Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 5: Benni und Henrietta - Margit Auer - E-Book

Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 5: Benni und Henrietta E-Book

Margit Auer

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Beschreibung

Ab in die Ferien – mit einem sprechenden, magischen Tier! BAND 5: Eine Woche schulfrei! Benni genießt das Faulenzen – bis Onkel Johnnie kommt. Der will mit Benni auf ein Rockfestival, mit dem Motorrad! Henrietta, Bennis magische Schildkröte, ist begeistert. Doch schnell wird das Festival für die beiden zur Mutprobe. Und dann tauchen auch noch seltsame Lichter am Himmel auf. Grün wie Ufos … *** DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE - ENDLICH FERIEN: In der Schule der magischen Tiere heißt es: Endlich Ferien! Die magischen Tiere packen ihre Koffer – und das Abenteuer beginnt …

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Margit Auer

Die Schule der magischen Tiere – Endlich Ferien: Benni und Henrietta

Mit Bildern von Nina Dulleck

Musik, Motorräder, Außerirdische!

Eine Woche schulfrei! Benni genießt das Faulenzen – bis Onkel Johnnie kommt. Der will mit Benni auf ein Rockfestival, mit dem Motorrad! Henrietta, Bennis magische Schildkröte, ist begeistert. Doch schnell wird das Festival für die beiden zur Mutprobe. Und dann tauchen auch noch seltsame Lichter am Himmel auf. Grün wie Ufos …

Das fünfte Ferienabenteuer – mit Benni und Henrietta!

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Leseprobe

Juhu! In der Schule der magischen Tiere heißt es:

Endlich Ferien!

Die magischen Tiere packen ihre Koffer – und das Abenteuer beginnt …

Was? Du kennst die Schule der magischen Tiere nicht?

So sieht sie aus:

Die Wintersteinschule

Eine fast ganz normale Schule. Gäbe es da nicht das Geheimnis von Miss Cornfield und Mister Mortimer Morrison ...

Miss Cornfield

Lehrerin an der Wintersteinschule. Sie ist lustig, aber auch streng. Und sie liebt Rätsel!

Mister Mortimer Morrison

Inhaber der magischen Zoohandlung. Dort gibt es magische sprechende Tiere. Er selbst hat auch eins: die freche Elster Pinkie.

Mr. Morrisons Omnibus

Damit fährt er um die ganze Welt und sammelt magische Tiere ein. Sprechende Tiere! Und wer ganz viel Glück hat, bekommt von Mr. Morrison einen solchen Gefährten überreicht ...

Viele, viele Kinder aus Miss Cornfields Klasse haben bereits ein magisches, sprechendes Tier von Mr. Morrison bekommen. Einen Freund fürs Leben! Der sie versteht wie kein anderer. Der mit ihnen durch dick und dünn geht. Und – das ist ja wohl klar – der mit ihnen in den Urlaub fährt, wenn es heißt: Endlich Ferien!

Benni ist Schüler an der Wintersteinschule.Er war das erste Kind in Miss Cornfields Klasse,das ein magisches Tier bekommen hat:Henrietta, die schlaue Schildkröte aus der Karibik.*Schnell sind die beiden die allerbesten Freunde geworden.Obwohl Benni sich erst einen Panther gewünscht hat –weil der so groß und stark ist.Heute würde er Henrietta für kein Geld der Welt wieder hergeben.Die kleine Schildkröte hilft ihm, wo sie nur kann.Natürlich auch in den Ferien!

Jacke zu, Helm auf? Dann kann es ja losgehen!

*Nachzulesen in: Die Schule der magischen Tiere, Band 1

Der letzte Schultag

Benni hatte es satt, allein aufzustehen. Nie war jemand da, der ihm ein Brot schmierte. Nie war jemand da, der kontrollierte, ob er sich tatsächlich drei Minuten lang die Zähne putzte. Nie war jemand da, der ihm hinterherwinkte, wenn er sich auf sein Fahrrad setzte und zur Wintersteinschule radelte.

Oder irrte er sich?

„Das kann ich doch machen!“, wisperte eine Stimme aus dem grauen Schuhkarton.

Der Schuhkarton stand vor Bennis Piratenbett. Hatte er laut gesprochen? Oder konnte sein magisches Tier mal wieder Gedanken lesen? Egal! Benni war heilfroh, dass er Henrietta, die Schildkröte, hatte. Mit ihr war er nie allein.

