Die tägliche Meditation E-Book

James Allen

• Herausgeber: FinanzBuch Verlag
• Kategorie: Ratgeber
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2023

Seitenzahl: 311

Beschreibung

James Allen ist DER Pionier im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und Motivation. Er beeinflusste Bestsellerautoren wie Napoleon Hill, Dale Carnegie und Tony Robbins. Selbst über 100 Jahre nach Veröffentlichung werden seine Texte immer noch von Millionen Menschen geschätzt und gelesen. In diesem Buch bietet James Allen inspirierende Weisheiten und Denkanstöße für jeden Tag im Jahr, um bei der eigenen Persönlichkeitsentwicklung zu helfen und jeden Tag etwas mehr die Person zu sein, die man sein möchte. Die zeitlosen Lektionen lassen sich ideal in die tägliche Routine integrieren und schaffen so ein Fundament, um den beruflichen und privaten Zielen Schritt für Schritt näher zu kommen.

Leseprobe

JAMES ALLEN

DIE TÄGLICHE MEDITATION

JAMES ALLEN

AUS DEM ENGLISCHEN VON ALFONS WINKELMANN

DIE TÄGLICHE MEDITATION

365 INSPIRIERENDE GEDANKEN FÜR JEDEN TAG

FBV

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

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1. Auflage 2023

© 2023 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

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Fax: [phone]

Wie in der Originalausgabe James Allen’s Book of Meditations for every Day in the Year aus dem Jahr 1913 wurden auch in dieser Ausgabe die Tage 9. und 10. April nicht mit einem Text versehen.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Übersetzung: Alfons Winkelmann

Korrektorat: Anke Schenker

Umschlaggestaltung: Marc-Torben Fischer

Satz: Daniel Förster

eBook by tool-e-byte

ISBN Print 978-3-95972-686-3

ISBN E-Book (PDF) 978-3-98609-321-1

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-98609-322-8

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

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Wer den Weg

Zur Meditation nicht findet, kann

Emanzipation und Erleuchtung nicht erreichen.

Aber du wirst den Weg des heiligen Gedankens finden;

Wenn der Geist gelassen und standhaft gemacht ist, wirst du

Das Dauerhafte inmitten des Veränderlichen erkennen,

Die ewige Wahrheit in den Dingen, die sich ändern:

Du wirst das vollkommene Gesetz erschauen: Kosmos

Erhebt sich aus Chaos, wenn das besiegte Selbst

Unter dem Absatz des Menschen liegt: Liebe sei deine Stärke;

Sieh die Menge, von Leidenschaft gepeinigt,

Und habe Mitgefühl; du weißt von ihrem Schmerz,

Weil dein langes Leid endete. Du wirst den

Vollkommenen Frieden erreichen, und so wirst du Welt segnen,

Sie auf den hohen und heiligen Weg führen

Die Füße derjenigen, welche suchen. – Und jetzt gehe ich

Zu meiner Wohnstatt; gehe du an dein Werk.

INHALT

Vorwort der Herausgeberin

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

VORWORT DER HERAUSGEBERIN

James Allen kann wahrlich der Prophet der Meditation genannt werden. In einem Zeitalter des Haders, der Eile, der religiösen Kontroversen, hitzigen Debatten, Rituale und Zeremonien trat er mit seiner Botschaft der Meditation auf, rief die Menschen weg vom Lärm und Streit der Zungen zu den friedlichen Pfaden der Stille innerhalb ihrer eigenen Seele, wo das »Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der auf die Welt kommt« auf immer stetig und gewiss für alle diejenigen brennt, die ihren erschöpften Blick vom Streit außen auf die Stille innen lenken. Viele der Meditationen schrieb er nieder, wenn er am frühen Morgen von Cairn herabkam, wo er jene kostbaren Stunden allein mit Gott verbrachte, während die Welt schlief. Andere sind aus seinen vielen Schriften gesammelt, sowohl aus veröffentlichten als auch unveröffentlichten, und nach seiner Bitte und, wie wir glauben, unter seiner spirituellen Anleitung, für die tägliche Lektüre angeordnet worden. Das Buch muss stets eine Festung der spirituellen Wahrheit und ein Segen für alle sein, die es lesen, und insbesondere für jene, die es zur täglichen Meditation verwenden. Seine große Macht liegt darin, dass es das ureigenste Herz eines guten Mannes ist, der jedes Wort lebte, das er niederschrieb. Das wunderschöne Halbton-Porträt ist dem Autor sprechend ähnlich. Es wurde nur sechs Wochen vor seiner Entrückung aufgenommen und ist zuvor noch nicht veröffentlicht worden.

Wir sind den Herren von Putnam’s Sons (London und New York) und den Herren von Wm. Rider and Son, Limited (London) Dank schuldig für ihren herzlichen Ausdruck der Freude, dass einige der Meditationen aus den Büchern entnommen werden sollten, die bei ihnen veröffentlicht wurden, nämlich The Mastery of Destiny (Die Beherrschung des Schicksals) und Above Life’s Turmoil (Über den Wirren des Lebens) (Putnam) und From Passion to Peace (Von Leidenschaft zum Frieden) und Man: King of Mind, Body and Circumstance (Der Mensch: König des Geistes, des Leibes und der Umstände) (Rider).

Lily L. Allen

Bryngoleu,

Ilfracombe, England

JANUAR

1. JANUAR

DER WEG VON LEIDENSCHAFT ZUM FRIEDEN IST DIE ÜBERWINDUNG DES EIGENEN SELBST.

BESTREBEN IST DAS VERLANGEN NACH HIMMLISCHEN DINGEN.

Der Mensch der Leidenschaft ist regelmäßig sehr eifrig dabei, andere zu korrigieren; aber der Mensch von Weisheit korrigiert sich selbst. Wenn jemand äußerst besorgt darum ist, die Welt zu reformieren, soll er damit anfangen, sich selbst zu reformieren. Die Reformation des Selbst endet nicht nur bei der Ausscheidung der sinnlichen Elemente, das ist erst der Anfang; sie endet nur, wenn jeder eitle Gedanke und jedes selbstsüchtige Ziel überwunden ist. Ohne vollkommene Reinheit und Weisheit gibt es nach wie vor eine Form von Selbstversklavung oder Dummheit, die besiegt werden muss.

