Feuerfrauen - Jan Beinßen - E-Book

Feuerfrauen E-Book

Jan Beinßen

3,8

Beschreibung

Die Nürnberger Antiquitätenhändlerin Gabriele Doberstein hat sich auf die Beschaffung wertvoller Gemälde spezialisiert, die in der Fachwelt als verschollen gelten. Unterstützt wird sie dabei von ihrer jüngeren Freundin Sina Rubov, einer Studentin der Elektrotechnik. Nach dem Fall der Mauer ist das ungleiche Duo im Osten unterwegs: Auf der Ostseeinsel Usedom soll sich in einem alten Nazi-Bunker bei Peenemünde eine verborgene Schatzkammer befinden. Doch im Inneren der Festung stoßen die beiden Frauen nicht auf vermisste Kunstwerke, sondern auf eine Gruppe Fremder, die sich an den scheinbar verrotteten Schalt- und Steueranlagen des Bunkers zu schaffen macht. Was Gabriele und Sina sehen, können sie kaum glauben: Offensichtlich nehmen die Unbekannten Kontakt zu einer Rakete in der Erdumlaufbahn auf - zu einer Rakete, die in den letzten Jahren des zweiten Weltkriegs von Peenemünde aus gestartet sein muss und mehr als 40 Jahre danach immer noch im All kreist …

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Jan Beinßen

Feuerfrauen

Die Originalausgabe erschien 1997

unter dem Titel » Zwei Frauen gegen die Zeit«

bei Reclam, Leipzig.

Neu überarbeitete Fassung des Autors.

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

© 2010 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75/20 95-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Herstellung / Korrekturen: Katja Ernst / Doreen Fröhlich, Sven Lang 

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart,

1

Nürnberg, im Frühjahr 1991

Mit einem Glas Wein saß sie am Schreibtisch ihrer kleinen Dachgeschosswohnung. Das Licht einer Kerze ließ ihr kastanienbraunes Haar rötlich schimmern. Sina tippte mit dem Zwei-Finger-Such-System auf ihrer betagten Reiseschreibmaschine und kam zu ihrem Leidwesen nur langsam voran. Genau genommen kam sie gar nicht voran, denn Sina scheiterte bereits am Einstiegssatz. Aber es war ja auch ein schwieriges Unterfangen, dem sie sich verschrieben hatte.

Nach mehreren erfolglosen Anläufen und etlichen zerknüllten Papierbögen lehnte sich Sina frustriert in ihrem Drehstuhl zurück und gab dem Kasten vor ihr einen verächtlichen Klaps. Das fing ja gut an. Bereits nach den ersten Versuchen verließ sie die Lust. Die Schreibmaschine war schuld. Sie hakte, einige Tasten klemmten bei jedem Anschlag fest. Für Sina ein willkommener Vorwand, von ihrem Plan vorläufig abzulassen. Nein, einen Roman zu schreiben, dazu war sie wohl nicht geboren. War ja auch eigentlich nur eine Schnapsidee. Am Abend zuvor war sie darauf gekommen. Als Sina mit Gabriele eine Flasche Portwein geleert und den alten Zeiten nachgetrauert hatte. Wie so oft – immer wieder »die alten Zeiten«. Nach dem vierten Gläschen fing sie an zu schwärmen. Sie wollte alles niederschreiben. All die gemeinsamen Abenteuer der beiden ungleichen Frauen. All die Erlebnisse, die die beiden in den ersten Monaten nach der Grenzöffnung zusammen durchgestanden hatten.

Ein Roman sollte es werden. 500 Seiten stark oder mehr. Alles sollte drin stehen. Natürlich mit verfremdeten Namen, denn Sina wollte ihre beste Freundin nicht um den Job bringen. Und ihr schon gar keinen Ärger mit der Staatsanwaltschaft einbrocken. Denn rechtens waren die Abenteuer der Frauen nicht. Ganz im Gegenteil.

Kein Wunder also, dass Gabriele sehr skeptisch reagierte, als sie von dem Buch erfuhr. »Lass den Unsinn«, war ihr einziger Kommentar gewesen, als Sina am Vorabend auf ihre Schriftstellerpläne zu sprechen gekommen war. Bloß: »Lass den Unsinn.« Aber damit spornte sie ihre junge Freundin nur noch mehr an. Wenigstens einmal wollte Sina ihren Kopf durchsetzen und sich nicht von Gabi vorschreiben lassen, was sie tun sollte und was nicht. »Lass den Unsinn.« Pah! Sina würde es dieser altgewordenen Schatzgräberin zeigen! Alles würde sie aufschreiben und mit ihrem Roman Millionen machen. Mehr als Gabriele jemals aus ihrer illegalen Suche nach verschollenen Kunstwerken herausholen könnte. Sina wollte es ihr zeigen!

