Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 8: Franka und Cooper - Margit Auer - E-Book

Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 8: Franka und Cooper E-Book

Margit Auer

0,0
8,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

*** Ab in die Ferien – mit einem sprechenden, magischen Tier! *** BAND 8: Franka und ihre magische Ratte Cooper fliegen nach London. In die Heimat von König Charles – und Cooper! "Voll cool, Baby!", findet die magische Ratte. Kaum angekommen, haben die beiden alle Hände voll zu tun: Sie helfen Frankas Tante im Hotel, gehen auf Schnitzeljagd und jagen schon bald eine Juwelendiebin! Zum Glück ist Cooper ein echter Meisterdetektiv ... DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE – ENDLICH FERIEN: In der Schule der magischen Tiere heißt es: Endlich Ferien! Die magischen Tiere packen ihre Koffer – und das Abenteuer beginnt …  Fröhliche Ferienabenteuer für Kinder ab 8 Jahren Alle Bände auf der "Dein Spiegel"-Bestsellerliste

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Margit Auer

Die Schule der magischen Tiere – Endlich Ferien: Franka und Cooper

Mit Bildern von Nina Dulleck

 

Krimis, Diamanten, Käse!

Franka und ihre magische Ratte fliegen nach London – in die Heimat von Cooper! „Voll cool, Baby!“, findet die kleine Ratte. Kaum angekommen, haben die beiden alle Hände voll zu tun: Sie helfen Frankas Tante im Hotel und jagen schon bald eine Juwelendiebin! Zum Glück ist Ratte Cooper ein echter Meisterdetektiv ...

 

DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE – ENDLICH FERIEN: In der Schule der magischen Tiere heißt es: Endlich Ferien! Die magischen Tiere packen ihre Koffer – und das Abenteuer beginnt …

Wohin soll es gehen?

Buch lesen

Viten

Juhu! In der Schule der magischen Tiere heißt es:

Endlich Ferien!

Die magischen Tiere packen ihre Koffer – und das Abenteuer beginnt …

Was? Du kennst die Schule der magischen Tiere nicht?

So sieht sie aus:

Die Wintersteinschule

Eine fast ganz normale Schule. Gäbe es da nicht das Geheimnis von Miss Cornfield und Mister Mortimer Morrison ...

Miss Cornfield

Lehrerin an der Wintersteinschule. Sie ist lustig, aber auch streng. Und sie liebt Rätsel!

Mister Mortimer Morrison

Inhaber der magischen Zoohandlung. Dort gibt es magische sprechende Tiere. Er selbst hat auch eins: die freche Elster Pinkie.

Mr. Morrisons Omnibus

Damit fährt er um die ganze Welt und sammelt magische Tiere ein. Sprechende Tiere! Und wer ganz viel Glück hat, bekommt von Mr. Morrison einen solchen Gefährten überreicht ...

Viele, viele Kinder aus Miss Cornfields Klasse haben bereits ein magisches, sprechendes Tier von Mr. Morrison bekommen. Einen Freund fürs Leben! Der sie versteht wie kein anderer. Der mit ihnen durch dick und dünn geht. Und – das ist ja wohl klar – der mit ihnen in den Urlaub fährt, wenn es heißt: Endlich Ferien!

Franka ist Schülerin an der Wintersteinschule.Sie mag die Farbe Schwarz, Krimis und knifflige Rechenaufgaben.Was sie gar nicht mag: neue Leute kennenlernen und von sich erzählen! Darum wollte Franka erst nicht bei der Quizshow Top oder Flop* mitmachen.Alles änderte sich, als die magische Ratte Cooperaus London zu ihr kam.Cooper ist immer an ihrer Seite – natürlich auch in den Ferien!Was die beiden wohl in seiner Heimatstadt erleben?

Regenschirm eingepackt? Dann kann es ja losgehen!

* Nachzulesen in: Die Schule der magischen Tiere, Band 5.

Der letzte Schultag

Franka lehnte lässig an der Küchentheke. Ihre Zöpfe schmückten grau-weiße Totenkopf-Haarspangen.

„Mein Girl ist das coolste weit und breit.“ Cooper, Frankas magische Ratte, knabberte zufrieden an einem Käsewürfel. „London is calling!“

Das war englisch und hieß: „London ruft!“

Nun kann eine Stadt nicht unbedingt rufen, aber gestern hatte Cooper seiner Gefährtin erklärt, dass es einen berühmten Song gab, der „London Calling“ hieß.

Es war Freitag, sieben Uhr dreißig.

