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So tickt das Leben! Es pendelt zwischen Freud und Leid hin und her. Manchmal bekommen wir seine ganze Härte ab und manchmal verwöhnt es uns mit allem, was es zu bieten hat. Für uns Menschen ist es eine Reise, die mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet. Und so ist das Leben für die einen ein Marathon, für andere ein Spaziergang und wieder für andere ein Spurt, und nicht selten ein Wettrennen, gegen die Zeit auf jeden Fall. Und doch, das Leben ist unsere Reise wert! Denn unterwegs begegnen uns nebst allerlei Horrorszenarien, so manches Wunder, wie die Liebe, Freundschaften, Kinder, Tiere und die Natur und all die Reichtümer in uns und um uns herum. In dieser Lektüre sinniert der Autor über die dunkelsten und hellsten Momente solcher Reisen, ganz ohne Schönrederei, mit viel Wut und noch mehr Liebe. Poesie vom Allerfeinsten, die alles andere als schläfrig daherkommt und direkt ins Herz trifft, und Gedanken, die unangepasst und komplex mit dem Alltag korrespondieren und unser Weltbild mal peitschen, mal streicheln, ganz wie das Leben.
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Seitenzahl: 354
Alles wird gebrochen,
nur nicht das Schweigen.
ich habe mich entschlossen
und nein bin nicht besoffen
gedanken in einen körper gebären
die sonst nie sterblich wären
ja es tut weh geburt und zu leben
wenn keiner bezahlen will oder was geben
teure gedanken nicht zu verschenken
sich für andere biegen verrenken
trotzdem ich tu’s und sei’s nur für mich
und mach ich damit auch nicht einen stich
was soll’s und was kümmert’s
zurück oder vorwärts
am ende sind wir eh alle allein
bis dahin mal nicht und manchmal doch sein
so gross ist das leben doch auch wieder nicht
ein bisschen dämmerung zwischen dunkel und licht
dazwischen die herzen die reihenweis bluten
weil kopf will nicht wissen will lieber vermuten
dass alles was sinn macht nicht länger lebt
als dass ihr was rausholt und dass ihr was gebt
Kapitel 1: Am Start
Kapitel 2: Gedichte
Kapitel 3: Chaos: Geistesblitze im Schwarzlichtmodus
Kapitel 4: Kurz um die Ecke gedacht
Kapitel 5: Am Ziel
Vorschau
Kapitel 2: Gedichte
Das ABC
Am Anfang war das Wort
Gehen nach Hier
Endzeit
Antike
Che-mies
Im Zeichen der Sterne – 3
Keine Frage
Getauft
Globale Faust
Pfauenrad
Hexerei
Gewohnheit
Feuerlich
CHrrr
Mückenstich
Die Weltenspinne
Augenecho
Amen
In Anbetracht
Menschen tun so - Tun Menschen so – So tun Menschen
Ver-iert
Die Sprache der Sprache
Härtetest
Blutzeit
Höhere Mathematik
Mikro- und Makrokosmos
Avenue
Irrenhaus
Der Menschentag
Bestandsaufnahme
Augenscan
Komm-unikat-ion
Idylle
Diagnose
Der Name des Tiers
City
Die Siegerfrage
Be-Scherung
Die von Schuld befreite Sünde und die von Sünde befreite Schuld
Erdbestattung
Clever
Genius
Im Zeichen der Sterne – 2
Emanzenkind
Geisterstunde
Nur Der
Evolution der Steine
Kinder der Hölle
Krieg
3
Zahlenkunde
Gesiebte Wahrheit
Kinder Kinder
Höllentrip in den Himmel
Liebe ist
Leichenbrief
Nicht jede Mutter heisst Maria
Niemand und Keiner
Politicks und Politricks
Kinderklagen
Universal
Ver-Sehen
Vom Ende aller Briefe
Zukunftsmelodie
Unsinn
Politologie
Von der Leichtigkeit des Seins
Wegweiser
Wer sucht, der findet
Was sind wir?
Wegelagerer
Was und wofür?
An das Mädchen mit den traurigen Augen
Wird Zeit!
Was kümmert’s
Im Zeichen der Sterne – 1
Home sweet Home
Vom Satan in mir
Ein verfluchter Engel
Zeig es nicht
Familie Ohnsorg
Antike Neuzeit
Silvester
Um zu lernen
Die teuerste Gabe
Herzkrampf
Er Sie Es
Für und Gegen
Es und ich
Tierisch klug
Warten
Von der echten Kunst
Zeitritter
Das Frage-Antwort-Spiel
Yeaa
Nicht ganz dicht
Das Zeitliche gesegnet
Wieder mal
Kommen und Gehen
Sternenhimmel
Krieg
2
Es war einmal
Dein Kampf
Nur ein Mensch
Der Tod der Nacht
Das wisst ihr!
Gottkomplex
Nur einmal
Familienkosmos
Das hohe Gericht der Worte
Opfertod
New-Age
Als
Trotzdem
Bis zum Ende voller Glauben
Vom Licht der Schatten
Es ist angerichtet
Höhere Mathematik
Schwätzer-Weisheit
Im Zeichen der Sterne – 4
Kalaschnikopf
MC Gang
Ganz weit weg und doch zuhause
Dein eigenes Ich
Die Jungen Wilden
Es trifft immer dich
Die Liebe die uns zusammenhält
Krieg
Nicht
mein
Herz
666
Am Tunnelende kommt das Licht
Götterzorn
Meine eigenen Wege
Der Tod
Ohne Krone und Thron
Zeit ist alles was du hast
Das Geheimnis der Zeit
Die Freiheit und die Liebe
Ich will Licht!
Wir
sind das Volk!