Sie gab sich einen Ruck, spannte ein neues Blatt ein und beugte sich wieder über die Schreibmaschinentastatur. Ein neuer Anfang:

»Sachsen-Anhalt. Ein stillgelegter Salzstock unweit des niedersächsischen Gorleben. Zwei Schatten tasten sich durchs Halbdunkel, die Gesichter geschützt mit Gasmasken. Die Gänge sind vollgestellt mit Kisten und Fässern. Chemische Sonderabfälle aus ehemaligen Ostkombinaten. Überall warnende Aufkleber: ›Gift!‹ Die beiden Figuren nähern sich zielstrebig dem Ende des Stollens. Die Sicht wird schlechter, schwefelgelbe Dämpfe hängen in der Luft.«

Das Telefon klingelte. »Verdammt, nicht jetzt!«, schimpfte Sina vor sich hin. Gerade war sie so schön drin. Eine Unterbrechung, und sie konnte von vorne anfangen. Also weiter.

»Vor einer Mauer machen die beiden halt, schlagen Steine heraus. Eine der Gestalten zwängt sich durch das Loch in eine kleine Kammer. Im Licht der Taschenlampe tauchen verzierte Kelche, alte Handschriften und Gemälde auf. Das meiste stark lädiert, von Säure zerfressen. Dumpfes Fluchen unter der Maske. Ein wütender Tritt gegen einen verrosteten Kerzenhalter. Hände greifen sich ein paar besser erhaltene Kleinigkeiten. Wieder im Tageslicht ziehen die beiden die Masken von ihren Köpfen. Zum Vorschein kommen – zwei Frauengesichter.«

Es klingelte immer noch. »Ich hasse Telefone!« War das nun gut, was sie da in die Kiste getippt hatte? Immerhin besser als nichts. Aber die Einführung der beiden Hauptdarstellerinnen – war sie nicht zu kurz geraten?

Das Läuten ging ihr langsam auf die Nerven. Wer war denn da so penetrant? Sina nahm den Hörer kurz von der Gabel, legte gleich danach wieder auf. Ein alter Trick. Nicht höflich, aber wirksam. Und wie sollte es nun weitergehen? Die Handlung einfach fortsetzen? Aber nein, noch konnte der Leser nicht wissen, wer die beiden Frauen in dem Salzstollen waren. Sina würde eine kurze Einführung schreiben müssen. Ein kleines Porträt von ihren beiden Protagonisten. Es könnte am Anfang ihres Romans stehen. Als Einleitung.

Zunächst Gabriele. Sie würde sie in ihrem Buch Beate nennen. Ein Name, den Gabi noch nie leiden konnte. Das würde sie mächtig ärgern. Selbst schuld, was musste sie auch so gegen ihren Roman wettern. Also Beate oder besser noch Bea:

»Anfang 40. Elegant-konservativer Typ, mit Hang zum Vollschlanken. Sie ist die Temperamentvollere von den beiden.« Das musste sie ihrer Freundin wohl zugestehen. »Alleinstehend, selbstbewusst, kompetent.« Nun aber die schlechten Eigenschaften. Das fiel Sina weiß Gott nicht schwer: »Leicht aufbrausend, egoistisch, rücksichtslos in geschäftlichen Angelegenheiten. Hang zum Autoritären.« Nun noch mehr Fakten: »Betreibt eine kleine Antiquitätenhandlung, bessert ihr Gehalt ab und zu durch den Verkauf von Hehlerware und das Aufspüren verschollener Kunstgegenstände auf. Ihr ungesetzliches Handeln bereitet ihr keine großen Gewissensbisse. Ist ständig auf der Suche nach einem bedeutenden Fund, um vielleicht einmal Anerkennung in der Fachwelt zu finden.« Nein, das war gemein. Sina x-te den letzten Satz durch. Dann auch den vorletzten.

