DIRTY KISS - Das Vorstellungsgespräch - Vera V. - E-Book
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DIRTY KISS - Das Vorstellungsgespräch E-Book

Vera V.

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Beschreibung

Entfesselt – diese Frauen wollen’s wissen! »DIRTY KISS: Das Vorstellungsgespräch – und andere Geschichten« von Vera V. jetzt als eBook bei dotbooks. Wenn der Alltag grau und kalt ist – wie wär’s mit heißer Leidenschaft? Lena will eigentlich nur ein paar ruhige Tage fern der Heimat genießen – doch auf der Sonneninsel Capri wartet ein höllisch gutaussehender Urlaubsflirt darauf, sie nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen … Der durchtrainierte Fahrradkurier Sven ist es gewohnt, dass Empfangssekretärinnen ihm sehnsüchtige Blicke zuwerfen – aber nun steht er plötzlich vor einer ebenso sinnlichen wie herausfordernden Frau, bei der er selbst schwach werden könnte … Und Britta? Die sucht dringend einen Job. Allerdings hätte sie nie damit gerechnet, welche schamlos-schöne Überraschung sie bei ihrem Vorstellungsgespräch erleben wird! 28 knackig-kurze Sexgeschichten über zufällige Bekanntschaften, Sex mit dem Ex und sinnliche Fantasien, die einfach zu schön sind, um sie zu verschweigen! Jetzt als eBook kaufen und genießen – der erotische Short-Story-Sammelband »DIRTY KISS: Das Vorstellungsgespräch – und andere Geschichten« von Hot-Romance-Queen Vera V.: Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks – der eBook-Verlag.

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Seitenzahl: 339

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Über dieses Buch:

Wenn der Alltag grau und kalt ist – wie wär’s mit heißer Leidenschaft? Lena will eigentlich nur ein paar ruhige Tage fern der Heimat genießen – doch auf der Sonneninsel Capri wartet ein höllisch gutaussehender Urlaubsflirt darauf, sie nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen … Der durchtrainierte Fahrradkurier Sven ist es gewohnt, dass Empfangssekretärinnen ihm sehnsüchtige Blicke zuwerfen – aber nun steht er plötzlich vor einer ebenso sinnlichen wie herausfordernden Frau, bei der er selbst schwach werden könnte … Und Britta? Die sucht dringend einen Job. Allerdings hätte sie nie damit gerechnet, welche schamlos-schöne Überraschung sie bei ihrem Vorstellungsgespräch erleben wird!

24 knackig-kurze Sexgeschichten über zufällige Bekanntschaften, Sex mit dem Ex und sinnliche Fantasien, die einfach zu schön sind, um sie zu verschweigen!

Über die Autorin:

Vera V. ist – so wie auch Jeanette Sanders und Cora Rubin – ein Pseudonym von Vera Hachmeister. Nach ihrem Studium arbeitete sie in der Computerbrache und ist heute als Coach und vor allem als Autorin erfolgreich: Sie veröffentlichte bereits zahlreiche Romane aus dem Romantikgenre, von der humorvollen Liebesgeschichte zum prickelnden Erotikvergnügen. Nach Jahren, die sie auf Teneriffa, in England, Irland und Schottland verbrachte, lebt sie heute wieder in Bayern.

Mehr Informationen finden sich auf ihrer Website: www.vera-hachmeister.de

Bei dotbooks veröffentlichte Vera V. die erotischen Romane »African Desire – Heiße Küsse« und »Hot Weekend – Spiele der Lust« sowie ihre Serie »Dirty Kiss« mit prickelnden Hot-Romance-Geschichten: »Dirty Kiss – Die Genießerin«, »Dirty Kiss – Das Au-Pair-Mädchen«, »Dirty Kiss – Eine heiße Party«, »Dirty Kiss – Amélies kleine Sünden«, »Dirty Kiss – Eine Stunde mit Sergio« und »Dirty Kiss – Die Männerjägerin«. Weitere Bände sind in Vorbereitung.

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eBook-Neuausgabe September 2020

Dieses Buch erschien bereits 2011 unter dem Titel »Entfesselt« bei Blanvalet und später unter dem Titel »Colours of Sex – Entfesselt« bei Weltbild.

Copyright © der Originalausgabe 2011 by Blanvalet Verlag, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Copyright © der Neuausgabe 2020 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung mehrerer Bildmotive von shutterstock/Conrado, Waj, Gluiki

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (ts)

ISBN 978-3-96655-187-8

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Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: [email protected]. Mit herzlichem Gruß: das Team des dotbooks-Verlags

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Vera V.

DIRTY KISS – Das Vorstellungsgespräch

und andere Geschichten

dotbooks.

ÜBER DIESES BUCHEin Vorwort der Autorin

In den Geschichten des Buches geht es um Liebe und um Sex. Kombiniert man beides ebenso lust- wie liebevoll miteinander, entsteht im besten Falle etwas Drittes dabei: heiße Erotik.

Es kann überall und jeden Tag passieren: Eine attraktive Autofahrerin öffnet nach dem Einparken etwas zu ungestüm die Fahrertür – und schon liegt ihr ein Fahrradkurier zu Füßen! Wissen beide etwas aus dieser heiklen Situation zu machen? Sie wissen ...

Eine frustrierte Ehefrau bereitet sich auf ein Vorstellungsgespräch vor – und der Tag endet mit einer lustvollen Überraschung, die ihr ganzes Leben verändern wird.

Eine Fotografin reist nach Paris, um in der »Stadt der Liebe« für eine geplante Ausstellung Liebespaare zu fotografieren. Sie wird fündig, in jeder Hinsicht, entdeckt gar ein wundervolles Geheimnis: Die Liebe hat viele Gesichter ...

Oder die Schuhputzerin in Sydney, die aus ihrem Job das Beste macht – unter den Schreibtischen der Bosse im Finanzdistrikt der Stadt.

Eine Gruppe von vier reiselustigen Ladys macht sich zu einer sommerlichen Island-Hopping-Tour auf. Die ersten Ziele sind Capri und Lesbos. Und die Insel-Gigolos warten bereits.

Wie gesagt: Es kann tatsächlich überall passieren – auf dem Rücken eines Pferdes, im Straßencafé, auf einer wilden Party im vornehmen Londoner Westend, sogar im Cockpit eines Airbus, hoch über den Wolken.

Die Liebe hat eben viele Gesichter – nicht nur in Paris! Ich wünsche Ihnen schöne Lesestunden!

