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Nächte voll verbotenem Verlangen … RECKLESS IN LOVE: Als Polizist sorgt Darragh O'Brian tagsüber in Boston für Sicherheit – nachts jedoch ist er der eiskalte Nachtclub-Besitzer Donnacha, in dessen Etablissement Frauen den Gästen jeden Wunsch erfüllen. Als die Französin Amandine bei ihm um Arbeit bittet, denkt er sich zunächst nichts dabei – doch als sie ihm am nächsten Tag als seine neue Partnerin vorgestellt wird, sieht Darragh sein Doppelleben in Gefahr. Noch dazu ist Amandine für ihn so unwiderstehlich, dass er bald alles für sie riskieren würde … NEVER LOVE ROUGH: Als ein Gast noch spät abends ihr Londoner Restaurant betritt, ahnt Emma nicht, dass es sich um den berühmten Schauspieler und notorischen Playboy Silver Rough handelt. Und Silver ist nur für Emma hergekommen, denn er kennt ihr Geheimnis. Schon bald entführt er sie in den verruchten Love Guide Club, wo Emma keine Fremde ist … TASTE OF DARKNESS: Voll Wut auf ihren untreuen Verlobten, verschafft sich Rhea Zugang zu dessen Stamm-Bordell, um sich an ihm zu rächen – doch in letzter Sekunde wird sie von dessen Besitzer, Forbes Kilby, gestoppt. Um einer Anzeige zu entgehen, macht dieser ihr ein unmoralisches Angebot … BEHIND YOUR MASK: Mirella kann es nicht glauben, als der ebenso reiche wie verführerische Easton Cavendish sie in sein venezianisches Luxus-Hotel einlädt. Nicht nur das, sie bekommt sogar die Principessa-Suite, direkt neben den privaten Gemächern des Dukes. Eine Versuchung, der sie nicht lange widerstehen kann … Dieser Hot-Romance-Sammelband vereint vier Stories voll prickelnder Erotik, dunklem Verlangen und prickelndem Abenteuer – für alle Fans von Sandra Henke und Jacy Crown.
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Seitenzahl: 853
Über dieses Buch:
RECKLESS IN LOVE: Als Polizist sorgt Darragh O'Brian tagsüber in Boston für Sicherheit – nachts jedoch ist er der eiskalte Nachtclub-Besitzer Donnacha, in dessen Etablissement Frauen den Gästen jeden Wunsch erfüllen. Als die Französin Amandine bei ihm um Arbeit bittet, denkt er sich zunächst nichts dabei – doch als sie ihm am nächsten Tag als seine neue Partnerin vorgestellt wird, sieht Darragh sein Doppelleben in Gefahr. Noch dazu ist Amandine für ihn so unwiderstehlich, dass er bald alles für sie riskieren würde …
NEVER LOVE ROUGH: Als ein Gast noch spät abends ihr Londoner Restaurant betritt, ahnt Emma nicht, dass es sich um den berühmten Schauspieler und notorischen Playboy Silver Rough handelt. Und Silver ist nur für Emma hergekommen, denn er kennt ihr Geheimnis. Schon bald entführt er sie in den verruchten Love Guide Club, wo Emma keine Fremde ist …
TASTE OF DARKNESS: Voll Wut auf ihren untreuen Verlobten, verschafft sich Rhea Zugang zu dessen Stamm-Bordell, um sich an ihm zu rächen – doch in letzter Sekunde wird sie von dessen Besitzer, Forbes Kilby, gestoppt. Um einer Anzeige zu entgehen, macht dieser ihr ein unmoralisches Angebot …
BEHIND YOUR MASK: Mirella kann es nicht glauben, als der ebenso reiche wie verführerische Easton Cavendish sie in sein venezianisches Luxus-Hotel einlädt. Nicht nur das, sie bekommt sogar die Principessa-Suite, direkt neben den privaten Gemächern des Dukes. Eine Versuchung, der sie nicht lange widerstehen kann …
Über die Autorin:
Kajsa Arnold wurde im Sternzeichen Schütze in Essen geboren. Bevor sie mit dem Schreiben ihrer Geschichten beginnt, entwirft Kajsa zusammen mit ihrer Tochter die Cover und erweckt so ihre Hauptfiguren zum Leben. Kajsas eigenwillige Heldinnen danken es ihr, indem sie regelmäßig die Bestsellerlisten erklimmen.
Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihren Ostsee-Roman »Die kleine Farbmühle an der Möwenbucht«.
Außerdem erschienen ihre erotischen Sammelbände »Dirty Wicked Nights«, »My Dark Boss«, »My Hot Enemy« und »New York Millionaires, sowie ihre prickelnde Mafia-Romance »Twisted Desire«.
Die Website der Autorin: kajsa-arnold.de/
Die Autorin auf Facebook: facebook.com/Autorin.Kajsa.Arnold
Die Autorin bei Instagram: instagram.com/kajsa_arnold_autorin
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Sammelband-Originalausgabe November 2024
Copyright © der Sammelband-Originalausgabe 2024 dotbooks GmbH, München
Copyright © der Originalausgabe 2018 von »Reckless in Love« by Rhiana Corbin. Copyright © der Neuausgabe 2023 Kajsa Arnold. Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München.
Copyright © der Originalausgabe von »Never Love Rough« 2019 by Francis James. Copyright © der Neuausgabe 2023 Kajsa Arnold. Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München.
Copyright ©der Originalausgabe von »Taste of Darkness« 2017 by Rhiana Corbin. Copyright © der Neuausgabe 2023 Kajsa Arnold. Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München.GmbH, München.
»Behind your Mask« erschien erstmals 2016 unter dem Titel »Beautiful Venice« bei Knaur Feelings. Copyright der Originalausgabe 2023 © by Kajsa Arnold. Copyright © der Neuausgabe 2024 dotbooks GmbH, München.GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Wildes Blut – Atelier für Gestaltung Stephanie Weischer unter Verwendung mehrerer Bildmotive von © shutterstock
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (vh)
ISBN 978-3-98952-460-6
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Kajsa Arnold
Dirty Wicked Nights
Vier erotische Romane in einem eBook
dotbooks.
Die Freundschaft ist eine Kunst der Distanz,
so, wie die Liebe eine Kunst der Nähe ist.
(Sigmund Graff)
»Hey, O’Brian. Was hältst du davon, wenn du uns zu deiner Belobigung einen ausgibst?« Die Stimmung im Doyle’s Pub ist dem Höhepunkt nahe.
Ich winke meinen Kameraden zu. »Keine Zeit, ich muss los«, rufe ich ihnen von der Theke aus zu.
»Mensch, was machst du eigentlich abends, dass du immer verschwindest, wenn es lustig wird?«
»Vermutlich wartet eine geile Schnecke auf ihn«, ruft Zach Frayer, einer meiner Kollegen.
Ich zeige ihm einen Stinkefinger, werfe dem Wirt einen Blick zu, den er grinsend erwidert, und verlasse die Kneipe.
Ein Bier nach der Arbeit gönne ich mir, aber immer nur eines. Mein Appartement liegt nicht weit vom Pub entfernt, sodass ich die wenigen Blocks zu Fuß laufen kann. Wir haben den Mord an dem sechzehnjährigen Mädchen zwar aufgeklärt, aber für mich ist die Sache noch lange nicht erledigt. Der Mörder wurde zwar gefasst, daran besteht kein Zweifel, aber es gibt einfach zu viele Ungereimtheiten. Wer ist der Drahtzieher, den ich hinter diesem Mord vermute? Der Chief kann sich die Belobigung in die Haare schmieren!
Ich zünde mir eine Zigarette an und laufe die Washington Street entlang. Komme an dem kleinen Blumenladen vorbei und an rustikalen Restaurants und biege in die Springfield Street ab. Eines der Reihenhäuser gehört mir, dort wohne ich mit meinem Vater, der ebenfalls Detective bei der Bostoner Polizei war. Ein Großteil meiner Jugendfreunde ist dort gelandet, wie ihre Väter und deren Väter und manchmal sogar schon deren Väter.
Ich überhole Mrs Brown und nehme ihr die schwere Einkaufstasche ab.
»Du bist ein guter Mann, Darragh! Das habe ich letztens noch deinem Vater gesagt.«
Die Tasche trage ich ihr gerne bis in die Küche. Sie ist eine nette Nachbarin und schon weit über achtzig. Zum Abschied küsse ich ihre Wange und schlendere weiter, zu meinem Haus. Meine Wohnung ist sehr spartanisch eingerichtet. Ich bin auch nicht allzu oft hier. Mein Dienst lässt mir kaum Zeit, mich um die Einrichtung der Wohnung zu kümmern. Dabei wohne ich bereits über zehn Jahre hier. Doch weiter als bis auf das Einrichten des Schlafzimmers und der Küche bin ich nie gekommen. Im Wohnzimmer gibt es lediglich einen Fernseher und eine Couch.
Ich schaue auf meine Uhr. Fast acht. Ich muss mich beeilen.
***
Hollie hatte mir die Adresse aufs Handy geschickt. Huntington Avenue, in der Nähe des Museum of Fine Arts, Ecke Parker Street, hat sie mir geschrieben. Nun stöckele ich bereits seit zehn Minuten auf dem Gehweg umher, ohne genau zu wissen, wo ich hin muss.
Der Eingang mit der roten Tür.
