DIE TERRANAUTEN, Band 87: LABYRINTH DES SCHRECKENS - Andreas Weiler - E-Book

DIE TERRANAUTEN, Band 87: LABYRINTH DES SCHRECKENS E-Book

Andreas Weiler

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Beschreibung

Als Suven eine Stille Zone erreichte, hielt er schnaufend inne und verankerte zwei seiner sechs Saugarme in einer Felsspalte. Hier summte der Wind leise, und seine unsichtbaren Hände streichelten den mattgoldenen Körperflaum Suvens, Zeichen seiner Frühjugend. Weit unter sich vernahm er die Rufe und Kennsignale der anderen Kletterer. Suven warf einen Blick zurück. Seine Hortbrüder wirkten wie farbige Kleckse, die an der graubraunen Felswand klebten. Sie würden ein Achtel ihrer derzeitigen Lebensphase brauchen, um ihn einzuholen...

 

DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag.

Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.

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ANDREAS WEILER

 

 

DIE TERRANAUTEN, Band 87:

Labyrinth des Schreckens

 

 

 

Science-Fiction-Roman

 

 

 

 

 

 

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

LABYRINTH DES SCHRECKENS von Andreas Weiler 

ERSTER TEIL 

ZWEITER TEIL 

DRITTER TEIL 

 

Das Buch

 

Als Suven eineStille Zone erreichte, hielt er schnaufend inne und verankerte zwei seiner sechs Saugarme in einer Felsspalte. Hier summte der Wind leise, und seine unsichtbaren Hände streichelten den mattgoldenen Körperflaum Suvens, Zeichen seiner Frühjugend. Weit unter sich vernahm er die Rufe und Kennsignale der anderen Kletterer. Suven warf einen Blick zurück. Seine Hortbrüder wirkten wie farbige Kleckse, die an der graubraunen Felswand klebten. Sie würden ein Achtel ihrer derzeitigen Lebensphase brauchen, um ihn einzuholen... 

 

DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag. 

Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.

  LABYRINTH DES SCHRECKENSvon Andreas Weiler

 

 

 

  ERSTER TEIL

 

 

Als Suven eineStille Zone erreichte, hielt er schnaufend inne und verankerte zwei seiner sechs Saugarme in einer Felsspalte. Hier summte der Wind leise, und seine unsichtbaren Hände streichelten den mattgoldenen Körperflaum Suvens, Zeichen seiner Frühjugend. Weit unter sich vernahm er die Rufe und Kennsignale der anderen Kletterer. Suven warf einen Blick zurück. Seine Hortbrüder wirkten wie farbige Kleckse, die an der graubraunen Felswand klebten. Sie würden ein Achtel ihrer derzeitigen Lebensphase brauchen, um ihn einzuholen. 

Zufriedenheit und Glück durchfluteten Suvens Körper. Er war stark und jung. Und wenn er Glück hatte, dann erlebte er den Langen Sturz noch in diesem Leben.

Links unter ihm rief eine Mehrmutter die Kennlaute des Gemeinsamen Hortes. Suven betrachtete das grazile Geschöpf eine Weile, während er sich ausruhte und Kraft für den weiteren Aufstieg sammelte. Sie war zu weit entfernt, als dass er sie erkannt hätte. Aber sie war schön. Und nur drei ihrer sieben Gedeihkammern waren mit einer wachsenden Lebensfrucht gefüllt. Vielleicht wäre sie bereit gewesen, auch seinen Samen aufzunehmen. Doch nicht hier. Und nicht jetzt.

Suven öffnete sein breites Fangmaul und stieß den krächzenden Identifikationslaut aus. Sollten sie ruhig alle wissen, dass er der Erste war. Sollten sie nur wissen, wie stark und jung und ausdauernd Suven war.

Dann löste er seine Fangarme aus der Felsspalte und schob seinen schlanken Körper weiter hinauf. Kaum hatte er die Stille Zone verlassen, da nahm das leise Summen des Windes zu. Böen zerrten an seinen Gliedern. Suven schnaufte. Dies war sein Element. Dies war sein Leben.

Das rotblaue Licht, das seinen Körper mit Wärme umhüllte, verblasste.

Für einen weiteren Augenblick hielt Suven inne und sah hinauf. Einer der Himmelswanderer hatte sich vor den glühenden Ball des Lebensspenders geschoben und verfinsterte das Licht, das den Tag von der Nacht unterschied. Es war die erste Finsternis dieses Tages. Vier weitere würden folgen. Unter ihm verstärkte sich der Gesang aus krächzenden Lauten. Seine Hortbrüder versuchten, ihn einzuholen. Suven winkte mit den Saugarmen und kletterte weiter. Die Zeit der Ersten Tagesfinsternis umfasste die Spanne, in der Suvens Körper die Phase der Frühjugend abschloss und in die Spätjugend eintrat. Der Wind wehte seinen mattgoldenen Körperflaum davon, und Suven lachte. Dies war sein fünfunddreißigstes Leben. Und er hatte den Eindruck, als sei es bisher das Beste und Stärkste und Unbefangenste. Nie hatte er sich so stark, nie hatte er sich so glücklich und zufrieden gefühlt.

