Gemeinsam bist du mehr - Patrick Lynen - E-Book

Gemeinsam bist du mehr E-Book

Patrick Lynen

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Beschreibung

Bestsellerautor Patrick Lynen zeigt auf, wie wir Vertrauen, Loyalität und Freunde gewinnen. Nur in der Verbindung mit anderen sind wir das, was wir sein können. Wir wissen alle: "Gemeinsam sind wir stärker"! Doch diese Gemeinsamkeit erreichen wir nur durch Vertrauen. Unser Gehirn ist auf Gefahrenabwehr programmiert. Begegnen wir einem Menschen, ist unterbewusst die erste Frage: Kann ich ihm vertrauen? Patrick Lynen zeigt uns, wie genau wir im Alltag Vertrauen lernen und wieder stärker miteinander in Beziehung gehen können. Auf seine lockere und sympathische Art konfrontiert uns der erfahrene Coach und Fernsehmoderator mit unseren Ausflüchten und hilft uns, unsere innere Verletzbarkeit zu akzeptieren und dennoch warmherzig und offen auf andere zuzugehen. In dieser Fähigkeit liegt die wahre Stärke!

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 156

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Patrick Lynen

Gemeinsam bist du mehr

Wie du mit Vertrauen (fast) alle Probleme löst und unwiderstehlich gelassen wirst

Illustrationen von Reiner Bergmann

Knaur e-books

Über dieses Buch

Bestsellerautor Patrick Lynen zeigt auf, wie wir Vertrauen, Loyalität und Freunde gewinnen. Nur in der Verbindung mit anderen sind wir das, was wir sein können. Wir wissen alle: »Gemeinsam sind wir stärker«! Doch diese Gemeinsamkeit erreichen wir nur durch Vertrauen. Unser Gehirn ist auf Gefahrenabwehr programmiert. Begegnen wir einem Menschen, ist unterbewusst die erste Frage: Kann ich ihm vertrauen? Patrick Lynen zeigt uns, wie genau wir im Alltag Vertrauen lernen und wieder stärker miteinander in Beziehung gehen können. Auf seine lockere und sympathische Art konfrontiert uns der erfahrene Coach und Fernsehmoderator mit unseren Ausflüchten und hilft uns, unsere innere Verletzbarkeit zu akzeptieren und dennoch warmherzig und offen auf andere zuzugehen. In dieser Fähigkeit liegt die wahre Stärke!

Inhaltsübersicht

MottoWidmungWer Vertrauen hat, erlebt jeden Tag WunderHerzlich willkommen!Darf ich?Ein KaleidoskopWenn du lebstHerz öffnen – statt Kopf zerbrechenDas Gesetz des MinimumsLächelnde leben längerDer Lauf meines LebensNamen prägenZurück ins LebenDie ElefantenschnurHanteltrainingDie AchillesferseMutausbrüche!Wenn nicht jetzt, wann dann?GeheimnisseAdios, Angst – Bonjour, LebenSpring in den Abgrund – und du wirst fliegenEifeltraumZahlen-Daten-FaktenfresserLebensversicherungEin neues DenkenDas katastrophische GehirnSelbstgesprächeSag mir, wer du wirklich bistOutside the boxKopf hoch!Die Luft aus unseren Problemen lassenVom Tief- in den Hochstatus wechselnDer rote KnopfJa, ich will!Und was willst du?Trampelpfade im Hirn ITrampelpfade im Hirn IITrampelpfade im Hirn IIIGeben macht glücklichWeniger Ich – mehr WIREin berührendes Experiment36 Fragen und ein langer AugenblickDie Vertrauens-FaustregelKommunikation – die Basis für VertrauenWie entsteht Misstrauen?33 Tipps für vertrauensbildende GesprächsführungWer fragt, der führtZuhören erfordert MutMomo und die grauen MännerVertrauenskiller »Ja, aber …!«Hörst du gut zu?Subkutane BotschaftenSo viele Münder und so viele OhrenSoft Skills entscheidenDer Chef, den keiner mehr wollteVom Misstrauen ins VertrauenSchwarmintelligenzRespektnetzwerkNenn ich dich, so kenn ich dichVertraulichkeit wahrenAuf das Potenzial vertrauenTeufelskreiseEine FabelDruck und GegendruckDie Null-Linie verschiebenMagie der VergebungJA zum Leben sagenWir haben alle was zu sagenCrowd-LearningBegegnung am AbendDie FreundlichkeitsformelLachen in der U-Bahn»I like you crazy Germans«Wir brauchen FeedbackZeit zum Lieben und LebenBerühren und berührt werdenBei dir tanzt mein HerzWirklich beste FreundeSich was trauenOhne Latschen in die Dusche gehenMeiner! Meine!Alles im GriffVertrauen statt EgoWarum wählen wir immer wieder die »Falschen«?Nur 25 Worte …Zu mir zurückEin Pool für alleMutige ReiseEin gutes GefühlWhakawhetai! DIAKUIU! ARIGATÔ! Tänama! HVALA! Gracias!Zugabe I: Krude ZeitZugabe II: Ein Brief von Albert EinsteinZugabe III: Dem Zufall vertrauen?Übrigens …Stimmen zum Buch
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Egal wie deine Frage lautet –

