Einmal und nie wieder - Caroline Huttel - E-Book

Einmal und nie wieder E-Book

Caroline Huttel

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Beschreibung

Ein Urlaub wie aus dem Bilderbuch? Davon ist Carolines und Günters erste Flugreise nach Spanien leider meilenweit entfernt: Was mit wenig appetitlichen Funden im Hotelzimmer und ungenießbarer Frühstückskost beginnt, kulminiert in einem Hotelbrand mit Feuerwehrgroßeinsatz. Dass die Costa Blanca auch schöne Seiten hat, bezeugen die feuchtfröhlichen Abende, die das Norddeutsche Ehepaar im Kreis einer kunterbunten Melange an Figuren verbringt. Dabei ist es vor allem Günter, der mit seiner unverfänglichen Art als Partytier Stimmung macht. Caroline Huttel hat einen durchwegs amüsanten Urlaubsrückblick verfasst, reich an Schenkelklopfern, der jedoch auch ganz besonders eines ist: die liebevolle Rückschau auf ihren mittlerweile verstorbenen Gatten, voller Wärme und inniger Zuwendung.

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Seitenzahl: 68

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Inhaltsverzeichnis

Impressum 2

Danksagung 3

1. Besuch der Eltern 4

2. Falsche Garderobe 6

3. Schlechtes Hotel angetroffen 8

4. Spendabler Schotte 15

5. Flamenco-Show 17

6. Aus dem Bus gefallen 19

7. Ehemann verpasst den Bus 22

8. Café „Haus Berlin“ 24

9. Wasserkauf 27

10. Brand im Hotel 28

11. Steiniger Strand 32

12. Kauf eines Schmuckstücks 36

13. Suche nach einem Schuhmacher 38

14. Ein Nachmittag am Pool 43

15. Fahrt zu einer Hazienda 46

16. Bad im Meer am letzten Abend 56

17. Ehefrau krank 59

18. Abreise 60

19. Ankunft in Hamburg 65

20. Betriebsfest 68

Schlusswort 70

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2021 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-903861-49-7

ISBN e-book: 978-3-903861-50-3

Lektorat: Thomas Schwentenwein

Umschlagfotos: Sarah Nicholl, Shumo4ka, Olaf Speier | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Danksagung

Ein ganz herzliches Dankeschön meinem langjährigen Freund Peter, der die Erstkorrektur übernommen und dabei trotz meiner vielen Fragen nie die Geduld verloren hat.

Mein besonderer Dank gebührt Arno, der in der entscheidenden Phase eingesprungen ist, sonst hätte das Buch gar nicht erscheinen können.

Danke auch an meine liebe Ornella für Ihre tröstenden Worte, wenn mich die Emotionen überwältigt haben sowie Danke an Klaus, der mich dann angespornt hat, wenn ich aufgeben wollte.

1. Besuch der Eltern

Endlich war es soweit, unser erster Spanien-Urlaub stand bevor. Am 14. September 1972 sollte es losgehen – für 14 Tage. Mehr war nach 5-jähriger Ehe nicht drin. Es war zu der Zeit, als wir mal den Dispositions-Kredit unserer Bank in Anspruch nehmen mussten. Ich hatte zwar irgendwo gelesen, dass man Urlaubsreisen auch abstottern kann, doch das kam für uns nicht infrage. „Nee“, sagte mein Mann Günter in seinem herrlichen Finkenwerder Platt, „denn bliev wü laeber to hus!“ („Dann bleiben wir lieber zu Hause!“). Der einzige Grund, nicht in den Urlaub zu fliegen, war die Hochzeit meines Bruders. Diese Nachricht erreichte uns völlig überraschend und viel zu spät. Eine Reiserücktrittsversicherung hatten wir unter Rücksichtnahme auf unsere knappe Urlaubskasse natürlich nicht abgeschlossen. Das hieß im Klartext, wir konnten an der Hochzeit nicht teilnehmen. Ich hätte mein äußerstes Befremden anmelden können, aber so richtig verwundert war ich gar nicht. In unserer Familie wurden Dinge manchmal anders behandelt, als es üblich war. Das wurde mir in den späteren Jahren in Norddeutschland erst richtig klar. Da wäre so etwas unmöglich gewesen: Hochzeit ohne die einzige Schwester und ihren Mann.

Die Vorbereitungen für unsere Reise nahmen mich ziemlich in Anspruch, zumal meine Eltern gerade noch zu Besuch waren. Während meine Mutti noch liebevoll Hemden bügelte, war meine Nervosität nicht mehr zu toppen. Da halfen auch Papas besänftigen Worte nichts, höchstens ein kleiner Schnaps.

Die Abreise meiner Eltern war für den 12. September geplant. Mir standen also noch zwei Tage zur Verfügung und die Haare zu Berge. Das war nicht viel bei meiner angeborenen Umständlichkeit! Ich hatte keine Ahnung, was ich in unsere Koffer packen sollte, von den üblichen Reisebegleitern wie Kulturtasche, Taschentücher etc. mal abgesehen. Das mit den Taschentüchern ist kein Witz, ja die aus Stoff! Die gibt es zwar noch immer, allerdings habe ich noch keinen Jugendlichen heutzutage mit einen Stofftaschentuch gesehen. Die Älteren unter Ihnen werden sich erinnern. In diesem Moment kam mir der Ohrwurm „Die Sonne scheint bei Tag und Nacht“., Konnte ich mich auf diese Prognose aus einem Liedtext verlassen? Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass es viel schlimmer kommen sollte.

