Die Welt des Weins im Piemont - Lina Brun - E-Book

Die Welt des Weins im Piemont E-Book

Lina Brun

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Beschreibung

Der Wein und seine Geschichte vom Altertum bis heute. Wie entsteht Wein?
Der Weinrebenzyklus und die Arbeit im Weinberg, die Weinherstellung und die Veredelung in der Kellerei.
Die wichtigsten Rebsorten Italiens sowie der Welt. Das Etikett und die Degustation.
Wie soll man Wein für den eigenen Keller und im Restaurant aussuchen?
Ein ansprechender Text: knapp gehalten, doch komplett und genau.
Und er vergisst nicht die Geschichte, die Darreichung und die kulinarische Kopplung.

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DIE WELT DES WEINS

im Piemont

Sandro Minella & Lina Brun

edizioni_Lina Brun

Titel: DIE WELT DES WEINS IM PIEMONT

Autoren Lina BRUN & Sandro MINELLA

Übersetzung: aus dem Italienischen von CLAUDIA SABI-NE di LUZIO

Via Cardinal Maurizio, 12

10131 Torino - Italy

www.edizionilinabrun.it

[email protected]

ISBN 97888312331309

© Lina Brun 2023

Prima Edizione cartacea 2010

ISBN 9788887846331

Der Wein und seine Geschichte vom Altertum bis heute.

Wie entsteht Wein?

Der Weinrebenzyklus und die Arbeit im Weinberg,

die Weinherstellung

und die Veredelung in der Kellerei.

Die wichtigsten Rebsorten Italiens sowie der Welt.

Das Etikett und die Degustation.

Wie soll man Wein für den eigenen Keller und im Restaurant aus-suchen?

Ein ansprechender Text: knapp gehalten,

doch komplett und genau.

Und er vergisst nicht die Geschichte,

die Darreichung und die kulinarische Kopplung.

Sandro Minella & Lina Brun

Die Welt des Weins

im Piemont

Die Geschichte

des Weins

Der Wein hat eine sehr alte Geschichte.

Der Fund einiger Samen im Kaukasus, die auf 8000 v. Chr. zurückreichen, lässt auf frühe Anfänge des Weinbaus schließen. Diese Datierung ist allerdings nicht gesichert.

Als sicher hingegen gilt das Auftauchen der vitis viniferaum 5000 v. Chr. in Mesopotamien.

Wenn es sich hier um die Anfänge des Weinreben-Anbaus handelt, so können wir vom gleichzeitigen Entstehen des Weinsausgehen.

In der Tat kann der Gärungsprozess anhand der Hefereste an der Schale, bereits bei überreifen, in einem Behälter gesammelten Weinbeeren beginnen.

Wein entsteht – im Gegensatz zu Getränken wie Bier – von selbst.

Der Mensch greift nur ein, um das Ergebnis dieses natürlichen Prozesses zu optimieren.

Man kann sich daher leicht vorstellen, warum in der Antike der Wein nicht menschlichem, sondern göttlichem Ursprung zugesprochen war:

Man denke hier an den Mythos von Dionysos/Bacchus.

Das Begriff Weinselbst könnte dem sanskritischen Wort venas(Liebe) entstammen, woraus auch Venushervorgeht.

Vielleicht erschien gerade deswegen der Wein seit jeher in Verbindung mit Versöhnungsriten und -festen und blieb

Rhyton in Form eines Widderkopfes.

IV. Jahrhundert v. Chr., Appulien

Museo Martini Foto: Filippo Gallino

während der ersten Jahrtausende Vorrecht der religiösen und politischen Eliten.

Die antikenÄgypterhinterließen uns in Form von Inschrif-ten und Freskogemälden in Gräbern als erstes Volk Zeugnis-se über Wein.

Diese zeigen deutlich den Anbau von niedrigen, dicht be-wachsenen Weinlauben, die geeignet waren, die Bodenwär-me zu fangen und zugleich die Reben vor der starken Sonne-neinstrahlung zu schützen.

Der Gärungsprozess sah das Aufkochen des Mostes vor.

Dieser wurde dann in Behältern mit einem durchbohrten Korken aufbewahrt, durch den Kohlendioxyd entweichen konnte.

Später trugen die antiken Griechenzur Verbreitung der Weinkultur bei. Sie beschäftigten sich mit unterschiedlichen Rebsorten und Techniken der Weinherstellung.

