Ein tierisch gutes Trio - Ito Ingrid Lins - E-Book

Ein tierisch gutes Trio E-Book

Ito Ingrid Lins

4,9

Beschreibung

Die Wirtschaftsjournalistin Ito Ingrid Lins, sonst vor allem mit Börsenentwicklungen und Finanzmärkten beschäftigt, hat sich mit diesem Buch auf ein völlig neues Terrain begeben: Es ist eine Hommage an ihre Haustiere. Zwei Rauhaardackel und eine Katze erzählen aus ihrem Leben: witzig, charmant und einfach tierisch gut!

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Seitenzahl: 94

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Inhalt

Vorwort

Wer wir sind

Porsches Einzug

Meine Karriere als rosa Würstchen

Auf gute Nachbarschaft

Ein Königreich für eine Wurstfabrik

Achtung: Katzenklappe!

Schulverweis

(Kein) Füttern am Tisch

Fröhliche Weihnacht

Kein Herz für Schwiegermütter

Winterfreuden – Winterleiden

Freundschaft ja – Liebe nein

Mein Büro-Hilfsjob

Von kleinen und großen Tieren

Porsches Liebesgaben

Schuh- und Knochen-Fetischist

Suche Asyl mit Vollpension

Krieg im Garten

Dackel mit Seehund-Gen

Emmas unheimliche Begegnung

Freunde fürs Leben – oder Porsche als Therapiekatze

Hightech-Strategie

Die Sache mit der Rettungsweste

So’n Geschäft mit dem Geschäft

Mein Trauma: Ein Leben ohne Familie

Alles im Haus: Friseur, Bademeister, Doktor

So ticken Katzen

Fünfzehn Zentimeter Kampfhund

Ladendiebstahl

Zwei beschwipste Dackel

Uniform-Allergie

Die Liebe ist eine Himmelsmacht

Charlie-Helden

Jagen oder nicht jagen?

Katzen-Zahnweh

Ein Trost für alle Dackelbesitzer

Vorwort

Ein tierisch gutes Trio

Dackel sind klug, charmant, witzig, treu, tapfer, anhänglich, verschmust, stur, manchmal auch aggressiv und streitbar, aber jeder Einzelne ist ein unverwechselbares Original. Sarah und Emma sind Musterexemplare dieser Gattung.

Katzen sind vor allem geheimnisvoll, selbstbewusst und unabhängig. Und manchmal sind sie – wie Porsche – auch enge Kumpel von Hunden, wenn sie diese als friedlich kennen gelernt haben.

Sarah, Porsche und Emma erzählen ihre alltäglichen Abenteuer, beurteilen das Leben mit ihren Zweibeinern und erklären die Welt aus ihrer Sicht.

Einfach tierisch gut!

Wer wir sind

Ich bin Sarah, ein Rauhaardackel, Zwerghündin steht in meinem ellenlangen Stammbaum, und ich bin von adeligem Geblüt!. Also die Bezeichnung »Zwerg« ist eigentlich eine Beleidigung, denn in Wirklichkeit bin ich der Größte und sowieso der Boss im Haus, auch wenn Herrchen und Frauchen manchmal glauben, sie hätten einen gut erzogenen Hund, der ihnen aufs Wort gehorcht. Das ist alles nur Tarnung und meine zielgerichtete Anpassung zum Beispiel beim Einkaufen im Metzgerladen.

Zu unserem Haushalt gehört noch Porsche, eine schwarz-weiße Katze. Wie Porsche sich in unsere Familie drängte, uns geradezu annektierte, bis wir ihn schließlich adoptierten, das berichte ich euch ein anderes Mal. Aber wie er zu seinem Namen kam, ist schnell erzählt: »Er schnurrt so schön – wie ein Porschemotor« fand Frauchen. Schon war der Name da. Und Porsche trägt ihn mit Stolz. Obwohl Frauchen, als sie ihn so taufte, noch nicht mal wusste, ob es sich bei dem Stubentiger um eine Katze oder einen Kater handelt. Als es dann mit der Katze klar war, fanden wir alle die Ergänzung zu »Fräulein Porsche« irgendwie doof. So hallt noch immer durch unseren und alle Nachbargärten der Ruf »Porsche komm – Fresschen«. Und schon saust ein schwarz-weißer Blitz heran, durch alle Hecken und über alle Zäune.

Jetzt noch schnell die Vorstellung des dritten Kumpels in unserer Runde: unser Co. Es ist Emma, ebenfalls ein Rauhaardackel, aber mit ein bisschen Beimischung, d.h. sie hat nicht meine berühmten krummen Beine, sondern ist etwas hochbeiniger und auch der Körperbau ist ein bisschen kompakter. Emma wurde von Frauchens Tochter bei einem Besuch in Polen aus einem Kofferraum gerettet. Am liebsten hätte sie dem Hundehändler alle winselnden Welpen abgekauft, aber dann siegte die Vernunft. Emma ist inzwischen eine richtige Berliner Hundegöre. Was die in unserer Bundeshauptstadt so alles erlebt – alle Achtung! Sie erzählt uns immer davon wenn sie wieder mal im Schwabenland zu Besuch ist. Dann sind wir eine verschworene Dreier-Bande und mischen unser Revier ganz schön auf. Ihr werdet noch davon hören.

