Finanzielle Freiheit für unsere Kinder! - Jörn Cölsch - E-Book

Finanzielle Freiheit für unsere Kinder! E-Book

Jörn Cölsch

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Beschreibung

Da ist das Kind unterwegs oder endlich da - doch was ist in 18 Jahren? Autoführerschein, ein Studium oder die erste eigene Wohnung - alles kostet (viel) Geld. Welchen Start ins Erwachsensenleben in punkto Finanzen können wir Eltern dem Kind bieten? Wie kann ich mein Kind beim Heranwachsen an das Thema heranführen? Gerade heute ist es sehr einfach, Vermögen für den Nachwuchs aufzubauen, da Eltern viel Zeit (bis zu 18 Jahren) haben. Leider wird dabei immer noch oft auf falsche Produkte wie das sichere Sparbuch gesetzt: Derartige klassische Niedrigzins-Produkte eignen sich nicht mehr, da sie unter Berücksichtigung der Inflation jährlich Kaufkraft (Geld) vernichten. Die Alternative ist die Börse, die uns Eltern mit einfachen Produkten wie handelbaren Indexfonds, Exchange Trades Funds (ETFs), schon für wenig Geld den Grundstein für den Vermögensaufbau legen lässt. Dazu braucht man keinen professionellen Finanzberater! Das Buch möchte Ihnen dabei helfen, sich und Ihre Familie abzusichern, so dass Ihr Nachwuchs auch im schlimmsten Fall sicher aufgestellt ist. Dabei wird ein Blick auf mögliche Wünsche des Kindes gerichtet, um heute zu wissen, was in den nächsten Jahren auch finanziell auf uns Eltern zukommen kann. Es führt Sie zu Renditekillern und -treibern, räumt mit Mythen der Geldanlage auf und an den Vermögensaufbau heran und unterstützt Sie bei der Umsetzung. Sie erhalten zudem Hilfen an die Hand, die nützlich sein können, Ihren Nachwuchs schrittweise an das Thema Finanzen & Geld heranzuführen. Alles einfach und verständlich - ohne Vorkenntnisse! Beginnen Sie am besten schon heute mit dem Vermögensaufbau Ihres Kindes für die Zukunft!

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Seitenzahl: 183

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Für Lara & Anja

Jörn Cölsch

Finanzielle Freiheit für unsere Kinder

Absicherung & Vermögensaufbau - einfach & verständlich -

© 2022 Jörn Cölsch

Verlagslabel: JC printmedien

Umschlag, Illustration: Jörn Cölsch

Icons: Smashicon, wanicon & Freepik von www.flaticon.com

ISBN Softcover: 978-3-347-60067-6

ISBN Hardcover: 978-3-347-60068-3

ISBN E-Book: 978-3-347-60069-0

ISBN Großschrift: 978-3-347-60070-6

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Hier wird erklärt, was das Ziel dieses Buches ist

Vom Autor und seiner Qualifikation

Eine kurze Vorstellung

Eine Frage der Qualifikation

Die Sache mit der Haftung

KAPITEL 1 und ein paar Gedanken rund um Sicherheit

Ziel des Kapitels

Sich selbst versichern

Berufsunfähigkeitsversicherung

Risikolebensversicherung

Familie absichern

Krankenversicherung

Privathaftpflichtversicherung

Hausratversicherung

Rechtsschutzversicherung

Kinder versichern

Kinderunfallversicherung

Kinderinvaliditätsversicherung

Für Wohneigentümer

Wohngebäudeversicherung

Unwichtig oder Finger weg!

Unfallversicherung

Lebensversicherung

Kinderversicherungen

Ausbildungsversicherung

Was nehmen wir aus diesem Kapitel mit?

Was kommt als Nächstes?

KAPITEL 2 dreht sich um die Wünsche der Kinder

Worum geht es in diesem Kapitel?

Hobbys

Fahrräder

Laufrad

Kinderrad

Jugendfahrrad

Führerscheine

Moped

Auto

Studium

Kleine Abrechnung

Heute, morgen und übermorgen

Was nehmen wir aus diesem Kapitel mit?

