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Schmetterlinge im Bauch, körperliche Veränderungen, Gefühlschaos, Glaube, Freundschaften, Schulstress, Berufswahl ... Für Teens ist die Zeit der Pubertät voller Herausforderungen. Dieses auf Mädchen zugeschnittene Buch greift alle Belange des Erwachsenwerdens auf und ermutigt dazu, sich mit Lebens- und Glaubensthemen auseinanderzusetzen. Ein wertvoller Reiseführer durch die turbulente Zeit des Erwachsenwerdens. Ab 11 Jahren.
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Seitenzahl: 183
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Über die AutorinMelanie Schüer ist Erziehungswissenschaftlerin und freie Autorin, unter anderem für die Zeitschrift „Family“. Sie berät Eltern von Babys und Kleinkindern mit Schlaf- und Schreiproblemen sowie Schwangere (www.neuewege.me) und absolviert ein weiterbildendes Studium zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Melanie Schüer ist verheiratet und hat zwei Kinder.
INHALT
LOS GEHTS! Ein erster Blick in Leonies Tagebuch
MEIN KÖRPER & ICH Leonies Tagebuch
Körperpflege
Die rote Welle – wenn die Menstruation einsetzt
Unwohlsein und Hormonchaos
Klamotten – eine Frage des Geschmacks?
Schönheitswahn und Medien-Fake
Die Beauty-Queens sind auch nicht glücklicher
Dünn, dünner, am dünnsten?
Was macht Schönheit aus?
Was finden Jungen und Männer attraktiv?
Einen guten Umgang mit dem Körper finden
Schwächen akzeptieren, Vorzüge betonen
Farbtypen
Not a girl not yet a woman …
LIEBE & SEX Wenn die Gefühle verrücktspielen: Vom Verliebtsein und der Liebe
Wie lernen wir uns richtig gut kennen?
Streit und Stress
Gibt es für jede einen „Mr Right“ – und wie finde ich meinen Traumprinzen?
It’s getting hot in here … Küsse und mehr
Der Liebe Zeit lassen
Küssen und miteinander schlafen
Ist Sex vor der Ehe Sünde?
Was ist überhaupt Sünde – und wie merke ich, was Gott will?
Wann ist der richtige Zeitpunkt für Sex?
Wo beginnt eigentlich Sex?
Schwanger als Jugendliche?
Selbstbefriedigung – den eigenen Körper entdecken
Pornos
Süchtig nach Selbstbefriedigung?
Pornos und (Solo-)Sex-Sucht – ist das Sünde?
Ungewollte Berührungen – wenn Sex mit Gewalt verbunden ist
Hetero, Homo oder Bi?
Unglücklich verliebt
Liebeskummer nach einer Trennung
FREUNDSCHAFTEN Mobbing
Cyber-Mobbing
Wenn andere gemobbt werden
Lästern
Wie finde ich gute Freundinnen?
Stress mit Freundinnen
IDENTITÄT, SELBSTWERT UND CO Wer bin ich eigentlich – und wozu bin ich hier?
Lauter schwere Fragen
Den eigenen Standpunkt finden
Eltern und Familie
Ich selber werden
Du bist wertvoll!
Stärken und Schwächen
Wunderbar und einzigartig gemacht
Schöner, reicher, beliebter … Vergleiche mit anderen
Sehnsucht nach mehr
Glaube – nur etwas für naive Menschen?
Das Leid in der Welt
Klagen erlaubt!
Packen wir es an!
ALKOHOL, DROGEN UND CO UND DER UMGANG MIT MEDIEN Alkohol und Drogen – (k)ein Problem?
Einen guten Umgang mit Internet, Social Media & Co finden
Gewalt & Co in den Medien
Wenn die Sehnsucht zur Sucht wird
SCHULE UND BERUF Leonies Tagebuch
Schule ist nicht alles!
Was soll ich mal werden?