Einsame Seele
Das Rätsel Mensch
Ewiges Eis
Sehnsucht
Frei wie ein Vogel
Vom Sinn der Sinne
On the way
Es piekt
Reisen
Was Liebe sei
Du
Um was es geht
Ich, du, wir
Traumland
Das hat mir gefehlt
Vom Himmel zur Erde
Und morgen dann
Der Mensch
Nur ein flüchtiger Traum
So bist du
Elisabeth
Gleichgewicht
Wunschkonzert
Freiheit
Wenig
Das Böse
Vielleicht
Schatten
Held
Ja, kommt doch mal vorbei
Die Gedanken
Männer
Mond
Realität
Mann und Herz
Die Wand
Kaltfront
Dunkelschwarz
Vampire im Licht
Vision
Mein Engel
Für meine Herzallerliebste
Kapitel 4: Kurz um die Ecke gedacht
Alles und für Nichts
Am Anfang war das Wort
Das alte Lied von der neuen Freiheit
Der ganz normale Wahnsinn
Die Ruhe nach dem Sturm
Gott – Die Erste: Wo?
Gut und Böse
Karma: Die Verabschiedung von der Logik
Liebe und auch sonst nichts
Sicher ist sicher und kostet sicher
Menschengeschichtenträume
ALV – Alles läuft verkehrt
Anonymität
Gerechtigkeit
Ganz schön Religion und Wissenschaft
Wie geht es Ihnen? Alles ok?
Loslassen
Gott – Die Zweite: Leerlauf
Pro und Contra und die lahme Mitte
Konsum – Da geht noch was
Von der Arroganz der eigenen Sprache
Vorurteile
Liebe Leserin, lieber Leser, und das gilt auch für jene, die nicht sooo lieb sind, auf ein paar Worte am Start.
Eigentlich ist in diesem Buch alles so wie es sein sollte, und ich glaube nicht, aber vielleicht hat sich trotz Korrekturlesen und Korrekturprogramm, der eine oder andere Fehler eingeschlichen. Da mir schlicht und einfach die Mittel für fremde Dienste fehlen, darf ich das gesamte Buch nicht nur schreiben, sondern auch selber redigieren, korrigieren und gestalten. Ich gestehe, es macht grosse Freude, in eigener Sache zu arbeiten. Das ermöglicht auch einige Freiheiten, von welchen ich die eine und andere genutzt habe, wie Sie weiter unten gleich lesen werden. Und überhaupt, das wird kaum ein perfektes Buch, wahrscheinlich darum nicht, weil es ziemlich authentisch ist und mir quasi direkt aus dem Nebel spricht, das ist dort, wo Sie eine Seele haben. Sind Menschen perfekte Wesen? Eben, ironischerweise erwarten sie aber stete Perfektion voneinander. Gewiss, die Dinge sollen korrekt sein in ihrer Aus- und Durchführung, soweit stimme ich überein. Aber als Poet kann ich im besten Fall nur eine Annäherung an Perfektion heraufbeschwören, die der Nähe des Menschseins und damit der Menschlichkeit entspricht, mit all ihren kultivierten Stärken und disziplinierten Schwächen. Wir sind wer wir sind, ganz egal, wie andere uns haben möchten.
Nun ein bisschen über meine "Freiheiten". Das hier ist kein Roman, der sich flüssig herunterlesen lässt. Daher habe ich mich entschieden, die Gedichte und Kurzgedanken kleinzuschreiben. Das ist mein Anspruch an mein Publikum, meine Aussagen zu studieren, in das Material hineinzuhorchen, sich Zeit zu geben, die Worte wirken zu lassen. Mit einer regelkonformen Rechtschreibung wäre dies kaum möglich, da der Leserschaft so jegliches Stolpern erspart bliebe. Aber so funktioniert unser Denken nicht, und Poesie schon gar nicht. Beide sind voller Überraschungen, denen wir uns täglich aufs Neue hingeben sollten. Zu den Gedichten kann ich noch sagen, sie gehen keineswegs runter wie Wasser. Nicht selten ist in einer Zeile eine ganze Welt verpackt, ganz wie im richtigen Leben, wo sich in einem Ereignis viele Ereignisse begegnen und kreuzen; Bilder eben, in den Bildern. Ganz meinem Credo gemäss, sind meine Gedichte eher Konzentrate als weit gestreute Angelpunkte im Denken, also mehr Tomatenpüree als Tomaten, und manchmal sind sie auch so rot wie das Blut und die Tomaten.
Auch was die Gestaltung angeht, habe ich mir meinen Freiraum offengelassen und mir erlaubt, die Gedichte so zu setzen, dass in der Leseart und im Sinne des Denkflusses so wenig als möglich ein Bruch entsteht, wie das oft passiert, wenn Texte stur bis zur untersten Buchzeile geschrieben werden und dann, mitten im Satz oder den Sinn brechend, auf die nächste Seite wechseln. So habe ich oft bewusst und gezielt in den Gedichten mit dem Text etwas früher die Seite gewechselt, ich hoffe Sie vergeben mir diesen Stilbruch. Ach ja, die Sache mit „man“ habe ich bewusst und meist mit „mensch“ ersetzt. Etwas anderes; Sie werden es merken, einige Gedichte sind in Wut oder Traurigkeit gezeugt worden, live, und andere in Liebe, ebenso live. Auch wenn, wie es die Liebe für gewöhnlich so hält, manchmal eine einseitige Liebe vorherrscht, manchmal eine süchtige Liebe uns für eine kurze Zeit verwöhnt und dann ausgesaugt und kaputt wegwirft, und manchmal eine Liebe aufgrund der äusseren Lebenssituation der Protagonisten, einfach nicht lebbar ist; allem zum Trotz gab und gibt es keinen Grund, sich Liebe im Dasein zu ersparen, auch für mich nicht. Ich gebe zu, ich wollte glücklich werden, das ist mir gründlich misslungen. Natürlich habe ich selbst dazu beigetragen, zweifellos, aber letztlich glaube ich, gehöre ich zu den Menschen, die einfach nicht gemacht sind für diese Welt, und die das auch nicht mit Optimismus zu überlagern imstande sind, wie viele ihrer Zeitgenossen. Wahrscheinlich haben mir einfach nur Menschen gefehlt, die mich so lieben, dass diese Liebe auch bei mir ankommt und für die ich wenigstens auf Platz Zwei stehe. Wahrscheinlich hatte ich solch wundervolle Menschen in meinem Leben und sie einfach nicht gebührend beachtet, wahrscheinlich hab ichs dort schon verbockt. Wahrscheinlich ist die Wahrscheinlichkeit am wahrscheinlichsten, dass ich irgendwann sterben werde, ohne jemals echt und wirklich glücklich gewesen zu sein. Da werde ich mich wohl in eine lange Reihe einstellen müssen. Und falls das noch ändert, bitte sehr, i’m ready. Es muss aber auch gesagt sein, dass ich es ohne die Hilfe von Menschen, die mir gut gesinnt waren, kaum bis heute und hierhin geschafft hätte!
