Die Schule der magischen Tiere 14: Ach du Schreck! - Margit Auer - E-Book

Die Schule der magischen Tiere 14: Ach du Schreck! E-Book

Margit Auer

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Beschreibung

Wer in der Klasse wird heute ein magisches, sprechendes Tier erhalten? *** BAND 14: In der Wintersteinschule spukt es! Mitten in der Nacht kracht, klappert und krawummst es in den Gängen und Klassenzimmern. Der Hausmeister zittert vor Schreck und Kater Karajan maunzt leise: "Mondiö!" Und dann sorgt auch noch das Halloween-Fest für Aufregung. Die Kinder aus Miss Cornfields Klasse helfen gemeinsam mit ihren magischen Gefährten beim Schmücken und Vorbereiten und tuscheln über die Frage: Wer bekommt wohl als Nächstes ein magisches Tier? DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE: Diese Schule birgt ein Geheimnis: Wer Glück hat, findet hier den besten Freund, den es auf der Welt gibt. Ein magisches Tier. Ein Tier, das sprechen kann. Wenn es zu dir gehört ... *** Viele Bilder, viele kurze Kapitel, viel Lesespaß! Der vierzehnte Band der beliebten Bestseller-Reihe!

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Margit Auer:Die Schule der magischen TiereAch du Schreck!

Mit Bildern von Nina Dulleck

In der Wintersteinschule spukt es! Mitten in der Nacht kracht, klappert und krawummst es in den Gängen und Klassenzimmern. Der Hausmeister zittert vor Schreck und Kater Karajan maunzt leise: „Mondiö!“

Und dann sorgt auch noch das Halloween-Fest für Aufregung. Die Kinder aus Miss Cornfields Klasse helfen gemeinsam mit ihren magischen Gefährten beim Schmücken und Vorbereiten und tuscheln über die Frage: Wer bekommt wohl als Nächstes ein magisches Tier?

DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE: Diese Schule birgt ein Geheimnis: Wer Glück hat, findet hier den besten Freund, den es auf der Welt gibt. Ein magisches Tier. Ein Tier, das sprechen kann. Wenn es zu dir gehört …

Wohin soll es gehen?

Buch lesen

Personen- und Tiervorstellung

Viten

Auf ins Abenteuer!

Die Wintersteinschule

Eine ganz normale Schule. Ganz normal?

Fast. Gäbe es da nicht ein Geheimnis …

Miss Cornfield

Lehrerin an der Wintersteinschule. Manchmal ein bisschen streng, aber sie meint es gut mit ihren Schülern. Und sie weiß ganz genau, wer von ihnen Hilfe braucht …

Mister Mortimer Morrison

Inhaber der magischen Zoohandlung. Dort gibt es magische sprechende Tiere. Er selbst hat auch eins: die freche Elster Pinkie.

Mr. Morrisons Omnibus

Damit fährt er um die ganze Welt und sammelt magische Tiere ein.

Ashanti, die Schwarze Mamba, und Leonardo, das Streifenhörnchen

Zwei der vielen, vielen sprechenden Tiere in der magischen Zoohandlung. Sie alle wünschen sich nichts mehr, als den Menschen zu finden, der perfekt zu ihnen passt …

Glückspilze!

Ida und Benni waren die Ersten, die magische Tiere bekommen haben:

Ida und der Fuchs Rabbat

Schwer zu sagen, wer von den beiden schlauer ist. Ida würde wohl sagen, sie selbst, denn Ida weiß immer alles besser …

Benni und die Schildkröte Henrietta

Die unternehmungslustige Henrietta liebt nächtliche Abenteuer. Und Benni? Der ist dabei!

Und das war erst der Anfang.