Friedhelm durfte in Gabis Porträt nicht fehlen. Der Name war so furchtbar, dass Sina ihn auch ohne weiteren Grund geändert hätte. Sie würde ihn Fritz nennen. Kurz und bündig – wie Friedhelm eben war: »Gespanntes Verhältnis zu ihrem jüngeren Bruder Fritz, den sie, nach dem Willen ihrer verstorbenen Eltern, am Gewinn ihres geerbten Antiquitätenladens beteiligen muss.«

»Das darf doch nicht wahr sein!« Wieder das Telefon! Wieder wurde Sina aus ihren Gedanken gerissen. Und wieder brachte sie den Anrufer mit ihrer Auflegetaktik zum Schweigen. Sie musste sich unbedingt konzentrieren – jetzt war sie selbst an der Reihe. Verdammt schwierig, sein eigenes Porträt zu schreiben. Grübelnd kauerte Sina vor ihren Tasten und knabberte gedankenverloren am Nagel ihres kleinen Fingers.

Die Beschreibung füllte nur fünf Zeilen auf dem Blatt: »Anfang 30. Sportlich-leger, fröhlich und ungezwungen. Etwas unbeständig. Praktisch veranlagt, ewige Elektrotechnik-Studentin. Schwankt zwischen fester Anstellung und den kleinen Abenteuern, zu denen sie von Bea immer wieder überredet wird.« Sina zögerte. »Lebt getrennt …« Nein. Sie strich die beiden Worte durch. »Ist liiert …« Noch einmal entschied sie sich um: »Ist locker liiert mit Klaus, mit dem sie einen gemeinsamen Hund hat. Tom, ein Beagle. Manchmal das Einzige, was die beiden noch verbindet.«

Diesmal bemerkte sie das Telefon erst nach dem dritten Klingeln. Wer auch immer der Anrufer sein mochte, er war verdammt hartnäckig.

2

»Warst du aus? Ich hab’s mehrmals probiert. Dein Telefon ist kaputt. Das schaltet dauernd auf besetzt um, wenn man es ’ne Weile läuten lässt. Also, was ist: Hast du noch Zeit auf ’nen Schlummertrunk?« Bei Gabis Redefluss hatte Sina keine Chance. Gabi plapperte munter weiter: »Weißt du, Kleines, ich muss dich dringend sehen. Hab dir ’ne Menge zu erzählen. Wichtig, wichtig. Ist ’ne tolle Sache für dich.«

»Ein neuer Mann?«

Schweigen. Mit dieser Frage hatte Sina ihre Freundin tatsächlich aus dem Konzept gebracht.

»Was, Mann? Nein. Wie kommst du darauf? Hast du etwa schon geschlafen und geträumt oder so?«

»Und wenn es so wäre? Hättest du dann ein schlechtes Gewissen?« Wieder Schweigen. Langsam bekam Sina doch noch Spaß an dem nachmitternächtlichen Schwatz. »Sollte ich dich etwa wirklich mal zum Nachdenken gebracht haben, Gabi?«

»Nein – nicht du. Aber das mit dem Nachdenken stimmt. – Sina , Schatz, ich glaub, ich muss Schluss machen.«

»Was?« Sina war verwirrt. Die Runde ging also doch an Gabriele. Wieder hatte sie die Nase vorn und bestimmte den Verlauf des Gesprächs. »Aber Gabi, du hast mir noch nicht einmal erzählt, was du eigentlich von mir wolltest. Du kannst doch nicht einfach –«

»Vergiss es, Sina. Ich ruf dich morgen wieder an.«

»Halt! So nicht. Ich will wissen …« Klick. Gabriele hatte aufgelegt. Sina hielt den Hörer weiter ans Ohr gepresst. »Das gibt’s doch nicht. So dreist kann nicht mal Gabi sein.« Sina war perplex, überrumpelt von der Kaltschnäuzigkeit ihrer Freundin.

Sie knallte den Hörer auf und ließ ihren Drehsessel mit Wucht herumsausen. »Die schafft mich immer wieder.«

Dass sich die beiden gern und leidenschaftlich zankten, gehörte einerseits ebenso zu ihrer langjährigen Freundschaft wie andererseits das gegenseitige absolute Vertrauen. Aber was Gabriele da heute ablieferte, hatte nur noch wenig mit ihren üblichen Spielchen zu tun, sondern war einfach nur nervtötend.

Das Telefon klingelte erneut.

