Gegenkräfte - Aldivan Torres - E-Book

Gegenkräfte E-Book

Aldivan Torres

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Beschreibung

Gegenkräfte war mein erster Roman, den ich 2009 geschrieben habe. Es war ein großes Abenteuer auf dem heiligen Berg, das in einer großen Zeitreise gipfelte. Wenn wir zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Mimoso ankommen, stehen wir vor dem Ungleichgewicht der gegensätzlichen Kräfte. Wie kann man diese Kräfte wieder ins Gleichgewicht bringen und den Frieden erreichen, von dem die Bewohner so geträumt ha-ben?

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Seitenzahl: 308

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Über das Buch: Gegenkräfte war mein erster Roman, den ich 2009 geschrieben habe. Es war ein großes Abenteuer auf dem heiligen Berg, das in einer großen Zeitreise gipfelte. Wenn wir zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Mimoso ankommen, stehen wir vor dem Ungleichgewicht der gegensätzlichen Kräfte. Wie kann man diese Kräfte wieder ins Gleichgewicht bringen und den Frieden erreichen, von dem die Bewohner so geträumt haben?

Hingabe

Zu aller erst, an Gott, dem Erschaffer für den alles lebt; an die Lehrer des Lebens die mich immer geleitet haben; an meine Verwandten, obwohl sie mich nicht ermutigt haben; an all jene, die noch nicht dazu in der Lage waren, sich mit den „Gegenkräften“ in ihrem Leben wiederzuvereinigen.

Aldivan Torres

Gegenkräfte

Gegenkräfte

©2018 – Aldivan Torres

Alle Rechte vorbehalten

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Dieses Buch, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Genehmigung des Autors nicht vervielfältigt, weiterverkauft oder übertragen werden.

Druck und Verteilung auf Kosten des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland

ISBN-NUMMER

ebook 978-3-384-35416-7

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Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für den Inhalt ist der Autor verantwortlich. Jegliche Verwendung ist ohne Ihre Zustimmung nicht gestattet. Veröffentlichung und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, der unter folgender Adresse erreichbar ist: tredition GmbH, Abteilung "Impres-sumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

„Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.” Matthäus 13:24-30

Einleitung

Gegenkräfte präsentiert sich selbst als eine Alternative um die große Dualität zu überkommen, die in uns allen existiert. Wie oft im Leben stehen wir Situationen gegenüber in welchen beide Alternativen Vor- und Nachteile haben und sich für eine zu entscheiden ein wahres Martyrium ist. Wir müssen lernen uns zu besinnen und vorsichtig darüber nachzudenken, welcher der richtige Pfad ist und was die daraus folgenden Konsequenzen unserer Entscheidung sind. Schließlich müssen wir die „Gegenkräfte“ unseres Lebens zusammenfügen und sie Früchte tragen lassen. Dadurch können wir eine viel gewünschte Zufriedenheit erreichen

Für den Aspekt dieses Buches können wir sagen, dass er von einem Schrei kommt, den ich in der Höhle der Verzweiflung hörte. Dieses Weinen war der Grund für alle Abenteuer die in diesem Buch erzählt werden. Mission erfüllt, ich hoffe, dass ich mein ultimatives Ziel, wenigstens eine Person träumen zu lassen, erreicht habe. Das ist, was ich jetzt noch mehr beabsichtige, wo wir doch in einer Welt voller Gewalt, Grausamkeit und Ungerechtigkeit leben. Die „Gegenkräfte“ werden nach der Veröffentlichung nie wieder gleich sein und ich kann es nicht erwarten mit meinen Lesern ein neues Abenteuer zu starten, die das gleiche beabsichtigen.

Der Autor

Buchinhalt

Über das Buch

Hingabe

Einleitung

Eine neue Ära

Vorbereitungen

Der heilige Berg

Die Hütte

Die erste Aufgabe

Die zweite Aufgabe

Der Geist des Berges

Stichtag

Das junge Mädchen

Das Beben

Der Tag vor der letzten Aufgabe

Die dritte Aufgabe

Die Höhle der Verzweiflung

Das Wunder

Die Höhle verlassen

Das Wiedersehen mit der Beschützerin

Die Verabschiedung vom Berg

Eine Reise zurück in der Zeit

Wo bin ich?