Jo und der Pinguin Juri

Jo finden alle Mädchen ziemlich süß. Wenn Jo morgens im Bad ist, kann das eine Weile dauern. Noch länger braucht nur Juri, wenn er im Schulteich badet …

Schoki und das Pinselohrschwein Peperoni

sind ein Herz und eine Seele. Vor allem, wenn es um Schokolade geht …

Anna-Lena und das Chamäleon Caspar

Mit Caspar an ihrer Seite wird die schüchterne Anna-Lena zur Verwandlungskünstlerin …

Eddie und die Fledermaus Eugenia

Die magische Fledermaus mit dem charmanten Sprachfehler kümmert sich gut um den Tollpatsch Eddie. Jetzt stolpert er nur noch ganz selten über seine eigenen Füße …

Helene und der Kater Karajan

Die Klassendiva und der adelige Kater aus Paris – da fliegen die Fetzen! Und wenn sie lange genug die Krallen gezeigt haben, schnurren sie wieder friedlich wie zwei kleine Kätzchen …

Silas und das Krokodil Rick

Silas reißt seine Klappe oft viel zu weit auf. Genau wie Rick. Zwei Freunde mit Biss!

Finja und das Koalamädchen Sydney

Seit die zarte Finja einen Koala zum Kuscheln hat, fühlt sie sich nicht mehr einsam. Und duftet herrlich nach Hustenbonbons …

Yannik und der Schimpanse Tingo

Yannik fällt es schwer, im Unterricht auf dem Stuhl sitzen zu bleiben. Aber mit Tingo an seiner Seite kriegt er es schon irgendwie hin – Superkleber!

Franka und die Ratte Cooper

Franka ist sooo cool! Zu cool für Schule, zu cool für Freunde, zu cool für Spaß – nur für eine nicht: die übercoole Ratte Cooper!

Max und die Eule Muriel

Max wird auch „der Professor“ genannt, denn der Klassenprimus weiß einfach alles. Fast alles. Den Rest weiß Muriel.

Hatice und die Robbe Mette-Maja

Mithilfe der putzigen Mette-Maja wird die wasserscheue Hatice noch zur echten Wasserratte, äh – Wasserrobbe!

Henry und der Leopard Leander

Henry lebt in einer riesigen Villa mit riesigem Pool und riesig viel Taschengeld – doch sein magischer Leopard ist unbezahlbar!

Ronja und der Streunerhund Toffi

Am liebsten würden die beiden den ganzen Tag nur herumstreunen – und sich am Abend zu Hause zusammenkuscheln …

Lothar und das Känguru William

Lothar ist der Kleinste in der Klasse – aber mit dem sportlichen William macht er die allergrößten Sprünge!

Zack und das Stachelschwein Zeki

Zack kann ganz schön kratzbürstig sein – aber genau wie sein kleines Stachelschwein hat er ein butterweiches Herz …

Luna und der Falke Salim

Liebe auf den ersten Blick: Mit dem stolzen Falken Salim schwebt die romantische Luna immer auf Wolke sieben! Leider musste sie die Wintersteinschule verlassen, weil sie mit ihrer Familie umgezogen ist.

Katinka und der Flamingo Polly

In jedem Kind steckt ein Held – seit Katinka die aufgeweckte Flamingodame Polly hat, weiß sie das ganz genau!

Anthony und das Meerschweinchen Madonna

Es gibt nur eins, was Anthony mehr liebt als Fußball: das clevere Meerschweinchen Madonna …

Elisa und die Wölfin Silber

Nirgendwo ist Elisa lieber als im Wald. Gemeinsam mit ihrer wilden Wölfin Silber fühlt sie sich dort frei und glücklich.

Miriam und der Koboldmaki Fitzgeraldo

Miriam ist Idas beste Freundin, aber sie lebt in einer anderen Stadt. Mit Feinschmecker Fitzgeraldo an ihrer Seite ist sie endlich nicht mehr allein.

Olli und der Hahn Kid Early

Olli liebt es, mit Kid Early auf seinem Fahrradlenker durch die Stadt zu düsen. Die zwei sind nicht aufzuhalten!

Viele Tiere, viele Kinder …

Wer wird wohl der Nächste sein?

 

                 

Nachricht auf dem Anrufbeantworter von Mary Cornfield

Anrufer: Mortimer Morrison

  

Hallo Schwesterherz,

nein, nein, du musst mich nicht auf die Halloween-Party schmuggeln. Das ist überhaupt nicht wichtig! Pinkie und ich machen es uns zu Hause gemütlich und essen Kürbissuppe. Murphy will extra einen Kuchen backen.

