Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 7: Max und Muriel - Margit Auer - E-Book

Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 7: Max und Muriel E-Book

Margit Auer

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Beschreibung

*** Ab in die Ferien – mit einem sprechenden, magischen Tier! *** BAND 7: Max und seine magische Eule freuen sich auf gemütliche Tage bei Max' Schwester. Doch dann wird Max von einem TV-Team entdeckt. Er darf bei einer Kinder-Show im Ägyptischen Museum mitmachen! Dort überschlagen sich die Ereignisse. Ein alter Bekannter taucht auf und – oje, oje, oje! – plötzlich ist Eule Muriel verschwunden! DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE – ENDLICH FERIEN: In der Schule der magischen Tiere heißt es: Endlich Ferien! Die magischen Tiere packen ihre Koffer – und das Abenteuer beginnt …  Fröhliche Ferienabenteuer für Kinder ab 8 Jahren Alle Bände auf der "Dein Spiegel"-Bestsellerliste Aktuell im Kino: "Die Schule der magischen Tiere 2" 

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Margit Auer

Die Schule der magischen Tiere – Endlich Ferien: Max und Muriel

Mit Bildern von Nina Dulleck

Max und seine magische Eule freuen sich auf gemütliche Tage bei Max‘ Schwester. Doch dann wird Max von einem TV-Team entdeckt. Er darf bei einer Kinder-Show im Ägyptischen Museum mitmachen! Dort überschlagen sich die Ereignisse. Ein alter Bekannter taucht auf und – oje, oje, oje! – plötzlich ist Eule Muriel verschwunden!

DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE – ENDLICH FERIEN: In der Schule der magischen Tiere heißt es: Endlich Ferien! Die magischen Tiere packen ihre Koffer – und das Abenteuer beginnt …

Wohin soll es gehen?

Buch lesen

Viten

Juhu! In der Schule der magischen Tiere heißt es:

Endlich Ferien!

Die magischen Tiere packen ihre Koffer – und das Abenteuer beginnt …

Was? Du kennst die Schule der magischen Tiere nicht?

So sieht sie aus:

Die Wintersteinschule

Eine fast ganz normale Schule. Gäbe es da nicht das Geheimnis von Miss Cornfield und Mister Mortimer Morrison ...

Miss Cornfield

Lehrerin an der Wintersteinschule. Sie ist lustig, aber auch streng. Und sie liebt Rätsel!

Mister Mortimer Morrison

Inhaber der magischen Zoohandlung. Dort gibt es magische sprechende Tiere. Er selbst hat auch eins: die freche Elster Pinkie.

Mr. Morrisons Omnibus

Damit fährt er um die ganze Welt und sammelt magische Tiere ein. Sprechende Tiere! Und wer ganz viel Glück hat, bekommt von Mr. Morrison einen solchen Gefährten überreicht ...

Viele, viele Kinder aus Miss Cornfields Klasse haben bereits ein magisches, sprechendes Tier von Mr. Morrison bekommen. Einen Freund fürs Leben! Der sie versteht wie kein anderer. Der mit ihnen durch dick und dünn geht. Und – das ist ja wohl klar – der mit ihnen in den Urlaub fährt, wenn es heißt: Endlich Ferien!

Max geht in die Wintersteinschule.Sein Spitzname ist „der Professor“, weil er so viel weiß.Er hat sogar schon bei einer Kinder-Quizshow mitgemacht.Doch damals war Max so aufgeregt,dass er fast in Ohnmacht fiel.*Das war der Moment, in dem er sein magisches Tier bekam:Muriel, die weise Eule aus Athen.Seitdem sind die beiden die besten Freunde.Was sie wohl im Urlaub erleben?

Alle Bücher eingepackt? Dann ab in die Ferien!

* Nachzulesen in: Die Schule der magischen Tiere. Band 5

Der letzte Schultag

Max’ erster Blick an diesem Freitagmorgen fiel auf die Uhren über seinem Bett: 1:15 Uhr in New York, 7:15 Uhr in Kairo. Er hatte verschlafen!

