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Die faszinierende Lebensgeschichte von Heidi von Münchhofen ist nicht zu trennen von der glamourösen Welt der Mode der 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Ihr Leben ist geprägt von Eleganz, Stil und Glamour. Als Model, Mannequin und Geschäftsführerin einer renommierten Model-Agentur hinterließ sie ihre Spuren in der Welt der Haute Couture. Dieses Buch ist mehr als nur eine Sammlung atemberaubender Fotografien – es ist ein fesselnder Blick auf eine Ära des Wandels und der Innovation. Der Bildband erzählt die Geschichte einer Frau, die in den 1950er Jahren auf den Laufstegen der Welt auftauchte und fortan als Top-Model und internationales »Cover Girl« für ikonische Magazine wie »ELLE«, »Harper’s Bazaar« und »Vogue« strahlte. Renommierte internationale Fotografen wie Jost Wildbolz, Harry Ossip Meerson und Jack Malaise holten sie vor ihre Kamera. Aufträge für Dior und die in dieser Zeit begehrten Kataloge deutscher Versandhändler führten sie in die Modemetropolen Paris, Mailand und Zürich. Die einzigartige Perspektive auf die Modewelt und die zeitlosen Bilder in diesem Buch werden begleitet von Geschichten, Erlebnissen und Anekdoten der Autorin. Lesen Sie, wie sich die Modebranche und deren Fotografie über die Jahrzehnte hinweg entwickelten, von den klassischen Looks der 1950er bis zu revolutionären Trends im Stile von Man Ray. Zum 90. Geburtstag von Heidi von Münchhofen präsentiert die Herausgeberin Petra Michael-Kunze diese Hommage an die zeitlose Eleganz, die nicht nur Modebegeisterte, sondern auch Geschichtsinteressierte und Liebhaber zeitgenössischer Fotografie begeistern wird.
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Seitenzahl: 115
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Foto für van Cleef & Arpels
ISBN (E-Book): 978-3-96229-603-2
Heidi von Münchhofen,
Ein ganzes Leben für die Mode-Fotografie
1. Auflage, erschienen 06-2024
Umschlaggestaltung: ROMEON Verlag
Text: Heidi von Münchhofen, Petra Michael-Kunze
Layout: ROMEON Verlag (Christian Türling, Uwe Schaffmeister)
www.romeon-verlag.de
Copyright © Romeon Verlag, Jüchen
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Foto: Vogue Paris (Christian Dior)
HEIDI VON MÜNCHHOFEN
EIN GANZES LEBEN FÜR DIE MODE-FOTOGRAFIE
ERLEBNISSE EINES TOP-MODELS
VISIONARY WOMAN
BERÜHMTE FOTOGRAFEN
HAUTE COUTURE DER 50ER UND 60ER JAHRE
DIOR UND DAS DEUTSCHE FRÄULEIN IN PARIS
COACHING ALS MEISTERIN DES STILS
AUFBAU EINER RENOMMIERTEN MODEL-AGENTUR
HEIDI VON MÜNCHHOFEN PETRA MICHAEL-KUNZE
Vogue 1959
Vor einigen Jahren zeigte mir meine Bekannte Heidi von Münchehofen Model Cards ihrer damaligen Model Agentur in Zürich. Wir kramten weiter in ihren Schubladen und es offenbarte sich ein Schatz von Fashionfotos berühmter Fotografen, der mich faszinierte: die Schönheit der Bilder aus den Pariser 50/60er Jahren, die über die Epochen hinweg wirken und die einen auch noch nach Jahrzehnten gefangen nehmen. Die Idee zu einem Bildband war geboren, dann folgten die aus den Erinnerungen heraus entstandenen amüsanten Anekdoten. Wir wünschen dem Leser viel Freude beim Streifzug durch die Jahrzehnte eines Lebens, das durch die internationale Mode geprägt war.
Petra Michael-Kunze (Herausgeberin)
Vorwort
Vorbemerkung
Anfang in Paris
Vita
Zürich
Italien
Stockholm
Ägypten
Das Leben bei den Reichen
Begegnung mit Jack Malaise
ELLE und das Modehaus Feldpausch
Neuanfang
Der Fotograf Harry Ossip Meerson
Resümee
Verzeichnis der Fotografen
Danksagungen
Kleid: Christian Dior ParisFoto: Lina Tenca, Zürich
Heidi von Münchhofen erhebt nicht den Anspruch eine Schriftstellerin zu sein. Aber sie erzählt vom Alltag der Fotomodele und lässt dabei Pannen, Pech und Pleiten nicht aus.
Alles ist erlebt – nichts ist erfunden.