»Hallo?«

»Sina, ich bin’s noch mal.«

»Gabi, du –«

»Sina, hast du noch immer diese dumme Idee im Kopf, in den Kreis der Bestsellerautoren aufzusteigen?«

»Gabi, ich weiß nicht, was –«

»Lass es sein. Lass die Finger von der Schreiberei. Verstanden?«

»Gabi, was willst …« Klick. Ihre Freundin hatte wieder aufgelegt. Sina schäumte. »Was bildet die sich ein?« Unter dem Wust zerknüllten Papiers neben ihrem Schreibtisch fand sie ihr Adressbüchlein und blätterte es hastig durch. »Da, Gabriele Doberstein, 53… 86…« Ihre Hände zitterten vor Wut, als sie die Nummer eintippte.

»Na, Sinalein, kannst du dir meine Nummer noch immer nicht merken?«, meldete sich ihre Freundin nach dem ersten Läuten.

»Woher weißt du –«

»Sonst hättest du nicht so lange gebraucht. Und eh du dich weiter aufregst. Morgen früh, sagen wir um halb zehn, erfährst du, warum ich mich so verhalte. Ich habe meine Gründe.«

Da blieb Sina fast die Spucke weg. »Und ich habe die Nase voll von –«

Klick. Gabriele war schneller.

3

Nieselregen. So fein und unter die Haut gehend, wie es Sina aus ihren Jugendurlauben an der Nordsee in Erinnerung hatte. Nieselregen – und das ausgerechnet in Nürnberg! Noch dazu um diese Jahreszeit, in der es eigentlich schneien sollte. Sina hatte sich die Kapuze ihrer Regenjacke tief ins Gesicht gezogen, als sie am nächsten Haltepunkt die Straßenbahn verließ. Die paar Meter bis zu ihrer Freundin müsste sie schaffen, ohne restlos nass zu werden. Sina legte einen Spurt hin, von dem sich mancher Jogger eine Scheibe hätte abschneiden können.

Gabrieles Laden an der Pirckheimerstraße, kurz vor der belebten Kreuzung zur Bayreuther Straße, sah so wenig einladend aus wie immer. Dieser ganze Ramsch in ihrem Schaufenster. Lauter wertloser Plunder – jedenfalls sah es Sina so. Nicht ein Teil, das sie sich ins Wohnzimmer gestellt hätte. Aber es musste Leute geben, denen die zerbeulten Keksdosen aus Uromas Zeiten, die Lampen mit vergilbtem Glasschirm und diese grässlichen Ölgemälde (vorwiegend Alpenmotive) gefielen. Wie hätte sich das Geschäft sonst so lange halten können? Über drei Generationen. Das reichlich verschnörkelte ›Antiquitäten-Doberstein‹-Schild hatte wohl bereits Gabis Großvater an die Wand montiert. Sie selbst hatte als persönliche Note ein ›G‹ darunter setzen lassen. Ebenso verschnörkelt, ganz wie ein mittelalterlicher Zierbuchstabe.

Eine Türklingel kündigte Sinas Eintreten lautstark an. Ein dämliches altes Ding. Längst wollte Sina ihrer Freundin einen modernen Sensor mit Summton über der Tür installieren. Aber nein. Gabi weigerte sich partout. Sie sagte, das nehme ihren Kunden die Illusion, in ihrem Geschäft sei alles antik. So ein »modernes Elektroteil« passe einfach nicht in einen Antiquitätenladen.

Zugegeben: Die Innenräume von Gabis Trödelladen (ein Wort, das Gabriele auf den Tod nicht leiden konnte) hatten ihren Reiz. Und zumindest die ausgestellten Möbel waren wohl etliches wert. Schränke, Truhen, Kommoden aus verschiedensten Stilepochen. Zierliche Sekretäre aus Mahagoniholz, wuchtige Tische mit Füßen wie Löwentatzen. In einer Glasvitrine an der Wand warteten verstaubte Gläser, Schatullen, silberne Krüge und angelaufene Broschen auf zahlungskräftige Liebhaber. Die Wände selbst waren behangen mit Bildern. Das meiste wieder in Öl. Erdrückend, wie Sina fand.

»Na, fühlst du dich immer noch nicht wohl in meinem Königreich?« Gabi kam aus dem Hinterraum. Sie trug ein kleines gerahmtes Gemälde unter dem Arm.

»Hallo, Gabi. Es ist ziemlich genau halb elf. Wie steht es also mit deinem Versprechen?«

Gabi schob den braunen Vorhang beiseite, der den Verkaufsraum vom Schaufensterkasten trennte. »Ich erinnere mich nicht, ein Versprechen gegeben zu haben.« Sie setzte das kleine Bild vorsichtig ab und griff sich eines der Alpenmotive aus dem Fenster.

