4,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 3,99 €
Als Brandon Alexa das erste Mal sieht, ist es für ihn Liebe auf den ersten Blick. Sie ist es, mit der er sich eine Zukunft aufbauen möchte. Vom ersten Moment an, fühlt Alexa sich zu ihm hingezogen. Sie ist aber nicht auf der Suche nach der großen Liebe. Ihr gesamtes Leben ist auf ihre Karriere ausgelegt. Manchmal nimmt das Leben einem Entscheidungen ab. Wohin führt das Schicksal die beiden? Finden sie eine Lösung, mit der sie trotz aller Gegensätze zusammen sein können? Dieses Buch ist der fünfte Teil einer Serie, dabei aber in sich abgeschlossen. Der nächste Teil, handelt von einer anderen Person dieser Gruppe. Unexpected Pregnancy Der Liebesroman ist ca. 330 Taschenbuchseiten lang und enthält explizite Sexszenen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Inhaltsverzeichnis
Bereits erschienen:
Prolog
1 Talin
2 Wiedersehen
3 Vielleicht ... ?
4 Komm schon!
5 Alles klar ... oder so
6 Das darf doch wohl nicht wahr sein!
7 Verdammt Perfekt
8 Momente, mehr nicht
9 The other side ...
10 Überwinden
11 Fakten!
12 Maybe?
13 Try to
14 Together
15 Eher nicht!
16 Gemeinsam
17 Wettkämpfe
18 Neuanfang
19 Gemeinsam
20 Boston
21 Gar nicht so übel
22 Hoch und Tief
23 Zu Dritt
Für meine geliebte Schwester.
Rechtliches, oder was keiner lesen will und trotzdem drin stehen muss ...
Fire&Ice
Band 5
Brandon Hill
Allie Kinsley
Fire&Ice 1 – Ryan Black
Fire&Ice 2 – Tyler Moreno
Fire&Ice 3 – Shane Carter
Fire&Ice 4 – Dario Benson
Fire&Ice 5 – Brandon Hill
Fire&Ice 5.5 – Jack Dessen
Fire&Ice 6 – Chris Turner
Fire&Ice 6.5 – Gregor Zadow
Fire&Ice 7 – Logan Hunter
Fire&Ice 7.5 – Jonas Harper
Fire&Ice 8 – Julien Fox
Fire&Ice 9 – Luce Suarez
Fire&Ice 10 – Joey Parker
Fire&Ice 11 – Matthew Fox
Fire&Ice 12 – Fabio Bellini
Fire&Ice 13 – Alex Altera
Fire&Ice 14 – Taylor Falk
Fire&Ice 15 – Dave Cooper
Fire&Ice 16 – Juan Garcia
Fire&Ice 17 – Alessio Lopez
Fire&Ice 18 – Jason Shaw (2022)
Fire&Ice Bonuskapitelbände
Fire&Ice Spin-off:
Dangerous Love 1
Dangerous Love 2
Protect Me 1 - 8
Yearn for Adam
Yearn for Slade
Yearn for Deacon
Yearn for Liam
Yearn for Nick (2022)
Hollywood Badboys 1 – Dylan
Hollywood Badboys 2 – Nate
Hollywood Badboys 3 – Sean
Hollywood Badboys 4 – Lucas
Einzelbände/Gemeinschaftsprojekte:
Weil wir wir sind (Sweet like Candy)
Cinderella 1&2
Single Bells – Ein Professor zum Verlieben
Big Four – Ein Anwalt zum Küssen
Alaska Love – Ein Arzt zum Verlieben
Shelter Love – Big Boss mit Welpenglück
Ein Touchdown für Emmi
Philadelphia Pucks – Caden
Philadelphia Pucks – Orlando
Als A.K. Linn:
Wir sind mehr als Liebe – Curley
Wir sind mehr als Liebe – Riaz
Wir sind mehr als Liebe – June
Wir sind mehr als Liebe – Elyas
Wir sind mehr als Liebe – Damien
Copyright © 2021 Allie Kinsley
All rights reserved.
Cover Foto: Nick Putzmann
Cover Bearbeitung: Thalea Klein
Lektorat: Brunhilde Witthaut
BRANDON
Talin war super. Spitze. Der Hammer. Wie jedes Jahr und doch bekam es Jahr für Jahr mehr einen faden Beigeschmack.
Brandon war erst 30 Jahre alt und doch kam er sich langsam so vor, als wäre er zu alt für diesen Scheiß!
Nicht Talin. Nein. Das sinnlose Jagen und Vögeln von irgendwelchen stumpfsinnigen Flittchen war es, was ihm auf die Nerven ging.
Er wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich die Frau seines Lebens zu finden. Er hatte versucht, mit dem einen oder anderen seiner Freunde darüber zu sprechen, aber niemand verstand ihn. Sie waren allesamt noch dieselben Kindsköpfe wie vor neun Jahren. Zumindest, was ihren Frauenverschleiß anging.
Die Show hatten sie für diesen Tag absolviert und nach einer kleinen Feier beschlossen, die Party mit den leichten Mädchen in ihr Lager zu verlegen.
Die Partys waren immer das Highlight des Tages.
Sie lachten und tranken viel. Es wurde geflirtet, was das Zeug hielt. Küsse, Berührungen, Hände, Lippen. Grenzenlos. Frei nach dem Motto, was kostet die Welt.
Immer wieder stimmte der ein oder andere einen Song an oder jemand zeigte ein, zwei Tricks aus ihrem Repertoire.
Währenddessen lagen sie alle entspannt auf den Liegen oder Strohbetten rund um das Lagerfeuer.
"Hey Ty, wo willst du hin?", rief er dem Hünen nach, der eine falsche Richtung einschlug. Er mochte den stillen Latino. Er war mit Abstand der loyalste Mensch, den er kannte. Aber Ärger wollte er mit ihm bei Gott niemals haben.
"Ryan Bescheid geben."
"Ist er wieder bei Sky?"
Ty hob lediglich eine Augenbraue.
Sechs Wörter mehr am Tag würden dir auch nicht schaden, Großer!, dachte Brandon im Stillen, antwortete aber dann doch auf die unausgesprochene Frage.
"Na, der Blonden, der er schon seit Tagen hinterher läuft!"
Ty nickte und versuchte, sich zeitgleich den grapschenden Händen eines der Mädchen zu entziehen. Brandon folgte seinem stillen Freund zu einer Tischgruppe, die am anderen Ende des großen Marktplatzes platziert war.
Einige Schritte vom Tisch entfernt blieb er wie vom Donner gerührt stehen. Das schönste Lächeln, das er in seinem Leben jemals gesehen hatte, strahlte ihm entgegen.
An einem vollbesetzten Tisch saß die wohl schönste Frau, die er jemals gesehen hatte.
Ihre Augen funkelten vergnügt im Schein der Fackeln und das rabenschwarze Haar fiel in langen glänzenden Locken über ihren Rücken.
Ihr Gesicht war fein geschnitten wie das einer Puppe. Dunkle, schmale und schön geformte Augenbrauen. Ebenso dunkle, dichte Wimpern, die die leicht schräg stehenden, großen Augen einrahmten. Eine kleine Stupsnase und volle, rosa Lippen, hinter denen schöne weiße Zähne hervor blitzten.
In diesem Moment warf sie ihren Kopf in den Nacken und lachte laut über irgendetwas. Ihr Lachen klang herrlich. Echt. Nicht das gekünstelte Gekicher, das man sonst so oft zu hören bekam. Ihr schmaler Hals lag komplett frei und ihr ganzer Körper wurde unter ihrem Lachen geschüttelt.
Sie wirkte so unglaublich natürlich auf ihn. Das beige Kleid passte perfekt zu ihrem gebräunten Teint und schmeichelte ihrer schmalen Figur.
Sie war atemberaubend. Wunderschön, natürlich, anbetungswürdig. Er musste sie haben!
"Was genau hast du gesehen, das dich so von den Socken haut?", fragte Chris und klopfte ihm auf die Schulter.
"Meine Traumfrau!", gab er zurück und ignorierte das beleidigte Schnauben des Mädchens an seinem Arm.
"Welche?", fragte sein Freund, woraufhin Bran widerwillig mit dem Kinn auf sie zeigte. Wäre es Shane oder Jason gewesen, hätte er gelogen, aber bei Chris war er sich halbwegs sicher, dass dieser ihm nicht in die Parade fuhr.
"Mhm ... nice!", brummte er und musterte sie lüstern.
"Perfekt!", gab Brandon zurück und war froh, dass die Kleine an seinem Arm endlich abzog.
"Dann drück ich dir mal die Daumen, dass sie nicht gerade den IQ einer Breze hat!"
Nein, das hatte sie nicht. Ihre Augen waren hellwach und weder Mimik noch Gestik ließen auf etwas anderes schließen. Unbewusst hatte er sich ihr genähert. Er musste sie kennenlernen.
"Komm schon, Jack!", sagte sie in diesem Moment.
"Echt nicht, Süße! Morgen wieder, erinnerst du dich? Wir hatten eine Abmachung", gab der Mann neben ihr zurück.
Was war er für ein Trottel, dass er dieser Frau irgendetwas abschlug? Brandon würde es besser wissen. Er würde sie auf Händen tragen. Nur dazu musste er vorher an sie rankommen.
"Jaa-ck!", jammerte sie und schob ihre schöne Unterlippe nach vorn. Genau daran wollte er knabbern, sie küssen, mit seiner Zunge an ihr entlang fahren.