Na klasse, nur dass hier nirgendwo eine rote Tür zu sehen ist. Die jungen Studenten, die mir von der Northeastern University entgegenkommen, werfen mir bewundernde oder geile Blicke zu. Kommt wieder, wenn ihr aus den Windeln rausgewachsen seid! Ein Gedanke, der mich schmunzeln lässt. Die Pfiffe hinter mir ignoriere ich einfach.
Mein letzter Versuch. Ich biege in die Parker Street ein und mache mich auf die Suche nach einer roten Hintertür. Nach kaum zwei Minuten werde ich fündig und klopfe, vier Mal, wie Hollie es mir aufgetragen hat.
Die Tür öffnet sich und ein muskulöser Mann mit kahlrasiertem Schädel schaut mich an. Er erinnert mich an einen wütenden Stier.
»Hollie hat mich herbestellt.«
Der Stier-Mann nickt, doch bevor er mich hereinlässt, fragt er mit einem irischen Akzent: »Wie ist dein Name?«
»Amandine Moreu.«
Er nickt erneut, hält mir die Tür auf, sodass ich hineinschlüpfen kann.
»Hier entlang.« Er geht voraus und ich folge ihm. Der Typ bringt mich in ein Büro ohne Fenster. Es ist sehr maskulin ausgestattet. Mit Möbeln aus Nussbaumholz, Perserteppichen und dunkelgrünen Seidentapeten. Männlich, aber sehr elegant. Zwei Chesterfield Sofas aus braunem Leder stehen sich mitten im Raum gegenüber. Dazwischen ein niedriger Tisch.
»Setz‘ dich«, ist das Einzige, was der Stier von sich gibt, ehe er wieder den Raum verlässt.
Natürlich gehorche ich nicht aufs Wort wie ein dressiertes Äffchen, sondern schaue mich in dem Büro um. Der Schreibtisch ist penibel aufgeräumt, außer einem Laptop und einem Brieföffner gibt es dort nichts. An den Wänden hängen einige Gemälde. Landschaften, augenscheinlich von Thomas Cole, doch ganz sicher bin ich mir nicht. Es brennt nur eine Lampe auf einem Beistelltisch, die Deckenbeleuchtung ist gedimmt. Ich bin sicher, dass hier irgendwo ein Safe steckt. Ich versuche einen Blick hinter eines der Gemälde zu werfen, ohne dass ich es berühre.
»Suchen Sie etwas Bestimmtes?«
Die Stimme lässt mich zusammenzucken, als hätte man mich mit den Fingern im Bonbonglas erwischt. Das Öffnen und Schließen der Tür muss ich verpasst haben.
»Ich wollte prüfen, ob es ein echter Cole ist.«
»Sie kennen sich mit Kunst aus?«
»Ein wenig.«
Ich wage es kaum, mich zu bewegen. Diese Stimme elektrisiert mich und ich fühle, wie sich meine Körpersäfte in der Mitte treffen und ich nass werde. Herrgott nochmal. Was ist das? Besser gefragt: Wer ist das?
Der Mann, dem diese Stimme gehört, ist nicht weniger spektakulär. Er ist groß, überragt mich sogar auf meinen High Heels, seine Haare sind schwarz, richtig schwarz, sodass man meinen könnte, sie schimmern blau. Vor allem sind sie lockig. Jemand mit so dunklen Locken ist mir, glaube ich, noch nie begegnet. Seine grünen Augen schimmern dunkel, man könnte sie auch für blau halten, so ganz sicher bin ich mir da nicht.
Mein Gegenüber trägt ein graues Hemd zu einer schwarzen Wollhose. Der Hemdkragen steht leicht offen, was ihm einen Casuallook verleiht. Seine Schuhe sind blitzblank und handgearbeitet. Er trägt Manschettenknöpfe aus Platin und an seinem Handgelenk baumelt eine Classic von Breguet.
Ich fasse es nicht. Was will dieser Mann hinter der Fassade von Reichtum verbergen? Übertriebener Luxus ist keine Seltenheit bei dieser Art von Typen, doch er trägt eine Gelassenheit zur Schau, die schon fast an Snobismus grenzt.
»Stärkt es Ihr Selbstwertgefühl, wenn Sie eine Uhr tragen, die den Wert eines Einfamilienhauses hat?« Ich provoziere ihn, weil ich so etwas gerne mache. Ich liebe es, Männer mit solchen Bemerkungen aus der Reserve zu locken, zu sehen, wie sie darauf reagieren. Und auf mich.
Sein Blick gleitet über meinen Körper, ich spüre es förmlich, so, als würde mich eine Hand streicheln. Das trägt nicht dazu bei, dass ich mich wohler fühle. Ich habe Angst, dass meine Erregung als nasser Fleck auf meinem engen Rock sichtbar wird. Doch ich kann meinen Blick nicht von ihm abwenden, um nachzuschauen, denn er ist ein Raubtier, das man nicht aus den Augen lassen darf.
»Was genau meinen Sie?«, fragt er und löst sich endlich von seinem Standort an der Tür, kommt näher.
»Nun, Sie tragen eine Classic von Breguet, die im günstigsten Fall hundertsechszigtausend Dollar kostet. Finden Sie nicht, dass ein Mann Ihres Schlages so etwas gar nicht nötig hat?«
»Da Sie mit einem Blick die Marke meiner Uhr erkannt haben, gehe ich davon aus, dass Sie aus der Schmuckbranche kommen. Aber erklären Sie mir doch bitte, was verstehen Sie unter ein Mann Ihres Schlages?« Er bleibt an einem der Chesterfield Sofas stehen, bittet mich mit einem Fingerzeig, mich zu setzen. Nickend nehme ich Platz und er setzt sich mir gegenüber.
Er schlägt lässig ein Bein über das andere. Neugierig blickt er mich an, denn ich bin ihm noch eine Antwort schuldig.
»Damit meine ich Männer, die ihr Geld mit gut geformten Frauenkörpern verdienen.«
»Verstehe. Und nun soll ich auch mit Ihrem Körper Geld verdienen?«
»Damit Sie sich ein weiteres Haus ans Armgelenk hängen können? Keine Chance. Ich stehe nicht zur Verfügung.«
»Warum sind Sie dann hier?«, fragt er abschätzend, legt dabei seine Fingerspitzen aneinander.
»Hollie Corley hat mir diese Adresse genannt und mich gebeten, mich hier zu melden.«
»Also sind Sie Amandine Moreu, sie hat mit mir über Sie gesprochen«, erklärt er leise.
Ich nicke. »Jetzt haben Sie mir etwas voraus, denn Ihren Namen kenne ich noch nicht.«
»Verzeihen Sie, Amandine. Sie lassen mich meine guten Manieren vergessen. Wenn ich mich kurz vorstellen darf? Donnacha O’Brian, ich bin der Inhaber dieses Clubs, und Sie dürfen mich gerne Don nennen. Franzosen haben meistens Probleme mit der irischen Aussprache.«
»Vielleicht bin ich ja gar keine Französin.«
»Vielleicht bin ich auch kein Ire?«
»Besuchen Sie sonntags die Kirche, Don?«
»Jeden verfluchten Sonntag.«
»Dann sind Sie ein Ire.«
Überraschung ist etwas,
das meistens schon da ist,
bevor man damit rechnet.
(Anonym)
Ich muss auflachen, sie hat mich wirklich durchschaut. Ein Ire kann nun mal nicht aus seiner Haut.
Sie ist heiß - mehr als heiß, sie ist phänomenal, mit einem Hauch von saugeil. Roan hatte recht, als er mir eben sagte, sie wäre ganz große Klasse. Und Roan hat noch nie danebengelegen. Er hat einen Riecher für erstklassige Frauen. Und wenn ich erstklassig sage, dann meine ich nicht diese Girls, die glauben, es würde reichen, sich in teure Designerklamotten zu werfen, ihr Gesicht bis zur Unkenntlichkeit zu schminken und ein paar mittelmäßige Juwelen an den Hals zu hängen.
Bei Amandine Moreu spricht ihr Aussehen für sich. Sie trägt weder Designer-Mode noch viel Make-up. Keinen Schmuck, und doch erkennt sie eine Breguet auf Anhieb. Sie hat Klasse, unverkennbar. Und sie ist Französin, unverwechselbar.
Ihr glattes blondes Haar ist lang, reicht ihr bis zum Po und glänzt selbst bei gedimmtem Licht wie eine goldene Christbaumkugel. Der Rock, den sie trägt, ist so kurz, dass man ihn für einen breiten Gürtel halten könnte, er zeigt viel von ihren endlos langen Beinen. Ihre High Heels sind erschreckend hoch, kaum zu glauben, dass sie sich beim Laufen nicht den Hals bricht. Doch sie bewegt sich sicher darauf. Sie trägt halterlose Strümpfe, deren Spitze unter ihrem Rock hervorblitzt. Obwohl ich täglich von Reizwäsche umgeben bin, machen mich diese einfachen schwarzen Strümpfe so an, dass mein Schwanz ein Eigenleben entwickelt. Ich muss mich anders hinsetzen, um ihm etwas Freiraum zu gewähren.
»Donnacha, warum haben Sie mich hergebeten?«, fragt sie und ich bemerke mit einer gewissen Irritation, dass sie meinen vollen Namen ausspricht.