„Nichts gegen deine Stadt und deine Freunde, Franka.“ Cooper raspelte mit den Zähnen den Käse klein. „Aber London ist eine andere Liga. Die Stadt ist genauso cool wie wir! Dort geht der Punk ab!“ Er stellte sich auf die Hinterbeine und schleuderte seinen Kopf hin und her. Dazu sang er: „London Calling“. Was nur Franka verstehen konnte.

Franka wippte mit den Füßen.

„Was soll dieses Herumgezappel, Franky?“ Frankas große Schwester Kaja, die mit den Eltern am Küchentisch saß, hob den Kopf.

Cooper sprang hinter den Wasserkocher, hörte aber nicht auf zu tanzen. Immer wieder schoss eine Pfote oder ein Ohr hinter der silbernen Kanne hervor. Franka klopfte mit den Fingern im Takt mit.

„Wieso kannst du dein Frühstück nicht wie jeder andere normale Mensch im Sitzen essen?“ Die große Schwester deutete auf das angeknabberte Stück Käse, das auf der Anrichte lag. „Igittigitt!“

Coopers Pfötchen schnellte nach vorne und grapschte nach dem Käsestück.

Weg war es.

Kaja kniff verdutzt die Augen zusammen.

„Magic!“ Franka ließ ihre Fingerspitzen wie eine Zauberin über die Anrichte tanzen.

Kaja schüttelte genervt den Kopf. Ihr Haarschopf war genauso schwarz wie der von Franka.

Morgen flogen die beiden Schwestern zusammen nach London, um ihre Tante zu besuchen, die dort ein kleines Hotel namens „Mimosa“ führte.

„Bed & Breakfast“ hieß das in Großbritannien, wenn die Gäste in ihrer Unterkunft nicht nur ein Bett, sondern auch ein Frühstück bekamen.

Die braun-weiß gefleckte Ratte, die neben dem Kühlschrank tanzte, kam natürlich mit. Die Eltern, Alma und Marc Lindbergh, mussten arbeiten.

„Wir brauchen noch ein Geschenk für Zadie“, fiel Alma Lindbergh ein. „Wie wäre es mit einer Yogamatte?“

Alma Lindbergh arbeitete als Physiotherapeutin. Sie half Menschen nach einem Unfall wieder auf die Beine oder knetete verspannte Rücken durch. Eine Yogamatte als Geschenk fand sie super!

„Wie sollen die Mädchen die Matte im Flugzeug mitnehmen?“, wandte Marc Lindbergh ein. „Ich bin für eine Schallplatte!“

Der Vater arbeitete in einem Plattenladen in der Fußgängerzone. „ABBA vielleicht?“

Im Radio lief gerade ein Song der schwedischen Band: „Mamma Mia“. Cooper hüpfte fröhlich von einer Pfote auf die andere.

„Von mir aus!“ Die Mutter stand auf und griff nach der Umhängetasche. „Will jemand mitfahren?“ Sie klimperte mit dem Autoschlüssel.

„Ich!“ Kaja sprang auf.

„Ich auch!“, rief Franka schnell. Sie warf Käsewürfel in ihre Brotzeitbox und zog ihre Stiefel an.

Cooper kletterte flink in den Rucksack – sie waren startklar!

 

Alma Lindbergh setzte erst Kaja ab, dann Franka. Vor der Wintersteinschule herrschte reger Verkehr. Frau Lindbergh hielt ein Stück abseits, weil ein Geländewagen alles blockierte. Franka sah, wie Helene  – perfekt gestylt wie immer – aus dem Auto stieg.

„Was hat denn der Junge unterm Arm?“ Die Mutter nickte hinüber zu einem Rennradfahrer. „Einen Moment lang dachte ich, es wäre ein Krokodil!“ Sie lachte.

„Das ist Rick!“, rutschte es Franka heraus. „Silas’ …“

„Gummitier!“, piepste es aus dem Rucksack.

„… Gummitier“, wiederholte Franka.

„Na klar!“ Frau Lindbergh nickte geistesabwesend. „Kann man immer gebrauchen.“

 

Im Klassenzimmer wimmelte es jetzt, um kurz vor acht Uhr, von Kindern und Tieren. Hund, Katze, Robbe, Koala – sie alle waren magische Tiere und konnten miteinander sprechen. Und mit ihren Gefährten. Polly, der Flamingo, machte Ballettübungen an der Wand. Elisa las ihrer Wölfin Silber eine Geschichte vor.

