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Low gilt als der erste psychische Detektiv der Fiktion und erscheint in einer Reihe von Kurzgeschichten. 1898-99 veröffentlichten sie eine wunderbare Serie von Geschichten, die vom psychischen Detektiv, erzählen. Flaxman Low ähnelt in vielerlei Hinsicht dem von Arthur Conan Doyle erfundenem Detektiv Sherlock Holmes, aber als Freiberufler, der sich ganz der Vernunft verschrieben hat.
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Seitenzahl: 145
Herausgeber
Erik Schreiber
Übersinnliche Detektive 3
Flaxman Low 1
H. Heron und E. Heron
Verlag Saphir im Stahl
e-book 226
Übersinnliche Detektive 3
H. Heron und E. Heron - Flaxman Low 1
Erscheinungstermin: 01.04.2024
© Saphir im Stahl
Verlag Erik Schreiber
An der Laut 14
64404 Bickenbach
www.saphir-im-stahl.de
Titelbild: Katrin Schuster
Lektorat: Anke Brandt
Übersetzung: Tanja Bröse-Kronz
Vertrieb: neobooks
Herausgeber
Erik Schreiber
Übersinnliche Detektive 3
Flaxman Low 1
H. Heron und E. Heron
Verlag Saphir im Stahl
Flaxman Low ist die fiktive Figur der britischen Autoren Hesketh Hesketh-Prichard und seiner Mutter, Kate O'Brien Ryall Prichard, unter den Pseudonymen „H. Heron“ und „E. Heron“ veröffentlicht wurde. Low gilt als der erste psychische Detektiv der Fiktion und erscheint in einer Reihe von Kurzgeschichten. 1898-99 veröffentlichten sie eine wunderbare Serie von Geschichten, die vom psychischen Detektiv, erzählen. Flaxman Low ähnelt in vielerlei Hinsicht dem von Arthur Conan Doyle erfundenem Detektiv Sherlock Holmes, aber als Freiberufler, der sich ganz der Vernunft verschrieben hat. Er wird gerufen, wenn es gilt Fälle von Geistern, Spuk und anderen übernatürlichen Manifestationen zu untersuchen. Dabei ist er gewillt, hinter jedem übernatürlichen Auftreten eine wissenschaftliche Erklärung zu finden.
Der Inhalt
Vorwort
Die Geschichte von The Spaniards The story of The Spaniards, Hammersmith
Die Geschichte von Medhan Lea The story of Medhans Lea
Die Geschichte des Moorwegs The story of the Moor Road
Die Geschichte von Baelbrow The story of Baelbrow
Die Affäre des grauen Hauses The Story of the Grey House
Die Geschichte von Schloss Yand The story of Yand Manor House
Vorwort
Existieren Geister außerhalb unserer eigenen Vorstellungen und Gefühle? Das ist die Frage, die sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts mehr und mehr stellt, denn, obwohl schon viele Beweise bezüglich okkulter Phänomene geführt worden sind, ist die ultimative Antwort noch nicht gefunden. In dieser Beziehung mag es nicht allgemein bekannt sein, als einer der ersten Schritte, Psychologie in die Bahnen einer genauen Wissenschaft zu lenken, ein Versuch unternommen wurde, Geister und Erscheinungen zu klassifizieren mit dem Ergebnis, dass einige sehr bizarre Theorien aufgestellt wurden – Dinge, die außerhalb des Kreises der wenigen Auserwählten nicht mal geträumt wurden. Mit Blick auf das weitverbreitete Interesse an dieser Materie wird die folgende Reihe von Geistergeschichten der Öffentlichkeit vorgelegt. Sie wurden aus einer großen Zahl übernatürlicher Ereignisse, mit denen Mr. Flaxman Low – den viele sicherlich als einen der leiteten Wissenschaftler dieser Zeit kennen werden und mit dessen Arbeiten über Psychologie und ähnlichen Themen sie vertraut sind – mehr oder weniger in Verbindung trat. Noch mehr, er ist der Erste auf diesem Feld der Nachforschung, der den Mut und die Originalität hatte, sich von den alten und konventionellen Methoden zu befreien und sich der Enthüllung sogenannter übernatürlicher Probleme auf Grundlagen der Naturgesetze anzunähern. Die Einzelheiten dieser Geschichten basieren auf den Erzählungen der am meisten Betroffenen, ergänzt durch die reichlichen klaren Notizen, die Mr. Flaxman Low freundlicherweise zu unseren Händen gegeben hat. Aus naheliegenden Gründen werden exakte Orte, an denen diese Ereignisse stattgefunden haben, in allen Fällen nur angedeutet.
