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An einer Schule in London gibt es bei Nick und seinen Freunden nur noch ein Thema: das Computerspiel Erebos. Das Spiel hat strenge Regeln. Niemand darf darüber reden. Schnell wird Nick süchtig nach dem Spiel. Erebos scheint alles über ihn zu wissen. Und Erebos erteilt ihm Aufträge. Diese muss Nick auch in der echten Welt ausführen. Und dann kommt plötzlich ein ganz seltsamer Auftrag … "Es geht um Mister Watson, euren Englisch-Lehrer. Du wirst morgen in der ersten Pause in den Waschraum gehen. Dort findest du in der hintersten Toilette ein kleines Fläschchen. Nimm die Flasche und schütte den Inhalt in die Thermoskanne von Mister Watson. Er darf es aber nicht merken! Und vor allem: Sorge dafür, dass dich niemand sieht!" Erebos hat 2011 den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen. Das Buch ist ein moderner Klassiker. Es zeigt, warum Computerspiele so beliebt sind, aber auch welche Gefahren von Spielen ausgehen können.
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Seitenzahl: 73
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Franz Kafka
Die Verwandlung
In Einfacher Sprache
Spaß am Lesen Verlag
www.einfachebuecher.de
Dieses Buch ist eine Bearbeitung von Die Verwandlung von Franz Kafka.
Die Originalausgabe wurde 1915 in der Zeitschrift Die weißen Blätter veröffentlicht.
Text in Einfacher Sprache: Marion Döbert
Redaktion: Julia Werner
E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de
© 2020 | Spaß am Lesen Verlag, Münster.
Nichts aus dieser Ausgabe darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Herausgebers vervielfältigt, in einer automatisierten Datenbank gespeichert oder in irgendeiner Weise – elektronisch, mechanisch, in Form von Fotokopien, Aufnahmen oder auf andere Art – veröffentlicht werden.
ISBN 978-3-947185-49-8
Franz Kafka
Die Verwandlung
In Einfacher Sprache
Schwierige Wörter oder Ausdrücke sind unterstrichen. Die Erklärungen stehen in der Wörter-Liste am Ende des Buches.
Inhalt
Käfer
Gedanken im Bett
Aufstehen
Es klingelt
Alle warten
Eine Tier-Stimme
Aufschließen
Oh!
Kämpfen
Treib-Jagd
Stilles Leben
Die Schwester
Geld
Abgesperrt
Sehnsucht
Ausräumen!
Protest
Ohnmacht
Der Vater
Äpfel
Sorgen
Die Putz-Hilfe
Die Vermietung
Die Geige
Entdeckt!
Die Entscheidung
Loswerden
Vorbei
Abschied
Beseitigt
Neues Leben
Über Franz Kafka
Wörter-Liste
Käfer
Eines Morgens wird Gregor Samsa wach.
In der Nacht hat er schon unruhig geträumt.
Und als er aufwacht,
ist alles anders als sonst.
Gregor Samsa ist ein riesiger Käfer geworden.
Ein unheimliches Ungeziefer.
Gregor liegt auf dem Rücken im Bett.
Sein Rücken ist wie ein Panzer.
Hart und dick.
Wenn Gregor seinen Kopf hebt,
sieht er einen braunen, steifen Bauch.
Es ist sein Käfer-Bauch.
Seine Beine sehen jämmerlich aus.
Viele dünne Beinchen.
Sie sind viel zu dünn im Vergleich zu seinem Körper.
Hilflos zappeln sie in der Luft.
Was ist mit mir geschehen?, denkt Gregor.
Denn er weiß:
Dies hier ist kein Traum.
Gregor sieht sich um.
Es ist sein Zimmer.
Er ist in seinem kleinen Menschen-Zimmer.
Auf dem Tisch sind noch immer
die Stoffe ausgebreitet.
Gregor ist von Beruf Vertreter.
Seine Aufgabe ist es,
Stoffe zu verkaufen.
Dafür reist er umher.
Gregor sieht sich weiter in seinem Zimmer um.
Über dem Tisch hängt immer noch das Bild.
Das Bild, das er vor ein paar Tagen aus einer Zeitschrift ausgeschnitten hat.
Es ist das Bild von einer vornehmen Dame.
Gregor hat es in einem schönen Rahmen aufgehängt.
