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»Ein anderer hätte sich erschossen, ich ging in die Fremdenlegion«, schreibt 1905 Erwin Rosen. Der Schriftsteller liebt das lockere Leben und hat enorme Schulden gemacht. Der Dienst in Algerien ist die Hölle. Rosen desertiert und kann nach Tirol fliehen. Auch wenn Hollywood Liebeskummer oder Abenteuerlust als Motive bevorzugt, in den fast 200 Jahren ihres Bestehens marschieren vor allem Gestrauchelte und Männer ohne Perspektive in den Reihen der Fremdenlegion. Kein Wunder, dass die Anwerber vor allem im zerstörten Deutschland der Nachkriegszeit leichtes Spiel haben. Söldner ist das zweitälteste Gewerbe der Welt. Barbarische Krieger dienen bereits den Pharaonen, die Kabinettskriege des 18. Jahrhunderts werden mit Heeren von Söldnern geführt, und bis in die Gegenwart kämpfen Soldaten unter fremder Flagge. Wo Patriotismus oder ein politisches Ideal fehlt, gedeiht rasch eine Landsknechtmentalität: Kult der Männlichkeit, inszenierte Todesverachtung und ein brutaler Umgang sowohl mit Gegnern als auch Zivilisten. Das Geschäft der Dienstleistungen mit der Waffe boomt. So setzt alleine das private Militär-Unternehmen »Constellis«, Nachfolger von »Blackwater«, fast eine Milliarde US-Dollar im Jahr um. Brutalstes Beispiel der Rückkehr der Kriegsknechte ist die »Gruppe Wagner«, die mittlerweile den Großteil ihrer Söldner in den Gefängnissen rekrutiert – mit fatalen Folgen!-
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