Der Wein wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Kultur und des Lebensstils: durch Feste zu Ehren Dionysos, durch die Raffinesse, mit der er kredenzt wurde, und durch seinen Versöhnung stiftenden Gebrauch im Krieg.

Dolien und Anphoren eines römischen Weinkellers

Museo Martini für Geschichte der Weinbaukunde.

Foto Gianluigi Scarfiotti

Homerzufolge kam der beste Wein von der Insel Lemnos.

Er beschreibt ihn als wohlriechend und fruchtig.

Der griechische Wein war, dank des mediterranen Klimas, ziemlich stark und intensiv.

Daher wurde er mit Wasser oder Honig, der ihn süßer ma-chen sollte, gemischt.

Zur Konservierung, vor allem während des Transports auf Schiffen, wurde er mit Harzen gemischt.

Die antiken Römerbegannen um das 2. Jahrhundert v. Chr., mithilfe der Erfindung der Veredlung, die Weinproduktion zu vermehren und in großem Umfang Handel zu betreiben.

Viele wichtige Autoren wie Pliniusund Columellaschrieben über den Weinanbau und führten die Idee der Qualität ein, die an den niedrigen Ertrag eines Weinbergs gebunden ist (die angegebenen Werte sind den für Qualitätswein obligatorischen Ertragswerten heutzutage unglaublich ähnlich).

Sie erkannten zudem die Bedeutung, welche in der Idee des Mikrogebietsliegt, d. h. die unterschiedlichen Eigenschaften eines Weinstocks aufgrund des Bodens und des Mikroklimas,

in dem der Wein angebaut wird.

Die Römer bauten Wein vor allem im Zentrum und im Süden der Halbinsel an. Als bester Wein wurde der Falernoangesehen, der von ihnen für unsterblich gehalten und bis zu 200 Jahren aufbewahrt wurde.

Der Wein wurde oft mit Beeren verschnitten (conditum), sowie mit Wasser und Honig vermischt.

Der Geschmack dürfte daher dem heutigen Vermoutgeähnelt haben.

Mit dem Ende des römischen Reiches und dem anfänglichen Christentumnimmt der Wein eine Funktion im Gottesdienst ein.

Seine Herstellung bleibt Vorrecht der Kirche, besonders der Klöster, den einzigen Orten, an denen einschlägige lateinische Texte gelesen und somit die antike Weinbaupraxis überliefert wurde.

Die Benediktinerbeginnen, die Böden hinsichtlich ihrer Eignung für den Weinbau zu untersuchen (die Côte d’Orwird in Untergebiete aufgeteilt).

Im Mittelalterersetzt der Wein, der einen niedrigen Alkoholgehalt und eine geringe Alterungskapazität besitzt, als alternatives, hygienischeres Nahrungsmittel bzw. Getränk das

Zwei Hochzeitskelche.

Nürnberg, ca. 1600.

Museo Martini für Geschichte der Weinbaukunde.

Foto Gianluigi Scarfiotti

Wasser.

In der Renaissancerücken die Höfe und das Papsttum in den Mittelpunkt des kulturellen Lebens, und der Wein wird für diese Elitenzu einem immer raffinierteren und exklusiven Genuss- und Luxusgut.

Im17. und im 18. Jahrhundertvervielfacht sich die Produktion von Qualitätsweinen in Frankreich.

Die Macht der französischen Handelsflotte ermöglicht einen weltweiten Export. In dieser Zeit wird in Englandeine Methode

entwickelt, den Wein auch in der Flasche gären zu lassen, so dass ein sprudelnder Wein entsteht.

Gleichzeitig stellt man ausreichend robuste Glasflaschen her, die dem dabei entstehenden Druck standhalten können.

Diese Technik wird vom Mönch Dom Perignonverfeinert und ist der Ursprung der sogenannten Champenoise-Methodeund des Mythos des Champagners, der zum bevorzugten Wein sowohl am Hof des Sonnenkönigsals auch an allen anderen europäischen Höfen wird.

Kürzlich wurde die Hypothese aufgestellt, dass diese Methode einem italienischen Mönch namens Francesco Sacchibereits im 14. Jahrhundert bekannt gewesen sei.

Italienzeigt sich den Veränderungen nicht gewachsen: nicht nur infolge der Dekadenz an den Höfen, sondern auch

Der Champagnerkelch

Nach der Legende hat der Kelch seinen Ursprung im Abdruck einer Brust der Marquise von Pompadour, der Favoritin von Ludwig XIV.

wegen anhaltender Debatten der während der Renaissance gegründeten Weinakademien über unterschiedliche in Weintraktaten vertretene Theorien.