„Also, das mit dem Winken schaffe ich nicht, weil ich doch im Fahrradkorb mitfahre!“, plauderte Henrietta munter drauflos. „Aber ich stoppe die Zeit beim Zähneputzen. Los!“

Benni entwischte ein Lächeln. Er schwang sich aus dem Bett und zockelte ins Bad. Langsam genug, damit Henrietta ihm folgen konnte.

„Zahnpasta drauf und schrubbeln! Oben und unten! Jetzt die Zwischenräume, fester!“ Hatte Henrietta eine Ausbildung als Zahnarzthelferin gemacht? Benni grinste, während in seinem Mund Schaumblasen blubberten.

„Ja, ja, damals in Transsilvanien, da habe ich den Vampiren beigebracht, wie man die Zähne putzt“, kicherte Henrietta vor sich hin. „Ist lange her … Sei froh, dass du keine scharfen Eckzähne hast! Sonst müsstest du mit der Feile ran.“

Benni war sich sicher, dass Henrietta flunkerte. Aber wieder einmal hatte sie es geschafft, seine trüben Gedanken zu vertreiben!

Seit Beginn des Schuljahres war die magische Schildkröte seine liebste Begleiterin. Sie hatten eine neue Lehrerin bekommen, Miss Mary Cornfield, und sie hatte ihnen einen Mann vorgestellt: Mr. Mortimer Morrison, den Inhaber der magischen Zoohandlung. Es dauerte eine Weile, bis der Klasse klar wurde, dass Mr. Morrison der ältere Bruder der Lehrerin war. Aufgewachsen waren beide in Schottland.

Mr. Morrison versorgte die Klasse mit magischen Tieren. Mit Tieren, die zuhören und sprechen konnten und ihrem Kind niemals von der Seite wichen. Benni war das erste Kind gewesen, das ein magisches Tier bekommen hatte: Henrietta, die Schildkröte aus der Karibik. Seitdem war er der glücklichste Mensch auf dem Planeten.

Benni zog sich an und trottete ins Esszimmer. Irgendjemand, wahrscheinlich sein Vater, hatte Orangensaft auf den Tisch gestellt, Brot und Marmelade. Wie nett!

Nach dem Frühstück radelten Benni und Henrietta die Lerchenfeldstraße entlang („Leichenfeldstraße“, las Henrietta), passierten den Johannisplatz (für die kleine Schildkröte war es der „Johnnieplatz“) und bogen in die Lindenallee ein.

„Linsenallee“, trällerte Henrietta und Benni summte vergnügt mit. Henrietta nahm es mit den Buchstaben nicht sehr genau, da konnte Benni mit ihr üben, so viel er wollte.

Heute war der letzte Schultag vor den Ferien. Obwohl Benni keine Ahnung hatte, was er an den sieben freien Tagen machen sollte, freute er sich. Immerhin konnte er jeden Tag ausschlafen.

Die Wintersteinschule kam in Sicht. Es war ein großer Backsteinbau mit zwei Türmchen rechts und links.

„Gib Gummi, du Schlaftablette!“ Silas überholte Benni mit Karacho, unter dem Arm klemmte Rick, sein magisches Krokodil.

Anthony joggte vorbei. Er trug blaue Turnschuhe, Stirnband und eine Sportuhr am Handgelenk. Benni stöhnte laut auf. War er heute nur von Sportkanonen umgeben?

„Wie viele Liegestütze schaffst du am Tag?“ Henriettas zartes Stimmchen mischte sich in Bennis Gedanken. „Wir könnten die freien Tage nutzen und zusammen Sport machen. Hoch den Popo!“

Benni musste grinsen.

Er sperrte sein Fahrrad ab und setzte Henrietta vorsichtig auf den Boden. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Rick, Silas’ Krokodil, würgte. Wahrscheinlich war ihm bei Silas’ mörderischem Tempo schlecht geworden. Außerdem stank Rick nach Chili. Igitt!

Henrietta entdeckte Madonna, Anthonys Meerschweinchen. Anthony hüpfte über die Rosenbüsche im Schulgarten, Madonna hechelte hinterher. Als sie die Schildkröte sah, blieb sie stehen.

„Guten Morgen, liebe Henrietta!“, japste das Meerschweinchenmädchen, ganz außer Atem. „Gut geschlafen? Anthony ist so aufgeregt, es ist kaum auszuhalten.“

Sie reckte ihr Näschen in Anthonys Richtung. Der machte gerade zwölf Strecksprünge auf der Wiese. Danach joggte er durch die Schultür, ohne sich noch einmal umzusehen.