Franka schlug ihr neues Buch auf: „Das Pizza-Geheimnis“ von Kelly Anderson. Es war der fünfte Band ihrer Lieblingsreihe „Salt & Pepper“.

Darin ging es um zwei Agentinnen, die in London ermittelten.

Diesmal waren Salt und Pepper Kunsträubern auf der Spur, die ein wertvolles Gemälde aus dem Museum gestohlen hatten.

„Wie haben die Diebe es nur geschafft, durch sämtliche Sicherheitsschleusen zu kommen?“, rätselte Salt.

„Vielleicht haben sie einen Wachmann bestochen“, überlegte Pepper.

Während Franka las, tobte Cooper mit Stachelschwein Zeki, Pinguin Juri und Krokodil Rick auf dem Sofa herum. Rick schaffte sogar einen Salto!

Yannik und sein Schimpanse Tingo spielten eine Runde Tischtennis.

Kid Early, Olivers Gockelhahn, schmetterte ein Morgenlied: „Kikeriki!“

 

Das muntere Treiben fand ein schnelles Ende, als Mary Cornfield, die Klassenlehrerin, das Zimmer betrat.

„Guten Morgen!“, grüßte sie fröhlich in die Runde.

„Good morning!“, antwortete Cooper und sprang artig auf Frankas Schoß.

„Schubi-du! Schubi-di-du“, sang Zeki, das Stachelschwein.

Der Vormittag verging wie im Flug, was auch daran lag, dass Franka unterm Pult heimlich in ihrem Buch weiterlas.

Salt und Pepper waren jetzt in einem roten Doppeldeckerbus unterwegs. Sie wollten zu einem Kiosk an der Themse, weil sie glaubten, dass die Diebe dort ihre schmutzigen Geschäfte abwickelten. Doch als sie ankamen, entdeckten sie nur ein Schild: Wegen Krankheit geschlossen! Salt schäumte vor Wut, Franka litt mit ihr.

Irgendwann, so gegen halb zwölf, stand Miss Cornfield auf und klatschte in die Hände. „Bevor ich euch in die verdienten Ferien entlasse, gibt es noch einiges zu erledigen“, rief sie.

„Den restlichen Leberkäse aus Willi Wondrascheks Kiosk klauen!“ Leander, Henrys Leopard, leckte sich die Lippen. Wondraschek, so hieß der Hausmeister der Wintersteinschule.

„Heriberts Kohlrabipflanzen düngen!“, schlug Peperoni, Schokis Pinselohrschwein, vor und pupste. Heribert Siegmann war der Direktor.

„Noch mehr Bücher aus der Schulbibliothek leihen!“, schnarrte Eule Muriel, die zu Max gehörte.

Miss Cornfield wanderte durch die Reihen.

„Nehmt eure Turnsachen zum Waschen mit nach Hause“, begann sie, „und leert die Fächer unter euren Tischen. Und natürlich gibt es Hausaufgaben!“

„Mondiö!“, protestierte Karajan, Helenes magischer Kater.

Franka und Cooper warteten ab.

„Punkt eins“, verkündete die Lehrerin, „lange ausschlafen.“

Einige Kinder kicherten, Kid Early krähte empört. Von Ausschlafen hielt der Hahn gar nichts!

„Punkt zwei“, fuhr Miss Cornfield fort, „jeden Tag ein großes Eis essen.“

Alle glucksten, nur Franka schüttelte gelangweilt den Kopf. Eisessen war Kinderkram! Kaja hatte von einem angesagten Café in London erzählt, in dem es die coolsten Milchshakes gab: mit Zuckerwatte und Popcorn!

„Punkt drei“, machte die Lehrerin weiter, „mir eine Postkarte schreiben.“ Jetzt lachte nur noch die Hälfte.

„Und dann gibt es noch eine Sache.“ Miss Cornfield kramte in ihrer Ledertasche und zog 24 Briefumschläge hervor.

Die Lehrerin ordnete sie zu einem Fächer. Cooper hüpfte auf Frankas Schulter, um besser sehen zu können. „Es stehen keine Namen drauf“, stellte er fest.

Miss Cornfield schwenkte die Kuverts durch die Luft und auf einmal flogen kleine silberne Sternchen durch den Raum. „Auf jeden von euch wartet eine Aufgabe!“, erklärte sie.

„Cool, Baby!“, flüsterte Cooper.