Auf den Schwingen des Bestrebens erhebt sich der Mensch von der Erde zum Himmel, von der Unwissenheit zum Wissen, aus der Dunkelheit unten ins Licht oben. Ohne sie bleibt er ein kriechendes Tier, irdisch, sinnlich, unerleuchtet und uninspiriert.

2. JANUAR

WO LÄSST SICH DER FRIEDE FINDEN? WO IST DAS VERSTECK DER WAHRHEIT?

DIE SEELE SCHREIT NACH IHREM VERLORENEN ERBE.

Das Wichtigste zuerst; Arbeit vor Spiel, Pflicht vor Vergnügen; und andere vor einem selbst: Dies ist eine ausgezeichnete Regel, die nicht in die Irre führt. Ein rechter Anfang ist der halbe Weg zum Sieg. Der Athlet, der einen schlechten Start hat, könnte verlieren; der Kaufmann, der einen falschen Start hat, könnte seinen Ruf verlieren; und der Wahrheitssucher, der einen falschen Start hat, könnte die Krone der Rechtschaffenheit verfehlen. Mit reinen Gedanken beginnen, eiserner Rechtschaffenheit, selbstloser Absicht, edlem Ziel und unbestechlichem Gewissen - so ist der rechte Beginn; so vollführt man das Wichtigste zuerst, sodass alle anderen Dinge in harmonischer Ordnung folgen, was das Leben einfach, schön, erfolgreich und friedlich macht.

3. JANUAR

WENN JEMAND FRIEDEN FINDEN WILL, SO MUSS ER AUS DEN LEIDENSCHAFTEN HERAUS.

DAS, WAS WAHRGENOMMEN WIRD, LÄSST SICH ERREICHEN.

Solange einem Menschen animalische Bedingungen süß schmecken, kann er nicht streben; er ist so weit zufrieden, aber wenn die Süße zu Bitterkeit wird, dann denkt er in seinem Leid an edlere Dinge. Wenn er losgelöst von irdischer Freude ist, strebt er nach der Freude, die himmlisch ist; erst wenn sich Unreinheit in Leiden verwandelt, wird die Reinheit gesucht. Wahres Streben erhebt sich, wie der Phönix, aus der toten Asche der Reue, aber auf seinen mächtigen Schwingen kann der Mensch den Himmel der Himmel erreichen.

Der strebende Mensch hat den Weg betreten, der zum Frieden führt; und er wird dieses Ziel gewiss erreichen, wenn er nicht innehält oder umkehrt. Wenn er ständig seinen Geist mit Blicken auf die himmlische Vision erneuert, wird er den himmlischen Zustand erreichen.

4. JANUAR

UNSER LEBEN IST DAS, WAS WIR DURCH UNSERE EIGENEN GEDANKEN UND TATEN DARAUS MACHEN.

ES GIBT EIN LEBEN DES SIEGES ÜBER DIE SÜNDE UND EINES TRIUMPHES ÜBER DAS BÖSE.

Der Mensch erreicht in dem Ausmaß etwas, wie er strebt. Sein Verlangen zu sein ist das Maß dessen, was er sein kann. Den Geist fest auf etwas zu richten bedeutet, das Erreichte vorwegzunehmen. Wie der Mensch alle niedrigen Dinge erfahren und kennen kann, so kann er alle hohen Dinge erfahren und kennen. Wie er menschlich geworden ist, so kann er göttlich werden. Die Wendung des Geistes zu hohen und göttlichen Richtungen ist die eine und nötige Aufgabe.

Was ist Unreinheit anderes als die unreinen Gedanken des Denkenden? Was ist Reinheit anderes als die reinen Gedanken des Denkenden? Ein Mensch übernimmt nicht das Denken eines anderen. Jeder Mensch ist allein aus sich selbst rein oder unrein. Der Mensch, welcher strebt, sieht den Weg zu den himmlischen Höhen vor sich, und sein Herz spürt bereits einen Vorgeschmack des endgültigen Friedens.

5. JANUAR

WENN EIN MENSCH ES WÜNSCHT UND WILL, KANN ER DAS GUTE UND DAS WAHRE FINDEN.

JEDER AUGENBLICK IST DIE ZEIT DER WAHL; JEDE STUNDE IST SCHICKSAL.

Die Tore des Himmels stehen immer offen, und niemand wird durch irgendjemandes Willen oder Macht am Eintritt gehindert, außer dem oder der eigenen; aber niemand kann das Königreich des Himmels betreten, solange er in die Verlockungen der Hölle verliebt ist und sie wählt, solange er sich Sünde und Leid fügt.

Es gibt ein größeres, höheres, edleres, göttlicheres Leben als das des Sündigens und Leidens, das so verbreitet ist - in das tatsächlich fast alle eingetaucht sind -, ein Leben des Sieges über die Sünde und des Triumphes über das Böse; ein Leben, weise und glücklich, liebevoll und ruhig, tugendhaft und friedlich. Dieses Leben lässt sich jetzt finden und führen, und derjenige, der es führt, ist standhaft inmitten der Veränderung; ruhig inmitten der Unruhigen; friedlich, obwohl von Streit umgeben.

6. JANUAR

DER LIEBHABER DES REINEN LEBENS ERNEUERT SEINEN GEIST TÄGLICH.

VERTIEFE DICH TÄGLICH IN HEILIGE MEDITATION ÜBER DIE WAHRHEIT UND IHRE VERWIRKLICHUNG.

Wie sich der energische Geschäftsmann nicht von Schwierigkeiten entmutigen lässt, sondern genau überlegt, wie er sie überwinden kann, so wird der Mensch des unablässigen Strebens von Versuchungen nicht zur Aufgabe gebracht, sondern meditiert darüber, wie er seinen Geist befestigen kann; denn der Versucher ist wie ein Feigling, er schleicht sich nur an schwachen und unbewachten Stellen ein. Der Versuchte sollte aufmerksam die Natur und die Bedeutung der Versuchung studieren, denn erst wenn er sie kennt, kann er sie überwinden. Ein weiser General studiert die Taktik seines Feindes, bevor er die gegnerischen Kräfte angreift; so muss derjenige, welcher die Versuchung überwinden will, verstehen, wie sie in seiner eigenen Dunkelheit und seinem eigenen Irren heraufkommt, und er muss durch Introspektion und Meditation studieren, wie er die Dunkelheit und den Irrtum, die an die Stelle der Wahrheit treten, zerstreuen kann.