Liebe ist immer eine gute Antwort.

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Für Alexandra.

Für Justus.

Für Laurenz.

Für Leon.

Für dich.

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Wer Vertrauen hat, erlebt jeden Tag Wunder

Zwei Frösche fallen in einen Eimer voller Milch.

Der eine verzweifelt und ertrinkt.

Der andere strampelt und strampelt –

bis die Milch unter seinen Schwimmhäuten zu Butter wird.

Er springt erschöpft, aber quicklebendig heraus.

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Herzlich willkommen!

Das Leben ist ein Geschenk. Und wenn wir nicht aufpassen wie ein Luchs, geht die Zeit dahin. Eine Woche, ein Monat, ein Jahr ist ziemlich schnell rum. Wir fragen uns dann: Himmel, wo ist die Zeit geblieben? Welche Weichen habe ich für mein Leben gestellt?

 

Alle unsere Handlungen – privat und im Job – fallen wie Tropfen in den Ozean unseres Lebens und erzeugen kleine Kreise, die sich manchmal zu größeren Wellen emporschwingen. Alles, was wir tun, erzeugt eine Wirkung, in unserem und dem Leben anderer Menschen. Wir senden und empfangen, wir säen und ernten.

 

In diesem Buch erzähle ich davon, wie wir Wellen des Vertrauens auslösen können, die uns in mehr Kontakt mit uns selbst und anderen bringen. Manchmal erzähle ich auch davon, wie wir diese Wellen leichter surfen können. An einigen Stellen werde ich von meinen persönlichen Erfahrungen rund um Vertrauen und Gemeinschaft erzählen, von Situationen, die ich oder andere Menschen genau so erlebt haben. Auf diese Weise können Sie verschiedene menschliche Handlungsmuster sozusagen »live« miterleben.

 

In einem ehrlichen Buch darf natürlich auch nicht fehlen, dass manchmal die Wellen über uns zusammenschlagen. Auch über mir. Trotz all der Erfahrung, die ich inzwischen angesammelt habe, stehe auch ich manchmal vor Herausforderungen und weiß nicht weiter. So ist das Leben. Ich bin seit 15 Jahren verheiratet und Vater von drei wunderbaren Söhnen. Ich habe als Radiomoderator und in vielen anderen Jobs in unzähligen Teams gearbeitet, begleite Menschen in Veränderungsprozessen, bin seit beinahe 15 Jahren Trainer und Coach. Und genau wie alle anderen Menschen scheitere ich hin und wieder und verzweifle an mir selbst und an meinen Mitmenschen. Und finde wieder ins Vertrauen zurück. Wie das geht? Auch davon erzählt dieses Buch.

 

Machen Sie sich also auf ein ehrliches Buch gefasst, ohne Heilsversprechen. Ein Buch, das menschliche Muster schamlos offenlegt und mit sanfter Provokation den Finger in unsere Wunden legt – und gleichzeitig daran erinnert, wie schön das Leben sein kann, wenn wir andere Wege finden, mit uns selbst und anderen liebevoller umzugehen. Daraus kann Großes erwachsen, für uns selbst und unser Umfeld.