Erster Eindruck

Das Hotel

Das Abendessen

Ein Spaziergang durch das Dorf

Das schwarze Schloss

Die Ruinen der Kapelle

Der Befehl

Treffen von Bewohnern

Entscheidende Gespräche

Vision

Der Anfang

Die Eisenbahn

Der Umzug

Ankunft am Bungalow

Treffen mit dem Bürgermeister

Treffen der Bauern

Zurück zuhause

Die Ankündigung

Der erste Arbeitstag

Das Picknick

Der Abstieg des Berges

Der Missbrauch des Majors

Messe

Reflektion

Sucavão

Der Markt

Der Fall der Kuh

Die Presse

Nachricht

Sitzung

Beichte

Tratsch

Reise nach Recife

Zurück ins Landesinnere

Arrangierte Hochzeit

Besuch

Die Tracht Prügel

Gerusa Cousine

Der „Segen“

Erscheinung

Ein neuer Freund

Der Tag vor der Hochzeit

Tragödie

Die schwarze Wolke

Der Märtyrer

Ende der Vision

Zeugenaussage

Zurück zum Hotel

Die Idee

Die Figur des Majors

Der Job

Die erste Begegnung mit Christine

Zurück zum Schloss

Die Nachricht II

Ausflug nach Climério

Entscheidung

Die Erfahrung in der Wüste

Die Verehrer der Dunkelheit

Die Erfahrung des Besitzes

Das Gefängnis

Dialog

Renatos Besuch

Die dritte Begegnung mit Christine

Der Aufruf des Engels

Der letzte Kampf

Der Zerfall der bestehenden Strukturen

Gespräch mit dem Major

Auf Wiedersehen

Die Wiederkehr

Zuhause

Epilog

Der Autor

Eine neue Ära

Nach einem fehlgeschlagenen Versuch ein Buch zu veröffentlichen fühle ich wie sich meine Kraft wiederherstellt und stärker wird. Am Ende glaube ich an mein Talent und habe den Glauben, dass ich meine Ziele erreichen werde. Ich habe gelernt, dass alles zu seiner Zeit passiert und ich glaube, dass ich reif genug bin um meine Ziele zu realisieren. Vergiss nie: Wenn wir etwas wirklich wollen wird die Welt etwas aushecken damit wir es verwirklichen. So fühle ich mich: mit frischen Kräften. Zurückblickend denke ich an die Werke die ich vor so langer Zeit las welche sicherlich meine Kultur und mein Wissen bereichert haben. Bücher begleiten uns durch Atmosphären und Universen die uns unbekannt sind. Ich fühle mich als ob ich Teil dieser Geschichte sein muss, der großen Geschichte der Literatur. Es macht keinen Unterschied ob ich anonym bleibe oder ein weltweit bekannter Autor werde der überall erkannt wird. Das wichtige ist der Beitrag den jeder zu diesem Universum beiträgt.

Ich freue mich über diese neue Einstellung und bereite mich auf eine große Reise vor. Diese Reise wird mein Schicksal sowie das von denen, die geduldig dieses Buch lesen, verändern. Lasst uns zusammen in dieses Abenteuer gehen.

Vorbereitungen

Ich packe meinen Koffer mit meinen persönlichen Sachen von äußerster Wichtigkeit: Ein Paar Klamotten, mein Kreuz und die Bibel, von denen ich mich nicht trennen kann, sowie ein Paar Blätter Papier um zu schreiben. Ich habe das Gefühl, dass ich viel Inspiration von dieser Reise bekommen werde. Wer weiß, vielleicht werde ich der Autor einer unvergesslichen Geschichte die in die Historie eingeht. Bevor ich gehe muss ich mich aber noch von jedem verabschieden (vor allem meiner Mutter). Sie ist überfürsorglich und will mich ohne guten Grund nicht gehen lassen, oder wenigstens mit dem Versprechen, dass ich bald wieder zurückkomme. Ich denke dass ich eines Tages einen Schrei nach Freiheit von mir geben muss und wie ein Vogel fliegen werde, dem seine Flügel gewachsen sind…und sie muss verstehen, dass ich ihr nicht gehöre, sondern eher dem Universum, dass mich willkommen hieß ohne etwas zurückzugeben. Wegen dem Universum habe ich mich dazu entschieden ein Schreiber zu werden und meine Rolle zu erfüllen und mein Talent weiterzuentwickeln. Wenn ich am Ende der Straße ankomme und etwas aus mir gemacht habe werde ich dazu bereit sein, der Gottesgemeinschaft beizutreten und einen neuen Plan zu erlernen. Ich bin mir sicher, dass ich auch eine spezielle Rolle innehaben werde.

Ich fasse meinen Koffer und merke wie ein Gefühl von Qual in mir hochsteigt. Fragen stürmen in meinem Kopf herum und stören mich: Wie wird die Reise sein? Wird das Unbekannte gefährlich sein? Welche Vorkehrungen sollte ich treffen? Was ich weiß ist, dass es zum Nachdenken anregen wird und ich bereit bin, es zu machen. Ich packe meinen Koffer (nochmal) und besuche meine Familie bevor ich gehe. Meine Mutter ist in der Küche und bereitet mit meiner Schwester das Mittagessen vor. Ich nähere mich ihnen und spreche das wichtige Thema an.

“Seht ihr diese Tasche? Sie wird mein einziger Begleiter (außer euch, die Leser) auf einer Reise sein, die ich bereit bin zu unternehmen. Ich suche nach Weisheit, Wissen und dem Vergnügen an meinem Beruf. Ich hoffe, dass ihr das beide versteht und die Entscheidung, die ich getroffen habe, akzeptiert. Kommt; gebt mir eine Umarmung und wünscht mir was Gutes.

“Mein Sohn, vergiss deine Ziele denn sie sind unerreichbar für arme Leute wie uns. Ich habe es schon tausendmal gesagt: Du wirst kein Idol oder so etwas Ähnliches. Verstehe: Du wurdest nicht dazu geboren ein großer Mann zu werden. (Mutter)

“Hör auf unsere Mutter. Sie weiß wovon sie spricht und hat absolut Recht. Dein Traum ist unmöglich denn du hast kein Talent. Begreife, dass deine Mission nur daraus besteht ein einfacher Mathematiklehrer zu sein. Du wirst es nicht weiter als das schaffen. (Schwester)

“Also dann, keine Umarmung? Warum glaubt ihr nicht dass ich erfolgreich sein kann? Ich garantiere euch: Auch wenn ich dafür bezahle meinen Traum zu erfüllen werde ich erfolgreich sein, denn ein großer Mann ist der, der an sich selbst glaubt. Ich werde diese Reise machen und ich werde alles entdecken was es aufzudecken gibt. Ich werde glücklich sein weil Glück daraus besteht, dem Pfad, den Gott um uns beleuchtet, zu folgen damit wir Gewinner werden.