Foto: Georges Saad für Vogue 1962
Fotos: Harry Ossip Meerson, 1960
Man denke auch an spätere berühmte Models wie Claudia Schiffer und an Veruschka, auch sie sind Deutsche. Es gab noch viele andere, die nicht die große Plattform »Karl Lagerfeld« hatten.
Auf dem Dach über dem »Moulin Rouge« gab es ein großes Fotostudio von Guy Arsac, bei dem es sich damals um einen sehr bekannten Fotografen handelte. Als ich dort zum Termin erschien, waren mit mir drei weitere Models da. Alle waren Deutsche. Ein Franzose rief neckisch: »Vive l‘invasion des allemandes« (»Es lebe die Invasion der deutschen Fräuleins«). Das kurz nach Kriegsende und der Besetzung von Paris.
Was die Pariser nicht vergessen hatten, war dass der damalige deutsche Kommandant namens Dietrich von Choltitz Hitlers Befehl verweigert hatte, Paris vor dem Abzug der Truppen zu zerstören. Der Sprengstoff war schon gelegt – aber nicht gezündet.
Foto: Georges Saad. Paris
Foto: ELLE, 1957
Foto für Vogue Paris
»Ein Modefoto ist nicht das Foto eines Kleids – es ist das Foto einer Frau.« So knapp und präzise definierte der langjährige Art Director der amerikanischen VOGUE und spätere Redaktionsleiter des gesamten Condé Nast Verlags, Alexander Liberman, 1992 in dem Buch »On the Edge: Images from 100 Years of VOGUE« die Quintessenz der Modefotografie. Was Liberman erkannt hatte, war, dass eine Frau in einem Modefoto einen Spiegel ihrer selbst sehen will, ihrer Idee von sich, der Art, wie sie von anderen gesehen werden will, und auch der Möglichkeiten und Potentiale, die in ihr stecken und die sie vielleicht sogar selbst noch nicht realisiert hat. Und all dies vermittelt ein Modefoto durch die Kleider und – ebenso wichtig – durch die Art und die Attitüde, mit der sie auf dem Bild getragen werden.
Foto: Georges Saad, 1958
»Gib den Menschen nicht das, was sie wollen, sondern das, wovon sie nie zu träumen wagten (Diana Vreeland).« Das tat VOGUE. Spätestens seit der junge Verleger Condé Montrose Nast im Jahr 1909 das bereits 1892 als Gesellschaftsblatt für die New Yorker Upperclass gegründete Magazin übernahm und es unermüdlich mit neuen Ideen zielstrebig zum wichtigsten internationalen Modejournal ausbaute.
Ich komme aus dem Fotostudio von Guy Arsac. Es war vor dem Moulin Rouge, abends. Die Straßenlichter waren schon an. Die Metro Untergrundstation befand sich ziemlich weit weg. Also hin zum nahen Taxistand. Paris war damals voller erlebnishungriger Amerikaner. Auch die Sonnenbrille schütze mich nicht davor, vielleicht sogar mit der Frage nach dem »Preis« für »spezielle Dienstleistungen« belästigt zu werden. Oh weh – der Taxistand war voll wartender Menschen – und die Taxis kamen spärlich oder die Fahrer sagten, dass sie jetzt nur noch in eine Richtung fahren würden, nämlich nach Hause!
Zu den Wartenden sagte ich in bestimmendem Tonfall: »Wir können doch zusammenfahren, je drei Personen in die gleiche Richtung, das geht schneller und ist auch noch billiger. Wir teilen uns den Preis und geben dem Fahrer eins drauf – dann macht er das schon. Wer kommt mit mir Richtung »Champs-Élysées«? Und weg war ich als erste Gruppe – in der Annahme, die anderen würden das so weitermachen!
Einfallsreichtum gehörte eben auch zu den Herausforderungen eines Models in Paris!
Ich komme pünktlich ins Fotostudio. Niemand ist da – alles ist düster, kein Licht ist an. Oh je, habe ich ein falsches Datum oder die falsche Uhrzeit notiert? Ich rufe in der Agentur an und man sagt mir: »Alles ist richtig, wie angegeben«. Nach einer Weile kommt ein Taxi mit einem tollen Abendkleid angefahren. Der Chauffeur sagt: »Das Kleid muss dann gleich auf die Modeschau – machen Sie schnell – ich muss es gleich wieder zurückbringen.«
Der Fotograf ist nicht da. Ich ziehe das Kleid schon mal an. Der Chauffeur macht wieder Druck. Nach weiteren 20 Minuten kommt der Fotograf endlich angerannt. »Schnell, das Kleid muss wieder zurück!« Der Fotograf stellt die Blitzlichter an, die Blitze zucken, dann knallt es – alle Lichter gehen aus. Er hat auf den falschen Knopf gedrückt! »Komm schnell, raus auf die Straße – stell dich mal dort links hin – noch ein Schritt!« Jetzt rasselt die Kamera einen ganzen Film durch. Dann wieder raus aus dem Kleid und weg ist es mitsamt dem Taxi. Das Foto war tatsächlich gut, ich habe es gesehen!