Ich kann auch nicht mit einem Vorwort einer schillernden Koryphäe aus der Literatur oder zumindest aus der Kunstszene aufwarten, weil die alle erst mal keine Zeit haben, in ein Buch eines Nobody der Szene reinzulesen, ohne dies ein Vorwort nun mal nicht zustande kommt; ausser natürlich, ich kenne eine solche Berühmtheit persönlich, was nicht der Fall ist. Wenn dann mal irgendwer mit Rang und Namen ein paar lobenswerte Worte über das Buch geäussert hat, dann mag sich der Rat der Weisen meiner Zeilen annehmen. Machen wir uns nichts vor, die meisten Newcomer, egal welcher Kunstszene sie angehören, sind auf die Fürsprache führender Persönlichkeiten der Szene angewiesen, wollen sie das grosse Publikum erreichen und ins Fernsehen oder von den Kritikern gelobt oder zerrissen werden.
Ich schreibe über Wahrheit und Wirklichkeit. Eigentlich eine einfache Sache, das mit der Wirklichkeit, wären da nicht Einstein und Hawking und dergleichen. Aber auch als Poet kann ich bestätigen, Realität ist ein Kontrast-Programm, immer farbenfroh gestaltet, meist schwarz-weiß verstanden. In meinem Universum existieren jede Menge Regenbogengedanken, schwarz-weiß sind bei mir nur die Übergänge in andere Gedankenwelten, sozusagen die Andock-Stationen für anderes Denken. Ich habe mein Denken niedergeschrieben, mit einigen Tränen und einem Lächeln im Herz. Und klar, ich hätte hundertmal mehr schreiben können. Aber hätten Sie dieses Buch dann hundertmal mehr gelesen? Es ist wie mit der Unterhose, den Socken und Schuhen, mensch kanns auf einmal immer nur einmal benutzen, aber eben, jeden Tag neu und gereinigt. In etwa so lässt sich die Wirklichkeit nutzen. Sie ist jeden Tag etwas Bekanntes und doch Neues und muss immer wieder „gereinigt“ angegangen werden, und sie kommt uns ziemlich nahe, oft näher als die Unterhose, und stinkt manchmal wie die Socken. „Dreck“ fordert seinen Tribut; in der Materie mit Viren und schädlichen Bakterien (denn es gibt ja auch unzählige hilfreiche solche), und im spirituellen und geistigen Bereich mit Klarheit und Update und Einfühlungsvermögen, und dem Willen dazu! So habe ich in meinen Gedanken einige der unzähligen Begegnungen mit der Wirklichkeit wiedergegeben, immer in der aktualisierten Version meiner selbst. Die habe ich aber bewusst gemischt und spontan eingefügt, so dass Sie in diesem Buch nicht etwa die „dümmsten“ oder unwissenden Gedanken zuerst – und die „klügsten“ und klarsten Gedanken zuletzt präsentiert erhalten. Ich habe sie Ihnen geschüttelt und gerührt präsentiert, also bin ich schon mal kein James Bond und kann die Welt nicht retten. Aber vielleicht kann ich ein Puzzle in Ihr Weltbild setzen oder liefern, eines das Ihnen vielleicht noch gefehlt hat. Das wäre dann schon mal eine Streicheleinheit für meine Seele, und die Erde ist doch ein Kuschelzoo, oder bin ich da falsch informiert? Meines Wissens laufen vielerorts zumindest grosse Teile der Werbung, der Justiz und der Umgangsformen in der Gesellschaft, im Weichspülen-Dauerprogramm ab, Selbstmitleid wird kultiviert. Während in den meist westlichen Ländern für Schwerverbrecher weit mehr getan wird als für die Opfer, ist das in gewissen anderen Ländern extrem umgekehrt, meist dort, wo die Menschenrechte generell mit Füssen getreten werden, wo also Täter und Opfer gleichermassen relativ schutzlos sind. Und wenn’s da und dort mal ein bisschen ruppig wird, dann haben wir jede Menge Mediatoren und Gladiatoren, erstere um zu besänftigen und letztere, um abzulenken: Brot und Spiele eben. Nur noch Attentäter, Chaoten und Geisteskranke wagen es, sich ausserhalb vom gesetzlich verordneten Mass von Unruhe und Dissonanz, in Szene zu setzen. Darum können Querulanten schnell ausfindig und unschädlich gemacht werden, manchmal dadurch, dass mensch sie unglaubwürdig macht, manchmal indem mensch sie zum „asozialen Element“ stempelt und ihnen damit den Schutz der Herde entzieht. Aber innerhalb des „organisierten Widerstands“ darf gepoltert und gelallt werden, weil der immer brav die rote Linie nicht überschreitet und damit bis höchstens an den Rand der Käuflichkeit reicht. Was das ist, die „Rote Linie“? Der Dienst an den Medien. Solange etwas gewinnbringend vermittelt und verkauft werden kann, entspricht es den gesellschaftlichen Normen des geistigen, emotionalen oder materiellen Wachstums, Information ist einfach alles! Kein politisches System, kein noch so stark aufgestelltes Unternehmen, keine gesellschaftliche oder ethnische Strömung, keine religiöse oder spirituelle Anhängerschaft, und weder Werbung, Sport, Kunst noch die Unterhaltungsindustrie, können ohne die Medien existieren! Die Medien konzentrieren in sich die grösste Macht überhaupt, sie können Einzelne und selbst Lobbys heute in den Himmel heben und morgen in die Hölle schicken. Unterschätzen Sie in jeder Aktion die der Mensch plant oder durchführt, niemals die Rolle der Medien dabei. Selbst dieses Buch würde ausschliesslich durch die Medien zu Ruhm gelangen. Natürlich gibt es auch unter den Medien solche, die eine Vorreiterrolle einnehmen und sich weit aus dem Fenster lehnen und von Dingen berichten, die nicht mehr oder noch nicht gesellschaftsfähig sind. Das ist mutig und darum zählt Journalismus nicht grundlos zu den gefährlichsten Berufen dieser Welt! Dass ich dabei nicht vom Sensationsjournalismus, sondern vom investigativen Journalismus rede, versteht sich von selbst.