„Die Welt steckt voller Überraschungen.“ Die Lehrerin ließ den Blick durch die Klasse wandern. „Ich möchte, dass ihr mit offenen Augen durchs Leben geht. Auch in den Ferien.“ Sie streckte die Umschläge in die Luft. „Jedes Kuvert enthält ein Rätsel. Eure Aufgabe besteht darin, das Rätsel zu lösen. Wenn ihr es geknackt habt, schreibt ihr mir eine Postkarte. Verstanden?“

„Rätsel lösen!“, piepste Cooper aufgeregt. „Das ist ja wie bei Salt und Pepper!“ Er kannte sich aus, schließlich las ihm Franka regelmäßig aus den Büchern vor.

Plötzlich leuchteten an der Tafel hellblaue Buchstaben auf. Wo kamen die auf einmal her? Und noch immer schwirrten silberne Sternchen durchs Klassenzimmer! Cooper versuchte, ein Sternchen zu fangen. Aber sobald er eines erwischte, war es weg. Wie eine Schneeflocke, die in den Pfoten schmolz.

Die Buchstaben blinkten und blinkten. Wie auf ein geheimes Kommando standen alle auf. Und schon schallte es laut und deutlich durch das Klassenzimmer:

In all der Aufregung hörte niemand, dass es an der Tür klopfte. Niemand öffnete, also trat der Besucher einfach ein.

Es war Mr. Morrison!

Der Bruder von Mary Cornfield und Inhaber der magischen Zoohandlung! Er hatte einen Koffer dabei.

Auf Mortimer Morrisons Schlapphut saß Pinkie, die Elster. Die Vogelspinne Agent Y lugte aus der grauen Manteltasche hervor.

Franka schluckte. Sie hatte panische Angst vor Spinnen! Niemand wusste das besser als Cooper. „Ich beschütze dich!“, rief Cooper und ballte die Pfoten wie ein Boxer.

Ihren Klassenkameraden fiel zum Glück nicht auf, wie sehr Frankas Hände zitterten. „Bekommt heute noch jemand ein magisches Tier?“, fragte Ida überrascht.

Mr. Morrison räusperte sich. „Ähm, nein …“, stotterte er. „Ich bin auf der Suche nach Ashanti. Sie ist mal wieder ausgebüxt.“ Ashanti war eine Schwarze Mamba, die es liebte, Leute zu erschrecken.

Über Miss Cornfields Gesicht huschte ein breites Lächeln. „Wir gucken später bei Hausmeister Willi Wondraschek vorbei.“ Sie nickte ihrem Bruder zu. „Bestimmt schläft Ashanti wieder unterm Fernsehsessel. Aber erst habe ich noch etwas zu verteilen.“

Während Miss Cornfield den Kindern die Kuverts gab, ließ Cooper Agent Y nicht aus den Augen. Sobald die Vogelspinne es auch nur wagte, in ihre Richtung zu gucken, drohte er mit der Faust.

„Danke, Cooper!“ Franka betrachtete angestrengt ihre lilafarbenen Fingernägel. Nur nicht zur Spinne schauen!

Als Miss Cornfield kurz darauf vor ihrem Pult stand, nahm Cooper den Brief ehrfürchtig mit beiden Pfoten entgegen.

Mr. Morrison verabschiedete sich und Franka stopfte das Kuvert ungerührt in ihren Rucksack. Zum Glück hatte er Agent Y mitgenommen!

Eier-Gesichter und Totenköpfe

Die Kinder und ihre magischen Tiere mussten noch aufräumen und putzen, dann war die Schule aus.

Franka ging zu Fuß nach Hause. Ratte Cooper schaukelte in ihren Zöpfen.

„Ida und Hatice machen Urlaub am Meer“, berichtete Cooper, der mit den anderen Tieren geplaudert hatte, während Franka ihre Sporttasche suchte. Aus mysteriösen Gründen hatte sie an Yanniks Haken gehangen. „Silas fährt ins Zeltlager. Henry besucht seine Großeltern. Hast du die Limousine gesehen, mit der er abgeholt wurde? Toller Schlitten!“

„Mit dem Flugzeug fliegen ist viel aufregender“, fand Franka. „Oma und Opa besuchen ist laaaaangweilig!“

„Benni will nix tun“, fuhr Cooper fort. „Und Helene, rate mal?“

„Shoppen?“ Franka gähnte. „Bestimmt schlendert sie jeden Tag durch die Fußgängerzone.“

„Sieht so aus!“ Cooper schaukelte in den Zöpfen hin und her. „Wir beide bummeln lieber durch die Oxford Street, nicht wahr?“

Sie erreichten die Luisenstraße 32, Franka klingelte.