In einem goldenen Bilder-Rahmen.
Die Dame trägt einen Pelz-Hut.
Und einen kostbaren Schal aus Pelz.
Ihre Arme wärmt sie in einer Rolle aus Pelz.
Gregor sieht zum Fenster.
Trübes Wetter ist da draußen.
Regen tropft auf das Fenster-Blech.
Das Wetter macht Gregor ein wenig traurig.
Ich könnte einfach noch ein wenig weiterschlafen, denkt er.
Vielleicht ist das ja alles nicht wahr.
Aber Gregor kann nicht weiterschlafen.
Er schläft nämlich immer auf der rechten Seite.
Aber jetzt, als Käfer,
kann er sich gar nicht auf die Seite drehen.
Auch wenn er sich noch so anstrengt.
Immer wieder versucht er es.
100 Mal bestimmt.
Jedes Mal rollt er wieder auf den Rücken zurück.
Gregor hält die Augen geschlossen.
Weil er seine zappelnden Beinchen nicht sehen mag.
Er gibt erst auf,
als seine rechte Seite wehtut.
So einen dumpfen Schmerz kennt er gar nicht.
Gregor denkt über seinen Beruf nach:
Wie anstrengend das alles ist.
Jeden Tag muss ich auf Reisen sein.
Das ist viel anstrengender,
als in einem Geschäft Stoffe zu verkaufen.
Ich muss alle Zug-Pläne kennen.
Ich kann immer nur schnell essen.
Zwischendurch. Immer in Eile.
Die Kunden sehe ich nur kurz.
Dann geht es schon zum nächsten Kunden.
Alles ist oberflächlich.
Man sieht sich und trennt sich.
Der Teufel soll das alles holen!
Gregor hasst auch das frühe Aufstehen.
Der Mensch muss doch seinen Schlaf haben!
Sonst wird er blöd.
Gregor denkt an andere Vertreter.
Die sitzen noch gemütlich beim Frühstück im Hotel.
Da kommt er selbst schon
mit den ersten Aufträgen zurück.
Die Aufträge hat er schon ganz früh am Morgen abgeschlossen.
Während die anderen noch beim Frühstück sitzen.
Wenn ich das bei meinem Chef so machen würde,
dann würde ich auf der Stelle rausfliegen.
Vielleicht wäre das aber gar nicht mal so schlecht, denkt Gregor.
Vielleicht wäre das sogar sehr gut für mich.
Aber ich muss an meine Eltern denken.
Nur deshalb halte ich mich zurück.
Sonst hätte ich schon längst gekündigt.
Wenn es meine Eltern nicht geben würde.
Dann würde ich zu meinem Chef gehen und ihm so richtig meine Meinung sagen.
Der Chef würde von seinem Schreib-Tisch fallen.
Auf den setzt er sich immer.
Wenn er mit uns Angestellten spricht.
Von oben herab redet er auf uns ein.
Und weil er schwerhörig ist,
müssen wir uns dabei ganz nah um ihn stellen.
Eines Tages werde ich ihm meine Meinung sagen.
Dem Chef.
Eines Tages, wenn ich die Schulden meiner Eltern bei ihm abbezahlt habe.
Fünf bis sechs Jahre wird das noch dauern.
Bis ich das ganze Geld zusammenhabe.
Aber dann mache ich Schluss.
Dann kündige ich.
Gedanken im Bett
Aber jetzt muss ich erst einmal aufstehen, denkt Gregor.
Ich muss zur Arbeit.
Mein Zug fährt um fünf Uhr.
Er sieht auf den Wecker.
Himmlischer Vater!
Es ist schon halb sieben.
Hat denn der Wecker nicht geläutet?
Er war doch richtig eingestellt.
Um vier Uhr sollte er wecken.
Das kann man doch nicht überhören.
Der Wecker ist so laut, dass die Möbel wackeln. Und Gregor hat dabei ruhig weitergeschlafen?
Ruhig hat er nicht geschlafen.
In dieser Nacht.
Aber wahrscheinlich sehr fest.
Was soll er jetzt machen?
Der nächste Zug geht um sieben.
Gregor müsste sich jetzt wahnsinnig beeilen.
Die Stoffe sind auch noch nicht eingepackt.
Und außerdem fühlt er sich gar nicht frisch.
Und er fühlt sich überhaupt nicht beweglich.