Madonna seufzte. „Zehnmal ist Anthony heute Nacht aufgestanden, weil er aufs Klo musste. Dabei geht es doch nur um Fußball! Um ein Spiel, bei dem Kinder einem Ball hinterherlaufen!“ Das Meerschweinchenmädchen blickte ratlos zur Tür, die vor seiner Nase ins Schloss gefallen war.

„Sollen wir dich mit hochnehmen?“ Henrietta wusste, dass Madonna nicht allein ins Klassenzimmer kommen würde. Hätte die magische Schildkröte nicht Benni, würde es ihr genauso gehen.

Das Meerschweinchenmädchen klimperte mit seinen dunklen Wimpern. „Das wäre supernett!“

Benni steckte die Tiere links und rechts in seine Hosentaschen. Stolz wie ein Pokalsieger trabte er die Treppe hinauf zum Klassenzimmer.

„Moin, Benni!“ Schoki winkte ihnen fröhlich entgegen. Peperoni, das Pinselohrschwein, grunzte. Die beiden gönnten sich einen Schokokaba. Zwei Trinkhalme ragten aus dem Päckchen heraus – einer war für Schoki, einer für Peperoni.

„Hallo, Schoki!“, grüßte Benni zurück.

Er stellte seine Schultasche ab, setzte Henrietta in ihren grauen Schuhkarton und Madonna auf den Boden. Sie trippelte zu Anthony, der sich aufgeregt mit Jo unterhielt. Holte er sich Tipps fürs Fußballcamp? Alle in der Klasse wussten, dass Anthony an den Gardasee fahren würde, um mit Profis zu trainieren.

Ida und Rabbat kamen herein. „Hallo, Benni!“, grüßte ihn seine Sitznachbarin. „Rabbat und ich fahren in den Ferien ans Meer! Was machst du?“

„Chillen“, antwortete Benni lässig und begann, Henrietta mit Gurkenscheiben zu füttern. Wie gut, dass er immer einen Vorrat dabeihatte!

Rabbat, der Fuchs, rollte sich am Boden zusammen.

Und dann betrat auch schon Miss Cornfield das Klassenzimmer. „Ruhe, bitte!“ Das Gequassel verstummte. Die Lehrerin klatschte in die Hände. „Bald habt ihr es geschafft. Nur noch eine Doppelstunde Mathe, eine Doppelstunde Deutsch, dann zusammenkehren – und ab in die Ferien!“ Ihre Augen blitzten. „Seite 122, bitte!“

Benni reichte unauffällig die nächste Gurkenscheibe nach unten.

„Danke, Benni!“, wisperte Henrietta.

Überall im Klassenzimmer wurde geschmatzt und getuschelt, denn der Raum war voll mit magischen Tieren. Die Lehrerin verstand die Tiere nicht, nur ihre Besitzer konnten mit ihnen reden.

Tingo, Yanniks Schimpanse, schälte eine Banane. Sydney, Finjas Koalamädchen, saß auf dem Fensterbrett und knabberte an einer Grünpflanze. Leopard Leander schnarchte auf dem Sofa, Ratte Cooper schaukelte in Frankas Zöpfen.

Madonna huschte verloren durch die Reihen. Anthony schnipste lieber einen Ball aus Papier übers Pult, anstatt sich um sein magisches Tier zu kümmern.

Das Meerschweinchen stupste mit seinem Näschen gegen Henriettas Schuhkarton.

„Darf ich reinkommen?“, flüsterte es.

„Na klar!“, rief Henrietta.

Benni sah gespannt zu, was jetzt passierte.

Madonna trippelte 30 Zentimeter zurück, drehte sich um und holte tief Luft. Auf Kurzstrecke waren Meerschweinchen ziemlich schnell!

Madonna rannte los. Ihre Haarbüschel flogen durch die Luft. Wie Superman streckte sie die Pfoten nach vorn – und segelte elegant über die Kante des Kartons. Mit einem Purzelbaum rollte sie sich ab.

Das sah einfach zu drollig aus!

„Nicht übel, gar nicht übel“, kicherte Henrietta und auch Benni applaudierte, indem er leise mit den Fingerknöcheln auf den Tisch klopfte.

Henrietta und Madonna verbummelten die beiden Mathestunden im Schuhkarton.

Erst in der zweiten Doppelstunde fiel Anthony auf, dass Madonna nicht an seiner Seite war. Benni verdrehte die Augen, half Madonna aus dem Schuhkarton und wartete vergebens auf ein „Dankeschön“ von Anthony.

Der setzte Madonna auf seine Fußspitze und begann zu wippen. Benni schüttelte tadelnd den Kopf: Madonna war doch kein Fußball!

