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Dieser wunderschöne Gedichtband beschreibt zunächst das Leben des großen Zen-Roshis Jakushitsu Genko, dem Gründerabt des Rinzai-Zen Waldklosters Eigen-ji (Shiga Präfektur, Japan). Er verbrachte nach seiner Grundausbildung als Mönch in Japan sechs Jahre in Chin und übte bei dem damals bekanntesten Zen-Roshi Chung-feng Ming-pen. Nach seiner Rückkehr aus China wanderte er als Einsiedler in den Bergen und ländlichen Gebieten Japans. Sein reiches poetisches Vermächtnis - das ihn zu einem der größten mittelalterlichen Dichter Japans macht - ist stark autobiographisch. Die freimütigen Gedichte über Einsamkeit und Verwirklichung der Stille sprechen heutige Leser genauso an, wie sie es vor sechshundert Jahren taten.
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Seitenzahl: 113
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Statue von Jakushitsu Genko (National Treasure)
Zuerst veröffentlicht im Jahr 2000 von Tuttle Publishing,
Copyright © 2000 Arthur Braverman
Alle Rechte an der deutschen Übersetzung:
Copyright © 2018 Daikan J. Westerbarkey.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Titel der amerikanischen Originalausgabe: „A Quiet Room“
Gestaltung: Daikan J. Westerbarkey
Verlag und Druck: tredition GmbH, Hamburg
Ein Raum der Stille
Gedichte des Zen Roshis Jakushitsu
Gründerabt des Eigen-ji Tempels
Arthur Braverman
ins Deutsche übersetzt vonDaikan J. Westerbarkey
Titelblatt: Kalligraphie des Gedichts „Wasserfall“ von Jakushitsu Genko
Widmung(Arthur Braverman)
Zur Erinnerung an Drei „Gute Freunde“
(Guter Freund, zen chishiki in Japanisch, ist ein Ausdruck für Lehrer im Zen-Buddhismus)
Abe Kirschner AdrienneStalman AssailIchiro Shirato Sensei
Widmung von Daikan J. Westerbarkey
Zur Erinnerung
Daichi Bunryo Yamada RoshiJutta
Inhalt
EinführungZen Meister Jakushitsu (1290 – 1367)
Jakushitsu’s Leben
Jakushitsu’s Zen
Hinweise des Autors
Gedichte Teil I
Gedichte Teil II
Eigen-ji (Einfügung von D. Westerbarkey)
Fotos vom Eigenji
Ein Raum der Stille
Einführung
Zen Meister Jakushitsu1
(1290 – 1367)
Im Jahr 1326 erreichte ein Schiff vom chinesischen Festland kommend, die Küste Japans in der Provinz Nagato.2 Unter den Passagieren befand sich ein chinesischer Zen Meister Namens Chin-cho und eine Anzahl japanischer Mönche, die vom Festland heimkehrten. Ching-cho war ein Schüler von Ku-lin. Der Zen-Lehrer Ku-lin war hauptverantwortlich für die Verbreitung eines Literatur- und eines Zen-Gedicht-Stils, der in den Rinzai-Zen-Klöstern des 14. Jahrhunderts gelehrt wurde.
Ein japanischer Mönch dieses Schiffes gab seinen Reisebegleitern alle Andenken, die er bei seinen Begegnungen mit chinesischen Meistern erhalten hatte, sagte Lebewohl und stahl sich in die Dunkelheit davon. Es gibt keine Aufzeichnungen über seine Aufenthaltsorte in den acht Jahren, die seiner Rückkehr nach Japan folgten, und nur wenig ist über sein Leben in den nächsten Jahrzehnten bekannt. Er ging dem Leben in großen Städten aus dem Weg, in denen mächtige Lords und prominente Mönche die Errichtung großer Klöster förderten – Orte, an denen eine neue Zen-Literatur aufblühte. Außer den Berichten über seine Besuche ihrer Tempel ist nichts bekannt über seine Beziehungen zu Ching-cho und Ching’s Lehrer Ku-lin. Seine Liebe zu deren Dichtkunst ist in den Versen, die er uns hinterlassen hat, jedoch offensichtlich. Der Hauptlehrer dieses japanischen Mönchs in China war Ming-pen, ein Einsiedler dessen geheimnisvolle Neigung es war, die Handschrift seiner japanischen Schüler zu beeinflussen. Dieser chinesische Meister scheute die großen religiösen Zentren des Festlandes, wie dies auch sein Schüler nach der Rückkehr in Japan tat.
