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Das Nervensystem (Systema nervosum) besteht aus der Gesamtheit der Nervengewebe im menschlichen Organismus. Es dient der Steuerung (Kommunikation) wichtiger Vorgänge im Körper. Hierzu werden Informationen in Form von Nervenimpulsen aufgenommen, weitergeleitet und verarbeitet. In diesem E-Book geht es um den Aufbau (Neuroanatomie), die Funktion (Neurophysiologie) sowie die Krankheiten (Neuropathologie) des Nervensystems.
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Seitenzahl: 89
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Für Medizinberufe
Buch 5
Aufbau, Funktion und Erkrankungen des Nervensystems
Softcover: 978-9403694399Hardcover: 978-9403694443E-Book: 978-9403694450Das Werk (einschließlich seiner Teile) ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
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ICD-11-Inhalte
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Anleitung
Optimales Lernvergnügen
Prolog
Kapitel 1
Grundlagen
Neurologie
Neuroanatomie
Zusammenfassung
Kapitel 2
Aufgaben
Basiswissen
Wie tief müssen Sie die Neurologie lernen?
Aufgaben des Nervensystems
Hauptaufgaben
Kommunikation (Anpassung)
Zusammenspiel (Organe, Motorik)
Gedächtnis (Mnestik) und Orientierung
Bewusstsein, Denken, Empfinden, Verhalten
Ausprägung und Psychopathologie
Zusammenfassung
Kapitel 3
Unterteilung
Anatomisch-topografisch
Physiologisch (funktionell)
Endokrines System
Immunsystem
Entwicklungsgeschichtlich
Zusammenfassung
Kapitel 4
Anatomie (Aufbau und Bausteine)
Zellen des Nervengewebes
Einteilung
Aufgabe
Aufbau
Funktion
Nervengewebe
Neuronen (Nervenzellen)
Dendriten
Perikaryon
Neurit
Synapsen (Umschaltstellen)
Aufbau einer chemischen Synapse
Neuroglia (Gliazellen)
Zentrale Glia (Gliazellen im ZNS)
Periphere Glia (Gliazellen im PNS)
Neurotransmitter (Botenstoffe)
Neurotransmitter-Krankheiten
Zusammenfassung
Nervenfasern und Aufbau Nerv
Einteilung Nervenfasern
Richtung des Informationsflusses
Faserfunktionen
Nervenfasertypen
Aufbau eines markhaltigen Nervs
Markscheide
Multiple Sklerose
Erregungsbildung und Natrium-Kalium-Pumpe
Erregungsleitung
Ruhespannung
Aktionspotenzial
Leitungsgeschwindigkeit
Zusammenfassung
Grundbegriffe
Kapitel 5
Zentrales Nervensystem (ZNS)
Aufgaben
Das Rückenmark
Anatomische Einteilung Gehirn
Einteilung (anatomisch)
Einteilung (funktionell)
Gehirn
Rückenmark (RM)
Zusammenfassung
Aufbau Gehirn und Rückenmark
Hemisphären
Lappen
Windungen
Verbindung
Zwischenhirn
Thalamus
Hypothalamus
Hypophyse
Hirnstamm
Mittelhirn (Mesencephalon)
Brücke (Pons)
Verlängertes Mark (Medulla oblongata)
Brücke und verlängertes Mark
Verlängertes Mark (Medulla oblongata):
Kleinhirn
Zusammenfassung
Rückenmark (Medulla spinalis)
Steißbeinsegmente
Hirn- und Rückenmarkshäute (Meningen)
Liquor und Liquorräume
Funktion des Liquors
Zusammensetzung des Liquors
Liquorräume
Versorgungs- und Schutzeinrichtungen
Zusammenfassung
Feinbau von Gehirn und Rückenmark
Graue Substanz (Substantia grisea)
Weiße Substanz (Substantia alba)
Graue Substanz Gehirn
Rindenfelder
Sprachzentrum
Kerne und Kerngruppen
Morbus Parkinson
Graue Substanz Rückenmark
Hinterhörner
Vorderhörner
Seitenhörner
Spinalnerven
Zusammenfassung
Weiße Substanz Gehirn
Weiße Substanz Rückenmark
Aufsteigende Bahnen
Absteigende Bahnen
Zusammenfassung
Kapitel 6
Peripheres Nervensystem (PNS)
Aufgaben
Aufbau
Hirnnerven (12 Paare)
Die 12 Hirnnerven und ihre Aufgaben.