Max sprang aus dem Bett, spurtete ins Bad, schlüpfte in ein gebügeltes Hemd und seinen Anzug. Er liebte diese Kombination. Den Anzug hatte ihm seine große Schwester Leslie geschenkt, als sie erfahren hatte, dass er in der Schule den Spitznamen „der Professor“ trug. Er hatte keine Ahnung, wo Leslie den Anzug aufgetrieben hatte. Überreicht hatte sie ihn mit den Worten: „Der ist von Albert Einstein!“

Das war natürlich gelogen. Albert Einstein lebte vor über 100 Jahren und hatte jede Menge naturwissenschaftliche Formeln und kluge Gedanken hinterlassen, aber keine Kleidungsstücke. Trotzdem fühlte sich Max in dem Anzug ein bisschen wie ein Genie – was aber niemand wissen durfte. Außer Muriel, seine beste Freundin. Sie war seine Gefährtin und kannte Max manchmal besser als er sich selbst.

Wo war die Eule eigentlich?

„Muriel!“, rief Max durch die Wohnung.

Die Eule saß schnarchend auf dem Wohnzimmersofa. Max musste lachen. Sie sah zum Knuddeln aus mit ihrem aufgeplusterten Bauch und den kleinen Ohren.

Er nahm sie in die Hände und pustete sie an. „Aufwachen, meine kleine Freundin!“ Die Eule blinzelte. Max lächelte. „Na, ist es gestern wieder spät geworden?“ Muriel nickte.

Ab und zu guckte sich Muriel mit Max’ Vater Filme an: Berichte über Erdbeben, Vulkanausbrüche und andere Naturkatastrophen.

Max durfte nicht so lange aufbleiben, schließlich musste er am nächsten Tag in die Schule. Aber gegen eine kleine Plüscheule auf dem Sofa hatte Frederik Kramer nichts einzuwenden.

Herr Kramer hielt Muriel, wie die meisten Erwachsenen, für ein Kuscheltier.

Max wusste es besser: Muriel war eines der vielen magischen Tiere, die sich in seinem Klassenzimmer tummelten. Weil sie zu ihm gehörte, konnten sie miteinander sprechen. War das nicht wunderbar?

Überreicht wurden die Tiere von Mr. Mortimer Morrison, dem Inhaber der magischen Zoohandlung. Ein Kind nach dem anderen erhielt einen magischen Gefährten: Ida hatte den Fuchs Rabbat bekommen, Helene den Kater Karajan, Silas ein Krokodil namens Rick.

Muriel gähnte. „Ach, habe ich was Lustiges geträumt!“ Sie strahlte Max an. „Ich habe geträumt, dass du ganz klein bist. So klein wie dieser Kerzenstummel.“ Sie deutete mit dem Schnabel in Richtung Wohnzimmertisch. „Du sitzt auf meinem Rücken, wir fliegen mit Polly und Katinka in den Urlaub. Katinka ist auch ganz klein …“ Katinka war eine Klassenkameradin und Polly ihr magischer Flamingo.

„Wir haben verschlafen!“, unterbrach sie Max und streichelte ihr Gefieder. „Lass uns schnell was essen und dann fliegen wir in die Schule!“

Seine Eltern waren, wie an jedem Morgen, auf dem Weg zur Arbeit. Sie fanden, dass Max sich auch allein Frühstück machen konnte. „Du bist doch schon groß und vernünftig!“, sagten sie immer.

In der Küche setzte er Muriel auf die Anrichte. Er schob ihr ein Schälchen Wasser hin und zerbröselte eine halbe Scheibe Gewürzbrot. Das dunkle Brot mit Rosinen und getrockneten Pflaumen gehörte zu Muriels Lieblingsspeisen. Max löffelte Haferflocken mit Milch.

Kaum waren sie fertig, griff er nach der Busfahrkarte und sauste los.

Der Schulbus rollte durch die Straßen. Muriel sah immer noch ein wenig verschlafen aus. Während sie am Stadtpark vorbeifuhren, erzählte sie Max von ihrem Traum. „Es war Nacht, die Lichter der Stadt funkelten. Wir sind nach Süden geflogen, ans Meer. Polly wollte sich den Bauch mit Krabben vollschlagen und Katinka wollte surfen lernen! Du dagegen …“ Die Eule kicherte. „… du hast gesagt, Meer geht nicht, weil du keine Badehose dabeihast. Ich hab gefragt, wozu brauchst du die? Schließlich hab ich auch keine …“

Max schüttelte sich. Er wusste, dass es Strände gab, an denen die Urlauber nackt Federball spielten – aaaaaah! Die Vorstellung war gruselig.