Was kommt als Nächstes?

KAPITEL 4 und wir legen los!

Worum geht es in diesem Kapitel?

Die Papiere, bitte!

Geburtsurkunde

Steueridentifikationsnummer

Personalausweise

KISS

Von Zeitpunkten und Bäumen

Das 2-Säulen-Prinzip

Säule I: Bargeldreserve

Zweck der Bargeldreserve

Der Klassiker „Spardose“

Der Klassiker „Sparbuch“

Aufstieg zum Jugendkonto

Freistellungsantrag nicht vergessen!

Auf einen Blick

Was nehmen wir aus diesem Abschnitt mit?

Was kommt als Nächstes?

Säule II: Vermögen langfristig aufbauen

Ziele für langfristigen Vermögensaufbau

Der Weg führt zum Ziel

Von Renditekillern oder warum das Sparbuch tot ist

Von Renditetreibern und warum es ohne Börse nicht geht

Die Einstellung muss stimmen!

Anlagefehler, die man vermeiden soll

Von Mythen

ETF oder mit KISS zum Vermögen

Jetzt zählt´s – dann machen wir mal!

Was nehmen wir aus diesem Abschnitt mit?

Was kommt als nächstes?

KAPITEL 5 und die Kontrolle

Worum geht es in diesem Kapitel?

Kontrolle und Analyse bedarf der richtigen Einstellung

Unterstützung ist immer gut!

Dividende & Wiederanlage

Gleichgewicht halten mit Rebalancing

Wann sollte man gegensteuern?

Wann sollte man prüfen, ob man gegensteuern muss?

Wie kann man Rebalancing durchführen?

Was nehmen wir aus diesem Abschnitt mit?

Was kommt als Nächstes?

KAPITEL 6 kümmert sich um finanzielle Erziehung

Worum geht es in diesem Kapitel?

Kinder lernen viel und schneller, als wir glauben

Wir müssen reden – über Geld!

Wir sind die Eltern – Wir sind die Vorbilder

Gehen wir mal einkaufen

Kindheit 2.0: Kaufmannsladen spielen

Geld und seine Wege

Die ersten Moneten – Das Taschengeld

Spielen wir „Sparen“

Vermögen und Schulden

Sparen für morgen, übermorgen und noch später

Virtueller Flohmarkt als Mini-StartUp

Was kommt, was geht, was bleibt

Auf dem Laufenden bleiben

Was nehmen wir aus diesem Abschnitt mit?

Was kommt als Nächstes?

KAPITEL 7 blickt in die Zukunft

Worum geht es in diesem Kapitel?

Beispiel 1: Weiter bis 25 Jahre

Beispiel 2:30 ist eine gute Zahl

Beispiel 3: Rente mit 40 realistisch?

Beispiel 4: die erste Million

Beispiel 5: Eine zusätzliche Rente

Beispiel 6: Stein auf Stein

Was nehmen wir aus diesem Kapitel mit?

Was kommt als Nächstes?

KAPITEL 8 geht Richtung „Ende“

KAPITEL 9 ist anhänglich

Checkliste

Interessante Webseiten rund um Vermögensaufbau

Finanzen zum Hören (Podcasts)

Für Leseratten

DANKE!

Ein paar QUELLEN

Hier wird erklärt, was das Ziel dieses Buches ist

Als ich Anfang 2019 wusste, dass meine zweite Tochter unterwegs ist, hatte ich einen Wunsch:

Wenn sie volljährig wird, unabhängig davon, ob ich es miterlebe, soll sie finanziell sowohl abgesichert als auch frei sein, beispielsweise ein Studium selbst finanzieren zu können oder auf eigenen Beinen in das Berufsleben zu starten. Den Start ins (erwachsene) Leben möchten meine Frau und ich ihr vereinfachen und alle Freiheiten ermöglichen.

Sie soll in Ruhe entscheiden können, was sie machen möchte. Eine Ausbildung? Super, leg los. Studium? Kein Problem, ist gesichert. Eine Orientierungsphase? Auch das bei den Möglichkeiten heute.