ANHANG Hilfe & Beratung
ANMERKUNGEN
Hey du,
schön, dass du reinschaust! Ich heiße Leonie, bin 15 Jahre alt und schreibe seit einigen Jahren Tagebuch. Mir hilft das einfach voll, meine Gedanken zu ordnen und alles irgendwie klarer zu sehen, wenn ich mich innerlich mal wieder total chaotisch fühle. Diese Gefühle kennst du sicher, wenn du selber gerade in der Pubertät bist … Es ist wahnsinnig aufregend und gleichzeitig total anstrengend und manchmal auch einfach nur megaätzend!
Als Kind macht man sich so wenige Gedanken, man lebt einfach vor sich hin. Und dann, plötzlich, sind da all diese verrückten Gefühle; der Körper verändert sich und sieht wie ein ziemlich merkwürdiges Zwischending zwischen Mädchen und Frau aus, man muss sich mit Tampons und Binden herumärgern, und dann ist da noch die Sache mit den Jungs … Erste Liebe, Liebeskummer, Küsse, Sex … wie geht man damit um? Und wann ist was okay? Und wie ist das eigentlich mit Selbstbefriedigung?
Na ja, und weil ich also weiß, wie verwirrend das alles ist, dachte ich, ich erlaube dir hier mal ein paar Einblicke in mein Tagebuch. Außerdem darfst du meinen ziemlich intimen Gesprächen mit Mara lauschen. Mara ist schon 23 und leitet meine Jugendgruppe. Sie ist supernett und locker drauf, und mit ihr spreche ich oft, wenn ich Fragen habe. Sie hat vor Kurzem geheiratet und kennt sich somit mit allem bestens aus. Klar rede ich auch mit meiner Mama, aber manche Themen möchte ich lieber mit Mara besprechen. Vor allem weil meine Mama seit zehn Jahren geschieden ist, und ich das Gefühl habe, dass sie sich an die Schmetterlinge im Bauch nicht mehr so gut erinnern kann wie Mara …
Na ja, jedenfalls findest du hier einen Live-Einblick in mein Leben und meine Erfahrungen mit dem Erwachsenwerden. Bestimmt wirst du vieles wiedererkennen und auch einige Antworten auf Fragen finden, die dir unter den Nägeln brennen!
Viel Spaß beim Lesen!
Deine Leonie
Liebes Tagebuch,
heute bin ich vor dem Kleiderschrank mal wieder fast verzweifelt. Ich habe einfach nichts gefunden, worin ich einigermaßen gut aussehe! Meine Brüste wachsen wieder ein wenig und haben gerade eine total seltsame Form. Ich bin Mama echt dankbar, dass sie mir den Tipp mit wattierten BHs gegeben hat. So zeichnen sich nicht ständig die Nippel unter den Oberteilen ab, damit habe ich mich echt unwohlgefühlt!
Aber trotzdem beneide ich meine Freundinnen, die alle eine runde Brustform haben – und nicht so ein Zwischending wie ich. Außerdem finde ich, dass mein Po ziemlich dick geworden ist, und die Haare auf den Beinen werden nun auch mehr. Da muss ich unbedingt mal Mara fragen, welcher Rasierer da am besten ist.
Und dann immer dieses Geblute! Neulich hatte ich in der Schule meine Tage bekommen und dummerweise nichts dabei! Das war so unglaublich schlimm und peinlich! Mir blieb nichts anderes übrig, als mir ganz viel Klopapier in den Slip zu legen und das in jeder Pause zu wechseln. Trotzdem hatte ich einen kleinen Fleck an der Hose – ich habe mich echt in Grund und Boden geschämt! Warum muss immer MIR so was passieren? Ab jetzt schaue ich jeden Morgen, ob ich noch eine Binde in meiner Schultasche habe!
Bis vor Kurzem hatte ich wenigstens immer schöne, reine Haut, aber das ist jetzt offenbar auch vorbei. Seit ein paar Wochen sprießen die Pickel auf meiner Stirn, und ich fühle mich richtig hässlich, wenn ich in den Spiegel schaue. Es tröstet mich ein wenig, dass die meisten anderen Mädels das gleiche Problem haben – und die Jungs ja auch. Aber trotzdem: Wenn einem beim Blick in den Spiegel so ein fetter, leuchtend roter Pickel entgegenblinkt, fühlt man sich echt alles andere als cool und selbstbewusst!