Er guckte aus dem Fenster. Sie fuhren an einem Reisebüro vorbei. An der Scheibe klebten Bilder von Palmen und Kamelen.

Muriel hatte die Plakate auch gesehen. „Wovon träumst du?“ Sie schmiegte sich an seinen Bauch. „Willst du ins Weltall fliegen?“

Max überlegte. „Eine Reise nach Ägypten wäre toll. Wir beide schippern mit dem Schiff den Nil entlang. Im Tal der Könige gehen wir an Land und gucken uns die berühmten Tempel und Gräber an!“ Max seufzte. „Aber mit meinen Eltern wird das nie was!“

Max’ Eltern waren Superhirne – in ihrem Job. Im Alltag waren sie leider nicht so auf Zack. Herr Kramer hatte es mal wieder versäumt, seinen Urlaubsantrag rechtzeitig einzureichen. Sein Urlaub war jetzt im November – wenn Max in der Schule war.

Die Eule flatterte am Fenster auf und ab. „Wir könnten Schätze suchen, durch die Wüste reiten und Hieroglyphen entziffern! Leider wird das so schnell nicht klappen …“ Sie legte den Kopf schief. „Obwohl …“

Max kam es vor, als würde seine Gefährtin irgendetwas aushecken.

Vor ihnen tauchte die Wintersteinschule auf: ein Backsteinbau mit zwei Türmen und einem Schulteich, in dem Tiere planschten. Max stieg aus und auch Muriel flatterte durch die Tür. Weder der Busfahrer noch die anderen Kinder achteten auf ihn.

Ein Geländewagen brauste mit 60 Stundenkilometern heran und parkte frech in der zweiten Reihe. Ein blondes Mädchen stieg aus. Helene! Sie hatte einen Kater im Arm. „Machs gut, meine Hübsche!“, rief die Autofahrerin. „Bussi!“ Sie raste davon.

Aus allen Richtungen strömten Kinder auf den Eingang der Schule zu. Sie lachten und quatschten, denn heute war der letzte Schultag vor den Ferien. Max entdeckte noch mehr Klassenkameraden.

Finja und ihr Koala Sydney versteckten sich in den Bäumen des Schulgartens, Ronja und ihr Hund Toffi tobten durchs Gebüsch. Henry, der aus einem anderen Bus gestiegen war, plauderte mit seinem Leopard Leander.

Eigentlich wollte Max „Hallo!“ sagen, aber Muriel krächzte: „Dalli, dalli! Wir haben nicht ewig Zeit. Wir müssen noch in die Schulbibliothek!“

Max nickte. Er würde die Ferien vor allem mit Lesen verbringen. Wie viele Bücher durfte man aus der Schulbibliothek mitnehmen? Zehn mindestens!

Max steuerte das Regal „Altes Ägypten“ an und wählte aus: „Die Macht der Pharaonen“, „Begräbnisrituale“ und „Rechnen wie die alten Ägypter – was man beim Bau einer Pyramide beachten muss!“.

Muriel tippte mit dem Schnabel gegen einen Bildband. Es war ein Ägypten-Reiseführer.

„In welchem Hotel würdest du gern wohnen?“, krächzte sie vergnügt.

„Egal – Hauptsache, wir können von dort aus die Pyramiden sehen!“, lachte Max.

Muriel zog mit ihren Krallen das Buch aus dem Regal. Es purzelte auf den Boden und klappte auf. Genau auf der richtigen Seite! „Wir nehmen das hier!“ Muriel hüpfte zu einem Foto.

Max legte das Buch auf seinen Stapel. „Fünf Sterne, gute Wahl!“

Sie füllten die Ausleihzettel aus und machten sich auf den Weg ins Klassenzimmer.