Sina stellte sich hinter ihre Freundin. »Doch, du hast mir ein üppiges Frühstück versprochen.«

»Ha! Üppiges Frühstück! Das wüsste ich aber.« Gabi legte das Alpenbild achtlos beiseite, platzierte an seiner Stelle das kleine gerahmte Werk. Ein Porträtt, das das rotwangige Gesicht eines Jungen zeigte.

Sina baute sich vor ihr auf. »Wenn du einen schon um Mitternacht aufschreckst und dann auch noch auf den Arm nimmst, dann ist ein Frühstück ja wohl das Mindeste, was man erwarten kann.« Vorsichtig, aber bestimmt drückte sich Gabriele an Sina vorbei und ging in Richtung Hinterzimmer. »Moment, Gabi, willst du mich heute wieder abfertigen wie gestern Abend?«

Gabi blieb stehen, drehte sich kurz um. »Humor, Sina, mehr Humor!«

»Ich finde Humor nur lustig, wenn beide Seiten darüber lachen können.«

Gabi kehrte um und legte ihren Arm freundschaftlich um die Schultern ihrer Freundin. »Also hör mal zu, Schätzchen. Wir gehen ins Büro, trinken gemeinsam einen Kaffee und sprechen uns aus, o. k.?«

»Bloß einen Kaffee? Naja, besser als gar nichts.«

In dem engen, finsteren Raum stand ein übervolles Holzregal. Einfach, aber stabil gebaut wie das Günstigste vom Möbelmitnahmemarkt, aber wahrscheinlich bereits lange vor dem Krieg zusammengeschustert. Auch hier Vasen, Leuchter, Schmuck. Das Büro fasste sonst nur noch eine kleine Kochnische, einen windschiefen und mit Papier übersäten Schreibtisch, eine Anrichte mit Telefon, Fax, Anrufbeantworter. Ein geschmackloser Mischmasch aus Altem und Neuem. In einer Ecke lagen Gummistiefel, Klappspaten und halbleere Jutesäcke. Der einzige Ruhepunkt war ein Biedermeiertischchen in der Mitte des Raums. Er war bis auf ein Zuckerdöschen aus feinem Porzellan und einer gefalteten Tageszeitung leergeräumt.

Sina hockte sich rittlings auf einen Schemel vor dem Tischchen. Gabi goss in der Kochnische Wasser auf. Wahrhaft ein ungleiches Paar. Nicht nur der Altersunterschied stand zwischen den Frauen. Allein die äußere Erscheinung ließ nie vermuten, dass es sich hier um beste Freundinnen handelte. Sina mit ihrem frechen Kurzhaarschnitt, der ihre kräftigen kastanienbraunen Haare wild in alle Richtungen abstehen ließ. Gekleidet nicht eben wie aus einem Modemagazin, aber doch flott und sportlich in knackig engen Jeans und figurbetontem, gerippten Rolli. Gabi dagegen trug ein fessellanges Kleid, hielt die Haare streng zurückgekämmt. »Nicht schön, aber selten«, sagte sie immer, wenn Sina über das eingestaubte Outfit der Älteren lästerte. »Die Kunden wollen hier keine aufgestylte Modetussi sehen«, begründete sie stets. »Sie wollen, dass derjenige, der sie bedient, ins Umfeld passt.« Sina wagte das zu bezweifeln. Die Nürnberger, speziell diejenigen, die bei Gabi kauften, mochten zwar ein wenig konservativ und spießig sein, passend zum Butzenscheiben-Image der Stadt, aber Sina war sicher, dass Gabriele mit ihrem Auftreten doch ein wenig übertrieb. Schade war’s vor allem um Gabis schulterlanges, gelocktes Haar. Ihre dunkelblonde Mähne kam nicht einmal annähernd zur Geltung. Am liebsten hätte sie sie wahrscheinlich in einem Dutt versteckt.

»Was schaust du mich so an? Stimmt was mit meiner Frisur nicht?« Hastig strich Gabriele eine lose herabhängende blonde Strähne hinters Haarband zurück.

»Nein, entschuldige, Gabi. Ich frage mich nur, wann du endlich damit rausrückst?«

Gabi kam mit den zwei Kaffeetassen zu ihr an den Tisch. »Womit?«

»Na, mit der tollen Sache, die du mir gestern Abend erzählen wolltest, und es dir dann doch anders überlegt hast.«

»Richtig.« Gabi setze sich Sina gegenüber und schaufelte zwei gehäufte Löffel Zucker in ihren Becher.