"Keine Chance!", sagte der Dunkelhaarige lachend, beugte sich hinab und warf sie sich kurzerhand über die Schulter.
Sie quiekte und lachte wieder dieses herrliche Lachen. Dann schlug er ihr einmal auf den Po und drehte sich breit grinsend zur Runde.
"Alexa fängt schon zu schmollen an, ich sollte sie lieber ins Bett bringen", sagte er lachend. Alle lachten mit. Außer Bran, der hilflos mit ansehen musste, wie seine Traumfrau von einem anderen Mann ins Bett gebracht wurde.
Er hatte Prinzipien. Leider. Eine vergebene Frau kam für ihn nie in Frage. Doch nie in seinem ganzen Leben war es so schwer gewesen, diesen Prinzipien treu zu bleiben. Nie in seinem ganzen Leben war es härter gewesen, den Mann an ihrer Seite nicht einfach auszuschalten und sie wie eine Beute in seine eigene Höhle zu schleifen.
Jack hatte sie einige Meter weit getragen und setzte sie dann auf ihre eigenen Füße. Sie lachte immer noch, als er sie in seine Arme zog und auf den Scheitel küsste.
Den Kopf an seine Schulter gelehnt und seinen Arm um ihre Schultern, schlenderten sie zurück zu ihrem Lagerplatz.
Resignierend schüttelte er den Kopf. Sie schien es nicht zu sein. So perfekt hatte sie gewirkt. So perfekt wäre sie gewesen, aber die Guten waren meistens vergeben.
Wie auch nicht? Da draußen waren einfach Millionen von Männern, die die Erkenntnis, dass bloßes Vögeln nicht alles war, bereits viel früher erkannt hatten.
Mit irgendeinem Flittchen wollte er sich auch nicht zufrieden geben. Er wollte eine richtige Frau! Mit Charakter, Loyalität und Humor! Kein kleines Dummchen, das den Sinn ihres Lebens in Plastiknägeln sah.
Eine Frau wie die, die gerade von einem anderen Mann davon getragen wurde. Selbst wenn sie diesen Jack für ihn verlassen würde, so wäre sie dann nicht die Art Frau, die er sich wünschte. Nicht loyal genug, um eine Familie zu gründen. Also machte es noch nicht einmal Sinn, seine Prinzipien für diese atemberaubende Frau aufzugeben.
Fuck! Es konnte doch verdammt noch mal nicht so schwer sein, die Mutter seiner Kinder zu finden!
... falls es sie denn gab ...
BRANDON
Richtig zufrieden war er dieses Jahr in Talin nicht. Vielleicht auch, weil er eigentlich die Schnauze voll hatte von der nicht enden wollenden Reihe von Gelegenheitsficks.
Grundsätzlich war alles wie jedes Jahr. Tolles Ambiente, seine Freunde, viel Party und endlos viele willige Frauen.
In den vergangenen Jahren wäre ihm hierfür nur ein einziges Wort eingefallen.
PERFEKT!
Und nun? Ja, Talin war der Hammer! Das jährliche Mittelalterfestival, auf das er mit seinen Freunden, der Gruppe Fire&Ice jedes Jahr ging, toppte jede andere Veranstaltung, auf der er jemals gewesen war.
Vor über zehn Jahren hatten sie sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen. Damals noch neun junge Männer, die sich eine tolle Show aus Akrobatik und Feuerspucken überlegt hatten.
Das Konzept funktionierte und sie bekamen immer mehr Auftritte angeboten. Und auch ihre Gruppe wuchs schnell auf 13 Mitglieder an.
Einen ihrer ersten richtig bezahlten Auftritte hatten sie bei einem Festival in Russland, durch das sich dann auch ihr Gruppenname entwickelt hatte.
In diesem Jahr hatten sie ihr Lager zusammen mit den Setarips, einer befreundeten Gruppe, aufgebaut.
Sie waren bereits über eine Woche in Talin und die übliche Routine hatte sich langsam eingespielt. Am Anfang war es noch sehr seltsam gewesen, sich das Lager mit den Setarips zu teilen. Aber alle hatten sich schnell daran gewöhnt.
Die gesamte Stimmung war Tag für Tag besser geworden. Doch am Anfang waren quasi non-stop die Fetzen geflogen.
Maya und Carry hatten sich mehr als einmal in den Haaren gelegen und deswegen auch Shane und Dario.
Auch Gregor und Ty waren mehr als einmal nur haarscharf einer handfesten Auseinandersetzung entgangen. Dass das daran lag, dass Ty ziemlich schlecht verzeihen konnte, war Brandon sofort klar gewesen. Gregor stand bei dem brummigen Latino wohl für ewig auf der schwarzen Liste.
Seit zwei Tagen war die Situation zumindest an dieser Front etwas entspannter, da Gregor so gut wie gar nicht mehr im Lager zu sehen war.
Zoey und Chris fehlten in diesem Jahr komplett, Alexa und Jack würden später anreisen.
Alexa ... hmm ... seine Traumfrau. Aber wie so oft schaffte er es immer, sich in die Frauen zu vergucken, die bereits vergeben waren.
Okay, Maya war zwar nicht vergeben gewesen, aber ihr Herz hatte nur für Shane geschlagen, sodass es eigentlich von Anfang an aussichtslos gewesen war.
Wenn Bran ganz ehrlich zu sich selbst war, musste er zugeben, dass Maya auch für ihn nur zweite Wahl gewesen war.
Er hatte sich bereits im Vorjahr in Alexa verknallt.
Aber er war einfach nicht der Typ, der sich in eine gut laufende Beziehung drängte, daher hatte er sich so gut es ging vom Lager und seiner Traumfrau ferngehalten.
Er hatte versucht, sich mit anderen Frauen abzulenken, und genau so handhabte er es auch dieses Jahr. Auch wenn es weder damals noch aktuell sonderlich gut funktionierte.
Zu sehen, wie seine Freunde hier in ihrem vollkommenen Glück schwelgten, war definitiv nichts für ihn. Er wollte nicht zusehen, wie sie das auslebten, was er sich wünschte.
Ja, eifersüchtig zu sein war scheiße, aber was sollte er tun, wenn er nun einmal so fühlte? Das Einzige, was ihm hierzu einfiel, war, dem Ganzen einfach aus dem Weg zu gehen, damit seine Freunde es zumindest nicht mitbekamen.
Es wollte ihm einfach nicht in den Kopf, dass er keine Frau fand, mit der er sich seine eigene kleine Familie aufbauen konnte.
Nur deshalb hatte er doch überhaupt bei JB-Industrials angefangen. Viel Geld verdienen, um ausreichend Reserven für seine Familie zu haben. Dann konnte er sich gemütlich auf seiner Farm zurücklehnen und seinen Kindern beim Großwerden zusehen.
Das war der Plan. Alles was fehlte, war eine liebevolle Frau, die ihm diese Kinder schenken würde.
Scheiße! Dabei war er doch bei Gott kein schlechtes Los! Er sah gut aus, hatte Humor und ein dickes Bankkonto. Und im Gegensatz zu all seinen Freunden wollte er sogar eine feste Beziehung. Das volle Programm. Hochzeit, Haus, Kinder und einen weißen Gartenzaun.
Unglaublich! Er war 31 Jahre alt und wollte jetzt verdammt nochmal endlich, was er sich schon seit so vielen Jahren wünschte.
Sagen konnte er das natürlich keinem seiner Freunde. Bis vor einem Jahr hätte ihm jeder einzelne von ihnen den Vogel gezeigt.
Ryan, Shane, Dario und Ty würden ihn mittlerweile verstehen, aber Tom, Mat und Chris, mit denen er so viel mehr zu tun hatte, bestimmt nicht. Die hatten ihn damals bereits ausgelacht, als er gesagt hatte, dass er bei JB-Industrials einsteigen wollte, um ein wenig Geld auf die Seite zu bekommen.
"Wir müssen zur Show, Bran", rief Dave und riss ihn damit aus seinen Gedanken.
Richtig. Talin, Show, los geht's. Vom Trübsal blasen bekam er auch keine Frau!
ALEXA
Jack und sie erreichten das Lager gegen sechs Uhr abends. Es war vollkommen ausgestorben.
Die Setarips und Fire&Ice würden wahrscheinlich auf dem Markplatz sein und den gelungenen Auftritt feiern. Es kam ihr nicht ungelegen. Sie hatten gerade eine sechsstündige Autofahrt hinter sich und Alexa sehnte sich nach nichts mehr als nach einer Mütze Schlaf!
In diesem Jahr konnten Jack und sie nur eine der beiden Wochen in Talin teilnehmen. Sie kamen direkt von einem Trainingslager für die Deutschen Meisterschaften im Voltigieren. Sie waren beide ausgelaugt und am Ende ihrer Kräfte. Die Saison hatte bislang stark an ihren Reserven gezehrt.
Schnell verstauten sie ihr Gepäck und ihre Vorräte und lagen bereits um acht Uhr im Schlafzelt der Setarips.
Alexa kuschelte sich an Jacks Schulter.
"Gute Nacht", murmelte sie.
"Schlaf gut, Süße", murmelte er zurück und das Letzte, was Alexa spürte, war Jacks Kuss auf ihrer Stirn, ehe sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf fiel.
BRANDON
Das leise Schnarchen einer Frau weckte ihn. Blinzelnd öffnete er die Augen und versuchte zu verstehen, wo er sich befand.