Selbst, wenn er den Zug noch bekommt,
kommt er zu spät.
Der Chef wird ein Donnerwetter machen.
Der Chef hat sicher schon längst erfahren,
dass Gregor den Fünf-Uhr-Zug verpasst hat.
Irgendein Angestellter hat das bestimmt schon gemeldet.
Einer, der immer nur buckelt.
Einer, der nichts im Kopf hat.
Einer, der dem Chef alles recht machen will.
Gregor könnte sich krank melden.
Aber das wäre peinlich.
Und es würde sofort auffallen.
Denn Gregor war in den ganzen fünf Jahren noch nie krank.
Der Chef würde sofort zu ihm kommen.
Persönlich!
Zusammen mit dem Arzt von der Krankenkasse.
Der Chef würde schimpfen.
Er würde den Eltern Vorwürfe machen:
Dass sie einen faulen Sohn haben.
Einen Sohn, der gesund ist, aber arbeitsscheu.
Vielleicht hätte der Chef sogar recht.
Denn Gregor fühlt sich wirklich nicht krank.
Er ist nur etwas müde.
Und er hat einen richtig guten Hunger.
Gregor denkt eilig darüber nach,
was er machen soll.
Da klopft es an einer
von seinen beiden Zimmer-Türen.
An der Tür direkt am Kopf-Ende von seinem Bett.
„Gregor“, ruft eine sanfte Stimme.
„Gregor, es ist Viertel vor sieben.
Musst du nicht losfahren?“
Es ist die Stimme von der Mutter.
Als Gregor antwortet, bekommt er einen Schreck.
Seine Stimme ist so anders.
Wenn er ein Wort anfängt,
hört es sich erst noch deutlich an.
Aber wenn er weiterredet,
werden die Worte immer undeutlicher.
Man kann sie kaum hören.
Man kann sie kaum verstehen.
Deshalb verzichtet Gregor lieber auf lange Erklärungen.
Ganz kurz sagt er nur:
„Ja, ja, danke, Mutter.
Ich stehe schon auf.“
Vielleicht hat die Mutter
die Veränderung nicht bemerkt.
Die Veränderung in seiner Stimme.
Er hört, wie seine Mutter von der Tür weggeht.
Zurück zu den anderen.
Jetzt wissen natürlich alle,
dass Gregor noch in seinem Zimmer ist.
Sofort klopft der Vater gegen Gregors Zimmer-Tür.
Mit der Faust klopft er dagegen.
„Gregor! Gregor, was ist denn?“, ruft der Vater.
Gregors Schwester ist an der anderen Tür.
Leise ruft sie:
„Gregor, ist dir nicht wohl?
Geht es dir nicht gut?
Brauchst du etwas?“
Gregor ruft zu beiden hin:
„Bin schon fertig.“
Dabei spricht er langsam und deutlich.
Sie sollen es nicht merken.
Das mit seiner veränderten Stimme.
Der Vater geht an den Frühstücks-Tisch zurück.
Aber die Schwester bleibt noch an der Tür.
„Gregor, bitte mach auf!
Ich flehe dich an.“
Doch Gregor denkt überhaupt nicht daran,
die Tür aufzuschließen.
Wie auf seinen Reisen hat er sie
aus Gewohnheit abgeschlossen.
Nun ist er froh darüber.
Gregor will erst einmal in Ruhe aufstehen.
Er will sich anziehen
und dann unbedingt frühstücken.
An anderen Tagen hat er ja auch
manchmal Schmerzen.
Morgens, wenn er falsch gelegen hat.
Also, nichts Besonderes.
Und das mit seiner Stimme,
das wird wohl der Anfang von einer Erkältung sein.
Das kann leicht passieren bei den ganzen Reisen.
Aufstehen
Die Bett-Decke rutscht fast von alleine herunter.
Aber Gregor kann nicht aufstehen.
Sein Körper ist so breit.
Er müsste Hände und Arme haben.
Damit könnte er sich abstützen.
Aber er hat nur die vielen, dünnen Beinchen.
Die zappeln hin und her.
Gregor hat keinen Einfluss darauf.
Die Beinchen machen, was sie wollen.
Ich muss irgendwie aus diesem Bett kommen,
denkt Gregor.
Bloß nicht noch länger hier rumliegen.
Das ist so sinnlos.