I N. olfactorius (Riechnerv)
II N. opticus (Sehnerv)
III N. oculomotorius (Augenbewegungsnerv)
IV N. trochlearis (Augenrollnerv)
V N. trigeminus (Drillingsnerv)
VI N. abducens
VII N. facialis (Gesichtsnerv)
VIII N. vestibulocochlearis (Hör- und Gleichgewichtsnerv)
IX N. glossopharyngeus (Zungen-Rachen-Nerv)
X N. vagus
XI N. accessorius
XII N. hypoglossus (Unterzungennerv)
Spinalnerven (31 Paare)
Periphere Nerven (43 Paare)
Zusammenfassung
Physiologie (Funktionen)
Kapitel 7
Somatisches Nervensystem (SNS)
Aufgaben
Aufbau
Reflexe
Eigenreflexe
Fremdreflexe
Babinski-Zeichen
Zusammenfassung
Kapitel 8
Vegetatives Nervensystem (VNS)
Einteilung
Aufgabe
Aufbau
Funktion
Aufgaben
Aufbau
Efferenzen
Afferenzen
Sympathikus (S) und Parasympathikus (P)
Differenzierung
Sympathikotonie
Parasympathikotonie/Vagotonie
Sympathikus
Parasympathikus
Sympathikus
Parasympathikus
Enterisches Nervensystem (ENS)
ENS
Unbemerktes Einkoten
Kapitel 9
Nachrichtensysteme
Pyramidenbahn (Tractus pyramidalis)
Extrapyramidal-(motorisch)es System (EP[M]S)
Limbisches System (Viszeral-Hirn)
Sinne
Gefühlsempfindungen
Kapitel 10
Pathologie (Krankheiten) und Diagnostik
Neurostatus und Kardinalsymptome
Klinische neurologische Untersuchung
Spezielle neurologische Verfahren
Kardinalsymptome (neurologische Leitsymptome):
Krankheitsbilder
Neurologische Krankheiten
Krankheitsbilder Neurologie nach ICD-10
Entzündliche Krankheiten des ZNS (G00-G09)
Systematrophien, die vorwiegend das ZNS betreffen (G10-G14)
Extrapyramidale Krankheiten und Bewegungsstörungen (G20-G26)
Sonstige degenerative Krankheiten des NS (G30-G32)
Demyelinisierende Krankheiten des ZNS (G35-G37)
Episodische und paroxysmale Krankheiten des NS (G40-G47)
Worterklärung
Krankheiten von Nerven, Nervenwurzeln und Nervenplexus (G50-G59)
Polyneuropathien und sonstige Krankheiten des PNS (G60-G64)
Worterklärung
Krankheiten im Bereich der neuromuskulären Synapse und des Muskels (G70-G73)
Zerebrale Lähmung und sonstige Lähmungssyndrome (G80-G83)
Sonstige Krankheiten des Nervensystems (G90-G99)
Zusammenfassung
Epilog
Bonusmaterial
Literaturverzeichnis
Über die Autorin
Bücher von Sybille Disse
Empfehlungen
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Lernlizenz
Der Mensch ist immer noch der beste Computer.
John F. Kennedy
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Das Nervensystem (Systema nervosum) besteht aus der Gesamtheit der Nervengewebe im menschlichen Organismus. Es dient der Steuerung (Kommunikation) wichtiger Vorgänge im Körper.
Hierzu werden Informationen in Form von Nervenimpulsen
aufgenommen,weitergeleitetund verarbeitet.Lehre bzw. Wissenschaft vom Aufbau (Neuroanatomie) und der Funktion (Neurophysiologie) des Nervensystems. Die Neuropathologie umfasst die Erforschung, Diagnostik und Behandlung von Krankheiten des Nervensystems.
Aufbau der Nerven bzw. des Nervensystems.
Es wird unterteilt in:
mikroskopisch (nur durch die Vergrößerung eines Mikroskops erkennbar, sehr klein)makroskopisch (mit bloßem Auge erkennbar)Bestandteile sind:
Gehirn und Rückenmark (z. B. Neuronen, Nervenfasern, Neuroglia)Hüllen (z. B. Hirnhäute)feste Strukturen (z. B. Knochen)Flüssigkeiten (z. B. Liquor)Die Neurologie ist die Lehre des Nervensystems inkl. der Krankheitsbilder. Die Neuroanatomie beschäftigt sich mit dem Aufbau des Nervensystems, die Neurophysiologie mit den Funktionen und die Neuropathologie mit den Krankheiten des Nervensystems.
* * *
In diesem Hauptkapitel bekommen Sie einen Überblick über die einzelnen Teile des Nervensystems. Sie benötigen die Fachbegriffe für das Verständnis der Lerninhalte.