DAS GEHEIMNIS DER SÜNDIGEN BRIEFE

Die spontane Reise nach Paris und die Champagner-Nacht in einem teuren Hotel – Holger ließ sich immer wieder etwas einfallen, um sie zu verführen.

Seit Wochen schon trieb Holger diese Spielchen mit mir. Genauer gesagt, seitdem wir unseren zehnten Hochzeitstag gefeiert hatten. Allmählich allerdings begann mir die Sache auf die Nerven zu gehen. Ich konnte keinen Tag mehr sicher sein, was mich am Abend zuhause erwarten würde. Was anfangs noch für ein überaus angenehmes Prickeln gesorgt hatte, wurde allmählich anstrengend. Immerhin bin ich beruflich auf dem Karrieretrip – und Holger im Übrigen auch. Gut – nach zehn Jahren war unsere Beziehung im letzten Jahr vielleicht ein wenig eingefahren gewesen, es hatte sich eine gewisse Routine eingeschlichen. Allerdings war es eine durchaus angenehme Routine, wenn man bedachte, dass wir beide jeden Arbeitstag bis zu zehn oder zwölf Stunden im Büro verbrachten. Da wünscht man sich ein Zuhause, in dem es ruhig und friedlich zugeht. Natürlich leidet darunter schon mal das Intimleben, sprich der Sex wird weniger, und die Leidenschaft bleibt hin und wieder ganz auf der Strecke. Man kann eben nicht alles haben im Leben.

Als Holger auf einmal mit seinen diversen Spielchen anfing, fand ich das zuerst aufregend, dann süß, schließlich aber fing es an, mir auf den Wecker zu gehen. Und mittlerweile bin ich völlig genervt!

Da war zum Beispiel dieser merkwürdige Liebesbrief, der neulich im Briefkasten gelegen hatte, als ich nach Hause kam. Gewissermaßen Holgers Gesellenstück. Er hatte mir am selben Tag nachmittags noch eine E-Mail ins Büro geschrieben und darin angekündigt, nach Feierabend noch eine Sonderschicht einlegen zu müssen. Das hatte er prächtig eingefädelt, denn so würde nur ich selbst den Brief aus der Post fischen können.

Der Briefumschlag trug keinen Absender – natürlich nicht. Der Adressaufkleber mit meinem Namen Sabina Claussen darauf war säuberlich am Computer getippt und ausgedruckt worden. Ebenso das kurze Schreiben, das unterzeichnet war mit Ein glühender Verehrer.

Kein Name, keine Unterschrift. Also auch keine identifizierbare Handschrift. Holger war ja nicht blöd!

Der Brief begann übrigens wunderschön altmodisch »Meine Sternschnuppe ...«

Nach der Lektüre seufzte ich unwillkürlich, weil es mich traurig machte, wie sehr mich selbst diese zärtlich klingende Anrede nervte. Ich wünschte wirklich, Holger würde mit diesen albernen Spielchen aufhören und endlich wieder in unsere normale Eheroutine zurückfinden. Ich liebte ihn doch, wie er war, wusste er das denn nicht?

Das Flugticket, das mir ein Bote vor einigen Wochen ins Büro brachte, war ja noch ein überraschend origineller und angenehmer Einfall gewesen. Ich hatte mich zwar höllisch beeilen müssen, um zum Flughafen zu kommen und die gebuchte Maschine nach Paris noch zu erreichen – aber dann war es ein supertolles Wochenende geworden.

Holger wartete bereits am Flughafen auf mich. Lässig, mit einer Flasche Champagner in der Hand, kam er mir am Check-in-Schalter entgegengeschlendert. Eine Begrüßungsszene wie im Film. Und ich fühlte mich dann auch prompt wie eine Diva. Umworben, begehrt, bewundert und geliebt. – Tolles Gefühl.

Man darf solche Dinge nur nicht übertreiben, immerhin gewöhnt sich der Mensch allzu schnell an alles und findet es am Ende schließlich öde. Ich konnte und kann noch immer nicht verstehen, wieso Holger das nicht merkt ...?

Die Routine unseres zehnjährigen Ehealltags hat durch dieses Wochenende zweifellos für eine Weile einen neuen Kick bekommen. Darüber kann und will ich mich wirklich nicht beklagen. Besonders im Bett klappte es von da an wieder richtig gut.

Beschwingt vom Schampus, den wir im Flieger getrunken hatten, war ich an jenem Wochenende in purer Verführungslaune. Sobald die Hotelzimmertür hinter uns ins Schloss gefallen war, bekam Holger seine wohlverdiente Belohnung. Ich fühlte mich wie in den ersten frischverliebten Tagen unserer Beziehung. Ich war sexhungrig und heiß auf ihn wie selten zuvor, verwöhnte meinen Liebsten zuerst mit flinker Zunge und heißen Lippen, ehe ich ihm erlaubte, mich von hinten zu nehmen – in Doggie-Stellung. Das liebte Holger nämlich ganz besonders, aber nach einem harten Tag im Büro war ich dazu meistens nicht mehr bereit gewesen. Die Rückenlage verbrauchte bedeutend weniger Energie. Es kam dabei schon mal vor, dass ich mittendrin einnickte und erst wieder wach wurde, wenn Holger kurz vor dem Höhepunkt einige Male heftig in mich stieß. Nun ja, ich denke, viele Ehefrauen kennen das ...

Tja, und in Paris war nun alles ganz anders. Kein Wunder, dass Holger begeistert war.

Übrigens kaufte er mir am nächsten Tag bei einem Stadtbummel ganz zauberhafte und sündhaft teure schwarze Spitzendessous und ein kesses Kostüm. Beides trug ich noch am selben Abend, als mein Mann mich zur Krönung des Tages in ein piekfeines französisches Gourmetrestaurant ausführte.

Noch vor dem Aperitif raunte Holger: »Du siehst einfach zum Anbeißen aus, Schatz!« Seine Stimme klang dabei heiser vor Begierde. Und ich bekam prompt erneut Lust auf ihn und freute mich auf die Nacht.

Beim Dessert verirrten Holgers Augen sich immer öfter in mein Dekolletee. Und noch im Taxi zum Hotel begann er an mir herumzufummeln wie ein verliebter Junge.