»Was heißt hier ›richtig‹?«, bohrte Sina.

»Richtig heißt, dass ich es mir tatsächlich anders überlegt habe.«

Sina richtete sich auf: »Du willst es mir also nicht erzählen?«

Gabi rührte ihren Kaffee in aller Ruhe um und sah ihrer Freundin dann direkt in die Augen. »Nur, wenn du deinen Roman nicht schreibst. Das heißt – …«

Sina beugte sich weiter vor: »Das heißt – was?«

Gabi machte eine nachdrückliche Pause. »Das heißt – noch nicht.«

Genervt ließ sich Sina zurückfallen. »Gabi, mach’s nicht so spannend. Was ist los? Hast du das Bernsteinzimmer gefunden oder was?«

Gabriele nahm einen großen Schluck aus ihrer Tasse und atmete tief durch. »Sinalein, du bist gar nicht mal so weit entfernt.«

Sina wurde wieder aufmerksamer und angespannter: »Nein! Du hast doch nicht wirklich den großen Coup gelandet? Und das ohne mich und …«

Gabi fiel ihr ins Wort: »… und das zwei Jahre nach der Grenzöffnung. Das wolltest du doch sagen, oder?«

»Ja, wollte ich tatsächlich. Ich meine, immerhin ist unsere letzte Tour schon eine ganze Weile her. Das Land ist wiedervereint, und für Schatzsucher wie uns wird’s langsam eng.«

Gabi ging zur Kochecke und schenkte sich noch einmal nach. »Ja, unsere letzte Tour liegt mehr als ein halbes Jahr zurück. Aber die Auswertung ist erst jetzt so langsam abgeschlossen.«

»Auswertung! Was für ein hochgestochener Ausdruck für eine einfache Sache, Gabi. Alles, was du tun musstest, war doch bloß, zahlungskräftige Käufer für gestohlenes Kunstgut zu finden. Auswertung, pah!«

Gabi setzte sich wieder und stützte ihr Gesicht auf ihre Hände: »Noch so ’ne Bemerkung und ich erzähl nicht weiter.« Wieder gab sie reichlich Zucker in den Kaffee. »Also, Sina. Mit Auswertung meine ich eine Kleinigkeit mehr. Selbst als Antiquitätenhändler kann man nicht jedes Kunstwerk auf Anhieb richtig einordnen. Gut, ich kann Ramsch von echten Kostbarkeiten unterscheiden. Aber gerade bei den wirklichen Wertstücken habe ich oft keine Ahnung, was ich dafür verlangen soll. Es gibt einfach keine einschlägigen Informationen darüber, kaum Kataloge, geschweige denn Preislisten.«

»Kein Wunder. Die meisten Sachen sind längst abgeschrieben. Hat doch kaum jemand dran geglaubt, dass diese Dinger nach fast 50 Jahren noch einmal auftauchen.«

Gabi zog eine Leidensmiene. »Eben. Und deswegen hat sich erst recht keiner Gedanken darüber gemacht, was sie heute wert wären. Der Quedlinburger Domschatz zum Beispiel: Der Texaner, der ihn Jahrzehnte lang bei sich zu Hause gehütet hat, konnte den wahren Wert letztlich auch nicht genau kennen. Sonst hätte er ihn wahrscheinlich bis heute nicht rausgerückt. Und das ist nur ein Schatz, der im Krieg verloren gegangen war.«

Sina rückte ihre Tasse beiseite. »Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass du so was wie den Quedlinburger Domschatz unter unseren Beutestücken ausgewertet hast!«

Gabi setzte ihr Siegerlächeln auf. »Beinahe, Sina. Beinahe.«

4

Sie hatte sich fest vorgenommen, ihn nicht mitzubringen. Sie wusste genau, dass sie sich später darüber ärgern würde. Und das tat sie nun auch prompt. Seit zehn Minuten saß Gabi grübelnd über Sinas Romanentwurf. Immer wieder las sie die wenigen Zeilen, die Sina bisher geschafft hatte, mit grimmigem Ausdruck durch, schüttelte den Kopf und strich energisch auf dem Manuskript herum.

»Nein, nein, Sina. Nein, was für ein Stil!«

Sina hätte sich in den Hintern beißen können. Es war ja klar, dass Gabi ihrem Buch nichts abgewinnen würde. Aber musste sie ihre Vorbehalte so provokativ vor ihr auskosten? Immerhin hatte Sina ihr die Seiten nur gegeben, weil Gabriele einmal mehr zu einem Druckmittel gegriffen hatte. Glatte Erpressung, wie Sina meinte: Gabi wollte nur dann weiter über ihre Entdeckung berichten, wenn Sina mit dem Romanentwurf rausrückte.

