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»Eine Frage der Chemie« stürmte auf Anhieb die Bestsellerlisten und hat seit seiner Publikation im Frühjahr 2022 weltweit Millionen von Leser:innen begeistert. Bonnie Garmus' Schlüssel zum Erfolg für ihr hinreißend erzähltes Buch lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: Elizabeth Zott. Sprühend vor Originalität, Sprachwitz und mit ihrer außergewöhnlichen Heldin gelingt es Bonnie Garmus, unseren Verstand und unser Herz zu erobern – und das nicht zuletzt mit einem Hund namens Halbsieben, der Elizabeth in ihren dunkelsten Stunden beisteht und den Roman mit großer, heiterer Lebensweisheit erfüllt. Ihnen beiden sind auch diese beiden Bonuskapitel gewidmet.
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Veröffentlichungsjahr: 2023
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Übersetzung aus dem englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
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Zwei exklusive Bonuskapitel zu „Eine Frage der Chemie“
© Bonnie Garmus 2022
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
»Lessons in Chemistry«, Doubleday, New York
((immer))
© Piper Verlag GmbH, München 2022
Konvertierung auf Grundlage eines CSS-Layouts von digital publishing competence (München) mit abavo vlow (Buchloe)
Covergestaltung: FAVORITBUERO, München
Coverabbildung: © Lisa Larsen/The LIFE Picture Collection/Shutterstock
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Cover & Impressum
Liebe Leserinnen und Leser
Bonuskapitel
Halbsieben und die Moms
Kein Appetit
Inhaltsübersicht
Cover
Textanfang
Impressum
Liebe Leserinnen und Leser,
für den Fall, dass Sie noch nicht bereit sind, sich von Elizabeth Zott, Calvin und Halbsieben zu verabschieden, habe ich zwei Bonuskapitel für Sie. Das erste, »Halbsieben und die Moms«, war ursprünglich Teil des Romans, ist aber herausgekürzt worden. Das zweite, »Kein Appetit«, war nie im Buch enthalten, stellt sich aber vor, wie Elizabeth zum ersten Mal in ihrem Apartment für Calvin kocht. Viel Vergnügen.
Ihre Bonnie Garmus
Noch bevor Elizabeth selbst es merkte, hatte Halbsieben eine olfaktorische Veränderung in ihrer Körperchemie wahrgenommen – er wusste, sie würden ein Baby bekommen. Aber er wusste auch, dass Elizabeth jetzt, wo Calvin tot war und sie sich im Klammergriff einer schweren Depression befand – vor sieben Monaten hatte sie aufgehört, zur Arbeit zu gehen –, seine Hilfe mit dem Baby brauchen würde. Vielleicht würde er es sogar großziehen müssen.
Deshalb beschloss er, ein paar Stunden täglich im Park zu verbringen. Dort fand man immer Grüppchen von Müttern, die mütterliche Dinge taten: Kinderwagen schieben, Kinder hüten, schimpfen. Seinen Beobachtungen nach schien Elternschaft ziemlich unkompliziert zu sein. Und die Tatsache, dass nie irgendwelche Väter im Park waren, ließ darauf schließen, dass Väter überflüssig waren. Eine Erleichterung, denn ihr Baby würde keinen haben.
»Ich bin wieder schwanger«, hörte er eine blasse Frau gestehen. Er hatte sie schon öfter im Park gesehen, ein Baby im Schoß, zwei tobende dreijährige Zwillinge auf dem Spielplatz, die sich alles griffen, was sie in die Finger bekamen. Die Frau, die neben ihr saß, verzog das Gesicht, und die Blasse sagte: »Ich will sterben.« Daraufhin murmelte die zweite irgendwas von wegen, das meine sie nicht ernst, und die Blasse begann zu weinen.
Das war das Seltsame an dem Park. Es wurde so viel geweint. Selbst jetzt, trotz der buttergelben Sonne, die aus der alten Holzwippe einen magischen goldenen Hebel machte, und dem linden Lüftchen, das kleine Menschen auf dreckigen Stoffschaukeln in Vögel verwandelte, war im Hintergrund ein unaufhörliches Bäh-bäh-Bäh zu hören. Teils kam es von den Kindern, die ständig in irgendwelche Kalamitäten gerieten: von Sachen runterfielen, gegen Sachen rannten, schubsten, geschubst wurden. Doch es kam auch von den Müttern. Ein unablässiges Sperrfeuer aus Tu-dies-nicht Tu-das-nicht, das von den Bänken bellte. »Spuck das sofort aus!«, riefen sie. »Wehe, wenn ich rüberkommen muss!« »Himmelherrgott, Johnny! Du wirst es überleben!«
»Der Hund da starrt uns an, Dot«, sagte die Frau – sie hieß Meg – zu ihrer blassen Freundin und beäugte Halbsieben durch ihre Katzenaugenbrille. »Das ist unheimlich. Der ist unheimlich.«
»Das ist die zweite Neuigkeit«, erwiderte Dot. Sie verschob das schlafende Baby auf ihrem Schoß. »Pete will einen Hund.«
»Nein.«
»Doch.«
»Dann sag ihm, du hast eine Tierhaarallergie.«
»Er glaubt, ein Hund würde mir helfen, mich mehr zu bewegen. Er sagt, ich werde fett.«
»Fett?«
»Er sagt, meine Arme werden dick.«
»Menschenskind, Dot, du hast Arme wie Essstäbchen.«
»Tja, trotzdem, wir kriegen einen Hund.«
Meg schüttelte den Kopf. »Aber du wirst es dann sein, die sich drum kümmern muss. Und das bei deinen drei kleinen Ungeheuern. Setz dich durch, Dot.«
Halbsieben blickte auf. Ungeheuer? Er und Elizabeth hatten gerade die Odyssee ausgelesen. Das Buch hatte ihm nicht besonders gefallen – zu wenige Bilder –, aber das eigentliche Problem waren die Ungeheuer gewesen. Er sah sich Dots tobende Kinder noch einmal genauer an.
»Ich muss los.« Dot stand auf, vorsichtig, um das Baby nicht zu wecken. »Das Haus ist das reinste Chaos, und ich hab noch die ganze Bügelwäsche zu machen, und guck sie dir an«, sagte sie und deutete zum Spielplatz. »Sie sind total verdreckt. Wieso kommen wir überhaupt hierher, Meg? Das macht alles bloß noch schwerer.«