German Reichweitenangst - Wolfgang Paul - E-Book

German Reichweitenangst E-Book

Wolfgang Paul

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Der passionierte Dieselfahrer Klaus-Dieter-Pascal muss zur Inspektion in das Autohaus seines Vertrauens. Dort erfährt er, dass neben der jährlichen Wartung seines geliebten Diesels, auch eine umfangreiche Reparatur notwendig ist. Doch das großzügige Autohaus übergibt ihm einen Leihwagen. Zu seinem großen Entsetzen erhält er ein Elektroauto. Damit beginnt für ihn ein persönlicher Albtraum, der ihn am Ende zu einem folgenreichen Entschluss führt. Alexander Bloch (Chefreporter der Auto/Motor/Sport): "Nicht in Fachchinesisch oder belehrend, sondern am besten im Plauderton mit einer Sprache, die nicht nur Uni-Professoren dechiffrieren können. Genau das macht dieses Buch und damit ist es auch ein wichtiger Baustein für das breite Verständnis, was denn hinter diesen ganzen Elektroautos und ihrer Technik steckt. Viel Spaß beim Lesen!" Mit Beiträgen von: Alexander Bloch (Autor/Motor/Sport), Christopher Karatsonyi (Car Maniac; Sport 1), Ove Kröger (Doc Tesla; bekannt aus RTL II, Kabel 1) und den Elektromobilitätsberaterinnen Lisa Bohm, Mitglied der "Electrified Women" und Julia Maulhardt!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



German Reichweitenangst

 

… Ach geh´dich wech mit Elektroauto …

Wolfgang Paul & Stefan Schwunk

 

Impressum:

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Veröffentlicht bei Infinity Gaze Studios AB

Veröffentlicht über Tolino Media

1. Auflage

Juni 2024

Alle Rechte vorbehalten

Copyright © 2024 Infinity Gaze Studios

Texte: © Copyright by Wolfgang Paul & Stefan Schwunk

Cover & Buchsatz: Valmontbooks

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung von Infinity Gaze Studios AB unzulässig und wird strafrechtlich verfolgt.

Infinity Gaze Studios AB

Södra Vägen 37

829 60 Gnarp

Schweden

www.infinitygaze.com

 

Zitat

 

„Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung.

Ich glaube an das Pferd“

 

- Kaiser Wilhelm II.

 

 

 

Hinweis für alle folgenden Seiten.

 

Denn hier erwartet Sie, liebe LeserInnen, nicht nur eine amüsante Story, die das Thema Elektromobilität in ihrer Gesamtheit mit humorvoller Leichtigkeit betrachten soll. Wir, die Autoren, nehmen Sie zudem auf diese Gratwanderung mit.

Gleichzeitig werden auf diesem kurzen Wege einige Fachtermini auftauchen – huch, da geht es schon los – also fachspezifische Wörter. Aber zu Ihrer Beruhigung: Jedes einzelne Fachwort, das in dieser Art kursiv und in Fettschrift dargestellt wird, finden Sie gleichzeitig als Erklärung im „Stichwortverzeichnis“ am Ende dieses Buches, um es sich einmal in verständlicher Kurzform erklären zu lassen.

Ebenso verfahren wir mit „Quellennachweisen“, wenn wir denken, dass wir Sie mit weiteren thematischen Erklärungen zu dem Thema versorgen sollten. Somit denken wir, dass wir Ihnen den möglichst besten und breitesten Informationsgehalt in diesem Buch mitgeben können. Sollten Sie sich einmal doch einen Elektrowagen zulegen, sind Sie in der Lage, mitreden zu können – sei es an der nächsten Ladestation oder im Gespräch mit E-AutofahrerInnen, die immer gerne bereit sind, über das Thema zu sprechen.

So, nun dürfte doch endlich alles gesagt worden sein. Bis auf eins:

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit diesem einzigartigen Werk, das sich von seinen Mitwettbewerbern – mit viel Humor – hoffentlich absetzt.

Möge der Strom mit Ihnen sein!

Den konnten wir uns einfach nicht verkneifen!