»Amandine, ich würde es bevorzugen, wenn Sie mich Don nennen. Donnacha dürfen Sie schreien, wenn Sie unter mir liegen.«
Sie zuckt nicht mal mit den Wimpern. »Das wird nicht passieren. Ich bin weder für die Kunden noch für den Inhaber zu haben.«
»Sicher?«
»Ganz sicher, Don.«
»Gut. Ich suche jemanden, der sich um die Mädchen kümmert. Ich glaube, dafür ist eine Frau wesentlich besser geeignet, als Roan oder ich. Manchmal gibt es Schwierigkeiten mit einem Kunden. Dann kümmere ich mich um ihn und Sie werden sich um das Mädchen kümmern.«
»Als was sind Ihre Mädchen hier angestellt?«
Sie schlägt die Beine übereinander und dabei rutscht ihr Rock noch ein Stück höher. Ich war noch nie ein Mann, der sich selbst verleugnet. Also starre ich offensiv auf ihre wundervollen Schenkel. Ich stelle mir vor, wie sie ihre Beine um meine Hüften schlingt, während ich sie auf dem Schreibtisch nehme, und muss schmunzeln. Mag sie auch noch so sicher sein, dass sie mir nicht zur Verfügung stehen wird, irgendwann wird aus meinem Wunschdenken Realität werden.
»Wie oft in der Woche ist der Club geöffnet?«
Fast verpasse ich ihre Frage, reiße mich endlich von dem Anblick ihrer Beine los. »An vier Tagen in der Woche, von Mittwoch bis Samstag. An den übrigen Tagen ist der Club geschlossen. Er ist nur für Mitglieder zugänglich. Diese werden nur auf Empfehlung aufgenommen. Der Jahresbeitrag beträgt 100.000 Dollar. Wer sich das nicht leisten kann, hat hier nichts zu suchen. Der Club verfügt über eine Bar, in der die Tänzerinnen auftreten. Es gibt einige Spezialzimmer, in die sich die Mitglieder zurückziehen können.«
»Und sie werden dorthin von den Mädchen begleitet.«
»Nur, wenn diese einverstanden sind. Hier wird niemand gezwungen, niemand wird von uns überwacht. Wir werden in den nächsten Tagen neue Mädchen einstellen, da sie nach einem Jahr ausgewechselt werden.«
»Und wer sucht die Mädchen aus?«
»Sie, Amandine.«
***
Er bekam eine Erektion, als er mir auf die Schenkel starrte, und ich muss immer noch darüber grinsen. Dass ich bei Männern solch eine Reaktion hervorrufe, ist nicht neu, doch dass Donnacha O’Brian noch nicht einmal den Versuch unternahm, es zu verbergen, finde ich wirklich amüsant. Dies wird eine äußerst unterhaltsame Zusammenarbeit werden.
Er bittet mich, ihn zu begleiten, damit er mir den Club zeigen kann.
»Falls Sie Fragen haben, steht Roan ganz zu Ihrer Verfügung. Sie kennen ihn bereits, er hat Ihnen die Tür geöffnet. Natürlich stehe ich Ihnen auch zur Verfügung.«
Ich erkenne die Zweideutigkeit seiner Worte, doch lasse ich diese einfach im Raum stehen. Diese Art von Anmache funktioniert bei mir nicht.
»Bin ich durch den Haupteingang hereingekommen?«, frage ich neugierig. Ein besonders tolles Aushängeschild ist die Hinterhofgasse, durch die ich gekommen bin, nämlich nicht.
»Nein, das war der Personaleingang. Der Haupteingang befindet sich auf der Huntington Avenue. Man betritt den Club durch Büroräume, die ich angemietet habe. Mitglieder erhalten einen Schlüssel. Sie werden einen für den Hintereingang bekommen, sonst haben nur Roan und ich einen. Roan ist dafür verantwortlich, die Mädchen hereinzulassen.«
Wir laufen an einigen Räumen vorbei, die wie die Garderoben von Künstlern eingerichtet sind, mit großen Spiegeln, Schminktischen und Kleiderständern. »Hier sind die Umkleidekabinen der Mädchen und die Duschen. Den Mitgliedern ist der Zutritt hier verboten.« Dann gehen wir durch einen Gang und Don öffnet eine schwere Tür, die uns in eine völlig andere Welt führt.
Der Club ist exklusiv, edel. In Schwarz und Blau gehalten. Es gibt Käfige, die von der Decke herabhängen, in denen sich wunderschöne junge Frauen zur Musik räkeln. Auf den drei Theken tanzen ebenfalls welche, aufreizend langsam. Einige der Mädchen sitzen mit Männern an Tischen, auf weichen Sofas oder sie unterhalten sich mit ihren Kunden an der Bar. Auch gibt es eine Tanzfläche, wo sich Paare eng umschlungen der Musik hingeben. Es gibt sogar ein Klavier, das auf einer Bühne steht.
Hinter der Bar bedienen ebenfalls nur Frauen. Doch alle haben etwas gemeinsam - ob Tänzerinnen oder Barkeeper -, sie tragen die gleiche Kleidung. Einen Hotpants in Schwarz und ein Bustier in Blau, mit dem Logo der Bar: Capital Sin. Todsünde.
»Hey, Don. Lässt du dich auch mal hier draußen blicken?« Ein junger Mann kommt auf uns zu und begrüßt meinen neuen Arbeitgeber.
»Fionn, darf ich dir unsere neue Mitarbeiterin Amandine Moreu vorstellen? Amandine, das ist Fionn MacKay, er leitet den Club.«
Wir reichen uns die Hände und ich ernte einen erneuten bewundernden Blick.
»Amandine, welch reißender Glanz in unserer bescheidenen Hütte. Sie sollten sich umziehen, damit Sie gleich mit der Arbeit beginnen können.«
»Nein«, unterbricht Donnacha Fionns Gesülze. »Sie ist keines der Mädchen, sondern wird sich um sie kümmern.«
Fionn nickt. »Alles klar, Boss. Willkommen im Team.«
Er lächelt mich an und ich empfinde so etwas wie Respekt, den er mir zollt. Innerhalb von Sekunden schaltet er um, von Anmachen zu kollegialem Respekt. Er zwinkert mir zu und setzt seine Runde durch den Club fort.
»Kommen Sie, Amandine. Ich will Ihnen die Zimmer zeigen.«
Wir erklimmen eine eiserne Wendeltreppe, die ins obere Geschoss führt. Von hier aus gelangt man durch eine Tür in einen schmalen langen Flur, der nur schwach beleuchtet ist.
»Um die Diskretion zu wahren«, erklärt mir O’Brian und hält vor dem ersten Zimmer an.
»Wir haben sechs Zimmer mit Wasserbetten, sechs mit einem Whirlpool, sechs mit einem Heimkinosystem und sechs Spezialzimmer.«
Er blickt mich an und wartet auf meine Fragen.
»Ich würde gerne eines der Spezialzimmer sehen.«
Donnacha tritt zur Seite, lässt mir mit einer Handbewegung den Vortritt und bleibt mir dicht auf den Fersen. »Es sind die sechs letzten Zimmer.«
»Es gibt keins, das die Nummer 13 trägt«, fällt mir auf.
»Nein, das haben Sie richtig erkannt.«
Ich bleibe vor einer offenen Tür stehen. Das Licht im Raum ist wie im Flur abgedunkelt, hat einen rötlichen Schimmer.
»SM-Zimmer«, meine ich erstaunt, dabei sollte es mich gar nicht überraschen. Mit zwei Schritten trete ich ein.
»Ja, seit einiger Zeit erfreuen sich diese Räume immer größerer Beliebtheit.«
»Beschäftigen Sie Dominas?«, frage ich frei heraus.
»Nein, wir beschäftigen keine professionellen Prostituierten. Nur Tänzerinnen. Manche haben allerdings gewisse … Talente.«
Sein Ton ist ernst, doch seine Augen funkeln. Er steht mir ganz nah gegenüber.
»Dann bin ich also so etwas wie die Choreografin.«
»So könnte man es nennen«, meint er und stützt seinen Arm am Türrahmen ab, versperrt mir den Weg nach draußen. »Bereitet Ihnen dieser Raum Unbehagen?« Er beugt sich ein wenig zu mir herunter. Ich bin groß, zumindest mit meinen Kate Python Chrystals von Louboutin, die immerhin zwölf Zentimeter hohe Absätze haben, doch er ist immer noch ein Stück größer als ich.
»Ich wüsste nicht, was mir hier Unbehagen bereiten könnte«, murmle ich und schaue mich um.
»Wirklich nichts?«, fragt Don provozierend und ich lächle ihm ins Gesicht, obwohl mein Herzschlag sich beschleunigt und ich nicht ganz sicher bin, was er vorhat.
Mit einer schnellen Bewegung schließt er die Tür. »Man kann sie von außen übrigens ohne Schlüssel nicht öffnen«, sagt er und weist auf die Klinke, die völlig normal aussieht.
Interessant, denke ich.
»Wenn ich bitten darf?« Er fragt zwar, nimmt aber einfach meine Hand und zieht mich zu dem Fesslungsrahmen hinüber. Sein Blick sagt mir, dass ich auf dem Stuhl Platz nehmen soll. Ich tue ihm den Gefallen, denn von ihm geht keine Gefahr aus. Ich glaube nicht, dass er mich hier in eine Situation bringen wird, die ich nicht wirklich will. Er möchte vermutlich einfach seine Dominanz einer Angestellten gegenüber demonstrieren.
Um mich auf den Hocker zu setzen, muss ich meinen Rock hochschieben, die Beine etwas spreizen.