»Also wirklich nicht! So kannst du die Sache nicht angehen. Außerdem …« Gabi faltete die Seiten zusammen und schob sie Sina mit missbilligendem Blick über den Tisch.

»Was außerdem?«, wollte Sina wissen.

»Außerdem kommst du in deinem Porträt ja wohl ein wenig zu gut weg, meinst du nicht auch?«

Sina steckte die Papiere beleidigt in die Hosentasche. »Mach du’s doch besser, Gabi. Mit Meckern allein hat es jedenfalls noch niemand zu was gebracht!«

Die Ladenglocke unterbrach den Disput der beiden. Gabriele schob ihren Stuhl zurück. »Mit gedrucktem Unsinn meines Wissens auch nicht!« Sie verließ den Raum mit ausladenden Schritten.

Ein junger Mann, so um die 25, trat in den Verkaufsraum. Sehr hager, der Kleidung nach zu urteilen ein wenig heruntergekommen. Das unrasierte Gesicht und Schuhe, die mit Schuhcreme wohl seit Monaten nicht mehr in Berührung gekommen waren, besagten ein Übriges. Mit ängstlichem Blick blieb der Mann wie angewurzelt stehen, als er Gabriele aus dem Hinterzimmer kommen sah.

»Bitte, schauen Sie sich in Ruhe um«, ermunterte Gabi den Besucher zum Nähertreten. Mit zögernden Schritten bewegte sich der Unbekannte auf sie zu und sah sich dabei auffällig nervös nach allein Seiten um. Erst jetzt fiel ihr die ausgebeulte Sporttasche auf, die ihr Kunde verkrampft festhielt. Als Gabi ihn auffordernd heranwinkte, traute sich der Hagere vorsichtig zu ihrem Tresen und stellte die Tasche auf der Tischplatte ab. Mit zitternden Händen zog er einen mit alten Lappen umwickelten Gegenstand hervor.

»Na, was haben wir denn da?« Neugierig beugte sich die Antiquitätenhändlerin vor.

Der Mann schob die Tücher beiseite. Plötzlich erkannte Gabi den Grund für die Nervosität ihres Besuchers: Auf ihrem Tresen lag ein filigran gearbeiteter antiker Globus. Nicht viel höher als 30 Zentimeter, eingefasst in nachgedunkeltem Buchenholz. Die stellenweise schrumpelige Oberfläche der Erdkugel war offenbar von Hand bemalt worden. Das Weltbild des Künstlers wich auffällig vom heutigen ab. Proportionen und Entfernungen der abgebildeten Erdteile ließen darauf schließen, dass der Erschaffer dieser Kostbarkeit auf Kartenmaterial aus dem frühen 18. Jahrhundert zurückgegriffen hatte. Keine original Behaim-Erdkugel also, aber immerhin.

Gabriele bemühte sich, ihre Begeisterung zu zügeln. Sie sah ihrem Gegenüber direkt in die Augen, als sie in trockenem Ton fragte: »Ich nehme an, den haben Sie von Ihrer Großmutter geerbt?« Der Mann trat unsicher einen Schritt zurück. Gabriele setzte ein gütiges Lächeln auf: »Wollen Sie das Stück bei mir schätzen lassen? Da will ich Ihnen gleich die Illusion nehmen: Reich werden Sie damit nicht.«

Der Mann sprang jäh auf den Tresen zu und griff nach dem Globus. »Sie wissen, was er wert ist! 5.000 und er gehört Ihnen.«

Gabi zog alle Register ihrer Schauspielkunst und setzte die abfälligste Miene auf, die sie mit Aussicht auf das Geschäft des Monats zustande brachte. »5.000 Mark? Utopisch. Solche Globen wurden damals in Massen hergestellt. Die finden Sie auf jedem besseren Flohmarkt.«

Die Stimme des Mannes überschlug sich fast, als er antwortete: »Es ist ein Einzelstück! Das wissen Sie!«

Damit fing er sich einen kühlen, abschätzigen Blick ein. Ein kleiner Hehler, der dringend Geld brauchte. Das war Gabi inzwischen klar. Sie würde ihn runterhandeln. Auf das Minimum. Aber wie weit konnte sie gehen?