Los geht's? Oder fast?

TEILEINS

 

 

Einstimmungsgedanken

Die Autoren stellen sich vor

Alexander Bloch (Auto/Motor/Sport)

Christopher Karatsonyi (Car Maniac)

 

Die Autoren

 

 

Stefan Schwunk & Wolfgang Paul stellen sich vor!

 

Ach ja! Bevor wir uns den einzelnen Themenbereichen und unserer eigentlichen humorvollen Story überhaupt einmal annähern, stellen sich doch die Fragen, wer diese verrückten Autoren sind, die sich als ehemalige Verbrennerfahrer diesem Thema verschrieben haben? Nicht wahr, Stefan, da hat uns doch eine gemeinsame Leidenschaft gepackt? Eifrig nickt mir mein geschätzter Co-Autor zu. Ich sehe, wie erwartungsvoll er mich ansieht, um seine Sicht der Dinge zu präsentieren. Und Stefan hat einiges zu erzählen, denn er ist – das darf man doch sagen, Stefan, du bist ein anerkannter YouTuber in der Elektromobilitätsszene. Und leise füge ich noch „Star“ an.

Thomas Gottschalk würde es vermutlich schaffen, ihn gebührend anzukündigen, wie nur er selbst es vermag.

So eine Größe wie Gottschalk ist im Gegensatz zu mir in der Lage, einem Auftritt nicht nur etwas Einzigartiges und sehr Elegantes zu verleihen, etwas Magisches, dem niemand in dieser Art nachkommen kann. Also probiere ich es erst gar nicht.

Aber der Vorteil der Anmoderation liegt nun mal in meinen verantwortungsvollen Händen. Und bevor ich dann doch loslege mit dem berühmten „Ladies and Gentlemen, I proudly present you Stefan Schwunk, one of the greatest YouTube experts of electromobility“ und so weiter, sollten wir lieber einmal Stefans Geschichte hören. Wer ist dieser Mensch, der sich hinter dem Kanal „Schwunkvoll“ verbirgt? Und wie kommt ein gestandener Mann, der wie wir alle einmal selbst ein antiquiertes, rauchendes Gefährt, eines sich nun sinkenden Sterns gefahren hat, zu einem Elektroauto? Wo schon viele bei der Silbe Elektro zusammenzucken, weil sie sich mit dem Wort jeglichem Gedanken an die „schöne alte Fossilvergangenheit“ beraubt sehen.

 

Ich sehe es schon, Stefan trommelt immer noch ungehalten mit den Fingern auf den alten Eichenholztisch vor ihm, der deutliche Kratzspuren aufweist (...ein Relikt ebensolcher Gesprächspartner wie ich es bin, die ihn unnötig auf die Folter spannten?).

Die Spuren vor ihm deute ich als Zeichen, dass er es nicht erwarten kann, loszulegen. Und bevor der nordische Gott der Elektroweisheit und ich, als sein bescheidener „kölscher Geselle“ mit weniger Weisheit, aber auf gleichem Leidenschaftsniveau, loslegen, kann ich mir ein wenig Gottschalk doch nicht verkneifen.

 

Wolfgang Paul:„Meine Damen und Herren, hier ist er nun. Endlich ist es soweit. Er ist nicht nur eine Größe auf dem Elektroparkett, ein Mann, der weiß, wovon er spricht, ein Familienvater, dem das Wohl nächster Generationen unglaublich am Herzen liegt – nein – mein Gegenüber ist ein ... „Stefan, was bist du noch?“ Ich habe kurz den Faden verloren, bitte hilf mir mal raus ...

 

Stefan Schwunk:„Also Wolfgang, wir wollten doch was Vernünftiges mit diesem Buch erreichen, dem Buch einen roten Faden verleihen und du scheiterst schon bei einer so einfachen Anmoderation? Muss ich denn alles alleine machen?“

 

Gut, dass er noch ein breites Grinsen nachschiebt, ich atme auf, weil es sein Zeichen ist, noch Nachsicht mit mir walten zu lassen. Danke, Stefan.

