttat liebt, hasst er. 6Er lässt auf die Frevler Blitze, Feuer und Schwefel regnen– Glutwind ist ihres Bechers Anteil–, 7denn gerecht ist der Ewige, er liebt Gerechtigkeit; die Redlichen schauen sein Antlitz.

Gottes Schutz vor heuchlerischen Lippen

12 1Dem Sangmeister. Nach der Weise Scheminit. Ein Psalm Davids. – 2Hilf, Ewiger, denn der Getreue schwindet dahin, dahin sind die Treuen von den Menschensöhnen. 3Sie reden Trug, der eine mit dem anderen, mit heuchlerischer Lippe, doppelherzig reden sie. – 4Der Ewige vernichte alle heuchlerischen Lippen, die großsprecherische Zunge, 5sie, die sprechen: Durch unsre Zunge herrschen wir, mit uns sind unsre Lippen, wer ist unser Herr? – 6Weil die Armen bedrückt werden und die Bedürftigen seufzen, will ich mich jetzt erheben, spricht der Ewige, zum Heil bring’ ich den, der sich danach sehnt. 7Des Ewigen Sprüche sind reine Sprüche, geläutertes Silber, im Schmelzofen geschmolzen, gereinigt siebenfach. – 8Du, Ewiger, wirst sie bewahren, vor diesem Geschlecht sie schützen auf immer, 9auch wenn ringsum Frevler wandeln, wenn sich Verachtenswertes bei den Menschensöhnen erhebt.

Vertrauen auf Gottes Gnade und Hilfe

13 1Dem Sangmeister. Ein Psalm Davids. – 2Wie lange, Ewiger, willst du mich ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir? 3Wie lange soll ich Sorgen tragen in mir, Kummer in meinem Herzen Tag für Tag? Wie lange soll mein Feind sich über mich erheben? – 4Oh, schau herab, erhör mich, Ewiger, mein Gott! Erleuchte meine Augen, dass ich nicht in den Tod entschlafe, 5dass mein Feind nicht spreche: Ich hab’ ihn überwältigt! – und meine Widersacher nicht frohlocken, wenn ich wanke. – 6Doch ich vertrau’ auf deine Treue, mein Herz frohlocke über deine Hilfe. Singen will ich dem Ewigen, denn er hat mir Gutes getan!

Keine Einsicht bei den Frevlern

14 1Dem Sangmeister. Von David. – In seinem Herzen spricht der Tor: Es ist kein Gott! Sie handeln verderblich und begehen abscheulichen Frevel, niemand tut Gutes. 2Der Ewige schaut vom Himmel auf die Menschensöhne, um zu sehen, ob es einen Verständigen gibt, der Gott sucht. 3Sie wichen alle ab, sind allesamt verdorben, niemand tut Gutes, auch nicht einer. 4Ist denn keine Einsicht bei all den Übeltätern, die mein Volk fressen, als verzehrten sie Brot? Nach dem Ewigen rufen sie nicht. – 5Da erschrecken sie voll Schrecken, denn Gott ist bei dem gerechten Geschlecht. 6Auch wenn ihr des Armen Plan zuschanden macht – seine Zuflucht ist doch der Ewige. – 7Käme doch von Zijon Hilfe für Jisrael! Wenn einst der Ewige seines Volkes Geschick wendet, dann jubelt Ja’akow, freut sich Jisrael.

Wer darf weilen bei deinem Zelt?

15 1Ein Psalm Davids. – Ewiger, wer darf weilen bei deinem Zelt, wer darf wohnen auf deinem heiligen Berg? 2Wer unsträflich wandelt, Recht übt und Wahrheit spricht in seinem Herzen, 3wer nicht verleumdet mit seiner Zunge, nicht Böses tut seinem Nächsten, nicht Schande bringt auf seinen Freund, 4wer in seinen Augen den Verworfenen verächtlich sieht, aber die Gottesfürchtigen ehrt, wer den Schwur hält zum eigenen Schaden und ändert’s nicht, 5wer sein Geld nicht um Zins gibt und Bestechung wider den Unschuldigen nicht annimmt: Wer das tut, wird niemals wanken.

Der Ewige ist mein Anteil.

16 1Ein Michtam Davids. – Bewahre mich, Gott, denn ich vertrau’ auf dich. 2Ich sage zum Ewigen: Du bist mein Herr! Ich habe nichts Gutes außer dir. – 3An den Heiligen im Lande und an den Starken habe ich all mein Wohlgefallen. 4Die Schmerzen derer aber mehren sich, die einem andern (Gott) nachlaufen: nicht opfre ich ihnen Trankopfer von Blut, nicht nehm’ ich ihre Namen auf meine Lippen. – 5Der Ewige ist mein Anteil an Erbe und Becher, du unterstützt mein Los. 6An lieblicher Stätte fiel mir mein Los zu, ja, mir ist ein liebliches Erbe geworden. – 7Ich preise den Ewigen, der mir geraten, auch in Nächten mahnt mich mein Inneres. 8Stets hab’ ich den Ewigen vor Augen, denn er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. – 9Darum freut sich mein Herz, frohlockt mein Inneres, ja, sicher ruht mein Leib. 10Denn nicht überlässt du mich der Scheol, lässt nicht deinen Getreuen schauen die Grube. – 11Den Pfad des Lebens wirst du mir kundtun; Fülle der Freude ist vor deinem Antlitz, Wonne in deiner Rechten immerdar.

Behüt mich wie einen Augapfel!

17 1Gebet Davids. – Hör, Ewiger, die gerechte Sache, vernimm mein Flehen, achte auf mein Gebet von Lippen ohne Falsch. 2Mein Urteil gehe aus von dir, lass deine Augen schauen auf das Recht. 3Du hast mein Herz geprüft, durchforscht des Nachts, mich geläutert: du findest keine Ränke in mir, mein Mund vergeht sich nicht – 4Bei den Taten der Menschen habe ich mich nach dem Wort deiner Lippen bewahrt vor den Pfaden des Verbrechers: 5Fest waren meine Schritte in deinen Bahnen, nicht wankten meine Tritte. 6Ich ruf’ dich, ja, du hörst mich, Gott, oh neig dein Ohr mir zu, hör meine Rede. – 7Deine Gnade erweise wunderbar, der du Vertrauenden gegen Widersacher mit deiner Rechten hilfst. 8Behüt mich wie einen Augapfel, in deiner Flügel Schatten birg mich 9vor den Frevlern, die mich überfallen, meinen Feinden, die mich umzingeln. – 10Ihr fettes (Herz) verschließen sie, mit ihrem Mund reden sie anmaßend. 11Auf jeden Schritt umzingeln sie mich jetzt, sie richten ihre Augen darauf, mich zu Boden niederzustrecken, 12dem Löwen gleich, der nach Raub schnaubt, dem jungen Leuen, der im Versteck lauert. – 13Auf, Ewiger, tritt ihm entgegen, streck ihn nieder, rette mein Leben vor dem Frevler durch dein Schwert, 14vor diesen Männern durch deine Hand, vor den Männern dieser Welt, deren Anteil an diesem Leben ist; sie haben Söhne in Fülle und überlassen ihren Enkeln Überfluss. 15