Früher war alles besser, da gab's noch Menschenfresser - Monika Clavien-Allard - E-Book

Früher war alles besser, da gab's noch Menschenfresser E-Book

Monika Clavien-Allard

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Beschreibung

Monika Clavien schreibt Gedichte und malt Bilder. Die Gedichte sind sehr vielseitig: lustige und besinnliche, scherzhafte und nachdenkliche. Schwere Erlebnisse prägten ihre Jugend: Krieg, Verlust des Vaters. In manchen geht es um Alltagssorgen: Gesundheit, Corona, andere weiten den Blick auf Religion und Philosophie. Einige handeln von ihrer Umgebung: Küche, Garten, andere von der weiten Welt: Australien, La Réunion. Zehn ihrer Bilder dienen der Illustration entsprechender Gedichte.

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Ich danke Cornelia Rychen und

Anna Rychen für die Übertragung meiner

Handschrift in digitale Form.

Inhaltsverzeichnis

Ein schöner Tag

Abend und Morgen am See

Zum 27. April 1939

Die kleine

Ährenleserin

Kriegsende 1945

Nichtstun

Regentag

Alles für die Katz

Hausfrauengedanken

Todesnachricht

Vögel im Florapark

Das Schneemännlein

Zypern

Der Dickmaulrüssler

Ein blaues Gedicht

Fussballweltmeisterschaft 2006

Mein Kohl

Philosophie

Winterzeit

Verwandlung

Vom Duzen

Träume

Poetische Perlen aufgereiht

Montagsgedicht

Erinnerung an Theodor Storm

Australien

Die älteren Katzen

Amyotrophe Lateral Sklerose

13. Februar

Aktiv warten

Das fremde Kind

Der Introvertierte

Die Hose

Der kleine See

Dumm

Ein Traum

Januar

Was ist Glück

Religion

Abschied von der Mathematik

An das blühende Feld

Die rote Geranie

Das Bild

Der Admiral

Der Gutschein

Erstes Sonett

Gedanken

Kinderliedchen

Illusion in jungen Jahren

Schnee

Veränderung im Park

Trauer - Sonett

Von Stockstadt nach Mainz

Das Taubenschwänzchen

Immer wieder

Lange Geschichte bis zur Coronazeit

Zwiesprache

Reiselied südlich des Äquators

Lied der Weihnachtskatze

Gedanken zur DNA

Ein Bilderbuchtag

Coronazeit 2020 Viruszeit

Der Virus

Coronafrühling 2020

Liftrenovation

Corona wirkt

Auf meinem Balkon

Frischlinge

Herbstgedicht

Die Wanze

Geburtstagsfest

Der kleine Frosch

Aus Simbis Erlebnissen

November

Heimwärts

Die Dichterin

Zum internationalen Toilettentag

Erinnerung an Weihnachten

Der schönste Tag

Dein Schlüssel

Der Haubentaucher

Goldammer

Zum Tod von Maradona

Körperpflege

Das verschwundene Öl

Frau Merkel

Der Waschbär und die Glocke

Aufwachen bei Sonnenschein

Nach dem 2. Impftermin

Früher war alles besser

Frühling 2021

Das Parkhaus

Geburtstagswünsche

Wunschtraum

Home Cooking

Der Dachs in der Stadt

Die Eibe

Mein Slamgedicht

Froschkonzert

Der Alltag

Die Schnecken

Die Wissenschaft

Schon Frühlingswind

Unsre Anna

Prüfung

Mozart am Himmelfahrtstag

Herbst

Reiselied

Es ist Krieg 1943

2. März 2022

Das Vaterland

Das Alter

Die Mutter

Wir fahren

Der Schaukelstuhl

Unter dem Schlafbaum

Erinnerung

Die Fledermaus

Der Schleim

Im Zug

Drei Pillen

Ausflug

Efeu

Kein Kontakt

Das verspätete Wunder

Das Bubenbergdenkmal

Ein goldener Tag

Trennung

Angst

Der siebte Himmel

Abschied

Ein schöner Tag

Ein schöner Tag war heut’.

Ein Tag, den man vergisst.

Und nun bin ich auch müd’,

So, wie man’s abends ist.

Die Sonne lachte nicht.

Der Wind zog kalt durchs Land,

Doch lachte ein Gesicht,

Es wärmte eine Hand.

Ein Tag voll Kleinigkeit,

Voll unwichtiger Reden,

Und doch von Freude weit,

Und richtig voller Leben.

Die Stunden sind zerstreut.

Mach dir um Ungetanes keine Sorgen!

Ein schöner Tag war heut’,

Ein schönerer Tag ist morgen!

