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›Ein Fest für alle‹ von Bestseller-Autorin Marie Force ist die fünfte Kurzgeschichte aus der ›Lost in Love – Die Green-Mountain-Serie‹. Eine ergreifende E-Novella, in der Leserinnen die Traumhochzeit von Cameron und Will aus Band 1, ›Alles, was du suchst‹, miterleben und viele alte Freunde wiedersehen können. Cameron und Will können es kaum erwarten: Endlich werden sie heiraten. Doch bis dahin gibt es noch viel zu tun. Zum Beispiel hat Cameron alle Hände voll damit zu tun, die weibliche Bevölkerung Butlers vor den charmanten Avancen ihres Vaters zu bewahren. Und dann ist da noch Wills Vorsatz, sich bis zur Hochzeit in Enthaltsamkeit zu üben. Cameron nimmt die Herausforderung an und wird kreativ. Als der herbeigesehnte Tag schließlich da ist, übertrifft er selbst Wills und Camerons kühnste Träume. Alle ihre Lieben haben sich eingefunden – und sogar der ein oder andere Überraschungsgast. Für Cameron und Will beginnt eine aufregende neue Zeit, und ihrer beider Herzen sind nicht die einzigen, die an diesem Tag höherschlagen. Die ›Lost in Love – Die Green-Mountain-Serie‹: Band 1: Alles, was du suchst Kurzgeschichte 1: Endlich zu dir Band 2: Kein Tag ohne dich Kurzgeschichte 2: Ein Picknick zu zweit Band 3: Mein Herz gehört dir Kurzgeschichte 3: Ein Ausflug ins Glück Band 4: Schenk mir deine Träume Kurzgeschichte 4: Der Takt unserer Herzen Band 5: Sehnsucht nach dir Kurzgeschichte 5: Ein Fest für alle
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Seitenzahl: 136
MarieForce
EIN FEST FÜR ALLE
Lost in Love Green-Mountain-Serie/Story 5
Aus dem Amerikanischen von Lena Kraus
FISCHER E-Books
Zusammen mit ihren Eltern,
Patrick Murphy & Lincoln und Molly Abbott,
laden euch Cameron Murphy und Will Abbott ein,
bei ihrer Hochzeit
am Samstag, den 24. Oktober, um 14.00 Uhr
in ihrem Zuhause in Butler, Vermont, ihre Gäste zu sein.
Die Feier findet im Anschluss an die Trauung statt.
Punkt 13.45 Uhr schaltete Cameron Murphy ihren Laptop aus und ließ ihn in dem Büro stehen, das sie sich mit ihrem Verlobten teilte. In zwei Tagen würde sie Will Abbott heiraten. Den Computer würde sie die nächsten zwei Wochen nicht brauchen. Wenn sie wiederkam, wären ihre Flitterwochen schon vorbei und Will ihr Mann.
Aufgekratzt und voller Vorfreude löschte Cameron das Licht im Büro und machte die Tür hinter sich zu. Will war schon früher gegangen, um letzte Hochzeitsvorbereitungen zu treffen, während sie noch ihre laufenden Projekte abschloss.
Ihre Büroleiterin Mary stand auf und kam hinter ihrem Schreibtisch hervor, um Cameron in den Arm zu nehmen. »Genieße jede einzelne Minute. Das wird eine ganz besondere Zeit«, sagte sie und brachte Cameron damit fast zum Weinen.
»Danke, Mary. Wir sehen uns morgen Abend, oder?« Mary war eine der wenigen engen Freundinnen und Freunde, die zum Probedinner eingeladen worden waren. Wills Eltern richteten es bei sich zu Hause aus.
»Das würde ich mir nie im Leben entgehen lassen!«
»Dann sehen wir uns dort.«
Cameron hüpfte die Treppen hinunter in den Green Mountain Country Store, wo sie die versammelten Ladenangestellten mit noch mehr Umarmungen und guten Wünschen in Empfang nahmen. In Wirklichkeit würde zwar niemand ihre bescheidene, kleine Feier für eine königliche Hochzeit halten, aber für Cameron fühlte es sich trotzdem so an. Wenn es in Butler, Vermont so etwas wie eine königliche Familie gab, dann waren es die Abbotts. Mit ihren zehn Kindern und den vielen Unternehmen, die einen Großteil der Einwohner beschäftigten, war eine Hochzeit im Hause Abbott ein ganz besonderes Ereignis.