„Wir spielen einfach, dass wir nach Ägypten fahren“, beschloss Muriel. „Das wird lustig!“

Max lachte. „Von mir aus!“

Im Klassenzimmer waren die meisten Tische schon besetzt. Alle quasselten durcheinander. Sibel und Hatice unterhielten sich über die besten Eissorten Dänemarks. Henry schwärmte vom knusprigsten Toast Hawaii aller Zeiten, den ein Butler namens Fred in den Ferien servieren würde. Helene teilte, laut wie immer, ihre Pläne mit: „Also, ich werde in den Ferien kein bisschen lernen. Für mich gibt es nur eins: shoppen, shoppen, shoppen. Nicht wahr, Karajan?“ Sie kraulte das Kinn ihres Katers.

Ratte Cooper, Stachelschwein Zeki und Rick, das Krokodil, hüpften auf dem Sofa herum, Muriel drehte mit Fledermaus Eugenia eine Runde um die Deckenlampe. „Oje, oje, oje!“, krächzte sie. „Für Helenes Zukunft sehe ich schwarz! Warum lernt sie nie? Max ist klug, er kriegt mal den Nobelpreis! In Mathematik oder Chemie! Er trägt nicht umsonst den Spitznamen Professor!“

Max stapelte seine Bücher übereinander. Er drehte sich zu Ida.

„Wie viele Bücher darf man noch mal in der Bibliothek über die Ferien ausleihen? Zehn?“

„Zwölf!“, antwortete Ida und streichelte ihren Fuchs Rabbat, der neben ihren Füßen lag.

„Perfekt.“ Max seufzte erleichtert. „Dann kann ich das Sprachlexikon doch noch mitnehmen.“

Wie immer vor Unterrichtsbeginn gab es ein fröhliches Durcheinander von Geräuschen und Gerüchen.

Es roch nach Raubtierkäfig (das lag an Leander), Seife (Pinguin Juri hatte frisch geduscht) und scharfem Essen (aß Rick etwa Chilischoten zum Frühstück?). Und alle freuten sich auf die bevorstehenden Ferien!

Hatice fuhr mit ihrer Familie, das war inzwischen klar, nach Dänemark.

„Hoffentlich beißt dich kein Zackenbarsch in den Zeh“, kicherte Sibel, ihre Banknachbarin.

Max drehte sich um. „Barsche leben nicht im Meer, nur im Süßwasser!“, rief er. „Fährst du an die Nordsee oder an die Ostsee?“ Er ordnete seinen Bücherstapel. „Wisst ihr, dass auch Grönland zu Dänemark gehört?“

Sibel griff zu einem Lineal und kitzelte Max am Rücken. „Hatice fährt aber nicht nach Grönland! Was machen Sie eigentlich in Ihrem Urlaub, Herr Professor?“

Max kam nicht dazu zu antworten. Denn pünktlich mit dem Gongschlag rauschte Miss Cornfield, die Klassenlehrerin, herein. Sie klatschte in die Hände. „Ruhe bitte! Bald habt ihr es geschafft. Nur noch eine Doppelstunde Mathe, eine Doppelstunde Deutsch, dann zusammenkehren und – ab in die Ferien!“ Ihre Augen blitzten. „Seite 122 bitte!“

Die Tiere stoben auf ihre Plätze. Madonna hüpfte zu Henrietta in den Schuhkarton, Rick kroch auf Silas’ Schoß und Sydney knabberte an einer Grünpflanze. Muriel döste in Max’ Anzugtasche. Auf Mathe folgte eine Doppelstunde Deutsch und dann verkündete Miss Cornfield: „Bevor ich euch in die verdienten Ferien entlasse, gibt es noch einiges zu erledigen.“

Muriel streckte ihren Kopf.

Die Lehrerin erinnerte die Kinder daran, dass sie ihre Turnsachen zum Waschen mit nach Hause nehmen sollten. „Außerdem habe ich ein paar Hausaufgaben für euch.“

Einige Mitschüler murrten, Max gehörte nicht dazu.

„Punkt eins“, begann die Lehrerin. „Lange ausschlafen!“

Muriel kroch aus ihrer Höhle und flatterte auf Max’ Schulter. „Max und ich haben heute schon geübt!“

„Streber!“, kläffte Toffi.