Aber weißt du, wer unbedingt hinmöchte? AgentY! Genau der richtige Begleiter, findest du nicht auch? Jetzt müssen wir nur noch aufpassen, dass die Erdmännchen nichts von der Party mitbekommen, sonst hast du die ganze Bande am Hals. Übrigens, ich habe auf dem Dachboden eine Kiste gefunden, mit Fotos von früher. Sooo schön! Wir sehen uns beim Spieleabend!

Bis dann

Mortimer

 

„Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann wir zuletzt ein magisches Tier entdeckt haben!“, krächzte Pinkie und hüpfte auf die Motorhaube. „Wir waren so lange nicht mehr unterwegs …“

„Na, na, na, jetzt übertreib mal nicht“, murmelte Mortimer. „Unser Urlaub in den Bergen ist noch nicht lange her. Kid Early ist doch gerade erst bei Oliver eingezogen.“ Mortimer streckte den Arm aus, damit Pinkie darauf sitzen konnte.

Jetzt sah der Inhaber der magischen Zoohandlung aus wie ein Falkner, der seinen Raubvogel spazieren führt. Dabei war Pinkie nur eine Elster! Eine sehr liebe Elster noch dazu. Gemeinsam wanderten sie die Anhöhe hinauf. Den Bus hatten sie am Stadtrand abgestellt.

„Hier waren wir wirklich lange nicht mehr.“ Mortimer schaute sich um. Im Herbst fiel es ihm immer besonders schwer herzukommen. „Ich hoffe, Mary hat das Grab gepflegt“, sagte er leise und schaute auf das große eiserne Tor des Friedhofs.

„Also, gestern war sie noch hier“, antwortete Pinkie.

„Was?“ Mortimer blieb abrupt stehen. „Sie war gestern …?“ Er schluckte.

„Ja, ich hab sie am Grab eurer Mutter gesehen“, antwortete Pinkie. „Ich bin einen kleinen Umweg über den Friedhof geflogen, nachdem ich bei Leonardo war, um ihn an den Spieleabend zu erinnern. Sag mal, warum können sich Streifenhörnchen eigentlich nie merken, wann Montag ist? Ist doch ganz einfach! Genau der Tag, an dem Ida und Rabbat nach dem Wochenende wieder zur Schule gehen.“ Pinkie warf den Kopf nach hinten und stakste über Mortimers Unterarm. Wie ein Schulkind, das pünktlich um acht Uhr zur Schule marschiert. Dann breitete die Elster ihre schillernden Flügel aus und flatterte davon.

Mortimer wanderte in aller Ruhe hinterher. Der Inhaber der magischen Zoohandlung genoss die friedliche Abendstimmung.

Pinkie wartete auf der nächsten Parkbank auf ihn. „Was für ein schöner Sonnenuntergang!“, schwärmte sie und schmiegte sich an Mortimer, der neben seiner Gefährtin Platz nahm.

Der Blick auf die Stadt war herrlich. Der Rathausturm war zu erkennen, der Stadtpark mit seinen geschwungenen Wegen, die Dächer der Wintersteinschule und, gar nicht weit entfernt, der Friedhof.

Die Grabsteine sahen aus wie Butterkekse, die jemand in die Erde gesteckt hatte. Hinter der Parkbank begann der Wald, durch den ein Bächlein floss. Alles glänzte golden im Abendlicht.

„Sie hat Blumen für Catherine hingelegt. Gänseblümchen.“ Pinkie rückte noch näher an Mortimer heran. „Und ein bisschen geweint.“

Mortimer blickte still in die Ferne.

„Ich finde es schön, dass du die alten Fotos angeschaut hast!“ Pinkie pikste ihm mit dem Schnabel in die Seite. „Allerdings hättest du damit auf mich warten sollen!“ Sie schüttelte tadelnd den Kopf. „Sag mal, war auch das Bild dabei von damals, als wir beide deinen Papa reingelegt haben? Weißt du noch? Ich habe ihm mit dem Schnabel den Gürtel aus der Hose gezogen und er stand plötzlich in Unterhose da. Die kleine Mary hat ein Foto davon gemacht!“

Sie lachten. Beide konnten sich an den Moment erinnern – so, als wäre es gestern gewesen.