Ein hehrer Wunsch, der zum Scheitern verurteilt oder nur sehr schwer umsetzbar ist? Mitnichten!

Es ist weder Hexenwerk noch ein Buch mit sieben Siegeln, heute den Grundstein für die finanzielle Freiheit von morgen für unsere Kinder zu legen und mit diesem Buch möchte ich helfen!

Ich möchte Ihnen zeigen, wie einfach, schnell und dabei jederzeit verständlich das geht.

Wie beim Autoführerschein braucht es ein wenig Theorie, doch einen Fahrlehrer oder in diesem Fall Berater braucht es nicht.

Von der Absicherung der Familie, dem Vergegenwärtigen der zukünftigen Kinderwünsche zu den Grundlagen der Geldanlage und der Umsetzung, mit einfachen Produkten an der Börse Vermögen für den Nachwuchs aufzubauen, auch mit wenig Geld, möchte ich die wichtigsten Themen beleuchten und vermitteln.

Sie fragen sich, was Sie brauchen?

Nun, vor allem Interesse am Thema Vermögensaufbau. Davon gehe ich aus, andernfalls würden Sie das Buch nun nicht in Händen halten.

Dann brauchen Sie ein paar Portionen Zeit. Einerseits zum Lesen des Buches. Zum anderen, und das wird nicht der Löwenanteil sein, für die Umsetzung.

Wenn Sie schon „im Thema sind“, dann empfehle ich Ihnen das Inhaltsverzeichnis durchzugehen und falls nichts Neues dabei zu sein scheint, legen Sie das Buch zur Seite oder geben es weiter.

Genug der Vorrede: Lassen Sie sich auf eine hoffentlich interessante und spannende Reise mitnehmen.

Vom Autor und seiner Qualifikation

Eine kurze Vorstellung

Als leicht verspäteter Aprilscherz erblickte ich 1972 in Zeiten der Ölkrise und weit vor dem Euro das Licht der Welt. Nach erfolgreichem Abschluss der Realschule, kam ich auf dem Gymnasium mit Wirtschaftsthemen in Kontakt, was im Abitur endete. Da mich das Thema Finanzen interessierte, ließ ich mich zum Sparkassenkaufmann ausbilden. Nach Abschluss meiner Ausbildung lief es kurzzeitig unrund, so dass ich ein Studium der Wirtschaftsinformatik abbrechen und wieder in die Arbeitswelt einsteigen musste. Ich verdiene mir seit über 20 Jahren als Product Owner, ein neudeutsches Wort für Produktmanager, mit der Wartung, Pflege und Weiterentwicklung von Bankingprodukten bei einem Softwareentwicklungsunternehmen, meine sogenannten Brötchen. Vor gut 10 Jahren musste ich erkennen, dass es notwendig ist, sich um seine Finanzen und den Vermögensaubau zu kümmern – selbst, nicht durch Berater.

Eine Frage der Qualifikation

Doch was qualifiziert mich nun, über das Thema Vermögensaufbau und finanzielle Freiheit für Kinder zu „referieren“?

Ein wichtiger Punkt ist, dass ich trotz oder gerade wegen meines Werdegangs jahrelang selbstverursacht verschuldet und überschuldet war. Meine schlimmsten Fehler waren, dass ich immer wieder auf Berater gehört habe:

Eine Umschuldung, zum Beispiel Überführung fast abgezahlter Kredite, in neue, teurere Kredite, um Raten zu senken. Das Ziel Kosten zu senken, verpuffte, da die längere Laufzeit neue Kosten verursacht hatte. Auch bei der Geldanlage und Altersvorsorge habe ich auf Berater gehört. Doch niedrig verzinste Rentenfonds oder eine betriebliche Altersvorsorge, die mehr kostete als sie an Zinsen brachte, haben mein Geld vernichtet, statt vermehrt. Ein weiterer Fehler war ein eklatantes Missverständnis und Missverhältnis zum Geld: gut, dass es da ist, besser, weil ich es ausgeben kann – Konsum vor Sparen.

In kurz: ich glaube, ich habe jeden Fehler, den man machen konnte, begangen.