Ich höre, wie Donnacha Luft holt, auch wenn er sich bemüht, ganz unbeteiligt auszusehen. Er nimmt meine rechte Hand, schnallt eine Manschette darum und hängt diese an einen Eisenring über meinem Kopf. Das Gleiche macht er mit der linken Hand.
Mein Shirt spannt sich über meinen Brüsten. Meine Brustwarzen zeichnen sich darunter ab, denn der raue Stoff reizt sie und sie stellen sich auf, verfluchte Verräter.
Donnacha stellt sich zwischen meine Beine, für meinen Geschmack steht er zu nah vor mir, aber sein Geruch nach Mann, Sportduschgel und einem Aftershave, das ich als Man in Black von Bvlgari erkenne, wie passend, reizt meine Sinne.
»Und jetzt?«, frage ich ihn herausfordernd.
»Jetzt werden wir herausfinden, wie weit Sie bereit sind zu gehen.«
Ich lache, weil ich es wirklich nicht ernst nehme. Erst, als er mit seinen Händen meine Schenkel hinauffährt, vergeht mir das Lachen. Diese Berührung hat etwas sehr Begehrliches an sich, die Reibung seiner Haut auf meinen Nylons fühlt sich warm an. Am Spitzenrand meiner Strümpfe verharrt er einen Moment, dann gleiten seine Finger weiter zu meiner nackten Haut. So hat mich schon lange kein Mann mehr berührt. Zentimeter für Zentimeter rutschen seine Finger höher, bis mein Rock sie aufhält.
»Und, haben Sie Angst?«, fragt er und seine Stimme klingt plötzlich heiser.
Ich starre auf seinen Schritt und sehe, dass seine Erektion gewachsen ist. Ihn scheint die Situation wohl auch nicht kaltzulassen.
»Nein«, antworte ich ehrlich und schaue ihm in die Augen. Sie schimmern nun blaugrün.
Meine Antwort scheint ihn nur noch mehr herauszufordern. Seine Hände verschwinden unter meinen Rock und plötzlich spüre ich seine Daumen, die meine Klitoris massieren. Mir entfährt ein kleiner Laut und ich beiße mir auf die Lippen. Scheiße, ich wollte doch keine Reaktion zeigen.
»Du bist nass«, murmelt er und massiert mich weiter, schließt genießerisch die Augen.
»Und du hart«, flüstere ich, um ihm bloß nicht das letzte Wort zu überlassen.
»Das stimmt«, gibt er zu. »Es liegt daran, dass ich jetzt gerne in dir wäre. Mir würde es gefallen, wenn du nichts als diese Manschetten tragen würdest. Ich bin mir sicher, dass du einen wunderschönen Body hast. Ich spüre es förmlich an meinen Fingern.« Er reibt mich weiter, fester, und treibt mich damit fast an den Rand eines Orgasmus, den ich mir auf keinen Fall zubilligen werde.
»Sag mir, ob dir gefällt, was meine Finger mit dir machen.« Er hält die Augen geschlossen.
Vielleicht sollte ich nicken, dann würde er nicht hören, wie sehr mir sein Spiel hier gefällt.
»Sag es laut, ich will deine Stimme hören, wenn du es sagst.«
»Ja, verdammt! Ja, es gefällt mir.«
»Wie sehr?«
»Absolut.«
»Aber du willst nicht, dass es dir gefällt? Habe ich recht?«
»Ja.«
»Warum?«
»Weil ich deine Angestellte bin.«
Mittlerweile atme ich schwer. Diese Berührungen lassen mich nicht kalt. Mein Körper will mehr, mein Verstand dagegen plädiert für den sofortigen Abbruch dieses Szenarios. Doch ich habe die Rechnung ohne Don gemacht. Seine Finger werden immer aktiver. Er schiebt meinen Slip zur Seite, um meine blanke Haut zu massieren.
»Verdammt, du bist rasiert. Damit habe ich nicht gerechnet.«
»Gefällt es dir?«, frage ich stöhnend und werfe meinen Kopf in den Nacken.
»Ja«, knurrt er leise. »Und gefällt dir das?« Er meint seine Berührungen.
»Ja«, hauche ich und es ist sogar die Wahrheit. Ich stehe kurz davor, alle meine Prinzipien über Bord zu werfen und hier vor ihm zu kommen. Ich fühle mich mit einem Mal so lebendig, als wäre ich aus einem tiefen Schlaf endlich wieder erwacht. Das pure Leben scheint sich zwischen meinen nassen Schenkeln abzuspielen. Es ist beängstigend und berührend zugleich.
»Du fühlst dich wahnsinnig an. So feucht und so heiß, als würde ich meine Finger in den Vorhof der Hölle halten. Wie gerne würde ich sie durch meinen Schwanz ersetzen.«
Ein Mache es doch! liegt mir auf der Zunge, doch ich beiße mir auf die Lippen.
»Würde es dir gefallen?«
»Würde es dir gefallen?«, frage ich, statt eine Antwort zu geben.
»Reiz mich nicht, es auszuprobieren«, knurrt er, »antworte mir.«
»Nein, es würde mir gar nicht gefallen.«
»Und warum nicht?«, fragt er überrascht.
»Weil ich mich niemals so ausliefern würde.« Mit letzter Kraft gelingt es mir, meiner Stimme einen so kühlen Klang zu verleihen, als gäbe es seine intime Berührung gar nicht. Ich blende sie aus. Wie ich das mache, ist mir ein Rätsel.
Er öffnet seine Augen, blickt auf mich herunter und nickt. »Gut«, meint er rau, »dann sind wir uns ja einig. Ich fange nie etwas mit Untergebenen an.«
Er zieht seine Hände unter meinem Rock hervor, öffnet die Manschetten und hilft mir auf die Beine.
Auf dem Weg zur Tür steckt er sich einen Finger in den Mund und leckt genüsslich meinen Saft ab. »Aber schade ist es trotzdem, schade um diese Verschwendung, denn du schmeckst köstlich.«
Das Bild wird mich den Rest des Abends verfolgen.
Dann öffnet er die Tür und ist verschwunden.
Wir erschrecken über unsere eigenen Sünden,
wenn wir sie an anderen erblicken.
(Johann W. von Goethe)
Übermüdet fahre ich Richtung 1 Schroeder Plaza zum Police Department an der Tremont Street. Der erste Arbeitstag ist immer der Schlimmste. Für mich zumindest. Ich weiß nicht, welchem Partner ich zugeteilt werde, wie mein Chief sich verhält, und kann nur hoffen, dass mir der Commissioner nicht direkt über den Weg läuft.
Den Wagen parke ich auf einem der für die Angestellten vorgesehenen Plätze. Noch bin ich pünktlich. Also bewege ich mich mit großen Schritten Richtung Eingang.
Ich melde mich beim Chief an, der bereits auf mich wartet. Man weist mir den Weg, und als ich die Tür öffne, zerfallen alle meine Hoffnungen, dem Commissioner nicht zu begegnen, zu Staub. Ich fühle mich wie ein Vampir, den das Tageslicht berührt.
»Ah, da bist du ja. Auf die Sekunde pünktlich, das schätze ich so an dir. Chief Barken, darf ich Ihnen meine Nichte Catherine Sagnier vorstellen? Sie kommt aus Chicago und hat sich hierher versetzen lassen.«
Chief Barken, ein sechzigjähriger pausbäckiger Mann, der dazu auch noch einen Kopf kleiner ist als ich, reicht mir lächelnd die Hand. »So, Sie sind sicher das Patenkind, von dem der Commissioner so viel spricht. Freue mich, Sie kennenzulernen, Sagnier.«
»Chief«, ich reiche ihm lächelnd die Hand. Dann frage ich todernst: »Können wir das Patenkind bitte ganz schnell vergessen?« Erst dann wende ich mich meinem Onkel zu und küsse seine Wange.
»Du schämst dich meiner doch wohl nicht?«, fragt er mit einem liebevollen Lächeln in den Augen.
»Nein, aber ich möchte verhindern, dass jemand denkt, ich hätte diesen Posten nur bekommen, weil du mich über ein Taufbecken gehalten hast.«
»Dafür können wir sorgen, nicht wahr, Chief Barken?«
Der Chief nickt und strahlt mich weiter an. Wieder jemand, der mich falsch einschätzt. Ich kann es in seinem Gesicht lesen. Nette Titten, hübscher Arsch, nichts dahinter steht ihm förmlich auf die Stirn geschrieben.
»Geben Sie ihr den besten Kollegen und sie wird ihre Arbeit gut machen. Dafür verbürge ich mich. Schließlich hat sie die Polizeischule mit Auszeichnung bestanden und da hatte ich meine Finger nicht im Spiel.« Onkel Harvey gibt dem Chief einen Klaps auf die Schulter und verlässt lachend den Raum.
Der Chief reicht mir über den Tisch zwei Dinge an - meine Polizeimarke und meine Waffe. Dann nimmt er den Hörer in die Hand. »Schick O’Brian zu mir ins Büro!«, bellt er ins Telefon.
»Ich stelle Ihnen unseren besten Mann zur Seite, aber nicht, weil Sie mit dem Commissioner verwandt sind ...«
»Sondern weil ich eine Frau bin?«, ergänze ich seinen Satz.