Damit gehe ich direkt zur Tür, mit dem Gewissen, dass ich ein Gewinner auf dieser Reise sein werde: der Reise die mich an unbekannte Orte bringen wird.

Der heilige Berg

Vor einer langen Zeit habe ich von einem unwirtlichen Berg in der Pesqueira Gegend gehört. Er ist Teil der Ororubá Bergkette (einheimischer Name) wo das einheimische Volk, die Xukurus, wohnen. Man sagt, dass er heilig wurde, nachdem ein geheimnisvoller Medizinmann von einem der Xukuru Stämme starb. Es ist möglich jeden Wunsch wahr zu machen, solange die Absicht rein und aufrichtig ist. Das ist der Startpunkt meiner Reise, deren Absicht es ist, das Unmögliche möglich zu machen. Glaubt ihr das, Leser? Dann bleibt bei mir und schenkt der Geschichte spezielle Aufmerksamkeit.

Der BR-232 Autobahn folgend erreiche ich die Gemeinde Pesqueira, ungefähr 15 Meilen vom Zentrum entfernt ist Mimoso, einer der Bezirke. Eine moderne Brücke, erst kürzlich erbaut, gibt Zugang zu dem Platz, der sich zwischen den Bergen von Mimoso und Ororubá befindet, vom Mimoso Fluss umspült, der in die Talsohle fließt. Der heilige Berg ist genau an dieser Stelle und dort fahre ich hin.

Der heilige Berg befindet sich neben dem Bezirk und in einer kurzen Zeit bin ich am Fuße davon. Meine Gedanken wandern durch Raum und ferne Zeiten, wo ich mir unbekannte Situationen und Phänomene vorstelle. Was erwartet mich auf dem Berg? Es werden sicherlich wiederbelebende und stimulierende Erfahrungen. Der Berg ist von kleiner Statur (700 Meter) und mit jedem Schritt fühle ich mich sicherer aber auch gespannter. Erinnerungen von intensiven Erfahrungen die ich in den letzten 26 Jahren erlebte schwirren durch meinen Kopf. In dieser kurzen Zeit fanden phantastische Ereignisse statt, die mich glauben lassen, dass ich etwas Besonderes bin. Allmählich kann ich diese Erinnerungen mit euch, den Lesern, ohne Schuld teilen. Jedoch ist das nicht die Zeit dafür. Ich werde den Bergweg hoch, auf der Suche nach meinen Verlangen, weitergehen. Das ist, was ich hoffe und das erste Mal fühle ich mich Müde. Ich habe den halben Weg hinter mir. Ich spüre keine körperliche Müdigkeit, sondern eher eine geistige wegen komischen Stimmen die mir sagen, ich solle zurückgehen. Sie bestehen fast schon darauf. Trotzdem gebe ich nicht so einfach auf. Ich will die Spitze des Berges bei allem was es Wert ist erreichen. Der Berg atmet für mich mit frischen Lüften die sich für die verbreiten, die an seine Heiligkeit glauben. Wenn ich dort bin, denke ich, werde ich genau wissen was zu tun ist, um den Pfad zu erreichen, der mich durch diese Reise leiten wird auf die ich so lange gewartet habe. Ich behalte meinen Glauben weil ich einen Gott habe der der Gott des Unmöglichen ist. Lasst uns weiter gehen.

Ich habe schon drei Viertel des Weges, werde aber immer noch von den Stimmen gejagt. Wer bin ich? Wo gehe ich hin? Warum denke ich, dass mein Leben sich nach der Erfahrung auf dem Berg so dramatisch ändern wird? Abgesehen von den Stimmen scheint es, als ob ich alleine auf dem Weg bin. Kann es sein, dass sich andere bekannte Autoren auch so gefühlt haben als sie heilige Wege entlanggingen? Ich glaube, dass meine Mystik anders wie bei anderen verlaufen wird. Ich muss weiter, ich muss alle Hindernisse überstehen und hinter mir lassen. Die Dornen die meinen Körper verletzten sind sehr gefährlich für Menschen. Wenn ich diesen Aufstieg überlebe, dann kann ich mich schon als Gewinner fühlen.

Schritt für Schritt nähere ich mich der Spitze des Berges. Ich bin schon nur noch ein paar Meter davon entfernt. Der von meinem Körper tropfende Schweiß scheint schon mit den Heiligen Gerüchen des Berges eingebettet zu sein. Ich mache eine kurze Pause. Ob die mir nahestehenden beunruhigt sind? Naja, das ist nicht wirklich wichtig momentan. Ich muss jetzt an mich selbst denken um auf die Bergspitze zu kommen. Meine Zukunft hängt davon ab. Noch ein paar Schritte und ich bin oben. Es weht ein kalter Wind, gequälte Stimmen verwirren mein überlegen und ich fühle mich nicht gut. Die Stimmen rufen:

“Er hat es geschafft, er soll belohnt werden. –Ist er es überhaupt Wert? –Wie hat er es geschafft, den Berg zu erklimmen? Ich bin verwirrt und benommen; ich glaube nicht, dass es mir gut geht.

Vögel singen und Sonnenstrahlen liebkosen mein gesamtes Gesicht. Wo bin ich? Ich fühle mich als ob ich mich gestern betrunken hätte. Ich versuche aufzustehen aber ein Arm verhindert es. Ich sehe, wie eine Frau im Mittleren Alter mit roten Haaren und gebräunter Haut neben mir steht.