Ich schreibe mir also die Seele vom Herz und das Herz von der Seele, und das könnte ewig so weitergehen. So lass ich mal die Fünf gerade sein und schicke Sie auf die Reise durch meinen Kopf. Sie werden wahrscheinlich dann und wann anecken und ein andermal gehts ab wie auf einer Bobbahn; mal treffe ich ins Schwarze, mal voll daneben. Ich möchte Ihnen nicht sagen, was dabei herauskommt, wenn Sie mich lesen, aber ich möchte Ihnen danken dafür, dass Sie mich lesen. Ich mach das lieber jetzt gleich, denn ich bin mir nicht sicher, ob wir Freund oder Feind sind, wenn Sie dieses Buch gelesen haben. Lassen Sie uns beide das Risiko eingehen, Sie haben nur etwas Zeit zu verlieren (oder zu gewinnen) und ein kleines bisschen Geld, ich musste beides in rauen Mengen vorschiessen, und so ist es jetzt schon ein bisschen eine Win-Win-Situation, und das ist doch gut so. Ich wünsche Ihnen jede Menge Aha-Erlebnisse und am Ende reichts vielleicht für ein Wow, wer weiss.
ich bin frei
du bist frei
er ist frei
sie ist frei
es ist frei
wir sind frei
ihr seid frei
sie sind frei
aber die sprache ist ein gefängnis
genetischerweise sind wir integriert
in ein molekularsystem
dessen struktur dem atomaren zellaufbau
in chemisch-biologischen emissionen
beigefügt wird durch mentalenergetische lichtprojektionen
quantenrelativer magnetsphären
die als gravitative essenz
den betakörper physisch aufbauen und ihn koordinieren
mit neurologischen schwingungen subatomarer frequenzen
um den mikroprozess evolutionärer progression
makrokosmischer materie einzuleiten
sie nennen es geburt
das leben der leben habe ich noch nicht gelebt
den tod der tode bin ich noch nicht gestorben
die krone der könige trug ich noch nie
nie geführt das schwert aller schlachten
trank ich noch nie vom blut aller opfer
geliebt die liebe habe ich noch nie
auch nicht gehasst den hass
ich hatte noch keine zeit für ewigkeit
und bin nie, was ich sein werde
nur ein bisschen träumen den traum aller träume
möchte ich, und erwachen an unser aller morgen
mit euch zu gehen dorthin, wo wir noch nie waren
um zu staunen, wie sehr wir dann
immer noch hier
an das leben glauben
wo wir immer schon waren
auge um auge, biss um biss
blinde um blindheit, schweigen um worte
schlag auf schlag, bild auf spiegel
herzschlag gegen aufschlag, masken auf gesichter
schritt für schritt, tag für tag
getreten werden für jede hinterlassene spur
schatten werfen für jedes bisschen licht
und dunkelheit um jeden preis
weil in der stille schweigender schreie stummer herzen
kettengeflüster die ruhe stört
geschichte stirbt aus
wenn der mensch nicht schlagartig sanft aufhört
sich zu taufen mit dem segen der maschinen
landung einer ausserirdischen flotte
begattung mit ausserirdischen wesen
geburt ausserirdischer tiere
beziehungslos zu erde
selbstfremd
und erwachsen geworden dabei weltraumkolonien zu gründen
ihre heimatlosigkeit zu verschleiern
landung eines flugzeugs
begattung mit der technik
geburt innerfremder menschen
gebunden an die sterne
von anderen durchschaut
und kindlich geworden dabei sich neue höhlen zu sprengen
ihre heimat an die wände zu zeichnen
falls da mal erdenmenschen geboren werden
das würde einiges erklären
mit ihrer chemie
halten uns die parfümierten kosmetikfreaks und pharmaheiligen
die mit gestank gefüllte wolke
gebündelt in einem goldenen schirm
über uns in kot liegenden nummern
wenn wir uns widersetzen
klappen sie uns den schirm zu
und wir stehen im sauren regen
wenn wir uns nicht wehren
machen wir den schirm zu
und werden eingelagert in einem künstlich gesüssten sumpf
wir können wählen
welche schüssel wir nehmen
runtergespült zu werden
als widder liebe ich das abenteuer
als stier liebe ich den genuss
als zwillinge liebe ich die botschaft
als krebs liebe ich die seele
als löwe liebe ich das spiel
als jungfrau liebe ich die form
als waage liebe ich die liebe
als skorpion liebe ich das geheimnis
als schütze liebe ich die ferne
als steinbock liebe ich den sieg
als wassermann liebe ich die freundschaft
als fische liebe ich den traum
unter welcher sonne ihr geboren seid
das fragt mal nicht die sterne
in welche herzen ihr schneidet
das fragt mal nicht eure worte
auf welchen wegen ihr wandert
das fragt mal nicht die steine
zu welchen göttern ihr beten sollt
das fragt mal nicht den teufel
welches blut fliesst
das fragt mal nicht die farbe
in welcher vergangenheit eure zukunft endet
das fragt mal nicht heute
und zu fragen
das fragt mal nicht immer nur andere
aus allerlei stoff sind die träume gewoben
schlagen ihr pendel zwischen wahr und gelogen
verraten geheimes, göttlich und teuflisch
und legen was wichtig ist, uns auf den tisch
wir ahnen und hoffen auf wunder und zeichen
von feen und magiern und ihresgleichen
dort aus der welt, die so weit entfernt
und doch jede nacht das was gelernt
um unser geistiges auge tanzt
auf dass, was in unsere herzen gepflanzt
als blüte und frucht ins dasein fliesse
und getauftes leben liebe hiesse
der yankee hätte die welt am liebsten
wie seine rothäute
in ein reservat gesteckt
der ivan hätte die welt am liebsten
wie seine zarenfamilie
gefangengesetzt und verbannt
der habsburger hätte die welt am liebsten
wie seine blitzkriege
in atem gehalten mit seinem frieden
der gelbhäutige hätte die welt am liebsten
wie seine andersdenkenden
in ein lager gesteckt und umerzogen
und der eidgenosse hätte die welt am liebsten
wie es die banken tun mit allem
in einen safe eingeschlossen
welcher der fünf langfinger wird wohl am meisten geliebt?