Ein Mensch muss sich selbst kennen, wenn er die Wahrheit kennen will. Selbsterkenntnis ist die Magd der Selbstüberwindung.

7. JANUAR

WENN SICH IRRTÜMER UND UNREINHEITEN ZEIGEN, LÖSCHE SIE AUS.

NIMM MIT INBRUNST ZIEL AUF DAS ERRINGEN EINES VOLLKOMMENEN LEBENS.

Jeder Schritt aufwärts bedeutet, etwas hinter sich und unter sich zurückzulassen. Das Hohe lässt sich nur durch das Opfern des Niedrigen erreichen. Das Gute wird nur dadurch gesichert, dass man das Böse aufgibt. Wissen wird nur durch die Vernichtung des Unwissens erlangt. Jede Errungenschaft hat ihren Preis, der »bis auf den letzten Heller« zu bezahlen ist. Jedes Tier, jedes kriechende Ding, verfügt über eine Gabe, eine Macht, die der Mensch auf seinem Marsch nach oben abgelegt hat, die er für eine höhere Gabe, oder eine Macht, eingetauscht hat. Welch großes Gute verwirkt der Mensch, klammert er sich an alte, selbstsüchtige Gewohnheiten! Hinter jedem bescheidenen Opfer wartet ein geflügelter Engel darauf, uns zu den Höhen von Wissen und Weisheit zu tragen.

Derjenige, welcher etwas erreicht hat, soll sich davor hüten zurückzufallen. Er soll sorgfältig in kleinen Dingen sein, dann ist er gefestigt gegen das Eindringen der Sünde.

8. JANUAR

DER STREIT IN DER WELT, IN ALL SEINEN FORMEN, HAT SEINEN URSPRUNG IN EINER GEMEINSAMEN URSACHE, NÄMLICH DER INDIVIDUELLEN SELBSTSUCHT.

JEDER MENSCH UNTERLIEGT DEM GESETZ SEINES EIGENEN WESENS, NIEMALS DEM GESETZ EINES ANDEREN.

Sämtliche verschiedenen Aktivitäten menschlichen Lebens wurzeln in einem gemeinsamen Ursprung, aus dem sie ihre Lebenskraft ziehen - im menschlichen Herzen. Der Ursprung allen Leidens und allen Glücks wohnt nicht in den äußeren Aktivitäten des menschlichen Lebens, sondern in den inneren Aktivitäten des Herzens und Geistes; und jede äußere Handlung wird durch das Leben aufrechterhalten, das sie aus menschlichem Verhalten ableitet.

Der Mensch, welcher nicht erträgt, dass seine Irrtümer und Mängel an die Oberfläche kommen und bekannt werden, sondern versucht, sie zu verbergen, ist untauglich, die Straße der Wahrheit zu gehen. Er ist nicht angemessen dazu ausgerüstet, die Schlacht mit der Versuchung zu schlagen und sie zu überwinden. Derjenige, welcher nicht furchtlos seiner niederen Natur ins Gesicht sehen kann, kann die zerklüfteten Höhen der Entsagung nicht ersteigen.

9. JANUAR

WENN DIE SEELE AM MEISTEN VERSUCHT WIRD, IST IHR BEDÜRFNIS AM GRÖSSTEN.

WO DIE VERSUCHUNG MÄCHTIG IST, DORT WIRD DER SIEG GRÖSSER UND DAUERHAFTER SEIN.

Verzweifle nicht, weil du einmal versagt hast. Aus deinem speziellen Versagen lässt sich eine spezielle Größe, eine bestimmte Weisheit gewinnen, und kein anderer Lehrer kann dich zu dieser Größe, dieser Weisheit mit größerer Sicherheit und Schnelligkeit führen als deine Erfahrung des Versagens. In jedem Fehler, den du begehst, in jedem Fall, der dir widerfährt, liegt eine Lektion von lebenswichtiger Bedeutung, wenn du sie nur suchst; und derjenige, welcher sich niederbeugt, um das Gute in dem zu entdecken, was scheinbar katastrophal ist, wird sich über jedes Ereignis erheben und seine Fehlschläge als geflügelte Rösser nehmen, die ihn zu einem endgültigen und höchsten Erfolg tragen werden.

Törichte Menschen geben einander wegen ihrer Schwächen und Sünden die Schuld; der Wahrheitsliebende soll jedoch nur sich selbst die Schuld geben.

10. JANUAR

DAS GROSSE BEDÜRFNIS DER SEELE IST DAS BEDÜRFNIS NACH JENEM DAUERHAFTEN PRINZIP, DAS RECHTSCHAFFENHEIT GENANNT WIRD.

EIN TUGENDHAFTES LEBEN IST EDEL UND AUSGEZEICHNET.

Das Alte muss weichen, bevor das Neue erscheinen kann. Das alte Haus muss abgebrochen werden, bevor das neue an seiner Stelle erscheinen kann. Der alte Irrtum muss zerstört werden, bevor die neue Wahrheit kommen kann ... Das alte Selbst muss aufgegeben werden, bevor der neue Mensch geboren werden kann. Wenn das alte Selbst der Launenhaftigkeit, Ungeduld, des Neides, des Stolzes und der Unreinheit vergangen ist, dann wird an dessen Stelle der neue Mensch der Liebenswürdigkeit, Geduld, des guten Willens, der Bescheidenheit und Reinheit erscheinen. Lass das alte Leben der Sünde und des Leids vergehen; lass das neue Leben der Rechtschaffenheit und Freude eintreten ... Dann wird alles, was alt und hässlich war, neu und wunderschön werden.

In der Verwirklichung dieses Prinzips liegt das Königreich des Himmels, die ewige Wohnstatt der Seele, und dies ist der Ursprung und die Vorratskammer jedes dauerhaften Segens.