“Wer bist du? Was ist mit mir passiert? Mein ganzer Körper schmerzt. Mein Verstand ist verwirrt und unklar. Ist das weil ich an der Spitze des Berges bin? Ich habe das Gefühl, dass ich zuhause bleiben hätte sollen. Meine Träume haben mich dazu getrieben hier her zu kommen. Ich bin den Berg langsam hochgeklettert, voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft und eine Wegweisung für persönliches Wachstum. Trotzdem kann ich mich fast nicht bewegen. Erkläre mir all das, ich bitte dich.

“Ich bin die Beschützerin des Berges. Ich bin der Geist der Erde der hierhin und dorthin bläst. I wurde hierher gesandt weil du die Aufgabe bestanden hast. Willst du deine Träume wahr machen? Ich werde dir dabei helfen, Gotteskind! Du hast noch viele Aufgaben zu bewältigen. Ich werde dich dafür vorbereiten. Hab keine Angst. Dein Gott ist mit dir. Ruh dich ein wenig aus. Ich komme zurück mit Essen und Wasser um deine Bedürfnisse zu befriedigen. In der Zwischenzeit, ruh dich aus und meditiere wie du es immer machst.

Nachdem sie das sagte verschwand sie aus meiner Sicht. Das verstörende Bild hinterließ mich betrübt und voller Zweifel. Welche Aufgaben muss ich bewältigen? Welche Schritte enthalten diese Aufgaben? Die Bergspitze war ein wahrlich großartiger und ruhiger Platz. Von ganz oben konnte man die Anhäufung von Häusern in Mimoso sehen. Es ist ein Plateau gefüllt mit steilen Wegen und voll mit Pflanzen auf jeder Seite. Dieser heilige Ort, unberührte Natur, würde er wirklich meine Pläne vollenden? Würde er aus mir, nach meiner Abreise, einen Autor machen? Nur die Zeit könnte diese Frage beantworten. Weil die Frau sich ihre Zeit ließ entschloss ich mich dazu auf der Bergspitzte zu meditieren. Ich nutzte die folgende Technik: Erstens machte ich meinen Kopf frei (frei von Gedanken). Ich begann mit der Natur um mich in Harmonie zu kommen, geistig den Ort um mich betrachtend. Von hier an verstehe ich, dass ich Teil der Natur bin und dass wir völlig vernetzt in einem Ritual der Gemeinschaft sind. Mein Schweigen ist das Schweigen von Mutter Natur; mein Weinen ist auch ihr Weinen; allmählich beginne ich ihre Absichten und Bestrebungen zu verstehen und umgekehrt. Ich spüre ihr verzweifeltes Heulen nach Hilfe, flehend danach, dass ihr Leben nicht von den Menschen zerstört wird: Abholzung, exzessiver Bergbau, Jagd und Fischerei, die Emissionen von schädlichen Gasen die in die Atmosphäre abgegeben werden und andere menschliche Gräueltaten. All die Harmonie und Komplexität hat mich schweigen und auf meine eigenen Wünsche konzentrieren lassen. Ich öffnete langsam meine Augen und sah, dass ich der gleichen Frau gegenüberstand, die sich vorhin die Beschützerin des Heiligen Berges nannte.

“Ich sehe, dass du das Geheimnis der Meditation verstehst. Der Berg hat dir geholfen etwas über dein Potenzial herauszufinden. Du wirst in vielen Hinsichten wachsen. Ich werde dir bei diesem Prozess helfen. Erstens bitte ich dich, dass du in die Natur gehst und Sparren, Bretter, Stützen und Schnüre besorgst um eine Hütte aufstellst, danach holst du Feuerholz für ein Lagerfeuer. Die Nacht kommt näher und du musst dich vor wilden Tieren schützen. Morgen beginne ich damit, dir die Weisheit des Waldes zu lehren, damit du die wahre Aufgabe schaffen kannst: Die Höhle der Verzweiflung. Nur die, die reines Herzes sind, überleben das Feuer seiner Prüfung. Willst du deinen Traum erfüllen? Dann zahle den Preis dafür. Das Universum gibt nichts gratis her, an niemanden. Wir sind es, die würdig werden müssen, um erfolgreich zu sein. Das ist eine Lektion, die du noch lernen musst, mein Sohn.

“Ich verstehe. Ich werde hoffentlich alles lernen um die Aufgaben der Höhle zu bestehen. Ich weiß nicht wieso, aber ich fühle mich selbstbewusst. Wenn ich es auf den Berg schaffe werde ich auch die Höhle schaffen. Wenn ich gehe, denke ich, dass ich darauf vorbereitet bin um zu Gewinnen und Erfolg zu haben.

“Warte, sei nicht so sicher. Du kennst die Höhle von der ich spreche nicht. Du musst wissen, schon viele Kämpfer wurden vom Feuer getestet und vernichtet. Die Höhle hat kein Mitleid, auch nicht mit den Träumern. Hab Geduld und lerne alles was ich dir lehren werde. So wirst du ein echter Gewinner. Erinnere dich: Selbstvertrauen hilft, aber nur in der richtigen Dosis.

“Ich verstehe. Danke für deine Ratschläge. Ich verspreche dir, dass ich ihnen bis an das Ende folgen werde. Wenn Zweifel mich peitschen werde ich mich an deine Worte erinnern und auch daran, dass Gott mich immer retten wird. Wenn es keinen Ausweg aus der dunklen Nacht der Seele gibt, werde ich keine Angst haben. Ich werde die Höhle der Verzweiflung bezwingen, der Höhle der noch keiner entronnen ist!

Die Frau verabschiedet sich freundlich und verspricht, dass sie an einem anderen Tag wiederkommen würde.