Zusätzlich ist es ratsam, dass Sie diese Fachbegriffe und den Stoff für die Überprüfung abrufen können. Nicht nur in einer schriftlichen Prüfung, sondern auch für den späteren Praxisalltag oder fachlichen Austausch (z. B. mit Medizinern) sollten Sie diese beherrschen.
Sie sollten den groben Aufbau, die Aufgaben und das Zusammenspiel der einzelnen Teile des Nervensystems von Grund auf verstehen.
Ergänzend und für medizinisch besonders Interessierte sind die Leitsymptome und neurologischen Zeichen, die Elemente der neurologischen Untersuchung sowie eine Übersicht der Krankheitsbilder eingefügt. Weiter sollen Sie wissen, was die Fachtermini bedeuten. Es ist ausdrücklich vorgesehen, dass die Medizinberufe wichtige medizinische Fachbegriffe sicher beherrschen. So könnte beispielsweise ein Patient einen Bericht vom Neurologen mitbringen. Sie werden die neurologischen Beschwerden des Patienten möglicherweise nicht selbst behandeln, diese können aber im Gesamtbild mit den weiteren (psychischen) Beschwerden aufschlussreich sein. Auch gilt immer die organische Abklärung (dazu gehört auch der neurologische Status) vor Diagnosestellung (und ohne Diagnose keine Therapie!). Der spezielle Neurostatus kann genau wie der allgemeine Somatostatus (körperliche Untersuchung von Kopf bis Fuß) vom Mediziner (Arzt, Facharzt) durchgeführt werden. Sie sollten daher sehr wohl wissen, wohin Sie einen Patienten, der neurologische Beschwerden (z. B. Schwindel, Kopfschmerzen, Tremor) aufweist, verweisen bzw. ein Konsil angefordert werden kann. In der Regel ist das der Neurologe und bei akuten Beschwerden (z. B. plötzliche Lähmungserscheinungen) das nächste Krankenhaus!
Das Nervensystem steuert die Organfunktionen und die Bewegungen. Es nimmt Sinnesreize (Informationen aus der Umwelt und aus dem Körper selbst) auf, leitet sie weiter und verarbeitet sie.
Falls notwendig, löst es eine Reaktion auf den Reiz aus, die bewusst oder unbewusst sein kann. Gleichzeitig besitzt es ein Gedächtnis und kann die Informationen auch speichern (z. B. beim Lernen für die Überprüfung). Außerdem ist das Nervensystem der Sitz des Bewusstseins, des Denkens und des Empfindens.
Das Nervensystem ist ein sehr umfassendes Organsystem. Obwohl die neurologische Forschung schon sehr viele Erkenntnisse gewonnen hat, sind viele Ursachen und systemische Zusammenhänge weiterhin zu erforschen.
Die zentralen Aufgaben des Nervensystems können folgendermaßen unterteilt werden:
Aufgabe: lebenswichtige Funktionen aufrechterhalten (automatisch). Beispiel: die Vitalfunktionen wie Herz-Kreislauf-System und AtmungAufgabe: Bewegung des Körpers (willentlich). Beispiele: eine Tasse Kaffee zum Mund führen und trinken, mit dem Hund spazieren gehen, eine Eingabe an der Tastatur eines Computers mit den Händen durchführen.Das Nervensystem ist das wichtigste Kommunikationsorgan im Körper (neben dem Hormonsystem und dem Immunsystem). Es wird im menschlichen Organismus benötigt, um Abläufe und Vorgänge
zu regeln,zu koordinieren undanzupassen.Das zentrale Nervensystem (ZNS) sendet motorische Signale. Durch diese werden die Muskeln bewegt werden (z. B. beim Radfahren oder Schwimmen).
Das Nervensystem steuert sämtliche Gedächtnisfunktionen (sowohl kurzfristig als auch langfristig). Wir erinnern uns an die Vergangenheit, merken uns die Lebensmittel für den Wocheneinkauf und lernen täglich neue Dinge dazu. Mit «Denksport» (z. B. Sudoku oder Logikrätsel) können die mnestischen Funktionen regelmäßig trainiert und präventiv etwas für das Nervensystem getan werden. Mithilfe der Orientierungsfunktionen (zeitlich, örtlich, situativ, zur Person) können wir genau sagen, welcher Tag heute ist, an welchem Ort wir uns befinden, was gerade passiert und wer wir sind.
Im Studium bzw. in Ihrer Ausbildung werden Sie Störungsbilder kennenlernen, bei denen diese Funktionen gestört sein können (z. B. bei einer demenziellen Symptomatik). Am schlimmsten ausgeprägt sind Störungen, bei denen die Patienten nicht mehr wissen, wer sie sind (die Orientierung zur Person verloren gegangen ist).
Ein großer Komplex sind das