Der Taxifahrer beobachtete uns dezent im Rückspiegel. Allerdings nicht dezent genug, denn ich fing seinen Blick auf. Der gut aussehende dunkelhäutige Mann lächelte mir dabei zu, zeigte keinerlei Verlegenheit. Vielmehr drückten sein Blick und sein Lächeln pure Bewunderung aus. Bewunderung für mich! Einmal mehr fühlte ich mich wie eine Diva, der die Männer zu Füßen lagen.

Später im Hotelzimmer, als Holger mich liebte, dachte ich an den attraktiven Taxifahrer, und es kam mir ziemlich heftig bei der Vorstellung, wie sie beide mich gleichzeitig verwöhnten. Holger und der dunkle Franzose mit seinen Glutaugen. Oh ja, diese zweite Nacht in Paris war auch wieder verdammt gut, sogar noch besser als die erste.

Am nächsten Morgen war mein neues Kostüm ziemlich zerknautscht, weil Holger nämlich beim nächsten Mal nicht mehr warten wollte oder konnte, bis wir beide ausgezogen waren. Er hatte mir einfach den Rock nach oben geschoben und das schwarze Spitzending darunter abgestreift, während ich seinen Hosenlatz öffnete und den bereits strammstehenden Soldaten in Gefechtsstellung brachte.

Die Hotelreinigung brachte das Kostüm am nächsten Tag innerhalb kurzer Zeit wieder in Ordnung.

Ich muss immer noch genießerisch schmunzeln, wenn ich an die Tage und Nächte in Paris zurückdenke. Aber das war sozusagen Urlaub gewesen, zur Feier des Hochzeitstages, und im Urlaub darf und sollte die gewohnte Routine unterbrochen werden.

Nun jedoch dieser im Grunde alberne Brief ...

Ich muss dauernd an Dich denken! Du hast eine Ausstrahlung, die mich verrückt macht. Ich kann kaum noch essen oder schlafen. Ich habe auch schon versucht, mich mit anderen Frauen abzulenken, aber das ist ein ganz und gar sinnloses Unterfangen. Ich will nur Dich ...

Nach und nach ging mir der ganze (Un-)Sinn dieses Schreibens erst so richtig auf. Es war eindeutig nicht mehr zum Schmunzeln!

Und was sollte das heißen: »... ich habe auch schon versucht, mich mit anderen Frauen abzulenken«??

Allmählich schien Holger wirklich den Faden zu verlieren! Dieser Satz war absolut geschmacklos! Mit solchen Dingen trieb man doch keine Scherze.

Oder wollte er mich am Ende gar eifersüchtig machen? Um mich noch mehr – oder erneut – anzuheizen?

Auf jeden Fall, mein lieber Mann, werde ich dir auf den Zahn fühlen müssen. Du sollst dich noch wundern, mein Lieber!

Nur wenige Tage darauf lag wieder ein Brief im Postkasten. Und er war sogar noch unverblümter in der Ausdrucksweise ...

Meine Sternschnuppe, weißt Du eigentlich, wie sehr Dein strammer Po in diesen engen hellblauen Jeans, die Du so gerne trägst, mich erregt? Wenn ich die Augen schließe und Dich mir nur darin vorstelle, steht mein gutes Stück schon stramm. Ich bekomme davon eine Erektion, die beinahe schmerzhaft ist. Ich muss den tapferen Soldaten dann auspacken und aus seiner misslichen Lage befreien...

Es folgten schließlich immer eindeutigere Worte und sogar richtig frivole kleine Ferkeleien, die mir beim Lesen unwillkürlich die Schamesröte ins Gesicht trieben.

Okay, die Worte erregten mich zugleich auch, das muss ich ebenfalls zugeben!

Aber letztlich war ich vor allem irritiert. Diese Irritation gewann schließlich die Oberhand, je öfter ich meine Augen über diesen zweiten Brief huschen ließ.

Hier stimmte irgendetwas nicht!

Mein Holger hatte noch nie zuvor irgendwelche literarische Talente oder Neigungen erkennen lassen, er war ein ausgemachter Technikfreak und hatte als Computerspezialist auch den dazu passenden Beruf. Viele Worte zu machen lag ihm nicht, er brachte die Dinge kurz und knapp auf den Punkt.

Dieser Brief hier dagegen – da lief Holger ja zu einer sprachlichen Hochform auf, die ich ihm nie zugetraut hätte.

Ich setzte mich mit dem Brief ins Wohnzimmer, schenkte mir ein Glas Rotwein ein und dachte nach.

Es gab da offensichtlich eine ganz neue Seite an meinem Mann, die mir erst jetzt, nach zehn langen Ehejahren, bekannt und bewusst wurde.

Es ist an der Zeit, Sabina, für eine Reaktion deinerseits! Lass dir etwas einfallen. Etwas, was Holger anmacht und zugleich abstraft! Der Süße muss erkennen, wo seine Grenzen sind. Immerhin willst du den gemütlichen Ehe-Alltag wiederhaben, in dem ihr beide euch so schön eingerichtet hattet. Allmählich wird das hier nämlich zu anstrengend! Außerdem willst du nicht, dass Holger irgendwann einmal völlig über die Stränge schlägt und tatsächlich in den Armen einer anderen Frau landet.

Und so fasste ich einen Plan, den ich gleich am nächsten Wochenende in die Tat umsetzen wollte. Ich würde Holger samt seinem »tapferen strammen Soldaten« auf eine kleine Strafexpedition schicken.

Am nächsten Freitag nach Büroschluss fuhr ich zum Einkaufen in den Supermarkt. Zuhause machte ich dann einen Picknickkorb fertig. Als Holger nach Hause kam, schlug ich ihm vor, zu dem kleinen See zu radeln, wie wir es an den Wochenenden schon häufiger getan hatten.

Holger hatte Bedenken.

»Die Abende werden aber schon kühl, der Hochsommer ist längst vorbei, Sabina«, meinte er. »Du frierst doch so leicht, Schatz!«

Fürsorglich gedacht von dir, mein Lieber! Aber keine Sorge, heute werde ich nicht frieren, mich treibt das Fieber der inneren Anspannung um ...

Ich lachte nur. »Ach was, wir nehmen einfach Decken mit. Und ich ziehe meine engen hellblauen Jeans an, du weißt schon ...«

Holger schaute mich etwas verwirrt an, schließlich jedoch ließ er sich von meiner Begeisterung und Unternehmungslust anstecken.

Während wir Seite an Seite die halbe Stunde bis zum See radelten, lachten und scherzten wir miteinander. Die Bewegung an der frischen Luft tat uns gut, der Stress der Arbeitswoche löste sich in dieser frischen Abendluft im Nu auf.