Fototermine sind natürlich nicht immer so, aber es ist wirklich passiert und zeigt, wie flexibel man als Model sein sollte!
Die Pariser kommen besser zurecht mit Improvisation als mit Organisation – das habe ich immer wieder festgestellt.
Foto: Susi Asal
Paris Haute CoutureDress Jean DessèsFoto: Gebrüder Seeberger
Glückliche Kindheit in BerlinKaspar und Heidi – zwei typische Schweizer Namen, die Mutter ist SchweizerinFoto: Privat
Geboren am 19.11.1933 in Berlin.
Die Zeit der Kindheit bedeutete Kriegszeit in Deutschland mit ständigem Wohnungswechsel. Jedes Jahr an einem anderen Ort und an einer anderen Schule: Konstanz, Oberstdorf, Berlin, Warmbrunn in Schlesien, Ahrenshoop, Tschagguns in Vorarlberg
Nach der Trennung der Eltern zog die in der Schweiz gebürtige Mutter mit den Kindern nach Bern.
Mit 11 Jahren Besuch der Mädchensekundarschule mit Französisch- und Englischunterricht und Kochen nach ernährungswissenschaftlicher Ausrichtung plus Handarbeit z.B. »Nähen«.
Ballettunterricht bei der bekannten Tanzlehrerin Beatrice Tschumi-Gutekunst in Bern. Frau Tschumi verfügte durch ihren Mann, dem Berner Kunstmaler und Surrealisten Otto Tschumi, über zahlreiche Kontakte im Kreis der Pariser Surrealisten in Paris, wo sie einige Jahre bis 1940 lebte.
Sie war davon überzeugt, dass ihre Schülerin Heidi über das Talent für die weltbekannte klassische Ballettschule »Studio Wacker« in Paris verfügt, in der auch Brigitte Bardot Ballettstudentin war.
1950: Auf Empfehlung der Tanzlehrerin, mit der Erlaubnis der Eltern und mit wenig Geld in der Tasche und dem großen Wunsch, die Ballettschule zu besuchen, wurde die Pariser Ausbildung gewährt.
Nach einem Jahr Ausbildung im Studio Wacker erfolgten erste Engagements im berühmten Pariser »Bal Tabarin«, dem Konkurrenten des Tanztheaters »Moulin Rouge«.
Erste Modefotos in Paris mit dem bekannten Fotografen Willy Maywald für »Film und Frau«, mit dem amerikanischen Vogue Fotografen Henry Clarke für das Titelbild in der Zeitschrift »Le Jardin des Modes« und den Modefotografen für die Pariser »Vogue« Georges Saad und Mike de Dulmen.
Es erfolgte der Wechsel vom Tanz zum Modeln, damit auch zu einer kreativeren Tätigkeit, die bessere Bezahlung einbrachte und nicht so anstrengend war wie der Tanz. Ballett bot wenig Zukunft.
1951: Mit 18 Jahren ging es nach Zürich. Festeinstellung als Model für Abendkleider in der Züricher Couturier Filiale von »Biki« Mailand (Elvira Leonardi Bouyeure), die u.a. auch für die Callas und die Mailänder »La Scala« Kleider entwarf.
Bekanntschaft mit den Schweizer Fotografinnen Susanne Asal und Lina Tenca. Modeaufnahmen in Florenz, Venedig, Rom u.a. für Emilio Pucci. Titelbild für die Zeitschrift »Novità« Besuch der Modewoche in Florenz.
1956: Mit Susi Asal in St. Moritz. Model Job im »Palace Hotel St. Moritz«. Goldmedaille für die Wahl zur »Miss Palace Lady«. Dort Bekanntschaft in mit dem ehemaligen Olympiasieger John R. Heaton, einem US-amerikanischen Skeleton- und Bobfahrer, einem »Amerikaner in Paris«.
1958: Hochzeit in Paris. Umzug nach Paris in die elegante Avenue Montaigne, wo sich noch heute der Pariser Flagshipstore der Marke Dior befindet. Weitere Mode-Engagements (Dior, Balmain …)
1963: Trennung von Jack Heaton und Rückkehr nach Zürich. Besuch der höheren Handelsschule.