Wenn ich Mara ansehe, weiß ich wenigstens, dass das alles nur vorübergehend ist. Sie ist jetzt richtig zufrieden mit ihrem Aussehen und ihre Haut ist auch okay. „Da müssen wir alle durch!“, hat sie gesagt, „aber es sind nur ein paar Jahre. Dann spielt sich das alles ein und du kommst so richtig in deinem Körper an.“
Dumm ist nur, dass das noch einige Zeit dauern kann – und ehrlich gesagt würde ich mich gern jetzt schön finden, weil es da einen Jungen in der Parallelklasse gibt, den ich ziemlich süß finde. Manchmal kommt es mir so vor, als wenn er mich geheimnisvoll anblickt … als wenn er mich anders ansieht als die anderen Mädels. Aber vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein. Nächste Woche feiert Paula ihren Geburtstag und ich habe gehört, dass er auch kommt. Hoffentlich ist dieser Riesenpickel auf der Stirn bis dahin verschwunden!
Coco und ich haben schon überlegt, wie wir uns für die Party stylen. Jana und Tina werden bestimmt wieder ihre Miniröcke und Push-up-BHs unter Tops mit tiefen Ausschnitten anziehen – und Coco war neulich mit ihnen shoppen und überlegt jetzt, da mitzuziehen … Aber meine Eltern sind total dagegen und irgendwie kann ich sie verstehen. Ich meine, warum soll man sich so billig darstellen? Warum soll man die Jungs unnötig heiß machen? Mara sieht das genauso: „Nacktheit ist etwas sehr Besonderes – ich finde, das sollte man nicht jedem präsentieren. Oberflächlich gesehen ist es vielleicht heiß, wenn man so aussieht. Aber richtig sexy sind Frauen eigentlich erst, wenn es für die Männer auch noch einiges zu entdecken gibt, wenn Frauen nicht allen schon fast alles zeigen.“ Mara sagt, dass es für die Jungs eh schon schwierig genug ist mit ihren Hormonen und den ungewollten Erektionen, die manchmal für sie echt peinlich seien. Und wenn Frauen und Mädchen megakurze Röcke oder tiefe Ausschnitte tragen und sich dann beschweren, dass die Jungs ihnen nur auf die Titten starren, sei das irgendwie lächerlich. Das finde ich auch. Und Mara meinte dann noch, dass sogar wir Mädels hinschauen, wenn wir nackte Haut sehen. Aber dass das nicht heißt, dass Frauen schuld sind, wenn Männer sie anfassen, obwohl sie das nicht wollen – auch dann nicht, wenn sie knapp bekleidet sind. Aber Mara findet es trotzdem fair, die Jungs und Männer nicht unnötig verrückt zu machen.
Ja, das sehe ich auch so. Ich will cool aussehen, aber mit Stil! Und diesen Stil, den muss man erst mal für sich selbst finden. Das ist echt alles andere als einfach …
In der Pubertät verändert sich dein Körper – aus einem Mädchenkörper wird ein Frauenkörper. Das passiert natürlich nicht von heute auf morgen, sondern in vielen kleinen Schritten. Deshalb fühlst du dich vermutlich auch manchmal seltsam, weil dein Körper in einem Zwischenstadium ist – und weil diese Veränderungen mit einem Hormonchaos verbunden sind, wodurch du dich öfter ziemlich verwirrt fühlst.
Körperpflege
Leider führen die hormonellen Veränderungen auch dazu, dass deine Haut für eine gewisse Zeit eher unrein ist und manchmal vor Pickeln und Mitessern nur so sprießt … Aber du kannst deine Haut unterstützen, indem du eine milde, reinigende Waschlotion mit dem pH-Wert 5,5 und eine nicht fettende Creme gegen Pickel benutzt. Am besten lässt du dich in der Apotheke oder beim Arzt beraten. Hilfreich ist es auch, möglichst wenig Make-up zu benutzen, um die Poren nicht zusätzlich zu verstopfen, und dein Gesicht, wenn du dich geschminkt hast, abends immer sorgfältig abzuwaschen, damit die Haut gut atmen kann. Gute Ernährung wirkt ebenfalls Hautproblemen entgegen – also nicht zu viel Zucker und ungesunde Fette, wie sie in Fast Food, Chips, Schoki und Keksen zu finden sind, sondern viel Gemüse, Obst und Wasser statt gesüßten Getränken.