Gerade das Thema Altersvorsorge öffnete mir dann plötzlich die Augen: Trotz steuerlichem Vorteil ging monatlich mehr Geld rein als am Ende eines Jahres als Guthaben ausgewiesen wurde. Die Gründe: Umtriebige Fondsmanager verursachten hohe Transaktionskosten, weil bei kleinsten Kursschwankungen angeblich schlechtlaufende Wertpapiere gleich verkauft und bei Kurssteigerungen zu teuer neu erworben wurden. Die Anlage selbst verschlang hohe Verwaltungsgebühren (über 5% pro Jahr vom Wert). Unterm Schnitt wurde Geld verbraucht statt erwirtschaftet – Inflation noch nicht mal eingerechnet!

Ich merkte: Es war dringend notwendig, dass ich mich kümmere und alles in die eigenen Hände genommen habe. Ich begann mich schlau zu machen, zu recherchieren und mit der Zeit gut drei Dutzend Fachbücher, zum größten Teil US-amerikanische Standardwerke wie The Intelligent Investor von Benjamin Graham, A Random Walk down Wallstreet (Markiel) oder The Four Pillars of Investing (Bernstein) und Common Sense Investing vom Indexfond-Erfinder Bogle, gelesen, durchgearbeitet und studiert.

Nach einer radikalen Umstellung vor über fünf Jahren bin ich nicht nur schuldenfrei, sondern auch in Bezug auf Vermögensaufbau und Altersvorsorge sehr gut aufgestellt – bei wenig Aufwand und ohne Kosten für Berater, was Sie in den folgenden Seiten noch ausführlicher erfahren werden.

Ich bin selbst stolzer Vater zweier Töchter und damit ist ein starkes Eigeninteresse vorhanden. Meine erste Tochter kam 1996 auf die Welt, als ich mit 23 Jahren selbst noch viel zu sehr „in denKinderschuhen steckte“. Entsprechend „dumm“ waren meine Entscheidungen, beispielsweise auf eine Lebensversicherung zusetzen – einzig Geld wurde in den Sand gesetzt. 23 Jahre später hatte ich das Glück, meine zweite Tochter in den Armen halten zu dürfen. Ich war den Kinderschuhen längst selbst entwachsen. Somit waren meine Entscheidungen, insbesondere durch die eigenen schmerzhaften Erfahrungen, deutlich durchdachter und um ein Vielfaches besser – schon vor der Geburt habe ich die Weichen gestellt.

Sehr spannend war zu erfahren, dass sehr schnell aus der oben beschriebenen Notwendigkeit bei mir Spaß wurde. Ja, richtig gelesen, mir macht das Thema Spaß!

Abschließend möchte ich anmerken, dass mir Freunde und Kollegen nachsagen, dass ich in der Lage sei, komplexe Themen und Sachverhalte einfach und verständlich zu erklären. Ich hoffe, das gelingt mir auf den folgenden Seiten. Urteilen Sie selbst und wenn dem nicht so sein sollte, stehe ich gerne für Kritik und Feedback zur Verfügung!

Die Sache mit der Haftung

Bevor wir loslegen, muss ich noch ein paar wichtige Worte loswerden, damit keine Missverständnisse oder falsche Erwartungen entstehen:

Ich bin kein Anlageberater, weder habe ich ein Studium noch eine entsprechende Weiterbildung genossen – ich habe mir alles selbst beigebracht.

Die Themen und Inhalte wurden sorgfältig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen ausgewählt und niedergeschrieben. Trotz mehrfacher Kontrolle können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Was ich im Folgenden beschreibe, habe ich so oder in einer ähnlichen Form selbst für mich und meine Familie umgesetzt. Dennoch stellen die genannten Produkte lediglich Vorschläge dar und keine Kaufempfehlungen.

