Die Schule der magischen Tiere 3: Das Buch zum Film - Margit Auer - E-Book

Die Schule der magischen Tiere 3: Das Buch zum Film E-Book

Margit Auer

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Beschreibung

Ab 26.9.2024 im Kino: Film 3 der "Schule der magischen Tiere" Ein neues Leinwand-Abenteuer mit den magischen Tieren! Margit Auer erzählt die Geschichte des dritten Films: Helene ist aufgeregt – denn ihr Idol, die Modedesignerin Maja Malakara, kommt in die Stadt! Wie gern würde Helene mit ihrer Klasse bei Majas Modenschau auftreten! Doch genau an dem Tag plant Ida eine große Aktion: Sie will den Wald retten! Ob Helene das magische Tier helfen kann, das Mr. Morrison aus Paris mitgebracht hat? Ein Highlight für alle Fans: mit vielen farbigen Filmfotos und Steckbriefen der Autorin, der Tiere und der Schauspieler*innen Illustriert von Isabelle Metzen

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Margit Auer:

Die Schule der magischen Tiere 3 Das Buch zum Film

 

Mit Bildern von Isabelle Metzen

Ein neues Leinwand-Abenteuer mit den magischen Tieren! Margit Auer erzählt die Geschichte des dritten Films: Helene ist aufgeregt – denn ihr Idol, die Modedesignerin Maja Malakara, kommt in die Stadt! Wie gern würde Helene mit ihrer Klasse bei Majas Modenschau auftreten! Doch genau an dem Tag plant Ida eine große Aktion: Sie will den Wald retten! Ob Helene das magische Tier helfen kann, das Mr. Morrison aus Paris mitgebracht hat?

Ein Highlight für alle Fans: mit vielen farbigen Filmfotos und Steckbriefen der Autorin, der Tiere und der Schauspieler*innen

Wohin soll es gehen?

 

  Buch lesen

  Steckbriefe

  Filmbilder

  Viten

    

Unterwegs in Paris

Wie schön die Stadt leuchtete! Der Mond stand rund und hell am Himmel, die Fassaden der Häuser strahlten. Alle Laternen waren angeknipst und auch der Eiffelturm funkelte. Mortimer Morrison lenkte seinen Omnibus geschickt durch den großen Verkehrskreisel.

„Na, Pinkie, was meinst du?“ Der Inhaber der magischen Zoohandlung drehte sich zu seiner Gefährtin. „Sollen wir eine kleine Pause einlegen?“ Das Radio spielte die französische Nationalhymne. Die Posaunen tuteten, die Geigen jubilierten, die Pauken dröhnten.

„Noch ein Stück weiter, Boss!“, zwitscherte Pinkie. „Wir fahren über den Fluss, dann biegen wir ab und dann …“ Die Elster guckte zum Fenster hinaus. „Ach, ist das schön!“

Schiffe glitten durchs Wasser, Tanzmusik schwebte bis zu ihnen herauf. Beiden, sowohl Mortimer als auch Pinkie, kam es vor, als würde die ganze Stadt in dieser Nacht eine Party feiern.

In einer Seitenstraße war es ruhiger. Nur wenige Menschen waren unterwegs. Vor einem Torbogen hielten sie an. Mortimer Morrison sprang aus dem Bus – er schien genau zu wissen, wo er hinwollte. Pinkie flatterte neugierig hinterher. Der Besitzer der magischen Zoohandlung ging ein paar Schritte. Dann machte er halt, legte den Kopf in den Nacken und starrte nach oben.

„Ey, Boss, willst du da echt hoch?“ Pinkie folgte seinem Blick. „Das ist ja die Höhe!“ Was war an dem Dach so besonders? Für Pinkie sah es nicht anders aus als die anderen Dächer.

Mortimer hob den Zeigefinger. „Mein Instinkt sagt mir, dass ich da hochmuss!“

Die Elster wackelte aufgeregt mit dem Kopf. „Na, dann los, Boss!“, krähte sie. „Dalli, dalli, auf, auf, steig denen gehörig aufs Dach!“

Mortimer Morrison marschierte bereits mit großen Schritten die Gasse entlang.

Übers Kopfsteinpflaster, taps, taps, taps.

Vorbei an einer Straßenlaterne, taps, taps, taps.

Unter der gestreiften Markise eines Cafés hindurch, taps, taps, taps.

Eine Tür stand offen – und mit einem Satz war Mortimer Morrison im Haus. Pinkie blieb lieber draußen.