Die Geschichte von The Spaniards, Hammersmith
Leutnant Roderick Houston von der H.M.S. Sphinx hatte praktisch nichts außer seinem Sold und er begann der West Africa Station müde zu werden, als er die erfreuliche Information erhielt, dass ein Verwandter ihm eine Erbschaft hinterlassen hatte. Diese bestand in einer befriedigenden Summe Bargeld und einem Haus in Hammersmith, welches mit über 200 Pfund pro Jahr bewertet wurde und das zusätzlich vornehm möbliert sein sollte. Houston zählte dafür auf die Mieteinkünfte, um sein Einkommen auf ein angenehmes Level zu heben. Weitere Informationen über das Haus zeigten ihm allerdings, dass er ziemlich voreilig mit seinen Erwartungen gewesen war, worauf er als Mann der Tat um zwei Monate Urlaub bat und nach Hause zurückkehrte, um die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Nachdem er eine Woche in London gewesen war, kam er zu dem Schluss, dass er kaum hoffen konnte, die Probleme, die sich ihm boten, allein zu bewältigen. Daher schrieb er folgenden Brief an seinen Freund Flaxman Low:
The Spaniards, Hammersmith
23-3-1892
„Lieber Low,
seit wir uns vor drei Jahren getrennt haben, habe ich nicht viel von Ihnen gehört. Gerade gestern traf ich unseren gemeinsamen Freund Sammy Smith („Seidenwurm“ aus unseren Schultagen), der mir erzählte, dass Ihre Studien Sie in eine neue Richtung führen und dass Sie sich jetzt vorwiegend mit psychischen Themen beschäftigen. Wenn dem so ist, hoffe ich, Sie mit dem Versprechen, dass ich sie mit einem Problem dieser Art bekannt mache, dazu zu bringen, herzukommen und ein paar Tage in meinem Haus zu verbringen. Ich lebe nun auf The Spaniards, einem Haus, das mir kürzlich vererbt wurde und das zunächst von einem alten Kerl namens Van Nuysen erbaut wurde, der eine Großtante meinerseits heiratete. Es ist ein gutes Haus, aber ihm wird nachgesagt, dass ‚etwas damit nicht stimme‘. Es lässt sich leicht vermieten, aber unglücklicherweise können die Pächter nicht überzeugt werden, länger als eine oder zwei Wochen zu bleiben. Sie beschweren sich, dass dieser Ort von irgendetwas oder irgendjemandem heimgesucht wird – vermutlich einem Geist – da seine Launen genau die Zeichen von Unstetigkeit zeigen, die solche Erscheinungen üblicherweise auszeichnen.
Es scheint mir, dass Ihnen daran liegen könnte, der Sache mit mir zusammen nachzugehen. Wenn ja, senden Sie mir ein Telegramm, wann ich Sie erwarten darf.
Mit vielen Grüßen,
Roderick Houston.
Houston wartete gespannt auf die Antwort. Low war die Art von Mann, auf den man sich in fast allen Notfällen verlassen konnte. Sammy Smith hatte ihm eine charakteristische Anekdote über Lows Karriere in Oxford erzählt. Obwohl sein intellektueller Triumph vergessen werden würde, damit würde er immer in Erinnerung bleiben. Als Sands von Queens krank wurde, schickte man einen Tag vor dem Universitätssportfest ein Telegramm an Low:
Lows knappe Antwort war: Daraufhin beendete er die Abhandlung, an der er gerade saß, und am nächsten Tag wurde seine starke, schlanke Gestalt gesehen, wie sie den Hammer unter lautem Anfeuern schwang. Er gewann bei der Gelegenheit nicht nur den Wettbewerb, sondern brach sogar den Rekord. Am fünften Tag kam die Antwort von Low aus Wien. Als er sie las, erinnerte sich Houston an die hohe Stirn, den langen Nacken – und den niedrigen Kragen, der diesen umschloss – und den dünnen Schnurrbart seines gelehrten, athletischen Freundes und lächelte. Es steckte so viel mehr in Flaxman Low, als jeder ihm zutraute.