11. JANUAR

NUR WENIG ZÄHLT, WAS AUSSEN IST, DENN ES IST ALLES EIN SPIEGELBILD DEINES EIGENEN BEWUSSTSEINS.

ES ZÄHLT ALLES, WAS DU IM INNERN BIST, DENN ALLES ÄUSSERE WIRD ENTSPRECHEND GESPIEGELT UND GETÖNT.

Das jämmerliche Versagen vieler äußerer und isolierter Reformen lässt sich auf die Tatsache zurückführen, dass ihre Jünger sie als ein Ende in sich selbst erstreben und nicht erkennen, dass sie bloß Stufen zur letztlichen individuellen Vollkommenheit sind.

Alle echten Reformen müssen von innen heraus erfolgen, in einem veränderten Herzen und Geist. Gewisse Nahrungsmittel und Getränke nicht mehr zu sich zu nehmen und gewisse äußere Gewohnheiten aufzugeben ist ein guter und notwendiger Anfang; aber es ist bloß ein Anfang, und hört man hier auf, so erreicht man ein wahres spirituelles Leben nicht. Daher ist es gut, das Herz zu reinigen, den Geist zu korrigieren und das Verständnis zu entwickeln, denn wir wissen, dass das eine, was nötig ist, ein erneuertes Herz ist.

12. JANUAR

ERNEUERE DEINE ENTSCHLOSSENHEIT TÄGLICH UND WEICHE IN DER STUNDE DER VERSUCHUNG NICHT VOM RECHTEN PFAD AB.

DU KANNST DIE WAHRHEIT ALLEIN DURCH DAS AUSÜBEN DER WAHRHEIT ERLANGEN.

Die Tage werden länger. An jedem Tag steigt die Sonne jetzt ein wenig höher am Himmel empor, und das Licht verweilt ein wenig länger. Also können wir jeden Tag unseren Charakter stärken; jeden Tag können wir unser Herz ein wenig mehr dem Licht der Wahrheit öffnen und der Sonne der Rechtschaffenheit erlauben, höher in unseren Geist zu scheinen. Die Sonne nimmt nicht an Volumen oder Intensität zu, aber die Erde wendet sich ihr zu und erhält mehr, während sie sich dreht. Alles, was an Wahrheit und Güte jetzt vorhanden ist, ist jetzt. Sie wächst oder schrumpft nicht, aber während wir uns ihr zuwenden, erhalten wir mehr von ihrer Strahlung und Wohltätigkeit in stets zunehmender Fülle und Macht.

Wie der Handwerker sein Geschick in der Herstellung der Artikel seines Handwerks dadurch erlangt, dass er täglich und eifrig mit seinem Werkzeug umgeht, so erwirbst du Geschick in der Herstellung guter Taten dadurch, dass du täglich und eifrig die Wahrheit ausübst.

13. JANUAR

DIE WEISEN REINIGEN IHRE GEDANKEN.

SEI AUFRECHT, LIEBENSWÜRDIG UND REINEN HERZENS.

Jeder Tag ist eine neue Geburt in der Zeit, die neue Anfänge bereithält, neue Möglichkeiten, neue Errungenschaften. Die Zeiten haben die Sterne auf ihrem Orbit beobachtet, aber diesen Tag hat kein Zeitalter beobachtet. Er ist ein neuer Auftritt, eine neue Wirklichkeit. Er verkündet ein neues Leben - ja, eine neue Ordnung, eine neue Gesellschaft, ein neues Zeitalter. Für alle Menschen hält er neue Hoffnungen, neue Gelegenheiten bereit. In ihm kannst du ein neuer Mann werden, eine neue Frau. Denn es kann der Tag der Regenerierung sein, der Erneuerung, der Wiedergeburt. Aus der alten Vergangenheit mit ihren Fehlern, Fehlschlägen und Kümmernissen kannst du zu einem neuen Wesen aufsteigen, ausgestattet mit Macht und Zielstrebigkeit und strahlend in der Inspiration durch ein neues Ideal.

Sei tugendhaft an Geist und Leib. Lass sinnliche Vergnügungen zurück. Reinige den Geist von Selbstsucht und lebe ein Leben erhabener Reinheit.

14. JANUAR

ÜBE DICH UNABLÄSSIG IN DER VERMINDERUNG DES BÖSEN UND DER ANSAMMLUNG DES GUTEN.

RICHTE DEINEN GEIST AUF DIE AUSÜBUNG DER TUGEND UND DAS VERSTÄNDNIS UND DIE ANWENDUNG FESTER UND EDLER PRINZIPIEN.

Siegen aller Art geht eine Zeit der Vorbereitung voraus. Ein Sieg kann ebenso wenig spontan und unberechenbar auftauchen wie eine Blume oder ein Berg. Wie bei diesen ist der Höhepunkt ein Vorgang des Wachstums in einer Reihe von Ursachen und Auswirkungen. Kein bloßes Wunschdenken, kein Zauberwort wird weltlichen Erfolg hervorrufen; er muss durch eine ordnungsmäßige Abfolge gut gelenkter Bemühungen erreicht werden. Kein spiritueller Sieg lässt sich von jemandem erreichen, der sich einbildet, dass er erst beginnt, wenn die Stunde der Versuchung da ist. Alle spirituellen Triumphe werden durch die schweigende Stunde der Meditation und durch eine Reihe von Erfolgen bei geringeren Versuchungen erreicht. Die Zeit der großen Versuchung ist der Höhepunkt eines Sieges, den lange Vorbereitung sicher und vollständig gemacht hat.

15. JANUAR

DIE NIE ENDENDE FREUDE ERWARTET DEINE HEIMKEHR.

WO DAS SELBST ENDET, DA VERGEHT DER KUMMER.

Wie der fallende Regen die Erde auf das zukünftige Getreide und die zukünftigen Früchte vorbereitet, so bereiten die Regen vieler Leiden, die auf das Herz fallen, dieses auf das Kommen jener Weisheit vor und lassen es reifen, die den Geist vervollkommnet und das Herz froh macht. Wie die Wolken die Erde abdunkeln, jedoch um sie zu kühlen und zu befruchten, so werfen die Wolken des Leids einen Schatten über das Herz, um es auf edlere Dinge vorzubereiten. Die Stunde des Leids ist die Stunde der Andacht. Sie setzt dem seichten Hohn ein Ende, dem derben Scherz, der grausamen Verleumdung; sie besänftigt das Herz mit Mitgefühl und bereichert den Geist mit Nachdenklichkeit. Weisheit ist hauptsächlich eine Erinnerung an alles, was durch Leid erlernt wurde.