Versuche einen Sport zu finden, der dir gefällt – dabei kann man wunderbar Stress und Frust abbauen, denn Bewegung löst Glückshormone aus und fördert ganz nebenbei eine gute Figur.
Mit dem Erwachsenwerden wird auch die Behaarung stärker, vor allem unter den Achseln, im Schambereich und an den Beinen. Viele Mädchen und Frauen rasieren sich die Haare an den Beinen und unter den Armen – das geht mit einem elektrischen Rasierer oder unter der Dusche mit einem Nassrasierer und Rasierschaum. Letztlich ist aber entscheidend, womit du dich wohlfühlst. Das gilt auch für die Schamhaare: Es gibt Frauen, die diese wachsen lassen, andere rasieren alles oder fast alles weg. Wenn alles wegrasiert wird, kann das aber die empfindliche Haut sehr reizen. Ein Kompromiss kann daher zum Beispiel sein, nur mit einer Schere vorsichtig die Haare kurz zu schneiden. Es gibt hier kein „richtig“ und kein „falsch“ – probiere aus, wie und womit du dich wohlfühlst!
Die rote Welle – wenn die Menstruation einsetzt
Die erste Regelblutung kündigt sich oft durch einen weißen Ausfluss aus der Scheide, den sogenannten Weißfluss, an. Wenn du diesen Vorboten bemerkst, ist das ein Hinweis darauf, dass die weiblichen Hormone, die Östrogene, in deinem Körper so richtig aktiv werden. Es kann aber durchaus sein, dass die Regelblutung noch eine ganze Weile auf sich warten lässt.
Mit Blick auf die Menstruation ist es gut, wenn du ab dann immer eine Binde oder einen Tampon dabeihast. Wenn du die Regelblutung schon hast, sie aber noch sehr unregelmäßig ist, kann es auch helfen, wenn du einfach eine Weile immer Slipeinlagen trägst – als Schutz vor bösen Überraschungen. Meistens ist die Blutung am ersten Tag noch sehr schwach, sodass eine Slipeinlage als Schutz ausreicht.
In deinem Körper wird normalerweise einmal im Monat ein Ei vom Eileiter aufgefangen, in dem es dann in Richtung Gebärmutter transportiert wird. Falls die Eizelle auf diesem Weg von einem Spermium (also einer Samenzelle) befruchtet wird, kann sie sich in der Gebärmutter einnisten und zu einem Embryo heranwachsen. In der Gebärmutter wird jeden Monat ein „Nest“ für das mögliche neue Leben in dir vorbereitet: Die Gebärmutterschleimhaut wird aufgebaut, damit eine Einnistung stattfinden kann.
Der erste Eisprung findet vor der ersten Regelblutung statt. Das bedeutet, du kannst schon schwanger werden, bevor du das erste Mal deine Menstruation hast! (Mehr zu diesem Thema findest du unter „Verhütung“ ab hier.) Wenn keine Befruchtung stattfindet, wird die Eizelle gemeinsam mit der überflüssigen Gebärmutterschleimhaut vom Körper abgestoßen – das ist die Blutung, die einmal im Monat stattfindet.
„Zyklus“ nennt man den Zeitraum vom ersten Tag der Regelblutung bis zum letzten Tag vor der nächsten Regelblutung. Durchschnittlich beträgt dieser Zeitraum 28 Tage plus minus 3 Tage. Sollte dein Zyklus kürzer oder länger sein, wende dich am besten an deine Gynäkologin. Gerade in den ersten Jahren der Menstruation ist es aber ganz normal, dass die Blutung oft noch unregelmäßig ist.