The Spaniards befand sich etwa fünfzehn Minuten Fußweg, von der Hammersmith Brücke entfernt. Inmitten einer recht gehobenen Nachbarschaft bildete es einen seltsamen Kontrast zu der üblichen Nüchternheit der schmalen Straßen, die es umgaben. Als Flaxman Low im Abendlicht vorfuhr, stellte er sich vor, das Haus mochte aus den Tiefen des Jenseits gekommen sein – es erweckte den Eindruck von etwas aus einer alten Welt und etwas Exotischem. Es war von einer zehn Fuß hohen Mauer umgeben, über die hinweg man das erste Stockwerk sehen konnte, und Low entschied, dass dieses höchst englische Haus dennoch auf seltsame Weise an die Tropen erinnerte. Das Innere des Hauses erweckte den gleichen Eindruck mit seinem Sinn von Raum und Luft, kalten Tönen und weiten, mit Flechtmatten ausgelegten Gängen.
„Haben Sie denn selbst etwas gesehen, seit Sie hier sind?“, fragte Low, als sie beim Abendessen saßen, denn Houston hatte arrangiert, dass die Mahlzeiten für sie von einem Hotel geliefert wurden.
„Ich hörte ein Klopfen im oberen Flur, auf und ab. Es ist ein teppichloser Gang, der sich über die gesamte Länge des Hauses erstreckt. Eines Nachts, als ich schneller als gewöhnlich war, sah ich etwas wie einen Ballon in einem der Schlafzimmer verschwinden – welches übrigens Ihr Zimmer sein wird – und die Tür verschloss sich dahinter“, antwortete Houston unzufrieden.
„Was hatten die Pächter, die hier lebten, darüber zu sagen?“, fuhr Low fort.
„Die meisten Leute sahen und hörten genau das, was ich Ihnen erzählt habe, und zogen prompt aus. Der Einzige, der etwas länger aushielt, war der alte Filderg – kennen Sie den Mann? Vor zwanzig Jahren unternahm der den Versuch, die australische Wüste zu durchqueren – er blieb für acht Wochen. Als er auszog, traf er sich mit dem Hausverwalter und sagte, es tue ihm leid, aber er hätte ein paar Schüsse im oberen Gang abgegeben und er hoffe, das würde sich nicht in seiner Rechnung niederschlagen, denn es sei in Notwehr geschehen. Er sagte, etwas sei aufs Bett gesprungen und hätte versucht, ihn zu erwürgen. Er beschrieb es als kalt und klebrig und er jagte es den Gang hinunter, während er auf es schoss. Er riet dem Besitzer, das Haus abzureißen. Aber mein Cousin tat natürlich nichts dergleichen. Es ist ein sehr gutes altes Haus und er sah keinen Sinn darin, seinen Besitz zu opfern.“
„Das ist wohl wahr“, antwortete Flaxman Low, indem er sich umsah. „Mr. Van Nuysen war auf den Westindischen Inseln gewesen und hat sein Faible für weitläufige Räume behalten.“
„Wo haben Sie von ihm gehört?“, fragte Houston überrascht.