Glaube nicht, dass dein Leid bleibt; es wird wie eine Wolke vorüberziehen.

16. JANUAR

LEBE LIEBENSWÜRDIG UND GLÜCKLICH, WIE ES DER WÜRDE WAHRER MANNHAFTIGKEIT UND WEIBLICHKEIT ZUKOMMT.

REINES GLÜCKSEMPFINDEN IST DER RECHTMÄSSIGE UND GLÜCKLICHE ZUSTAND DER SEELE.

Es gibt kein größeres Glück als die Beschäftigung mit dem Guten, seien es gute Gedanken, gute Taten oder eine gute Stelle; denn jede gute Sache ist voller Segen, und das Böse kann nicht ins Herz oder Haus eintreten, das von allem bewohnt ist, was gut ist. Der Geist, dessen Tore vom Guten bewacht werden, schließt alles Unglück ebenso aus, wie die gut bewachte Garnison den Feind ausschließt. Das Unglück kann nur durch unbewachte Tore hereinkommen, und selbst dann ist seine Macht über die Bewohner nur vollständig, wenn es ihn mit dem Bösen beschäftigt vorfindet. Keine bösen Gedanken unterhalten; keine bösen Taten begehen; sich nicht mit einer wertlosen oder fragwürdigen Stelle abgeben, sondern in allen Dingen beim Guten Zuflucht nehmen - dies ist der Ursprung höchsten Glücks.

17. JANUAR

ALLE DINGE SIND GEORDNET UND TRETEN IN EINER BESTIMMTEN REIHENFOLGE AUF, WERDEN VOM GESETZ DER KAUSALITÄT BEHERRSCHT.

WAHRLICH REGIERT DAS GESETZ, UND ES REGIERT AUF IMMER, UND GERECHTIGKEIT UND LIEBE SIND SEINE EWIGEN MINISTER.

Mach dir keine Sorgen um Ergebnisse oder sei nicht besorgt um die Zukunft; mach dir jedoch Sorgen um persönliche Fehler und sei besorgt darum, sie zu entfernen; denn wisse um diese einfache Wahrheit - das Falsche ist kein Ergebnis des Rechten, und eine gute Gegenwart kann einer schlechten Zukunft nicht zur Geburt verhelfen. Du bist der Hüter deiner Taten, jedoch nicht der Ergebnisse, die daraus resultieren. Die Taten von heute bringen Glück oder Leid von morgen. Sei daher darum besorgt, was du denkst und tust, statt darum, was auf dich zukommt oder nicht; denn derjenige, dessen Taten gut sind, braucht sich keine Sorgen wegen der Ergebnisse zu machen und ist frei von der Furcht um Schlimmes in der Zukunft.

18. JANUAR

SPRICH NUR WORTE, DIE WAHRHAFT UND EHRLICH SIND.

DERJENIGE, WELCHER BÖSE ÜBER EINEN ANDEREN SPRICHT, KANN DEN WEG ZUM FRIEDEN NICHT FINDEN.

Draußen mag der Sturm toben, aber er kann uns nicht berühren, wenn im Innern Friede herrscht. Wie es am Kamin sicher vor dem heftigsten Sturm ist, so wohnt das Herz, das standhaft im Wissen um die Wahrheit ist, in Frieden, trotz allen Streits und aller Unruhen rings umher. Die bittere Opposition der Menschen und die Unrast der Welt können uns nur bitter und rastlos machen, wenn wir in beides eintreten und mit beiden zusammenarbeiten. Wenn wir stattdessen Frieden in unserem Herzen haben, wird die äußere Unruhe unseren Frieden nur noch tiefer werden, fester Wurzeln schlagen lassen und weitere Fülle an Taten des Friedens zeigen, um das menschliche Herz zu besänftigen und den menschlichen Geist zu erleuchten.

Gesegnet ist derjenige, der sich an keine falschen Taten zu erinnern braucht, der keine Verletzungen vergessen muss, in dessen reinem Herzen kein hasserfüllter Gedanke gegen andere Wurzeln schlagen und blühen kann.

19. JANUAR

REINIGUNG IST NOTWENDIGERWEISE SCHWER. ALLES WERDEN IST SCHMERZHAFT.

LASS EINEN JEDEN DEINER GEDANKEN, EIN JEDES DEINER WORTE UND EINE JEDE DEINER TATEN LIEBLICH UND REIN WERDEN.

Wenn ein Sturm nachgelassen hat und alles wieder ruhig ist, sieh einmal hin, wie die ganze Natur anscheinend in einem sich erneuernden Schweigen innehält. Eine ruhevolle Stille durchdringt alle Dinge, sodass selbst unbelebte Objekte an der erholungsfördernden Rast teilzuhaben scheinen. Wenn sich also ein zu heftiger Eifer oder ein jäher Ausbruch der Leidenschaft erschöpft hat, folgt eine Zeit des Überlegens, eine Zeit der Ruhe, in welcher der Geist wiederhergestellt wird und Dinge in ihren wahren Umrissen und rechten Proportionen gesehen werden. Es ist weise, diese stille Zeit zu nutzen, dadurch ein wahreres Wissen um sich selbst zu erlangen und ein freundlicheres Urteil über andere auszubilden. Die Stunde der Ruhe ist die Stunde der Wiederherstellung.

Freude kommt und erfüllt das vom Selbst geleerte Herz; sie weilt bei den Friedfertigen; ihr Reich ist bei den Reinen.

20. JANUAR

IN DEN DUNKLEN ZEITEN DES KUMMERS KOMMEN DIE MENSCHEN DER WAHRHEIT SEHR NAHE.

DAS ENDE DES KUMMERS IST FREUDE UND FRIEDE.