Abend und Morgen am See

Auf meinen See, wie gerne

Schau ich bei meinem Wein.

Am Abend gibt eine Laterne

Darin den Monden schein.

Der Nebel zieht am Morgen

Über das dünne Eis.

Darunter im Herzen verborgen

Liegt, was niemand weiss.

Der Nebel leidet an Wahrheit,

Hat weggewischt die Klarheit,

Und auch meine kleine Rotunde

Ist versehwunde!

Zum 27. April 1939

Ich kam als Glück und Sonnenschein

In diese bunte Welt hinein.

Der Birnbaum stand in Blüte.

Die Mutter und der Vater mein

Waren voll Lieb und Güte.

Noch Frieden schien im deutschen Land

Und mir das Leben unbekannt.

Angst war in allen Herzen.

Doch wer an meinem Bettchen stand,

Konnt’ mit mir lachen, scherzen.

Dann brach der Krieg in meine Welt.

Der Vater zog hinaus ins Feld.

Abschied mussten wir nehmen.

Sie hat es später mir erzählt,

Die Mutter unter Tränen.

Der Vater kehrte nicht zurück.

Weg war die Hoffnung, aus das Glück.

Wer kann den Schmerz ermessen?

Aus Frauenherzen riss ein Stück,

Ward nimmermehr vergessen.

Die kleine Ährenleserin

Weisst du noch wie der Sommer roch,

Als wir einst Kinder waren?

Nach Pflaumen, Phlox und Sauerkirsch

Und Kletten in den Haaren.

Die frechen Buben warfen sie

In unsre Mädchenzöpfe.

Wir litten und wir fühlten uns

Und liebten diese Tröpfe.

Vorbei zog dann der Sommerwind

Durchs Heu der Blumenwiesen.

Und auf dem Friedhof musst’ ich Kind

Die alten Gräber giessen.

Am Rhein roch es nach feuchtem Grün,

Nach Wassertümpeln und Morast.

Vor Schnaken, Mücken musst’ ich fliehn

Und sah die kleinen Vogelin

Auf dem besagten Ast.

Die Pappeln raschelten ihr Lied

Hoch über dunklem, bittren Ton.

Von weitem man den Kirchturm sieht.

Die Glocken läuten schon den Abend ein

Im flachen Land am Alten Rhein.

Da leuchtet noch ein Stoppelfeld,

Das reicht bis an das End der Welt.

Und oft im Traume geht sie hin

Die kleine Ährenleserin.

Kriegsende 1945

Erinnerung an den achten Mai

Mia, meine Freundin, wir waren dabei,

Unsere Väter nicht.

Sie lagen begraben weit weg in fremdem Land,

Gefallen, erschossen, verblutet, verbrannt.

Unsere Mütter,

Junge Frauen schwarz gekleidet,

Traurig und bitter.

Kriegerwitwen kämpften

Mit Fragebogen um Rente.

Wir kleinen Mädchen von sechs Jahren

Haben erst viel später die ganze Tragik erfahren.

Wir kleinen Mädchen spielten

Fröhliche Kreisspiele am Kriegsende.

Singend gaben wir uns die Hände.

Du Christa und Ursel, Flüchtlingskinder

Wart bei uns angekommen.

Euch hatte man den Vater

Und das Zuhause genommen.

Renate, deinen Vater hatten die Amis aufgehängt,

Weil er Arzt war und Nazi.

Nie hast du über ihn gesprochen.

Nur in der Schule fragte der Lehrer:

Name, Beruf des Vaters ...

Gefallen in den letzten Tagen des Krieges in Berlin.

Von da an warst du, Marianne

Mit der alten Tante und der schwachen Mutter

Auf dem eigenen Hof ausgeliefert

Dem brutalen Knecht.

Leni, auch du allein mit Mutter, Bruder,

Dem Grossvater und einem Pferd,

Um das Feld zu bestellen.

Ursula, allein beim Grossvater,

Die Mutter im Lager zur Entnazifizierung.

Karin hatte ihren Vater nie gesehen,

So auch Sigrid und Mechthild,

Wie glücklich wart ihr

Einen neuen Vater zu haben.

Doch er war nicht der Richtige,

Die Ehe der Tante ging in die Brüche.

Wie hätte auch dieser zweite

Vom Krieg gezeichnete Mann

Den Vergleich mit dem ersten kurzen Glück

Standhalten können?

Helga, auch du hast einen Stiefvater bekommen.

Neugierig standen wir am Kirchentor.

Als deine Mutter im schwarzen Brautkleid

Aus der Kirche trat, rannten wir davon.

Wir kleinen Mädchen

Spielten fröhliche Kreisspiele am Kriegsende,

Singend gaben wir uns die Hände.

Nichtstun