Alle Zahlen und Beispiele beruhen auf mehrere Jahrzehnte umfassende Statistiken und sind durch eine Vielzahl verschieden prämierter Studien belegt. Dennoch gilt immer: Aus einer Vergangenheitsbetrachtung lassen sich keine absoluten Schlüsse auf die Zukunft ableiten. Damit ist gemeint, nur weil ein Index in den vergangen 10 Jahren durchschnittlich 8,50 % Rendite pro Jahr geschafft hat, bedeutet es nicht, dass diese auch in den nächsten 10 Jahren erreicht werden. Getroffene Annahmen können ausbleiben oder übertroffen werden. Angeführte Rechenbeispiele sind bitte als Modellrechnungen zu verstehen. Angegebene Renditeentwicklungen basieren auf historischen Werten. Diese historischen Daten stellen jedoch keine Garantie für zukünftige Entwicklungen dar.

Investitionen an der Börse unterliegen Kurschwankungen, die teils über längere Zeiträume drastisch sein können.

Im Anhang des Buches finden Sie neben einer Checkliste, Empfehlungen zu Webseiten, Podcasts und Büchern auch ein umfangreiches Quellenverzeichnis mit Nennung und teils Verlinkungen für weiterführende Informationen.

KAPITEL 1 und ein paar Gedanken rund um Sicherheit

Wer kennt sie nicht, Bauernweisheiten oder gepflegte Plattitüden wie „Nachher ist man immer schlauer!“ oder „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“.

Deshalb möchte ich das Kapitel mit einer wahren Geschichte beginnen:

Marc war jung, erfolgreich und gesund. Ein erfolgreiches Studium hinter sich, angesehen in einer Steuerberaterkanzlei. Doch Marc war schon gebeutelt vom Leben: seine Verlobte wurde aus seinem Leben gerissen – Autounfall mit Todesfolge, unverschuldet!

Marc ging gestärkt aus der Geschichte heraus.

Dann erwischte ihn eine sehr starke Erkältung, die sich in eine Bronchitis steigerte und ihn zunehmend schwächte. Die Erkrankung zog sich und Marc hatte bereits einen Termin bei einem Spezialisten. Er sollte ihn nicht wahrnehmen können, denn er verstarb zwei Tage vorher – die Obduktion ergab: Magenkrebs im Endstadium!

Er war erst 27 Jahre alt. Er hatte keine Chance auf eine eigene Familie und Kinder.

Ich war mit Marc (Name wurde von mir geändert) befreundet und war dabei, als er verstarb. Mir zeigte die Geschichte, wie wichtig es ist, sich und die Familie abzusichern. So lapidar es klingen mag, wir leben in einer schnellen Welt und man kann sich nur begrenzt vorstellen, was alles passieren und das eigene Leben sowie der Familie beeinflussen kann.

Ziel des Kapitels

Dieses Kapitel widmet sich dem Thema Sicherheit. Es zeigt, wie Sie sich und Ihre Familie absichern (versichern) können. Es zeigt auch, von welchen Versicherungen Sie die Finger lassen sollten.

Sicherheit ist ein integraler Bestandteil für den Vermögensaufbau und die finanzielle Freiheit, nicht nur für Ihr Kind. Der beste Plan zum Vermögensaufbau fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen, wenn Sie als Bezugsperson wegfallen.

Das Ziel des Kapitels ist es, dass Sie verstehen, was als Basis notwendig ist, um sich so abgesichert aufzustellen, dass das große Ziel, die finanzielle Freiheit des Nachwuchses, nicht gefährdet ist. Eventuell mögliche Zusatzversicherungen, wie Zahnzusatz oder andere, werden nicht betrachtet, da sie den Umfang sprengen würden.

Tipp:

Da Versicherungen oft vom Umfang, dem Alter bei Abschluss und anderen Punkten abgängig sind, nutzen Sie für Vergleiche Internetportale wie CHECK24 oder Verivox. Doch beachten Sie dabei, dass dort angezeigte Ergebnisse nicht immer die besten Alternativen sein müssen – Vergleichsportale stehen im Ruf, Treffer werbefinanziert zu pushen. Nehmen Sie die Ergebnisse als Anregung und schauen Sie bei den Versicherern auf deren Webseiten noch einmal genauer nach.

Sich selbst versichern

Es mag egoistisch wirken, doch an erster Stelle sollte man sich selbst ab- und versichern. Wie oben geschrieben, was passiert, wenn Sie ausfallen? Steht der Plan weiterhin? Kann das Ziel dennoch erreicht werden?