Ob Tampons oder Binden angenehmer sind, muss jedes Mädchen selbst herausfinden. Tampons haben den Vorteil, dass seltener etwas „danebengeht“ und dass man mit ihnen auch schwimmen gehen kann. Tampons sollten, je nach Stärke der Blutung, alle drei bis sechs Stunden gewechselt werden; morgens auf jeden Fall direkt nach dem Aufstehen. Vor dem Wechseln sollte man sich gründlich die Hände waschen. Außerdem sollten Tampons immer in der Folie originalverpackt sein und nicht lose transportiert und dann verwendet werden, um die Risiken des sogenannten Toxischen Schocksyndroms (TSS) zu reduzieren.
Viele Mädchen und Frauen verwenden Binden und Tampons: Binden in der Nacht (dafür sind meist größere Binden mit Flügeln sinnvoll) und tagsüber, wenn problemlos Toiletten zu erreichen sind. Und Tampons in Situationen, wo man sich absolut sicher fühlen will (zum Beispiel bei sehr intensiven Sportarten, beim Schwimmen oder einem wichtigen Termin) oder wenn die Menstruation gerade sehr stark ist.
Tampons können in sehr seltenen Fällen das Toxische Schocksyndrom (TSS) auslösen. Durch diese bakterielle Infektion kommt es zu Symptomen wie plötzlichen Kopfschmerzen, Durchfall, Muskelschmerzen, Erbrechen, blauen Flecken, Schwindel und Blutdruckabfall sowie hohem Fieber und sonnenbrandähnlichem Hautausschlag. Diese Erkrankung muss unbedingt ernst genommen und behandelt werden. Ich möchte dir keine Angst machen, aber wenn du entsprechende Symptome bemerkst, wende dich bitte unbedingt an deine Gynäkologin. Das Risiko, sich über einen Tampon mit TSS zu infizieren, ist für Frauen insgesamt aber äußerst gering. Wenn du die Hygienemaßnahmen beachtest, den Tampon häufig wechselst und nachts Binden benutzt, reduzierst du die Gefahr von TSS auf ein Minimum.
Wenn du während der Menstruation Schmerzen hast, gönn dir Ruhe. Lege eine Wärmflasche auf deinen Bauch und atme tief durch die Nase ein und lange wieder aus. Frauenmanteltee hilft gegen die Krämpfe. Bei stärkeren Beschwerden kann auch Mönchspfeffer sinnvoll sein – am besten mal den Arzt oder Apotheker fragen, ob diese naturheilkundlichen Medikamente für dich sinnvoll sind.
In seltenen Fällen kann es sinnvoll sein, die Pille einzunehmen, jedoch nur nach sorgfältiger Abwägung von möglichen Risiken (wie Thrombose und verminderten Knochenaufbau) und wenn andere Alternativen erfolglos waren. Sprich einfach mit deiner Frauenärztin darüber, wenn du bei starken Menstruationsbeschwerden keine Linderung der Schmerzen verspürst, und frage sie, welche Möglichkeiten sie dir empfehlen kann. Es gibt auch pflanzliche Mittel, die helfen können.
Unwohlsein und Hormonchaos
Wenn du dich unwohlfühlst, denk daran: Dein Körper erbringt gerade Höchstleistungen! Du befindest dich mitten in einem riesigen Verwandlungsprozess, in dem sich Mädchen manchmal wie ein hässliches Entlein fühlen. Aber in dir steckt ein wunderschöner Schwan, der nur etwas Zeit und eine positive Einstellung braucht, um zum Vorschein zu kommen! In Psalm 139 heißt es, dass Gott dich schon im Mutterleib geformt hat. Er hat dich gemacht und findet dich unfassbar wertvoll!
In deinem Körper finden gerade heftige Veränderungen statt, sei deshalb geduldig mit ihm, wenn er sich eine Weile nicht von seiner besten Seite zeigt. Versuche Pickel, Schweiß und andere körperliche Ärgernisse locker zu sehen – als etwas, das jetzt einfach dazugehört.