Wieder sah er zurück, und seine Semilungen verdichteten den dünner werdenden Sauerstoff, damit seine Ganzlungen die Atemluft unter gewohntem Druck verarbeiten konnten.

Der Hort am Fuß der gewaltigen Felswand war nur ein kleiner Kreis aus Wartenden Verwerterinnen, purpurne Punkte auf von der Sonne verbranntem Geröll.

Suvens Körper entwickelte sich weiter. Sein Metabolismus schloss die Spätjugendphase ab und trat in das erste Erwachsenenstadium ein. Er kletterte weiter, wich den zum Aufstieg einladenden Breitspalten aus, in denen die Sauger auf leichtsinnige Opfer hofften, tastete mit seinen Saugarmen durch abgelagerten Hartschnee, schob sich durch sich nach oben hin verjüngende Kamine aufwärts. Nicht mehr lange, und er hatte das Hochplateau erreicht, Ziel und Startplatz. Vielleicht während der Mittleren Erwachsenenphase. Vielleicht auch ein wenig später.

Seine Flachnase fing bereits den köstlichen Duft des Drihs auf. Automatisch öffnete er die Schutzschlitze seiner Spähpupillen und hielt Ausschau. Ja, dort über ihm, nicht weit entfernt: eine ganze Wolke, rötlich schillernd, hin und her wogend. Eine fette Mahlzeit. Nahrung und Leben für die Brüder und Schwestern des Hortes auf lange Zeit. Mikroleben, getragen von den Winden, auf den Wolken schwebend wie auf der Gischt eines unermesslich weiten Ozeans. 

Suven beschleunigte seinen Aufstieg. Seine Saugarme fanden sicheren Halt in den winzigen, manchmal selbst mit seinen Nahaugen kaum auszumachenden Ritzen und Spalten, schoben den nun in der ersten Erwachsenenphase massiger gewordenen Körper rascher vorwärts. Unter ihm ertönten noch immer die Anfeuerungsrufe der anderen Kletterer.

Er, Suven, war der Erste. Das musste ihm Lob und Anerkennung und freie Wahl einer Mehrmutter einbringen. Verlockende Aussichten.

Die Böen kamen nun unregelmäßiger und heftiger. Manchmal waren sie so stark, dass sie einen seiner Saugarme aus der Verankerung zerrten, und dann schaukelte sein Körper im zornig heulenden Wind. Suven ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Die Quelle in ihm, die ihm Kraft verlieh, war schier unerschöpflich. Dunkel erinnerte sich Suven an sein einundzwanzigstes Leben. Damals war es anders gewesen, und er hatte schon befürchtet, das einundzwanzigste sei die letzte Bewusstexistenz in seiner langen Lebensreihe. Die körperliche Verkrüppelung und die damit verbundene Schwäche hatten sich jedoch nur als vorübergehend erwiesen. Schon in seinem zweiundzwanzigsten Leben hatte er wieder die Stärke verspürt, die ihn bisher immer ausgezeichnet hatte. Nie jedoch hatte er sich so stark gefühlt wie jetzt in seinem fünfunddreißigsten Leben. Vielleicht war es ein Zeichen. Ein Omen. 

Unwillkürlich riss Suven sein Fangmaul auf und knurrte die Lautfolge der inneren Freude. Vielleicht... 

Vielleicht entwickelte er sich zu einem Stabilen. Er hatte zwar nie davon gehört, dass man sich zu einem Stabilen entwickeln konnte, aber möglicherweise war er der erste. Wenn das der Fall war, standen ihm noch angenehme Neuleben bevor. Vielleicht sogar als Kontakter... 

Vor ihm wich der Fels zurück, und Suven schob sich auf das Hochplateau und richtete seinen vorderen Körper auf. Im Westen zogen dunkle Wolkenberge heran. Er durfte nicht zu lange ruhen, denn wenn die Wolken die Felswand erreichten und sie mit ihren nebligen Armen einhüllten, konnte er nicht mehr die Drihs-Schwärme erkennen. 