»Also, wollen Sie ihn nun haben oder nicht? 4.500 und keine Mark weniger!« Der Mann hatte plötzlich etwas Bestimmendes in seinem Ausdruck. Offenbar wollte er beim Feilschen nicht nachgeben.

Höchste Zeit für Gabriele, um ihren Trumpf auszuspielen: »Der Globus ist gestohlen.« Der junge Mann war nun restlos verunsichert und verlor das bisschen Selbstsicherheit, das er Sekunden zuvor noch hatte. Hilfe suchend sah er sich um. Gabriele kam hinter ihrem Tresen hervor und baute sich direkt vor dem Jüngling auf: »Sie haben diese Erdkugel geklaut.« Mühelos konnte sie ihm das Meisterwerk aus den Händen nehmen. »Zugegeben, es ist ein Prachtstück. Aber es ist Diebesgut – und deshalb nichts wert! Er taucht in jeder Polizeiliste auf. Das ist allenfalls etwas für billige Hehler! Mich können Sie damit nicht locken. Nicht für 4.000, nicht für 3.000, nicht mal für 1.000 Mark. Der Globus muss zu seinem rechtmäßigen Besitzer zurück!«

Ihr Besucher geriet in Panik. Blitzschnell riss er seinen Schatz wieder an sich, umklammerte ihn wie einen Säugling. Er stürzte fast, als er zum Ausgang spurtete. Im Nu war Gabi hinter ihm und drückte die soeben geöffnete Tür mit ihrem vollem Gewicht ins Schloss zurück. Zu schnell für den Flüchtenden, um noch seine Hand aus dem Rahmen ziehen zu können. Der Hagere quiekte wie ein Ferkel, starrte seine Peinigerin voller Furcht an. Gabriele ließ einige Sekunden vergehen, bevor sie seine Finger freigab.

Als wäre nichts geschehen, setzte sie ihren letzten Satz fort: »Andererseits – ich kann nicht zulassen, dass ein solches Kleinod unsachgemäß behandelt wird. Wenn Sie bei diesem Wetter weiter damit durch die Straßen irren, können Sie ihn genauso gut in den nächsten Müllcontainer werfen. Deshalb –« erneut wechselte der Globus den Besitzer. »Deshalb werde ich mich darum kümmern.« Betont langsam ging sie zur Kasse. Der Mann blieb wortlos an seinem Platz. Seine Gesichtszüge waren erschlafft. Er verfolgte Gabi mit dem Blick eines traurigen Hundes. Beim lauten Klingeln der antiken Kurbelkasse fuhr er zusammen.

Mit einem angedeuteten Lächeln schritt Gabriele auf ihren Besucher zu, in ihrer Hand ein paar Hunderter. Sie musste ihn erst an den Arm stupsen, bevor er begriff. Der Schmächtige schnappte sich die Scheine und war im nächsten Augenblick verschwunden.

5

»… nein, Klaus, hör mir doch mal zu …« Sina hatte von Gabrieles gewinnträchtigem Handstreich nichts mitbekommen. Als Gabi zu ihr ins Hinterzimmer zurückkehrte, kauerte sie noch immer auf dem Schemel vor dem Tischchen, war aber im Geiste längst ganz woanders. In ihrer Hand verdrehte sie die Schnur von Gabis Telefon und hielt den Hörer zwischen Kopf und Schulter geklemmt. »Du sollst nur einfach mal einen Moment still sein und mir zuhören! Klaus …« Jetzt hatte sie ihre ältere Freundin bemerkt, die mit einem Siegerlächeln im Türrahmen lehnte, stolz den Globus schwenkte und ihr signalisierte, das Gespräch zu beenden. Von Sina erntete sie nur einen hilflosen Blick.

Aha – Gabriele hatte verstanden. Es war Klaus, Sinas »Lover«, wie es Gabi gern ausdrückte. Das konnte dauern. Schulterzuckend gab Gabi ihre heroische Pose im Türrahmen auf. Sie schlenderte zur Regalwand und ließ dabei den eben noch hochgehaltenen Globus wie einen erlegten Fasan nach unten baumeln.

Sina war erneut in ihr Gespräch vertieft. »… Also wirklich, Klaus, …« Ihr Ton wurde resoluter. »Ein ausgewachsener Beagle braucht am Tag mehr Bewegung als bloß eine Runde auf dem Balkon!«

»Männer!«, warf Gabriele abfällig ein, »verstehen von Tieren keinen Deut mehr als von Frauen und Kindern.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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