Der Name des japanischen Mönches war Jakushitsu. Wie viele Zen Meister und buddhistische Poeten vor ihm, scheint er in Frage gestellt zu haben, ob es für einen Zen-Übenden angemessen ist Verse zu kreieren.3 Obwohl er das dichten für lange Zeit aufgegeben haben mag, hinterließ er uns doch genügend Gedichte, um uns ein vollständigeres Verstehen seines Zen zu ermöglichen, als dies durch seine Briefe und seine Predigten möglich wäre.
Ob er eine Beziehung zu Ching-cho oder Ku-lin entwickelt hat, können wir nur vermuten. Der Stil und die Themeninhalte seiner Gedichte lässt uns glauben, dass er stark von Ku-lin beeinflusst wurde, zumindest indirekt. Aufgrund seiner Liebe zu dieser Kunstform hinterließ er uns Beschreibungen der Natur, die eine Unmittelbarkeit wiedergeben, die das Zeichen für hohe Dichtkunst ist. Dieser offensichtlich verschlossene Zen Meister wird in Versen lebendig – mit einer Sensibilität über Freundschaft, Einsamkeit und Tod schreibend, die gleichzeitig dynamisch und empfindsam war. Und er bewältigte dies, indem er eine Haltung wahrte, die sowohl ernsthaft als auch verspielt war:
Allein
In diesem frohen Nichtstun spielend
Weißhaarig
Die grünen Berge schauend
1. Raum der Stille ist eine mögliche Übersetzung des Namens Jakushitsu und ist diejenige, die das Gefühl, das seine Gedichte vermitteln am besten widerspiegelt
2. Die meisten Informationen über Jakushitsu’s Leben stammen aus dem Werk „Nihon no zen goroku“, vol. 10, herausgegeben von Iriya Yoshitaka (Tokyo: Kodansha Press 1979); „Jakushitsu Genko“ von Ryumon Harada (Tokyo: Shunjusha Press, 1979); „Omi no shu Zuisekizan Eigenzenji Kaizanchokushi Enozenji Jakushitsu Osho Gyojo“ von Isshi Bunshu (veröffentlicht 1644); die meisten Informationen, die Isshi Bunshu sammelte stammen aus einer früheren Biographie, geschrieben von (oder gewidmet an) Miten Eishaku, 2. Abt des Eigenji.
3. siehe z. B. William R. La Fleur, The Karma of the Words, (Berkeley and Los Angeles: University of California Press, 1983) S. 8
Jakushitsu’s Leben
IN DEN BERGEN LEBEND
Weder nach Ruhm strebend,
noch über meine Armut betrübt,
versteck ich mich tief in den Bergen,
weit weg vom weltlichen Staub.
Das Jahr endet.
Kalt ist der Himmel.
Wer wird sich meiner annehmen?
Pflaumenblüten an einem neuen Zweig
Eingehüllt in Mondlicht.