»Fallen Sie mir nicht ins Wort, Sagnier. Warum tragen Sie einen französischen Namen?«
»Mein Vater ist Franzose. Meine Mutter, die Schwester des Commissioners, lebt mit ihm seit einigen Jahren in Frankreich. Ich bin aber in Chicago aufgewachsen, falls es Sie interessiert.«
»Tut es nicht. Mich interessiert einzig und allein, dass Sie Ihren Job gut machen, und wie ich aus Ihrer Akte entnehmen kann, tun Sie das.«
Ohne, dass es an der Tür klopft, wird sie geöffnet und ein Mann betritt den Raum.
»Sie wollten mich sprechen, Chief?«
Abrupt drehe ich mich um und fasse es nicht, in das Gesicht von Donnacha O’Brian zu schauen.
»Ja, O’Brian, ich wollte Sie sprechen. Ich will Ihnen nämlich Ihren neuen Partner oder, besser gesagt, Ihre neue Partnerin vorstellen. Das ist Detective Catherine Sagnier aus Chicago. Sie wurde hierher versetzt.« Er wendet sich an mich. »Detective, das ist Lieutenant Darragh O’Brian. Ab sofort Ihr neuer Partner.«
Darragh?
Ich kann es nicht glauben. Vor mir steht eindeutig Don und nicht Darragh. Was wird hier gespielt? Zu spät merke ich, dass er mir die Hand hinhält. Ich greife danach und sofort spüre ich das vertraute Prickeln auf meiner Haut. Er blickt mir kurz in die Augen, doch nichts darin verrät, dass wir uns gestern begegnet sind. Dass seine Finger in mir steckten.
»Chief, Sie wissen, dass ich immer allein arbeite«, höre ich ihn sagen.
»Jetzt nicht mehr. Anweisung vom Commissioner. Miss Sagnier soll mit dem Besten zusammenarbeiten, und das sind Sie, O’Brian.«
»Dann werde ich mit dem Commissioner reden.«
»Keine gute Idee. Sie ist sein Patenkind.«
Oh, vielen Dank auch! So viel zum Thema Geheimhaltung.
»Können wir los?«, frage ich genervt. Da ich nicht weiß, wo ich hin muss, bleibe ich an der geöffneten Tür stehen.
O’Brian wirft mir einen bösen Blick zu und geht an mir vorbei. »Kommen Sie schon«, murmelt er und läuft in das Großraumbüro.
»Das sind unsere Schreibtische«, meint er und zeigt auf zwei, die abgelegen in der Ecke stehen. Eine Trennwand schützt uns etwas vor den Blicken der anderen, die unweigerlich hinter uns her starren.
»Miss Sagnier ...«, beginnt er, doch ich unterbreche ihn sofort.
»Bitte, findest du nicht, dass Cate angebrachter wäre?«
Er schaut mich an, als würde er nicht verstehen, worauf ich hinaus will.
»Nun, wir scheinen doch beide ein Doppelleben zu führen«, versuche ich ihm auf die Sprünge zu helfen, aber er reagiert nicht darauf, jedenfalls nicht so, wie ich erwartet hätte.
Er runzelt allerdings die Stirn. »Lass uns einfach hier verschwinden. Ich will mit dir reden«, sagt er knapp, dann dreht er sich um und geht.
***
Wir fahren durch die Straßen Bostons und schweigen uns an. Ich werde mit Sicherheit nicht zuerst das Wort ergreifen. Er hatte seine Finger in mir, er ist am Zug.
Ab und an schaue ich zu ihm hinüber. Seine Locken hat er mit Gel gebändigt. Im Tageslicht leuchten seine Augen mehr blau als grün, aber sonst sieht er wie gestern Abend aus.
»Was?«, fragt er ungehalten.
»Ich fasse es einfach nicht, dass gerade du mein Partner sein sollst«, stoße ich atemlos hervor. »So viele Zufälle gibt es nicht.«
Er schaut mich an und mein Herz rutscht mir in die Hose. Dieser Blick kann wirklich Eis schmelzen.
»Warum nennst du dich Darragh?«
»Weil das mein Name ist.«
»Ich dachte, du hießest Donnacha.«
Ein feines Lächeln huscht über seine Lippen. »Don.«
»Ja, sorry, dann eben Don.«
»Welches ist dein richtiger Name?«
»Catherine, natürlich, Amandine ist sozusagen mein Künstlername. Kann ich davon ausgehen, dass mein Geheimnis bei dir sicher ist?«
Darragh gibt Gas, als die Ampel auf Grün schaltet. »Wenn meines auch bei dir sicher ist, sehe ich keinen Grund, deines auszuplaudern.«
»Dann sind wir also wirklich so was wie Partner?«, frage ich kleinlaut.
Er nickt und parkt den Wagen.
»Wie lange bist du schon in Boston?«, fragt er und steigt aus.
»Seit einer Woche.«
»Was kennst du von Boston?«
»Außer dem Club nichts.«
»Das werden wir ändern.«
»Woran arbeitest du gerade?«
»Ich habe gerade den Mord an einem 16-jährigen Mädchen aufgeklärt. Aber es verschwinden immer wieder neue Mädchen hier in der Stadt.«
»Was glaubst du, was dahinterstecken könnte?«
Er hebt die Schultern. »Ich bin auf der Spur eines Mädchenhändlerrings, aber der Chief will davon nichts hören.«
Ich bleibe am Auto stehen. »Warum?«
»Das ist eine lange Geschichte, die ich dir mal bei einem Bier erzählen kann.«
»Vielleicht heute Abend?«, frage ich.
»Musst du nicht in den Club?« Er zieht eine Augenbraue hoch.
»Natürlich, und wie sieht es mit dir aus?«, frage ich herausfordernd.
»Warum hast du die Arbeit im Club angenommen? Verdienst du nicht genug?«, geht er einfach darüber hinweg.
Ich zucke die Schultern. »Das werde ich dir vielleicht mal bei einem Bier erzählen.«
Die unangenehmsten Reichen sind die,
die nicht einsehen wollen, wie arm sie sind.
(Ernst R. Hauschka)
Hollie Corley ist eine Freundin meiner Schwester und sie kommt mir schon fast wie meine eigene kleine Schwester vor. Mit achtundzwanzig bin ich ungefähr neun Jahre älter als sie, fühle mich aber, als wären es zwanzig. Sie sieht entzückend aus mit ihren kurzen pinkfarbenen Haaren, die ihr wirr vom Kopf abstehen.
»Süße, ich freue mich, dass du da bist.« Sie nimmt mich in ihre Arme, drückt mich. »Du wirst sehen, wir sind hier eine tolle Truppe. Die Mädels werden dich lieben.«
»Darf ich?« Die tiefe Männerstimme lässt mich zusammenfahren.
»Hallo, Don«, grüßt Hollie unseren Chef, der sich mit ernster Miene an uns vorbeischiebt und dabei leicht, aber unübersehbar und wie absichtlich, meinen Körper streift.
»Hollie.« Nickend setzt er seinen Weg fort.
Als er die Tür zu seinem Büro schließt, grinst Hollie mich an. »Na! Dich werden offenbar nicht nur die Mädels lieben. Aber mache dir bitte keine allzu großen Hoffnungen, Don fasst keines der Mädels an. Wir sind für ihn tabu.«
Ich ziehe sie in meine Arme und flüstere ihr ins Ohr: »Du weißt doch, solche Männer sind für mich auch tabu.«
Sie drückt mir einen Kuss auf die Wange. »Wir sehen uns später, dann stelle ich dir die anderen vor.«
Sie macht sich auf den Weg in den Clubraum, ich schaue auf die Uhr. Fast zehn Uhr abends. Bevor ich ihr folge, gehe ich in Richtung Büro. Ich klopfe kurz an und betrete den Raum, schließe die Tür hinter mir.
Don telefoniert auf seinem Handy, doch als er mich sieht, beendet er das Gespräch sofort und steckt das Gerät in seine Hosentasche.
»Was kann ich für dich tun?«, fragt er und klingt irgendwie düster.
»Darragh, was soll dieses Theater?«
Er zögert kaum merklich, dann huscht so etwas wie ein Lächeln über sein Gesicht, fast so, als wäre ihm gerade eine Idee gekommen, die ihm ausgesprochen gut gefällt. Und die scheint darin zu bestehen, mit wenigen Schritten auf mich zuzukommen, meine Nähe zu suchen. »Du weißt, wie wichtig es ist, unsere Identitäten zu schützen«, sagt er zögerlich, als würde er die richtigen Worte suchen. Er beobachtet mich mit einem durchdringenden Blick. Ich nicke.
»Also verstehe ich deine Frage nicht. Um es noch einmal klarzumachen: Tagsüber bin ich für dich Darragh, dein Partner, und abends ...« Er greift mit einer Hand an meine Hüfte und zieht mich zu sich.
»Und abends …?« Ich lege meine Hände auf seine Schultern. Er trägt heute ein seidiges schwarzes Hemd.
»Hör‘ auf, mit mir zu spielen«, brummt er und schaut mir tief in die Augen.
»Bin ich diejenige, die hier spielt?«, frage ich und will mich ihm entziehen, doch er lässt mich nicht los.
»Wir müssen reden, komm um 1 Uhr ins Zimmer 12.«
Damit wendet er sich von mir ab und flüchtet praktisch aus dem Raum. Er lässt mich einfach stehen.
Oh Mann, ich habe keine Idee, wie ich in den nächsten Monaten mit ihm zusammenarbeiten soll. Sobald ich in seine Nähe komme, fahren meine Gefühle mit mir Achterbahn. Tagsüber hält er mich fast schon unhöflich grob auf Distanz, abends meine ich, seine ungebändigte Lust in jedem seiner Worte zu spüren.