Dann wurde Mortimer wieder ernst. „Unsere Mutter wäre glücklich, wenn sie uns sehen könnte.“ Er setzte Pinkie auf seinen Schoß und streichelte sie. „Die Sache mit Mary und James, na gut, die hätte ihr nicht gefallen. Aber dass Mary an der Schule unterrichtet, die sie als kleines Mädchen besucht hat! Und dass ich den Kindern dort magische Tiere bringe! Das hätte sie gefreut.“

Pinkie nickte eifrig. „Catherine wäre sehr stolz auf euch! Und ich bin es auch.“ Sie hüpfte von Mortimers Schoß und hob ab in den goldenen Abendhimmel.

Mortimer lief hinterher.

Sie wanderten am Waldrand entlang und hörten das Bächlein plätschern. Die Bäume warfen lange Schatten.

„Oh!“ Pinkie landete auf Mortimers Schlapphut. „Hörst du das auch?“ Die Elster streckte den Schnabel in die Luft. „Oho, oho!“

Sie erreichten eine Holzbrücke und lauschten.

„Was?“ Mortimer blieb stehen. „Das Plätschern?“

Unter ihnen gurgelte der Bach. Sie warteten.

„Jemand spricht!“, flüsterte Pinkie.

Sie bewegten sich nicht vom Fleck.

„Mist, jetzt ist es weg!“ Pinkie starrte tief in den Wald hinein.

Und dann hörten sie es wieder: ein wildes Fluchen, ein Klatschen, ein Schimpfen.

„Ich hab keine Lust mehr, mir meine Fische selbst zu fangen!“, zeterte jemand. „Ich bin anders! Ich bin keine normale Waldbewohnerin! Kapiert das endlich mal jemand?“ Es blubberte und platschte. Ein leises Schmatzen folgte. „Immer diese lästigen Gräten!“

Mortimer und Pinkie lächelten. Beide spürten, dass gleich etwas Wunderbares passieren würde.

„Ich will mal wieder was anderes essen als Forelle!“ Das Geschimpfe ging weiter. „Bananenbrot! Chips! Leckeren Käse!“

Ein kleines Tier mit schwarz-grau gestreiftem Schwanz kämpfte sich durchs Unterholz. Es hatte eine weiße Schnauze und eine schwarze Maske und war – ein Waschbärmädchen!

Als es Mortimer entdeckte, stemmte es die Pfoten in die Seiten. „Was guckt ihr denn so, ihr dusseligen Rotzlöffel? Noch nie einen Waschbären gesehen? Schappoklapp!“

Die dusseligen Rotzlöffel prusteten los.

Das Waschbärmädchen erschrak. „Ihr k…k…könnt mich verstehen?“, stotterte es. „Oh, Ent…Entschuldigung!“

Und dann, es dauerte nicht einmal drei Sekunden, begannen die Augen der grummeligen Waldbewohnerin zu leuchten. „Ihr könnt mich verstehen?“, wiederholte sie ungläubig. „Davon habe ich mein Leben lang geträumt! Dass ich jemanden treffe, mit dem ich mich unterhalten kann!“ Sie blickte hoch zu Pinkie. „Ich heiße Annabell!“

„Hallöchen!“, zwitscherte Pinkie. „Hübsche Vorderpfötchen hast du!“ Eines war weiß, eines schwarz.

„Danke!“ Annabell lachte.

Mortimer verbeugte sich. „Gestatten, Morrison. Mortimer Morrison, Inhaber der magischen Zoohandlung. Ich kann dich verstehen und meine Gefährtin Pinkie“, er hob Pinkie vom Hut, „kann es auch.“

„Also“, Annabell hüstelte, „das mit dem Fischefangen, das war nicht so gemeint. Natürlich kann ich mich super um mich selbst kümmern, ich bin ein tüchtiges Mädchen, vollkommen überlebensfähig, mir kann keiner was …“ Auf einmal sprach das Waschbärmädchen viel schneller als zuvor.