Niemand öffnete. Franka kannte das schon: Mama verspätete sich, Papa war im Plattenladen – und sie selbst hatte vergessen, den Schlüssel einzustecken. Sie setzte sich auf die Treppe und begann zu lesen, während Cooper in der Hecke spielte.

Salt und Pepper hatten noch keine neue Spur: Die Diebe waren wie vom Erdboden verschluckt.

„Ich hab Hunger!“, piepste plötzlich eine Stimme. „Ist noch Käse da?“ Cooper hüpfte auf Frankas Schoß.

Franka legte „Das Pizza-Geheimnis“ zur Seite und holte ihre Brotzeitbox hervor. Gierig stürzte sich Cooper auf die letzten beiden Käsewürfel.

Als Alma Lindbergh zehn Minuten später nach Hause kam, war Franka längst wieder in ihr Buch versunken.

„Ich habe für Tante Zadie ein Yogashirt gekauft!“ Frau Lindbergh schlängelte sich an ihrer Tochter vorbei und Franka schloss schnell die Brotzeitbox: Cooper war darin eingeschlafen! Wie süß er aussah!

„Keine Musik von ABBA?“, wunderte sich Franka.

Die Mutter lachte. „Hast du jemals erlebt, dass sich Papa von einer Platte trennen konnte?“

 

Es gab ein schnelles Mittagessen mit Salat und Ei, dann musste Frankas Mutter wieder los. „Heute Abend ist Küchenparty angesagt!“, rief sie. „Bis später!“

Die Tür fiel ins Schloss.

Cooper begann, vor Begeisterung zu rappen. Er liebte Küchenpartys! Und Franka liebte sie auch!

Immer, wenn etwas Besonderes anstand, feierte die Familie Lindbergh in der Küche. Sie tranken Saft aus vornehmen Sektgläsern und Herr Lindbergh legte alte Schallplatten auf. Nebenbei plünderte die Familie Kühlschrank und Speisekammer und jeder aß, worauf er Lust hatte. Einzige Bedingung: Es musste witzig angerichtet sein.

Franka wollte gerade nachsehen, was der Kühlschrank zu bieten hatte, als das Telefon klingelte.

Es war Luna, ihre beste Freundin. „Hey, Franka, wann fliegst du?“, quasselte Luna sofort drauflos. „Bist du schon aufgeregt?“

„Aufgeregt?“ Franka ließ sich aufs Wohnzimmersofa fallen und stellte auf laut, damit Cooper mithören konnte. „Nö, ich flieg ja mit Kaja und Cooper. Kaja kennt sich aus, sie war letztes Jahr schon bei Tante Zadie.“

„Und wann startet ihr?“, wollte Luna wissen.

„Morgen Nachmittag“, antwortete Franka. „Kaja hat vormittags ein Basketballturnier, das sie unbedingt gewinnen will. Sie sagt, ohne sie läuft nichts. Danach …“

Am anderen Ende der Leitung waren Schritte zu hören, jemand rief „Luna“.

„Oh, meine Mama will was von mir!“ Luna seufzte. „Bis bald und grüß Cooper von mir!“ Lunas Stimme war plötzlich weg, Franka legte das Telefon zur Seite.

Es war still in der Wohnung. Franka und Cooper dösten vor sich hin. Jeder hing seinen Gedanken nach. Cooper dachte an Salim und wie viel Spaß es machte, auf seinem Rücken durch die Gegend zu fliegen. Wie es wohl morgen im Flugzeug werden würde?

Franka dachte an Tante Zadie. Wann war sie zuletzt in Deutschland gewesen? Vor zwei oder vor drei Jahren? In ihrer Erinnerung hatte Tante Zadie knallrote Lippen und viele Perlen im Haar. Ihre Familie stammte aus Kamerun, aber sie lebte schon lange in London. Früher war sie mal mit Onkel Peter verheiratet, dem Bruder von Frankas Vater, der jetzt wieder in Deutschland wohnte.

Vor einigen Tagen hatte Tante Zadie mit Frankas Mutter telefoniert und verkündet, wie sehr sie sich auf ihre beiden Nichten freute. „Ich lasse das schönste Zimmer für sie herrichten!“

„Marys Brief!“ Cooper kugelte auf Frankas Bauch hin und her. „Wollen wir ihn aufmachen?“

„Gute Idee!“ Franka schwang die Beine auf den Boden und kramte das weiße Kuvert aus ihrem Rucksack. Es war mit einem roten Siegel verschlossen.

Cooper schnupperte. „Riecht nach Veilchen!“

Franka ratschte mit ihren Fingernägeln den Brief auf und las: