Dinosauriergeschichten - Carola von Kessel - E-Book

Dinosauriergeschichten E-Book

Carola von Kessel

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Beschreibung

12 Geschichten über große und kleine Dinos - einfühlsam erzählt und realistisch illustriert Komm mit in die Welt der großen und kleinen Dinosaurier und erlebe jede Menge spannende Abenteuer! Was ist nur mit den Palmwedeln passiert, die der Brachiosaurus Balduin dem Allosaurus Alwin jeden Morgen zu seinem Schlafplatz bringt? Wie wird man ein echter Tyrannosaurus fragen sich die Brüder Theo und Torben. Kann die Apatosaurier-Herde eine neue Heimat finden und den hungrigen Megalosaurus Marvin in die Flucht schlagen? Wer gewinnt die große "Dinolympiade"? Der große Mamenchisaurus Max, der Dilophosaurus Diego oder doch das kleine Beuteltier-Mädchen Bianca? Und was lernen die beiden Gorgosaurier Gero und Goswin bei ihrer ersten Jagd? 12 spannende und abenteuerliche Vorlesegeschichten für alle Dinofans. Kindgerecht erzählt und mit vielen tollen Bildern ausgestattet. Die Dinosaurier sehen aus, als kämen sie von der Urzeit direkt ins Kinderzimmer. Von der Länge her perfekt geeignet als Gute-Nacht-Geschichte. Ein ganz besonderer Geschichtenschatz für Kinder ab 5 Jahren, die sich für Dinosaurier interessieren. - 12 lustig und spannend erzählte Abenteuergeschichten rund um die großen und kleinen Urzeitbewohner - Realistisch illustrierte Dinosaurier als Hauptfiguren der Geschichten - Eignen sich auch hervorragend als Gute-Nacht-Geschichten zum Vorlesen - Mit Dino-Steckbriefen am Ende

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Seitenzahl: 89

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DinosaurierGeschichten

Wie wird man ein echter Tyrannosaurus rex, fragen sich die beiden Brüder Theo und Torben. Kann der kleine Apatosaurus Alex seiner Herde helfen, eine neue Heimat zu finden? Schaffen es die Meeressaurier Eddy und Kai, den verfressenen Mosasaurus Mario loszuwerden?

Und was lernen die beiden Gorgosaurier Gero und Goswin bei ihrer ersten Jagd?

12 spannende und abenteuerliche Dino-Geschichten führen Dinosaurierfreunde mitten hinein in die Urzeit. Die realistischen Illustrationen der kleinen und großen Pflanzen- und Fleischfresser und Urzeitlandschaften machen dieses Buch zu einem ganz besonderen Geschichtenschatz für Kinder ab 5 Jahren.

Mit Dino-Steckbriefen

© Schwager & Steinlein Verlag GmbH

Emil-Hoffmann-Straße 1, D-50996 Köln

Text: Carola von Kessel

Illustrationen: Annalisa und Marina DuranteSatz und Gestaltung: Anne Völpel

Redaktion: Bettina Menzel

Gesamtherstellung: Schwager & Steinlein Verlag GmbHAlle Rechte vorbehalten

www.schwager-steinlein-verlag.deeISBN: 978-3-8155-6918-4

Inhalt

Ein rätselhafter Diebstahl

Ein echter Tyrannosaurus

Ein Freund für Paul

Ein spannender Ausflug

Die neue Heimat

Freunde für immer

Die Dinolympiade

Ein falsches Versprechen

Die erste Jagd

Eine Familie für Aaron

Eine nasse Überraschung

Papa ist der Beste!

Dino - Steckbriefe

Ein rätselhafter Diebstahl

Es war ein heißer Sommertag. Die Sonne brannte vom Himmel, und es wehte kein Lüftchen.

Am Ufer eines kleinen Sees schwirrten einige Libellen durch die Luft, und ab und zu sprang ein Fisch aus dem Wasser. Ansonsten regte sich nichts.