Zuletzt bekam Cameron eine Umarmung, einen Kuss und einen Donut von Dottie, die die Backwaren verkaufte. Nachdem sie mit ihr und den anderen Frauen noch ein paar Minuten über den Ablauf der Hochzeit gesprochen hatte, nahm Cameron den Donut mit nach draußen auf die Veranda, um ihn halbwegs in Ruhe genießen zu können. Weil es nur noch zwei Tage waren, war sie sich sicher, dass sie in ihr Kleid passen würde, also setzte sie sich auf den Schaukelstuhl und aß mit gutem Gewissen ihren Donut.
Sie hatte noch keine Minute gesessen, als auch schon ihr ganz persönlicher Stalker auf der Elm Street auftauchte. Fred der Elch. Cameron rutschte tiefer in den Schaukelstuhl und hoffte, dass Fred sie nicht bemerken würde. In all den Jahren, in denen sie in New York gelebt hatte, und trotz Dutzender erster Dates hatte sie, bis sie nach Vermont gekommen war, nie einen Stalker gehabt. Doch seit sie bei ihrer ersten Fahrt nach Butler aus Versehen den Stadtelch mit ihrem Mini Cooper angefahren hatte, schien er sich in sie verliebt zu haben. Zumindest war Wills Dad, Lincoln, kürzlich zu diesem Schluss gekommen.
Na toll. Ein verknallter Elch. Ihr eigener Dad würde um zwei Uhr ankommen, und Patrick Murphy kam nie zu spät, also war eine weitere Elchkatastrophe wirklich das Letzte, was sie jetzt brauchte. Glücklicherweise sah Fred nicht, dass sie auf der Veranda saß, und ging fröhlich seines Weges, so dass Cameron wenigstens bezüglich ihres Elchproblems wieder freier atmen konnte, wenn auch nicht wegen der kurz bevorstehenden Ankunft ihres Vaters.
Der Gedanke daran, wie sich ihr Vater, der millionenschwere Unternehmer aus New York, in der winzigen Kleinstadt Butler zurechtfinden würde, hatte sie nervöser gemacht als alles andere, das ihr an diesem Wochenende bevorstand. Will heiraten? Darüber machte sie sich nicht im Geringsten Gedanken. Die Feierlichkeiten an sich? Kein Problem. Was, wenn etwas schiefging? Und wenn schon. Am Ende würde sie mit Will verheiratet sein, und das war alles, worauf es ihr ankam. Aber Patrick hierher einzuladen, in die Stadt, die ihr neues Zuhause geworden war?
Cameron holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. Sie hoffte, dass er nichts sagen oder tun würde, wonach sie sich hier weniger zu Hause fühlen würde. Sie liebte einfach alles an Butler und ihrem Leben mit Will in Vermont. Sie hatte die Schlammsaison erlebt und gleichzeitig den ersten Schneesturm, Frühling, Sommer und jetzt den phantastischen Herbst, der bis jetzt bei weitem ihre Lieblingsjahreszeit war.
Es war unmöglich, die richtigen Worte zu finden, um das rotgoldene Leuchten der Blätter in der Herbstsonne zu beschreiben, den strahlend blauen Himmel, die hellen, sonnigen Tage und die kühlen Herbstabende, die sie an Will gekuschelt vor dem Holzofen verbrachte. Die Äpfel, die Kürbisse, die Chrysanthemen, die mit Maiskolben dekorierten Veranden, die Heuballen und den Apfelwein. Sie liebte einfach alles an diesem Herbst und am meisten den Geruch der Holzfeuer in der Luft.
Cameron konnte sich keine bessere Jahreszeit vorstellen, um ein Zelt im Garten aufzustellen und eine riesige Party zu schmeißen. All die Dinge, die sie am Herbst so mochte, waren in die Planungen mit eingeflossen, und sie konnte es kaum erwarten, am Sonntag endlich alles in ganzer Pracht zu sehen. Auf Wills Ratschlag hin hatte sie eine Hochzeitsplanerin engagiert, damit diese sich um die Millionen winziger Details kümmern konnte. Will und Cameron waren beide sehr beschäftigt mit ihrer Arbeit.
Zuerst hatte Cameron die Vorstellung nicht gefallen, eine Fremde mit der Planung des wichtigsten Tages ihres Lebens zu betrauen, aber Regan hatte sie schon bei ihrem ersten Treffen überzeugt und war schnell unentbehrlich geworden. Auf keinen Fall hätte Cameron es geschafft, sich auf die Website, die sie für den Green Mountain Country Store designte, zu konzentrieren und gleichzeitig eine Hochzeit zu planen.