Zimmer 12, welches der Zimmer das wohl sein mag? Warum will er mich ausgerechnet dort sprechen? Nach Feierabend?
Ich begebe mich in den Gästeraum, wo Hollie hinter dem Tresen arbeitet, und bestelle mir einen alkoholfreien Longdrink. Sie stellt mir Caitlin und Lauren vor, die ebenfalls hinter dem Tresen stehen. Zwei wunderschöne Mädchen, die mit den Gästen scherzen und sie zum Trinken animieren. Offenbar machen sie ihren Job gut.
Fionn, der Leiter des Clubs, gesellt sich zu uns. Fragt mich ein wenig über meine Person aus, doch als er merkt, dass ich nichts preisgebe, gibt er auf.
»Okay, Amandine, Sie wollen mir nichts über sich erzählen. Kann ich sonst was für Sie tun?« Er lächelt und zeigt zwei Reihen ebenmäßiger Zähne. Er sieht gut aus. Sein rotblondes Haar ist modisch kurzgeschnitten und er trägt einen kleinen Ohrring im Ohr.
»Ja, Sie können etwas für mich tun. Was genau ist in Zimmer 12?«, frage ich und strecke mich ein wenig, damit ich leise in sein Ohr sprechen kann.
Ein feines Grinsen überzieht sein Gesicht. Er wartet einen Moment, schaut über seine Schulter, ob auch niemand unser Gespräch verfolgen kann.
»Wieso fragen Sie?«
»Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich könnte natürlich hinaufgehen und nachsehen«, biete ich ihm als Alternative an.
»Nummer 12 ist das Privatzimmer von Don. Er schläft dort, wenn es mal später wird. Den Mädchen ist der Zutritt untersagt.«
»Warum?«
»Weil er nichts mit ihnen anfängt.«
***
Ich komme absichtlich zehn Minuten zu spät. Er soll doch nicht denken, ich hätte nur darauf gewartet, zu ihm zu gehen. Dabei habe ich die letzte Stunde nichts weiter getan, als auf die Uhr zu starren.
Ich klopfe an die Nr. 12, doch die Tür steht offen und gibt nach.
»Komm herein und schließe die Tür.« Es ist Dons Stimme.
Ich gehorche.
Er trinkt einen Schluck aus einem Glas mit perlender Flüssigkeit. Ich beobachte seinen Adamsapfel, wie er sich bewegt, während er schluckt.
»Möchtest du auch etwas?«, fragt er und hebt sein Glas in die Höhe.
»Nein, danke. Ich trinke nicht.«
Neugierig schaue ich mich um. Ein großes Himmelbett nimmt den Raum ein. Echt jetzt? Ein Himmelbett? Eine moderne schwarze Couch gibt es und eine Tür, die wohl in ein Badezimmer führt. Das Zimmer ist groß und in der hinteren Ecke gibt es eine weitere Tür, die vermutlich in einen begehbaren Kleiderschrank führt. Ansonsten fehlt alles Persönliche in diesem Raum. Stünde auf der Tür unter der Zimmernummer nicht Privat - Eintritt verboten, könnte dies auch eines der Zimmer sein, welches die Gäste nutzen.
»Hier, zieh das bitte an.« Don reicht mir einen kurzen weißen Bademantel.
»Ich wüsste nicht warum.«
»Tu es.«
»Warum, Don?«
»Weil du es dir bequem machen sollst. Du musst in sieben Stunden zur Arbeit.«
»Du etwa nicht?«
Er zögert einen Moment, dann nickt er. »Doch, natürlich.«
»Wenn ich mich hier vor dir ausziehen soll, dann nur, wenn du es dir auch bequem machst.«
Er schaut mich herausfordernd an und nach endlosen Sekunden zieht er sein Hemd aus der Hose, beginnt, es ganz langsam aufzuknöpfen, legt die Manschettenknöpfe ab. Die ganze Zeit lässt er mich dabei nicht aus den Augen. Aufreizend träge öffnet er Knopf um Knopf, streift das schwarze Hemd ab und legt es sorgsam zur Seite.
Der Anblick, der mich erwartet, haut mich um. Ein riesiges Tribal Tattoo ziert seinen Oberkörper. Angefangen auf seinem Rücken zieht es sich über die rechte Schulter und den Oberarm bis zu seinem Bauchnabel.
Ich muss schlucken, so überrascht bin ich, dass er überhaupt tätowiert ist. Doch es ist vor allem die Größe des Tattoos, die mich echt umhaut. Es ist wunderschön und mir juckt es in den Fingern, es zu berühren. Ich kann nicht anders, als ihn anzustarren.
Er zieht Schuhe und Strümpfe aus, löst seinen Gürtel. Jede Bewegung ist eine einzige Provokation. Geschmeidig zieht er seine Hose aus, und als er nur noch in Unterhosen vor mir steht, geht er ins Bad und holt einen weiteren Bademantel, den er überzieht. Enttäuscht sehe ich das wundervolle Tattoo unter weißem Frottee verschwinden.
»So, was ist mit dir? Hat dich mein Anblick fasziniert oder doch eher versteinert?« Er verzieht den Mund zu einem Grinsen.
Diese Lippen, reizvoll geschwungen, würde ich so gerne küssen. Erschrocken über meinen Gedanken schüttle ich den Kopf und öffne den Reißverschluss meines Rocks, den ich einfach zu Boden gleiten lasse.
Don hat es sich auf der Couch bequem gemacht und beobachtet meinem ganz privaten Striptease mit unverhohlener Neugier.
Ich stelle einen Fuß auf die Couch, direkt zwischen seine Beine, und rolle die Seidenstrümpfe herunter. Ein Bein nach dem anderen. Dabei bleibt Don still sitzen, schaut mir in die Augen.
Einen kurzen Moment zögere ich, denn ich trage heute keinen BH, weil mein Oberteil dies nicht zulässt. Mit einer Bewegung ziehe ich es über den Kopf, ohne hektisch zu werden. Wenn ich nicht auffallen will, muss ich mitspielen und mich hier entblößen. Nur meinen Spitzenslip lasse ich an und greife zu dem Bademantel, um meinen Körper darin einzuhüllen. Er ist etwas groß, daher nehme ich an, dass er Don gehört und nicht etwa für Frauen bereitgehalten wird. Irgendwie gefällt mir dieser Gedanke, ich freue mich sogar darüber.
»Setz dich zu mir«, meint er mit einer Stimme, deren Sanftheit mich überrascht. Auf dem Tisch steht ein Champagnerkühler und er schüttet mir ein Glas ein. Ich will ablehnen, doch er lässt nicht locker.
»Nur zur Entspannung, mehr nicht«, meint er und ich gebe nach, greife nach dem Glas, trinke einen Schluck, der auf meiner Zunge perlt und kühl meine Kehle hinunterläuft. Dann setze ich mich zu ihm und schaue ihn neugierig an.
***
»Ist mit den Mädchen heute alles glatt gelaufen?«, frage ich und lasse meinen Blick genussvoll über ihren Körper gleiten. Sie ist schön, wirklich schön. Ihre glatten langen Haare verströmen einen angenehmen Duft, der mir die Sinne vernebelt. Immer wieder habe ich heute Nacht davon geträumt, wie es sich anfühlte, als meine Finger in ihr steckten. Allein der Gedanke daran lässt mich wieder hart werden. Ich habe keine Ahnung, was diese Frau mit mir anstellt. Bisher habe ich mich an meine selbst auferlegte Weisung gehalten, dass die Mädchen für mich tabu sind. Doch bei Amandine ist alles anders. Ihr richtiger Name ist Catherine und ich weiß nicht, welcher Name mir besser gefällt.
»Ja, aber eines der Mädchen ist nicht erschienen. Erin Costello. Sie ist wohl krank, ich hoffe, dass sie morgen wiederkommt.«
»Gut, du behältst das bitte im Auge.«
Sie nickt und trinkt einen Schluck Champagner. Ich sehe ihre Anspannung und möchte etwas tun, damit sie sich entspannt.
»Erzähl mir etwas von dir.«
Ich rücke näher und ziehe einen ihrer Füße zu mir heran, beginne, ihren Fußballen zu massieren. Im ersten Moment versteift sie sich, doch als sie spürt, dass es mir nur allein darum geht, ihr Entspannung zu verschaffen, lässt sie sich gehen.
»O mein Gott, tut das gut. Diese High Heels bringen mich um«, stöhnt sie und der Klang ihrer Stimme fährt wie ein Blitz durch meinen Körper.
»Warum arbeitest du hier für mich?«
Sie hat ihren Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen, jetzt schaut sie mich an. »Ich habe meine Gründe.«
»Die da wären?«
»Du musst immer alles ganz genau wissen, oder? Ich kann es dir nicht sagen, Don.«
»Würdest du es Darragh erzählen?«
»Nein.«
»Werde ich es jemals erfahren?«
Nachdenklich schaut sie mich an. »Vermutlich.«
Damit kann ich leben.
»Werde ich jemals erfahren, warum du diesen Club besitzt?«, fragt sie und reicht mir ihren anderen Fuß, damit ich mich um ihn kümmere. Sie ist frech, doch genau das mag ich an ihr.
»Es kommt darauf an.«
»Worauf?«
»Ob du meine Geliebte wirst oder nicht.«
Sie rutscht in eine leichte liegende Position.