Also: Erst sich absichern!

Auf den folgenden Seiten gehen wir die wichtigsten Versicherungen durch.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Was ist das?

Von Berufsunfähigkeit spricht man, wenn man permanent krankheits-, unfall- oder invaliditätsbedingt nicht mehr in der Lage ist, den erlernten oder einen anderen zumutbaren Beruf auszuführen. In diesem Fall greift die Versicherung und unterstützt finanziell.

Warum absichern?

Einfache Antwort: Weil wir jederzeit berufsunfähig werden können! Ein Bandscheibenvorfall kann schnell passieren, ebenso ein Arbeitsunfall, der dazu führt, dass wir den Beruf nicht weiter ausüben können.

Ein weitverbreiteter Irrglaube ist, dass wir durch die gesetzliche Rentenversicherung bei Berufsunfähigkeit abgesichert sind. Seit 2001 ist das nicht mehr der Fall, wenn man nach dem 01.01.1960 geboren wurde. Als Ersatz gibt es die sogenannte Erwerbsminderungsrente. Für die gelten folgende Voraussetzungen, wenn Rehabilitationsmaßnahmen erfolglos waren:

• Man muss mindestens fünf Jahre vor Eintreten der Berufsunfähigkeit bei der gesetzlichen Rentenkasse versichert sein, was auch als Wartezeit definiert wird.

• Es wurden in den fünf Jahren für mindestens drei Jahre Pflichtbeiträge eingezahlt.

• Vollen Anspruch auf Erwerbsminderung erhält man lediglich, wenn man weniger als drei Stunden täglich arbeiten könnte.

Wie hoch der Anspruch auf die Erwerbsminderungsrente ist, wird auf der Grundlage des erworbenen Rentenanspruchs berechnet. Hier zählen die gesammelten Rentenpunkten, die Einzahlungszeit und die verbleibenden Jahre bis zur regulären Altersrente. Die für Sie geltende Höhe können Sie dem jährlich zugestellten Renteninformationsblatt entnehmen.

Viel darf man jedoch nicht erwarten: Laut Finanztip wurde 2019 durchschnittlich zwischen 852 Euro und 882 Euro monatlich ausgezahlt.

Stellen Sie sich vor, Sie verdienen beispielsweise 2.000 Euro netto im Monat. Aufgrund von Berufsunfähigkeit erhalten Sie nun angenommene 950 Euro Erwerbminderungsrente pro Monat. Das Leben, wie Sie es kannten, wird zu einer großen Herausforderung!

Daher: Unbedingt versichern!

Wichtig dabei ist: Je eher eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen wird, um so günstiger und teils auch umfangreicher ist der Versicherungsschutz.

Zur Verdeutlichung zwei einfache Zahlenbeispiele:

Szenario

Berufsunfähigkeitsrente

monatl. Beitrag

Mann, 49 Jahre ledig, keine Kinder

1.500 Euro pro Monat

62 – 85 Euro

Mann, 25 Jahre ledig, keine Kinder

1.500 Euro pro Monat

23 – 30 Euro

Risikolebensversicherung

Was ist das?

Es handelt sich um eine Versicherung, die im Todesfall der versicherten Person eine vereinbarte Summe an eine begünstigte Person auszahlt. Sie stellt in den meisten Fällen eine finanzielle Absicherung von Familienmitgliedern dar, zum Beispiel des Ehepartners.

Warum abschließen?

Spätestens wenn man nicht mehr allein ist, sollte man sich Gedanken um die gegenseitige Absicherung machen. Klassiker wie Kapitallebensversicherungen, bei denen Geld angespart wird und Dritte im Todesfall begünstigt werden, rentieren sich aufgrund minimaler Garantiezinsen heute in keiner Weise mehr – wenn man Glück hat, bekommt man später mal raus, was man eingezahlt hat. Abzüglich Inflation ist es real sogar oft weniger.

Ich habe mir die Gedanken gemacht, wenn auch erst, als meine zweite Tochter geboren wurde. Warum nicht vorher? In meinem Fall sind meine Frau und ich Verdiener. Warum dann doch? Nun, die Motivation war: Eine zusätzliche Finanzspritze für den unglücklichen Fall.