Porsches Einzug

Ich wollte euch ja noch erzählen, wie die Katze Porsche in unsere Familie gekommen ist. Also ich glaube, sie hat uns schon lange beobachtet, bevor sie dann buchstäblich Einlass erzwang. Sie stand auf der Terrasse, draußen, mit den Pfoten an die Scheibe hämmernd und fauchend. Ich drinnen, bellend und knurrend. Von dem Tumult angelockt kam Frauchen. Ich dachte sie lobt mich, weil ich unser Hab und Gut so tapfer verteidigte. Ganz im Gegenteil. »Sarah, lass doch mal die Katze in Ruhe«, sagte Frauchen. »Die hat bestimmt Hunger«. Schon ging die Terrassentür auf und das Katzenviech stolzierte herein, nein es schwebte geradezu auf Frauchens Fußspuren bis in die Küche. Ich wagte nicht, mich auf den Eindringling zu stürzen, denn ich kenne Katzen und ihre Krallen. In der Küche gab’s Milch mit einem Klecks Sahne und ein paar Katzen-Leckerlis. So was hat Frauchen immer in der Schublade, sie liebt nun mal alles was Fell und vier Beine hat. Die Katze verschwand wieder, stand aber am nächsten Tag erneut auf der Terrasse. Und so ging das ein paar Tage. Ich war ganz schön sauer. Dann blieb sie nach dem Fressen einfach da, sah sich im Wohnzimmer um und entschied sich, auf dem Sessel ein Schläfchen zu machen. Auf meinem Sessel! Meine Besitzansprüche machte ich ihr lautstark klar. Als ich auch auf den Sessel wollte, gab’s einen Blitzkrieg, es floss Blut, meines! Mit ihren Krallen hatte sie mir einfach auf die Nase gehauen. Der Klügere gibt nach. Ich zog mich erst mal zurück. Inzwischen hatte die fremde Katze auch einen Namen. »Porsche« wurde sie von Frauchen gerufen. »Wegen ihres leisen, sanften Schnurrens, wie so ein Porsche-Motor«. Dass ich nicht lache. Aber die Realitäten waren geschaffen. Der Sessel gehört jetzt Porsche und der Zwerg-Rauhaardackel, also ich, ist mit seiner Decke in eine Sofaecke umgezogen.

Eigentlich gar kein so schlechter Tausch. Hier bin ich näher bei Herrchen oder Frauchen und kriege manche zusätzliche Streicheleinheit. Und zwischen Porsche und mir herrscht nach einer längeren Aussprache inzwischen auch Friede, ja eigentlich schon Freundschaft. Aber erst, nachdem Porsche versprochen hat, niemals an meine Kalbsknochen zu gehen. Dafür helfe ich ihm beim Mäusefangen. Jawohl! Ich kann nämlich viel besser erschnüffeln, welches der vielen Mäuselöcher auf dem nahen Feld überhaupt bewohnt ist. Dann setzt sich Porsche davor und wartet. Manchmal stundenlang. Das ist mir zu langweilig. Ich lauf dann schon mal meine Gassi-Gehen-Runde und außerdem will ich gar nicht zuschauen, was passiert, wenn die Maus aus ihrem Haus kommt …