Kleines Schlafzelt. Nicht seins. Okay, Abend rekonstruieren …
Dave hatte ihn zum Auftritt gerufen. Sie waren alle zusammen nach vorn gegangen und hatten die Show in gewohnter Routine absolviert.
Julien, Mats kleiner Bruder, hatte sich bereits gut in die Gruppe integriert. Er konnte Chris recht gut ersetzen. Auch die Verhaltensweisen von Fire&Ice im Lagerleben hatte er sich sehr schnell angeeignet ... nun ja, er war ja nicht umsonst Mats kleiner Bruder.
Brandon bereute es, keine Geschwister zu haben. Er selbst wollte daher viele Kinder. Mindestens vier Stück, die dann zusammen aufwachsen konnten. Vier kleine Racker, die seine Farm unsicher machen würden.
Zurück zum Ursprung deiner Gedanken!, ermahnte er sich selbst. Wo befand er sich eigentlich?
Also: Show, Party auf dem Marktplatz. Celine, die auf seinem Schoß Platz nahm. Ja genau, Celine! Blonder Lockenkopf!
Vorsichtig und ohne den Kopf zu bewegen, da dieser grauenvoll dröhnte, schielte er nach links.
Ah ja! Genau Celine. Puh. Erstes Rätsel gelöst.
Also, Party im Fire&Ice Lager, wie jeden Abend. Die gesamte Partygesellschaft war wie eine Meute zurück zum Lager gezogen. Party, Feuer, Alkohol, Musik.
Irgendwann kam Taylor, einer der Setarips, aus dem großen Schlafzelt und verkündete, dass Alexa und Jack angekommen waren, aber schon tief und fest zusammengekuschelt schlafen würden.
Das Gelächter war groß. Brandon konnte nicht mitlachen.
Verdammte Scheiße!
Er hatte nur diesen Geier auf seinem Schoß. Kichernd hatte sich Celine wieder an ihn geschmiegt. Und Bran hatte genommen, was sie ihm bot. Eine schöne Nacht, unverbindlichen Sex und ein wenig Ablenkung von den Gefühlen, die in ihm tobten.
Wiedersehen wollte er sie aber nicht. Der Sex war zu farblos gewesen. Im Nachhinein wünschte er sich, er hätte es gelassen. Aber so war es nun einmal. Im Nachhinein war man immer schlauer!
Langsam zog er seinen Arm unter ihrem Kopf hervor.
"Gehst du schon?", fragte sie verschlafen.
"Ja", antwortete er knapp.
"Und du kommst nicht wieder", sagte sie.
"Ja, hatten wir gestern besprochen. Erinnerst du dich?", fragte er sanft, weil er kein Arschloch sein wollte.
Sie nickte traurig.
"Bye", sagte er lächelnd, küsste sie auf die Stirn und verließ dann das Zelt.
Er lief direkt zu den Duschen und wusch sich den Schweiß vom Körper. Da er nichts bei sich trug als die Hose, die er anhatte, schlüpfte er nass und unrasiert wie er war wieder hinein.
Gott sei Dank war es Ende Juli und warm genug für solche Aktionen.
Im Lager angekommen, hätte er sich am liebsten sofort wieder verzogen. Tys Hochzeit war großes Gesprächsthema am Lagerfeuer.
Alexa lag, ihren Kopf auf Jacks Schoß gebettet, auf einem der Strohballen.
Nein, weder auf dieses Thema noch auf diesen Anblick hatte er Lust, also verzog er sich auf direktem Weg in sein Zelt und schlief noch eine Runde.
ALEXA
Sie war immer noch furchtbar müde und ausgepowert, als sie am Morgen erwachte. Also legte sie sich nach dem Frühstück auf Jacks Schoß und beschloss, noch das ein oder andere Nickerchen zu halten.
Einige Zeit später trudelte Brandon in das Lager. Er schien frisch von den Duschen zu kommen, denn das Wasser lief seinen gebräunten, stählernen Oberkörper entlang.
Leider hatte sie noch nie die Gelegenheit gehabt, ihn kennenzulernen. Er gefiel ihr ausnehmend gut! Diesen Typ würde sie als eine Mischung aus Surferboy und Farmarbeiter beschreiben.
Blonde, recht kurze Haare. Blaue Augen, eine gerade Nase und schöne volle Lippen, die unendlich weich aussahen.
Er war gut trainiert und Alexa würde in diesem Moment wirklich gern die Wassertropfen, die über seinen Oberkörper rannen, mit ihrer Zunge folgen. Alternativ würde sich auch das Tribaltattoo anbieten, das seitlich an seinen Rippen verlief und irgendwo südlich seines Hosenbundes endete.
Sex mit Brandon musste atemberaubend sein. Er sah unglaublich sinnlich aus wie ein absoluter Genießer, der sich stundenlang Zeit nehmen konnte.
Das Muskelspiel seines Sixpacks lenkte Alexas Blick immer weiter nach unten bis zu der dünnen Spur blonder Härchen, die unter dem Bund seiner extrem tiefsitzenden Gauklerhose verschwanden. Gott, dieser Mann war einfach nur heiß!
Jacks Hand, die ihren Rücken zu streicheln begann, zog sie zurück in die Realität und zu der Unterhaltung, die sich vor ihr abspielte.
Immer fortwährende Wiederholungen von Ninas Hochzeit. Urrgg! Alexa hasste Hochzeiten. Sie standen für all das, wovon sie fest der Meinung war, dass es das eigentlich nur in Filmen gab.
Große Liebe? Leidenschaft für immer? Wer es glaubt wird selig!
Natürlich liebte sie. Sie liebte ihre Eltern, ihre Freunde, ihre Tiere und Jack! Die Liebe, die sie für Jack empfand, war etwas ganz und gar Besonderes!
Er war ihr Seelenverwandter. Ihr bester Freund, ihr Bruder, ihr Verbündeter, ihr Trainingspartner, ihr Lebensgefährte, ... Alexa könnte die Liste beinahe endlos fortführen.
Nur eines war Jack leider nicht für sie ... ihr Sexpartner.
Nicht, dass sie es nicht versucht hätten. Ja, das hatten sie, mehr als einmal. Und jedes Mal mussten sie aufs Neue feststellen, dass es einfach nicht funktionierte. Sie waren bereits zornig auseinander gegangen. Beschämt oder lachend...
Sex mit Jack löste eine ganze Menge Emotionen in ihnen beiden aus, nur die, die es auslösen sollte, eben nicht.
Weder Lust noch Leidenschaft noch Befriedigung brachte es einem von ihnen, daher hatten sie es einfach aufgegeben.
Warum auch? Wenn es doch genauso gut mit anderen funktionierte. Eifersucht war nie ein Thema zwischen ihnen gewesen. Ihre Beziehung, wenn man es denn so nennen wollte, war alles in allem auch viel zu speziell, um Platz für solche Kleinigkeiten zu lassen.
Sie waren Jack und Alexa, das immer gleiche, niemals richtige Paar.
Nicht für jeden verständlich, aber für sie doch klar definiert. Was sollte man also mehr wollen?
"Alles in Ordnung?", fragte Jack leise.
"Alles gut. Danke. Ich bin noch ein bisschen müde."
"Mike feiert heute Abend wieder seinen Geburtstag", warf Maya in die Runde.
"Äh, ich geh nicht mit", sagte Sky, die mit ihrem Rücken an Ryans Brust gelehnt da saß, und lächelte sanft zu Ryan auf. Seit ihrer Verlobung war Sky deutlich weicher geworden. Als hätte sie aufgehört, dagegen anzukämpfen. Es war gut so. Alexa wünschte ihr wirklich, dass es funktionierte. Sky hatte es mehr als verdient.
"Ich auch nicht, ich geh heute nochmal früh schlafen, bin immer noch fix und fertig", sagte Alexa.
Die Runde diskutierte noch ein wenig und ehe sie sich versah, war es bereits Mittag und die ersten Fire&Ice Jungs krochen aus ihren Zelten. Auch diese waren vollauf begeistert, auf Mikes Party zu gehen.
Der Nachmittag verlief im üblichen Lagertrott. Jeder suchte sich ein Plätzchen, an dem er sich vom Vortag erholen konnte oder für den heutigen Abend vorschlief.
Auch Brandon kam irgendwann wieder aus seinem Zelt gekrochen. Er streckte sich, gähnte und verstrubbelte sein sowieso schon kreuz und quer stehendes Haar noch mehr, als er sich mit den Händen hindurch fuhr.
Kurz trafen sich ihre Blicke und Alexa lächelte ihn an. Auch seine Mundwinkel zuckten, dann runzelte er aber seine Stirn und wandte sich Richtung Versorgungszelt ab.
Okay. Das war dann wohl eindeutig, dachte sie, schloss die Augen und genoss die warmen Sonnenstrahlen.
Schade, er hätte ihr wirklich gut gefallen.
Als sich am späten Nachmittag alle bereit machten, um auf den Marktplatz zu gehen, schnappte Alexa sich eine Decke und legte sich in die Nähe des Lagerfeuers. Sie genoss die Wärme und den Geruch des verbrennenden Holzes.
Jack drückte ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er mit der Gruppe los zog.
BRANDON
Ihr Lächeln war einladend gewesen, da war Bran sich sicher!
Aber warum? Oder hatte er sich das nur eingebildet?
Um sich nicht schon wieder in etwas zu verrennen, das sich dann doch als aussichtslos erwies, versuchte er sich abzulenken.
Klappte nur leider nicht. Er ging ins Versorgungszelt und stolperte als erstes über eine Box, auf der groß und breit Alexa & Jack stand.