Wolfgang Paul: „T‘schuldige, bitte. Geschätzter Stefan, bitte dann das Wort nun an dich. Erkläre doch mal deinen Hintergrund. Wie kommt ein Mann wie du, der aus einem der größten Automobilkonzerne Deutschlands stammt, das die Anfänge seiner Geschichte prägte, zu einem“... meine Stimme wird seltsamerweise etwas leiser ... „zu einem E-Auto“?

 

Stefan Schwunk:Ich war jahrelang Petrol Head. Das erste, was meine Autos bekamen, neben einer Tieferlegung, war die Sportauspuffanlage, damit man das Auto auch hört. Damals hat dann mein Arbeitgeber aber glücklicherweise festgelegt, dass Elektroautos kostenlos im Parkhaus laden dürfen. Ich musste nicht lange rechnen, um festzustellen, dass ich so günstig niemals mehr pendeln könnte. Strom für umsonst, genial. Ich recherchierte also nach dem richtigen Elektroauto für mich, und so wurde es am Ende im September des Jahres 2018 ein Hyundai Ioniq Elektro. Der Tesla des kleinen Mannes. 2021, das Model 3 von Tesla war auf dem Markt und mischte die Elektromobilität auf, musste ein neues Auto her. Nach einigem Hin und Her wurde es der ID.3 von VW.

Ich war und bin ein großer Hatchback (Schrägheck) Fan und mit 100 kW Ladeleistung sowie 58 kWh Akku bot der ID.3 alles, was ich suchte. Zudem war ich in Deutschland einer der Ersten, die einen ID.3 in Empfang nehmen konnten. Eine Parallele hatte er dann noch mit dem Ioniq. Der Hyundai und der VW waren die offiziell weltweit ersten tiefergelegten Modelle. Mit beiden Autos war ich in Lennestadt, damit ein Fahrwerkspezialist dort mit meinen Fahrzeugen die Tieferlegungsfedern entwickelte. Somit schließt sich der Kreis vom Petrol Head, nur dass es inzwischen deutlich geräuschärmer ist.

 

Wolfgang Paul:Danke dir, Stefan, dass du uns ein wenig Einsicht in deine Elektromobil-Laufbahn geben konntest.

 

Stefan Schwunk:So, Wolfgang, zur Vollständigkeit solltest du auch über dich berichten. Wie war das denn bei dir?

 

Wolfgang Paul:Durch unseren Hausbau im Jahr 2017 und der Entscheidung, auf eine Gasanbindung zu verzichten, aber als Kraftwerk eine Photovoltaikanlage zu verbauen, war das wohl die „Einstiegsdroge“. Die Anlage versorgt zudem unsere Luft-Wasser-Wärmepumpe, die mit einer Smart-Grid-Funktion das Wasser „überheizt“ mit dem Strom der PV-Anlage. Das funktionierte nicht nur wunderbar einfach, wir hatten sogar so viel Überschuss an Energie – also in den ganzen Sommermonaten versteht sich –, dass wir uns sofort nach einem Elektroauto umsahen und schließlich mit einem Smart EQ fündig wurden. Da ich Recherchen liebe, war mir klar, dass der Smart uns nicht nur viel Freude bereiten würde, sondern auch einen enormen Kostenvorteil. Diesen kann ich heute nur bestätigen. Reichweitenangst hatten wir nur einmal kennengelernt. Das führte uns final zu einem Opel Corsa-e, den wir noch bis vor kurzem fuhren. Doch nun kam es zu einer weiteren Entscheidung von uns, meiner Frau und mir. Da spielten wohl Bauch und Kopf eine große Rolle. Wir haben einen Tesla Model 3 bestellt. Probe gefahren bin ich viele elektrische Modelle, aber immer wieder kam ich zu Tesla zurück. Aber eins ist sonnenklar (Wortspiel!), es gibt weder ein Zurück zum Verbrenner, noch bremst irgendetwas meine Leidenschaft zum Elektroauto. Wie man auch an diesem Buch klar erkennen mag.