Das Kloster Eigen-ji liegt am Berg Zuiseki, in einem abgelegenen Teil der Präfektur Shiga, den Fluss Eichi überblickend. Es veranschaulicht das Ideal des Rinka-Zen (des Zen-Waldklosters). Rinka, was „unter dem Wald“ oder „Wald“ bedeutet, steht im Gegensatz zu sōrin, und gilt für die vielen Tempel abseits der großen Zentren von Kyoto und Kamakura. Rinka charakterisiert ideales Zen-Leben, weit weg vom geschäftigen Treiben der großen Städte und abseits vom politischen Einfluss der Mächtigen und Reichen. Eigen-ji, versteckt inmitten der Berge, Wälder, und Flüsse, spiegelt (zeigt) die natürliche Schönheit des ländlichen Japans wieder. Der Dichter-Mönch Jakushitsu, der nur ungern sein Leben als wandernder Einsiedler aufgab, wurde weggelockt von den abgelegenen Hügeln und unerschlossenen Wäldern, um sich im Eigen-ji niederzulassen, als ihn seine alten Knochen nicht länger von einer Bergeinsiedelei zur nächsten tragen konnten. Obwohl Jakushitsu früher Angebote abgelehnt hat, die Leitung von zwei großen sōrin oder gozan4 Klöstern zu übernehmen, wurde er mit 71 Jahren Gründer-Abt des Eigen-ji.
Seine enge Verbindung mit seinem Schüler Sasaki Ujiyouri, herrschender Fürst von Ōmi (heutige Präfektur Shiga), der den Tempel für seinen Schüler erbauen ließ, und die Tatsache, dass das Eigen-ji abseits der großen Zentren Kyoto und Kamakura, lag, beeinflusste sicher Jakushitsu’s Entscheidung, sich endgültig als Lehrer in einem Zen-Kloster niederzulassen.
Die zehn Ochsenbilder sind Illustrationen, begleitet von Kommentaren in Prosa und Versen, die die Stufen der religiösen Zen-Praxis beschreiben. Das zehnte Bild mit dem Titel „den Marktplatz mit gebenden Händen betretend“ beschreibt eines der zentralen Themen des Zen: die letzte Stufe im Leben eines Zen-Praktizierenden, auf der er sein Verständnis mit anderen teilt. Das ist eine Möglichkeit diese Periode in Jakushitsu’s Leben zu betrachten.
In den Bergen Japans umherzuwandern scheint gewiss ein schwieriger Teil des Lebensstils dieses Dichter-Mönchs zu sein, dessen berühmtestes Gedicht mit den Versen endet:
Wenn ich am Fuß dieser Klippen sterbe,
werden sogar meine Gebeine rein sein.
Aus der Tatsache, dass Jakushitsu frühere Bitten als Abt eines großen Klosters zu dienen ablehnte, können wir ersehen, dass er mit der Entscheidung sich um das Eigen-ji zu kümmern, gerungen haben muss. Wir können nur vermuten, was in seinem Geist vorging, als er diese Entscheidung traf. Dieser erkenntnisreiche und gewandte Zen-Abt widmete fünf Jahre seines Lebens dem Lehren und hinterließ gut erhaltene Aufzeichnungen seiner Briefe, Vorträge und, das Wichtigste, einige der besten chinesischen Gedichte, die je ein japanischer Dichter-Mönch des vierzehnten Jahrhunderts verfasst hat.
Um Jakushitsu’s Leben und Lehren besser zu verstehen, müssen wir mit seinen frühen Lebensjahren beginnen, die, um noch einmal Anleihe bei den zehn Ochsenbildern zu nehmen (dieses Mal beim ersten Bild dieser Reihe), beschrieben werden können als „die Suche nach dem Ochsen“.
Im Jahr 1303, als der 13 Jahre alte Jakushitsu in das Kloster Tōfuku-ji in Kyōto eintrat, begann der Zen-Buddhismus sich als Religion unter den Adeligen und Kriegern Japans zu etablieren. Doch mit der Macht der älteren Schulen, Tendai und Shingon, musste in der Hauptstadt immer noch gerechnet werden.
