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Leonie ist Gast auf einer Hochzeit in dem kleinen Städtchen Freedom Falls. Doch tatsächlich ist sie nicht glücklich über diese Einladung. Denn der Bräutigam ist Leonies Ex, für den sie unerwarteterweise immer noch etwas empfindet.
Gemeinsam mit ihren Freundinnen Melody, Sara und Natascha schmiedet sie einen Plan. Martin, der freche Stallbursche des Hotels, den Leonie jedoch überhaupt nicht ausstehen kann, soll ihr dabei helfen, ihren Exfreund wieder zurückzugewinnen.
Doch ihre Freundinnen führen etwas ganz anderes im Schilde ...
Weitere Bücher aus der Freedom Falls - Reihe:
Vier Freundinnen:
Schneeflockenküsse: Weihnachten in Freedom Falls (Band 1: Melody)
Herz, Kuss, Liebe: Valentinstag in Freedom Falls (Band 2: Natascha)
Drei kleine Worte: Hochzeit in Freedom Falls (Band 3: Leonie)
Alle guten Dinge sind zwei: Kindersegen in Freedom Falls (Band 4: Sara)
Vier Jahreszeiten:
Verrücktes Veilchen sucht magische Liebe: Frühling in Freedom Falls (Band 5: Liz)
Flinkes Schicksal sucht freches Herz: Sommer in Freedom Falls ( Band 6: Sascha)
Dynamsicher Kürbis sucht traumhaften Kuss: Herbst in Freedom Falls (Band 7: Rebecca)
Kühles Herz sucht warme Zärtlichkeit (Band 8: Hope Erscheint im Winter 2019)
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Leonie zog die Nase kraus und legte ihre Stirn in Falten. »Kaum zu glauben, dass Fiona unbedingt in Freedom Falls heiraten will.«
»Ich sagte doch, dass es hier traumhaft schöne Plätze für verliebte Paare gibt«, erwiderte Sara, während sie sich mit der Einladung Luft zufächelte.
Natascha pflückte Sara die goldverzierte Einladung aus der Hand und schmökerte darin.
»Also Mädels, die Hochzeit soll ja ein riesen Spektakel werden, da hat sich unsere liebe Freundin Fiona einiges überlegt.«
»Und das Wetter ist auch perfekt. Sonnenschein pur, beinahe wie im Hochsommer. Ted wird wieder einen Sonderbericht dazu machen, müsst ihr wissen«, ergänzte Melody mit geschwellter Brust. Seit sie mit dem Wettermann leiert war, lag ihr das aktuelle Wetter immer sehr am Herzen. Etwas zu sehr, fand Leonie. Jedenfalls war sie davon schon etwas genervt. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie wieder zurück nach Freedom Falls musste. Sie war nicht mehr hier gewesen, seit sie ihren Job und ihre Wohnung verloren hatte. Zum Glück ist Sara in das Städtchen zu ihrem Freund gezogen und Leonie durfte in Saras Stadtwohnung bleiben, bis der Mietvertrag vor einer Woche nun endgültig ausgelaufen war. Nun saß sie mehr oder weniger auf der Straße. Mehr, weil sie kein eigenes Zuhause mehr besaß; Weniger, weil sie auf Melodys Couch schlafen durfte. Dafür musste sie beinahe täglich Melodys unprofessionelle Wettervorhersagen über sich ergehen lassen. Natürlich freute sie sich für ihre Freundin, dass sie endlich einen so tollen und liebevollen Partner gefunden hatte, aber ständig über ihn und seinen Job zu reden, spannte Leonies Geduldsfaden mittlerweile doch zu sehr. Wenn sie noch eine Geschichte über Ted, den Wetterfrosch, ertragen musste, dann würde der schon viel zu dünne Faden reißen.
»Ja, Mel! Wir wissen es! Dein Freund ist ein bekannter Meteorologe aus dem Fernsehen!«
Melody hielt sofort inne und schenkte Leonie einen erschrockenen Blick.
»Ähm ... bist du wegen irgendetwas angespannt, Leonie?«
Leonie schüttelte sofort entschieden den Kopf.
»Ich und angespannt? Ich bin die Ruhe selbst, das siehst du doch. Es war nur eine lange Fahrt«, versuchte sie, sich herauszureden.
»Liegt es eventuell daran, dass wir alle ein Date zur Hochzeit mitbringen, nur du nicht?«, bohrte Melody nach.
»Wie wäre es denn mit diesem Martin?«, warf Natascha ein, ohne Leonies Antwort abzuwarten.
»Welcher Martin?«, fragte Leonie nichtsahnend.
»Du weißt schon, dieser Hundetrainer und Stallbetreuer, mit dem du aus warst, letztes Mal, als du hier in Freedom Falls warst.«
Leonies Augen drückten sich zu Schlitzen zusammen. »Ich bin nicht auf ein Date angewiesen, ich kann auch sehr gut alleine zu der Hochzeit gehen.«
Melody wollte noch etwas erwidern, doch Sara schnitt ihr das Wort ab.