Rasch entfaltete er die Laufbeine aus den schützenden Hautlappen, stemmte damit seinen massigen Körper in die Höhe und lief zur Sturzstelle. Seine Flachnase schnupperte unaufhörlich. Seine Spähaugen versuchten, den Schwarm auszumachen, an dem er bei seinem Aufstieg vorbeigekommen war. Ja, dort war er. Glänzend und duftend und hin und her schwebend. Eine Verlockung. Eine Versuchung. Unberührt von seinen Hortbrüdern. Ein Schwarm, so schön und herrlich, wie Suven lange keinen mehr gesehen hatte. Und es war nur nötig, dem Fallkurs eine geringfügige Ostdrift zu verleihen, um direkt hindurchzurasen.

Suven zögerte nicht länger und stieß sich ab. Weit unter ihm, fast ein ganzes Leben entfernt, waren der Hort und die wartenden Verwerterinnen, von aufkommenden Dunstschleiern halb verborgen. 

Suven stürzte an der Felswand entlang hinab in die Tiefe. Die Luft rauschte und dröhnte um ihn herum. Der Wind griff wütend nach seinem Körper. Böen umklammerten seine Saugarme und zerrten an den Hauptlappen, zwischen denen nun wieder seine Laufbeine verborgen waren. Der Drihs-Schwarm schien ihm entgegenzurasen. Suven öffnete sein breites Fangmaul so weit, wie es ihm möglich war, ohne dabei Schmerz zu empfinden. Automatisch lösten sich von den Kiefern die filigranen Netzmembranen und legten sich vor seinen Schlund. Aus den Flanken seines Körpers wuchsen die hauchdünnen, in allen Farben des Spektrums schillernden Sammelhäute. Er korrigierte den Kurs seines Sturzes ein wenig, sodass er genau ins Zentrum der Drihs-Wolke hineinraste. 

Es war herrlich.

Es war die Erfüllung eines Lebens.

Stolz durchflutete Suvens Körper. Stolz darüber, erst in der Mittleren Erwachsenenphase zu sein und sich dennoch inmitten eines so üppigen Schwarms zu befinden. Stolz darüber, der erste zu sein, der ihn berührte. Stolz darüber, dem Hort viel Nahrung bringen zu können.

Der Himmelswanderer zog sich vom gleißenden Wärme und Licht spendenden Ball zurück, und die Welt erstrahlte in neuem Glanz. In der Drihs-Wolke schienen daraufhin Tausende von Lichtern zu erglühen. Bald waren Suvens Kiefernetze prall gefüllt und zogen sich zusammen. Schlucken. Wärme, die sich nun auch im Innern ausbreitete. Suven labte sich an dem Überfluss und war bald so gesättigt wie noch nie zuvor in seinen fünfunddreißig Leben. Seine Sammelhäute füllten sich, während er weiter dem Fuß der Felswand entgegenstürzte. Dunstfelder flogen an ihm vorbei. Manchmal nahmen seine Spähaugen Hortbrüder wahr, die ihren langen Aufstieg erst begonnen hatten. Er ließ sie sein Triumphgeheul vernehmen, und sie winkten ihm mit ihren Saugarmen zu. 

Nein, so viel hatte noch nie jemand zum Hort zurückgebracht.

Und während er weiter hinabstürzte, schroffe Felsnadeln, Grate, Kamine und Schluchten an ihm vorbeijagten und ihm manchmal so nahe kamen, dass sie fast seine Hauptlappen berührten, veränderte sich sein Körper weiter. Es ging nun rascher. Mittlere Erwachsenenphase, späte Erwachsenenphase, erster Alterszyklus.

Vielleicht, dachte Suven in einem Anflug von Wehmut und Melancholie, schaffe ich es doch nicht mehr in diesem Leben. Vielleicht erreiche ich den Boden der Welt erst in meinem sechsunddreißigsten Neuleben.

Der Hort kam, nun ebenfalls sichtlich näher. Die Verwerterinnen tanzten froh umher und erwarteten die Ankunft des ersten erfolgreichen Klippenstürzers an diesem Tag. Fast schon glaubte Suven, ihre Anfeuerungsrufe zu vernehmen, als er in die letzte Altersphase eintrat und Vorbereitungen für den Körpertod treffen musste. Rasch schätzte er Entfernung und Geschwindigkeit. Nein, keine Gefahr. Tod und Neugeburt folgten schnell aufeinander. Keine Gefahr, dass er im kurzen Zwischenstadium den Fuß der Felswand erreichte und zerschmettert wurde, ohne Hoffnung auf Neuleben.

Um ganz sicherzugehen, beschleunigte er die letzte Phase. Er hasste die Schwäche, die dieses Stadium mit sich brachte, aber er konnte nichts dagegen tun.

Sein rasender Sturz beschleunigte sich, als er in ein Luftloch geriet, wurde dann wieder abgebremst, als er auf eine Dichtschicht traf.