Die Landbevölkerung hingegen blieb im Rückstand und im Analphabetismus stecken.

1856 wurde Louis Pasteur beauftragt, eine Methode zu erfinden, welche die Säuerung des Weins verhindert.

Dabei entdeckte er die Existenz sowohl von guterHefe, die den Most gären ließ, als von schlechter, durch die er sauer wird.

Letztere konnte durch Wärmezufuhr unschädlich gemacht werden.

Dieser Prozess wurde ihm zu Ehren Pasteurisierungbenannt.

Er wird bis heute zur Sterilisierung zahlreicher Lebensmittel genutzt.

Das 19. Jahrhundert bringt allerdings nicht nur technischen Fortschritt, sondern auch drei große Plagen.

Die erste war um 1840 der Mehltau, auch weißes Übelgenannt.

Um den Mehltau zu bekämpfen, führten einige Weinbauern amerikanische Weinreben nach Europa ein, die immun waren.

Dieses Heilmittel hatte jedoch schlimme Folgen, denn gemeinsam mit den Trauben wurde auch die Zwerglaus eingeführt, die mit wenigen Ausnahmen die Weinberge in der ganzen Welt zerstörte.

Nach diversen gescheiterten Versuchen sowie der Mobilisierung bester Universitäten entdeckte man schließlich ein Gegengift: Die europäischen Weinreben wurden auf die amerikanischen aufgepfropft, welche gegen das Insekt resistent waren.

Diese Lösung, die im Laufe der Jahre perfektioniert wurde, erwies sich zwar als erfolgreich im Kampf gegen die Zwerglaus, doch führten die Unterlagen eine dritte Plage, die Peronospora, mit sich.

Seit 1878 begann sich diese in Frankreichauszubreiten, und erst 1885 wurde ein tatsächlich hilfreiches chemisches Heilmittel gefunden: die sogenannte Bordelaiser Brühe.

Diese war die erste Nutzung einer darauffolgenden Reihe von Syntheseprodukten, die mit unterschiedlichen Resultaten –

eingedämmt durch Gesundheitsschutz- und Qualitätsnormen – den Weinbau und die Weinbaukunde während des ganzen 20. Jahrhundertsprägten.

Der immer intensivere Einsatz solcher Techniken führte im Gegenschlag zur Wiederentdeckung der natürlichen Weine und zur Behauptung umweltverträglicher Techniken, die heute eine der wichtigsten Neuentwicklungen in der Welt des Weins darstellen.

Der Weinbau

Die Weinrebe

Die Weinrebe ist eine Kletterpflanze. Sie gehört zur den Rhamnaceenuntergeordneten Familie der Rebengewächse (Ampelidaceaeoder Vitaceae).

Unter dem Gesichtspunkt des Weinbaus interessiert die Gat-tung Vitis, da gesetzlich einzig die Vitis Viniferafür die Wein-produktion nutzbar ist.

Diese unterteilt sich in zwei Unterarten:

• Vitis Sativa, zur Weinherstellung angebaut

• Vitis Silvestris, eine Wildweinart

Die Rebpflanze besteht aus zwei Teilen:

Ein unterirdischer Teil,bestehend aus dem Wurzelapparat, dessen Aufgaben hauptsächlich in der Bodenverankerung und der Aufnahme von Wasser und Mineralien liegen.

Ein überirdischer Teil, d. h. die sichtbare Pflanze oberhalb des Bodens, welche aus Stammoder Stock, Reblingenund Blätternbesteht.

Der Stammdient zum Halt der Pflanze.

Die Reblingesind die Triebe, welche die Blätter, Reb-sprösslinge und Traubenstützen.

Rebsprösslinge

Die Rebsprösslingedienen dazu, der Pflanze an natürli-chen oder künstlichen Stützen Halt zu verschaffen.

Blatt

Traube

Die Blätter vollziehen den Prozess der Photosynthese, welche Sonnenenergie in chemische Energie umwandelt, nämlich Wasser und CO2in Sauerstoff und Kohlehydra-te. Außerdem atmen sie und nehmen Wasser, Salze und weitere Substanzen auf. Aus diesem Grund tragen Trau-ben oftmals etwas im Geschmack mit sich, das auf spezi-fische Substanzen ihres Entstehungsraumes zurückgeht.

Beere