Gott, hatte dieser Mistkerl ein Glück! Sie war eindeutig eine der schönsten Frauen, die er jemals gesehen hatte. Obwohl sie eigentlich überhaupt nicht in sein gewöhnliches Beuteschema passte. Er bevorzugte Frauen wie Maya, die ein wenig runder waren.
An Alexa war nichts rund. Im Gegenteil. Sie war bestimmt 1,75 m groß. Alles an ihr war schlank aber muskulös. Lange, schlanke Muskeln eben. Sie hatte einen kleinen Po und kleine, sehr straff aussehende Brüste.
Ihre langen schwarzen Locken waren meist zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Sie war sehr sportlich, das hatte er in Boston gesehen. Einen Nachmittag hatte die Gruppe ein paar neue Tricks ausprobiert und sie und Jack hatten ihnen ein paar tolle Parts beigebracht. Sie hatte Hotpants getragen und ihre straffen, durchtrainierten Schenkel hatten Bran das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.
Sie war stark, hatte Ausdauer und war überaus beweglich ... mit ihr konnte man im Bett bestimmt endlos langen Spaß haben.
Ihr Gesicht war wunderschön. Fein, weich. Augen, die unglaublich viel Wärme ausstrahlten. Eine kleine Stupsnase und schön geschwungene Lippen.
Lippen, die sich immer zu diesem atemberaubenden Lächeln verzogen.
Nein, Mann, schlag sie dir endlich aus dem Kopf!, ermahnte er sich selbst.
Doch sobald er einen Moment nicht achtgab, schlich sich ihr Lächeln wieder in seine Gedanken. Sie war die mit Abstand größte Versuchung, seine Moralvorstellungen über Bord zu werfen, die er jemals gehabt hatte.
"Du bist die letzten Tage ziemlich oft in Gedanken, Bran", sprach Tom ihn an. Brandon fuhr herum. Er hatte ihn nicht kommen hören.
"Ja, stimmt wohl", antwortete er ausweichend und schnappte sich Brot und Wurst aus seiner Truhe.
"Jemand bestimmtes?", fragte Tom weiter.
"Nein."
"Wenn du meinst. Wir gehen heute Abend noch auf die Geburtstagsfeier von irgendeinem Mike. Kommst du mit?"
"Klar."
"Warum sprichst du nicht einfach mal mit ihr?"
"Mit wem?"
"Der Frau, die dir nicht mehr aus dem Kopf geht?"
"Wie kommst du darauf?" Tom lachte auf.
"Weil du immer so bist, wenn du dich wieder in eine verguckt hast."
"Ich hab mich in niemanden verguckt", brummte Bran, erstens, weil er es sich selbst nicht eingestehen wollte, wie gern er tatsächlich einfach zu ihr gehen würde.
Zweitens, weil er keine Lust hatte, dass Tom, die Dorftratsche, gleich wieder die Runde drehte. So gern er seine Freunde mochte, sie waren allesamt alte Klatschweiber!
Der Einzige, der bislang von seiner Vorliebe für Alexa wusste, war Chris. Der war nur leider nicht hier und im Moment auch absolut nicht der richtige Ansprechpartner für Herz-Schmerz ... oder irgendetwas anderes. Seit dem Unfall hatte Chris sich mehr und mehr zurückgezogen. Von dem smarten, lebenslustigen, jungen Mann war nicht mehr allzu viel übrig.
Bran befürchtete, dass Chris noch eine ganze Weile nicht aus diesem Loch herauskommen würde. Er konnte nur hoffen, dass er ihn eines Tages wieder würde lachen sehen.
"Du kannst mich nicht belügen, Bran, dafür kenn ich dich zu lange", sagte Tom nur grinsend und verließ dann das Versorgungszelt.
Der Nachmittag verging Gott sei Dank schnell. Länger hätte er nicht mehr dabei zusehen wollen, wie seine Traumfrau sich an Jack kuschelte. Es war kaum auszuhalten. Er wäre am liebsten zu den beiden gelaufen und hätte sie von ihm weg gezerrt.
"Aha!", sagte Dave neben ihm.
"Was?", fragte Bran abwesend, da er Jacks Hand beobachtete, die Alexas Rücken streichelte.
"Du hast dich in die Schlangenfrau verknallt", sagte Dave grinsend.
"Nein", wehrte Bran ab. Auch wenn Dave nicht ganz so schlimm wie Tom und Shane im Klatschen war, so hatte er doch keine Lust, seine Gedankenwelt vor ihm auszubreiten.
"Genau, du starrst nur einfach so wie ein wütender Stier seit Stunden zu den beiden rüber", gab Dave zurück
"Und wenn schon. Sie sind zusammen und gut", antwortete Brandon und hörte selbst, dass er ein klein wenig frustriert klang.
"Na und, ist doch ihre Entscheidung", sagte Dave und zog die Augenbrauen zusammen.
"Nein, ich mach sowas nicht."
"Bei Maya hast du es doch auch getan."
"Das war doch etwas ganz anderes! Erstens waren sie nicht zusammen, also ist es doch mein gutes Recht, es zu versuchen. Shanes eigene Schuld, wenn er sich nicht festlegen wollte. Und zweitens hatte er sich ihr gegenüber so beschissen verhalten, dass ich sie ein wenig wachrütteln wollte. Sie muss sich vom dem Idiot doch auch nicht alles gefallen lassen!"
"Wer bist du? Ein Samariter? Denk lieber mal an dich selbst, anstatt Heil über die ganze Welt bringen zu wollen!"
"Du bist doch der Arzt, Dave. Solltest du nicht irgendwas von wegen Nächstenliebe und so geschworen haben?"
"Nein, ich habe nur geschworen zu helfen. Soll ich dein gebrochenes Herz nähen?", lachte Dave und stupste ihn mit seiner Schulter an.
"Lach du nur. Ihr seid alle nur noch ein Stück jünger, aber wenn ihr die 30 mal überschritten habt, werdet ihr dieselben Gedanken bekommen!"
"Nie im Leben!"
"Da wette ich sogar mit dir drauf!"
"1000 $", lachte Dave und hielt ihm die Hand hin.
Darauf schlug Bran gern ein, denn er war sich sicher, dass sie irgendwann alle das Gleiche wollten.
"Und jetzt komm, wir gehen zur Show!"
Nickend erhob er sich, warf einen letzten Blick auf die Frau, die er nicht haben konnte, und ging dann zusammen mit seinen Freunden zum Marktplatz.
Sie benötigten wie gewöhnlich knappe zehn Minuten, um zu dem für sie reservierten Tisch zu gelangen. Er war groß und rund, trotzdem mussten sie in diesem Jahr ein wenig zusammenrücken, damit beide Gruppen daran Platz fanden.
Dann begaben sie sich auch schon zur Bühne, um ihren Auftritt zu absolvieren.
Alles lief glatt und sie hatten weder Probleme mit ihrem Neuzugang noch mit den Samen, die sie seit Chris schrecklichem Unfall anstatt des Pyrofluids benutzten. Anschließend stießen sie gemeinsam auf die erfolgreiche Vorführung an.
"Warum kommt ihr nicht mit, Ryan?", fragte Jason gewohnt neugierig, als die Gruppe sich über Mikes Geburtstagsparty unterhielt.
"Er ist nicht gerade mein Freund", antwortete Ryan brummig und drückte seine Verlobte enger an sich.
"Warum?", hakte Jason nach.
Sky seufzte. "Weil er mein Ex ist, Jason. Wann lernst du endlich, nicht immer in den falschen Wunden zu bohren?"
"Wenn ihr anfangt, vollständige Informationen zu verteilen", gab Jason, jetzt selbst brummig, zurück. Er rieb sich über seinen Kiefer, als würde er Tys Schlag vom vergangenen Herbst immer noch spüren.
Eine weitere Stunde Gefrotzel und Kabbeleien später entschieden sie, sich auf den Weg zu machen.
Sie gratulieren dem Geburtstagskind und begaben sich dann geschlossen zur Bar, um sich mit Getränken zu versorgen. Nur Maya und Shane blieben zurück und unterhielten sich mit Mike.
"Mhmmm, was ist das denn feines?", fragte Jason einige Zeit später.
Bran sah sich suchend um, um zu erspähen, was Jason so interessant fand. Dabei entdeckte er Jack, der in ziemlich eindeutiger Pose vor einer kleinen Brünetten stand. Sie lehnte mit dem Rücken an einem Baum und hatte einen Fuß daran abgestützt. Jack stand sehr nah vor ihr und lehnte mit einem Unterarm über ihrem Kopf am Baum.
Sie kicherte, wie Frauen eben kicherten, wenn sie flirteten. Und diese beiden taten es eindeutig. An manchen Stellen hätte Bran kein Blatt Papier mehr zwischen ihre Körper gebracht.
Wie konnte dieses Arschloch das nur tun? Die perfekte Frau lag in seinem Zelt und er flirtete hier mit einer, die nicht einmal einen Bruchteil so viel Klasse hatte wie Alexa.
Bran kochte vor Wut. Er würde diesem Wichser beibringen, was er von solchen Aktionen hielt!
Er kippte den Rest seines Rums auf Ex und knallte das Glas auf die Bar.
"Was ...?", setzte Tom an, verstummte dann jedoch, als er Brans Blick folgte.
"Lass es lieber!", rief er ihm noch hinterher, aber Bran hatte nicht vor, auf ihn zu hören. Wütend krachten seine Füße bei jedem Schritt auf den Boden.