Sie schaute auf die Uhr. Drei Minuten vor zwei. Patrick würde bald da sein, wahrscheinlich in dem Auto, das er sonst für Fahrten in New York City benutzte. Mit Chauffeur. Sie konnte sich auf keinen Fall vorstellen, dass ihr Vater die sechs Stunden bis Vermont selbst fahren würde. Nicht, wenn er gleichzeitig Vereinbarungen treffen und Geld verdienen konnte. »Zeit ist Geld« war einer seiner Leitsätze.
Es war ein ziemlicher Schock gewesen, als er ihr eröffnet hatte, dass er schon donnerstags anreisen wollte, damit er mehr Zeit mit ihr und Will verbringen konnte, bevor der ganze Wahnsinn so richtig losging. Ihr Dad würde heute Abend in ihrer Hütte schlafen, und Will hatte ihr schon verkündet, dass sie keinen Sex haben würden, solange ihr Vater sich im selben Haus befand. Sie konnte es kaum erwarten, seinen Vorsatz auf die Probe zu stellen.
Der Gedanke daran, wie sie das würde bewerkstelligen können, brachte sie zum Kichern, das aber sofort auf ihren Lippen erstarb, als sie das vertraute Geräusch hörte, das plötzlich den friedlichen Nachmittag durchdrang. Nein! Auf keinen Fall! Das hatte er nicht getan! Wenn das hier das war, was sie dachte, würde sie ihn leider töten müssen. Ihr blieb nichts anderes übrig. Argwöhnisch stand Cameron auf und ging die Stufen zur Straße hinunter, um zum Himmel hochzublicken, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie ihr Vater in seinem großen schwarzen Sikorsky-Helikopter im winzigen Butler zur Landung ansetzte und damit den kompletten Verkehr auf der Elm Street lahmlegte.
Eine Frau stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus und sprang erschrocken ins Gebüsch, um sich in Sicherheit zu bringen.
Belustigt und verärgert joggte Cameron zum nahe gelegenen Gemeindeplatz, der einzigen freien Fläche, auf der der Helikopter Platz zum Landen haben würde. Während sie lief, wurde ihr klar, dass sie diesen Auftritt eigentlich hätte erwarten müssen. Ihr Dad konnte gar nicht anders, als die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen.
Nolan und Skeeter standen vor der Werkstatt und schauten nach oben, als sie vorbeilief.
»Was zum Teufel war das denn?«, fragte Nolan. Nach der Hochzeit würde er ihr Schwager sein.
»Nur mein Dad. Er kommt zu Besuch.«
»Heiliger Josef«, sagte Skeeter. »Ich dachte schon, die Welt geht unter.«
»Nein, nur Patrick Murphy, der einen Ort aufsucht, der für ihn das Ende der Welt darstellt. Ich muss los. Bis später.«
»Bis dann, Cam«, sagte Nolan.
»Schätze, das da gehört zu dir?«, sagte Lucas Abbott, als Cameron an seiner Holzwerkstatt vorbeilief.
»Richtig.«
»Das Ding ist ja der Wahnsinn! Lässt er Leute mitfliegen?«
»Ich frage ihn auf jeden Fall für dich.«
»Cool.«
Cameron gefiel der Gedanke gar nicht, dass nach dem Besuch ihres Vaters alle in der Stadt über ihre Herkunft Bescheid wissen würden. Vielleicht wussten sie es sogar schon. Wenn sie es sich so recht überlegte, war das sogar sehr wahrscheinlich. Es war geradezu unglaublich, wie schnell sich Klatsch und Tratsch in Butler verbreiteten. Falls die Leute wirklich wussten, wer sie war, oder, viel wichtiger, wer ihr Vater war, dann machten sie jedenfalls keine große Sache daraus. Nach diesem Auftritt würden sie es wahrscheinlich tun. Ein Gedanke, der sie traurig stimmte. Sie liebte ihr einfaches Leben in Butler, wo niemand sie groß beachtete – und in diesem Moment entschied sie, dass sie dafür sorgen würde, dass es genauso blieb.
Aber sie liebte auch ihren Dad, und nach dreißig Jahren als seine Tochter sollte sie sich eigentlich an seine großspurige Lebensweise gewöhnt haben. Sie kam gerade auf dem Rasen an, als er aus dem riesigen schwarzen Vogel mit dem goldenenPME-Schriftzug ausstieg.Patrick Murphy Enterprises. Diese Initialen waren Cameron so vertraut wie ihre eigenen. Sie waren schon immer ein Teil ihres Lebens gewesen.
