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Melvin ist fest entschlossen, seinen Schwarm Max zu beeindrucken. Dabei setzt er seine Hoffnung auf Theo, einen Flaschengeist, den er versehentlich aus seinem Gefäß befreit hat. Theo gewährt ihm dafür drei Wünsche. Als Melvin ihn zu Max' Halloweenparty mitnimmt, droht alles aus dem Ruder zu laufen und der Abend steuert auf ein Desaster zu. Doch Theo wäre nicht Theo, wenn er nicht noch eine Überraschung parat hätte.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 29
Veröffentlichungsjahr: 2025
Über die Autorin
Katharina Licht, geboren 1995, schreibt gern queere Romance und Fantasy mit vielen Emotionen und einer Prise Humor. Wenn sie nicht an ihren Büchern arbeitet, näht sie Plüschtiere, zeichnet oder träumt sich in ferne Welten.
Über das „Projekt Farbenspiel“:
Mit „Projekt Farbenspiel“ möchten wir die Vielfalt und Kraft der queeren Stimmen in der Buchwelt feiern und fördern. Diese Buchreihe vereint verschiedene Schreibende, die ihre persönlichen Geschichten und Perspektiven authentisch und mutig teilen. Jedes Buch ist ein kleines Kunstwerk, das Einblicke in die LGBTQIA+-Erfahrungen und -Lebenswelten bietet und zugleich für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz steht.
Unser Ziel ist es, die Grenzen des Mainstreams zu überwinden und queere Literatur durch kurze, zugängliche Werke für alle greifbar zu machen. Wir glauben fest daran, dass Vielfalt in der Literatur die Welt bereichert und eine Community stärkt, die offen füreinander da ist.
Lasst uns gemeinsam Vielfalt feiern und queere Geschichten in die Welt hinaustragen.
WREADERS E-BOOK
Band 257
Dieser Titel ist auch als Taschenbuch erschienen
Copyright © 2025 by Wreaders Verlag, Sassenberg
Verlagsleitung: Lena Weinert
Bestellung: epubli, Neopubli GmbH, Berlin
Umschlaggestaltung: Mo Weinert
Lektorat: Linda Brix, Vanessa Janke
Satz: Ryvie Fux
www.wreaders.de
Drei Wünsche für Melvin
»Wie lange willst du dieses hässliche Ding noch anstarren, Melvin?« Tante Ilse hielt mir das viel zu saubere Staubtuch unter die Nase. »Mach dich gefälligst nützlich.«
Ich nahm es entgegen und säuberte das Regalbrett, auf dem eine merkwürdige Keramikfigur stand, die sich in Tante Ilses Laden verirrt hatte. Vielleicht war »merkwürdig« nicht ganz die richtige Beschreibung, »hässlich« traf es wohl eher. Es war ein lilafarbener Frosch mit aufgemalten gelben Blumen, die an Eiterpickel erinnerten. Wer auch immer diesen Frosch bemalt hatte, besaß kein künstlerisches Talent. Die Glitzerkrone setzte dem Ganzen wortwörtlich die Krone auf.
»Spätestens nach Halloween werfe ich das Teil weg«, verkündete Tante Ilse, die das Regalbrett gegenüber abwischte.
»Wie sich der Frosch wohl hierher verirrt hat?«
»Gehüpft ist er sicher nicht. Und für einen verwunschenen Prinzen ist er zu …« Sie betrachtete die Figur und verzog das Gesicht.
»Einzigartig?«, half ich ihr auf die Sprünge.
»So könnte man es nennen, ja.« Sie stopfte sich das Tuch in die bunt geflickte Schürze, in der sie putzte, Lieferanten empfing und Kunden bediente. Das Kleidungsstück war wie fast alles in diesem Laden eine Antiquität, ausgenommen Tante Ilse selbst und diesem hässlichen Frosch. Und mir natürlich, aber ich zählte nicht, da ich nur einmal in der Woche hierherkam, um mein Taschengeld mit Aufräumen und Putzen aufzubessern.
Als die Türglocke bimmelte, verschwand meine Tante in den vorderen Teil des Ladens.
Ich säuberte die Spiegel mit den ausladenden Rahmenverzierungen, die trüben Vasen und andere skurrile Gegenstände. Immer wieder wanderte mein Blick zu dem lilafarbenen Frosch zurück. Irgendetwas an ihm zog mich magisch an, aber was es war, konnte ich nicht sagen. Ich hatte mich nie für Frösche oder ungewöhnliche Dekorationen interessiert.
Zwei Stunden später streckte mir Tante Ilse einen Zwanzig-Euro-Schein entgegen.
»Danke.« Ich stopfte ihn in die Tasche meiner Übergangsjacke. »Bis nächste Woche.«
»Warte, bitte nimm den hier mit.« Sie griff hinter sich und hielt mir den lilafarbenen Frosch entgegen.
Entsetzt starrte ich sie an. »Was soll ich damit?«
»Er gefällt dir doch, oder? Du konntest kaum den Blick von ihm abwenden.«