Wir fanden eine lauschige Stelle. Unter einigen Bäumen und gut versteckt hinter Buschwerk, vor neugierigen Blicken geschützt. Am gegenüberliegenden Ufer war eine Gruppe junger Leute damit beschäftigt, ein Lagerfeuer zu entzünden. Wir hörten sie lachen und johlen, uns jedoch würden sie hier nicht entdecken. Die Stelle war geradezu ideal für meinen Plan.

Ich packte Schinken, Käse, Tomaten, Oliven und frisches Brot aus. Schließlich zauberte ich aus dem Korb auch noch eine Flasche französischen Rotwein hervor. Ich reichte meinem Mann mundgerechte Häppchen, während er die Weingläser auffüllte. Wir ließen es uns schmecken. Die Abendluft war immer noch erstaunlich mild, aber das überraschte mich nicht. Ich hatte im Internet die Wettervorhersage für diesen Freitagabend und unser Gebiet genauestens gecheckt.

Nach dem Picknick begann ich umgehend damit, meinen liebsten Holger zuerst aus seinem bequemen Freizeithemd zu schälen. Er zierte sich zunächst. »Und wenn jemand vorbeikommt?«

»Ach was, hier kommt heute Abend keiner mehr vorbei, und das weißt du auch«, lachte ich und streichelte ihn mit sinnlichen Bewegungen meiner beiden Hände.

Die Wölbung hinter dem Reißverschluss seiner Jeans wuchs immer mächtiger heran, und schließlich gab Holger keuchend jeden Widerstand auf.

»Die jungen Leute dort drüben können uns hier hinter den Büschen auch nicht sehen, außerdem werden sie immer betrunkener, hörst du?«, flüsterte ich Holger ins Ohr und biss ihn dann zärtlich ins Ohrläppchen. Er zuckte zusammen und brummte etwas, was ich nicht verstand. Es war mir auch egal, ich war jetzt nicht mehr zu bremsen.

»Da kann der tapfere Soldat ja auch mal im Freien strammstehen!«

Ich öffnete mit einem Ruck Holgers Reißverschluss und holte ihn heraus, den strammen Soldaten. Er sprang mir regelrecht in die Hand. Prächtig und hart ragte der Schaft auf, während ich ihn mit meiner Hand umschloss und zärtlich zu reiben begann.

Es dauerte nicht lange, und Holger begann laut zu keuchen. Er presste gierig die Lippen auf meinen Mund und schob mir die Zunge hinein. Während ich ihn weiter rieb, küssten wir uns so wild wie schon lange nicht mehr. Nun wuchs auch meine Erregung, und ich fand es an der Zeit, Holger ganz von seinen Jeans zu befreien. Ich zog und zerrte sie ihm über die strammen Hinterbacken, während er gleichzeitig dieselbe Aktion auch bei mir startete. Schließlich war es geschafft, und unsere beiden Körper drängten sich auf der Decke eng aneinander.

Erregt ließ Holger eine Hand in meinen längst feuchten Slip gleiten. Als er die Nässe zwischen meinen Schenkeln fühlte, stöhnte er auf. »Du willst mich tatsächlich, wie? Oh Gott, Sabina, bist du nass. Du läufst ja aus!«

Ich wusste, er liebte das, wenn ich so übersprudelte vor Lust, und ich war froh, ihm heute wieder einmal den Gefallen tun zu können.

Holger massierte meine kostbare Perle behutsam zwischen Zeigefinger und Daumen. Sie wurde prall und groß dabei, und auch das mochte mein Mann. Und ich auch. Also stöhnte ich leise.

Daraufhin schob Holger zwei Finger tief in mich hinein, während er mit dem Daumen weiter über die Perle strich, kreuz und quer und immer heftiger. Seine beiden Finger fuhren in meinem Loch ein und aus, und ich begann tatsächlich kleine Sternchen zu sehen, die hinter meinen geschlossenen Augenlidern tanzten.

Ich merkte, wie ich ganz weit und noch feuchter wurde. Ich war völlig entspannt, weich und weit und geöffnet wie die Blüte einer Pfingstrose.

Holger, der seit dem Wochenende in Paris endlich auch wusste, wo bei mir der G-Spot zu finden war, rieb jetzt da drinnen genau diese Stelle mit seinen Fingern.

Ich hob beinahe ab vor Lust und meinen Po samt Becken dabei hoch in die Luft. So schob und stieß ich mich den geschickten Fingern meines Mannes entgegen, bis es mir das erste Mal heftig kam. Ich schrie kurz auf, aber da warf sich Holger rasch auf mich und verschloss mir den Mund mit seinen festen Lippen.

Sein harter und mittlerweile pulsierender Stab drängte sich an meine Pforte, es schmatzte leise, als er sich ganz in mich hineinschob und mich regelrecht in zwei Hälften aufspaltete. Er drang dabei so tief ein, wie er nur konnte, und ich nahm ihn völlig in mir auf, keuchend und bebend vor erneuter Ekstase. Mein nächster Höhepunkt begann sich bereits anzukündigen.

Holgers Schaft pochte und puckerte spürbar in mir, seine harten Oberschenkel zitterten wie die Flanken eines Zuchthengstes. Ich wusste aus Erfahrung, dass er jetzt auf der Stelle hätte kommen können. Allerdings hielt er sich noch zurück, um die Lust für uns beide noch für ein Weilchen zu verlängern.

Woraufhin ich meine Gesäß- und die Beckenmuskulatur anspannte, wieder locker ließ und dann erneut anspannte. Einige Male machte ich diese Gymnastik und verpasste so Holgers brettsteifem Glied in mir eine Art lustvoller Massage, die ihn endgültig zum Ejakulieren brachte. Er konnte nichts mehr dagegen tun.

Er stieß wimmernd noch einige Male tief in mich hinein, während er sein gesamtes Pulver verschoss, und genau in diesen Sekunden explodierte auch ich, ein zweites Mal an diesem lauen Abend. Ich war zufrieden.

Oh ja, dieses Picknick war mir wahrhaftig gut gelungen ...

Trotzdem war das Liebesfest noch nicht ganz vorbei.

Wo blieben nur meine kleinen Helfer, sie sollten eigentlich längst hier sein und sich auf uns stürzen ...

Und dann ging es tatsächlich im nächsten Augenblick los!

Holger lag noch immer schwer atmend auf mir und liebkoste meinen Hals und die Brüste mit seinem Mund, als ich das erste verräterische Sirren in der Luft wahrnahm.