Sie blieb in sicherem Abstand zu den laufenden Rotoren stehen und hoffte, dass sie wieder zu Atem kommen würde, bis ihr Dad bei ihr war. Er kam alleine. Interessant, dachte sie. Sie hatte erwartet, dass seine Freundin – offiziell Haushälterin - Lena bei ihm sein würde. Die Hände in die Seiten gestemmt beobachtete sie, wie er ein paar Worte mit dem Piloten wechselte, ihm dann die Hand schüttelte, seinen Koffer und eine Kleiderhülle sowie die allgegenwärtige Laptoptasche an sich nahm. Wenn er erst mal das WLAN in Butler kennenlernte … Es war so gut wie nicht vorhanden.
Patrick Murphy war groß und schlank, hatte dunkelblondes Haar und ein Lächeln auf seinem gutaussehenden Gesicht. Cameron spürte, wie ihr ganz warm ums Herz wurde. Wie immer, wenn sie ihn sah, egal wie unmöglich er sich auch benahm.
Sie nahm ihm die Kleiderhülle ab und bot ihm ihre Wange, damit er ihr einen Kuss geben konnte. »Du musst auch immer einen richtigen Auftritt hinlegen, oder?«
»Was soll das denn heißen?«
»Der Heli, Dad. Du hast allen einen riesigen Schrecken eingejagt. Sie dachten, wir werden angegriffen.«
Er sah total verwirrt aus. »Ich hatte dir doch gesagt, dass ich um zwei Uhr komme.«
»Ich habe auf ein Auto gewartet, nicht auf einen Hubschrauber.«
Er verzog das Gesicht bei dem Gedanken an eine Autofahrt. »Ich hatte keine sechs Stunden übrig, um im Verkehr rumzusitzen. Mein Hintern tut ja schon nach neunzig Minuten im Helikopter weh.«
»Es gibt auch Flughäfen in Vermont, weißt du?«
»Das haben wir bedacht. Der nächste, wo der Lear landen kann, ist in Burlington, mehr als zwei Stunden von hier. Zeit …«
»… ist Geld«, beendete sie seinen Satz mit einem Seufzer. »Ich weiß.«
»Fürs Protokoll: Meine Idee war es nicht, dass du hier draußen am Arsch der Welt wohnst.«
Cameron musste über seine Wortwahl lachen. »Das hier ist nicht der Arsch der Welt. Das«, sagte sie mit einer dramatischen Geste, »ist die wunderschöne Kleinstadt Butler in Vermont. Mein Zuhause. Ich dachte, Lena kommt auch mit?«
»Ach ja, das … Das hat sich etwas abgekühlt.«
»Arbeitet sie noch für dich?« Cameron hatte kürzlich noch mit ihr gesprochen. Es hatte nicht danach geklungen, als ob sie nicht mehr Patricks Angestellte sei.
»Oh, ja, ja. Alles gut.«
Cameron hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, wie die Frauen im Leben ihres Vaters kamen und gingen. Sie hatte gelernt, keine von ihnen zu sehr zu mögen. Sie blieben nicht lange genug, dass es sich lohnte.
»Es ist noch genauso schön wie beim letzten Mal, als ich zu Lincs Hochzeit hier war.«
»Meinst du das jetzt ironisch?«
»Ironisch? Ich?«
»Ich freue mich trotzdem, dass du hier bist. Es ist nicht das, was du gewohnt bist, aber ich glaube, es wird dir gefallen.«
Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. »Du bist hier. Mehr brauche ich doch gar nicht, um glücklich zu sein, mein Schatz.«
Cameron hängte sich die Kleiderhülle um, so dass sie ihn umarmen konnte. »Vielen Dank, dass du gekommen bist.«
Er legte die Arme um sie. »Ich bin immer gerne dort, wo du bist.«
Wenig später verstauten sie Patricks Gepäck im Kofferraum von Camerons schwarzem Geländewagen.
»Wo hast du denn dieses Ungeheuer her?«, fragte er.