Der Inhaber der magischen Zoohandlung stieg die enge Wendeltreppe hinauf, erreichte das oberste Stockwerk, öffnete eine Luke – und strahlte von einem Ohr zum anderen.

Da stolzierte jemand übers Dach! Jemand, der sprechen konnte!

„Och, isch ’ätte gern eine schöne ’eiße Bad!“, rief dieser Jemand durch die Nacht. „Mit gaaanz viel Schaumö. Und mit die Duft von Veilschen! So ge’ört sisch das für ein von Karajan …“

Mortimer klappte die Fensterluke zur Seite. Jetzt konnte er hindurchklettern. Vorsichtig, auf allen vieren, tastete er sich den Dachfirst entlang. Diesmal hatte er keine Zeit, um den Vollmond zu bewundern. Auch die funkelnden Sterne interessierten ihn nicht. Denn wer saß da, mit dem Rücken zu ihm, und leckte sich die Pfote? Eine graue Katze! Oder war es ein Kater?

„Bonjour, Monsieur!“ Mortimer Morrison krabbelte näher heran. „Gestatten, Morrison, Inhaber der magischen Zoohandlung. Habe ich richtig gehört? Dein Name ist … Karajan?“

Die Katze – oder Kater – drehte sich um. „Von Karajan, s’il vous plaît. Isch bin eine adlige Kater mit eine Stammbaum länger als die Champs-Élysées! Miau!“ Er hob eine Pfote.

Der Inhaber der magischen Zoohandlung grinste. „Oh, là, là! Mehr Französisch kann ich leider nicht! Sehr erfreut, Monsieur von Karajan. Dann mal los. Ich kenne jemanden, der gut zu dir passen wird …“ Er streckte die Hand aus. Er wusste, dass die meisten Tiere nicht lange zögerten, mit ihm zu kommen.

Doch Monsieur von Karajan war anders. Der Kater fauchte und Mr. Morrison wich zurück.

„Ahhh!“ Er verlor den Halt, kullerte über das Blechdach und landete – „Ahhhhhh!“ – auf einer Markise. Vor wenigen Minuten war er unter genau dieser Markise hindurchgeschritten. Jetzt lag er obendrauf!

„Alles okay, Boss?“ Pinkie war sofort zur Stelle. „Irgendwelche Prellungen geprellt?“

Mortimer wackelte vorsichtig mit den Füßen. „Alles gut!“, rief er. „Aber der Kater ist ’ne harte Nuss. Der will anscheinend nicht in die Villa!“

Er gluckste vor Vorfreude. Seit er ein Kind gewesen war, konnte sich Mortimer gut in Tiere hineinfühlen. Und er kannte jede Menge Tricks, um sie zum Mitkommen zu bewegen. So war es auch diesmal.

„’abe isch ’ier gerade Villa ge’ört?“ Der Kater streckte den Kopf über die Dachkante.

Mortimer wartete geduldig. Lang würde es nicht dauern …

Und tatsächlich: Das Stichwort „Villa“ hatte gezündet. Der Kater sprang auf eine Mauer, weiter über ein Vordach, schon war er auf der Straße. Auch Mortimer rutschte elegant von der Markise und kam schnell auf die Beine. Gemeinsam liefen sie zum Bus. Mortimer öffnete die Seitentür, der Kater kletterte die Stufen hinauf – und rümpfte die Nase.

„Mondiö! Was für eine ’ässlische Bus!“ Sein Blick wanderte über einen alten Flickenteppich, abgewetzte Sitzpolster, Kisten voller Krimskrams.

Mortimer winkte ab. „Keine Sorge“, meinte er. „Das Kind, zu dem du kommst, lebt in purem Luxus!“

„Miau!“, maunzte Karajan. „Das will isch ’offen.“

Pinkie flatterte herbei. „Ah! Ganz schöner Schnösel, diese Miezekatze.“

„Pööööh!“ Der graue Kater streckte Pinkie die Zunge heraus – und stutzte.

Was lag da unter dem Bett? Hinter dem Vorhang?

Der Kater zuckte zurück, Mortimer lachte. „Ach so, ganz vergessen“, sagte er. „Wir haben ja noch ein magisches Tier an Bord. Darf ich vorstellen?“ Er deutete nach unten. „Das ist Rick!“

Jemand knurrte. Grüne Augen blitzten auf.

Karajan fauchte empört. Wo war er denn da hingeraten?