Dann stach mich schon die erste in den Oberarm.

Im selben Moment begann Holger zu fluchen. »Verdammter Mist, Mücken! Eine ganze Wolke von Stechmücken! Verdammt, das halte ich nicht aus.«

Dazu muss man wissen, dass der arme Holger tatsächlich zu den Menschen gehört, nach deren Blut die Quälgeister regelrecht süchtig sind.

Mich erwischen sie zwar auch gelegentlich. Aber bei Holger entwickeln sie einen regelrechten Blutrausch. Sie lassen nicht mehr von ihm ab, bis sie zum Platzen voll sind mit seinem Blut. Einige müssen dabei ihr Leben lassen, wenn er sie mit der bloßen Hand auf seiner Haut erschlägt. Aber das hält sie nicht davon ab, ihn an allen möglichen Körperstellen regelrecht zu zerstechen.

Heute musste ich unwillkürlich grinsen, denn mein Plan ging genau so auf, wie ich es gewollt hatte. So schön unsere Picknickstelle hier auch gelegen war, an Sommerabenden setzte früher oder später die Mückenplage ein. Zu viel Buschwerk und Bäume rundherum. Holger hatte das offenbar vergessen oder auch verdrängt – ich aber nicht. Ich hatte fest mit dem Erscheinen der Quälgeister gerechnet!

Mit der Lust war es damit für Holger an diesem Abend schlagartig vorbei. Der tapfere Soldat würde hier nicht mehr stehen, so viel stand fest.

Mein Liebster sprang auf und fuhr panisch in Jeans und Hemd.

Später, zu Hause, zeigte sich erst die ganze Bescherung. Holgers Körper war übersät mit winzigen Einstichen, die sich allmählich zu juckenden Hügeln auswuchsen. Selbst an seinem kostbarsten Stück hatte mein armer Mann noch einige Einstiche abbekommen, man glaubt es kaum!

Meine geplante kleine Strafexpedition war tatsächlich erfolgreich gewesen! Ich selbst hatte nur einige wenige Stiche abbekommen, die kaum juckten und schon am nächsten Tag nicht mehr zu sehen waren.

Einige Tage lang war ich ruhiger, aber dann kam die Erinnerung an den Brief zurück. Dieser verhängnisvolle Satz über die »Ablenkung mit anderen Frauen« wollte mir einfach nicht aus dem Kopf.

Eine gute Woche nach dem abendlichen Ausflug an den See entwickelte ich schließlich eine weitere ausgefallene Idee. Ich hatte beschlossen, Holger einmal gewissermaßen auf Herz und Hormonhaushalt zu testen.

Eine Begleitagentur inserierte schon seit Monaten in diversen Tageszeitungen. Auch im Internet war ich kürzlich auf sie gestoßen und hatte mir die Homepage genau angesehen. Diese Agentur bot tatsächlich eine Reihe von recht interessanten Dienstleistungen an. Eine Begleitung für den Abendausgang war darunter nur eine der Buchungsmöglichkeiten. Nach kurzem Studium fand ich eine Beschreibung, die sofort mein Interesse und meine Kreativität weckte. Wieder einmal entwarf ich einen Plan, ehe ich mich auf den Weg zu dieser Agentur machte. Natürlich hätte ich auch online oder telefonisch buchen können, aber das wollte ich nicht. Schon um keine Spuren zu hinterlassen! Ich würde bar und im Voraus bezahlen, meine Wünsche mündlich unterbreiten und wieder verschwinden.

Die Chefin der Agentur empfing mich selbst. Sie bot mir Kaffee im Besuchszimmer an, und ich unterbreitete ihr umgehend meinen Plan.

Sie hörte mir ruhig zu, bis ich fertig war, und fasste dann alles zur Sicherheit nochmals in ihren eigenen Worten zusammen.

»Das Mädchen soll also an der linken Seite der Bar dieses Lokals stehen oder sitzen. Sie soll die Aufmerksamkeit des Herrn auf diesem Foto hier auf sich ziehen. Sie soll ihn dabei dezent umgarnen und anschließend versuchen, so heftig wie möglich mit ihm zu flirten. Bis er richtig Feuer fängt. Sollte er sich zunächst zieren, tut das nichts zur Sache, sie muss nur am Ball bleiben, er ist eine harte Nuss und obendrein ziemlich intelligent. Nichts darf also plump oder aufgesetzt wirken. Er soll spüren, dass es ihr einzig und allein um ihn geht, anders läuft das bei ihm nicht. Das Spiel wird so lange laufen, bis Sie ihr ...« – an dieser Stelle unterbrach die Agentur-Lady ihren Monolog und sah mich an. Ich nickte. Sie fuhr fort.

»... bis Sie ihr das Zeichen zum Verschwinden geben mit dieser kleinen Handbewegung ...« – sie führte die Handbewegung vor, und ich nickte erneut dazu. »Genau so, ja!«

»Gut! Das ist zwar ein eher seltener Auftrag, aber so ungewöhnlich nun auch wieder nicht. Hatten wir alles schon. Das richtige Mädchen hierfür wäre vor allem Chloé. Das ist ihr Pseudonym, sie ist Studentin und verdient sich ein nettes Zubrot bei uns! Nun, Chloé hat bereits einige Erfahrung mit ähnlichen Aufträgen gesammelt. Es ist ihr Aussehen, das sie besonders dazu prädestiniert. Sehen Sie selbst ...«

Die Dame von der Agentur hielt mir ein Porträt- und außerdem auch noch ein Ganzkörperfoto dieser Chloé unter die Nase. Ich warf nur einen kurzen Blick darauf und nickte sofort zustimmend.

Die Kleine würde wohl kaum ein Mann von der Bettkante stoßen, in gewisser Hinsicht waren sie eben doch alle gleich und damit kalkulier- und durchschaubar.

Für meinen Plan schien mir Chloé tatsächlich genau die Richtige zu sein. Ein appetitlicher Köder für den eigenen Ehemann – Sabina, Sabina, wie weit ist es mit dir gekommen! Es ist tatsächlich an der Zeit für Holger, seine dummen Spielchen aufzugeben.

Ich überredete Holger also für den kommenden Freitagabend zu diesem Lokalbesuch. Vorher hatte ich allerdings bereits den Tisch bestellt, um sicherzugehen, wegen des Blickwinkels auch den richtigen zu bekommen. Immerhin wollte ich nun nichts mehr dem Zufall überlassen, die Dienste der Agentur waren nicht gerade billig, und ich hatte ja obendrein schon alles im Voraus bezahlt.