Aber das Meerschweinchen hatte anscheinend Spaß an dem Spiel. Anthony schleuderte Madonna hoch in die Luft, sie schaffte einen Salto.

Tingo trommelte begeistert mit zwei Stiften auf den Tisch. „Bravo, bravissimo!“

Wenig später diktierte Miss Cornfield ein Gedicht. Henrietta, die jetzt auf dem Tisch saß, las eifrig mit.

„Am Hamburger klebten zwei Meisen.“ Sie beugte sich über Bennis Heft. „Das ist ja lustig! Dieser Piepmatz kann echt gut dichten!“

„Ringelnatz“, verbesserte Benni und strengte sich an.

Miss Cornfield verteilte noch ein paar Hausaufgaben, die ziemlich witzig waren: lange ausschlafen, jeden Tag ein Eis essen, solche Dinge. Ihrem früheren Lehrer, Herrn Finke, wäre das nicht eingefallen.

Danach zog Miss Cornfield 24 weiße Briefumschläge aus ihrer Ledertasche.

Madonna beendete ihre Zirkusshow und Tingo hörte auf zu trommeln. Auf einmal lag eine ungeheure Spannung im Klassenzimmer. „Was hat sie denn jetzt wieder ausgeheckt?“, flüsterte Benni Ida zu.

Die Luft knisterte.

Miss Cornfields Blick wanderte durch die Klasse. „Auf jeden von euch wartet eine Aufgabe“, verkündete sie und ihre Augen blitzten dabei. „Die Welt steckt voller Überraschungen. Ich möchte, dass ihr mit offenen Augen durchs Leben geht. Auch in den Ferien.“ Sie streckte die Briefe in die Höhe. „Jedes Kuvert enthält ein Rätsel. Eure Aufgabe besteht darin, das Rätsel zu lösen. Wenn ihr es geknackt habt, schreibt ihr mir eine Postkarte. Verstanden?“

„Arbeiten in den Ferien? Das ist total unfair!“, beschwerte sich Helene.

Benni blickte auf seine Hand. Da waren Sternchen! Silberne Glitzersternchen! Wo kamen die auf einmal her? Immer mehr Sternchen schwebten durch die Luft, einige landeten auf Henriettas Panzer.

„Das sieht schön aus, Benni!“, flüsterte Henrietta.

Es funkelte und glitzerte – wie bei einem Sternschnuppenregen. Sternschnuppen gab es in der Nacht, jetzt aber war helllichter Vormittag.

„Wir gehen auf die schönste Schule der Welt“, hauchte Henrietta. Benni nickte eifrig.

Plötzlich leuchteten an der Tafel hellblaue Buchstaben auf. Die Buchstaben blinkten und blinkten. Wie auf ein geheimes Kommando standen alle Kinder auf. Und schon schallte es laut und deutlich durch das Klassenzimmer:

„Ob nah und fern, ob hier und dort,

Rätsel gibt’s an jedem Ort.

Wir nehmen alle Müh in Kauf

und niemand, niemand hält uns auf.“

Auch die magischen Tiere machten mit. So hörte niemand im Klassenzimmer das leise Klopfen. Vorsichtig öffnete sich die Tür und hereinspazierte – Mr. Morrison!

Auf seinem Schlapphut saß wie immer Pinkie, die Elster. In der Hand trug der Inhaber der magischen Zoohandlung einen Koffer. Getuschel setzte ein.

„Sitzt in dem Koffer vielleicht ein kleiner Hase? Oder ein Waschbär?“, rief Luna.

Mr. Morrison räusperte sich. „Ähm, nein …“, stotterte er. „Ich bin auf der Suche nach Ashanti. Sie ist mal wieder ausgebüxt.“

Ashanti war eine Schwarze Mamba. Die Schlange wohnte in der magischen Zoohandlung und liebte es herumzustreunen.

Madonna flitzte nach vorn. „Caramba!“, rief sie. „Ich helfe suchen! Wenn ich Ashanti erwische, setze ich mich auf sie drauf und pfeife ganz laut!“

Über Miss Cornfields Gesicht huschte ein Lächeln. Sie konnte Madonna nicht verstehen, aber sie erkannte ihren Eifer.

„Wir gucken später bei Hausmeister Willi Wondraschek vorbei“, sagte sie. „Bestimmt schläft Ashanti wieder unterm Fernsehsessel. Aber erst habe ich noch etwas zu verteilen.“

Die Lehrerin griff nach den 24 Kuverts, die sie auf ihrem Pult abgelegt hatte. Obwohl keine Namen auf den Briefumschlägen standen, wusste Miss Cornfield genau, welcher Brief für welches Kind bestimmt war.