Die Hütte

Ein neuer Tag erscheint. Vögel pfeifen und singen ihre Melodien, der Wind weht nach Südwest und die Briese erfrischt die Sonne, die für diese Zeit unerschütterlich heiß empor steigt. Momentan ist es Dezember, einer der für mich schönsten Monate, weil er der Beginn der Ferienzeit ist. Es ist eine verdiente Pause nach einem langen Jahr das dem Hochschulstudium der Mathematik gewidmet wurde. Die Zeit, in der man alle integrale, Ableitungen und Kreiskoordinatensysteme vergessen kann. Jetzt muss ich mich auf all die Sachen fokussieren, die das Leben nach mir wirft. Meine Träume hängen davon ab. Mein Rücken schmerzt als Ergebnis von schlechtem Schlafes nach einer Nacht auf ausgeklopfter Erde, die ich als Bett bereitete. Die Hütte, die ich mit viel Aufwand gebaut habe und das Feuer, das ich entzündete, gaben mir ein gewisses Maß an Sicherheit in der Nacht. Trotzdem hörte ich Geheule und Schritte außerhalb. Wo haben meine Träume mich hingeführt? Die Antwort ist bis ans Ende der Welt, wo die Zivilisation noch nicht angekommen ist. Was würdest du tun, Leser? Würdest du auch ein Risiko eingehen um deine tiefsten Träume zu erfüllen? Lasst die Geschichte weitergehen.

In meine eigenen Gedanken und Fragen eingewickelt bemerke ich fast nicht, dass die seltsame Dame neben mir auftauchte, die mir auf meiner Reise helfen wollte.

“Hast du gut geschlafen?

“Wenn gut heißt, dass ich noch ganz bin, dann ja.

“Vor allem muss ich dich warnen dass der Grund, den du betrittst, Heilig ist. Sei also nicht von Aussehen oder Leidenschaftlichkeit irregeführt. Heute ist deine erste Aufgabe. Ich werde dich nicht weiter mit Essen und Wasser versorgen. Du wirst sie dir selbst beschaffen. Folge in jeder Situation deinem Herzen. Du musst deine Wertigkeit beweisen.

“Es gibt Essen und Wasser in diesem Gestrüpp und soll ich es sammeln? Schau, ich bin es gewohnt in Supermärkten einzukaufen. Siehst du diese Hütte? Sie hat mich Schweiß und Tränen gekostet, aber trotzdem denke ich nicht, dass sie sicher ist. Wieso gewährst du mir nicht einen Wunsch den ich brauche? Ich bin der Meinung, dass ich mich schon als würdig erwiesen habe als ich diesen steilen Weg hochging.

“Halte Ausschau nach Essen und Wasser. Der Berg war erst der erste Schritt auf deinem Weg zu geistigen Fortschritt. Du bist noch nicht bereit. Ich muss dich darauf hinweisen, dass ich keine Wünsche gewähre. Ich bin nicht in der Position dazu. Ich bin nur der Pfeil, der deinen Weg deutet. Die Höhle ist die, die dir Wünsche gewährt. Sie wird Höhle der Verzweiflung genannt, die von denen besucht wird, deren Träume unmöglich wurden.

“Ich werde es versuchen. Ich habe nichts zu verlieren. Die Höhle ist meine letzte Hoffnung auf Erfolg.

Nachdem ich das sagte stehe auf und beginne mit der ersten Aufgabe. Die Frau verschwindet wie Rauch.

Die erste Aufgabe

Auf den ersten Blick sehe ich, dass vor mir ein ausgetretener Weg liegt. Statt dem Gestrüpp voll Dornen wäre es das Beste dem Weg zu folgen. Die Steine die meine Schritte wegtreten scheinen mir etwas sagen zu wollen. Kann es sein, dass ich auf dem richtigen Weg bin? Ich mache mir Gedanken über all die Sachen die ich zurücklies um meinen Traum zu suchen: Ein Zuhause, Essen, saubere Kleidung und meine Mathebücher. War es das wert? Ich bin mir sicher, dass ich es mit der Zeit herausfinden werde. Die mysteriöse Frau scheint mir nicht alles erzählt zu haben. Je mehr ich lief, desto weniger fand ich. Die Spitze scheint nicht mehr so ausgiebig, nun wo ich sie erreicht habe. Ein Licht… Ich kann vor mir ein Licht sehen. Ich muss dorthin. Ich komme zu einer großen Lichtung wo die Sonnenstrahlen klar das Aussehen des Berges reflektieren. Der Weg endet und wird in zwei verschiedene Wege wiedergeboren. Was mache ich? Ich lief für Stunden und meine Kraft ist am Ende. Ich setzte mich nieder um eine Pause zu machen. Zwei Wege und zwei Auswahlmöglichkeiten. Wie oft im Leben sind wir solchen Situationen gegenüber gestellt; der Unternehmer, der zwischen dem Überleben seiner Firma und dem Entlassen von ein paar Arbeitnehmern steht; die arme Mutter im nordöstlichen Hinterland von Brasilien, die sich entscheiden muss, welches ihrer Kinder sie füttert; der ungläubige Ehemann, der zwischen seiner Frau und seiner Geliebten wählen muss; egal, es gibt viele dieser Situationen im Leben. Mein Vorteil ist, dass meine Entscheidung nur mich betrifft. Ich muss auf meine Intuition horchen, wie es die Frau vorgeschlagen hatte.