"Hast du denn überhaupt kein Gewissen, du Arschloch!", schrie er, als er noch ungefähr drei Meter von Jack entfernt war.
Jack wandte ihm seinen Blick über die Schulter zu. Verwirrt zogen sich seine Augenbrauen zusammen. Dann löste er sich von der Frau.
"Was meinst du?", erdreistete er sich zu fragen.
"Tu nicht so scheinheilig! Deine Freundin liegt in deinem Zelt und du machst hier mit einer anderen rum?", schrie Bran und stieß ihn hart vor die Brust.
"Was soll das?", fluchte Jack und schlug Brans Hände zur Seite.
"Wichser wie du haben solche Frauen nicht verdient", knurrte Bran, holte aus, platzierte seine Faust auf Jacks Kinn und Mund. Der leichte Schmerz in seiner Faust befeuerte seine Wut nur noch weiter.
Der wesentlich schmalere Mann flog nach hinten und landete hart auf seinem Rücken. Seine Lippe war aufgeplatzt und das Blut lief sein Kinn hinab. Aber Bran hatte kein Mitleid. Im Gegenteil. Am liebsten würde er ihm sofort noch eine auf seine verlogene Fresse geben. Bis er sie endlich hielt!
"Sag mal, hast du sie nicht mehr alle?", stöhnte Jack und rollte sich zur Seite.
Daraufhin hätte er dem Idioten gern noch eine nachgesetzt, aber Dave und Logan hielten ihn in Schach. Sie sprachen auf ihn ein, aber Bran blendete ihre Worte einfach aus. Zu groß war seine Wut. Zu unkontrolliert brodelte und kochte es in ihm.
Er riss sich los und verließ die Party. Er musste sich ein wenig beruhigen, sonst würde er sich noch mit jemandem anlegen, der überhaupt nichts dafür konnte.
Tief sog er die kühle Abendluft in seine Lungen. Die Ruhe abseits des Lagerlebens tat ihm gut. Beruhigte seine Nerven. Alles was zu hören war, war das leise Gemurmel aus den Zelten und das Knistern der Feuerstellen.
Es war ungefähr neun Uhr am Abend und die Sonne war noch nicht ganz untergegangen. Als er zum Lager kam, saß Alexa zusammen mit Sky und Ryan am Lagerfeuer. Sie unterhielten sich angeregt und lachten.
Sie hatte ein schönes Lachen. Warm, voll. Ein Lachen, das ihm sofort ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Er wollte zu ihr gehen, sie in den Arm nehmen. Sie halten und dafür sorgen, dass dieses Arschloch Jack ihr nicht wehtat.
Utopisch, das war ihm klar, wo Jack doch schon getan hatte, was sie verletzen würde. Sie musste davon erfahren. Langsam ging er zum Feuer und ließ sich neben ihr auf dem Strohballen nieder.
"Hey", warf er in die Runde und lächelte Alexa warm zu. Sie sah ihn ein wenig verwirrt an, lächelte dann aber jenes unvergleichliche Lächeln.
"Schon zurück?", fragte Sky verblüfft.
Bran nickte und warf einen der Holzscheite, die neben jedem Strohballen lagen, in die Feuerstelle. Die Funken stoben auf in das dämmrigen Abendlicht.
"Was ist mit deiner Hand?", fragte Ryan. Sky saß zwischen seinen Beinen. Den Rücken an seine Brust gelehnt. Seine Hände waren vor ihrem Bauch verschränkt.
Genau das wünschte Bran sich auch. Genau so eine Zweisamkeit.
"Bran?", hakte Ryan nach und Brandon schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu sortieren.
"Nichts. Irgendwo aufgeschürft", murmelte er, weil er die angenehme Stimmung noch nicht zerstören wollte. Allein neben ihr zu sitzen, fühlte sich unglaublich gut an. Wie wunderbar es wäre, sie im Arm zu halten, konnte er sich kaum ausmalen.
Sky und Alexa redeten über irgendwelche Leute aus ihrer Heimatstadt, die Bran nicht kannte. Er lauschte einfach nur dem Klang ihrer Stimmen und genoss ihre Gesellschaft.
Ryan schien es ähnlich zu gehen, denn auch dieser strebte keine Unterhaltung an, sondern hatte einfach seine Wange auf Skys Scheitel gebettet und streichelte ihren Bauch.
"Halt lieber ein bisschen Abstand von dem Kerl, Al. Der ist verrückt geworden", hallte Jacks Stimme einige Zeit später über ihren Lagerplatz.
"Hey Jack, schon zurück?", fragte sie freundlich und klang ein wenig verwirrt.
"Ja, brauch ein Steri, hört nicht auf zu bluten", brummte Jack und funkelte Bran böse an.
"Mein Gott, was ist denn mit dir passiert?", rief Alexa aufgebracht und war schon aufgesprungen, um sich die Verletzung anzusehen.
"Scheiße! Warte, ich hol den Erste-Hilfe-Kasten", sagte sie, raffte den langen Rock ihres Kleides nach oben und trabte zum Versorgungzelt.
"Willst du ihr nicht lieber sagen, was du getan hast, anstatt dich auch noch von ihr verarzten zu lassen?", knurrte Bran.
Er öffnete und schloss seine Faust immerzu, um die Spannung aus seinem Körper zu bekommen.
"Mach ich beides gleichzeitig, du Volltrottel!", keifte Jack zurück.
"Was ist denn los?", fragte Sky und sah zwischen Brans Hand und Jacks Lippe hin und her.
Sie schien es bereits zu ahnen, wollte aber eine konkrete Antwort.
Das ist Jacks Part!
In diesem Moment kam Alexa schon mit dem Verbandsmaterial zurück. Sie setzte sich auf den Strohballen. Den Verbandskasten auf ihrem Schoß, zog sie an Jacks Hand, damit dieser zu ihr hinunter kam.
"Scheiße, Jack, hast du das Kinn nicht gekühlt?", fragte sie besorgt und betastete das Gesicht des Idioten.
So viel Fürsorge hatte er bei Gott nicht verdient.
"Doch, hab's versucht", antwortete Jack vor ihr kniend.
"Wem bist du in die Quere gekommen?", fragte sie weiter und träufelte Desinfektionsmittel auf ein Stückchen Watte.
"Brandon, anscheinend", knurrte Jack.
Mit einer erhobenen Augenbraue drehte Alexa sich zu Bran um.
"Nun sag ihr schon die ganze Wahrheit, du Arschloch", schrie er Jack an.
"Woher soll ich wissen, was dein Problem ist? Du hast es mir ja nicht gesagt. Stattdessen hast du diesen Haken in meinem Gesicht platziert!", schrie Jack zurück.
"Du hast sie betrogen!", schrie Bran aufgebracht und sprang auf.
"Wen?", fragte Alexa und schien ehrlich verwirrt. Sie schien keinerlei Misstrauen gegenüber ihm zu haben.
"Ja, wen denn bitte, Brandon?", fragte Jack und funkelte ihn wütend an.
"Alexa, wen sonst?", schrie Bran zurück. Vier Augenpaare sahen ihn stirnrunzelnd an, während Bran schwer atmend versuchte, seine Wut unter Kontrolle zu bringen.
"Und wie bitte sollte er das tun?", fragte Alexa skeptisch.
"Er hat eine andere Frau geküsst!", schrie Bran außer sich, darüber, dass es niemanden zu interessieren schien, was dieses Arschloch getan hatte.
Ein kleines Lächeln zuckte um ihre schönen Lippen, ehe sie sich wieder dem Verbandskasten zuwandte.
"Oh Jack! Du hast mir das Herz gebrochen!", quiekte sie übertrieben theatralisch und ihr Oberkörper zuckte vor unterdrücktem Lachen.
"Das ist nicht witzig, Al. Mein Kiefer tut scheiß weh und mit der Lippe kann ich niemanden küssen!", sagte Jack und zuckte unter dem Wattebausch weg.
"Was soll das alles?", fragte Bran, ruhiger jetzt und dafür zunehmend verwirrt.
"Wir sind kein Paar, Brandon", sagte Alexa, ohne zu ihm aufzusehen.
"Was denn sonst bitte?", fragte Bran skeptisch.
"Jack ist mein bester Freund. Er kann küssen, wen er will", setzte sie erklärend hinzu, ehe sie einen kleinen Steristrip an Jacks Lippenrand platzierte.
"Entweder du bist vorsichtig oder du gehst noch schnell zu den Sanitätern und lässt dir zwei Stiche setzen, damit die Lippe ordentlich heilen kann", sagte Alexa sanft und streichelte Jacks Wange.
"Ja, Mama", grinste dieser frech, zuckte aber sogleich zusammen, als Spannung auf die Platzwunde kam.
"Das wäre theoretisch lieb von dir gewesen, Bran, aber so solltest du dich glaube ich entschuldigen", sagte Alexa und sah mit diesem atemberaubenden Lächeln zu ihm auf. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, als ihr Lächeln zu erwidern. In diesem Lächeln, in diesen Augen könnte er sich verlieren.
"Bran?", fragte sie und riss ihn damit aus seinen Tagträumen.
"Hmpf ... sorry", brummte er schließlich und verfluchte sich selbst.
Hätte er diesen Idioten nicht geschlagen, wäre dieser jetzt bei einer anderen Frau und er hätte Alexa für sich ... anderseits würde er dann immer noch davon ausgehen, dass er sie niemals würde haben können. Und dem war nicht so!
Er hatte eine Chance und er würde sie nutzen!