Foto: privat

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Darf ich?

Das Wörtchen »du« hat eine ganz besondere Kraft. Es schafft Verbindung und Nähe, wichtige Grundlagen für Vertrauen und Gemeinschaft. Deshalb möchte ich Ihnen an dieser Stelle das »Buch-Du« anbieten. Einverstanden?

 

Wenn Sie das Buch nach der letzten Seite zuschlagen, können Sie es natürlich gerne wieder zurückziehen … ☺

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Ein Kaleidoskop

Okay, los geht’s! In diesem Buch findest du ein Kaleidoskop von Erkenntnissen, Geschichten und Tipps zu den Themen Selbstvertrauen, Vertrauen und Gemeinschaft. Es geht um die Fragen:

Wie entsteht Vertrauen, was fördert es, was schwächt es?

Wie wirkt sich unser Denken aus, und was können wir daran ändern?

Wie können wir durch die Art, wie wir miteinander sprechen und einander zuhören, Vertrauen und Gemeinschaft fördern?

Was können wir tun, um in Freundschaft, Beruf und Partnerschaft zu mehr Vertrauen beizutragen?

Wie können wir einander in unserem Wachstum und unserer Entwicklung unterstützen?

Hinzu kommen Hunderte von Vorschlägen und Einzelimpulsen zu den Themen Freundschaft, Liebe, Beziehung und vieles mehr! Wenn du dabei Appetit auf noch mehr bekommst, findest du auf meinem Radiosender www.dascoachingradio.de eine handverlesene Musikauswahl und zahlreiche weiterführende Gedanken, gesprochen von mir und meinen Kollegen Markus Kästle, Dorothee Krüger und Veit Lindau.

Das Büfett ist also mehr als reichhaltig gefüllt. Du musst daher nicht gleich am ersten Tag alles »aufessen«. Es kann sinnvoller sein, Erkenntnisse und Eindrücke erst einmal sacken zu lassen, bevor du dir die nächste Portion auf den Teller legst.

 

Und nun viel Freude mit den Gedanken in diesem Buch. Nimm dir einfach das, was dir schmeckt – und überlass den Rest den anderen.

 

Herzliche Grüße,

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Wenn du lebst

Blicken wir auf unser bisheriges Leben zurück, können wir manchmal nicht verstehen, warum wir nun an dieser oder jener Stelle stehen. Das Leben rauscht vorbei, Tag für Tag. Alles scheint zu funktionieren, und dennoch ist da dieses merkwürdige Gefühl, nicht mehr in Resonanz zu sein. Es fühlt sich an, als säßen wir hinter unsichtbaren Gitterstäben, als hätten wir uns selbst im Eisfach vergessen.

 

Wenn wir zu lange im Angst-, Kontroll-, Leistungs- und Kampf-Modus leben, leidet unsere Seele. Unser Verhalten entwickelt dann zuweilen etwas Künstliches, wir agieren wie mittelmäßige Schauspieler, wie Puppen, die sich selber im Schaufenster ausstellen. Wir leben in Abgrenzung, doch wir lächeln – und kämpfen weiter. Wir warten auf »bessere Zeiten« oder den »richtigen Moment«, wir denken »würde«, »hätte«, »könnte«. Dabei sehnen wir uns nach nichts so sehr wie nach dem Gefühl der Freiheit, in dem wir wieder leuchten und in Beziehung gehen können.

 

Mit etwas Glück erkennen wir jedoch irgendwann, dass Einsamkeit und Isolation eine große Gnade in sich tragen: Sie motivieren uns zu einem Neuanfang, einer Öffnung, einer Bewegung hin zur Gemeinschaft. Wir können uns dann fragen: Was, wenn ich wieder lebe, dem Schicksal eins verpasse, mich mutig erhebe, den alten Weg verlasse und wieder von vorne beginne? Ich würde die Tür zu neuen Eindrücken öffnen, zu neuer Nähe und zu Intimität.