Ich stehe auf und nehme den rechten Weg. Ich mache große Schritte und es geht nicht lange bis ich eine weitere Lichtung erblicke. Dieses Mal sehe ich einen See und einige Tiere um sie. Sie kühlen sich mit dem klaren und transparenten Wasser. Wie soll ich weiter gehen? Ich habe Wasser gefunden, aber es sind überall Tiere. Ich frage mein Herz und es sagt mir, dass jeder das Recht auf Wasser hat. Ich kann sie nicht vertreiben und sie des Wassers berauben. Die Natur gibt einen Überfluss an Ressourcen für das Überleben des Menschen. Ich bin nur eine Schnur im Netz das es webt. Ich bin nicht überlegen, so dass ich mich als Meister sehe. Ich gebe meine Hände ins Wasser und schöpfe es in eine kleine Tasse die ich von Zuhause mitbrachte. Der erste Teil der Aufgabe ist erfüllt, jetzt muss ich nur noch Essen finde.

Ich laufe weiter auf dem Weg, darauf hoffend dass ich etwas Essbares finde. Mein Magen knurrt weil es schon nach Mittag ist. Ich fange an auf die Seiten des Weges zu blicken. Vieleicht ist das Essen im Wald. Wie oft suchen wir den einfachsten Weg, der uns aber nicht zum Erfolg bringt? (Nicht jeder Kletterer ist der erste an der Spitze des Berges). Abkürzungen bringen dich schnell an dein Ziel. Mit diesem Gedanken verlasse ich den Weg und finde kurz danach einen Bananenbaum und eine Kokosnusspalme. Von ihnen werde ich mein Essen bekommen. Ich muss sie mit demselben Willen beklettern wie den Berg. Ich versuche es ein, zwei, drei Mal. Ich schaffe es. Ich gehe jetzt zurück zur Hütte, weil ich die erste Aufgabe geschafft habe.

Die zweite Aufgabe

Bei meiner Hütte angekommen finde ich die Beschützerin des Berges, die mir geistvoller als je zuvor vorkommt. Ihre Augen blicken sich nie in die meine. Ich glaube dass ich besonders für Gott bin. Ich spüre die ganze Zeit seine Präsenz. Er lässt mich in jeder Art wiederauferstehen. Als ich arbeitslos war, öffnete er mir eine Tür; als ich nicht die Möglichkeit dazu hatte beruflich zu wachsen, zeigte er mir einen neuen Weg; in Krisenzeiten hat er mich von den Fesseln des Teufels befreit. Nichtsdestotrotz, der Blick der Zustimmung, den mir die Frau zuwarf, erinnert mich an den Mann, der ich bis kürzlich war. Mein momentanes Ziel war es zu gewinnen, egal wie viele Steine in meinem Weg liegen.

“Du hast die erste Aufgabe gemeistert, ich gratuliere dir. Die erste Aufgabe war darauf abgezielt, deine Weisheit und deine Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und zu teilen, zu erkunden. Die zwei Wege repräsentieren die „Gegenkräfte“, die das Universum regeln (Gut und Böse). Der Mensch hat die freie Wahl zwischen beiden Wegen. Wenn jemand den rechten Weg wählt, wird er für sein ganzes Leben von der Hilfe von Engeln erleuchtet. Das war der Weg den du dir aussuchtest. Trotzdem ist der Weg kein einfacher. Oft werden Zweifel dich bestürmen und du wirst dich fragen, ob der Weg es Wert ist. Die Menschen der Erde werden immer verletzend sein und deinen guten Willen ausnützen. Zudem wird das Vertrauen, das du in andere setzt, dich meist enttäuschen. Wenn du verärgert bist erinnere dich: Dein Gott ist stark und er wird dich nie stehenlassen. Lasse nie Wohlstand oder Lust dein Herz irreführen. Du bist besonders und wegen deinem Wert sieht dich Gott als seinen Sohn an. Verfalle nie in Ungnade. Der linke Pfad gehört denjenigen, die gegen Gottes Ruf rebellieren. Wir alle sind mit einer göttlichen Mission geboren. Manche weichen aber davon ab, wegen Materialismus, schlechten Einflüssen oder Verderbnis des Herzens. Die, die sich für den linken Weg entscheiden werden, wie uns Jesus gelehrt hat, werden keine angenehme Zukunft haben. Jeder Baum der keine guten Früchte gibt wird entwurzelt und in die Dunkelheit geworfen. Das ist die Bestimmung von schlechten Leuten, denn Gott ist fair. Als du den See und die Tiere gesehen hast hat dein Herz lauter gesprochen. Hör immer darauf und du wirst es weit schaffen. Die Gabe des Schenkens schien in diesem Moment auf dich und dein geistliches Wachstum war erstaunend. Deine Weisheit half dir Essen zu finden. Der einfachste Weg ist nicht immer der Richtige. Ich glaube, dass du bereit für die zweite Aufgabe bist. In drei Tagen wirst du aus deiner Hütte gehen und eine Tatsache suchen. Hör auf dein Gewissen. Wenn du sie bestehst, wirst du zur dritten und letzten Aufgabe weiterkommen.

“Danke für deine ständige Begleitung. Ich weiß nicht was mich in der Höhle erwartet oder was mir passieren wird. Dein Beitrag ist mir sehr wichtig. Seit dem ich den Berg erklommen habe, habe ich das Gefühl, dass sich mein Leben verändert hat. Ich bin ruhiger und selbstbewusster als je zuvor. Ich schaffe die zweite Aufgabe.

“Sehr gut. Ich sehe dich in drei Tagen.

Nachdem sie das sagte, verschwand die Frau. Sie ließ mich zusammen mit Grillen, Moskitos und anderen Insekten allein in der Stille des Abends.