»Will hat darauf bestanden, dass ich statt des Minis etwas fahre, das besser für den Winter in Vermont geeignet ist. Ich finde ihn nicht toll, aber da ich den Winter hier noch nicht kennengelernt habe, vertraue ich ihm einfach mal.«
»Das hier ist also der Laden, was?«
»Ja.«
»Zeigst du ihn mir?«
»Du willst ihn wirklich sehen?«
»Ich will ihn wirklich sehen.«
Sie nahm Patricks Hand. Plötzlich konnte es Cameron gar nicht schnell genug gehen, ihn all ihren neuen Freundinnen und Freunden vorzustellen. »Komm, schau dir unser Geschäft an!«
Er folgte ihr die Stufen hinauf, mitten hinein in die Pracht des Green Mountain Country Stores.
»Wow.« Patrick schaute nach oben zu dem antiken Fahrrad, das an einem der Deckenbalken hing. »Ich fühle mich, als wäre ich gerade in eine Folge Unsere kleine Farm hineingestolpert.«
»Ist es nicht toll? Ich werde nie vergessen, wie ich zum ersten Mal hier war. Es war, als wäre ich plötzlich in einer anderen Zeit gelandet oder so.« Sie schaute ihm zu, als er die Fässer voller Erdnüsse und die eisgekühlten Flaschen Limonade begutachtete und all die anderen Dinge aus einer anderen Zeit. Einer einfacheren Zeit. Sie hoffte, dass er den Zauber wahrnehmen würde, der für sie in alledem lag und der sie jedes Mal aufs Neue zum Staunen brachte, wenn sie durch die Ladentür trat. »Das ist schon bescheuert, oder?«
»Überhaupt nicht. Es hat wirklich was. Ich frage mich nur, wie zur Hölle du eine Website für das hier machen willst?«
»Langsam und mühevoll.«
»Ich kann kaum erwarten zu sehen, wie du es gelöst hast.«
Sie zog an seiner Hand. »Komm, ich stelle dir Dottie vor. Du musst unbedingt einen Apfeldonut probieren.«
»Oh, ich glaube nicht …«
»Du musst! Sonst ist unser Besuch hier nicht komplett.«
Sie führte ihn zur Backwaren-Theke, wo Dottie gerade eine neue Ladung Donuts aus dem Ofen zog. »Perfektes Timing, Dottie. Das hier ist mein Dad, Patrick, und er braucht unbedingt einen Donut.«
Dottie wischte sich die Hände an einem Geschirrhandtuch ab, bevor sie sich über die Theke beugte, um Patrick die Hand zu schütteln. »Herzlich willkommen in Butler, Patrick. Wir sind hier alle sehr große Fans Ihrer Tochter.«
»Genau wie ich.«
»Bekomme ich einen davon für ihn?«
»Aber natürlich! Für dich auch noch einen, Liebes?«
»Auf keinen Fall. Ich muss am Samstag in ein Kleid passen, also führ mich gar nicht erst in Versuchung.« Zu Patrick sagte sie: »Dottie ist wirklich teuflisch, wenn es um diese Donuts geht.«
»Na, danke auch«, sagte Dottie mit einem stolzen Lächeln und reichte Patrick den dampfend heißen Donut.
Beide Frauen sahen erwartungsvoll zu, als er den ersten Bissen nahm.
Seine blauen Augen leuchteten auf. »O Mann, ist das gut.«
»Oder?«, sagte Cameron. Sie freute sich, dass es ihm offensichtlich so gut schmeckte.
»Ich habe mir verboten, mehr als zwei pro Woche zu essen, ansonsten würde ich hier gar nicht mehr durch die Tür passen. Komm mit rauf, und schau dir das Büro an. Bis später, Dottie!«
»Bis später, Cam. Schön, Sie kennengelernt zu haben, Patrick.«
»Ebenso.«
Patrick folgte Cameron durch den Laden und blieb immer wieder stehen, um sich etwas anzusehen.
»Das ist Hannahs Schmuck«, sagte Cameron. Er war stehen geblieben, um sich die Stücke genauer anzusehen. »Sie ist Wills große Schwester und die Zwillingsschwester von Hunter. Hunter ist der Finanzchef der Firma.«
»Ihr Schmuck ist wirklich außergewöhnlich.«
»Ich weiß! Mir gefällt er auch. Ich habe ein paar Armbänder von ihr. Ist ganz nützlich, Beziehungen zu haben.«
»Es freut mich, dass du hier Freunde gefunden hast.«
Sie gingen die Treppe zum ersten Stock hinauf. »Total viele Freunde. Und jetzt ist Lucy ja auch viel hier, also ist es noch besser!«