 

Gemeinschaft erleben geht nur, wenn wir Verletzlichkeit riskieren, ohne Gitterstäbe oder Ritterrüstung, wenn wir uns wahrhaft zeigen: »Hier bin ich! Manchmal einsam, auch mal ängstlich, verletzt, beschämt, ohnmächtig, schwach, klein, vielleicht sogar hilfsbedürftig, wütend oder traurig.«

 

Das alles gibt es nur, wie der deutsche Musiker Johannes Oerding es in einem seiner Lieder so trefflich besingt, »wenn du lebst, wenn du über dunkle Schatten springst, die Zeit wieder zum Laufen bringst, wenn du lebst«.

 

Mut, Ehrlichkeit und Verletzlichkeit öffnen uns wie ein Geheimcode die Tür zu unserem eigenen Herzen. Unser Bewusstsein weitet sich und wächst über die bisherigen Grenzen hinaus. In diesem Moment sind wir FREI. Wir bringen wieder Erstaunen in das Alltägliche und Veränderungen in die Stagnation. Wir erfüllen angstvolle Räume mit Licht, Leben und Farbe. Und wir schenken uns die Kraft, uns selbst immer wieder neu zu erfinden, uns neu zu motivieren und darüber wieder selbst zu heilen. Und das führt uns dann zum Herzen eines passenden Partners oder neuen Freundes.

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Herz öffnen – statt Kopf zerbrechen

September 2009. Wir sitzen gemeinsam beim Frühstück. Meine Frau kramt eine Zeitung hervor: »Ich hab da eine Anzeige gefunden. Lies mal – die ist unglaublich nett formuliert!«

 

Ein kurzer Blick auf die Annonce reicht mir, um Unheil zu wittern. »Bitte nicht auch noch einen Hund«, flehe ich. »Wir haben doch schon genug um die Ohren, die Kinder, den Garten, das Haus, unsere Jobs. Warum um Himmels willen sollten wir uns jetzt noch einen Hund ans Bein binden?!!!«

 

Doch meine Frau ließ sich nicht so leicht beirren. Auch dafür liebe ich sie. »Ach komm, wir fahren am Wochenende einfach mal da hin und schauen uns die Welpen an.«

 

»Solche Aktionen bringen doch nichts«, antworte ich und hoffe, dass sich das Thema von alleine erledigt. Falsch gedacht. Ein paar Tage später geht es weiter: »Ich bin da einfach mal hingefahren – das war total nett! Katjas Hunde haben nur einmal im Jahr Welpen. Und schau mal – so unglaublich süß sehen die aus.« Meiner Frau hält mir ihr Smartphone entgegen. Auf den Fotos sehe ich haarige Knäuel. »Die tragen alle unterschiedliche Bändchen, damit man sie unterscheiden kann.« Wow, das ist genau die Art von Gespräch, die ich jetzt unbedingt brauche, denke ich.

 

»Du hättest Leon [unseren Jüngsten] mal sehen sollen. Er hat schon eine ganz besondere Beziehung zu Ella entwickelt«, legt meine Frau nach. Und im Ton der um das Kindeswohl besorgten Mutter: »Das können wir ihm jetzt kaum noch ausreden.«

 

In mir regt sich massiver Widerstand. Klar, die Familie ist traditionell hundenärrisch – auch ich habe Hunde immer sehr geliebt. Doch in dieser Phase meines Lebens brauche ich nun wirklich keinen Hund. Ich schweige. In manchen Situationen ist das die beste Taktik.

 

Tage vergehen. Meine Frau erzählt mir von einer weiteren Fahrt in die Eifel: »Willst du nicht auch mal mitkommen?«

 

In mir rührt sich der Stratege. Vielleicht gelingt es mir ja unterwegs, ihnen die Sache auszureden, hoffe ich. Also fahren wie ein paar Tage später wieder nach Blankenheim. Auf der Wiese laufen Hühner und Gänse herum. Wir gehen in den Wintergarten. Betont distanziert setze mich auf eine Bank und schaue mir das bunte Treiben aus sicherer Entfernung an. Die Hunde geben für eine Weile das Stück »Du interessierst mich nicht«. Rumsitzen ist jedoch auf Dauer nicht so mein Ding ist, also stehe ich nach einer Weile auf und laufe durch den Garten. Damit ziehe ich irgendwie das Interesse der Hundemutter auf mich. Sie kommt auf mich zu, die Fellknäuel im Gefolge.

