Eine Perle, eine Fee und ein Zwischenstopp in Paris - Tom Krisper - E-Book

Eine Perle, eine Fee und ein Zwischenstopp in Paris E-Book

Tom Krisper

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Beschreibung

Eine Geschichte über Mut, Hoffnung, innere Ängste, Zuversicht und Liebe... Wie eine Perle, eine Fee und ein Zwischenstopp in Paris das Leben verändern kann und wie sie zusammen verknüpft sind. Ohne die zusammenhängenden Ereignisse, wäre das alle so wie es geschrieben wurde, nie passiert. Eine kleine und simple Metapher, eine kleine Legende und viel Liebe, können das ganze Leben vereinzelter Menschen verändern. Sei es ein Perlentaucher in der Südsee, ein Flugausfall mit einem Halt in der romantischen Metropole Europas, ein Märchen, eine Legende, eine Geschichte... Lass dich verzaubern und inspirieren zugleich.

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«Wir müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit wird das Leben finden, das auf uns wartet.»

(Oscar Wilde)

Inhaltsverzeichnis

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

KAPITEL 11

KAPITEL 12

KAPITEL 13

KAPITEL 14

KAPITEL 15

KAPITEL 16

KAPITEL 17

KAPITEL 18

KAPITEL 19

KAPITEL 20

KAPITEL 21

KAPITEL 22

KAPITEL 23

KAPITEL 24

KAPITEL 25

KAPITEL 26

KAPITEL 27

KAPITEL 28

KAPITEL 29

KAPITEL 30

KAPITEL 31

KAPITEL 32

KAPITEL 33

KAPITEL 34

EPILOG

KAPITEL 1

Die Legende der einen bestimmten Perle in den kristallklaren Lagunen von Manihi war allen Kindern auf der kleinen Insel bekannt. Eine Insel nicht weit von Tahiti, inmitten des Südpazifiks, mit etwa 685 Einwohnern und einer Fläche von nur 191 Quadratkilometern. Die tahitianische Zuchtperle hatte dort ihren Ursprung. 1965 entstand dann in dieser Lagune die erste Perlenfarm. Dort lebte auch Humpa, ein Junge, der wie sein Vater ein guter Perlentaucher werden wollte. Sie wohnten ausserhalb des kleinen Dorfes Turipaoa, das wohl grösste Dorf auf der Insel. Humpa war 11 Jahre alt und hatte bereits schon viel von seinem Vater lernen dürfen. Jeden Tag fuhren sie mit dem Kajak zu den Lagunen und tauchten nach Perlen. Es war nicht immer ein einfaches Unterfangen. Während sie mit dem Kajak in die Lagunen fuhren, erzählte sein Vater immer wieder die Legende der einen besonderen Perle, die darauf wartete von jemanden besonders gefunden zu werden. Eine Perle, die Schwarz wie auch Weiss war, es kam darauf an, ob man ein reines Herzen hat, so würde sich die Perle im richtigen Moment offenbaren. Die Geschichte faszinierte Humpa und hoffte bei jedem Tauchen diese eine Perle zu finden. Die Legende besagte auch, dass diese eine Perle dem Finder nur ein einziges Mal das Glück seines Lebens bescherte. Und um dieses Glück auch für immer halten zu können, müsse die Perle an eine andere Person von Herzen und mit Liebe verschenkt werden. Humpa war fasziniert und schon beinahe besessen davon, diese Perle eines Tages zu finden. Die anderen Kinder im Dorf lachten ihn aus, das sei nur ein Märchen aus alten Zeiten. Diese Perle existiere gar nicht. Man erzähle diese Geschichte den Kindern, um aus ihnen gute Perlentaucher zu machen. Humpa hörte nicht auf die anderen. Er wusste innerlich, dass er diese Perle finden würde.

Die Jahre vergingen und Humpa wurde älter. Er war bereits zu einem jungen Mann herangewachsen und sein Vater war nicht mehr jeden Tag in der Lage mit seinem Jungen nach Perlen zu tauchen. Oftmals begleitete ihn sein Vater auf dem Kajak, doch liess er Humpa nach den Perlen tauchen.