 

Stefan Schwunk:Mensch, Wolfgang, wir quatschen und quatschen. Aber wir wollten doch noch Alexander Bloch und Christopher Karatsonyi zu Wort kommen lassen.

 

Wolfgang Paul:Oh, ja! Du hast recht, lieber Stefan. Das kündige ich sofort an... So, und nun geben wir zwei bekannten Personen, von insgesamt vier tollen Menschen und ihren Geschichten eine Stimme, für ihre Erfahrung mit der Elektromobilität! Und natürlich bedeutet es uns als Autoren eine Menge, sie alle für ein Meinungsbild über die Elektromobilität gewonnen zu haben! Erneut geben wir gerne die Bühne frei!

 

Alexander Blochs Gedankengänge

 

 

Statistisch ist jeder Europäer im Besitz von 18 Elektromotoren. Die kleinen elektrischen Maschinen sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, weil sie uns täglich viele, früher mühsame Arbeiten erleichtern. Sie sind geräuscharm, effizient und wunderbar zu steuern.

 

Daher hat der Elektroantrieb nicht nur unsere Küchen, Werkstätten und Fensterheber erobert, sondern auch die Zahl elektrisch angetriebener Autos steigt in den letzten Jahren gewaltig. Während der Elektroantrieb also völlig selbstverständlich zu unserem täglichen Leben gehört, fremdeln viele noch mit der Vorstellung, dass er ein komplettes Auto antreiben soll. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und Autofahrer/innen im Besonderen. Dabei zeigt uns der Klimawandel eindeutig, dass wir in Zukunft viel effizienter mit unseren Energie-Ressourcen umgehen müssen.

Die Elektromobilität ist hier ein wichtiger Baustein. Ein Baustein mit Akkus, Ladestationen, Wallboxen und Motorprinzipien, der von vielen aber erst noch verstanden werden muss. Nicht in Fachchinesisch oder belehrend, sondern am besten im Plauderton mit einer Sprache, die nicht nur Uni-Professoren dechiffrieren können.

 

Genau das macht dieses Buch und damit ist es auch ein wichtiger Baustein für das breite Verständnis, was denn hinter diesen ganzen Elektroautos und ihrer Technik steckt.

 

Viel Spaß beim Lesen!

 

Alexander Bloch

Chefreporter der Auto/Motor/Sport

 

Christopher Karatsonyis Gedankengänge

 

 

Bei mir startete der Umschwung auf die Elektromobilität mit einem Film und mit der Geburt meiner Tochter. Ich habe zu mir selbst gesagt, ich kann Interstellar nicht schauen, bevor ich nicht ein Elektroauto fahre, ganz speziell, weil die Geburt meiner Tochter anstand.

 

In dem Film geht es um die endenden Ressourcen auf dem Planeten. Ich wollte etwas ändern. Und wenn es nur ein kleiner Beitrag ist. Anstatt eines Sechszylinders mit 385 PS für die Fahrt zum Radiosender in der Innenstadt, habe ich kurzerhand in einer Nacht- und Nebelaktion auf den Nissan Leaf gewechselt. 150 PS und lokal emissionsfrei. Damit hat auch die Zeit angefangen, in der ich das Thema Elektroauto auf meinem YouTube-Kanal in Angriff genommen habe. Damals interviewte ich auch Verbrenner.

 

Ich war der erste Kanal mit großer Reichweite, der sich auf Elektromobilität fokussiert hatte, doch viele haben das belächelt. Was aber nicht zu mir gepasst hat, war der Nissan Leaf. Ein bisschen zu unsportlich, ein bisschen zu unspektakulär.

 

Kurzerhand verkaufte ich den Leaf und erwarb ein Leasing für einen BMW i3s. Das war eines der besten Autos, die ich je hatte. Natürlich hat sich meine Wahrnehmung etwas verändert, auch wenn nach wie vor Benzin in meinen Adern fließt. Ich habe mich gefragt, warum es denn noch überhaupt Sportwagen für die Innenstadt braucht, wenn man das auch elektrisch haben kann. Selbst Sportwagen - wenngleich leider auch nur mit vier Türen aktuell. Nach dem i3s wurde es der Audi e-tron Sportback, weil ich durch den YouTube-Kanal immer mehr unterwegs sein musste. Parallel dazu der Audi e-tron S und danach der Mercedes EQS.