Mein Mann war der Meinung, dass ich auf alle Fälle einen Übergangsmantel benötigen würde. Fragen Sie heute einmal Ihre Enkel, was ein Übergangsmantel ist. Da ernten Sie einen ungläubigen Blick, ein Schulterzucken oder im besten Fall eine Nachfrage.

Schließlich landeten wir bei Peek & Cloppenburg in Hamburg in der Mönckebergstraße, wo sich eine Verkäuferin redlich Mühe gab, mir so ein zementfarbenes Teil zu verkaufen. So richtig mochte ich diesen Mantel von Anfang an nicht und die Raglanärmel sahen bei mir auf einer Skala von 1–10 eindeutig wie eine 0 aus. Das Kleidungsstück schenkte ich später meiner Mutter.

2. Falsche Garderobe

Als wir am Morgen des 14. Septembers 1972 am Flughafen in Hamburg-Fuhlsbüttel ankamen, trugen mein Mann und ich Staubmäntel, er außerdem noch einen Hut. Günter ging grundsätzlich nie ohne Kopfbedeckung aus dem Haus. An seinem linken Arm hing ein Stockschirm. Mein Schirm, ein handlicher „Knirps“, befand sich im Koffer. Heute denke ich, dass wir die absolute Lachnummer in der Charterhalle gewesen sein mussten.

Das Flugzeug, eine Fokker F28, startete pünktlich in Richtung Alicante. Enttäuscht war ich schon ein bisschen, denn ich hatte mir ein Riesenflugzeug vorgestellt. Es waren höchstens achtzig Passagiere an Bord. Mein Mann sagte mit leicht vorwurfsvollem Ton: „Hauptsache, wir kommen sicher am Zielflughafen an!“, was dann auch der Fall war.

Als wir die Gangway herunter gingen, standen Fotografen mit ihren Kameras im Anschlag bereit. Es klickte ununterbrochen. Auf meine Nachfrage, was das sollte, erklärte mir ein Fluggast, dass man bei der Rückreise die Fotos in der Charterhalle kaufen könnte. Sie würden dann in der Nähe des jeweiligen Schalters ausgehängt sein. Nun gut, das konnten wir in den nächsten 14 Tagen entscheiden, falls uns die Fotos gefielen.

Im Bus, der uns sicher nach Benidorm brachte, war es stickig und heiß. Die Klimaanlage schaffte es nicht, die ersehnte Abkühlung herbeizuführen. Meine Gedanken kreisten unentwegt um eine eiskalte Coca Cola. Die Gesichtszüge meines Mannes waren etwas entgleist. Er dachte mit Sicherheit an ein „kühles Blondes“.

3. Schlechtes Hotel angetroffen

Wir waren während der Busfahrt ziemlich aufgeregt. Es wurden diverse Hotels angefahren, bis wir unser Ziel erreichten. Gerade waren wir am „Don Pancho“ vorbei gefahren, wo wir einen Pförtner in weinroter Livree mit weißen Handschuhen gesehen hatten, da hielt unser Bus. „Catalonia!“, rief die Reisebegleiterin. Das war doch unser Hotel … Wir trauten unseren Augen nicht! Ein 20-stöckiger Koloss in zartem Grau erhob sich auf der rechten Straßenseite. Nur wenige Minuten später stellten wir fest, dass wir von Hochhäusern umzingelt waren. Das fing ja gut an! Schon meldete sich vorwurfsvoll meine innere Stimme: „Warum hast du nicht das 5-Sterne Hotel Don Pancho gebucht?“ Aber hatte man uns zu Hause nicht glaubhaft versichert, dass wir beruhigt in einem 4-Sterne Hotel absteigen könnten?

Schweißgebadet und abgeschlafft erreichten wir mit unseren übergewichtigen Koffern die achte Etage. Wenigstens die Aufzüge funktionierten!

Das uns zugedachte Zimmer 820 mit Doppelbett und einer zusätzlichen Liege war geräumig, jedoch spartanisch eingerichtet. Apropos spartanisch, außer den bereits erwähnten Betten gab es nur noch einen Tisch, zwei Stühle und einen Wandschrank neben dem Bett. Der Platz zwischen Bett und Schrank reichte gerade, um die Schranktüren zu öffnen.

Kurzentschlossen begann ich mit dem Koffer auspacken. Ich hatte gerade eine Hälfte des Wandschrankes geöffnet, als ich die Stimme meines Mannes vernahm: „Hier bleibe ich nicht, ich will wieder nach Hause!“ Meine Erklärung, dass dies nicht möglich sei, konnte ihn erst annähernd zwei Stunden später überzeugen. Ach ja, und wie war es mit der Sauberkeit? Da lag doch tatsächlich ein vergammeltes Heftpflaster vor der Liege auf dem Fußboden! Bei unserer Abreise lag es auf demselben Fleck. Wir hatten es einfach liegengelassen. Meine Gedanken verabschiedeten sich ins „Don Pancho“ … Dort hätten wir sicher einen reinlichen Teppichfußboden vorgefunden. Egal, diese 14 Tage würden wir schon überstehen. Zu dieser Zeit wussten wir noch nicht, dass wir erst die Spitze des Eisberges erreicht hatten …

Am ersten Morgen in einem fremden Bett zu erwachen, ist seltsam und befremdlich. Als ich um halb Acht wach wurde, war ich fürs Erste desorientiert. Wo war ich denn überhaupt? Nach ein paar Minuten fiel mir ein, dass wir im Urlaub waren. Ein Blick auf die andere Bettseite signalisierte mir, dass sich mein Mann noch im Tiefschlaf befand. „Gott, sei dank!“, dachte ich bei mir, denn ich hatte momentan mit mir alleine genug zu tun.