»Also muss ich mit dir schlafen, um mehr von dir zu erfahren?«
»So sieht es aus.«
Amandine schüttelt den Kopf. »Ich schlafe nie mit meinen Partnern. Das kannst du dir aus dem Kopf schlagen.«
»Ich bin nicht dein Partner, ich bin Donnacha O’Brian.«
»Ja, ich habe es verstanden, Don. Du hast es echt drauf, in eine andere Rolle zu schlüpfen.«
Ich schnappe mir ihre Beine und ziehe sie zu mir heran.
»Nicht weniger, als du es drauf hast.«
Ich beuge mich herunter und küsse die Innenseite ihres Schenkels. Sie sagt nichts, schaut mir nur dabei zu. Spreizt sogar leicht ihre Beine, um mir den Zugang zu erleichtern. Ihre Haut ist weich und zart. Sie duftet nach einer femininen Note, die mir wie ein schwerer Wein zu Kopf steigt. Ich stöhne innerlich, und glaube, dass ein Laut sogar meine Lippen verlässt, aber so ganz sicher bin ich mir nicht.
»Stimmt es, dass du keine Frauen hierher einlädst?«
Ihre Stimme klingt belegt, also lassen meine Berührungen sie nicht kalt.
»So ist es. Ich habe in den letzten Jahren den Kontakt zu Frauen gemieden.«
»Wirst du mir erklären, warum?«
»Später«, murmle ich und setze meine Spur von Küssen fort. Ich greife nach dem Knoten des Bademantels, ziehe an dem Gürtel, sodass der Mantel auseinanderklafft.
»Wir sind uns also einig, dass wir einander nichts erzählen werden? Wir sind zwei Fremde, die nichts voneinander wissen, und dennoch Sex haben?«
»Werden wir Sex haben?«, fragt sie.
Ich schaue sie an und muss lachen. Wie sie so vor mir liegt, wunderschön, müde, feucht und fast nackt. Ich greife nach ihrem Slip, ein schönes Stück aus schwarzer Spitze, und ziehe ihn ihr vorsichtig aus. Es wäre schade, wenn er die Nacht nicht überleben würde.
»Zieh‘ deinen Mantel aus«, fordert sie.
»Ich wüsste nicht warum.«
»Weil ich deinen Körper ansehen will.«
Ich mag ihren Befehlston und doch reize ich sie weiter. »Nein.«
Ihre Augen verdunkeln sich. Sie hat schöne blaue Augen, doch wenn sie wütend wird, verfinstern sie sich zu einem Nachtblau. Sie schwingt die Beine von der Couch und steht auf. Blitzschnell schnappt sie sich ihre Kleidung und ist schon auf dem Weg zur Tür.
»Gute Nacht, Donnacha.«
Die Männer sind nicht immer, was sie scheinen,
allerdings selten etwas Besseres.
(Queen Victoria)
Ich bin aufgesprungen. Bevor Amandine die Tür ganz öffnen kann, drücke ich sie mit der flachen Hand wieder zu. Mein Oberkörper ist nackt. Ich greife nach ihr, presse sie an mich, besitzergreifend. Sie ist so ganz anders als heute Morgen. Erotischer, stiller, mächtiger.
»Bleib bei mir. Die ganze Nacht«, flüstere ich in ihr Ohr, als würde, wenn man die Worte laut ausspricht, der Zauber des Augenblicks verfliegen.
Sie schaut zu mir auf und ich wünsche, ich könnte tief in ihre Seele blicken.
»Ich kann nicht.«
»Doch, Amandine und Don können es.«
»Aber Catherine und Darragh werden es nie können.«
»Nein, diese beiden niemals. Aber die sind auch nicht hier.«
»Warum soll ich bleiben?«, fragt sie und ich spüre, dass ich die Wahrheit sagen muss.
»Weil ich dich kennenlernen will. Alles von dir. Dein Leben, deine Gewohnheiten, deine Gedanken, deine Wünsche, deine Seele. Und mit deinem Körper fange ich an.«
Ohne ein Wort von sich zu geben, lässt sie ihre Kleidung zu Boden fallen, nimmt ihren Blick nicht von meinem Gesicht, als ihre Finger die Windungen meines Tattoos nachfahren.
»Es ist wunderschön«, sagt sie leise, wandert um meinen Körper, berührt jede Stelle.
Ich stehe still, wage es nicht, mich zu bewegen. Ihre Hände gleiten an meinem Bauch entlang, ziehen meine Boxershorts aus. Ich steige aus der Hose und drehe mich zu ihr um.
»Ich will dich, lass mich dir zeigen, wie sehr.« Meine Stimme erkenne ich kaum wieder. Ich hebe Amandine hoch und trage sie zum Bett, lass sie an meinem Körper entlang darauf hinabgleiten. Ich will diesen Körperkontakt nicht abreißen lassen, lege mich auf sie und Amandine schlingt ihre langen Beine um meine Hüften, genauso, wie ich es mir vorgestellt habe. Ihre Mitte ist heiß und feucht und mein Schwanz zwischen uns pocht, als würde sich mein gesamtes Blut dort sammeln. Meine Lippen treffen auf ihre, zart erwidert sie meinen Kuss, ehe sie sich mir voller Begierde öffnet. Sie ist heiß und mir wird bewusst, dass ich mich an ihr höllisch verbrennen werde, doch sie ist es allemal wert.
Keuchend holen wir beide Luft. Es ist, als würden wir uns gegenseitig den Atem rauben. Ich möchte sie am liebsten einatmen, sie völlig in mich aufsaugen. Das Feuer, das sie in mir entfacht, lässt mich lichterloh brennen.
»Verdammt, ich muss in dir sein«, stöhne ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und halte ihre Schenkel, während ich mit vorsichtigen Stößen in sie eindringe. Dabei schauen wir uns in die Augen, fixieren uns aufeinander, als würde es nichts anderes auf dieser Welt geben.
»Fester, bitte«, fleht Amandine und ich bin gerne bereit, ihren Anweisungen zu folgen.
Ich gehe auf die Knie, ziehe sie näher zu mir und stimuliere ihre Klit mit meinem Daumen, bis sie laut stöhnt.
»Es ist niemand mehr hier, keiner kann dich hören, schrei für mich, wenn du kommst.«
»Ja«, keucht sie und hebt ihr Becken an, damit ich noch tiefer in sie eindringen kann. Mein Schwanz scheint zu explodieren. Sie ist so eng und ich habe einfach zu lange auf das hier verzichtet, als dass ich mich zurückhalten könnte. Mit rohen Stößen, die unsere Körper aufeinanderklatschen lassen, stoße ich in sie, gepeinigt von ihrer Enge, die mich fast kommen lässt. Nur mit äußerster Willenskraft halte ich mich zurück. Das treibt mir den Schweiß auf die Stirn, doch ich will nicht ohne sie kommen. Als ihr Keuchen lauter wird, ihr Stöhnen in immer kürzeren Abständen den Raum erfüllt, fühle ich, wie sich ihre Spalte um meinen Schwanz zusammenzieht, ich kann das Unvermeidliche nicht länger hinauszögern. Laut knurrend lasse ich meinen Orgasmus über mich hinwegdonnern, wie die Brandung eines wütenden Ozeans. Erst, als ich den letzten Tropfen vergossen habe, wird mir klar, dass sie laut meinen Namen geschrien hat - Donnacha!
***
Meinen Kopf habe ich auf seiner breiten Brust gebettet. Ich sollte langsam aufstehen, es ist halb sieben. Ich muss dringend nach Hause, um zu duschen und mich umzuziehen, doch im Moment fühle ich mich viel zu wohl, als dass ich mich bewegen will.
Den Gedanken, was ich hier eigentlich mache, will ich nicht zulassen, und doch hämmert diese Frage wie ein tückischer Kopfschmerz in meinem Kopf.
Verdammt, so war das nicht geplant! Ich bin nicht hier, um mich auf einen Mann einzulassen, besonders nicht, wenn er Ziel meiner Beobachtungen ist. Und schon gar nicht, wenn es sich dabei um meinen neuen Partner handelt. Aber es als Fehler einzustufen, will ich auch nicht. Ich kann es nicht. Dafür war es viel zu gut. Noch nie habe ich mich einem Mann so verbunden gefühlt, wenn er bis zum Anschlag in mir steckte.
»Einen Penny für deine Gedanken«, murmelt er und schaut auf mich herunter.
Ich verziehe den Mund. »Nicht annähernd genug. Da musst du schon was drauflegen.«
Er beugt sich zu mir und küsst mich.
Ich habe nicht erwartet, ihn immer noch hier vorzufinden, dachte, dass er sich aus dem Staub macht, während ich schlafe. Vielleicht wäre mir das sogar lieber gewesen. Doch er liegt neben mir, hat seine Arme fest um mich geschlungen, als wolle er mich gar nicht gehen lassen.
»Wir müssen gleich zum Dienst«, sage ich leise und sehe, dass er kurz die Augen schließt.
»Ja«, nickt er und küsst mein Haar.
»Hör‘ mal, das heute Nacht war nicht so geplant.«
Oh nein, bitte keine Entschuldigungen!
»Don, bitte. Lass es. Es war gut und ich werde jetzt gehen. Wenn du willst, werden wir es einfach vergessen und nie wieder darüber sprechen, aber bitte entschuldige dich nicht.«
Das kann ich auf den Tod nicht ausstehen und ich hätte ihn nicht für jemanden gehalten, der etwas bereut, was nicht mehr zu ändern ist.