Mortimer Morrison ging in die Knie und schnupperte. Das Waschbärmädchen roch nach Kiefernnadeln. „Das wissen wir doch!“ Er zwinkerte Annabell zu. „Du machst das prima, na klar. Und trotzdem hast du manchmal das Gefühl, nicht am richtigen Ort zu sein, nicht wahr?“

Annabell nickte eifrig. „Diese langweiligen Rehe“, sprudelte es aus ihr heraus. „Immer wenn ich mit ihnen reden will, laufen sie weg. Und die Vögel! Was die für einen Lärm machen!“ Sie drehte sich nach hinten, wo die Bäume enger zusammenstanden. „Eine Katastrophe!“

Mortimer lächelte. „Willst du mit uns kommen? In die magische Zoohandlung? Dort wohnen viele andere Tiere, mit denen du dich unterhalten kannst. Ich habe Fischstäbchen in der Tiefkühltruhe und Obst in der Speisekammer. Abends lese ich allen Tieren eine Gute-Nacht-Geschichte vor!“

„Uiehh!“ Das Waschbärmädchen strahlte von einem Ohr bis zum anderen. In ihren schwarzen Augen funkelten kleine goldene Sprenkel. „Das klingt supi, ich komme gerne mit! Wie viele seid ihr denn? Ich brauche gar nicht viel Platz!“

Überglücklich machten sich die drei auf den Heimweg. Annabell hüpfte neben Mortimer her. Pinkie saß wieder auf dem Schlapphut.

„Also, da gibt es Murphy, den Eisbären“, krähte die Elster. „Der kann super Pfannkuchen backen. Die zwölf Erdmännchen sind lustig. Sie turnen gern und buddeln überall Löcher!“ Pinkie kicherte. „Und dann gibt es noch die Wattwürmer. Wenn die singen, sehnst du dich nach deinen Waldvögeln zurück.“

„Na, na, na“, brummelte Mortimer. Sie erreichten den Stadtrand, wo der rote Omnibus parkte. Auf dem Wagen war zu lesen:

DiE mAgiscHe ZoOhaNdlung

Annabell betrachtete staunend die hellen Buchstaben, die auf und ab tanzten. „Wieso habe ich noch nie von euch gehört?“

„Vielleicht“, überlegte Pinkie, „weil du bis jetzt nicht in der Turmgasse warst? Weil über uns nichts in der Zeitung steht? Weil die magische Zoohandlung ein großes, großes Geheimnis ist?“

„Ein Geheimnis!“, hauchte Annabell ehrfürchtig. „Ich will dazugehören!“

„Na, dann nichts wie rein mit dir!“, rief Mortimer Morrison und öffnete die Beifahrertür. Mit einem Satz sprang Annabell auf den abgewetzten Ledersitz. Mortimer schnallte sie an.

Während sie nach Hause tuckerten, löcherte Annabell sie mit Fragen: „Wo werde ich schlafen? Was macht ihr den ganzen Tag? Darf ich den Erdmännchen beim Buddeln helfen? Habt ihr einen Bach in eurem Garten? Darf ich auch mal fahren?“ Sie klopfte gegen das Armaturenbrett, drehte an allen Knöpfen des Radios und klappte das Handschuhfach auf und zu.

„Auf gar keinen Fall darfst du ans Steuer!“, lachte Mortimer. „Dafür braucht man einen Führerschein! Und übrigens, das Wasser kommt bei uns aus einem Wasserhahn.“

„Schappoklapp!“, staunte das Waschbärmädchen. „Das will ich sehen!“ Sie kurbelte das Fenster herunter. „Huhu! Ich bin’s! Annabell!“ Sie streckte den Kopf nach draußen und winkte einem Radfahrer zu, der verblüfft die Arme vom Lenker nahm. „Ich mache bald den Führerschein!“

Pinkie musste so heftig kichern, dass sie fast von der Kopflehne purzelte. „Eins nach dem anderen, Annabell!“ Mortimer bremste an einer roten Ampel. „Die Menschenwelt funktioniert anders als das Leben im Wald. Du musst erst ein paar Regeln lernen. Aber keine Sorge, wir bringen dir alles bei.“

Die Ampel schaltete auf Grün. Sie fuhren weiter und erreichten die Lindenallee.

