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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Französische Philologie - Linguistik, Note: 1,7, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Seychellen und Haiti sind die einzigen Staaten, in denen das Kreolische neben Französisch bzw. Englisch die offizielle Amtssprache ist. Fleischmann ordnet ein, dass die Motivation zur Durchsetzung einer National- bzw. Amtssprache oft nicht in der sprachlichen Homogenisierung der Staatsbevölkerung liegt, sondern vielmehr in der kulturellen Abgrenzung nach außen. Nationale Unterschiede zu betonen, soll die Solidarität nach innen begünstigen. Jedoch schränkt er für Entwicklungsländer ein, dass die Staatssprache meist noch der Sprache der ehemaligen Kolonialmacht entspricht. Dies wird von der nationalen Elite damit begründet, dass man die Verbindung zu der ehemaligen Kolonialmacht aufrechterhalten, eine kulturelle Isolierung vermeiden und den Verlust des Kontaktes zum fortschrittlicheren Ausland verhindern müsse. Das Ansehen und die Rolle einer Sprache in einer Gesellschaft sind auch Ergebnis einer staatlichen Regulierung, also eines sprachpolitischen Programms. Govain bezieht, definiert Sprachpolitik als « l’ensemble des choix d’un État en matière de la langue et de la culture. Elle tient à la définition d’objectifs généraux (statut, emploi et fonction des langues, implication en matière d’éducation, de formation, d’information et de communication, etc.). Indépendamment des processus décisionnels mis en œuvre, toute politique doit se fonder sur une analyse des situations (sociolinguistiques, sociopolitiques, socioéconomiques et socioculturelles) et sur une approche prospective de leur évolution. » Es wird deutlich, dass die Schule bei der „approche prospective de leur évolution“, also der Sprache, die Rolle einer einflussreichen Institution hat. Aus diesem Grund ist es lohnenswert, die sprachpolitische Umsetzung des Kreolischen im Bildungssystem von Haiti und den Seychellen zu untersuchen – ein Bereich, in dem Amtssprachen nach Nißls Definition zum Tragen kommen –, da Haiti und die Seychellen die ersten Länder sind, die eine kreolische Bildungsreform anstrebten. Genauer wird betrachtet, welchen Status das Kreolische als Amtssprache heute tatsächlich auf Haiti und den Seychellen einnimmt und wie es politisch gefördert wird. Man könnte also davon ausgehen, dass sich die sprachliche Situation ähnelt. Weiter wird analysiert, ob auf den Seychellen und Haiti eine ausgewogene Diglossie herrscht, oder ob das Créole als minderwertiger gegenüber dem Französischen angesehen wird.
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