Der Geist des Berges

Die Nacht fällt über den Berg. Ich mache ein Feuer an und das knistern beruhigt mein Herz. Es ist schon zwei Tage her, seit dem ich den Berg erklomm und es fühlt sich noch immer fremd an. Meine Gedanken wandern in meiner Kindheit: Die Scherze, die Ängste, die Tragödien. Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem ich mich als Inder verkleidete: mit Pfeil, Bogen und Streitaxt. Jetzt war ich auf einem heiligen Berg, genauer weil dort ein Einheimischer starb (der Medizinmann des Stammes). Ich muss an etwas anderes denken oder die Angst friert meine Seele ein. Wie übersteht man Angst in solchen Situationen? Antwortet mir, Leser, denn ich bin ratlos. Der Berg ist mir noch immer nicht bekannt.

Das Geräusch kommt immer näher und ich habe nirgends um zu fliehen. Die Hütte zu verlassen wäre idiotisch, denn es könnte sein, dass ich von einem wilden Tier geschluckt werde. Ich muss mich, was auch immer es ist, gegenüberstellen. Das Geräusch endet und ein Licht erscheint. Ich fühle mich sogar noch ehrwürdiger. Mit einem Rausch Mutes rufe ich:

“Im Namen Gottes, wer ist da?

Eine Stimme mit einem nasalen Ton antwortet:

“Ich bin der mutige Kämpfer, den die Höhle der Verzweiflung bezwungen hat. Gib deine Träume auf oder dich wiederfährt dasselbe Schicksal. Ich war ein kleiner, einheimischer Mann aus einem Dorf der Xukuru Nation. Ich strebte an, der Häuptling meines Stammes zu werden und stärker wie ein Löwe zu sein. Ich sah also den heiligen Berg als Weg, meine Ziele zu erreichen. Ich siegte bei den drei Aufgaben, die die Beschützerin des Berges mir auftrug. Trotzdem, nachdem ich die Höhle betrat, wurde ich von ihrem Feuer verschlungen, das mein Herz und meine Träume in Stücke splittern ließ. Heute leidet mein Geist und ist hoffnungslos an diesem Berg gebunden. Hör auf mich, oder dich trifft dasselbe Schicksal.

Für einen Moment fror meine Stimme in meinen Hals und ich konnte dem gequälten Geist nicht antworten. Er ließ Schutz, Essen und eine warme Familienumgebung zurück. Ich hatte noch zwei Aufgaben in der Höhle zu erledigen, der Höhle, die das unmögliche möglich machen könne. Ich würde meinen Traum nicht so leicht aufgeben.

“Hör mich an, tapferer Kämpfer. Die Höhle führt keine belanglosen Wunder aus. Wenn ich hier bin, dann aus einem guten Grund. Mir geht es nicht um materielle Sachen. Mein Traum geht weiter als das. Ich will mich selbst weiterentwickeln, beruflich und geistlich. Kurz, ich möchte als das Arbeiten, was ich gerne mache, verantwortlich Geld verdienen und mit meinem Talent zu einem besseren Universum beitragen. Ich werde meinen Traum nicht so leicht aufgeben.

Der Geist antwortet:

“Kennst du die Höhle und ihre Fallen? Du bist nur ein armer Mann, der die Gefahr, die vor dir liegt, nicht erkennt. Die Beschützerin ist nur eine Scharlatanin die dich nur täuscht. Sie will dich ruinieren.

Die Forderung des Geistes stört mich. Kennt er mich überhaupt? Gott, in seiner Gnade, würde mein Versagen nicht erlauben. Gott und die Jungfrau Maria waren immer effektiv an meiner Seite. Der Beweis dafür ist, dass die Jungfrau mir immer wieder in meinem Leben erschien. In „Vision eines Mediums“ (ein Buch, welches ich noch nicht veröffentlichte) beschreibt eine Szene in der ich an einem Platz sitze, Vögel und der Wind sind unruhig, und ich bin in Gedanken über die Welt und das Leben generell vertieft. Plötzlich erscheint die Gestalt einer Frau die nachdem sie mich sah fragte:

“Glaubst du an Gott, mein Sohn?

Ich antwortete schnell:

“Natürlich und mit all meinem Wesen.

Sofort gab sie ihre Hand auf meine Schulter und betete:

“Möge die Ehre Gottes dich mit Licht bedecken und dir viele Geschenke verleihen.

Nachdem sie das sagte ging sie weg, und als ich es bemerkte, war sie nicht mehr bei mir. Sie verschwand einfach.

Das war die erste Begegnung mit der Jungfrau Maria in meinem Leben. Noch einmal, als Bettlerin verkleidet, kam sie zu mir um nach Kleingeld zu betteln. Sie gab an, eine Bäuerin zu sein, die noch nicht pensioniert war. Sogleich gab ich ihr ein paar Münzen die ich in meiner Tasche hatte. Nachdem ich ihr das Geld gab dankte sie mir und als ich es bemerkte, war sie verschwunden. Auf dem Berg, in dem Moment, hatte ich nicht den kleinsten Zweifel daran, dass Gott mich liebte und bei meiner Seite war. Daher antworte ich dem Geist mit einer gewissen Grobheit.

“Ich werde deinem Rat nicht folgen. Ich kenne meine Grenzen und meinen Glauben. Verschwinde! Geh in einem Haus spucken oder sowas. Lass mich allein!

Das Licht ging aus und ich hörte die Geräusche von Schritten, die die Hütte verließen. Ich war frei von dem Geist.

Stichtag

Die drei Tage seit der letzten Aufgabe waren vorüber. Es war Freitagmorgen, klar, sonnig und hell. Ich betrachtete den Horizont an diesem Morgen als die seltsame Dame auf mich zukam.

“Bist du bereit? Suche nach ungewöhnlichen Geschehnissen im Wald und handle nach deinen Prinzipien. Das ist deine zweite Aufgabe.