Die Risikolebensversicherung bietet sich hier an. Diese Versicherung kann recht flexibel gestaltet werden, von der Laufzeit über den Betrag hin zu dem Begünstigten. Der zu zahlende Beitrag ist abhängig von der Ausgestaltung. Auch hier gilt, je eher abgeschlossen und je länger sie läuft, umso geringer der monatliche Beitrag. Wenn man die Risikolebensversicherung (hoffentlich) überlebt, man spricht vom Erlebensfall, erfolgt natürlich keine Auszahlung. Als Laufzeit sollte man ein sinnvolles Alter des Kindes wählen, ab dem sie selbständig genug sein können. Länger als 18 Jahre oder bis zum Ende der schulischen Ausbildung sollte man sie jedoch nicht laufen lassen.

Tipp:

Sprechen Sie mit Ihrem Partner und schließen Sie beide Risikolebensversicherung ab.

Dazu zwei Zahlenbeispiele:

Szenario

Summe

Laufzeit

monatl. Beitrag

Mann, 49 Jahre verheiratet, 2 Kinder

200.000 Euro

15 Jahre

37 – 51 Euro

Mann, 30 Jahre verheiratet, 2 Kinder

200.000 Euro

15 Jahre

21 – 30 Euro

Familie absichern

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Absicherung der Familie. Im Folgenden werden die wichtigsten Versicherungen kurz beschrieben.

Krankenversicherung

Was ist das?

In Deutschland gilt Versicherungspflicht – ob gesetzlich oder privat, ohne Krankenkasse geht es nicht. Sie soll sicherstellen, dass die Gesundheit der Versicherten erhalten bleibt, in Krankheitsfall wiederhergestellt oder zumindest verbessert wird.

Verdient man weniger als 64.350 Euro brutto, ist man automatisch gesetzlich krankenversichert. Darüber hinaus hat man die Wahl und kann sich privat versichern.

Obwohl es eine Pflichtversicherung ist, habe ich sie unter „Familie absichern“ aufgeführt, denn sofern Sie heiraten wollen oder bereits verheiratet sind, können Sie bei allen gesetzlichen Krankenversicherungen Familienmitglieder mitversichern.

Doch „Wo“ und bei „Wem“ sich versichern: Hier gilt, am besten vergleichen. Die Grundversorgung und Kosten sind bei allen gesetzlichen Krankenkassen gleich. Die Zusatzangebote variieren und sollten genau betrachtet werden.

Privathaftpflichtversicherung

Was ist das?

Die Privathaftpflicht sichert den privaten Versicherungsnehmer inklusive seiner Familie gegen Forderungen von anderen innerhalb einer in der Versicherung vereinbarten Summe ab. Verursacht man beispielsweise einen Schaden, übernimmt die Versicherung dann die Kosten.

Warum abschließen?

Es passiert schneller als man meint, dass man selbst versehentlich einen Schaden verursacht. Zu Besuch bei Freuden und versehentlich auf eine Brille gesetzt? Beim Umzug rutscht das Sofa unglücklich aus den Händen und verursacht ein großes Loch in einer Tür? Klingt komisch? Beides ist mir schon passiert.

Spätestens wenn Kinder da sind, sollte man sehr intensiv über eine Privathaftpflicht nachdenken – Kinder entdecken, sie spielen, sie sind ungestüm und wer hat als Kind nicht den Klassiker gebracht: Fußball gegen die Lampe oder durch eine Fensterscheibe beim netten Nachbarn?

Die Leistungen der Versicherungsunternehmen unterscheiden sich teilweise sehr stark. Auch sind Privathaftpflichtversicherungen individuell gestaltbar. Vergleichen Sie daher möglichst viele Anbieter und deren Tarife. Ob fast 50 Jahre alt oder erst 25 Jahre, die Ausstattung macht den Unterschied. Rechnen Sie ab zirka 40 Euro pro Jahr.

Hausratversicherung

Was ist das?