Der Vater hatte oft mit Schwächeanfällen und Schmerzen in der Brust zu kämpfen. Obschon er und seine Mutter wusste, dass sein Herz nicht mehr in bester Ordnung war, sprach niemand darüber. Der Vater vermochte nie gerne Schwäche zu zulassen.

Männer müssen stark sein. Das war stets seine Devise. Und wenn er wieder einmal Schmerzen in der Brust hatte und man ihn besorgt anschaute, sagte er immer das nichts sei, alles in Ordnung sei, man solle sich nicht seiner Sorgen.

Humpa war an diesem Tag wieder mit seinem Vater auf dem Kajak, um in die Lagunen zu rudern, als der Vater erneut einen starken Schmerz in der Brust hatte. Humpa wollte ihm helfen, doch sein Vater wiess ihn an Ruhe zu bewahren. Es ginge sogleich wieder vorbei. Man sah ihm an, dass es dieses Mal nicht so schnell vorbei ging. Humpas Vater hatte mir Schmerzen zu kämpfen. Sie ruderten dennoch hinaus in die Lagune.

«Schau mal Humpa, Delfine. Ich habe hier in dieser Lagune noch nie Delfine gesehen. Vielleicht ist heute der Tag gekommen, an dem du die eine Perle finden wirst.» sagte der Vater und zeigte auf die Delfine, nicht weit von ihrem Kajak entfernt.

«Du glaubst wirklich an diese Perle, nicht wahr Vater?»

«Natürlich mein Junge. Darum bin ich Perlentaucher geworden.»

«Warum hast du sie nicht gefunden? Du warst doch immer reinen Herzens?» fragte Humpa.

«Weil die Perle nicht für mich bestimmt war Humpa.»

«Die anderen in meinem Alter im Dorf erzählen, dass es nur eine Geschichte sei, die man uns Kindern für zu Bett gehen, erzählt habe.»

«Mein Vater glaubte auch an diese Perle.» sagte Humpas Vater und schaute mit einem starren Blick aufs Meer. Die Delfine schwammen bereits ums Kajak herum.

«Hier musst du tauchen mein Junge.» Die Stimme des Vaters klang bestimmt und beinahe überzeugend.

«Wenn du meinst Vater.» Humpa sprang ins Wasser und tauchte noch einmal auf, um genug Luft zu holen.

«Humpa…» begann sein Vater.

«Was denn Vater?»

«Nichts. Alles ist gut.» Der Vater lächelte.

Humpa tauchte in die Tiefe.

Die Delfine schwammen immer wieder an Humpa vorbei und es schien, erfreuten sie sich seiner Gegenwart. Als Junge tauchte er schon einmal mit Delfinen, doch da waren sie zu Besuch auf einer Nachbarsinsel. Humpa fühlte sich mit den Delfinen beschützt und konnte sich so darauf konzentrieren nach Perlen zu tauchen.

Ein Delfin stupste einen Stein auf dem Grund des Meeres und Humpa bemerkte sofort, dass dies kein Stein war, sondern eine verschlossene Auster. Er nahm sie sofort auf und öffnete sie mit einem Messer, das er immer bei sich trug.

Und da war sie. Die eine Perle von der sein Vater über all die Jahre erzählt hatte. Sie glänzte Schwarz und doch glänzte sie Weiss. Humpa vergass beinahe, dass er nächstens nach Luft schnappen sollte, er war so fasziniert von diesem Anblick. Ein Delfin musste ihn stupsen, um ihn daran zu erinnern wieder aufzutauchen.

Humpa tauchte voller Freude neben dem Kaja wieder auf.

«Sieh mal Vater. Sieh nur. Ich habe sie gefunden.»

Der Vater lag regungslos auf dem Kajak.

«Vater? Was ist mit dir?» fragte Humpa besorgt.

Er bekam keine Antwort. Hastig kletterte er auf das Kajak, um nach seinem Vater zu sehen. Sein Vater hatte einen Herzinfarkt und lag tot auf dem Kajak.

Humpa wusste es, dass es jeden Moment so weit kommen konnte.

Doch warum gerade jetzt. Jetzt wo er die Perle gefunden hatte.

Er begann zu weinen.

«Vater. Ich habe die Perle gefunden. Ich habe sie.»