Nachricht auf der Mailbox von Mary Cornfield

Anrufer: Mortimer Morrison

Hallo Mary! Wo steckst du denn? Wieso gehst du nicht ans Telefon? Ich bin jetzt auf dem Heimweg. Ich kann es kaum erwarten, dir die nächsten beiden Tiere vorzustellen. Bei einem weiß ich schon genau, zu wem es passen könnte. Hält sich für was Besseres und meinen Bus findet er, na ja … Ich bin froh, wenn ich den loswerde … So, der Tank ist voll, jetzt fahre ich weiter … Bis baaald Mortimer

1. Kapitel

Zwei Jungs auf Wolke sieben

Max, der Professor, sah lustig aus mit seinem weißen Hemd und seiner schwarzen Weste. Schoki trug wie immer seine Strickmütze, Helene war mit ihrer pinkfarbenen cool gestylt.

„Okay!“ Ida gab das Kommando. „Als Nächstes proben wir noch einmal ‚Halt, das ist unser Wald‘. Bitte gebt 150 Prozent, ihr wisst, wie wichtig mir das Thema ist.“

Es war kurz nach drei Uhr, die Klasse hatte sich an ihrem Lieblingsplatz versammelt: an der Hütte im Wald, gleich neben dem mächtigen Felsen, unter dem man selbst bei Regen gut sitzen konnte. Die Hütte war aus alten Brettern zusammengezimmert. Drinnen und draußen hingen bunte Wimpelketten. Eine Hängematte baumelte zwischen zwei Bäumen, alte Campingstühle standen herum. Das war seit Wochen ein beliebter Treffpunkt. Ida traf sich hier mit Jo. Anna-Lena kam her, um einen neuen Song einzustudieren. Dann stellte sie sich hin, atmete die frische Waldluft ein – und begann zu singen. Einfach nur so, für sich. Beziehungsweise für die Vögel, die mitzwitscherten. Und für Caspar, ihren größten Fan.

Caspar war ein Chamäleon und Anna-Lenas magischer Gefährte. Bekommen hatte sie Caspar von Mr. Morrison. Er war der Bruder ihrer Lehrerin, Miss Cornfield, und ein großer Tierfreund. Er konnte mit magischen Tieren sprechen! Und die Kinder konnten das auch!

Außer Caspar gab es noch andere Tiere. Mr. Morrison brachte sie nach und nach in die Klasse an der Wintersteinschule. Ida und Benni hatten als Erste ihre magischen Gefährten bekommen: Fuchs Rabbat und Schildkröte Henrietta. Sie passten super zueinander, genauso wie Jo und Juri, sein Pinguin.

Wer zur magischen Gemeinschaft gehörte, verstand, was die Tiere sagten. Und natürlich verstanden auch die Tiere die Kinder – und alle anderen Menschen.

Und so bekamen alle mit, worüber sich Rabbat, Juri, Caspar und Henrietta unterhielten. Die vier Tiere tummelten sich auf dem großen Felsen und sahen den Mädchen und Jungen zu, wie sie ihren Tanz für den Waldtag probten.

Mit dem Song wollten sie dafür kämpfen, dass nicht ständig Bäume gefällt wurden und dass der Wald erhalten blieb. Eine wichtige Sache, wie alle fanden! Auch die magischen Tiere.

„Denkt an alle Tiere, die ihr Zuhause verlieren!“, rief Rabbat. „Rehe, Hasen, Füchse …“

„Pinguine!“, keckerte Juri.

Die Kinder aus Miss Cornfields Klasse lachten.

„Seit wann leben Pinguine im Wald?“, mischte sich Schildkröte Henrietta ein.

„Ich glaube, das hat er symbolisch gemeint!“, ergänzte Caspar, der auf Henriettas Panzer saß.

„Genau!“ Juri wackelte mit den Flügeln. „Voll symbi…ologisch! Die Eidechse versteht mich.“

„Ich bin ein Chamäleon!“, protestierte Caspar.

„Das Kamel versteht mich“, kicherte Juri.

Die Klasse brachte sich in Position. Seit sie magische Tiere hatten, waren alle eine richtige Gemeinschaft. Sie hielten zusammen und halfen einander, wo immer es ging.

Andere Menschen bekamen davon kaum etwas mit: Sobald sie auftauchten, verwandelten sich die magischen Tiere in Kuscheltiere. Mr. Morrison brachte ihnen den Trick bei, bevor er die Tiere verteilte. Er nannte es „Versteinern“.