Betont gleichgültig ließ er sich wieder neben seine Traumfrau auf den Strohballen nieder. Jacks wütendes Funkeln ignorierte er einfach.
Fieberhaft suchte er nach einem Gesprächsthema, mit dem er Alexa wieder auf sich selbst aufmerksam machen konnte. Vor allem ein Thema, mit dem er sie davon ablenken konnte, dass er ihrem besten Freund eins auf die Fresse gegeben hatte.
Als er sich ihr zuwandte, sah er, dass sie und Jack ein stummes Gespräch mit ihren Augen führten.
Schnell, schnell, denk nach!, drängte er sich selbst.
Zu spät. Seine Traumfrau erhob sich bereits.
"Wir hauen uns dann mal aufs Ohr", sagte sie in die Runde und lächelte Bran entschuldigend an.
"Gute Nacht!", sagte sie und wandte sich dann ab, um zusammen mit Jack in das Schlafzelt der Setarips zu gehen.
Bran folgte ihnen mit seinem Blick. Es war das erste Mal, dass er sich wünschte, ebenfalls im Gemeinschaftszelt zu schlafen, anstatt sein eigenes kleines Zelt zu haben.
"Das größte Fettnäpfchen hast du dir also ausgesucht?", kicherte Ryan auf der anderen Seite des Lagerfeuers.
"Ja, ja, du hast gut lachen", grummelte er und versuchte zu vermeiden, dass sein Freund bemerkte, wie sehr er ihn beneidete.
"Ich glaube nicht, dass sie dir das wirklich übelnimmt. Aber ich glaube auch nicht, dass sie das ist, was du suchst, Brandon", sagte Sky leise und irgendetwas in ihren Augen beunruhigte ihn.
"Warum?", hakte er nach.
"Sie ist nicht das Hausmütterchen, das du dir wünschst, Bran. Bevor du dir also allzu sehr den Kopf verdrehen lässt, solltest du dir genau überlegen, was du willst", antwortete Sky. Ihr Blick war ein wenig mitleidig.
Bran schnaubte.
Alexa war genau das, was er sich wünschte! Und wenn die Sache mit Jack ihm nicht im Weg stand, würde er sie sich schnappen und nach Hause schleppen!
Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Oh ja, Alexa war definitiv seine Traumfrau.
Schnell verabschiedete er sich und legte sich schlafen. Morgen früh würde er anfangen, sie für sich zu gewinnen!
ALEXA
Jack tat ihr furchtbar leid! Und eigentlich sollte sie unglaublich wütend auf Bran sein ... aber irgendwie fand sie es sehr süß, dass er ihre Ehre verteidigen wollte.
Den Abend mit ihm am Lagerfeuer hatte sie sehr genossen. Er war ein stiller Zeitgenosse. Wenn er sprach, sprach er ruhig und ohne erst kilometerweit auszuholen. Alexa genoss seine Gesellschaft wirklich.
Jack eher weniger. Da er so leidend dreinschaute, wie nur Jack es konnte, verabschiedete sie sich von den anderen und ging Seite an Seite mit Jack in das große Schlafzelt der Setarips.
Sie hatten schon immer dieses Gruppenschlafzelt gehabt. Anders als die Mitglieder von Fire&Ice, die alle Einzel- oder Zwei-Mann-Zelte hatten.
Ob Bran wohl ein Einzelzelt hat...
Schnell schüttelte sie den Gedanken ab. Heute würde sie es sowieso nicht mehr herausfinden, da sie erst einmal Jacks Ego kraulen musste. Solche Niederlagen steckte er für gewöhnlich nicht allzu gut weg. Sie musste sich ein Grinsen verkneifen. Manchmal war er noch wie ein kleiner Junge und im nächsten Moment hatte er schon die Reife eines alten Mannes.
Schnell zogen sie sich um. Alexa trug wie immer Hotpants und ein Top. Jack schlief immer nur in seinen Boxershorts.
Sie lag noch nicht ganz, da zog Jack sie schon mit ihrem Rücken an seine Brust.
"Der ist verrückt, Al, sag ich dir!", murmelte Jack in ihre Haare.
"Ach komm schon, Jack, was hättest du gemacht?", fragte sie und spürte gleich darauf sein Lächeln an ihrem Kopf.
"Schon gut. Verstanden! Schlaf jetzt, Süße. Dank Brans Schwinger brummt mein Schädel gewaltig!", sagte er.
"Oh ... seinen Schwinger würde ich aber auch gern mal sehen", kicherte Alexa.
Klatschend fuhr Jacks Hand auf ihren nackten Oberschenkel nieder und Alexa quiekte auf.
"Ruhe, du verdorbenes Biest! Ich will nichts von deinen versauten Fantasien hören!", sagte Jack lachend und schmiegte sich dann enger an sie.
"Gute Nacht, Jack", sagte Alexa leise, nachdem sie sich beruhigt hatte.
"Gute Nacht, Al", flüsterte er, bereits auf dem Weg ins Reich der Träume.
BRANDON
Am nächsten Morgen erwachte er bereits kurz nach Sonnenaufgang. Im Lager war es noch sehr still und keiner seiner Freunde war schon auf den Füßen.
Das war nichts Ungewöhnliches. Die meisten von ihnen handhabten es immer noch wie in den vergangen Jahren. Partys, Weiber und viel Alkohol. Diejenigen waren gerade erst zurück in ihre Zelte gestolpert oder kamen jetzt erst noch.
Bran hatte seine Herzdame bereits gefunden und brauchte diesen ganzen Scheiß nicht mehr. Grinsend und gut gelaunt stieg er aus seinem Schlafsack. Er schnappte sich sein Duschzeug und schlüpfte aus seinem Zelt.
Tau lag auf dem Gras und die Sonne ging in schönen Rosa- und Pinktönen am Horizont auf. Tief sog er die frische Morgenluft in seine Lungen und sah sich in den benachbarten Lagern um.
Keine Menschenseele zu sehen. Hier und da qualmten die letzten Reste der nächtlichen Lagerfeuer. Ein paar Flaschen, die untertags nicht gestattet waren, lagen am Boden und warteten darauf, aufgeräumt zu werden, bevor die ersten Besucher das Lagerleben besichtigen würden. Sein Blick wanderte weiter zu dem Wall, der das Lager in zwei Hälften teilte.
Vom angrenzenden Wald her kommend, joggten Alexa und Jack herbei. Locker, leichtfüßig, als würde Joggen nicht das kleinste bisschen Anstrengung mit sich bringen.
Sie sah atemberaubend aus, obwohl sie so einfach gekleidet war. Ihr Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und wippte bei jedem Schritt von links nach rechts. Sie trug ein graues Hoody mit einem Reißverschluss an der Vorderseite. Dieser war bis zur Hälfte geöffnet und entblößte ein schwarzes Tanktop. Die ebenfalls schwarzen Shorts gingen bis zur Hälfte ihrer braun gebrannten Oberschenkel.
Sie waren schon kurz vor dem Lager, als seine Traumfrau ihn erspähte. Eines dieser wunderschönen Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie winkte ihm fröhlich zu.
Dämlich grinsend winkte er zurück. Bis er auf Jacks finsteren Blick traf.
Na, hoffentlich ist das nicht so ein pseudo bester Freund wie Fabio!, dachte Bran grimmig. Der Gedanke, dass Jack genauso heimlich verliebt in Alexa sein könnte wie Skys bester Freund Fabio in Sky, ließ es ihm kalt den Rücken hinablaufen.
"Guten Morgen!", rief Alexa fröhlich und ließ sich gleich darauf auf den Boden fallen, um ihre Beine zu dehnen.
Meine Fresse, ist die beweglich!, dachte er wieder einmal und musste hart schlucken bei dem Gedanken, was man mit so einer Schlangenfrau alles anstellen konnte.
Unauffällig rückt er sein bestes Stück zurecht, das sich allein bei dem Gedanken daran aufgerichtet hatte.
"Guten Morgen", gab er rau zurück, während er beobachtete, wie sie sich im Spagat zur Seite neigte und ihren Kopf beinahe auf ihrem Knie ablegte.
Halleluja! Er hätte sich gern gesetzt, um die Show voll umfänglich genießen zu können.
Seine Erregung verging schlagartig, als sie sich auf den Rücken legte und Jack sich zwischen ihre Beine kniete. Er legte sich eines ihrer Beine auf die Schulter und drückte es mit seinem Körper bis zum Kopf nach oben.
Jack selber kam seiner Traumfrau dabei deutlich näher, als Bran es für gut empfand! Mit Müh und Not konnte er ein Knurren unterdrücken.
AnderesBein ... natürlich! Grrrrr!
Es war kaum auszuhalten.
Weitere zehn Minuten später waren sie wohl endlich fertig. Brandon auch ... fertig mit den Nerven!
"Bist du auch auf dem Weg zum Duschen?", fragte sie und rieb sich mit einem Handtuch über Nacken und Hals.
"Ja, wollte gerade los", antwortete er.
Wieder schenkte sie ihm dieses Lächeln und sie gingen zu dritt schweigend zu den Duschwagen.
Es hatte eindeutig Vorteile, so früh aufzustehen. Der Großteil der Teilnehmer schlief noch tief und fest, sodass sie die freie Auswahl unter den Duschen hatten. Es war auch alles noch sehr sauber, da die Putzkolonne ihren Dienst gerade erst beendet hatte.