Tu dir was Gutes: Genieße ein warmes Bad oder eine Dusche mit einem toll duftenden Gel. Probiere Frisuren, die dir gut stehen, und suche dir Kleidung aus, in der du dich wohlfühlst. Und vergiss nicht: Die Pubertät ist chaotisch, ja. Doch das geht vorbei! Dein Körper wird sich wieder beruhigen – lass ihm einfach ein wenig Zeit!
Auch wenn du mal bedrückt oder schlecht gelaunt bist, und nicht so richtig weißt, warum eigentlich, ist das nicht gleich ein Grund zur Sorge. Denn die Hormone spielen einfach manchmal verrückt. Wenn du aber über eine längere Zeit nur noch traurig und in schlechter Stimmung bist, könnte es sein, dass du eine Depression entwickelt hast oder auf dem Weg dahin bist. Bleibe damit nicht allein! Suche dir Unterstützung von einer Therapeutin oder in einer psychologischen Beratungsstelle. Dort lernst du Strategien und Tipps, damit es dir bald wieder besser geht.
Auch wenn du ungewöhnlich starke Ängste hast, die dich belasten und einschränken, gibt es Hilfe.
Eine Übersicht zu Hilfsangeboten findest du am Ende des Buches.
Klamotten – eine Frage des Geschmacks?
Wenn du in der Pubertät bist, wird das Thema Kleidung für dich immer wichtiger werden. Viele Jugendliche legen viel Wert auf Markenklamotten – und das kann ziemlich Druck machen, wenn man sich das selbst nicht leisten kann. Dabei gibt es auch superschöne Kleidung ohne teures Markenlabel. Oft bekommt man günstige Kleidungsstücke auch auf Flohmärkten, Tauschbörsen oder online auf Kleiderkreisel, bei Ebay usw. Überleg doch mal: Kommt es auf Dauer nicht doch gut an, wenn du deinen eigenen Style hast und dich nicht einfach dem anpasst, was alle haben?
Damit wären wir bei den nächsten Fragen: Was passt zu mir? Was drücke ich mit meinem Kleidungsstil aus? Und: Wie viel Haut will ich zeigen?
Klar, der Geschmack ändert sich immer mal wieder. Gerade auf dem Weg zum Erwachsenwerden muss man seinen eigenen Stil erst einmal finden – und dazu gehört viel Ausprobieren. Sei da ganz kreativ und gib dir Zeit, herauszufinden, was dir gefällt. Ob schlicht und locker oder elegant oder bunt und auffallend oder schwarz und rockig … niemand sollte sich anmaßen, andere schlechtzumachen, nur weil sie andere Klamotten mögen als er selbst! Es ist wichtig, niemanden nach seinem Äußeren zu beurteilen. Möglicherweise hat jemand einen recht merkwürdigen Geschmack, was Klamotten angeht, oder er hat seinen Stil einfach noch nicht gefunden – ist aber supernett, offen und kreativ. Deshalb: Lass dich nicht vom Aussehen einer Person leiten, sondern schaue vielmehr auf ihr Verhalten, ihren Charakter.
Gerade unter Mädels ist das, was Klamotten zeigen oder eben nicht zeigen, ein großes Thema. Trage ich Push-up-BHs und tiefe Ausschnitte? Wie kurz darf mein Rock sein? Das sind ziemlich persönliche Fragen, die du dir stellen solltest. Klar ist, dass kein noch so kurzer Rock einem Jungen oder Mann erlaubt, dich zu belästigen. Tatsache ist aber auch, dass aufreizende Outfits eine Wirkung auf deine (männliche) Umgebung haben. Für Jungen ist es in unserer sexualisierten Welt voller (Halb-)Nackt-Fotos auf Werbeplakaten, im Fernsehen oder Internet ohnehin ganz schön anstrengend. Ihr Sexualtrieb ist oft stärker als bei Mädchen, gerade in der Pubertät. Wenn dann die Mädchen um sie herum freizügig herumlaufen, dann ist es für sie nicht gerade einfach, nicht ständig an Sex zu denken.