der eidgenosse
weil besitz bei ihm hoch im kurs steht
und weil liebe bei ihm käuflich ist?
der gelbhäutige
weil gut gelagertes und gut erzogenes immer punktet
und gelb gleich nach gold kommt und jeder gold liebt?
der habsburger
weil er die tradition pflegt frieden immer zu gewinnen
und weil bei ihm die liebe stets siegt?
der ivan
weil er mit der sichel erntet was zurecht gehämmert wurde
und weil bei ihm alle für liebe arbeiten?
oder der yankee
weil er führend ist in aufzucht und hege von freiheit
und weil bei ihm liebe fuck ist?
und weil bei der letzten hochrechnung alle gleichauf lagen
haben sich die fünf langfinger entschlossen sich zusammenzutun
zu einer geballten faust
und die wollen jetzt unsere liebe
wehe uns sie kriegen sie nicht
denn obwohl keiner in der lage ist, der welt jene liebe zu geben
die sich nicht selbst liebt
läufts darauf hinaus
dass sie zuschlägt, diese faust
der mensch
lässt sich erobern von der technik
erniedrigt sich vor den göttern
pustet sich auf vor den tieren
betet inkognito zu den maschinen
lärmt die ruhe vom tisch
fantasiert seinen mathematischen fehlgeburten nach
stellt jedes feuer kalt, giesst tüchtig öl hinein
und holt die kohlen nur für kohle aus dem feuer
und schämt sich nicht
darauf stolz zu sein
alt und grau der beton
hart wir gepflanzte menschen
wächst aus ihm eine blume namenlos
in die höhe wie träumende menschen
schlingt sich um wände
als neues bild wie maskierte menschen
und wird verwelken ohne wasser
wie blutleere menschen die dann beten dass es leben regnen werde
zu farblosen köpfen
deren im schlachtfeld blutgetauchte ohren die gebete erhören werden
blutweinende augen werden dann den blutrünstigen gott sehen
und den in blut badenden füssen befehlen
mit ihm zu tanzen
um alten und grauen beton
walpurgisnacht der kinder
einmal
als ich nach hause kam aus der fremde
da lauerte mir die freiheit auf
hinter verschlossenen türen
keine zwei schritte an ihr vorbeigegangen
flüsterte sie mir zu
ich erschrak, drehte mich um und schlug zu
reflex eben
seither bin auch ich gefangen
mensch zu sein
ausgebrannt ist mein herz
verschwunden all die balken im kopf
meine erinnerungen liegen vergraben
unter der asche vergangener liebe
nichts als das alles schürt nun ein neues feuer
aus der glut unsterblicher liebe
und haucht ihm leben ein
mit der leichten brise aller herzen die mich je geliebt haben
erneut stehe ich in flammen
ich wills
ich will verglühen
doch irgendjemand will mich retten
hat des teufels feuerwehr gerufen
wasser verschmutzter quellen ist unterwegs
meinen durst nach liebe zu stillen
sie löschen wie die irren
sorgen sich um mich
als sei ich der weltenbrand
als sei ich die asche verschwundener balken verbrannter herzen
ich sag‘s euch
liebt auf teufel komm raus
liebt
und selbst wenn ihr sterbt für die liebe
so habt ihr doch mehr erreicht erfahren und erlebt
als alle jene die nicht lieben
sie wissen noch nicht einmal wofür sie leben
eingenossenschaft
eingeschlossenschaft
eingeschossenschaft
neidgenossenschaft
leidgenossenschaft
meineidgenossenschaft
und irgendwann mal eidgenossenschaft
es lebe die schweiz
die freie schweiz
die soziale schweiz
die schöne schweiz
die gute schweiz
die nette schweiz
die anderen sollen doch verrecken
es lebe die schweiz
die (ver)sicherung aller birnen
furchtlos und stark
ein denkmal des friedens
und ein koloss an gerechtigkeit
es lebe die schweiz
auch wenn es keine schweizer gibt
ausser die ohne papier
hämisch kichernd
auf einem baum lauernd verwundert
über das tier das nicht klettern kann
und von den vögeln belächelt
auf die ebene des schöpferischen gottes gehoben
selbstredend jedes kunstwerk demonstrierend
bauen künstliche menschler hauptsächlich gitter um die worte
im nebensächlichen vergessen der vergangenheit
bilder wollen erinnern an vergangene gedanken
worte wollen erinnern an zukünftige taten
zahlen schläfern die menschen ein
und antennen steuern jetzt die träume
der mensch glaubt
er war noch nie so gläubig wie heute
jeden tag betet er dafür, tief verbunden im glauben an einsamkeit
es gäbe einen gott
menschen im universum
sind eben auch nur wie mücken auf erden
immer ums licht
klein und nichtig, viele völlig harmlos, einige üble giftspritzen
aber ihre stiche schmerzen und nerven
immer
irgendwann sticht jede mücke zur falschen zeit am falschen ort
das falsche fleisch
im netz der weltenspinne sind sie gefangen
erlegen süssem duft und fleisches verlangen
unterwegs sind sie, die herren und damen
verwickelt in allerlei künste und dramen
auf gefährlichen vereisten lebenswegen
eingehüllt in düster herzschmerzbeben
so hängt euer leben an einem faden
nicht seiden, mit stahl ist sein eigen geladen
von dem ihr weg nicht könnt nicht wollt
warum auch, die spinne sorgt für euch, als sold
fordert sie viel, es ist eure seele
doch kümmerts euch nicht, solang‘s an nichts fehle
der spinne gift den alltag kürt
die ihr fürchtet erst wenn ihr die zangen spürt
ihr biss lässt euch ein einzig mal aufbäumen
doch kein geschenk ohne den lohn zu versäumen
ihr denkt der tod, dass es ihn freut
dass er vergisst auf ewig heut
an euren herzen anzuklopfen
nur narren dient solch prahlen protzen
ihr könntet euch retten, wenn sie sich paart, es packt
doch seid ihr derart verzückt vom zeugungsakt
dass ihr vergesst, er führt euch zu tode
kein zappeln bewegen sich wehren ist mode
wer‘s tut dient eher als nahrung als wirt
so spielt ihr totenstille bis das spiel ernst wird
es gab sie, rebellen, im kampf mut bewiesen
die spinne trägt narben, hat stets gut gespiesen
auch ich hänge fest, auch ich bin im netz
gefangen, nicht hilflos, ich kenn ihr gesetz
ich halte mich ruhig, bin in nichts verliebt