Der Brachiosaurus Balduin lag in der Sonne und döste vor sich hin. Aber was war das? Auf einmal hörte er ein seltsames Geräusch. Es klang wie Donnergrollen. Doch am Himmel war nirgendwo eine Gewitterwolke zu sehen.

Balduin gähnte und wollte gerade wieder die Augen schließen, als das Geräusch zum zweiten Mal ertönte. Und diesmal hörte Balduin noch etwas: das Fauchen eines Allosaurus!

Jetzt war Balduin hellwach. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sah sich aufmerksam um. Wenn Balduin seinen langen Hals streckte, konnte er sogar über die Baumwipfel blicken.

Bald entdeckte er, woher die seltsamen Geräusche kamen. Der Allosarus Alwin stand einem fremden Stegosaurus gegenüber.

Alwin zeigte seine spitzen Zähne und ging drohend auf den Stegosaurus zu.

Obwohl der Stegosaurus durch die Platten und Stacheln auf seinem Rücken gut geschützt war, wich er ängstlich zurück.

Balduin beschloss, dem Stegosaurus zu helfen. Rasch lief er zu den beiden Streithähnen hinüber. Gerade knurrte der Stegosaurus laut. Jetzt wusste Alwin, was er vorhin gehört hatte: Das tiefe Knurren des Stegosaurus klang wie Donnergrollen!

Der Allosaurus und der Stegosaurus blickten Balduin entgegen.

„Du kommst gerade recht“, fauchte der Allosaurus. „Dieser Typ hier hat meine Palmwedel geklaut.“

„Aber ich habe damit nichts zu tun!“, behauptete der Stegosaurus und klapperte mit seinen Hornplatten.

„Ach nein?“ Alwin funkelte ihn wütend an. „Und was hast du dann in der Nähe meines Ruheplatzes zu suchen?“

„Ich wollte nur am See etwas Wasser trinken“, erklärte der Stegosaurus. „Deinen Schlafplatz habe ich nicht einmal gesehen.“

Doch Alwin glaubte ihm kein Wort.

Balduin überlegte blitzschnell. Mit seinem scharfen Gebiss konnte Alwin den Stegosaurus ernsthaft verletzen. Also musste Balduin erst einmal Alwin besänftigen. Eilig rupfte er ein paar weiche Palmwedel von einem Baum ab und legte sie vor dem Allosaurus auf den Boden.

„Hier hast du ein neues Polster für deinen Schlafplatz“, sagte Balduin beruhigend. „Was ist denn passiert?“

Alwin polsterte seinen Ruheplatz mit den Palmwedeln aus. „Vorhin war ich auf Beutefang“, knurrte er. „Und als ich zurückkam, hatte jemand meinen Schlafplatz leer geräumt.“

„Ich war es wirklich nicht“, beteuerte der Stegosaurus noch einmal.

Alwin ließ sich ächzend auf dem Lager aus Palmwedeln nieder. „Du hast Glück, dass ich mich gerade satt gefressen habe“, sagte er zu dem Stegosaurus und gähnte. „Am besten verschwindest du aus unserer Gegend.“

Das ließ sich der Stegosaurus nicht zweimal sagen. Er warf Balduin noch einen dankbaren Blick zu und lief dann schnell davon.

Am nächsten Morgen stand Balduin wie immer ganz früh auf. Kurz nach Sonnenaufgang war die Luft noch angenehm kühl, und die Palmfarne waren mit leichtem Morgentau benetzt. Vorsichtig rupfte er einige davon ab und brachte sie zum Lager von Alwin.

Der Allosaurus selbst kam nicht an die hohen Blätter heran. Doch Alwin liebte es, auf den weichen Palmwedeln zu liegen. Deshalb hatte er dem Brachiosaurus Balduin eines Tages einen Vorschlag gemacht: Balduin sollte jeden Morgen frische Pflanzenteile für Alwins Ruheplatz pflücken. Im Gegenzug versprach der Allosaurus, Balduin nichts anzutun.

Das war viel wert, denn Alwin zählte zu den Fleischfressern und hatte äußerst kräftige Kiefer, mit denen er auch einen Brachiosaurus wie Balduin packen konnte.