Als wir eintrafen, saß Chloé bereits mit anmutig gekreuzten Beinen elegant auf ihrem Barhocker, vor sich ein Glas Champagnercocktail – von mir bezahlt, versteht sich.

Ihr rötliches langes und lockiges Haar schimmerte im Licht. Ihre Lippen waren voll und einladend, die dunklen Augen groß und von langen Wimpern umkränzt.

Sie war auf klassische Weise sexy gekleidet und ein echter Hingucker. Sämtliche Männer im Raum verrenkten sich denn auch die Hälse, wie ich zufrieden feststellte.

Chloé war ihr Geld wert!

Nur Holger schien nichts zu bemerken. Dabei zog das Mädchen wirklich alle Register, die sie ziehen konnte, ohne ordinär oder gar aufdringlich zu wirken. Chloé hatte ihre genauen Anweisungen erhalten und hielt sich strikt daran.

Andere Männer schienen zu bemerken, wie sehr ihr Holger »gefiel«, sie guckten schon neidisch und musterten ihn ungeniert, wohl um herauszufinden, was ein Mädchen wie Chloé an ihm wohl fand.

Allein mein Mann hatte nur Augen für sein T-Bone-Steak auf dem Teller vor sich.

Dafür schaute ich nun dermaßen oft zur Bar hinüber, bis es sogar Holger auffiel. Er folgte meinem Blick ...

»Der Barkeeper gefällt dir wohl?«, fragte er schließlich und sah mir direkt in die Augen. »Sabina, das verstehe ich ja, ein gut aussehender Italiener wie der zieht die Frauenblicke an. Ich wäre nur dankbar, wenn du etwas dezenter dabei wärst. Oder willst du mich eifersüchtig machen?«

»Aber ich ... ich habe den Mann ja gar nicht bemerkt!«

Meine Entrüstung war absolut echt, kein bisschen gespielt, das merkte jetzt auch Holger.

»Dafür ist die Kleine da an der Bar allerdings ganz scharf auf dich!«, fuhr ich fort. »Nur deswegen habe ich fortwährend hinübergeguckt. Ich wollte sie im Auge behalten, sie ist verdammt attraktiv! Die Eifersucht könnte durchaus von meiner Seite kommen.«

Holger sah nun doch vom Teller auf und warf dann nur einen raschen, eher oberflächlichen Blick auf Chloé, ehe er sich wieder seinem Steak widmete.

»Tatsächlich? Na, da hat sie sich umsonst die Mühe gemacht, ich habe nämlich nichts davon bemerkt. Außerdem ist sie so toll nun auch wieder nicht. Ein hübsches Mädchen eben, wie viele andere auch!«

Das kurze interessierte Aufblitzen in Holgers Augen bei Chloés Anblick war mir allerdings nicht entgangen. Deswegen war ich ihm jedoch nicht böse. Wäre es ausgeblieben, wäre er kein echter Mann gewesen! Allerdings schien er tatsächlich treu wie Gold zu sein, mein lieber Holger. Keiner, der sich mit anderen Frauen ablenkte – einer von der Sorte hätte eben ganz anders reagiert.

Ich gab Chloé das verabredete Handzeichen, und sie rutschte kurz darauf vom Barhocker und war auch schon dezent aus dem Raum.

Ich atmete auf. »Ist doch aber schön, wenn du auch von anderen hübschen Frauen bemerkt wirst, Holger, oder?«

Er sah auf und lächelte mich an. »So, das findest du also?«

»Allerdings!«, lächelte ich zurück.

Wie damals in Paris begann das Spiel bereits im Taxi.

Dieses Mal aber schafften wir es bis nach Hause und sogar bis ins Bett, ehe wir endgültig übereinander herfielen.

Auch Kostüm und Anzog zogen wir vorher aus, schließlich hatten wir an einem kostbaren kurzen Wochenende zum Bügeln keine Lust. Die Ehe und das normale Alltagsleben erziehen einen eben auch in Sachen Lust zur Vernunft.

Später, als wir eng aneinandergekuschelt in den Federn lagen, gestand ich Holger dann die Sache mit der Begleitagentur. Ich fand es einfach an der Zeit für eine umfassende Aussprache. Immerhin wurden solche und ähnliche Spielchen immer zeit- und kostenintensiver. Und wenn ich noch viele Jahre länger mit Holger verheiratet bleiben wollte, mussten jetzt einige Dinge geklärt werden. Es konnte nicht mehr so weitergehen, wie ich fand.

Holger war nun doch etwas entgeistert. »Aber warum das alles, Sabina?«

»Na, wegen deiner Briefe!«, sagte ich und hörte selbst, wie bockig ich auf einmal klang.

»Welche Briefe denn?«, fragte er. Und klang dabei so ehrlich verblüfft, dass mir nichts Besseres einfiel, als: »Ach, vergiss es, war nicht so wichtig. Du hast jedenfalls den Ehetest der Begleitagentur ganz wunderbar bestanden, mein Liebster. Ich bin stolz auf dich!«

»Aha, na dann!«, meinte er und reckte mir die Lippen entgegen. »Kuss!«

Der Aufforderung kam ich gerne nach.

Und die nächsten Minuten zog ich sämtliche Register und wandte alle möglichen weiblichen Tricks an, um Holger dermaßen zu umgarnen, dass er nicht auf die Idee kam, noch ein wenig weiterzufragen.

In dieser Nacht träumte ich schließlich auch noch von einem Unbekannten, der mich leidenschaftlich im Dunkeln liebte und dann aber ging, ehe ich sein Gesicht sehen konnte. Weil ich zu spät bemerkte, dass es gar nicht Holger war, der mich da so heißhungrig vernaschte – und, als ich es bemerkte, den Unbekannten nicht stoppte! –, kam ich dafür zur Strafe in eine Art Vorhölle, in der ich bis zum Jüngsten Tag von riesigen Steckmücken attackiert werden sollte ...

Die Briefe hörten irgendwann einfach auf.

Ich glaube, es kamen noch zwei oder drei an, die ich aber nur kurz überflog und gleich danach zerriss. Viel Neues fiel dem Kerl ohnehin nicht mehr ein, auch die Sternschnuppe hatte längst allen Glanz für mich verloren.

Ich erfuhr nie, wer der wahre Verfasser gewesen war.