sie weiss noch nicht, dass es mich gibt
eines tages lock ich sie her
reiss kräftig an fäden und stell mich quer
lass alles in mir nach aussen sich häuten
sie wird kommen und zum dinner läuten
ein letztes mal die klauen stellen
zu laben an der opfer quellen
gierig um den frass wetteifern
und lächelnd in die falle geifern
hab‘s von den toten geflüstert gehört
die an den strassen gesägt, sie zerstört
nichts davon hätt was erbracht
man nehme sich davor in acht
die weltenspinne schleiche gerne
wenn‘s sein muss, auch weit in die ferne
auf nebenweg und hinterhalt
dunkle pfade grässlich kalt
der plan, er ist, ich lege mich nackt
unter meine feinde, als erster akt
denn beisst sie dort, beisst sie in schleim
klebrig vermögen eigenheim
mein kettenhemd heisst schlips krawatte
das nie genug charakter hatte
und beisst sie tief in mich hinein
trifft sie kein herz, trifft nur auf stein
doch es gibt mehr und das ist gift
die falschheit gezaubert in bild und schrift
ich lebte unter menschen, ein wesen wohlgesinnt
das nur für sich selber opfer bringt
so bin ich getarnt in dunkel und licht
für augen blind, man hört mich nicht
alleine, ohne ein heer von beratern
fliesst menschengift durch meine adern
vollgepumpt bin ich damit
bereit für einen teufelsritt
und wenn sie mich erreicht und beisst
der schmerz mich fast in stücke reisst
so bin ich doch im hier und heut
ich schrei‘s heraus zu meiner freud
gekommen, nein, nicht allein
freunde hab ich, von bier und wein
mitgebracht aus einer welt
dort wo herrscht die gier, das geld
hungrige kröten und magere geier
sanft anzusehen, doch hinter dem schleier
grausam ohne scham besessen
götter, die in der not auch götter fressen
hass und mord, es donnert blitzt
grosses chaos, blut das spritzt
niemand mehr da, der die spinne noch lobt
die schlacht um die herrschaft, sie wütet sie tobt
für sie, ja die spinne, wird es jetzt knapp
was kümmert es mich, ich seile mich ab
unten dann leg ich ein feuer
lass sie schmoren, diese ungeheuer
die glauben an hölle und ich sei das tier
wegen dem bisschen wärme und teufel in mir
sie mag mir gelingen, diese schlacht und hetz
es möge zerreissen, das weltennetz
sie möge fallen, die weltenspinne
all ihre lügen, die toten, gewinne
und möge der mensch sich endlich besinnen
sein eigen netz und glück zu spinnen
das ist es doch, wofür ihr kämpft
euer eigen glück hochhebt und fremdes dämpft
dafür wollt ihr eure babys stillen
ihr wollt nicht frei sein um der freiheit willen
ihr wollt frei sein um andere zu bespinnen
sie locken in den schleim eurer pläne und gewinnen
die menschen, sie spinnen in der tat
lieben sich täglich schlag für schlag
doch sind menschen im geist nicht besonders beweglich
und das was sie seele nennen, ist auch nicht redlich
ihr werdet euch wieder wickeln und binden
und gegenseitig fressen von vorne und hinten
da hilft auch kein kampf der götter mehr
nicht tote rebellen, kein kuss, kein gewehr
so wird es ein ende wie immer sein
man will sie alle retten
die guten und die netten
und rettet doch nur sich allein
angst vor diesem und jenem
angst vor der angst vor diesem und jenem
angst auch vor dem mut von diesem und jenem
aber sehr tapfer darin
dieses und jenes immer wieder derart zu erschrecken
dass es einfach nicht hinhaut, einzugestehen
dass spiegelbilder sich nicht fürchten können
ohne dass dieses oder jenes in den spiegel schaut
ich versuchte, ein mann zu sein
aber die emanzen fanden das gar nicht gut
dann versuchte ich, eine frau zu sein
aber die gesellschaft sagte, ich sei krank
später versuchte ich, ein kind zu sein
aber die erwachsenen wollten mich in die klapse stecken
dann versuchte ich mich als halbgott
aber der teufel duldet keine konkurrenz
viel später dann, nach einer verjüngungskur durch das leben
versuchte ich es nochmals als mann
nun war ich zwar keine konkurrenz mehr für die jungstiere
aber für die frauen war ich nur noch ein jämmerlicher greis
dem gleich die zeit abläuft
aber der kirche hat‘s gefallen
super jobangebot angekommen
die lieben und brauchen alte männer
für die jungen haben die eh nur einen verwendungszweck
in anbetracht
des kommenden menschenlebens
im menschenkörper mit seinen fünf beschränkten sinnen
gezwungen in die physikalischen naturgesetze des planeten erde
und integriert in die kosmischen gesetze der milchstrasse
in anbetracht
der vielfältigkeit der menschenseelen
des irrsinns menschlichen denkens
der misshandlung der
diesem denken willkürlich und profitgeil unterstellten
tierwelt und pflanzenwelt
des begrabens der natürlichen erdenhaut
und des wahnsinns an mangel von erkenntniskunst
der menschenvölker gegeneinander
in anbetracht
der erzwungenen grenzen
der tödlichen waffen und allgegenwärtigen feindseligkeiten
der unterwerfung des eigenen geschlechts und des anderen sowieso
und der hingabe an den kampflüsternen geist
menschlicher unvernunft
in anbetracht
der kolossalen euphorie
die tieferregend empfunden wird
bei der sich stets fortpflanzenden selbstvernichtung
in anbetracht
der taufe aller unkenntnis
des verschweigens herzlicher schreie
der verleumdung traumhafter fakten
und der allumfassenden trauer mit fehlendem elend
und in anbetracht
der künstlich erzeugten unterschiede
von sein und haben
gut und böse
liebe und hass
fällt es mir ausserordentlich schwer
zuzugeben
in den stand dieses menschenlebens eingetreten zu sein
mit dem freien willen nichtmenschlicher gedankenspiele
also sage ich
in anbetracht der vorgerückten stunde
und in anbetracht der aufmerksamkeit der vielen gleichgültigen
danke
vielen dank
und verrate euch das geheimnis
dass alle macht eures schicksals in euren händen liegt
und was tut ihr?