Frage dich selbst, wie du von Jungen wahrgenommen werden willst. Möchtest du einen Freund, der sich in erster Linie für dich als Person interessiert – für deine Träume, deinen Charakter? Oder einen, der geblendet von deinem sexy Ausschnitt ist, und sich dadurch kaum noch auf das konzentrieren kann, was du ihm erzählst? Soll ein Junge dir zuerst in die Augen oder auf den Po schauen?
Wenn du willst, dass Jungen dich ernst nehmen und respektieren, dann gehe verantwortungsbewusst mit deinen sexuellen Reizen um. Natürlich macht es Spaß, sich auch mal so richtig sexy aufzudonnern. Aber überlege dir, in welcher Umgebung du das problemlos machen kannst – zum Beispiel ganz chillig zu Hause für dich allein oder mit einer Freundin. Wenn du aber auf Jungen oder Männer triffst, dann empfehle ich dir, auf tiefe Ausschnitte, sehr knappe Röcke oder Hotpants zu verzichten und dir das für schöne Stunden mit deinem späteren Mann aufzubewahren. Echte Kerle finden es ohnehin viel geheimnisvoller, wenn eine Frau nicht zu viel Haut zeigt, sondern es noch einiges zu „erobern“ gibt. Denn auch wenn Jungs untereinander oft in ein „Prollo-Gehabe“ verfallen und so tun, als fänden sie es toll, wenn Mädels halb nackt herumlaufen: In ernsteren Gesprächen geben viele Jungen zu, dass sie das eigentlich gar nicht so positiv finden, weil so ein Stil ziemlich schnell „billig“ wirkt.
Schönheitswahn und Medien-Fake
Liebes Tagebuch,
ich könnte gerade echt durchdrehen! Heute fühle ich mich mal wieder richtig hässlich. Wenn ich so an mir herunterschaue, könnte ich kotzen. Meine Beine sind schwabbelig und haben Dellen. Ganz ehrlich, warum muss ich auch noch Cellulite haben? Ich meine, Maja zum Beispiel, die hat ein wunderschönes Gesicht – und ihre Beine sind total dellenfrei. Mein Gesicht ist höchstens mittelmäßig, meine Brüste ziemlich flach, meine Beine nicht gerade schlank – und dann auch noch Cellulite!
Zu allem Überfluss habe ich seit gestern auch noch einen fiesen Pickel auf der Stirn – seit heute Mittag mutiert der zum Eiter-Monster. Ich habe es schon mit Abdeckstift probiert, aber irgendwie sieht das fast noch schlimmer aus …
Ich fühle mich manchmal echt wie ein hässliches Entlein neben all den hübschen, sexy Mädels aus meiner Klasse. Wobei, am hübschesten finde ich die Hauptdarstellerin aus meiner neuen Lieblingsserie. Die ist total schlank und hat wunderschöne Lippen. Ihre Haut ist makellos und ihr Lächeln echt der Hammer. Wenn ich doch nur so aussehen könnte wie sie! Das Leben wäre so viel einfacher!
Du kennst sicher den kritischen Blick in den Spiegel – und Gedanken wie „Ich bin zu dick“ oder „Ich bin einfach hässlich!“. Wir Mädels sind einfach extrem perfektionistisch und ziemlich gut darin, uns selbst runterzumachen.
Aber es ist nicht nur unsere Schuld! Einen ganz fetten, miesen Beitrag liefern einige Promis und die Medien. Promis, die sich für irgendwelche Schönheitsideale unters Messer legen, Lippen und Brüste aufspritzen lassen, und dann so tun, als wäre es völlig normal, so auszusehen. Wenn man ständig solche Frauen sieht, ist es kein Wunder, dass man Minderwertigkeitskomplexe bekommt. Aber vergiss nicht: Diese Promis sehen normalerweise auch nicht so aus! Die haben extrem viel Geld bezahlt und das Risiko einer Operation in Kauf genommen, um so auszusehen. Das ist nicht normal, sondern ziemlich unnatürlich. Und die meisten Jungs und Männer finden Natürlichkeit tatsächlich deutlich sexyer als Silikontitten und Schlauchbootlippen.