Tōfuku-ji war ein großes Zen-Kloster, gegründet durch Enni Ben’en (1201-1280) im Jahr 1255. Neben einer Zen-Meditationshalle (Zendō) hatte es Einrichtungen für Shingon- und Tendai-Zeremonien. Enni hatte schon das Siegel der esoterischen Lehrberechtigung in der Tendai-Tradition bevor er nach China reiste, um sein Zen-Training zu vertiefen. Er hatte auch Konfuzianismus studiert und galt hier als einer der größten Schüler seiner Zeit. Seine Reputation als ein gelehrter Mönch schaffte den Rahmen für eine intellektuelle Atmosphäre im Tōfuku-ji, die das Kloster durch die Jahrhunderte bewahren konnte.
In der Zeit, als der 13-jährige Jakushitsu, begleitet durch esoterische Rituale, in das Tōfuku-ji eintrat, spielte die Praxis der Dichtung – eventuell bekannt als die Literatur der „fünf Berge“ (gozanbungaku) – eine der Hauptrollen in den Aktivitäten dieses Klosters.
Er trat nicht mit der Absicht in das Tofuku-ji-Kloster ein, sein Leben religiösen Zielen zu widmen. Es war eher die Kultivierung des akademischen Lernens, als religiöse Gründe, die Jakushitsu’s Eltern veranlassten, ihn der Verantwortung der Mönche des Tōfuku-ji anzuvertrauen. Obwohl er das Tōfuku-ji Kloster wenige Jahre später verließ, um einen Platz zu suchen, an dem er sich zu einer konzentrierteren Zen-Praxis engagieren konnte, war es während dieser Zeit im Kloster von Kyōto, dass er die Bedeutung eines religiösen Lebens erkannte und der Wunsch in ihm reifte, Mönch zu werden.
Die Art der Erziehung, die er vor seiner Ordination zum Zen-Mönch erhielt, können wir nur aus der Richtung, die sein Leben anschließend nahm, erahnen und aus den spärlichen biographischen Informationen aus seinen frühen Jahren entnehmen.
Jakushitsu wurde 1290 in der Provinz Saku, im Lande Mima-saku (Bezirk Okayama) geboren. Väterlicherseits ist er wahrscheinlich mit der weit verzweigten Fujiwara-Familie verwandt.
Die Umstände, die seine Geburt umranken und von seinem Biographen berichtet werden, gleichen zu sehr Biographien anderer Buddhisten, so dass man sie nicht wörtlich nehmen muss. Gemäß seinem Biographen Miten Eishaku hatte seine Mutter keine Schwierigkeiten, ihm das Leben zu schenken, ein vielverheißendes Zeichen. Zur Zeit seiner Geburt war der Raum mit göttlichem Licht erfüllt, sagt Mitan, und dies führte dazu, dass die anwesenden Verwandten zu der Überzeugung kamen, dass dies ein außergewöhnliches Kind werden müsste.5
Das zweite Ereignis in seiner Biographie beschreibt einen Vorfall, der sich ereignete, als Jakushitsu sieben Jahre alt war. Eine Gruppe von Freunden, die gemeinsam auf einem Ausflug zum Fischen gegangen waren, ließen Jakushitsu mit der Aufgabe zurück, die gefangenen Fische zu bewachen.
Er dachte bei sich: „So unbedeutend wie diese kleinen Kreaturen auch sein mögen, sie leben und der Mensch sollte kein Leben zerstören. “ Zum großen Ärger der Gruppe ließ er alle Fische frei. Sonst wird nichts mehr über Jakushitsu’s Leben vor dem Eintritt ins Tōfuku-ji Kloster berichtet. Der aufgeweckte Knabe war ein sensibles Kind von eher weichem Charakter, folgsam und intelligent. Die Eltern gaben ihn zwölfjährig ins Tempelkloster Tōfuku-ji in Kyoto, nicht dem persönlichen Wunsch oder religiösen Verlangen des Knaben folgend, sondern um diesem eine gute schulische Ausbildung zu sichern. Diese schien zu jener Zeit in einem buddhistischen Kloster am besten gewährleistet. Jakushitsu kam also zunächst als Student ins Kloster, aber schon nach zwei Jahren erfuhr er eine innere Wende. Eine Geschichte weist auf den religiösen Wandel, der zur Ordination des Jungen führte und sie erzählt von einer Einladung in das Haus einer Tante, kurz nach dem Eintritt ins Kloster. Die Tante hatte für Jakushitsu ein Essen bereitet, in dem sich auch einige Stücke gekochtes Fleisch befanden. Der Junge sagte zu seiner Tante: „Wie kann jemand, der ein buddhistisches Kloster betreten hat, eine Handlung begehen, die Buddha verboten hat?“ und er weigerte sich das Fleisch zu essen.