Meine Karriere als rosa Würstchen

Neulich ist meine Hundewelt ziemlich erschüttert worden. Ich musste wieder mal zum Tierarzt. Na, ja, eigentlich ertrage ich die Impferei mit Würde und protestiere kaum. Ganz im Gegensatz zu Emma, die schreit bei jeder Spritze die ganze Praxis zusammen und alle Hunde im Wartezimmer denken dann, sie wären hier auf dem Schlachthof. Eine Schande von einem Rauhaardackel! Aber wie gesagt: Neulich war alles anders. Ich bekam eine Spritze, die machte mich ganz schnell ganz müde. Als ich wieder erwachte, lag ich allein in einem Gitterkäfig, mir tat der Bauch weh und um den Hals hatte ich so einen steifen Plastikkragen. Ich konnte nicht mal nachschauen, was da an meiner Unterseite los war. Da fing ich auch an zu jammern und zu winseln; – nur ein bisschen, denn sonst tat der Bauch noch mehr weh. Endlich kamen Herrchen und Frauchen, befreiten mich aus dem Käfig und ab ging es nach Hause. Da knallte ich erst mal mit dem blöden Kragen an alle Möbelstücke. Als Frauchen ihn abnahm, um sich meinen Bauch genauer anzusehen, da bekam ich einen Schreck und sie ebenso. Ein mindestens zehn Zentimeter langes Pflaster klebte von der Brust bis fast zum Schwanz und darunter tat es höllisch weh. Frauchen sprach von Kastration und dass es jetzt für mich nun leider keine Hunde-Babys mehr geben könne. Letzteres war mir im Moment egal, aber die Operation hätten sie wenigstens mit mir besprechen können. Ich hätte »nein« dazu gesagt. Nicht mal lecken durfte ich die Wunde, damit sie schneller heilt. Daran hinderte mich der steife Kragen, den ich die ganze Nacht tragen musste. Am nächsten Tag hatte Frauchen eine geniale Idee: Von der Nachbarin, die gerade ein Baby bekommen hatte, besorgte sie sich einen Strampelanzug, rosa, mit aufgestickten Enten. Schnell waren die Füßlinge abgeschnitten und ich hineingesteckt. Den Plastikkragen brauchte ich nicht mehr und der Anzug saß wie angegossen. Es gab ein Loch für meinen Schwanz und auf der Brust hatte ich die hübsche Enten-Stickerei. »Süß« sagte Frauchen, aber ich fühlte mich eher wie eine Wurst in der Pelle. Und dann ging’s raus aufs Feld. Frauchen zog mir den Strampelanzug aus, damit ich mein Geschäft machen konnte, aber danach gleich wieder an, von wegen Pflaster anknabbern und Schmutz in die Wunde. Auf dem Rückweg kamen wir am Kindergarten vorbei. Sonst macht mir das großen Spaß mit den Kleinen. Durch den Zaun hindurch versuchen sie mich immer zu streicheln. Aber diesmal war ich als rosa Würstchen für die Kinder die reinste Lachnummer. Meine Güte – war mir das peinlich.

Auf gute Nachbarschaft

Die Hunde und Katzen aus unserer Straße kenne ich alle. Und noch ein paar mehr, die ich regelmäßig auf unseren Spaziergängen treffe. Im Großen und Ganzen eine angenehme Nachbarschaft. Sobald wir uns bekannt gemacht haben, gibt es keinen Streit mehr. Ich weiß wo die interessantesten Rüden wohnten. Fremde Katzen gehen mir meistens aus dem Weg und ich lass sie auch in Ruhe. Jetzt ist bei uns gegenüber ein neuer Hund eingezogen, ein weißer Schäferhund. Zwar ist er noch Welpe, aber schon mindestens zweimal so groß wie ich. Weil sein Name so kompliziert ist, hat mein Frauchen ihn gleich mal »Eisbär« getauft. Und tatsächlich – darauf hört er. Vor allem seitdem er weiß, dass mein Frauchen immer ein paar Leckerlis in der Tasche hat. Erst war ich ja ein bisschen eifersüchtig, aber dann haben wir beschlossen, dass wir auf gute Nachbarschaft machen. Wohl auch deshalb, weil er mir gleich am Anfang gesagt hat, dass er mich als Hündin toll findet, weil ich so gut rieche. Nur für eine echte Liebesbeziehung sei ich für ihn leider ein bisschen zu klein. Aber ehrliche Freundschaft ist ja auch ganz schön. Eisbär geht jetzt zur Hundeschule; – regelmäßig. Und da hat er schon enorm viel gelernt. Demnächst wird er wohl die Schule mit einem Einser-Abitur abschließen. Eisbär kennt die Kommandos »sitz«, »platz«, »bleib« und noch vieles mehr. Und er folgt aufs Wort. Wenn sein Herrchen mit ihm spazieren geht, dann bleibt Eisbär so lange sitzen, bei offener Gartenpforte, bis sein Herrchen ruft »komm!«. Ich befolge nur zwei Kommandos: »Halt« und »lauf«. Und die befolge ich auch ganz zuverlässig, weil Frauchen mir erklärt hat, dass es lebensgefährlich sein kann, wenn ich einfach so über die Straße renne. Alle anderen Sachen haben Frauchen und Herrchen mir gar nicht erst beigebracht. Sie sagen, dass sie da auf meine Intelligenz vertrauen. Recht haben sie. Neulich habe ich aber wirklich gestaunt. Da haben Eisbär und sein Frauchen uns eine Gehorsamkeitsübung vorgeführt, die sie dem Hunde-Guru Martin Rütter aus dem Fernsehen abgeguckt haben. Eisbär’s Frauchen hat ihm ein Leckerli auf den Boden direkt vor seine Schnauze gelegt. Als Eisbär gerade zuschnappen wollte, hörte er ein scharfes »nein!« Eisbär folgte und schaute betreten zur Seite. Das ging so ein paar Mal, bis ihn sein Frauchen erlöste und endlich »so, hol’s« sagte. Also mit mir kann man solche Spielchen nicht machen. Wenn mein Frauchen mir ein Leckerli hinlegt, dann ist das im nächsten Moment verschwunden. Und als sie es auch mal mit »nein!« probiert hat, hab ich mir gedacht,