ihr macht die faust
menschen tun so
als wären sie zu bekloppt dafür
tier zu sein
menschen tun so als wären sie menschen
weil nur menschen das anrecht haben auf die beschränkung
die ihnen geschenkt wurde mit dem spiegelbild
so zu tun als wäre man(n) gott
menschen sind aber keine götter
weil sie nicht menschen sind
und darum sind menschen auch nicht beschränkt
menschen tun nur so als wären sie beschränkt
menschen tun überhaupt den ganzen tag nichts anderes
als nur so zu tun
vom gesetz tapeziert
geistig kastriert
von gott strapaziert
von haus aus kariert
seine freiheit kupiert
herzlich frustriert
seelisch kopiert
sein wille toupiert
erkenntnispaniert
darauf programmiert
dass er anderen pariert
wird nur spekuliert
dass er funktioniert
der mensch
wiese – weise
sie – eis
leben – nebel
koma – amok
lieb – beil
schlaf – falsch
und sprechen in monotonie
alles ist nur sprache
alles ist nur auf ihr verstehen ausgerichtet
und alles benutzt sie als werkzeug
hammer oder leim
dinge zu erschaffen oder zu zerstören
alles begibt sich von geburt an in ihren trichter
und versucht, gemahlen alles zu ernähren
alles ist nur sprache
auch der mensch
der eiserne vorhang wird zerfliessen zu butter
wenn die erweichten hirne sich gestählt haben
an blutkrusten unschuldiger kinder
dann wird er gehoben, die bühne zu schauen
in neuen farben
dann ist es so weit, sich auf die suche zu begeben
nach all den nägeln und dem gras
von der sichel geschnittener seelen und behämmerter toten
mögen hammer und sichel dann nicht mehr in rotem blut getränkt
und auf fahnen gestickt sein
und entschlossenheit nicht mehr mit mauern unterstrichen
oder war das schon die freiheit?
wenn allein die gier nach geld und gewinn
den lauf der zeit regiert
wenn gefühle im sonderangebot reizen
jeder den nächsten zur seite stösst
und lüge das gewissen der wahrheit stellt
dann geht es in die blutzeit
wenn nur noch der soldat überlebt
smog der luft den atem nimmt
berge erzittern
und meere das land verschlingen
wenn kontinente sich zusammentun
um ineinander verbissen sich zu bekriegen
dann ist die blutzeit nahe
wenn draussen und drinnen die kinder weinen
und im fernsehen politiker von erfolg reden
wenn der mensch dem teufel den rang abläuft
und das hahnenwasser in die morgenröte zieht
vorbei an schwarzen seelen
dann steht die blutzeit vor der tür
wenn die sterne der generäle
mit den seelen der menschen poliert werden
und heiligen steinen mehr leben zugesprochen wird
als helfenden händen
wenn millionen mittellose den wenigen mittelgierigen
nur noch als inventar dienen
wenn starke bücher von schwachen köpfen zitiert werden
wenn selbst durch die strassen in flammen
das eis in den herzen nicht taut
und die waffe die geschichte schreibt
dann greift sie ein, die blutzeit
wenn papier besudelt wird
mit nummern die über menschenleben entscheiden
und schicksal sich vor soll und haben verbeugt
wenn sich 08.15 im suff beklagt
er-sie werde nicht verstanden
und die besseren sich an ihrer krawatte und handtasche erhängen
dann wütet die blutzeit unter uns
wenn der letzte baum einer strasse zum opfer fällt
und das letzte blatt ein letztes mal im wind tanzt
wenn fauna und flora uns nur noch nackt und verwundet erregen
wenn das tier sich wieder in die steinzeit zurückzieht
weit weg zu sein vom mensch
und aasgeier drei schichten fahren
dann geht es ihr gut, der blutzeit
wenn die vögel zum letzten flug ansetzen
mit raketen kollidieren
wenn kinder als soldaten und arbeitstiere dienen
die alten in ketten gelegt werden
und der mob lynchgierig über die gerechtigkeit herfällt
wenn grenzsteine verehrt werden
mensch nur noch mit dem barcode ins kaufhaus kann
und schulen sich in kasernen verwandeln
dann sind wir mittendrinn, in der blutzeit
und wenn himmel und hölle vereint
vor der menschheit flüchten
kirchen als waffenlager dienen
auf platz 1 in den charts die nationalhymne steht
todbringende feldherren mit orden überhäuft werden
und ein neues kreuz gefunden wird
menschliches versagen zu segnen
dann bäumt sie sich ein letztes mal auf, die blutzeit
danach
feuer und ruinen, kälte und staub und nacht
menschenregen auf massengräber
und kranke und verwundete die umherirren
geblendet vom eingelösten versprechen
das sich der mensch mit der ersten waffe gab
und auf den knien dankend
dass sie endlich vorbei ist, die blutzeit
weil da kein blut mehr ist
Formel für die praktische Anfertigung von Marionetten:
an der wand hängt ein bild
darauf gemalt ein galgen
am galgen hängt ein strick und am strick hängt ein schurke
am strick hängt ein schurke am galgen im bild an der wand
die wand hängt in einem gerüst
in einem gerüst hängt eine wand mit einem bild eines schurken der an einem strick am galgen hängt
dieses gerüst hängt in einem haus über der erde
die erde hängt im all
und das all hängt an einem faden der an einem finger gottes hängt
an einem finger gottes hängt ein faden an dem das all hängt mit der erde wo in einem haus ein gerüst hängt an dem eine wand hängt an der ein bild hängt mit einem schurken der an einem galgen an einem strick hängt
glaubt ihr wirklich, gott kümmerte sich um jede seiner fingerspitzen?