Bei einer Hausratversicherung handelt es sich um eine sogenannte Sachversicherung. Sie bietet einen Schutz des eigenen Inventars, also beispielsweise Einrichtungsgegenstände sowie Ge- und Verbrauchsgegenstände. Eine Hausratversicherung sichert Sie gegen Schäden, die durch Feuer, Wasser, Sturm sowie Hagel und Einbruchdiebstahl, Raub als auch Vandalismus entstehen, in den eigenen vier Wände ab.

Warum abschließen?

Plötzlich ist er passiert, der Wasserschaden. Teppiche, Möbel und vieles mehr sind dahin. Wenn man die Schäden nicht aus eigener Tasche zahlen kann oder will, ist man mit einer solchen Versicherung gut beraten.

Obwohl sie nicht zu den Pflichtversicherungen zählt, wie beispielsweise die Krankenversicherung, zeigen die letzten fast zwei Jahre bei Vermietungen einen Trend: Vermieter gehen verstärkt dazu über, bei einem Mietverhältnis vom Mieter den Abschluss einer Hausratversicherung zu fordern und zu belegen – zusätzlich zu einer ausreichenden Haftpflichtversicherung.

Die Leistungen der Versicherungsunternehmen unterscheiden sich wie bei der Privathaftpflicht teils sehr stark. Somit gilt bei Interesse: Vergleichen Sie möglichst viele Anbieter und deren Tarife.

Rechtsschutzversicherung

Was ist das?

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um eine Versicherung bei Rechtsstreitigkeiten. Sie übernimmt für versicherte Rechtsbereiche wie zum Beispiel Arbeitsrecht die Kosten.

Warum abschließen?

Das hängt vom eigenen Lebensumfeld ab und ist oft eine emotionale Geschichte: Man fühlt sich sicherer, wenn man rechtsschutzversichert ist. Die Rechtsschutzversicherung zählt auf jeden Fall zu den teureren Versicherungsarten, da der Umfang den Preis bestimmt. Eine Mietrechtschutz ist deutlich günstiger, als wenn man Pakete wie Arbeitsrecht, Familienschutz oder Cybersecurity mitversichert.

Auf der anderen Seite sollte man prüfen, ob andere Versicherungen oder Alternativen besser und vielleicht günstiger sein könnten. Als Mieter ist die Mitgliedschaft in einem Mieterverein mit 50 Euro bis 150 Euro Jahresbeitrag (abhängig vom Wohnort) günstiger als eine Versicherung.

Bei drohenden Rechtsstreitigkeiten hilft oftmals auch schon ein Anruf bei der kostenlosen Rechtsberatung.

Entschließt man sich für die Versicherung, gilt mal wieder: Umfang und Absicherung bestimmen den Preis. Schauen Sie sich viele Anbietern an und vergleichen Sie.

Kinder versichern

Neben der eigenen und Familienabsicherung gibt es zudem eine Vielzahl von Versicherungen, die speziell für den Nachwuchs erdacht wurden und zumindest aus Sicht der Versicherungsgesellschaften alle absolut notwendig sein sollen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, da die im vorherigen Kapitel genannten Versicherungen im Familientarif vieles schon abdecken.

• Das Kind spielt und es geht was zu Bruch: ein Fall für die Haftpflichtversicherung.

• Das Kind wird krank, muss behandelt oder im schlimmsten Fall ins Krankenhaus: ein Fall für die Krankenversicherung.

• Das Kind ist in einen Rechtsstreit verwickelt: hier greift man zur Rechtschutzversicherung.

Dennoch gibt es Versicherungen für Kinder, die man kennen sollte und über dessen Abschluss Sie nachdenken können.

Kinderunfallversicherung

Was ist das?

Eine private Kinderunfallversicherung soll am besten bei allen Unfällen des Kindes zahlen, bei denen eine Invalidität zurückbleibt. Von Invalidität wird gesprochen, wenn die körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit dauerhaft beeinträchtigt ist.

Warum abschließen oder doch nicht?

Grundsätzlich ist der Nachwuchs bereits über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert. Beispiele sind hier: Unfälle, die im Kindergarten oder der Schule passieren.