»Dann kommt, wir bringen euer Gepäck erst einmal ins Hotel«, sagte Sara hastig und schnappte sich einen der vielen Koffer. »Wahnsinn wie viel Zeug ihr mitschleppt. Man könnte glauben, ihr wollt auch alle nach Freedom Falls ziehen.«
»Wir sind doch nicht so verrückt wie du«, scherzte Natascha, die zwei Trolleys hinter sich herzog.
Die vier Freundinnen hatten bis jetzt vor den geschlossenen Türen des Hotels gewartet, doch Sepp, Nataschas Freund, öffnete nun endlich die Pforten. Das Hotel befand sich eigentlich schon in der Sommerpause, doch es wurde extra für Fionas Hochzeit geöffnet.
»Hallo die Damen! Folgen Sie mir unauffällig«, forderte Sepp die Frauen mit einer fordernden Handbewegung auf.
Melody, Natascha, Sara und Leonie kannten Fiona schon seit Ewigkeiten. Leonie war sogar mit Fiona gemeinsam zur Schule gegangen. Melody und Natascha lernten sie dann gemeinsam auf der Uni kennen. Sara stieß als letzte zu dem Gespann, wobei Fiona sich, kurz nachdem sie Sara kennengelernt hatten, abseilte und sich immer weiter von den Freundinnen distanzierte. Leonie glaubte immer noch, dass sie genau wusste, warum Fiona Abstand zu ihnen gesucht hatte. Natürlich weil sie Leonie damals ihren Freund ausgespannt hatte. Fiona hatte in frühen Jahren schon entschieden, dass sie lieber Hausfrau und Mutter werden wollte, und nun stand sie kurz davor diesen Traum endlich zu verwirklichen. Und zwar würde sie in wenigen Tagen ihre Jugendliebe Michael heiraten. Leonies Ex.
Bei diesem Gedanken ballten sich Leonies Hände zu Fäusten. Klar war es ewig her, dass Michael sich von ihr getrennt hatte. Doch wenn sie sich ehrlich war, störte es sie immer noch, dass er sich ausgerechnet für Fiona entschieden hatte. Eigentlich glaubte sie immer, dass er sich etwas anderes vom Leben erwartete, als eine Familie zu gründen und sein restliches Leben lang einen Kredit für ein Haus in der Vorstadt mit weißem Gartenzaun, abzubezahlen. Doch so wie es aussah, würde Michael genau das in Kürze tun.
»Hier sind eure Zimmerschlüssel«, sagte Sepp und überreichte Natascha, Melody und Leonie je einen altmodischen Eisenschlüssel. Auch Sara drückte er einen in die Hand. Sie hatte sich entschieden spaßhalber im Hotel zu schlafen, um mehr Zeit mit ihren Freundinnen verbringen zu können. »Natürlich alles Doppelzimmer.«
»Außer das von Leonie«, stichelte Natascha und Leonie schenkte ihr sofort ihren düstersten Blick. »Hey, das war doch nur ein Scherz«, sagte Natascha schulterzuckend und rollte ihren Koffer über die Schwelle.
Leonie nahm Sepp ihren Schlüssel ab und machte sich ebenso auf die Suche nach ihrem Zimmer. Natascha und Melody blieben vor den Zimmern stehen, die sie bereits von ihrem letzten Aufenthalt kannten und trafen damit voll ins Schwarze. Klar hatten sie ihre alten Zimmer bekommen, in denen sie aufregende Zeiten mit ihren Freunden verbracht hatten. Leonie musste etwas länger suchen, um ihr Zimmer zu finden.
»Du kannst gern bei mir schlafen, wenn du willst«, hörte Leonie plötzlich Melodys Stimme hinter sich, kurz nachdem sie ihr Zimmer betreten hatte. »Ted wird erst morgen anreisen, er muss noch arbeiten. Bis dahin bin ich alleine hier.«
»Danke für das Angebot«, erwiderte Leonie, »aber ich komme schon zurecht. Wenn ich ehrlich sein soll, freue ich mich sogar darauf etwas für mich zu sein. Seit ich bei dir wohne, habe ich ja kaum noch eine ruhige Minute.«
»Und da ist sie wieder«, bestätigte Melody mit einem freudigen Kopfnicken, »die fiese Leonie, wie sie leibt und lebt.«
Leonie stemmte ihre Hände in die Taille und schüttelte gespielt beleidigt ihre Mähne.