Bekanntschaft mit dem belgischen Modefotografen Jack Malaise in Zürich. Mit ihm Neuanfang in der Modefotografie. Es folgen zahlreiche Aufträge für die »ELLE«, internationale Modereportagen, ein großer Auftrag für eine Werbekampagne der Miederwarenfabrik »Triumph« mit farbtechnischen Neuerungen für die Werbebranche. Ein Großkunde wurde »Brunswick« (Strickmusterbücher) in den USA und das bekannte große Mode Stammhaus »Feldpausch« in der Züricher Bahnhofstrasse.
1963: Heirat mit Jack Malaise in Zürich. Der wirtschaftliche Erfolg machte den Kauf eines extravaganten Architektenhauses in Sitzberg im Züricher Oberland möglich.
Aus dem reichen Schatz der Lebenserfahrungen in der internationalen Modebranche, dem technischen Knowhow der Modefotografie und der Textilbranche erfolgte 1973 ein Start in eine eigene Agentur für Model Vermittlung, Modeschauen, Model-Austausch mit Mailand, Paris und New York, Mannequin-Schule in Zürich. Aufträge folgten u.a. von Burda, Otto-Versand und für alle Schweizer Modekataloge, auch für zahlreiche Modezeitschriften, wie »Elle«, »Annabelle«, »Die Frau«. Trotz des Umbruchs der Textilbranche mit sinkenden Umsätzen blieb die Nachfrage konstant. Die Agentur erweiterte ihr Angebot an Models, etwa durch Kinder, Darsteller/innen für Film und Werbung, etc.
Heidi von Münchhofen wurde zu einer Meisterin des Stils. Sie war erfolgreich und konnte die Talente des internationalen Nachwuchses fördern. Die Agentur in Zürich mit fünf Angestellten war sowohl Modeschule für Mannequins und zukünftige Fotomodelle als auch Vermittlungsagentur und Anlaufstelle für Models, die in Zürich eine Karriere starten wollten. Hier wurde professionell die strenge Schule des Traumberufes gelehrt. Die Fotomappen der Schülerinnen wurden in Paris, Mailand und New York angefragt.
Heidi übernahm die Betreuung ihrer Zöglinge auch an den Wochenenden und wurde für die jungen Damen aus Mailand, Paris, Schweden, Norwegen und den USA zur fürsorglichen »Model-Mama«. Es wurde gemeinsam gekocht, man ging ins Schwimmbad, spazieren usw. Das half gegen Heimweh und Liebeskummer.
Nach der Pensionierung und vor dem Umzug nach Deutschland an den Bodensee wurden die noch vorhandenen Haute Couture-Kleider und -Fotos »à ma chère Haute Couture Rosmarie Amacher Zürich« und dem Landesmuseum Zürich für die Ausstellung über Pariser Mode mit Schweizer Textilien vermacht.
Seit 2013 lebt Heidi im Augustinum, einer Seniorenresidenz in Meersburg am deutschen Bodenseeufer.
Da meine Mutter gebürtige Schweizerin war, hofften wir am Ende des Krieges wieder in die Schweiz zu kommen. Deshalb wohnten wir ein Jahr lang in Tschagguns im Montafon, Österreich, wo ich in Bregenz ins Gymnasium zur Schule ging und unter anderem auch etwas Italienisch lernte.
Der Tag kam, wo die Schweiz die Grenze für Flüchtlinge öffnete. Wir machten dieses Familienfoto und hofften, dass alles gut gehen würde. Es wurde geschossen – die Front war nahe – meine Mutter rief zu den Schweizer Grenzern: »Wir sind Schwyzer« und schon waren wir drüben in St. Margrethen und kamen in ein Flüchtlingslager zur Kontrolle. Mein Vater kam nicht mit – er hätte keine Chance gehabt als Deutscher. So kam ich mit 11 Jahren nach Bern. Mein Vater konnte uns erst wieder besuchen, als die politische Lage sich beruhigt hatte, drei Jahre später.
Das magere Mädchen mit den linkischen Beinen auf dem Foto war ich mit 11 Jahren.
Foto: privat, Ballettschule in Bern, 1947
Viele berühmte Schauspieler haben mit Ballett angefangen, z. B. Audrey Hepburn, Brigitte Bardot und – Sie werden lachen – auch Charlie Chaplin. Er hatte eine unglaubliche Körperbeherrschung; zum Beispiel in den Filmszenen der »Prügel-Massagen« – die er alle selbst darstellte. Auch sein Watschelgang mit den ausgedrehten Füßen lassen auf Ballett schließen. So fing auch ich mit Ballettunterricht an.
Foto: für Vogue, Henry Clarke
Nie hatte ich das Ziel »Fotomodel« zu werden. Ich wusste nicht einmal, dass es sowas gab. Eher konnte ich mir Schneiderin vorstellen. Als 14jährige nähte ich mit Passion meine Kleider selber in den Schulpausen, weil es in der Schule eine Nähmaschine gab – die wir uns nicht leisten konnten.