Und währenddessen starb Suven. Sein massiger Körper schrumpelte ein.

Die Luft entwich mit einem lang anhaltenden Zischen aus den Semilungen. Die Spähaugen verschwanden hinter den Schutzschlitzen.

Als Leiche stürzte Suven weiter.

Und während dieses Sturzes wurde er neu geboren. Der massige Körper verwandelte sich weiter und entwickelte eine neue Struktur. Frühkind. Dann – der sechsunddreißigste Suven konnte schon die Laute der einzelnen Verwerterinnen voneinander unterscheiden – Spätkind, die erste Phase, die bewusstes Denken gestattete.

Und Suven machte eine ebenso überraschende wie bestürzende Feststellung.

Er hatte keine Sammelhäute mehr.

Im sechsunddreißigsten Neuleben war er verkrüppelt. Seine Spähaugen stülpten sich vor. Weit über ihm schwebte die von ihm eingesammelte Drihs-Wolke, nur ein Schatten des viel größeren Schwarms weiter oben, doch genug, um den Hort auf viele Tage hinaus zu ernähren. 

Suven stieß einen lang gezogenen Klagelaut aus. Die Verwerterinnen winkten ihm traurig entgegen. Ja, es wurde Zeit. Suven entfaltete die zur Navigation dienenden Hauptlappen und öffnete dann die Überdruckkammer im rückwärtigen Teil seines Körpers, die vom Sauerstoff seiner Semilungen unter Druck gehalten wurde. Ein lautes Zischen – und mit einem heftigen Klatschen bremste der mit Flexibelknorpeln versteifte Schirm seinen Sturz. Suven verspürte den kurzen Schmerz, als die dünnen Hautfäden, mit denen der Hautschirm mit seinem Körper verbunden war, an seinen Flanken rissen. Doch es kümmerte ihn nicht. Trauer und Melancholie hüllten ihn wie einen unsichtbaren Kokon ein. Unwillkürlich lösten sich seine Laufbeine aus den Hautlappen und knickten ein, um den Aufprall auf den Felsengrund abzufangen. Einige der Verwerterinnen kamen klagend näher.

»Wir haben Mitleid mit dir, Suven, Klippenstürzer«, sagte eine von ihnen, die bereits die erste Altersphase erreicht hatte. Als Suven seinen Aufstieg begonnen hatte, hatte sie sich noch in der Phase der Frühjugend befunden – wie er. Aber Verwerterinnen lebten länger. »Und wir haben Mitleid mit dem Hort.«

Suven fuhr den Hauptschirm wieder ein. Inzwischen erreichte er das Stadium der Frühjugend. Sein sechsunddreißigstes Neuleben. Ein Krüppel wie in seiner einundzwanzigsten Inkarnation. Sein mattgoldener Körperflaum sträubte sich.

Traurig kehrte er mit einigen Verwerterinnen zum Hort zurück, einem Kegel aus Steinen, der die Hitze des Tages und die Kühle der Nacht fernhielt. Kadir wartete bereits. Er war einer der Kontakter, einer der Stabilen. Wie vermessen war es von ihm, Suven, gewesen zu glauben, er könne selbst zu einem Stabilen werden! Weit hinter dem Hort, am Ausgang des ausgedehnten Felswandtales, erstreckte sich die Traumstatt, grünroter Hort der Schöpfer. 

Kadir, der Kontakter, folgte Suvens Blick. 

»Wir alle«, sagte Kadir leise, »werden zugrunde gehen, wenn uns unsere Schöpfer nicht erhören. Wir alle werden sterben, wenn sie nicht zu uns zurückkehren. Wir sprechen zu ihnen, wir bitten sie, wir flehen sie an, uns das Paradies zurückzugeben, das uns einst Heimstatt war. Aber sie schweigen. Sie träumen.« Kadir hob seine Stimme. Die anderen Verwerterinnen waren nun ebenfalls zum Hort zurückgekehrt, und aus dem Steinkegel traten weitere Klippenstürzer.

»Wir müssen die Schöpfer erwecken«, intonierte Kadir. Er ist stabil, dachte Suven neidisch. Er hat ein langes Leben. Sein Körper ist hart und flach und stark. So stark. 

»Wir müssen sie bitten, uns das Paradies zurückzugeben.«

»Sie hören nicht auf uns«, summten einige der Verwerterinnen.

»Wir müssen einen Hortbruder in die Traumstatt hineinschicken«, sang Kadir, und es war, als berühre ein seltsam eindringlicher Hauch Suvens melancholische Gedanken. Ein Hauch, der sein Denken einhüllte, ihn schläfrig werden ließ. »Jemanden, der die Schöpfer weckt.« Einer von Kadirs Tastarmen deutete auf Suven.