»Hey, warte.« Er hält mich in seiner Umarmung fest, als ich aufstehen will.
»Ich wollte damit nur sagen, dass es nicht zu meinen Gewohnheiten gehört, mit einer Frau ohne Schutz zu schlafen. Und dass ich heute Nacht nicht die Kontrolle verloren habe, sondern absichtlich kein Kondom benutzt habe. Ich wollte dich so spüren. Rein und pur. Und ich wollte, dass du mich spürst. Ich bereue nichts. Das ist nicht mein Stil. Ich stehe zu dem, was ich tue.«
Er blickt mich mit großen Augen an und der Zweifel nagt wieder an mir. Grün oder Blau?
»Besteht die Möglichkeit, dass du schwanger werden könntest?«
Die Frage trifft mich wie ein Hammerschlag. Schwanger?!
»Nein«, schüttle ich verwirrt den Kopf, »ich verhüte. Ich bin außerdem niemand, der scharf darauf ist, Mutter zu werden. Du musst dir auch sonst keine Sorgen machen, wir werden ja regelmäßig untersucht.«
Er schaut mich einen Moment stumm an, dann nickt er. »Ich wollte nur, dass du weißt, wie sehr ich das hier wollte. Wie sehr ich dich will, was immer auch passiert.«
»Was sollte passieren?«, frage ich und bin ein wenig überrascht über seine Wortwahl.
»Manchmal ist das, was man für die Wahrheit hält, nicht wirklich wahr. Auch wenn man es sich noch so sehr wünscht.«
Jeder sieht, was du scheinst.
Nur wenige fühlen, wie du bist.
(Niccolò Machiavelli)
Ich habe das Gefühl, ich kenne den Mann nicht, der mir gegenübersitzt. Er hat mir vor wenigen Minuten die Akte eines Falls gereicht, den er gerade bearbeitet, und er schaut mich dabei an, als wäre ich eine völlig Fremde für ihn. Er ist ein herausragender Schauspieler, ich wünschte, ich wäre es auch. Bin es aber nicht. Ich möchte ihn küssen, ihn an die nächste Wand drücken.
»Also, was meinst du?«, fragt Darragh und ich schaue verwirrt auf.
»Ich möchte dich küssen«, antworte ich leise murmelnd.
Darragh räuspert sich. »Ich meine zu dem Fall.«
Oh, meine Wangen glühen. Er zieht das hier wirklich durch, tut so, als wäre nichts passiert.
Das Telefon rettet mich. Er nimmt den Hörer ab, spricht kurz und legt dann auf. »Komm mit, wir müssen zum Hafen, es gibt eine Tote.«
Ich will Richtung Hauptausgang, doch er zieht mich zum Treppenhaus. »Komm hierher. Wir nehmen den Hinterausgang.«
Kaum ist die Tür hinter uns zugefallen, drücke ich ihn gegen die Wand und küsse ihn. Völlig überrascht lässt Darragh den Kuss über sich ergehen. Erst, als ich meine Zunge in seinen Mund schiebe, gibt er nach und küsst mich. Es ist nicht der gleiche Kuss, den er mir heute Nacht gegeben hat, aber er ist genau das, was ich jetzt brauche.
»Ich vermisse dich, ich brauche dich«, stöhne ich zwischen zwei Küssen und fahre mit meinen Händen durch seine Haare. Ich gebe erst auf, als er laut stöhnt und seinen Kopf auf meine Schulter lehnt.
»Oh, Mann! Was machst du mit mir?«, fragte er. Sein Blick ist düster, so als würde es ihm gar nicht gefallen, was sich hier zwischen uns abspielt.
»Die Frage ist doch, was du mit mir machst!«
Er fährt sich unsicher durch die Haare. »Das geht hier nicht.«
»Hier ist doch niemand«, antworte ich irritiert.
»Ich meine, während der Arbeit. Tagsüber. Wir müssen Distanz wahren. Am Abend kannst du wieder über mich herfallen. Aber jetzt haben wir einen Mord aufzuklären.« Damit lässt er mich stehen und flüchtet, als wäre der Teufel hinter ihm her.
***
Wir klettern über das gelbe Absperrband, auf dem in schwarzen Lettern steht: Police Line - Do not cross. Darragh begrüßt einige Kollegen in Uniform, sowie den Leichenbeschauer. Er stellt mich kurz vor und geht dann direkt auf die Leiche zu. »Wen haben wir da?«
Der Körper einer Frau liegt mit dem Gesicht nach unten am Pier und ist bereits mit einer Plane abgedeckt.
»Junge Frau, Anfang zwanzig, kräftige Hämatome am Hals, vermutlich erwürgt. Ihr Name ist Erin Costello, laut ihrem Führerschein. Mehr kann ich erst nach der Obduktion sagen.«
»Moment, sagten Sie gerade Erin Costello?«, frage ich aufgeregt.
Der Coroner nickt. »Ja, genau.«
»Kennst du sie?«, fragt Darragh.
»Nein, aber du müsstest sie kennen«, meine ich verblüfft und gehe vor der Toten in die Hocke. Ich hebe die Plane an und schaue mir das Gesicht genau an. Am Hals gibt es dunkle Abdrücke. Ihre Augen sind schreckgeweitet. Sie hatte wunderschöne grüne Augen. Langes rotes Haar, Sommersprossen auf der Haut. Typisch irisch eben.
»Und wer ist das?«, fragt Darragh leise an meinem Ohr, damit die Kollegen uns nicht hören.
»Darragh, sie hat für dich gearbeitet, im Club. Ich habe es dir doch heute Morgen erzählt, dass sie sich krankgemeldet hat. Hast du mir nicht zugehört?«, frage ich leicht verwundert.
»Entschuldige bitte, Erin, richtig.« Er blickt verwirrt auf die Tote, dann sieht er wieder mich an. »Ich kann mir manchmal nicht alle Namen merken.« Er steht auf und geht ein paar Schritte. Spricht mit den Polizisten, die bereits vor uns eingetroffen waren.
Ich werde einfach nicht schlau aus ihm. Auf mich wirkt Don plötzlich wieder wie ein vollkommen anderer Mensch, als wäre er irgendwann zwischen heute Nacht und eben ausgewechselt worden. Was ist nur los mit ihm? Nimmt er bewusstseinsverändernde Substanzen ein?
»Machst du hier weiter, ich muss dringend telefonieren.«
Ich schaue ihn sprachlos an, doch er ist schon hinter der Absperrung.
»Kann ich sie mitnehmen?«, fragt der Coroner.
Ich nicke. »Ja, klar. Ich schaue mal, ob es Zeugen gibt, die irgendwelche Hinweise liefern können.«
Der Leichenbeschauer nickt. »Alles klar. Ich schicke den Bericht rüber, sobald ich fertig bin.«
***
Das ist schon mein dritter Scotch und das Brennen in meiner Brust lässt einfach nicht nach. Verdammt, warum muss es ausgerechnet eines meiner Mädchen sein? Ein Mord wirft Fragen auf ... Fragen, die ich hier nicht gebrauchen kann.
Ich habe mich noch nicht einmal umgezogen. Dabei ist es bereits fast neun Uhr abends. Der Club ist voll. Als es an der Tür klopft, mache ich mir noch nicht einmal die Mühe, darauf zu antworten. Roan betritt den Raum, setzt sich zu mir an den Schreibtisch.
»Ich habe gerade die Mädchen informiert. Sie haben tausend Fragen und können es nicht fassen, dass Erin tot ist. Ich habe Amandine gebeten, sich um die Mädchen zu kümmern. Sie hat ein gutes Händchen dafür. Es war klug, sie einzustellen.«
»Danke«, nicke ich ihm zu. »Ist Amandine schon da?«
Er nickt. »Seit einer Stunde.«
»Okay, Roan. Ich muss mich darum kümmern, dass der Mörder gefunden wird. Ich werde einige Telefonate führen müssen. Stell mir Informationen über Erin zusammen, alles, was wir wissen. Sei so gut und kümmere dich heute zusammen mit Fionn um den Club.«
Roan schaut mich mit seinen wachen Augen aufmerksam an. »Alles okay bei dir?«, fragt er.
»Ja, Roan. Ich habe alles im Griff.«
Ich sehe, dass ihm etwas auf der Seele liegt, doch ich bringe es nicht über mich, ihn danach zu fragen, nicht jetzt.
»Gut, dann geh ich rüber.«
»Ach, Roan, schick bitte Amandine zu mir, wenn sie mit den Mädchen fertig ist. Sag ihr, ich warte in der 12 auf sie.«
***
Fürsorglich drücke ich zwei weinende Mädchen in meine Arme. Grace und Hollie sind über Erins Tod außer sich. Ihre Tränen wollen einfach nicht versiegen. Sie waren nicht nur Arbeitskolleginnen, sondern auch Freundinnen. Ich kann ihnen natürlich nichts über die Ermittlungen erzählen, das würde mich verraten, aber ein paar Floskeln fallen mir schon ein, sodass irgendwann die Tränen versiegen. Ich werde später mit Don besprechen, wie wir die Mädchen schützen können, oder ob er glaubt, dass die Ermordete nur zufällig eine seiner Mitarbeiterinnen war.
»Mädels, ihr müsst raus. Die Zeit der Trauer ist vorbei.« Roans Stimme reißt uns auseinander und ich blicke ihn böse an. Im Moment legt er die Empathie einer Axt im Wald an den Tag.
»Muss das jetzt sofort sein?«, frage ich genervt.