„Punkt zwei“, fuhr Miss Cornfield fort. „Jeden Tag ein großes Eis essen!“

„In Ägypten gibt es leckeres Datteleis!“, krächzte Muriel.

Ratte Cooper flitzte durch den Gang. „Ihr fliegt nach Ägypten? Cool, Baby!“

„Punkt drei“, machte die Lehrerin weiter. „Mir eine Postkarte schreiben!“

„Juhu!“, rief Muriel und knusperte an Max’ Ohr. „Wir schreiben: ‚Hallo Mary! Viele Grüße vom Nil! Heute haben wir schon drei dicke Nilpferde und sieben Krokodile gesehen! Bussi, Max und Muriel!‘“ Sie drehte den Kopf. „Natürlich in Hieroglyphen!“

Max prustete los. Das hatte er schon mal bei den Hausaufgaben gemacht und keiner hatte es kapiert. „Für Bussi gibt es kein Zeichen!“

Die Lehrerin guckte streng in ihre Richtung. „Und dann gibt es noch eine Sache.“ Sie kramte in ihrer Ledertasche.

Max reckte den Hals.

Miss Cornfield zog 24 Briefumschläge hervor und ordnete sie zu einem Fächer. „Auf jeden von euch wartet eine Aufgabe!“

Getuschel setzte ein und Max kam es vor, als würden silberne Sternchen durch die Luft fliegen. Er blinzelte und auch die Eule drehte verwundert ihren Kopf. Was hatte die Lehrerin ausgeheckt?

„Die Welt steckt voller Überraschungen!“, erklärte Miss Cornfield. „Ich möchte, dass ihr mit offenen Augen durchs Leben geht. Auch in den Ferien.“ Die Lehrerin ließ ihren Blick durch die Klasse wandern. „Jedes Kuvert enthält ein Rätsel. Eure Aufgabe besteht darin, das Rätsel zu lösen. Wenn ihr es geknackt habt, schreibt ihr mir eine Postkarte. Verstanden?“ Miss Cornfield beugte sich verschwörerisch über ihren Schreibtisch. „Keine Sorge, die Rätsel gefallen euch bestimmt.“

Plötzlich leuchteten an der Tafel hellblaue Buchstaben auf. Alle standen auf. Wie auf ein geheimes Kommando fingen alle Kinder an zu sprechen:

Dass es klopfte, hörte die Klasse nicht. Die Tür öffnete sich und herein spazierte – Mr. Morrison! Der Inhaber der magischen Zoohandlung trug einen Koffer in der Hand. Auf seinem Schlapphut saß wie immer Pinkie, die Elster.

Idas Augen glänzten. „Bekommt heute noch jemand ein magisches Tier?“ Sie stupste Benni an und in der Klasse setzte Getuschel ein.

„Ein Pony wäre super!“, rief Leonie.

Silas knuffte Leonie in die Seite. „Ein Pony passt nicht in den Koffer!“

„Wer will eine Vogelspinne?“ Yannik deutete nach vorn, wo gerade Agent Y aus Mortimer Morrisons Manteltasche krabbelte.

Franka begann zu kreischen.

Mr. Morrison räusperte sich. „Ähm, nein …“, stotterte er. „Ich habe heute kein magisches Tier zu vergeben. Ich bin auf der Suche nach Ashanti. Sie ist mal wieder ausgebüxt.“

Ashanti war eine Schwarze Mamba. Die Schlange wohnte in der magischen Zoohandlung und liebte es herumzustreunen.

Über Miss Cornfields Gesicht huschte ein Lächeln. „Wir gucken später bei Hausmeister Willi Wondraschek vorbei“, sagte sie. „Bestimmt schläft Ashanti wieder unterm Fernsehsessel. Aber erst habe ich noch etwas zu verteilen.“ Miss Cornfield griff nach den 24 Kuverts.

Obwohl keine Namen auf den Briefumschlägen standen, wusste Miss Cornfield genau, welcher Brief für welches Kind bestimmt war. „Hier, Ida, für dich!“ Sie überreichte Ida den weißen Umschlag.