Wenn die Tränen fließen und das Herz wehtut, dann denke an das Leid der Welt. Wenn der Kummer dich überwältigt hat, dann denke daran, dass er alle überwältigt; dass ihm niemand entkommen kann; dass er die große Tatsache im menschlichen Leben ist, welche Religion zur Notwendigkeit macht. Glaube nicht, dass nur du allein Schmerz spürst und dass er dir unrechtmäßig auferlegt wurde. Er ist lediglich ein Teil des großen Schmerzes der Welt. Er ist die gemeinsame Erfahrung aller. Wenn du dies erkennst, dann lass dich vom Schmerz sanft in eine tiefere Religion, ein umfassenderes Mitgefühl, eine zartere Betrachtung aller Menschen und aller Kreaturen führen. Lass dich von ihm zu größerer Liebe und tieferem Frieden führen.

Behalte gut im Sinn, dass dich nichts überwinden kann, was nicht zu dir gehört und nicht zu deinem ewigen Guten dient.

21. JANUAR

DER ZUSTAND OHNE KUMMER WIRD DURCH DEN KUMMER ERREICHT.

DERJENIGE, DESSEN SCHATZ DIE WAHRHEIT IST, DER SEIN LEBEN IN ÜBEREINSTIMMUNG MIT WEISHEIT ANLEGT, WIRD DIE FREUDE FINDEN, DIE NICHT VERGEHT; NACHDEM ER DEN WEITEN OZEAN DER ILLUSIONEN ÜBERQUERT HAT, WIRD ER DIE KÜSTE OHNE KUMMER ERREICHEN.

Wie Licht die Dunkelheit vertreibt und Ruhe auf den Sturm folgt, so vertreibt Freude das Leid, und Friede folgt dem Schmerz. Die tiefere Weisheit, die aus der Bekanntschaft mit dem Kummer fließt, bringt eine heiligere und reichlichere Freude mit sich als jene schale Aufregung, die dem Kummer vorausgeht. Zwischen den geringeren Freuden der Sinne und der größeren Freude des Geistes liegt das dunkle Tal des Kummers, das alle irdischen Pilger durchschreiten, und nachdem sie es durchschritten haben, ist von nun an die himmlische Freude, die reichliche Freude unser Gefährte. Jene, welche von der irdischen zur himmlischen Pilgerreise gegangen sind, haben den dunklen Schleier des Kummers vor dem strahlenden Antlitz der Wahrheit gelüftet.

22. JANUAR

ALLER ÄUSSERER DRUCK IST LEDIGLICH DER SCHATTEN UND DIE AUSWIRKUNG DES ECHTEN DRUCKS IM INNERN.

DAS SELBST UND DIE LEIDENSCHAFT ABLEGEN UND DAS SELBST IN RECHTEN TATEN ETABLIEREN, DIES IST HÖCHSTE WEISHEIT.

In Glück und Unglück, in Freude und Leid, in Erfolg und Fehlschlag, in Sieg und Niederlage; in der Religion, im Geschäft, in den Umständen; in all diesen Lebensbereichen ist der Charakter der bestimmende Faktor. In der Mentalität der Einzelnen liegt die verborgene Ursache all dessen, was ihr äußeres Leben betrifft. Charakter ist sowohl Ursache als auch Auswirkung. Er ist der Begeher von Taten und der Empfänger von Ergebnissen. Himmel, Hölle, Fegefeuer sind darin enthalten. Der Charakter, der unrein und bösartig ist, wird ein Leben zu erwarten haben, dem die Elemente von Glück und Schönheit fehlen, wo sie auch immer vorhanden sind; aber ein reiner und tugendhafter Charakter wird ein Leben führen, das glücklich und wunderschön ist. Wie du deinen Charakter ausbildest, so wirst du dein Leben gestalten.

23. JANUAR

NICHT VOM PFAD DER HEILIGKEIT ABWEICHEN, SONDERN ALLE SCHWIERIGKEITEN ÜBERWINDEN UND FORTFAHREN BIS ZUM ENDE - WER DIES AUCH IMMER TUT, WIRD DIE WAHRHEIT VERSTEHEN.

DIE WAHRHEIT DURCH AUSÜBUNG KENNEN UND IN EINS MIT DER WAHRHEIT SEIN, UND DU WIRST UNBESIEGBAR, DENN DIE WAHRHEIT KANN NICHT WIDERLEGT NOCH UMGESTOSSEN WERDEN.

Wenn große Schwierigkeiten entstehen und Probleme dich heimsuchen, betrachte deine Verwirrung als einen Ruf zu tieferem Nachdenken und energischerem Handeln. Nichts wird dich angreifen, was du nicht überwinden könntest; kein Problem wird dich irritieren, das du nicht lösen könntest. Je größer deine Versuchung, desto größer ist deine Prüfung der Stärke und desto vollständiger und triumphaler dein Sieg. Wie kompliziert dein Labyrinth der Verwirrung sein mag, es gibt einen Weg hinaus, und das Auffinden dieses Weges wird deine Kräfte bis aufs Äußerste anstrengen, und es wird dein gesamtes verborgenes Geschick und deine Ressourcen hervorbringen. Wenn du das bemeistert hast, was drohte, dich zu bemeistern, wirst du dich einer neu entdeckten Stärke erfreuen.

24. JANUAR

SUCHE NICHT AUSSERHALB DEINER SELBST ODER HINTER DIR NACH DEM LICHT UND DER GLÜCKSELIGKEIT DER WAHRHEIT, SONDERN SCHAUE IN DICH.

DU WIRST DIE WAHRHEIT INNERHALB DER SCHMALEN SPHÄRE DEINER PFLICHT FINDEN, SOGAR IN DEN BESCHEIDENEN UND VERBORGENEN OPFERN DEINES EIGENEN HERZENS.

Wir schreiten durch eine Reihe von Bemühungen voran. Wir sammeln Stärke, sowohl geistige als auch leibliche, durch eine Reihe von Anstrengungen in gegebenen Richtungen. Übung, oftmals wiederholt, führt zu Macht. Weil er dieses Gesetz beachtet, trainiert der Athlet sich so weit, dass er wunderbare Meisterleistungen an Geschwindigkeit oder Ausdauer vollbringt.