MANUELA UND DER TYP VOM FLOHMARKT

Er verkaufte Murmeln an seinem Stand. Die bunten Glaskugeln gefielen ihr. Also blieb sie stehen. Ihre Augen leuchteten wie die eines kleinen Mädchens. Da sprach er sie an ...

Manuela schlenderte über den Sonntagsmarkt. Noch war es früh am Tag, die meisten Besucher kamen erst später, aber sie liebte diese Stunde, wenn der Markt gerade erst öffnete. Schon oft hatte sie an frühen Sonntagmorgen hier Glück gehabt und günstig ein schönes altes Möbelstück, eine hübsche Vase oder einen Kranz aus Trockenblumen ergattert.

Sie liebte solche Schnäppchen, aber auch diese ganz spezielle Atmosphäre, die auf den Märkten herrschte. Ein Hauch von Sinnlichkeit lag hier in der Luft. Es war wohl dieser ganz spezielle Geruch der Vergangenheit, gepaart mit einem Schuss Nostalgie.

Manuela fand, neue Dinge rochen heutzutage nur noch nach Plastik – oder noch schlimmer: nach Chemie.

Sie liebte auch den Geruch alter Bücher, er erzählte ihr über den gedruckten Inhalt hinaus seine ganz eigene Geschichte.

Kein Wunder also, dass Manuela an so manchem Sonntag – vor allem in der wärmeren Jahreshälfte – ihren Weg zu einem der Flohmärkte der Stadt fand.

Jörg, ihr Freund, hatte für solche und ähnliche Dinge und Ausflüge nichts übrig. So war Manuela auch an diesem Sonntag wieder allein unterwegs. Während Jörg noch einige Stunden des Sonntags einfach verschlief.

Sie entdeckte den neuen Stand gleich bei ihrem Eintreffen. Der blonde Riese in Jeans und weißem Hemd, offenbar der Standbesitzer, fiel ihr ins Auge. Auch wenn sie es sich nicht gerne eingestand, aber es lag wohl an seiner hünenhaften attraktiven Erscheinung. Erst als sie näher herankam, erkannte Manuela, welche Entdeckung sie hier tatsächlich gerade machte.

Er verkaufte Murmeln!

Es mussten hunderte sein, in allen Farben.

Entzückt blieb Manuela stehen und vertiefte sich in den Anblick.

»Leuchtende Augen, fast wie an Weihnachten! Das sieht man gerne ...«, sagte eine warme männliche Stimme.

Manuela fuhr zusammen, sah hoch und direkt in die blauen Augen des Murmelmannes.

Er lächelte sie an. »Schön, nicht?«

»So viele davon auf einem Haufen habe ich noch nirgendwo gesehen.«

Das war die Wahrheit. Aber auch, dass sie hier soeben gewissermaßen Land zu gewinnen versuchte. Ihre Verlegenheit zu verstecken, ihr Fasziniertsein, ihre Verwirrung und den Ärger, den sie zugleich über all dies empfand. Himmel, sie benahm sich tatsächlich wie ein Schulmädchen. Wie oberpeinlich war das denn!

Sie schlug einen unverfänglichen Plauderton an mit einem Schwank aus ihrer Jugend, den er ihr abkaufen würde, abkaufen musste. Eine Geschichte, wie er sie bestimmt häufiger zu hören bekam ...

»Mein älterer Bruder hat immer mit seinen Freunden bei uns in der Hofeinfahrt Murmeln gespielt. Ich durfte nie mitspielen. Sie sagten, ich sei noch zu klein und außerdem ein Mädchen ...« Sie brach ab an dieser Stelle, weil sie sonst noch mehr Albernheiten dieser Art von sich gegeben hätte. Dabei kam sie sich ohnehin schon ertappt und blamiert vor.

Der attraktive Hüne von einem Murmelmann – war das überhaupt ein Beruf? Murmelmann? – kramte bereits in einem seiner voll gepackten Kästen herum. Schließlich schien er gefunden zu haben, wonach er suchte.

»Hier«, sagte er und streckte Manuela die offene Handfläche entgegen, »die sind für Sie.«

Er sah ihr dabei erneut in die Augen, offen und ohne jeden Hintergedanken, wie es schien. Er hatte ihre kleine Geschichte geschluckt, er nahm sie ernst, sie hatte nichts zu befürchten, sie war nicht durchschaut. Der Hüne war harmlos, einfach ein netter Kerl. Manuela entspannte sich.

Ihr Blick fiel auf die drei leuchtenden Glaskugeln in seiner Hand.

Sie wirkten tatsächlich wie Edelsteine. Eine leuchtete tiefblau, eine smaragdgrün, und die dritte war bunt wie ein Regenbogen.

»Die sind wirklich für mich? Aber ...«

»Kein Aber. Statt der sonst üblichen drei roten Rosen!«

Jetzt grinste er doch, aber es war ein eher verschämtes Grinsen, kein unverschämtes. Wieder einmal fiel ihr auf, wie auch sein Lächeln einen Mann verraten konnte, viel mehr als seine Worte! Warum hatte noch nie jemand ein Buch darüber geschrieben, einen Ratgeber in der Art: So verstehen Sie die Männer besser?

Seine nette Geste zusammen mit dem verschämt-hintergründigen Grinsen gab den Ausschlag. Manuela fand ihre gewohnte Selbstsicherheit zurück, außerdem war es an der Zeit, die Sache hier zu einem guten Abschluss zu bringen.

»Ein solches Geschenk habe ich schon lange nicht mehr bekommen. Vor allem nicht von einem unbekannten Mann!«

Wenn dies eine Art Bekenntnis war, dann verstand er den versteckten Wink hoffentlich ...

Er lachte leise und zwinkerte ihr zu. Auf den Kopf gefallen war er also auch nicht, außerdem beherrschte er die Regeln. Zwei weitere Pluspunkte für ihn.

»Ich heiße übrigens Ludwig«, sagte er nun. Er sah ihr noch einmal direkt in die Augen, während sie eisern schwieg. Also hakte er nach: »Und Sie?«

Mut hat er auch, und er weiß, was er will! Pass auf, Manuela, du weißt das nämlich im Moment ganz und gar nicht. Du spielst bloß so ein bisschen mit dem Feuer, wie ein kleines Mädchen. Bleib bei diesen Murmeln, die sind ungefährlicher!