Ida klatschte in die Hände. „Also los. Aufstellung! In drei Tagen ist Waldtag!“ Ihre roten Haare waren zu Zöpfen geflochten und hochgedreht, was Jo ziemlich gut gefiel.

Er lächelte sie an. „Genau!“, ergänzte er. „Und den rocken wir! Mit unserer Show und Idas tollem Song.“ Es war nicht zu übersehen, dass die beiden sich mochten.

Ida, Jo, Leonie, Finja und Katinka stellten sich in die erste Reihe. Dahinter suchten sich Anna-Lena, Benni, Sibel, Hatice und die anderen einen guten Platz.

Nur Helene war noch nicht so weit. Sie klemmte ihr Handy in ein Stativ, das sie extra mitgebracht hatte, und drückte auf Start.

„Hi, ihr Süßen!“ Sie drehte die Schultern wie ein Profi. „Danke, dass ihr wieder den Kanal von Stylene angeklickt habt. Heute mit einem Clip von den Proben für den Deutschen Waldtag – Samstag auf dem Stadtplatz. Wenn euch die Choreo gefällt, dann lasst einen Like da!“ Sie warf die Arme in die Luft und stellte sich zwischen Katinka und Finja.

„Eins, zwei, drei, vier!“ Alle begannen zu tanzen und zu singen.

„Halt, das ist unser Wald.

Wer macht unsere Luft zum Atmen,

wenn die Bäume nicht mehr da sind?

Halt, das ist unser Wald.

Mann, es bringt uns allen gar nichts,

wenn die Welt aus Stein und Glas ist!“

Sie gingen in die Knie und wirbelten die Arme durch die Luft.

„Egal, was man versucht,

wie man auch flucht und bettelt,

auf Asphalt wächst keine Wiese

und an Häusern keine Äpfel.“

Anna-Lena hatte von allen die tollste Stimme.

„Halt, das ist unser Wald.

Und wir sind bereit,

alles dafür zu tun,

dass er bleibt!“

Ohne Fehler brachten sie den Song zu Ende.

„Wow!“, freute sich Ida. „Choreo sitzt!“ Sie klatschte sich mit Jo ab.

„Das wird mega beim Waldtag!“ Jo lächelte Ida zu.

Plötzlich fiel Ida etwas ein. „Nur, dass auch wirklich alle kommen diesmal!“, mahnte sie.

Jo wusste, worauf Ida anspielte: Silas war nicht da.

Silas gehörte auch zur Klasse und war der beste Freund von Jo. Zumindest war das früher so gewesen.

„Silas hat mir eigentlich versprochen, bei den Proben pünktlich dabei zu sein“, antwortete er. „Ihm muss irgendwas dazwischengekommen sein.“ Er nahm sich vor, ein Wörtchen mit ihm zu reden.

Nach der Probe nahm Jo nicht den direkten Weg nach Hause, sondern fuhr im Libellenweg vorbei. Dort hatte sich Silas im Keller seiner Eltern einen eigenen Raum eingerichtet. Mit Basketballkorb, alten Möbeln, Neonlichtern und einem Boxsack.

„Mann, wo warst du?“ Jo trat durch die grüne Eisentür. Er fand es genauso doof wie Ida, dass Silas nicht zu den Proben gekommen war.

Silas drosch auf den Boxsack ein. Er trug eine graue Jogginghose und ein weißes Muskelshirt. Hände und Gelenke waren mit schwarzen Bandagen umwickelt. An der Wand hing eine Uhr.

„Na, Digga, was geht?“ Silas hörte auf zu boxen und drehte sich zu Jo.

„Was geht?“, rief Jo. „Du gehst! Und zwar mir auf die Nerven.“ Er durchquerte den Raum und blieb vor Silas stehen. „Du hast versprochen, pünktlich um drei bei den Proben zu sein.“

„Ja, und?“, meinte Silas. Die eine Hand knallte wieder gegen das Leder, die andere deutete zur Uhr. „Es ist zehn vor drei.“

Jo folgte seinem Blick.

„Digga!“, stöhnte er. „Das ist Winterzeit.“

„Ups!“ Silas tänzelte um den Boxsack herum, den Jo jetzt mit beiden Händen stoppte. „Nix ups! Ida fand’s auch voll blöd.“

Silas legte den Kopf schief. „Oh, Idalein fand’s blöd! Kriegst du eigentlich noch genug Sauerstoff auf Wolke sieben?“

Jo schnaufte.