»Ich bin nur ehrlich. Das ist doch die Eigenschaft, die du am meisten an mir schätzt.«
»Ehrlich und fies«, antwortete Melody mit einem Grinsen. »Wir sehen uns dann unten an der Bar?«
»Aber klar doch.«
»Heute sind wir eine reine Mädelsrunde. Also, wenn man Nataschas Freund hinter der Bar nicht mitzählt.«
Leonie wusste ja bereits, dass Ted noch in der Stadt war und von Sara hatte sie erfahren, dass ihr Freund Andreas auch erst morgen beim Probedinner dabei sein würde. Die Sommercamp-Saison hatte bereits begonnen und deshalb war er den Sommer über kaum zuhause. Sara verbrachte viel Zeit alleine in diesem Kaff und versuchte, ihre Zeit möglichst produktiv zu nutzen, indem sie die gemeinsame Blockhütte auf Hochglanz polierte, um den Marktpreis für die alte Hütte in die Höhe zu treiben. Wenn Sara nicht gerade mit putzen und zimmern beschäftigt war, dann suchte sie intensiv nach einem neuen Haus für sie und ihren Freund. Die beiden wollten jetzt so richtig zusammenziehen, in ihr erstes gemeinsames Zuhause, das sie zu zweit einrichten und nach ihren Vorstellungen gestalten konnten. Leonie musste dabei unweigerlich an ein frisch gestrichenes Haus mit weißem Gartenzaun denken, vor dem ein Labradoodlewelpe herumtollte. Und an Sara, die in einem Vintage-Kleid, passend zu den Fünfzigerjahren die Blumenpracht die sie zuvor selbst gepflanzt hatte, mit einer überdimensionalen Gießkanne goss. Pures Familienidyll, extra übertrieben, für alle die zusehen.
Leonie ließ sich auf einen Hocker an der Bar fallen. Sepp, Nataschas neuer Freund reichte ihr die Getränkekarte und wartete geduldig, bis sie sich für einen Cocktail entschieden hatte.
»Heute beginnt die Happy Hour aber reichlich früh, hm?«
Leonie warf ihm einen leicht verächtlichen Blick zu. Es ging ihn doch gar nichts an, wann sie mit dem Trinken begann. »Warte nur ab, bis deine Herzensdame hier ist, dann siehst du was es heißt, möglichst früh betrunken vor der Bar zu liegen«, scherzte Leonie, wobei sie eigentlich genau wusste, dass Natascha kaum noch einen Schluck Alkohol trank, seit sie mit Sepp zusammen war und gemeinsam mit ihm um die halbe Welt reiste. Natascha führte genau das Leben, das sie sich immer gewünscht hatte.
Ihre drei Freundinnen betraten gerade den Raum und kicherten dabei ausgelassen miteinander. Melody, Natascha und Sara ... alle drei hatten es geschafft. Das musste Leonie zugeben. Ihre Freundinnen bauten sich eine reale Zukunft auf und lebten nicht mehr in der Vergangenheit, oder verplemperten ihre Zeit damit, in den Tag hinein zu leben. So wie Leonie es gerade praktizierte. Kein Job, keine eigene Wohnung, kein Liebesleben, kein Geld. Genau das war ihre Devise. Und es sah auch nicht danach aus, als würde sich demnächst etwas an ihrer Situation ändern.
»Hey Mädels, wer hat Lust auf einen Cocktail?«, fragte Leonie mit erhobenem Glas.
Sara winkte gleich ab und auch Natascha schüttelte den Kopf. Nur Melody nickte zuerst eifrig, bis sie die Reaktion von Sara und Natascha mitbekam.
»Nein danke, Leonie. Lieber nicht. Lass und doch eine Runde Kaffee bestellen.«
»Uhhh, wie aufregend. Die volle Koffeindröhnung und das mitten unter Tags. Ihr seid der reinste Wahnsinn.« Wieder schwang unüberhörbar Sarkasmus in Leonies Stimme mit, auf den dieses Mal Sara leicht empört reagierte.
»Also, Leonie ... irgendeine Laus muss dir doch über die Leber gelaufen sein. Du bist zwar immer etwas zynisch, aber heute hast du ein Maß erreicht, das sogar für dich besonders hoch ist.«
»Und deshalb soll etwas nicht stimmen?«
»Leonie, wir kennen uns doch schon ewig«, hakte Natascha sich ein, »klar merken wir, wenn es dir nicht gut geht.«
Es faszinierte Leonie immer wieder aufs Neue, obwohl sie ihre Freundinnen schon so lange kannte. Niemand auf der Welt konnte sie so einfach durchschauen wie diese drei Frauen. Meist wussten sie, dass etwas nicht stimmte, noch lange, bevor Leonie selbst wusste, was gerade mit ihr los war. Genauso war es auch jetzt. Sie betrachtete das Cocktailglas in ihrer Hand und schwenkte den quietschorangenen Inhalt sachte hin und her. Das Schirmchen und die vereinsamte Maraschinokirsche, die in der viel zu bunten Flüssigkeit ertrank, kippten dabei von links nach rechts und untermalten Leonies Gedanken.
»Klar merkt ihr das«, brabbelte Leonie, mehr zu sich selbst, als zu ihren Freundinnen.
»Dann sag schon, was ist denn los mit dir?«, fragte Sara.
»Ich glaube, sie fühlt sich einsam«, ergänzte Melody.