Daran dachte Balduin, während er wie jeden Morgen die welken, piksenden Palmwedel vom Vortag aus Alwins Lager entfernte und den Schlafplatz mit frisch gepflückten, weichen Blättern auspolsterte.

Die Entsorgung der alten Pflanzenteile fiel Balduin leicht. Er war nämlich ein Pflanzenfresser. Und da er ohnehin noch nicht gefrühstückt hatte, fraß er die Blätter vom Vortag einfach auf.

Dabei fiel ihm der seltsame Vorfall von gestern wieder ein. Wohin waren die Palmblätter nur verschwunden?

Wenn es um seinen Schlafplatz ging, verstand Alwin überhaupt keinen Spaß. Er schlief oft schlecht und brauchte ein weiches Lager, um überhaupt zur Ruhe zu kommen.

Balduin schwenkte seinen langen Hals in alle Richtungen und sah sich um. So weit er blicken konnte, war kein anderer Dinosaurier zu sehen. Nur ein paar Fliegen summten träge zwischen den warmen Steinen am See herum.

Zeit für ein Nickerchen! Balduin suchte sich einen schattigen Platz neben einem Felsen. Der Boden staubte, als sich der gewaltige Dinosaurier niederließ. Dann schloss der Brachiosaurus die Augen und war im gleichen Moment schon eingeschlafen.

Balduin träumte gerade von einem kühlen Regenguss, als ihn das wütende Gebrüll von Alwin aus dem Schlaf riss. Der Allosaurus stand dicht vor Balduin, und seine Augen funkelten zornig.

„Steh gefälligst auf und kümmere dich um meine Palmwedel!“, polterte Alwin, und seine Zähne blitzten gefährlich. „Mein Schlafplatz ist schon wieder leer! Hast du etwa unsere Vereinbarung vergessen?“

„Aber ich habe heute Morgen frische Palmwedel zu deinem Schlafplatz gebracht“, versicherte Balduin und richtete sich auf.

„Ach ja?“ Misstrauisch blickte der Allosaurus ihn an. Eilig trabte Balduin zu einer Baumgruppe hinüber und rupfte neue Palmwedel ab.

„Hier bitte“, sagte er zu Alwin. „Offensichtlich klaut irgendjemand die Blätter. Aber wer kann das sein?“

Statt einer Antwort gähnte der Allosaurus nur ausgiebig und kümmerte sich um sein Lager.

„Morgen muss das wieder besser klappen“, murmelte er, während er sich niederließ. „Sonst gibt es richtig Ärger, das verspreche ich dir!“ Wenige Sekunden später war Alwin eingeschlafen.

Nachdenklich blickte Balduin auf den schlafenden Allosaurus. Was ging hier vor? Wer klaute die Blätter von Alwins Schlafplatz?

Balduin beschloss, sich am nächsten Morgen auf die Lauer zu legen. Nur so konnte er herausfinden, was mit den Palmwedeln geschah!

Am nächsten Morgen wartete Balduin, bis Alwin zu seinem üblichen Streifzug durch die Wildnis aufgebrochen war. Sorgfältig polsterte der Brachiosaurus die Schlafstelle des Allosaurus aus und sah sich nach allen Seiten um. Weit und breit war niemand zu sehen.

Balduin ließ sich hinter einem großen Felsen nieder. Von hier aus hatte er einen guten Überblick. Eine Zeit lang tat sich gar nichts. Die Sonne brannte bereits vom Himmel, als der Scelidosaurus Simon vorbeikam. Flink lief er zum Seeufer, um dort zu trinken. Danach zog er weiter, ohne sich um Alwins Lager zu kümmern.

Kurz darauf hörte Balduin ein seltsames Krächzen. Es kam von oben, und als der Brachiosaurus zum Himmel hinaufblickte, entdeckte er dort den Archäopteryx Abraxas. Der Urvogel drehte eine Runde über dem Tal und schoss dann mit geöffnetem Schnabel auf Alwins Lager zu!

Balduin sprang auf. Mit zwei großen Sprüngen war er bei Alwins Ruheplatz und ertappte den Archäopteryx dabei, wie er gerade die frischen Farnblätter zusammenraffte.