Wortlos ging jeder in seinen Duschwagen. Seine Gedanken wanderten nur ganz kurz zu seiner Traumfrau, die ihm so nah war. Jack war näher. Nämlich exakt eine Duschkabine weiter und er murmelte fluchend vor sich hin.
"Kannst du beim Duschen nicht deine Klappe halten?", fragte Bran, weil er sich seinetwegen beinahe zwei Mal beim Rasieren geschnitten hätte.
"Kann ich normalerweise schon, aber irgend so ein Arschloch hat mir gestern auf die Fresse gehauen und sowohl Shampoo als auch Rasierschaum brennen in der Wunde!", maulte Jack zurück.
Bran grinste vor sich hin und hielt im weiteren Verlauf seine Klappe.
Er versuchte, sowieso schnellstmöglich fertig zu werden, um Alexa nicht zu verpassen. Er trocknete sich flüchtig ab und schlüpfte dann in seine knielange, bunte Gauklerhose.
Alexa trat nur wenige Minuten später aus dem Duschwagen der Damen. Ihre nassen Locken hatte sie zu einem Knoten nach oben geschlungen. Das Wasser lief ihr an Hals und Nacken hinab und zog seinen Blick magisch an.
Sie trug ein schwarzes Spagettitop und passende Shorts, sodass Bran ihren wunderschönen Körper mit der makellosen Haut eingehend betrachten konnte.
"Hey", sagte sie lächelnd. "Lass uns zurückgehen, Jack braucht immer ewig beim Duschen."
Unwillkürlich lächelte er zurück. "Gern."
Seite an Seite gingen sie zurück und Bran hätte nichts lieber getan, als seinen Arm um ihre Schulter zu legen. Soweit waren sie aber noch nicht.
"Hör mal, wegen gestern ...", fing er mit dem unangenehmen Thema an, aber es musste schließlich aus der Welt geschaffen werden.
"Kein Thema. War ein blödes Missverständnis. Ich weiß auch, dass das mit Jack und mir von außen immer etwas seltsam wirkt, aber ich dachte irgendwie, dass es alle schon wissen, daher ...", sie zuckte mit ihren Schultern und lächelte ihn entschuldigend an.
"Wissen was?", fragte er vorsichtig.
"Na, dass wir nur Freunde sind. Er ist mein bester Freund und noch vieles mehr, aber wir sind bei Gott kein Paar!"
Gerne würde er bei vieles mehr genauer nachhaken, aber dafür hatte er im Moment keinen Nerv. Erst einmal wollte er seine Traumfrau kennenlernen.
"Erzähl mir was über dich", forderte er sie auf, nachdem sie sich am Lagerfeuer niedergelassen hatten.
Um ihr nicht zu zeigen, wie wichtig ihm das hier war, beschäftigte er sich mit dem Feuer.
Er warf ein wenig Stroh, Späne und kleine Holzspalte hinein, bis es richtig brannte.
Sie hatte eine Familie, aber wenig Kontakt mit ihnen, weil diese weder ihre Berufswahl noch Jack akzeptieren wollten. Am meisten telefonierte sie noch mit ihrer kleinen Schwester, erzählte Alexa. Diese sei sehr ruhig und immerzu in ihre Bücher vertieft. Kaum aus dem Haus zu bekommen und Angst vor allem, was mehr als zwei Beine hatte.
Wie unterschiedlich Geschwister doch sein können ..., dachte Bran grinsend. Seine Gedanken machten sich sofort auf den Weg, seine eigene kleine Familie zu skizzieren.
Sie erzählte ihm von dem Dorf, in dem sie und Jack zusammen lebten.
War ja klar, dass sie auch noch eine WG mit ihm haben muss!, dachte er grimmig, während er das Dreibein über dem Feuer platzierte.
Sie arbeiteten und trainierten zusammen ... was auch sonst. Sie bildeten Pferde zum Voltigieren aus. Turnen auf dem Pferd hatte sie es genannt. Laut Alexa waren die beiden wohl sehr erfolgreich in diesem Sport und würden sogar an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen.
Dass sie Pferde mochte und diese ausbilden konnte, freute Bran. Ja, seine Traumfrau würde auch noch perfekt auf seine Farm passen!
Da er selbst keine Familie hatte, konnte er hierzu nicht allzu viel beisteuern. Er erzählte ihr nur ein wenig von seiner Farm und seiner Arbeit.
Sie verstanden sich sehr gut und ihr Lächeln war noch wärmer und offener geworden, als Bran ihr den Kaffee reichte, den er auf dem Dreibein gekocht hatte.
Es war unglaublich schön, Alexas Gesellschaft zu genießen. Sie war unkompliziert, offen, fröhlich und kein bisschen zickig oder aufgesetzt.
Sie verstellte sich nicht, war einfach, wie sie wirklich war und versuchte nicht nur zu gefallen.
Sie lachte viel und ihr Lachen war ansteckend.
In ihrer Gegenwart fühlte er sich befreit. Alle Sorgen, Zwänge und 'Du-solltest' waren verschwunden. Nur noch das Jetzt zählte.
Ja, sie war definitiv genau die richtige Frau für ihn! Er musste sie nur noch genauso verrückt nach ihm machen, wie er es nach ihr war. Das sollte nicht allzu schwer sein, so gut wie sie sich verstanden.
Jack war auch vom Duschen zurückgekommen. Ohne einen Ton zu sagen, hatte er sich auf eine Decke in der Nähe gelegt.
Erfreut stellte Bran fest, dass Alexa sich in keinster Weise verändert hatte, nachdem Jack zurückgekommen war. Also lief wohl wirklich nichts zwischen den beiden. So interpretierte Bran zumindest das Verhalten der beiden.
Nach und nach erwachten ihre Mitstreiter zum Leben. Obwohl der ein oder andere eher als untot zu bewerten war. Alex, Mat und Logan sahen am schlimmsten aus.
"Gott, kann mich bitte einer davor bewahren, nächstes Jahr auf eine von Mikes Partys zu gehen?", jammerte Alex und schob sich eine Sonnenbrille auf die Nase.
"Du hast leicht reden! Ich hab nen Geier in meinem Zelt, den ich nicht mehr los werde, weil sie schläft, als wäre sie im Koma!", beschwerte sich Mat und zog sich die Kapuze seines Hoodys tiefer ins Gesicht.
"Klag sie doch aus deinem Zelt", sagte Shane lachend, während er Maya einen Tee reichte.
Dass Shane um diese Zeit einmal so fit sein würde, hätte Bran auch nie erwartet. Ja, Maya tat ihm definitiv gut. Genauso ging es ihm schließlich mit Alexa. Immerhin hatte er keinen Kater und auch keinen Geier, den er loswerden musste.
"Ich hab Urlaub! Ich verklage niemanden. Aber ich könnte ja ab sofort bei euch im Grübchen schlafen, Shane, dann kann mir egal sein, ob der Geier noch da ist oder nicht", gab Mat mit einem diabolischen Grinsen zurück.
"Niemals! Niemand liegt zwischen mir und meiner Maya!", antwortete Shane bestimmt und zog seine Frau an sich.
"Ryan?", fragte Mat hoffnungsvoll.
"Für dich gilt das Gleiche wie für Shane und jeden anderen von euch Scheißern. Wer sich dem Schlafbereich meiner Zukünftigen auch nur auf 50 Meter nähert, den stampf ich in Grund und Boden!", knurrte Ryan.
"Hey! Unser Lager ist keine 50 Meter breit!", beschwerte sich Dave, der etwas abseits mit einem Handtuch über dem Kopf im Gras lag.
"Gut, dann gibt es für die diversen Lagerleben Sondergenehmigungen. Aber allein der Gedanke an das Betreten meines Zeltes ist euer Todesurteil!"
"Hmpf!", machte Ty mit vollem Mund und jeder verstand, dass das 'DITO' bedeuten sollte. Nina neben ihm kicherte gerade über ein Bild, das sie von einer der Schnapsleichen gemacht hatte. Sie war zwar immer noch sehr ruhig, aber deutlich entspannter, als sie es vor Ty jemals gewesen war.
Der Nachmittag verging schnell und schon machten sich alle gemeinsam auf zur Show. Auch Alexa begleitete sie diesmal und das Kleid, das sie nach dem Frühstück angezogen hatte, stand ihr hervorragend. Es war in Tannengrün und Beige abgesetzt. An Bauch und Rücken hatte es eine lockere Schnürung und betonte so ihre schmale Figur.
Bran ging wieder neben ihr und konnte sich langsam kaum noch beherrschen, sie nicht einfach an sich zu ziehen.
Die anderen Paare ständig kuschelnd um sich zu sehen, machte das Ganze auch nicht besser. Sogar Shanes Giftspritzen-Schwester war nahezu anschmiegsam bei dem Iceman, wie seine Freunde und er Dario Benson, Ninas Bodyguard, nannten.
Jacks ständige Anwesenheit nervte ihn gewaltig. Obwohl dieser nicht ein einziges Mal den Anschein machte, mehr in ihrer Freundschaft zu suchen. Ein wenig mehr Privatsphäre für seine Annäherungsversuche wäre Brandon dennoch recht gewesen.
Sie erreichten den Marktplatz und ihren Tisch nach kurzer Zeit. Auf einen Drink konnten die Jungs von Fire&Ice noch bleiben, ehe sie zu ihrem Auftritt mussten.
ALEXA
Zeit mit Brandon zu verbringen, fühlte sich unglaublich gut an. Dass das Missverständnis mit Jack endlich aus dem Weg geräumt war, freute Alexa, denn Bran gefiel ihr von Anfang an und so richtig hatte sie nie verstehen können, warum er ihr so überhaupt keine Aufmerksamkeit schenkte.