„Ich habe nichts gehört, außer, was Sie mir in Ihrem Brief erzählt haben. Aber ich sehe mehrere Flaschen mit Golfgras und ein filigranes Ornament aus Pflanzen, so wie die Leute auf den Westindischen Inseln sie früher benutzten.“
„Vielleicht sollte ich Ihnen die Geschichte des alten Mannes erzählen“, sagte Houston zweifelnd, „aber wir sind nicht sehr stolz darauf!“
Flaxman Low überlegte einen Moment. „Wann wurde der Geist zum ersten Mal gesehen?“
„Als der erste Pächter das Haus übernahm. Es wurde nach der Zeit des alten Van Nuysen vermietet.“
„Dann mag es die Sache etwas klarer machen, wenn Sie mir von ihm erzählen.“
„Er besaß eine Zuckerrohrplantage in Trinidad, wo er die meiste zeit seines Lebens verbrachte, während seine Frau überwiegend in England lebte – ihr Temperament vertrug sich nicht, sagte man. Als er schließlich endgültig zurückkehrte und dieses Haus baute, lebten sie weiterhin getrennt. Meine Tante erklärte, nichts in der Welt könne sie überzeugen, zu ihm zurückzukehren. Im Laufe der Zeit wurde er schwer behindert und bestand dann darauf, dass meine Tante zu ihm zog. Sie lebte hier für vielleicht ein Jahr, dann wurde sie eines Morgens tot im Bett gefunden – in Ihrem Zimmer.“
„Was hat ihren Tod verursacht?“
„Sie hatte die Angewohnheit, Schlafmittel zu nehmen, und es wurde vermutet, dass sie sich selbst erstickte, während sie unter deren Einfluss stand.“
„Das klingt nicht sehr zufriedenstellend“, merkte Flaxman Low an.
„Ihr Ehemann gab sich irgendwie damit zufrieden und es ging keinen anderen etwas an. Die Familie war nur zu froh, die Sache abgeschlossen zu haben.“
„Und was wurde aus Mr. Van Nuysen?“
„Das kann ich Ihnen sagen. Er verschwand kurze Zeit darauf. Es wurde nach ihm gesucht, aber bis heute weiß niemand, was aus ihm geworden ist.“
„Ah, das ist seltsam, wo er doch ein Krüppel war“, sagte Low und verfiel sogleich in langes Sinnieren, aus dem er durch Houstons Fluchen über die unmögliche Unsinnigkeit und Schwachsinn des Verhaltens von Geistern herausgerissen wurde. Flaxman wachte davon auf. Er knackte gedankenverloren eine Walnuss und begann mit sanfter Stimme:
„Mein lieber Freund, wir neigen dazu, eilig in unserer Verurteilung vom allgemeinen Benehmen der Geister zu sein. Sie mögen unendlich töricht in unseren Augen erscheinen, und ich gebe zu, dass es oft frei von jeglicher offensichtlicheren Absicht oder intelligenter Handlung zu sein scheint. Aber erinnern Sie sich, was uns töricht erscheint, mag in der Geisterwelt weise sein, denn unsere begrenzten Sinne können nur einzelne Bruchstücke von dem erfassen, was – woran ich nicht den kleinsten Zweifel hege – eine zusammenhängende Welt ist, wenn wir die Verbindungen aufspüren.“
„Da mag etwas dran sein“, antwortete Houston gleichgültig. „Die Leute sagen natürlich, dass dieses Gespenst der Geist des alten Van Nuysen ist. Aber welche Verbindung kann möglicherweise zwischen dem, was ich Ihnen erzählt habe, und den Geistererscheinungen bestehen? Geklopfe den Gang auf und ab und die Beschreibung einer Art Ballon wie ein Kind beim Spielen? Es klingt idiotisch!“
„Sicher. Es muss auch gar nicht so sein. Es gibt einzelne Fakten und wir müssen nach den Verbindungen zwischen ihnen suchen. Stellen Sie sich vor, einem Mann, der noch nie in seinem Leben ein Pferd gesehen hat, werden ein Sattel und Hufeisen gezeigt. Ich zweifele, wie intelligent auch immer er ist, dass er die verbindende Idee entwickelt! Die Wege der Geister erscheinen uns seltsam einfach, weil wir mehr Daten brauchen, die uns helfen, sie zu interpretieren.“
„Das ist eine neue Betrachtungsweise“, antwortete Houston, „aber ich denke, Sie verschwenden Ihre Zeit!“