“Okay, seit drei Tagen warte ich auf diesen Moment. Ich glaube, ich bin bereit.

Schnell laufe ich zum nächsten, in den Wald führenden Weg. Meine Schritte folgen in einem fast musischen Rhythmus. Was war die zweite Aufgabe eigentlich? Angst nahm mich ein und meine Schritte beschleunigten sich auf der Suche nach unbekannten Objekten. Direkt vor mir entstand eine Lichtung, wo der Weg auseinanderging. Doch als ich dort ankam, war zu meiner Überraschung die Abzweigung verschwunden und es bot sich die folgende Ansicht: Ein Junge, der weinend von einem Erwachsenen geschleppt wurde. Emotionen nahmen mich in der Gegenwart von Ungerechtigkeiten über und ich rief:

“Lass den Jungen gehen! Er ist kleiner wie du und kann sich nicht verteidigen.

“Das werde ich nicht machen! Ich behandle ihn so, weil er nicht arbeiten will.

“Du Monster! Kleine Jungen sollten nicht arbeiten müssen. Sie sollten lernen und gut gebildet sein. Lass ihn los!

“Wer will mich dazu bringen, du etwa?

Ich bin komplett gegen Gewalt, doch in diesem Moment sagte mein Herz, dass ich vor diesem Haufen Müll reagieren muss. Das Kind sollte befreit werden.

Sanft schob ich den Jungen von diesem Unmenschen weg und begann damit, den Mann zu schlagen. Der Bastard reagierte und versetzte mir einige Schläge. Einer davon traf mich unverblümt. Die Welt drehte sich und ein starker, penetrierender Wind drang in meinen ganzen Körper ein: Weiße und blaue Wolken, zusammen mit flinken Vögeln, nahmen meinen Verstand ein. Einen Moment schien es, als ob mein ganzer Körper durch die Luft gleitet. Eine Stimme rief mich aus der Ferne. In einem anderen Moment war es, als ob ich durch Türen ging, einer nach der anderen, als Hindernisse. Die Türen waren gut verschlossen und es brauchte eine beachtliche Zeit um sie zu öffnen. Jede Tür gab abwechselnd Zutritt zu entweder einer Lounge oder einem Heiligtum. In der ersten Lounge fand ich junge Leute, in weiß gekleidet, die sich um einen Tisch versammelten auf dem, in der Mitte, eine offene Bibel lag. Es waren die Jungfrauen, die auserwählt wurde um über die zukünftige Welt zu herrschen. Eine Macht stoß mich aus dem Raum und als ich die zweite Tür öffnete, war ich im ersten Heiligtum. Auf der Kante des Altars waren Räucherstäbchen die mit den Bitten der Armen Brasiliens angezündet wurden. Auf der rechten Seite betete ein Priester lautstark und begann plötzlich zu wiederholen: Seher! Seher! Seher! Bei ihm waren zwei Frauen mit weißen Shirts. Auf ihnen stand geschrieben: Möglicher Traum. Alles wurde dunkler und als ich mich zurechtfand, wurde ich so schnell und gewalttätig herausgetragen, dass mir fast ein bisschen schwindelig wurde. Ich öffnete die dritte Tür und fand ein Treffen von Menschen auf: ein Pastor, ein Priester, ein Buddhist, ein Muslim, ein Spiritist, ein Jude und ein Repräsentierender für afrikanische Religionen. Sie bildeten einen Kreis und in ihrer Mitte stand ein Feuer, dessen Flammen den Namen „Union von Personen und Wegen zu Gott“ skizzierten. Am Ende umarmten sie sich und riefen mich in die Gruppe. Das Feuer bewegte sich aus der Mitte, landete auf meinem Kopf und malte was Wort „Ausbildung“. Das Feuer war pures Licht und brannte nicht. Die Gruppe zerbrach, das Feuer ging aus und ich wurde wieder aus dem Raum zur nächsten Tür gezogen. Das zweite Heiligtum war komplett leer und ich näherte mich dem Altar. Ich kniete mich nieder, in Verehrung für das Allerheiligste, nahm das Stück Papier auf, das auf dem Boden lag, und schrieb eine Bitte. Die entfernte Stimme kam immer näher und wurde klarer und schärfer. Ich verließ das Heiligtum, öffnete die Tür und wachte endlich auf. An meiner Seite war die Beschützerin des Berges.

“Du bist also aufgewacht. Gratuliere! Du hast die Aufgabe bestanden. Die zweite Aufgabe war darauf abgerichtet, dein Selbst- und Aktionsvermögen zu erkunden. Die zwei Wege, die die „Gegenkräfte“ repräsentieren, wurden zu einem, du musst also auf der rechten Seite bleiben, ohne das Wissen zu vergessen, das du haben wirst, nachdem du die linke Seite getroffen hast. Deine Einstellung rettete das Kind, obwohl er es nicht brauchte. Die ganze Szene war meine eigene geistige Präsentation, um dich zu beurteilen. Du nahmst die richtige Herangehensweise. Die meisten Leute würden nicht eingreifen, wenn sie eine Ungerechtigkeit sehen. Versäumnis ist eine ernste Sünde und die Person wird ein Komplize des Angreifers. Du gabst dich selbst, wie Jesus Christus sich für uns gab. Das ist eine Lektion, die du dein ganzes Leben benötigen wirst.

“Danke für die Gratulation. Ich würde mich immer für die einsetzen, die ausgegrenzt werden. Was mich rätseln lässt ist die geistige Erfahrung die ich vorher hatte. Was bedeutet das? Kannst du mir das bitte erklären?