Für gewöhnlich kam sie bei Männern gut an und wusste das auch. Sie war einfach davon ausgegangen, dass die Jungs von Fire&Ice über ihren Beziehungsstatus zu Jack Bescheid wussten ... wohl nicht.
Meistens war dieses Missverständnis für sie durchaus von Vorteil, weil sie so nicht doof angemacht wurde, sondern selber aktiv die Wahl treffen konnte.
Und ihre Wahl war auf Bran gefallen. Er war sehr ruhig. Genießerisch und unglaublich sinnlich. Allein wie er seinen Kaffee trank, ließ in Alexas Kopf Bilder von endlosen Liebesspielen erscheinen.
Immer wieder strubbelte er sich durchs Haar und ließ seine weich aussehenden, dunkelblonden Haare in alle Richtungen abstehen. Genauso würde sein Haar auch nach dem Sex aussehen, da war Alexa sich sicher.
Mit dem lässigen Gang eines Cowboys schlenderte er zur Bühne. Die Muskeln auf seinem breiten Rücken spielten und zuckten bei jeder seiner Bewegungen.
"Er gefällt dir wirklich, hm?", fragte Jack neben ihr. Die Bierflasche in seiner Hand drehte er unaufhörlich im Kreis.
"Mhm ... lecker", grinste Alexa, weil sie genau wusste, dass das der Ton war, den Jack nicht hören wollte.
"Urg, hör auf! Das ist, als würde mir meine kleine Schwester von ihren Sexfantasien erzählen", sagte er und schüttelte sich theatralisch.
Alle am Tisch lachten und sogar über Carrys stets angespannten Lippen zuckte ein kleines Lächeln.
"Wie geht es dir überhaupt, Dario? Nina hat mir von dem Anschlag erzählt", fragte Alexa und Carrys Gesicht verfinsterte sich sofort.
"Alles in Ordnung", sagte er ruhig und trank einen Schluck aus seiner Flasche.
Carry schnaubte. "Nichts ist gut! Die Schulter ist immer noch nicht kuriert und eigentlich sollte er sie schonen, anstatt sie beim Training zu belasten!"
"Carry …", sagte Dario in mahnendem Ton.
"Ähm … und der Täter?", fragte Alexa, um einen Streit zwischen den beiden zu vermeiden.
Carry verschränkte die Arme vor der Brust und wandte ihren Blick ab. Daraufhin seufzte Dario und sagte: "Der Schütze selbst starb noch am Tatort. Eine beweisbare Verbindung zu der Gang, die hinter dem Anschlag steckt, konnte leider nicht aufgedeckt werden."
"Ty ist noch viel vorsichtiger geworden", sagte Nina leise. Alexa war immer wieder erstaunt, wenn Nina von sich aus zu sprechen begann.
"Was hast du erwartet, Nina? Die Gang aus seiner Jugend verübt einen Mordanschlag auf dich, um sich an ihm zu rächen. Es war doch klar, dass er jetzt ein wenig übervorsichtig ist", wandte Dario sich an sie.
Da sowohl Nina als auch Carry ihn ignorierten, schüttelte er genervt den Kopf und lehnte sich ebenfalls zurück.
Diese ganze Geschichte war wirklich grauenvoll und Alexa hoffte, dass die Drahtzieher gefunden wurden, bevor ihnen ein Anschlag auf Ninas Leben glückte.
Auch Alexa wandte ihre Aufmerksamkeit dem Spektakel auf der Bühne zu.
Den Jungs bei ihrer Show zuzusehen, war jedes Mal aufs Neue atemberaubend. Ihre Bewegungen waren perfekt aufeinander abgestimmt. Jeder Muskel war auf Hochspannung und alle waren voll konzentriert.
Alexa wusste die Leistung aus athletischer Sicht durchaus zu schätzen. Aus ästhetischer aber noch viel mehr. Gott, waren das Leckerbissen!
Natürlich kannte sie allein von ihrem Training und den Wettkämpfen Unmengen an muskulösen Männern. Aber Männer im Voltigiersport waren stets sehr schlank und sehnig gebaut.
Die Jungs von Fire&Ice waren größtenteils bulliger. Wie Bran. Oh ja, er sah definitiv kräftig genug aus, um sie gegen eine Wand gepresst zu nehmen.
"Hör auf, Al!", jammerte Jack.
Mit einer nach oben gezogenen Augenbraue wandte sie sich zu ihm um.
"Du fängst gleich an zu sabbern. Das ist widerlich!", fuhr Jack fort.
Lachend schubste sie ihn gegen die Schulter. "Musst du nicht Frischfleisch für heute Abend suchen?"
Jack lachte ebenfalls, nickte und verzog sich dann in Richtung Bar.
"Und du, Al? Leistest du mir heute Abend Gesellschaft?", fragte Taylor frech.
"Ich glaube nicht ...", setzte sie an, wurde aber unterbrochen.
"Nein, zu spät, Taylor. Wir haben schon etwas ausgemacht", sagte Bran, der sich genau in diesem Moment neben ihr auf den Stuhl fallen ließ. Seinen Arm hatte er auf ihre Rückenlehne gelegt.
Es war ruhig geworden am Tisch, alle warteten auf ihre Reaktion. Die bekamen sie auch, denn allein Taylors Gesichtsausdruck sah so komisch aus, dass sie sofort in schallendes Gelächter ausbrach.
Der ein oder andere ließ sich anstecken, doch Bran zog sie samt Stuhl ruckartig näher.
"Das sollte kein Witz sein", brummte er und streichelte federleicht mit seinen Fingerspitzen ihren Oberarm.
"Mein Lachen bezieht sich auch mehr auf Taylor als auf dich", antwortete sie grinsend und versuchte, die neugierigen Blicke zu ignorieren.
"Dann ist ja gut", murmelte er und auf seinen schönen Lippen lag ein kleines Lächeln. Nur allzu gern würde sie sich jetzt einfach nach vorn beugen, um von ihnen zu kosten. Zu testen, ob sie genauso weich waren, wie sie aussahen. Zu probieren, ob er genauso hervorragend schmeckte, wie es sein Lächeln versprach.
Nach und nach liefen die Gespräche wieder an, doch man merkte genau, dass jeder mit einem Ohr bei Brans und ihrem Gespräch war.
Bran erzählte ihr ein wenig von seinen Zukunftsplänen. Ihr gefiel, was sie hörte, und Bran war sicher einer der wenigen Männer, der schon so konkrete Vorstellungen von einer eigenen Familie hatte. Und er war definitiv der einzige Single bei Fire&Ice, der so dachte.
Immer mal wieder hörte sie einen der Jungs schnauben oder einen Kommentar murmeln, doch Bran schien sie einfach zu ignorieren. Wahrscheinlich kannte er die dummen Sprüche bereits.
Sie selbst steuerte nicht viel zum Thema Zukunftsplanung bei. Wie auch, bestand ihre Zukunftsplanung doch lediglich daraus, alles genau so wie es momentan war, weiter zu betreiben.
Sie war rundum zufrieden mit ihrem Leben und hatte bei Gott nicht das Bedürfnis, irgendetwas daran zu ändern.
Sie war in ihrer Passion endlich zu einer internationalen Größe aufgestiegen.
Der Ausbildungsbetrieb, den Jack und sie zusammen gegründet hatten, lief so gut, dass ihre Pferde weltweit abgenommen wurden. Teilweise sogar schneller, als sie sie ausbilden konnten.
Sie waren schon am überlegen, in einen eigenen kleinen Betrieb zu investieren, aber die Kosten hierfür würden ihr Budget deutlich übersteigen.
"Party bei uns im Lager?", rief Logan in die Runde, nachdem er seinen Mund einmal für zwei Minuten von dem Mädchen auf seinem Schoß genommen hatte.
Die Runde jubelte. Verständlich, wo die Partys im Fire&Ice-Lager doch so legendär waren. Auch wenn Alexa keine Ahnung hatte, wie sich das in diesem Jahr entwickelt hatte, nachdem die beiden Gruppen sich jetzt ein Lager teilten.
"Hast du Lust?", riss Bran sie aus ihren Gedanken.
Sie lächelte zu ihm auf und nickte. Vielleicht war das ihre Chance, ihm ein wenig näherzukommen. Sich so wie die Frauen zu gebärden, die sonst an den Singles unter den Junges hingen, war nicht Alexas Art.
Sie war alles andere als verklemmt oder schüchtern. Aber sich jemanden so anzubiedern, fand sie einfach nur furchtbar billig!
Bran griff nach ihrer Hand und zog sie hoch. Sie ging ihm gerade so bis zum Kinn, obwohl sie selbst recht groß war. Den Kopf in den Nacken gelegt, sah sie zu ihm auf. Sein Blick flackerte und glitt immer wieder zu ihren Lippen. Diese öffneten sich in Erwartung ihres ersten Kusses wie von selbst.
Gott, sie wollte ihn so gerne küssen. Leicht lehnte sie sich ihm entgegen und auch Bran verlagerte sein Gewicht ein Stück nach vorn, sodass nur noch wenige Zentimeter zwischen ihren Lippen lagen.
Aus der Nähe waren seine blauen Augen noch atemberaubender. Sie waren nicht einfach nur blau, sondern mit dunkelblauen Strichen durchzogen. Wie die Speichen eines Fahrrads. So einmalig, dass sie das Gefühl hatte, sich in ihnen verlieren zu können.