heute spricht jeder über zukunft
heute spricht jeder von vergangenheit
am meisten reden die
die nur die gegenwart kennen
für die es kein zurück gibt
und noch kein vorwärts geben darf
nur noch über die strasse ihrer worte
berühren sie den zeitgeist
ihr herz aber geht schon lange andere wege
richtung endstation
die besten ziegel sind die sterne
der beste motor sind die beine
der beste chip ist der kopf
die beste mode ist was dir gefällt
der beste tanz ist der den mensch tanzt
der beste weg ist der den mensch geht
die beste liebe ist die die mensch fühlt
und das beste an allem und allem übrigen ist das was dich berührt
so einfach kann das leben sein
aber unsere grössenwahnsinnigen technikfreaks haben vergessen
platz zu lassen für die wiesen und wälder und herzen und menschen
und wenn wir nicht höllisch aufpassen
dann schlafen wir sehr bald alle wieder
unter freiem himmel
und können jeden weg durch zerstörte avenues
fernab von wiesen und wäldern
weil es sie nicht mehr gibt
nur noch in fell und leder gehen
weil die schreie von politikern und militärs das flüstern der kinder
unhörbar in die ewige vergangenheit gebombt haben
es ist verrückt
aber wir fühlen uns hier bloss darum wie im irrenhaus
weil es zu viele gibt die krank spielen
und noch mehr die sich zum arzt berufen fühlen
am morgen lebt der mensch
wegen dem leben
mittags lebt der mensch
für das leben
abends lebt der mensch
um das leben
in der nacht dann stirbt der mensch
als das leben
in der jugend glaubt der mensch
die welt erobern zu müssen
in der lebensmitte glaubt der mensch
die welt erobern zu können
etwas später dann glaubt er
die welt erobert zu haben
es dauert
bis der mensch es versteht
dass nicht er sie
sondern die welt ihn erobert hat
schon mit der geburt
dem tanzenden baum werden die beine amputiert
das denkende hirn wird in einen bleihelm geschweisst
an liebliche finger werden krallen genagelt
der trinkenden flasche wird der säufer entführt
und willigen treppen werden die füsse abgeschossen
glück wird beschnitten mit dem skalpell stumpfer träume
paradiese werden vermietet an dämonen
blutiges brot nährt unbefleckte sinne
künstliches spielzeug verwandelt sich in waffen für grosse kinder
und schiffe kentern in aller welt, aber die erde kann nicht schwimmen
löwen haben brunstzeit, denn die wüste wächst
teppiche fliegen wieder, weil überleben ein märchen wurde
gondeln züchtigen venedig mit süssem durst
plünderer rauben uns den tod
und fuhrmänner reisen um den ganzen kontinent für eine frucht
bäche lieben hexereien und verwandeln sich in sümpfe
kellermeister gehen zur schule auf dem dachboden
kastanien erfreuen kinder, ihre farbe die grossen
spinnen haben getauscht mit menschen
und nur noch die glühbirnen leuchten
stumme streifzüge durch die wildnis erinnern an polterabende
schrottplätze gehen in rente und campieren neben dem altenheim
tiefkühltruhen in den eigenen wänden kann mensch sich sparen
kronleuchter erhellen keine könige mehr
und priester hat der teufel auch
sandmännchen heiratet steinfrauchen und zeugt plastikkids
pilger folgen den schuhen
lippen erregen sich am schweigen
gönner beneiden den misserfolg
und aussätzige heilen die gesunden
es mag menschen geben die nie geboren werden
aber kein toter der nicht gestorben wäre im leben
gebrochen am mensch
die sonne wechselt ihr gesicht
schaut jetzt zu uns über den mond
alle nacht
das tier wechselt jetzt sein gesicht
schaut die natur durch menschenaugen
jeden tag
der mensch wechselt jetzt sein gesicht
schaut seine welt durch eine maske
ein leben lang
der teufel wechselt jetzt sein gesicht
schaut durch die herzen aller wesen
alle ewigkeit
nur die götter haben vergessen
ihre gesichter zu wechseln
seit ihnen der wachs geschmolzen ist
wir haben rechnen gelernt
die summe der persönlichkeit
in der währung der zahlen zu begleichen
wir haben es nur nicht gelernt zu bezahlen
was sich nicht in zahlen rechnen lässt
wir haben sprechen gelernt
die worte der schreie
in der sprache des schweigens zu entschlüsseln
wir haben es nur nicht gelernt darüber zu reden
was sich der sprache entzieht
wir haben zu leben gelernt
von lehrern die vom tod gezeugt
uns nur noch im sterben voraus waren
weil wir heute den lehrern nicht mehr hinterher leben
wir haben sie überholt und müssen nun von uns selbst lernen
aber was willst du lernen, wenn da nichts ist
und du es erkennst daran, dass sie davon reden, reden, reden
und nichts passiert, das nicht auch ohne ihr reden passiert wäre
wenn du soweit bist, dann musst du gehen dorthin wo du hingehörst
und sein was du bist
komm, du bist ein unikat, sei ein ion
verbrannte nacht
tote seelen auf der suche nach leben
der geburt in die waffe blicken
hols der teufel brings ein gott
der mensch erfriert den tag
kinder sind die lachenden dritten
die familie die leidende null
schulen verpacken teenager in bücher und apps
berufe lehren uns das fürchten
und die rente stiehlt uns die jugend
die wüsten haben sich ausgeweint
die wasser des geistes sind verdunstet
zu nebel vor aller schiffe ausguck
nur neptun triumphiert mit dem dreizack
aufrüsten, abschlachten und die schlafende mitte
werwölfe reissen schafe
und schafe reissen sich um hirten
nur für die kühe gibts den stall
weil milch fliessen muss wie das blut
und dürstets uns nicht alle?
ihr wart nicht krank
ihr wart die krankheit
und wir, in unserem wahn, ein guter mensch zu sein
wir waren eure genesung
und so wurdet ihr zur gesundheit, an der sich viele infizierten
dann habt ihr häuser gebaut für die kranken
habt sie vermietet an die gesunden
und gewartet bis sie starben
und dann das erbe angetreten
heute wissen wir‘s
wir sind alle krank