„Bitte schön, Benni.“ Idas Banknachbar war als Nächster dran. „Vielleicht ist es ein Zauberrätsel!“, rief Henrietta aufgeregt. „Knobeln macht Spaß!“

Miss Cornfield sah sich um. „Max!“, rief sie und Muriel flatterte eifrig nach vorne. Die Lehrerin steckte den Brief in ihren Schnabel und Muriel brachte ihn stolz zu Max.

Auch Eugenia wollte Postbotin spielen. Aber das Kuvert war zu schwer für die kleine Fledermaus. Sie kam ins Straucheln und machte beinahe eine Bruchlandung.

„Ups, aufgepasst!“, warnte Eddie und fing Eugenia mitsamt dem Umschlag auf. „Danke schön, liebe Eugenia.“

„Gernerich geschehen, lieber Eddie“, japste Eugenia. „Gibts jetzterich das große Eis?“

Der Brief war mit einem roten Siegel verschlossen. Max fuhr mit den Fingern darüber. Das fühlte sich toll an!

Das Rätsel, Muriels lustiger Plan – vielleicht würden die Ferien doch ganz gut werden!

Nach der Briefübergabe musste die Klasse noch sauber machen.

Während sich die Lehrerin leise mit Mr. Morrison unterhielt, wirbelte Henry mit einem nassen Lappen durchs Klassenzimmer.

Finja griff nach dem Besen, der in der Ecke stand, und kehrte Papierschnipsel zusammen. Benni goss die Blumen. Silas packte mit spitzen Fingern seine stinkenden Turnschuhe in die Tasche.

Helene stöhnte, weil sie William Shakespeares Gesamtwerk in die Schulbibliothek schleppen musste.

„Mein Rücken!“, jammerte sie. „Kann Katinka das nicht machen?“

Max’ Aufgabe bestand darin, Klebestreifen von der Pinnwand zu kratzen und vergilbte Zettel wegzuwerfen. Dabei stieß er auf ein Zitat von Albert Einstein: „Es gibt zwei Arten zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder.“

Er sah sich im Klassenzimmer um und fand, dass Albert Einstein recht hatte: Alles war ein Wunder!

Kaum war die Schule aus, flitzten Max und Muriel noch einmal in die Schulbibliothek. Das Sprachlexikon „Deutsch – Arabisch“ und „Kochen wie im Orient“ kamen auf den Bücherstapel. „Auf nach Ägypten!“, rief er und schoss nach draußen. Muriel trällerte fröhlich mit.

Vor lauter Übermut stieß die Eule fast mit Eugenia, Eddies Fledermaus, zusammen. „Der Professor fährterich in sein Lieblingslanderich!“, zwitscherte Eugenia und flog aus der Bahn. Sie freute sich für die beiden.

Eddie hob den Daumen. „Da wolltest du schon immer hin, nicht wahr?“

Der Reiseführer fiel vom Stapel und jetzt waren die Kinder sicher, dass für Max in den Ferien ein Traum in Erfüllung ging.

Yannik streckte Max eine leere Flasche entgegen. „Kannst du mir Wüstensand mitbringen? Für meine Sammlung! Danke schön!“

Max wusste nicht, was er tun sollte. Er guckte zu Muriel.

„Steck sie ein!“, flüsterte sie.

Herr Siegmann, der Direktor, schlenderte vorbei. Als er hörte, wohin Max fuhr, klappte er seine Tasche auf. „Asterix und Kleopatra!“ Er zog ein Comicheft hervor. „Damit kannst du dir am Flughafen die Zeit vertreiben!“

Auch die anderen wurden neugierig.

„Zeigst du uns Fotos?“, bettelte Anna-Lena.

Max breitete beide Arme aus. „Ich kann nach den Ferien ein Referat halten!“

Katinka kramte nach einem Geldschein. „Bringst du mir eine Sphinx mit? Als kleine Tonfigur, wenn es keine Umstände macht?“

„Gar nicht!“ Max grinste. Er fand Muriels Idee immer lustiger.

Der Bus kam und Max spurtete los.

„Lass dich nicht vom Skorpion stechen!“, rief Ronja.

„Fall nicht vom Kamel!“, johlte Yannik.