Mortimer und Pinkie erzählten von der Wintersteinschule, von Miss Cornfield und von der Klasse, die sie unterrichtete. „Wenn du Glück hast, kommst du zu einem Kind. Viele Kinder dort haben ein magisches Tier. Sie sind die allerbesten Freunde.“

Annabell blieb der Mund offen stehen. „Echt?“

Pinkie nickte eifrig. „Da gibt es Ida, sie wohnt mit ihrem Fuchs Rabbat zusammen. Benni hat eine Schildkröte, sie heißt Henrietta. Sie können miteinander sprechen!“

Das Waschbärmädchen zupfte aufgeregt an seinem Sicherheitsgurt herum. „Wirklich?“

„Nach und nach wirst du alles kennenlernen!“, versprach Mortimer Morrison, setzte den Blinker und bog in die Turmgasse ein.

„Vielleicht braucht schon bald ein Kind deine Hilfe!“, krächzte Pinkie.

„Vielleicht“, sagte Mortimer. „Aber erst einmal lassen wir es langsam angehen.“

Vor einem grauen Haus mit roten Fensterläden hielt der Inhaber der magischen Zoohandlung. Obwohl der Motor noch lief, löste Annabell den Gurt, öffnete die Tür und sprang nach draußen.

Es langsam angehen lassen? Das passte gar nicht zu ihr!

1. Kapitel

Geister und Papiergespenster

„Wusstest du, dass an Halloween die Toten zurück auf die Erde kommen?“ Sibel saß mit ihrer besten Freundin Hatice auf dem Boden ihres Kinderzimmers und fädelte Geister und Skelette aus Papier auf eine Schnur. „Buh!“ Sibel schwenkte ihre Geisterkette in Hatices Richtung und lachte. Ihre Augen blitzten.

Es war Sonntagabend. Am Fenster hing ein Scherenschnitt von Stonehenge, dem berühmten Steinkreis in England. Es gab ein gemütliches Sofa, auf dem eine Robbe lag, einen flauschigen Teppich und Schachteln voller Perlen, Buntpapier, Scheren und Klebestiften. Sibel bastelte für ihr Leben gern und sie war richtig gut. Sie machte sogar ihren Schmuck selbst und liebte bunte Ohrringe. Heute baumelten kleine Rüben neben ihrem Gesicht.

„Wusste ich nicht!“ Hatice fummelte Glitzersteinchen aus der Dose und klebte ihrem Gespenst zwei Augen auf: Eines war grün, das andere blau. „Meinst du, Wunibald von Winterstein erwacht zum Leben?“

Wunibald von Winterstein, so hieß der Gründer ihrer Schule. Er war schon lange tot. Wunibald von Winterstein hieß aber auch das Plastikskelett, das sie im Sachkundeunterricht benutzten, um die Knochenarten zu lernen. Dieses Skelett stand im Keller der Wintersteinschule!

Sibel und Hatice gingen in die Klasse von Miss Cornfield. Diese Klasse war etwas Besonderes: Wo sonst gab es magische Tiere? Die meisten Kinder aus der Klasse hatten bereits einen Gefährten fürs Leben. Leonie und Matteo warteten noch – und Sibel.

Die Robbe, die auf dem Sofa im Kinderzimmer lag, war Hatices magische Gefährtin. Sie hieß Mette-Maja und war immer an Hatices Seite. Die beiden konnten sogar miteinander sprechen.

Jetzt plumpste sie vom Sofa, um zu sehen, was die beiden Freundinnen gebastelt hatten. Neugierig schnupperte sie an der Schnur.

„Fertig!“, rief Sibel und legte die Papierkette um Mette-Majas molligen Robbenhals. Die Augen der Gespenster funkelten in allen Farben. „Hübsch siehst du aus!“ Sibel lächelte die Robbe an.