Flaxman Low lächelte langsam, sein schwermütiges, melancholisches Gesicht hellte sich auf. „Ich habe mich etwas tiefer mit dem Thema beschäftigt“, sagte er. „In anderen Wissenschaften folgert man aus Analogien. Psychologie ist unglücklicherweise eine Wissenschaft mit Zukunft, aber ohne Vergangenheit, oder eher: Es ist eine verlorengegangene Wissenschaft der Vorfahren. Wie auch immer, es kann sein, dass wir heute an der Grenze zu einer unbekannten Welt stehen und Fortschritt ist das Ergebnis individueller Anstrengungen. Jede Lösung schwieriger Phänomene bildet einen Schritt auf die Lösung des nächsten Problems zu. In diesem Fall zum Beispiel mag das ballonartige Objekt der Schlüssel zu dem Geheimnis sein.“ Houston gähnte. „Es erscheint alles ziemlich unsinnig, aber vielleicht schaffen Sie es, etwas Vernünftiges herauszulesen. Wenn es etwas Greifbares wäre, etwas, das ein Mann mit der Faust treffen könnte, wäre es leichter.“
„Ich stimme Ihnen vollständig zu. Aber angenommen, wir nehmen uns dieser Sache an, so, wie sie ist, auf gleichem Wege, ich meine, vernünftigen Wegen, wie wir mit einem rein menschlichen Geheimnis umgehen würden.“
„Mein lieber Freund“, antwortete Houston, seinen Stuhl müde vom Tisch abrückend, „machen Sie, was Sie wollen, nur werden Sie diesen Geist los!“
Für die nächste Zeit nach Lows Ankunft geschah nichts weiter Besonderes. Das Klopfen gab es weiterhin und mehr als einmal war Low rechtzeitig, um den Ballon hinter der sich schließenden Tür in seinem Schlafzimmer verschwinden zu sehen, doch unglücklicherweise war er bei diesen Gelegenheiten niemals im Zimmer gewesen, und wie schnell auch immer er dem Ballon folgte, bekam er nie noch mehr zu sehen. Er untersuchte das Haus gründlich und ließ keinen noch so kleinen Winkel dabei aus. Es gab keine Keller, das Fundament des Hauses bestand aus einer dicken Betonplatte. Schließlich, in der sechsten Nacht, geschah etwas, was, wie Flaxman Low bemerkte, ziemlich bald zu einem Ende der Ermittlungen führte, soweit er es beurteilen konnte. Für zwei Nächte hatten er und Houston Wache gehalten in der Hoffnung, die Person oder das Ding zu Gesicht zu bekommen, das ununterbrochen den Flur auf und ab ging. Aber sie wurden enttäuscht, denn es gab keine Erscheinungen. Am dritten Abend ging Low daher etwas früher als gewöhnlich aufs Zimmer und schlief fast augenblicklich ein.
Er sagte, er wurde von dem Gefühl eines schweren Gewichts auf seinen Füßen geweckt, etwas, das still und unbeweglich erschien. Er erinnerte sich, dass er die Gaslampe angelassen hatte, aber der Raum war jetzt dunkel. Als Nächstes bemerkte er, dass das Ding auf dem Bett sich langsam bewegte und sich nach und nach seiner Brust näherte. Er hatte keine Idee, wie es aufs Bett gekommen war. War es gesprungen oder geklettert? Während es sich bewegte, fühlte es sich wie ein erdrückender breiiger Körper an, nicht grabbelnd oder kriechend, sondern ausbreitend! Es war schrecklich! Er versuchte, seine unteren Gliedmaßen zu bewegen, aber konnte es nicht wegen des niederdrückenden Gewichts. Ein Gefühl von Schläfrigkeit begann ihn zu überwältigen und eine tödliche Kälte, solche, wie er auf See in der Nähe von Eisbergen gefühlt hatte, schlich sich in die Luft. Mit gewaltigem Aufwand schaffte er es, seine Arme freizubekommen, aber das Ding wurde immer unbezwingbarer, je mehr es sich nach oben ausbreitete. Dann wurde er zweier glasiger Augen gewahr mit wütend aufgerissenen Lidern, die in seine eigenen blickten. Ob es menschliche Augen waren oder die eines Monsters konnte er nicht sagen, aber sie waren wässrig wie die Augen eines toten Fisches und schimmerten in einem blassen, inneren Licht.