Wenn die Betätigung in intellektuelle Richtung verläuft, führt sie zu ungewöhnlichem Talent oder zum Genie; und wenn sie in spirituelle Kanäle gelenkt wird, führt sie zu Weisheit oder transzendenter Größe. Wir sollten nicht trauern, wenn uns die Umstände zu größeren Anstrengungen und ausdauernderer Anstrengung treibt. Ereignisse sind nur für den Geist von Übel, der sie dazu macht. Sie sind für denjenigen gut, der ihre Disziplin als heilsam erachtet.

25. JANUAR

NIRGENDWO GIBT ES GLÜCKSELIGKEIT, BEVOR DIE UNGEDULD GEOPFERT WURDE.

WENN UNGEDULD UND REIZBARKEIT ABGELEGT WERDEN, VERWIRKLICHT UND GENIESST MAN DIE GLÜCKSELIGKEIT EINES STARKEN, RUHIGEN UND FRIEDLICHEN GEISTES.

Niedergeschlagenheit, Angst, Sorge und Reizbarkeit können die Krankheit nicht heilen, gegen die sie gerichtet sind. Sie fügen den Problemen, die sie hervorrufen, nur weiteres Elend hinzu. Die Kultivierung eines standhaften und abgeklärten Geistes kann nicht unbeachtet bleiben, wenn das Leben irgendein Maß an Nützlichkeit und Glück hervorbringen soll. Der Zank und sogar größere Probleme, welche verärgern, würden sich bald in Luft auflösen und verschwinden, wenn sie auf ein Gemüt treffen würden, das sich nicht aufregen oder beunruhigen lassen will. Persönliche Ziele, Wünsche, Pläne und Vergnügungen treffen auf Hemmungen, Zurückweisungen und Hindernisse; und indem wir lernen, mit diesen Niederlagen in einem weisen und gelassenen Geist umzugehen, entdecken wir das wahre und beständige Glück in unserem Herzen.

26. JANUAR

DIE GRÖSSTE GLÜCKSELIGKEIT KOMMT ZU DEMJENIGEN, WELCHER SEINEN GEIST MIT DEN REINSTEN UND EDELSTEN GEDANKEN ANFÜLLT.

DEIN GANZES LEBEN IST EINE REIHE VON AUSWIRKUNGEN, DIE IHRE URSACHE IM GEDANKEN HABEN - IN DEINEN EIGENEN GEDANKEN.

Wir werden weise, wenn wir wissen und erkennen, dass Glück in gewissen Gewohnheiten des Geistes oder geistiger Charakteristika lebt und nicht in materiellen Besitztümern oder einer gewissen Kombination von äußeren Umständen. Die Illusion ist weitverbreitet, dass man glaubt, wenn man nur dieses oder jenes besäße - etwas mehr Geld, etwas mehr Freizeit, das Talent dieses Menschen oder die Gelegenheiten jenes Menschen; oder wenn man bessere Freunde hätte oder eine günstigere Umgebung -, dann wäre man vollkommen glücklich und selig. Wenn Glück nicht bereits im Innern gefunden wird, wird es außen niemals gefunden. Das Glück eines weisen Geistes überdauert sämtliche Unbeständigkeiten.

27. JANUAR

SO ERRICHTE MIT WOHLGEORDNETEM BESTREBEN DEIN GEBÄUDE DES ERFOLGS.

EINE LIEBLICHE UND GLÜCKLICHE SEELE IST DIE GEREIFTE FRUCHT DER ERFAHRUNG UND DER WEISHEIT.

DERJENIGE, WELCHER DIE MINUTEN MIT NÜTZLICHEN DINGEN SO ERFÜLLT, WIE SIE KOMMEN UND GEHEN, WIRD ALT AN EHRE UND WEISHEIT, UND WOHLSTAND VERWEILT EWIG BEI IHM.

In der Natur liegt eine unendliche Geduld, über die es sich lohnt nachzudenken. Ein Komet benötigt vielleicht eintausend Jahre für seinen Orbit; das Meer benötigt vielleicht zehntausend Jahre, um das Land abzutragen; die völlige Evolution des Menschen benötigte vielleicht Millionen von Jahren. Deswegen sollten wir uns unserer Eile, Aufgeregtheit, Unzufriedenheit, Enttäuschung und lächerlicher Selbstgefälligkeit hinsichtlich nichtiger Dinge einer Stunde oder eines Tages schämen. Geduld ist der höchsten Größe der weitestreichenden Nützlichkeit und des tiefsten Friedens dienlich. Ohne sie würde das Leben viel von seiner Macht und seinem Einfluss verlieren, und seine Freude wäre größtenteils vernichtet.

28. JANUAR

JEDER REINE GEDANKE, JEDE SELBSTLOSE TAT FÜHRT IMMER ZU GLÜCKLICHEN ERGEBNISSEN, UND JEDES DIESER ERGEBNISSE IST EINE GLÜCKLICHE VOLLENDUNG.

GEH MIT LIEBE IM HERZEN AN DEINE AUFGABE, UND DU WIRST LEICHTEN HERZENS UND FRÖHLICH DARANGEHEN.

Wenn es heute kalt und düster ist, ist dies eine Ursache für Verzweiflung? Wissen wir nicht, dass warme, helle Tage vor uns liegen? Die Vögel beginnen bereits zu singen, und der tremolierende Triller in ihren kleinen Kehlen prophezeit die nahende Liebe eines neuen Frühlings und die Fülle des Sommers, der im Augenblick nichts weiter ist als ein schlafender Keim im Leib dieses düsteren Tages, dessen Geburt jedoch gewiss und dessen volles Wachstum sicher ist. Keine Anstrengung ist vergebens. Der Frühling all deiner Bestrebungen ist nahe - sehr nahe; und der Sommer deiner selbstlosen Taten wird gewiss kommen.

Das Selbst soll weichen und statt seiner Wahrheit sein,

Die Unveränderliche, Unsichtbare, ohne Pein,

Soll ihren Wohnsitz in mir nehmen und dort oben

Soll säubern sie des unsichtbaren Herzens weiße Roben.

29. JANUAR

ALLES BÖSE IST KORRIGIEREND UND ABHELFEND, UND ES IST DAHER NICHT DAUERHAFT.