 

Ich gebe mich desinteressiert und versuche damit meiner Familie deutlich zu machen, dass Hunde nicht so wichtig sind. Doch die Hunde schnüffeln an mir herum und atmen geräuschvoll das Aroma dessen ein, was sie da gerade entdeckt haben. Die kleine Ella hockt sich direkt vor meine Füße und fixiert mich mit ihrem Blick. Die Fellnase hypnotisiert mich beinahe – mit diesem perfiden Junge-Hunde-Schraubzwingen-Blick.

Na gut, denke ich, dann spiele ich das Spiel eben eine Weile mit. Wir schauen uns tief in die Augen. Plötzlich nehme ich in mir eine Anspannung wahr, die mir vorher gar nicht bewusst war. Ich gehe in die Hocke. »Weise und stark« sind die Worte, die mir von irgendwoher durch den Sinn gehen. »Du bist weise und stark.« Ella beginnt zärtlich, mein Hosenbein abzuschlecken. Ich senke den Kopf, bis sich unsere Nasen berühren. Wir beschnüffeln uns. Ich merke, ich mag sie riechen. Sie mich offensichtlich auch. Die Nähe scheint sich auf beiden Seiten richtig und gut anzufühlen, vertraut und besonders. Ich kann mir nicht helfen, aber ich muss zugeben, DIESER Hund könnte vielleicht doch zu uns passen.

 

Ella legt nun ihren kleinen Kopf auf meinen Fuß, als wolle sie mir signalisieren: Du bist okay. Dich habe ich ausgesucht. Während ich mit meiner aufsteigenden Rührung kämpfe, schnauft sie ein paar Mal schwer. Ich merke, dass ich meinen Gefühlen nichts entgegenzusetzen habe. Schließlich muss ich hier niemandem etwas beweisen, nicht mir, nicht meiner Familie, nicht diesem Hund. »Ella, wir sehen uns bald wieder«, sage ich und spreche dabei ihren Namen auf eine sanftmütige Weise aus, die mir bis heute nicht aus dem Kopf geht.

 

Auf der Heimfahrt kommen mir die Tränen, und ich erkenne: Ich habe vom Leben einen Moment der Berührung geschenkt bekommen. Ein Geschenk, das mein Herz geöffnet hat. Ich hatte im Gewusel des Alltags den Kontakt zu meinem Herzen verloren. Ella hat mich wieder mit meinen Gefühlen in Verbindung gebracht. Wie wunderbar ist doch die Welt, wenn ich sie durch mein Herz erlebe! Direkter, wärmer. Nicht durch die Interpretation meiner Gedanken gefiltert, sondern unvermittelt. Ich fühle mich wieder lebendig, herzberührt. Wie konnte ich nur daran zweifeln, dass ein Hund eine großartige Bereicherung meines Lebens wäre!

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Das Gesetz des Minimums

Justus von Liebig gehört zu den Genies, die das Denken nachfolgender Generationen nachhaltig geprägt haben. Der Chemiker fand vor gut 200 Jahren heraus, dass sich das Wachstum eines Lebewesens immer nach dem Nährstoff richtet, von dem am wenigsten vorhanden ist.

 

Fehlt also beispielsweise einer Pflanze Kalium, wird sie nicht zu ihrer vollen Blüte kommen, selbst wenn andere Stoffe wie Magnesium, Stickstoff oder Kalk im Überfluss vorhanden sind. Er nannte es das Gesetz des Minimums.

 

Dieses Gesetz des Minimums gilt auch für unser inneres Wachstum.

 

Fehlt uns beispielsweise der Mut, uns selbst und anderen zu vertrauen, auch mal ohne Schutzhelm zu agieren, werden wir nicht zu unserer vollen Entfaltung kommen, selbst wenn andere Fähigkeiten wie Intelligenz oder Wissen im Überfluss vorhanden sind.

 

Unser persönliches Potenzial kann sich nur in dem Maße entfalten, wie wir mit uns selbst und unseren Mitmenschen in Verbindung und Austausch treten können. Wenn wir unsere einschränkenden Verhaltensmuster erkennen und verändern, können wir von der Angst in den Mut, vom Zweifel in die Öffnung, vom Misstrauen ins Vertrauen hineinwachsen.