Humpa ruderte mit seinem toten Vater auf dem Boot zurück an den Strand und hielt die Perle fest in seiner Hand.

KAPITEL 2

«Wenn ein Kind sagt: "Ich glaube nicht an Feen", überlebt das eine Fee nicht und fällt tot zu Boden.»

KAPITEL 3

Jim sass am Boden im Wohnzimmer und spielte mit seinen Spielsachen. Er war gerade 9 Jahre alt geworden und seine Eltern schenkten ihm eine grosse Lego-Burg zu seinem Geburtstag. Jim war ein kreativ begabter Junge und ein kleiner Träumer. Er und seine Eltern lebten in einem kleinen Häuschen in den Bergen. Sein Vater war Journalist für einen grossen Verlag und so kam, dass er immer wieder für seine Kolumnen, Beiträge und Reportagen auf Reisen war. Es kam auch schon vor, dass Jims Vater während Monate zuhause war und seine Arbeit im kleinen Büro schrieb. Aber dann gab es auch Zeiten, in der er 2 bis 3 Monate für eine Reportage im Ausland war. Mal war es in Pakistan, dann in Indien, China oder der Südsee. Aber immer zu Weihnachten, Jims Geburtstage oder Neujahr war er zuhause.

Er vermisste seinen Vater oft. Doch wenn er zuhause war, verbrachte er viel Zeit mit Jim. Sie gingen in den Wald, erforschten Höhlen in den Bergen, spielten im Garten Fussball oder sein Vater las ihm aus einem Buch vor. Jim liebte Geschichten, vor allem die, in denen eine Fee vorkam. Er war fasziniert von diesen kleinen Geschöpfen in den Märchen. Und immer, wenn er fragte, ob es Feen tatsächlich gab, so antwortete sein Vater immer mit derselben Antwort.

«Natürlich mein Sohn. Es gibt Feen, aber sie zeigen sich nicht jedem, nur dem, der ein reines Herz hat und ganz fest an sie glaubt. Es gibt aber nicht mehr viele von ihnen, denn die meisten Menschen haben aufgehört an Feen zu glauben. Und immer wenn das geschieht, dann stirbt irgendwo eine Fee. Aber es werden immer neue Feen geboren, nur weil irgendwo ein Kind, so wie du, auf dieser Erde ganz fest daran glaubt.»

Jedes Mal bei der Antwort und Erklärung des Vaters, funkelten die Augen von Jim.

«Ich werde eines Tages eine Fee finden. Versprochen.» sagte er.

«Das wirst du mein Sohn. Das wirst du.»

Jim war nicht wie die anderen Jungen in der Schule. Er war viel verträumter als die anderen, was ihn mit den Jahren immer mehr zum Aussenseiter machte. Ihm war das egal. Er war zufrieden und glücklich in seiner kleinen Welt. Seine Mutter hatte damit grössere Mühe. Jims Vater hingegen nahm es gelassen, er wäre nicht anders gewesen als Kind. Introvertierte Kinder seien zudem kreativer und könnten mit ihrer Fantasie und dem spielerischen, Grosses erreichen. Was seine Mutter jedoch am meisten beschäftigte war, dass Jim mit seinen nun beinahe 16 Jahren noch immer an Feen glaubte und noch immer der Überzeugung war, eine Fee zu finden.

«Was soll daran nicht gut sein?» fragte er seine Mutter. «Ich möchte den Glauben und das spielerische nicht verlieren. Selbst wenn ich nie eine Fee sehen oder finden werde, ich habe es versucht.»

KAPITEL 4

«Wenn wir ganz und gar aufgehört haben, Kinder zu sein, dann sind wir schon tot.»

(Michael Ende)

KAPITEL 5

Ich möchte euch etwas über meine Kindheit erzählen. Ich war noch ein kleiner Junge, als ich meiner Mutter immer wieder erzählte, dass man mich auf diesem Planten hergebracht habe.

Aus einer anderen Galaxie und deutete im Winter immer wieder auf den Gürtel des Orion. Ich weiss nicht, warum ich das als Kind gemacht habe. Doch diese Aussage manifestierte sich in meinem Leben wie eine Geschichte, die sich tatsächlich so abgespielt hat.