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Als der Boxer Dennis Dorgan seinen Kampf in Singapur klar nach Punkten gewonnen hat muss er schnell feststellen, dass der Ringrichter dies anders sieht. Betrug! Manipulation! Schnell kommt Dennis einem gemeinen Komplott auf die Spur, das allerdings zuerst ganz anders aussieht, als es zum Schluss wirklich ist ...
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Seitenzahl: 29
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Dunkle Gassen
Robert E. Howard
Inhalt:
Dunkle Gassen
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
Dunkle Gassen, R. E. Howard
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
86450 Altenmünster, Loschberg 9
Deutschland
ISBN:9783849643720
Übersetzer: Jürgen Beck
www.jazzybee-verlag.de
www.facebook.com/jazzybeeverlag
Cover Design: © Adrian Hillman - Fotolia.com
Als der Gong meinen Kampf mit Kid Leary im Sweet Dreams Fight Club in Singapur beendete war ich müde, aber zufrieden. Die ersten sieben Runden waren knapp, aber in den letzten drei hatte ich Kid nur so durch den Ring geprügelt – obwohl ich ihn nicht ausknocken konnte wie noch vor einigen Monaten in Schanghai, wo ich ihn in der zwölften Runde auf die Bretter genagelt hatte. Der Kampf in Singapur ging nur über zehn Runden. Eine mehr und ich hätte ihn gehabt.
Aber egal, ich hatte ihn so deutlich bezwungen dass sich jeder der Experten, die mich zu einem 3 zu 1 Favoriten erkoren hatten, bestätigt fühlte. Die Menge applaudierte frenetisch, als der Ringrichter auf mich zu kam und ich ihm meine behandschuhte Hand entgegen reckte – bis er zu meiner großen Überraschung an mir vorbei lief und die Faust des blutüberströmten und kaputten Kid Leary nach oben riss!
Einen kurzen Moment regierte die Stille – dann wurde sie von einem nervenzerfetzenden Schrei von der Seite des Rings durchbrochen. Der Ringrichter, Jed Whithers, ließ Leary los, so dass dieser auf die Bretter knallte. Dann hechtete er durch die Seile wie ein Karnickel auf der Flucht. Die Menge johlte und auch ich hatte gerade begriffen, was da passiert war. Ich fluchte wild und sprang aus dem Ring. um Whithers zu verfolgen. Die Fans wüteten vor Rage, zerschmetterten Bänke, rissen die Seile aus dem Ring und versuchten den Ringrichter ausfindig zu machen, um ihn unter den Dachsparren aufzuknüpfen. Aber dieser war verschwunden und das Toben der Menge war völlig umsonst.
Ich wankte benebelt zur Umkleidekabine, wo ich mich auf einen Tisch setzte, um den Schock zu verdauen. Bill O'Brien und der Rest der Crew waren schon dort und hatten Schaum vor dem Mund vor Wut – schließlich hatten sie ihre gesamte Kohle auf mich gesetzt. Ich überlegte kurz, ob ich in Learys Kabine gehen sollte, um diesen nochmals zu vermöbeln. Aber ich glaubte nicht, dass er etwas mit dieser wahnwitzigen Entscheidung zu tun hatte. Er war genau so überrascht wie ich, als Whithers ihn zum Sieger ernannte.
Während ich meine Klamotten anzog und dabei von meinen Schiffskameraden, deren Ausdrucksweise von Minute zu Minute wenige jugendfrei wurde, mehr behindert als geholfen wurde, bahnte sich ein untersetzter, bärtiger Mann seinen Weg durch den Mob und vollführte einen irren Tanz vor mir. Es war der alte Mann, dem bereits die Tränen in den Augen standen.
"Ich bin ruiniert", heulte er, "Ich bin ein verlorener Mann! Ich habe eine Schlange an meinem Busen genährt! Dennis Dorgan, du warst meine letzte Hoffnung!"
"Mann, komm runter", grunzte Bill O'Brien. "Das war nicht Denny's Fehler. Das war diese abgewichste Platzpatrone von einem Ringrichter –"
"Ich wollte meinen Lebensabend am Strand verbringen!", schrie der alte Mann und kratzte sich das salzige Wasser aus seinem Backenbart. Er fiel auf eine Bank und stammelte unter noch mehr Tränen: "Tausend Kröten hab' ich verloren – jeden Cent, den ich zusammenkratzen konnte und übrig hatte!"
"Hör auf, du hast doch immer noch dein Schiff", sagte jemand ungeduldig.