Wir brauchen dafür nur ein wenig mehr Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und ein daraus erwachsendes Vertrauen in das Leben. Woher nehmen und nicht stehlen? Davon handeln die kommenden Seiten.

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Lächelnde leben länger

Hol doch mal deine Fotokiste heraus, und schau dir ein paar alte Bilder von dir an. Na, lächelst du darauf? Und wenn ja – wie? Es könnte mehr über deine Zukunft sagen als jede astrologische Prognose.

 

Der Österreicher Dr. Ernest Abel hat in einer Studie die Fotos amerikanischer Baseballspieler aus den 50er-Jahren untersucht und mit deren Lebenserwartung abgeglichen. Er stellte fest: Sportler, die auf den Fotos nicht lächelten, wurden im Schnitt 72,9 Jahre alt. Wer schwach lächelte, erreichte im Schnitt 75 Jahre, und die Spieler, die ein breites Lächeln zeigten, wurden 79,9 Jahre alt. Ein Zufall? Forscher der Universität Berkeley wollten es genauer wissen. Sie haben die Fotos von 100 Frauen aus dem Jahrbuch eines amerikanischen Colleges untersucht. Frauen, die auf den Fotos lächelten, waren auch 30 Jahre später sehr viel zufriedener, blieben seltener Single, und ihre Ehen hielten länger.

 

Nun kann man sich an dieser Stelle fragen: Was war zuerst da – Henne oder Ei, Zuversicht oder Glück? Die Wissenschaftler sagen: Vermutlich wirkt der Effekt in beide Richtungen. Sind wir zuversichtlich, beziehungsfreudig und optimistisch, erleben wir uns häufig als glücklich. Und empfinden wir Glück, dann stärkt es ganz erheblich unsere Zuversicht und unser Vertrauen in uns selbst und andere. Ein echtes Lächeln ist ein Ausdruck von Vertrauen. Und wer Vertrauen hat, lebt länger.

Jeden Tag malen wir uns zahllose Male aus, wie sich Situationen entfalten könnten, wie sich Begegnungen mit anderen Menschen gestalten werden. Bei jeder Begegnung mit deinen Mitmenschen wählst du bewusst oder unbewusst zwischen optimistisch und pessimistisch, zwischen engagiert und reduziert, zwischen gelb und grau. Durch eine bewusst gewählte Haltung kann aus Einsamkeit Gemeinsamkeit werden, aus Abgrenzung Wohlwollen, aus Misstrauen Vertrauen, aus Verurteilen Lieben, aus Ablehnen Anerkennen, aus Trennen Verbinden, aus Verletzen Heilen. Du kannst dich in jeder Sekunde neu entscheiden: Wer will ich heute und an jedem weiteren Tag meines Lebens sein? Will ich mir selbst vertrauen – damit andere mir vertrauen? Will ich Freude in die Welt bringen oder Frust, will ich Frieden oder Krieg, will ich meine Welt bis zu meinem Tod bereichern oder ärmer machen?

 

Man sieht nur mit dem Herzen gut, schrieb Antoine de Saint-Exupéry in Der kleine Prinz. Und vielleicht würde er nach heutigem Stand der Forschung ergänzen: »Wer mit dem Herzen sieht, lebt und liebt länger!«

Foto: privat

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Der Lauf meines Lebens

Gastkapitel von Astrid Krügel, Berlin, www.rawrebell.de

Die DIERUNDEECKE. Meine Geschichte. Live erzählt. ist eine Fernsehsendung, in der Menschen von einer persönlichen Erfahrung erzählen. Es sind Menschen wie du und ich, die andere an besonderen Erlebnissen und Erkenntnissen teilhaben lassen. Die Zuschauer nehmen dabei immer etwas für sich persönlich mit. Ich nenne es »Crowd-Learning«. Da es bei vielen dieser Geschichten um Vertrauen geht, habe ich ein paar Teilnehmer eingeladen, für dieses Buch »Gastkapitel« zu schreiben. Hier kommt das erste von Astrid Krügel:

 

Meine Geschichte geht so: Im Jahr 2003 wog ich mit meinen 167