Sie konnte sie nicht verstehen – umgekehrt funktionierte es aber schon: Mette-Maja verstand alles, was die Menschen sagten.

Die Robbe watschelte vor dem Spiegel auf und ab. Unsicher blickte sie zu Hatice. „Soll ich das auf der Party tragen?“

Hatice schlang die Arme um den Hals ihrer Robbe. „Nur, wenn du magst!“ Sie knuddelte Mette-Maja von oben bis unten durch.

Sibel guckte zu und lächelte: Hatice und Mette-Maja waren ein Herz und eine Seele, wie schön!

Am Samstag fand in der Wintersteinschule die große Gruselparty statt, Sibels und Hatices Vorfreude war riesig. Alle Klassen würden da sein und alle Lehrerinnen und Lehrer.

„Wir könnten im Partnerlook gehen!“ Hatice setzte sich neben Mette-Maja vor den Spiegel. „Ich klebe mir Barthaare an, trage einen grauen Pulli und die gleiche Kette wie du!“ Hatice deutete mit den Fingern an, wie sie mit Bart aussehen würde.

„Super Idee!“, rief Sibel. „Ich helfe dir beim Schminken! Übrigens: Helene und Karajan gehen als Hexe und Hexenkater!“

Hatice nickte eifrig. „Yannik und Tingo wollen sich als Gruselmonster verkleiden. Dazu ziehen sie sich Handschuhe an, die im Dunkeln leuchten. Jo leiht sich von seinem Vater einen schwarzen Frack, so passt er perfekt zu Juri!“

Die beiden Mädchen lachten. Tingo war ein Schimpanse, Juri ein Pinguin.

„Franka kommt als Punkerin“, wusste Sibel. „Sie schnappt sich von ihrer großen Schwester die Lederjacke!“

„Cool, Baby!“, witzelte Mette-Maja und Hatice übersetzte für Sibel.

„Cool, Baby!“, das war der Lieblingsspruch von Frankas Ratte Cooper.

Während Sibel darüber nachdachte, ob sie wohl auch bald ein Tier bekommen würde, marschierte Hatice in die Küche, um den Kühlschrank zu plündern. Sie war gern bei Sibel. Bei ihr war es so ruhig!

Hatice nahm Frühlingsrollen aus dem Kühlschrank und steckte sie in die Mikrowelle. Sie kannte sich hier gut aus: Sibel und sie waren beste Freundinnen, seit sie gemeinsam den Kindergarten besucht hatten.

Fünf Minuten später marschierte sie mit den Teigröllchen auf dem Teller zurück ins Kinderzimmer.

Ende der Leseprobe

Inhalt

Cover

Margit Auer: Die Schule der magischen Tiere Ach du Schreck!

Wohin soll es gehen?

Auf ins Abenteuer

Nachricht auf dem Anrufbeantworter von Mary Cornfield

1. Kapitel · Geister und Papiergespenster

2. Kapitel · Schubidu-schu-bi-du!

3. Kapitel · Bei Vinz & Klark

4. Kapitel · „Hallöchen, hallo!“

5. Kapitel · Spezialauftrag für Willi Wondraschek

6. Kapitel · Annabell ist nicht zu bremsen

7. Kapitel · Die Überraschung

8. Kapitel · Ausflug durch die Dunkelheit

9. Kapitel · Beste Freundinnen

10. Kapitel · Pommes mit Ketchup und Mayo

11. Kapitel · Immer mehr Streiche

12. Kapitel · Fahrt zum Bauernhof

13. Kapitel · Jeder hat zu tun

14. Kapitel · Abenteuer unterwegs

15. Kapitel · Es riecht nach Kiefernnadeln

16. Kapitel · Post von der magischen Zoohandlung

17. Kapitel · Guten Morgen!

18. Kapitel · Gestatten, Morrison

19. Kapitel · Zu Hause bei Sibel

Letzes Kapitel · Das Gruselfest

Nachricht auf dem Anrufbeantworter von Mary Cornfield

Margit Auer

Nina Dulleck

Impressum