„He, hör mal!“, rief Balduin. „Die Farne gehören nicht dir!“

Abraxas flatterte erschrocken hoch, wobei er einige Federn verlor.

„Ich brauche den Farn für mein Nest“, erklärte er. „Vor Trockenheit hält es nicht richtig zusammen. Meine Frau kann überhaupt nicht mehr schlafen, weil sie sich solche Sorgen um unsere Eier macht. Ich muss das Nest jeden Tag mit frischen Farnblättern flicken. Aber ich kann die Blätter nicht selbst abpflücken. Dafür reicht meine Kraft nicht aus.“

Das verstand Balduin. Er dachte gerade über eine Lösung nach, als eine Archäopteryx-Feder durch die Luft trudelte und auf seiner Nase liegen blieb. Nanu – wie weich die Feder war!

Plötzlich hatte Balduin eine Idee. „Sag mal – hast du vielleicht noch mehr von diesen weichen Federn?“, wollte er von dem Archäopteryx wissen.

„Na klar“, erwiderte dieser. „Unter unserem Nest liegt ein ganzer Haufen davon. Du kannst sie gerne haben, wenn du willst.“

Das ließ Balduin sich nicht zweimal sagen. Er überließ dem Archäopteryx die frischen Blätter und folgte ihm zu seinem Nest. Dort sammelte Balduin jede Menge Federn ein.

Mit den Federn eilte der Brachiosaurus zum Schlafplatz von Alwin. Gerade noch rechtzeitig, denn der Allosaurus näherte sich bereits vom anderen Seeufer her.

Als Alwin bei seiner Schlafstelle ankam, traute er seinen Augen kaum. Der Boden war mit bunten Federn ausgepolstert!

„Was soll das?“, meckerte er. „Ich will meinen Farn wiederhaben!“

Aber Balduin erwiderte: „Probiere die Federn doch erst einmal aus. Wenn du morgen immer noch lieber Farn haben willst, dann bekommst du ihn auch.“

Am nächsten Morgen schlief der Allosaurus viel länger als sonst. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Alwin sich endlich aufrappelte. „Die Federn sind viel besser als der Farn“, stellte er fest. „Balduin, du besorgst mir jetzt jeden Tag frische Federn.“

Der Brachiosaurus nickte nur. Sollte Alwin ruhig denken, dass auch Federn welkten!

Von nun an brachte Balduin jeden Morgen ein paar Palmwedel zum Nest der Archäopteryx-Familie. Das hatte er Abraxas versprochen. Jetzt hatte der Urvogel ein sicheres Nest für seinen Nachwuchs. Im Gegenzug gab der Archäopteryx Balduin immer mal wieder neue Federn, und so lebten sie friedlich zusammen.

Das Beste aber war, dass der Allosaurus Alwin von nun an viel bessere Laune hatte als früher – denn auf den Archäopteryx-Federn schlief er einfach himmlisch!

Ein echter Tyrannosaurus

„Na, Kleiner?“ Der Tyrannosaurus rex Theo klopfte seinem kleinen Bruder Torben kräftig auf den Rücken. „Hast du Lust auf ein Abenteuer?“

Torben schnappte nach Luft. „Musst du immer so grob sein?“, stöhnte er.

„Na klar.“ Theo grinste, wobei seine langen, spitzen Zähne zum Vorschein kamen. „Ich bin nun mal einer der stärksten Dinos weit und breit. Du solltest dich langsam an meine Kraft gewöhnen.“

Torben erwiderte: „Warum gewöhnst du dich nicht einfach daran, dass ich solche Hiebe nicht mag?“

Am Fluss stillten Torben und Theo erst einmal ihren Durst. Ihre Spiegelbilder zeigten, wie unterschiedlich die Brüder aussahen. Theos Haut war braun gefärbt, während sein jüngerer Bruder Torben grünlich schimmerte.

„Schau dir nur dein Spiegelbild an!“, lachte Theo. „Du bist ja noch ganz grün hinter den Ohren!“