»Manuela. Also dann – vielen Dank für das hübsche Geschenk, Ludwig!« Sie wollte sich schon zum Gehen wenden, aber er war schneller, so einfach ließ er sie jetzt nicht ziehen. Sie hätte es wissen müssen ...

»Besuchen Sie mich denn wieder, Manuela? Ich stehe von jetzt ab jeden Sonntag mit meinem Stand hier auf dem Nikolaiplatz.«

Und wärst du nicht verdammt enttäuscht gewesen, wenn er dich einfach so hätte ziehen lassen, du Heuchlerin?

Sie drehte sich noch einmal zu ihm um. Lächelte ihm zu und nickte dabei. Als sie das Strahlen in seinen blauen Augen bemerkte, machte sie sich dann doch rasch davon.

Auf dem Heimweg wurden ihre Schritte immer beschwingter. In ihrer Manteltasche klickerten leise die drei Murmeln. Sie schob ihre Hand hinein und spürte entzückt, wie sich die kühlen runden Kugeln an ihre Handfläche schmiegten. Gleichzeitig fühlte sie, wie ein leiser Schauer durch ihren Körper jagte. Schnell zog sie die Hand aus der Tasche zurück.

Als sie zuhause ankam, zog sie rasch ihre Kleider aus. Dann schlüpfte sie zu Jörg unter die Decke und schmiegte sich von hinten eng an ihn. Das weckte ihn auf, er drehte sich zu ihr herum. Seine Erektion drängte hart gegen ihren Venushügel, dann drang er auch schon in sie ein. Sie kam innerhalb kürzester Zeit mit einem leisen Keuchen. Der Höhepunkt verscheuchte den Murmelmann endgültig aus ihrem Kopf.

Am nächsten Sonntag sagte Jörg beiläufig am Frühstückstisch: »Übrigens, Manu, ich muss dann mal wieder für zehn Tage oder so nach Paris. Du weißt schon, da läuft immer noch dieses große Projekt ...«

»Wann fliegst du?«

»Morgen früh.«

»Und das sagst du mir erst heute? Ich hatte Theaterkarten für morgen Abend besorgt. Du musst das mit der Reise doch mindestens schon seit Freitag wissen, oder nicht?«

Er überging ihre Vorwürfe natürlich, wie meistens. Jörg tat, was er wollte und wann er es wollte. Als Entschuldigung bekam sie höchstens ein schiefes Grinsen zu sehen, sollte wohl heißen: Sorry, Babe!

Ha, den Ratgeber über das Grinsen der Männer sollte man wirklich schreiben, könnte ein Bestseller werden ...

»Nimm doch einfach Karin mit! Die geht doch so gerne ins Theater.«

Damit war die Sache für Jörg endgültig erledigt.

Immerhin hatte er für eine Lösung ihres kleinen Problems gesorgt, oder nicht? Er bezog sie zwar nicht in seine Pläne mit ein – das hielt er auch nach zwei Jahren des Zusammenlebens immer noch nicht für nötig –, aber immerhin löste er ihre kleinen weiblichen Sorgen in Luft auf!

Er beugte sich über den Tisch und gab Manuela einen Kuss. Mit leichtem Zungenschlag. Sie zuckte zurück. Und bekam dafür erneut ein schiefes Grinsen zu sehen.

»Immer noch sauer, Süße? Hör mal, ich bringe dir auch ein schönes Parfüm aus Paris mit, einverstanden?«

Sie lächelte ihn zuckersüß an, aber ihre Augen funkelten dabei, weil sie gerade an die drei Murmeln in ihrer Manteltasche denken musste! Es wurde Zeit, sie endlich herauszuholen und sich an ihrem Anblick zu erfreuen.

»Was, sag das nochmal! Murmeln hat dir der Typ vom Flohmarkt geschenkt?«

Karin wollte sich schier ausschütten vor Lachen. Manuela hätte ihr am liebsten einen Tritt mit ihren hochhackigen Abendschuhen verpasst.

Sie standen zusammen im Theaterfoyer. Das Stück hatte Überlänge und war bereits in die zweite Pause gegangen, Karin hatte Manuela deshalb auch zu einem zweiten Glas Sekt überredet.

»Ich lade dich ein, als Dank für die Theaterkarte! Dein Jörg kann von mir aus ruhig öfter mal nach Paris düsen.«

»Du willst wohl, dass ich mich von ihm trenne, Karin?«

Manuela lächelte zwar zu diesen Worten, es war aber lediglich ein Ablenkungsmanöver. Damit Karin beim Thema Jörg hängen blieb, anstatt ...

Ich könnte mir die Zunge abbeißen, weil ich Karin von meinem Erlebnis auf dem Sonntagsmarkt berichtet habe. Für Karin zählt ein Mann doch erst, wenn er Brillantringe und Luxusreisen verschenkt. Alles andere kommt für sie gleich nach Clochard, Straßenköter, Tramp, je nach Laune!

»Du hast dich doch nicht etwa in den Knaben verliebt, was, Manu? Du mit deiner romantischen Ader!«

Ha, schon geht es los! Wenigstens nennt sie ihn vorerst noch »den Knaben«, der Sekt hat sie wohl in friedliche Stimmung versetzt.

»Wie kommst du denn darauf, Karin?«

»Na, du solltest bloß mal deinen verzückten Gesichtsausdruck sehen, wenn du von dem Murmelmann sprichst. Pass nur auf dich auf, Mädchen! Am Ende ist das noch so ein Ökofreak, der dich in seine Kate mitten im Wald verschleppen will!«

Ökofreak ist ebenfalls neu! Sie muss erst kürzlich so einem Exemplar irgendwo begegnet sein ... einem Knaben, der immerhin ganz nett gewesen sein muss.

Zum Glück ertönte in diesem Augenblick das Pausenschlusszeichen.

Karin setzte sich sofort in Trab, Manuela folgte ihr erleichtert zu ihren Plätzen zurück. Im dunklen Zuschauerraum ließ es sich immerhin so schön träumen. Die beiden Gläschen Sekt lieferten die nötige Grundstimmung.

In Manuela prickelte es gewaltig.

Es war wieder einmal Sonntag.

Jörg weilte immer noch in Paris, per E-Mail hatte er ihr mitgeteilt, er müsse noch einige Tage länger bleiben als geplant. Das »Projekt« wäre noch nicht völlig ausgereift.

Manuela machte sich mit Herzklopfen auf den Weg zum Nikolaiplatz.

Das Herzklopfen hatte seine tiefere Ursache – natürlich.