„Ida, Ida, Ida“, stichelte Silas.

„Bullshit!“, verteidigte sich Jo. „Das hat damit gar nichts zu tun.“

Silas gab nach. „Komm“, sagte er, jetzt in einem etwas versöhnlicheren Ton. „Bau mal Stress ab. Lass uns fighten, so wie früher!“ Er boxte mit der Faust gegen Jos Brust.

„Hej, Digga, hör auf!“ Jo wich zurück.

Aber dann bekam er doch Spaß an der Sache. Sie knufften sich, sie rangelten und dann, zack, bekam Silas plötzlich einen ordentlichen Nasenstüber.

Silas nahm die Hände nach unten. „Hast es echt noch drauf, wa?“, rief er beeindruckt.

Jo kam in Fahrt. „Für dich reicht’s immer!“ Er grinste und tänzelte mit erhobenen Fäusten wieder auf Silas zu.

Der lachte. „Ach, wirklich?“

„Komm her!“, rief Jo.

Und dann legten sie los: Sie boxten, umklammerten sich, drückten sich nach unten und wälzten sich auf dem Betonboden. Irgendwann war Silas obenauf.

„Okay, okay.“ Jo streckte die Arme zur Seite. „Du bist der Champ. Ich geb auf!“

Silas half Jo auf die Beine. Beide hatten den Kampf unbeschadet überstanden. Und plötzlich war sie wieder da, die Verbundenheit von früher.

„Tut mir leid, dass ich nicht zu den Proben gekommen bin“, sagte Silas. „Aber beim Waldtag bin ich dabei. Ist doch klar!“

„Okay, versprochen?“

Sie klopften sich gegenseitig auf die Schulter.

Silas nickte. „Ja. An deiner Technik müssen wir aber echt noch arbeiten, ne?“

Jo grinste. „Machen wir.“

Plötzlich gab Silas’ Handy einen summenden Ton von sich. Silas ging zu der Bank, wo er sein Handy abgelegt hatte, und schaute nach, wer sich gemeldet hatte.

„Hi, ihr Süßen!“ Plötzlich schallte Helenes Stimme durch den Raum. „Danke, dass ihr wieder den Kanal von Stylene angeklickt habt. Heute mit einem Clip von den Proben für den Deutschen Waldtag – Samstag auf dem Stadtplatz!“

„Du folgst Helene?“, fragte Jo verblüfft.

„Stylene.“ Silas starrte auf die kleine Bildfläche. „Klar! Ich meine, die ist witzig, cool, selbstbewusst, hat Style …“

Jo grinste. „Kriegst du eigentlich noch genug Sauerstoff da oben auf Wolke sieben?“, fragte er.

Silas lächelte verträumt. Helene war so toll!

Jo seufzte. „Ey, Bruder!“ Er machte einen Schritt auf ihn zu. „Vergiss Helene. Wenn du keine Designerklamotten trägst, guckt die dich nicht mal an.“

Silas wurde plötzlich ganz klein.

2. Kapitel

Zu Hause bei Helene

Auch Finja und Katinka nahmen nicht den direkten Weg nach Hause. Sie begleiteten Helene. Die Villa, in der die mit ihren Eltern wohnte, war wirklich schick! Es gab einen großen, gepflegten Garten, eine breite Auffahrt und eine lange Mauer.

Vor dem schmiedeeisernen Tor blieben die drei Freundinnen stehen.

„Cool!“ Finja hielt ihr Handy in der Hand. „Da kommt gleich ein Livestream von Maja Malakara. Vielleicht verrät sie was über ihre neue Kollektion?“ Sie blickte erst zu Helene, dann zu Katinka.

„Das können wir gleich bei dir schauen, oder?“, schlug Katinka vor und schaute ebenfalls zu Helene.

„Nein!“ Helene wehrte ab. „Das geht nicht! Ich hab gleich einen wichtigen Videocall mit Ben, meinem Social-Media-Manager. Hab ich doch erzählt.“ Das Tor hinter ihr öffnete sich langsam. Helene schlüpfte durch den Spalt.

Katinka guckte verdattert. „Okay, cool!“ Sie versuchte, sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. „Dann … einfach bis später!“

Finja und Katinka sahen Helene hinterher und wunderten sich: Warum hatte es ihre Freundin plötzlich so eilig, ins Haus zu kommen?