„Hier, Ida, für dich!“

Ida drehte das Papier. Das Kuvert sah ganz normal aus. Bis auf das hübsche rote Sternensiegel, mit dem der Umschlag verschlossen war.

„Bitte schön, Benni!“ Benni kam als Nächster dran.

„Vielleicht ist es ein Zauberrätsel!“, rief Henrietta aufgeregt. „Knobeln macht Spaß! Ich helf dir, Benni!“

„Danke!“ Benni lächelte.

Die Klasse musste noch aufräumen, dann war die Schule aus.

„Kümmert euch gut um eure Tiere!“, rief Miss Cornfield der Schülerschar hinterher. Mr. Morrison nickte eifrig.

Benni raffte seine Sachen zusammen und steckte Henrietta in seine Hosentasche. Endlich Ferien! Jetzt freute er sich doch darauf!

Zusammen mit Anna-Lena trabte er die Treppe hinunter. Benni mochte Anna-Lena. Sie war freundlich und hilfsbereit und hörte auch wahnsinnig gern im Radio „Die dritte Dimension“, eine Hörspielreihe über Außerirdische. Zurzeit lief sie jeden Nachmittag.

„Ich bin so gespannt, wie es weitergeht“, rief Anna-Lena und hopste drei Stufen auf einmal hinunter.

„Hupsi-pupsi“, japste Caspar, ihr magisches Chamäleon. Fast wäre er auf den Boden gepurzelt.

„Nächsten Samstag ist die Jubiläumssendung“, fuhr Anna-Lena fort. „Sie wird live ausgestrahlt, das wird super! Alle sind dabei: Wendy, Kim, Lennox … Der Sender veranstaltet eine große Show. Mit Ufos und Laserraketen! Irgendwo in Deutschland, streng geheim!“

Benni nickte. Stimmt, das war in der letzten Sendung angekündigt worden.

Silas schoss vorbei. In seinen Armen trug er, übereinandergestapelt, mehrere Mülleimer. Obendrauf lag Rick, sein Krokodil.

„Strafarbeit von Miss Cornfield!“, schnaubte er. „Aus der Bahn, Kartoffelschmarrn!“ Benni und Anna-Lena stoben zur Seite.

Am Fahrradständer trennten sich ihre Wege.

„Schöne Ferien, Benni!“ Anna-Lena winkte zum Abschied.

„Mach’s gut, Anna-Lena!“ Benni zurrte seinen Fahrradhelm fest.

Während Rick ein Bad im Schulteich nahm und Oberzicke Helene am Schultor ungeduldig wartete, radelten Benni und Henrietta gemächlich nach Hause. Immer schön die Linsenallee entlang.

Verstecken spielen!

Von wegen Chillen! Henrietta hielt Benni tüchtig auf Trab. Erst musste er Liegestütze üben. „Damit du mit Anthony und Jo mithalten kannst! Hoch den Popo!“ Danach sollte er drei Kapitel aus dem Buch über den „Untergang der Titanic“ vorlesen. Am meisten Spaß hatten die beiden beim Versteckenspielen. Benni und Henrietta tobten herum, bis die Sockenschublade durchkrachte. Das war Henriettas Lieblingsversteck.

Und dann war da noch Bennis Mutter. Benni hatte sich gerade mit Henrietta auf die Sonnenliege auf dem Balkon gelegt, da zwickte ihn Frau Schubert in den großen Zeh. „Hallo, mein Schatz!“ Frau Schubert lachte. „Endlich Feierabend!“

Benni schlug die Augen auf. „Und ich hab Ferien! Wo ist Papa?“

Henrietta wachte ebenfalls auf.

„Ich hab auch Ferien!“ Die Schildkröte rekelte sich auf Bennis Bauch.

„Versteinern!“, wisperte Benni. „Schnell!“

Versteinern, das war ein Trick, den Mr. Morrison allen magischen Tieren beibrachte: Sobald fremde Augen auf ihnen ruhten, verwandelten sie sich in Kuscheltiere. Anscheinend war Henrietta zu verschlafen, um daran zu denken.

Frau Schubert betrachtete nachdenklich das Tier auf Bennis Bauch. „Dein Papa muss noch was erledigen! Überraschung! Sag mal, hat dein Kuscheltier gerade die Lippen bewegt?“

„Das kann ich mir nicht vorstellen!“ Benni schüttelte den Kopf. „Soll ich dir helfen, das Abendessen zu machen?“