Diese Wende wurde wohl eingeleitet, als ihn bei einem Landaufenthalt die tiefe Sammlung eines Zen-Mönches, der aus dem Ostland heimkehrend auf der Durchreise im Tempel weilte, aufs tiefste beeindruckte. Um Mitan zu zitieren, wurde Jakushitsu „geheimnisvoll hingezogen zu dieser Praxis und wollte den Weg jenseits von Worten erlernen.“
Er trat in den Mönchsstand ein, weil er begriff, dass Schriftkenntnis und Gelehrsamkeit nicht genügen. Augenscheinlich war Zazen kein Hauptbestandteil im Leben der Mönche im Tōfuku-ji, da Jakushitsu schon bald das Kloster verließ, um die Art der Übung zu suchen, die dieser Mönch verkörperte. Die Praxis des Dichtens, eine der zentralen Aktivitäten des Tōfuku-ji und eine die Jakushitsus Genialität in der Zukunft herausstellen sollte, war für ihn im Alter von fünfzehn Jahren nur ein Laster, das ihn vom engagierten Leben eines „reinen“ Übenden abhielt. Diese Überzeugung begann Form anzunehmen, als er durch Tanakami reiste, sehr nahe dem Ort, an dem er etwa 55 Jahre später sich niederlassen sollte, um sich als Gründer-Abt des Eigen-ji vom Leben eines umherziehenden Bergwandermönchs zurückzuziehen. Die Zeitspanne zwischen Jakushitsu’s Abreise vom Tōfuku-ji und seiner Ernennung zum Abt des Eigen-ji verbrachte er wandernd durch die meisten Gebiete Zentral- und Ost-Japans, sowie Teilen Chinas.
Damals erzählte ihm ein Mitmönch, den der Studienbetrieb im Tōfuku-ji ebenfalls nicht befriedigte, vom Zen-Meister Yakuō Tokken (1245-1320), einem hervorragenden Schüler des Lan-hsi Tao-lung, der dem Zenko-ji, einem von Lan-hsi gegründeten kleineren Kloster in Kamakura vorstand. Sollten sie nicht diesen Meister aufsuchen, um echtes Zen bei ihm zu erlernen? Bald nachdem Jakushitsu von Yakuō Kenkō gehört hatte, wanderte er mit seinem Freund zum Zenkō-ji, dem Tempel in Kamakura, in dem Yakuō damals residierte. Der junge Mönch setzte alles daran Schüler dieses Zen-Lehrers zu werden. Am Abend bevor Jakushitsu im Zenkō-ji eintraf, so wird erzählt, hatte Yakuō einen Traum, in dem „viele Heilige vom Himmel herabstiegen und ein Licht erschien, so strahlend, dass es Berge und Flüsse erhellte.“ Daher der Name Genkō, „Ursprüngliches Licht“, den Yakuō Jakushitsu verlieh.
Als dieser im folgenden Jahr als Abt des Kenninji nach Kyoto berufen wurde, folgte ihm Jakushitsu, leistete ihm bei Erkrankungen persönliche Dienste und ließ sich von ihm in der Zen-Übung unterweisen. (Noch heute sind das Kennin-ji und das Eigen-ji eng befreundete Klöster und der derzeitige 1. Abt des Eigen-ji, Daiyu Shin O Hara Roshi, wurde vom Kennin-ji ins Eigen-ji berufen.)