DU MUSST AUFHÖREN, EIN UNGEHORSAMES KIND IN DER SCHULE DER ERFAHRUNG ZU SEIN, UND ANFANGEN, UND ZWAR MIT BESCHEIDENHEIT UND GEDULD, DIE LEKTIONEN ZU LERNEN, DIE FÜR DEINE ERZIEHUNG UND LETZTLICHE VOLLENDUNG VORBEREITET SIND.

Durch ernsthafte Selbsterkundung strebst du zu der Erkenntnis und hältst es nicht bloß für eine Theorie, dass das Böse eine vorübergehende Phase ist, ein selbst geschaffener Schatten, dass deine Schmerzen, all dein Kummer und Unglück dir durch einen Prozess des unausweichlichen und absoluten Gesetzes zugestoßen sind; dir zugestoßen sind, weil du das alles verdienst und gefordert hast, und dass du, indem du alles zunächst erleidest und dann verstehst, stärker, weiser, edler geworden bist. Wenn du diese Erkenntnis vollständig erlangt hast, wirst du in einer Lage sein, dir deine eigenen Bedingungen zu schmieden, alles Böse ins Gute zu überführen und das Tuch deines eigenen Schicksals mit Meisterhand zu weben.

30. JANUAR

MEDITATION, DIE SICH AUF DIE GÖTTLICHEN REALITÄTEN KONZENTRIERT, IST DIE ECHTE ESSENZ UND SEELE DES GEBETS.

MEDITATION IST DAS GEHEIMNIS ALLEN WACHSTUMS IM SPIRITUELLEN LEBEN UND WISSEN.

Sage mir, worüber du am häufigsten und intensivsten nachdenkst, wohin sich in deinen stillen Stunden deine Seele am natürlichsten wendet, und ich werde dir sagen, zu welchem Ort des Schmerzes oder Friedens du fährst und ob du in die Gleichheit mit dem Göttlichen oder dem Animalischen hineinwächst.

Es besteht eine unvermeidliche Neigung, buchstäblich die Verkörperung der Eigenschaft zu werden, an die man am beständigsten denkt. Lass daher das Ziel deiner Meditation oben und nicht unten sein, sodass du jedes Mal, wenn du in Gedanken zu ihm zurückkehrst, emporgehoben wirst; lass es rein und unvermischt mit selbstsüchtigen Elementen sein; so wird dein Herz gereinigt und näher zur Wahrheit gezogen werden und nicht beschmutzt und hoffnungsloser in den Irrtum.

31. JANUAR

WENN DU UNABLÄSSIG DARAN DENKST, WAS REIN UND SELBSTLOS IST, WIRST DU GEWISS REIN UND SELBSTLOS WERDEN.

BETRITT DEN PFAD DER MEDITATION UND LASS DAS OBERSTE ZIEL DEINER MEDITATION DIE WAHRHEIT SEIN.

Wenn du täglich um Weisheit, um Frieden betest, um erhabenere Reinheit und vollere Erkenntnis der Wahrheit, und das, worum du betest, ist nach wie vor weit entfernt von dir, bedeutet dies, dass du für die eine Sache betest, während du in Gedanken und in der Tat eine andere auslebst. Wenn du von einem derartigen Eigensinn ablässt, deine Gedanken von jenen Dingen wegholst, vom selbstsüchtigen Klammern an das, was dich am Besitz der makellosen Wirklichkeiten hindert, um die du betest; wenn du Gott nicht länger darum bittest, dir das zu gewähren, was du nicht verdienst, oder dir jene Liebe und jenes Mitgefühl zuteilwerden zu lassen, die du anderen nicht zugestehst, aber weiterhin im Geist der Wahrheit handelst, wirst du einen jeden Tag in diese Wirklichkeiten hineinwachsen, sodass du am Ende eins mit ihnen wirst.

FEBRUAR

1. FEBRUAR

UNRAST, SCHMERZ UND LEID SIND DIE SCHATTEN DES LEBENS.

DIE MENSCHEN VERBLEIBEN IM BÖSEN, WEIL SIE NICHT GEWILLT ODER DARAUF VORBEREITET SIND, DIE LEKTION ZU LERNEN, DIE GEKOMMEN IST, SIE ZU LEHREN.

Gibt es dann keine Möglichkeit, Schmerz und Kummer zu entfliehen? Gibt es keine Mittel, durch welche die Bande des Bösen womöglich zerrissen werden können? Ist dauerhaftes Glück, sicherer Wohlstand und beständiger Friede ein törichter Traum? Nein, es gibt einen Weg, und ich spreche es mit Freuden aus, durch den das Böse auf immer vernichtet werden kann; es gibt einen Prozess, durch den Krankheit, Armut oder widrige Bedingungen oder Umstände beiseitegeschoben werden können, um nie wiederzukehren; es gibt eine Methode, durch die dauerhaftes Wohlergehen gesichert werden kann, frei von jeglicher Furcht vor der Rückkehr der widrigen Umstände, und es gibt eine Praxis, durch die man am ungebrochenen und nie endenden Frieden und Segen teilhaftig werden und beides erlangen kann. Und der Anfang dieses Wegs, der in diese glorreiche Verwirklichung führt, ist die Aneignung eines richtigen Verständnisses der Natur des Bösen.

2. FEBRUAR

DU MUSST AUS DIR HERAUS UND ANFANGEN, DICH SELBST ZU UNTERSUCHEN UND ZU VERSTEHEN.

JEDE SEELE ZIEHT IHR EIGENES AN, UND NICHTS KANN IRGENDWIE ZU IHR KOMMEN, WAS NICHT ZU IHR GEHÖRT.

Das Böse, wenn richtig verstanden, wird nicht als unbegrenzte Macht oder unbegrenztes Prinzip des Universums befunden, sondern als vorübergehende Phase menschlicher Erfahrung, und es wird daher ein Lehrer für diejenigen sein, die zu lernen gewillt sind. Das Böse ist kein abstraktes Etwas außerhalb deiner selbst; es ist eine Erfahrung in deinem eigenen Herzen, und durch die geduldige Untersuchung und Reinigung deines Herzens wirst du nach und nach dazu geführt, den Ursprung und die Natur des Bösen zu entdecken, und dieser Entdeckung wird unausweichlich seine völlige Auslöschung folgen.