 

Ich habe diesen Schritt nie bereut, auch wenn es zu meinem Beruf dazugehört. Allerdings muss man auch ehrlich sein und sagen, dass für jemanden, der so viele Kilometer unterwegs ist, die Elektromobilität schon noch das ein oder andere Mal ein Schnippchen schlägt.

Eine Fahrt dauert tendenziell länger, wobei man höchstens von 30 bis 40 Minuten spricht, je nach Strecke natürlich. Aber nur mit einem EQS, das kostet. Wenn mich jemand, der in der Innenstadt wohnt, fragt, wo er sein Elektroauto laden soll, kann ich das natürlich nicht schönreden. Wie will man denn so jemandem weismachen, dass es genauso easy ist, ein Elektroauto zu fahren, wie einen Verbrenner, welchen er alle zwei Wochen in 5 Minuten an der Tankstelle um die Ecke tankt und dann am Abend parkt? Denn selbst wenn er sein Auto nur einmal die Woche lädt, muss er aber trotzdem vielleicht durch Regen und Schnee, um einen Kilometer zu laufen, wenn er überhaupt eine Ladesäule findet.

 

Fakt ist, dass in den letzten drei Jahren so viel passiert ist, dass man prognostizieren kann, dass in 10 Jahren die Elektromobilität allumfänglich für jeden geeignet sein wird. „Was, wenn morgen jeder elektrisch fährt?", fragen oft Elektrogegner. Ja, ich sage dann: „Was, wenn morgen Jennifer Lopez an derselben Raststätte wie ich an die Tür klopft, wenn ich auf dem Klo bin und sagt, sie will nur mich?" Das wird nicht passieren!

Die Ladenetz-Infrastruktur wächst parallel mit und zwar rasant. Deswegen ist diese Frage vollkommen überflüssig.

Erfahrene Elektromobilisten wissen um die Hauptproblematik: Tarif-Chaos, unzählige Anbieter und noch viel zu teure Modelle in der Mittelklasse. Vieles liegt also auch mal wieder an der Politik und an nicht geschaffenen Regeln und damit nicht an der Elektromobilität per se. Und klar würde ich auch einen McLaren oder Ferrari in meiner Garage begrüßen, allerdings lässt sich das nicht mehr mit dem Gewissen und meiner Vorbildfunktion gegenüber meinen Zuschauern vereinbaren. Und wenn ich in meinem Auto auf den Wert des HEPA-Filters schaue, wenn ich durch den Brudermühltunnel in München fahre, dann wird mir klar, welchem negativen Einfluss wir unsere Gesundheit aussetzen.

 

„Absolut kritisch" steht auf meinem Display. Im Innenraum natürlich dank des HEPA-Filters perfekt, aber nicht jeder hat einen HEPA-Filter, allen voran nicht Passanten und Menschen, die in der Nähe von Straßen wohnen. Ich glaube, die Gegner der Elektromobilität merken, dass diese Welle nicht mehr aufzuhalten ist, und rein logisch ist es auch kein Hype, wenn wir sehen, wie viel in den letzten Jahren möglich geworden ist an Reichweite und Infrastruktur. Das heißt aber nicht, dass es keine Hausaufgaben gibt für die Elektromobilität.

Genauso schlimm wie die Gegner sind aber die extremen Befürworter, die eine Technologie, weil sie sauberer ist, direkt in den Himmel loben, bevor diese sich zu 100 % entwickelt hat, um den Anforderungen jedes Menschen gerecht zu werden. Denn der Verbrenner entspricht aktuell jeder Anforderung, egal wie viel jemand fährt oder wie wenig oder wo auf der Welt. Und genau da muss das Elektroauto hin. Dann kommt es auch hin, man muss es nur mit einem gesunden Maß und Urteilsvermögen betrachten ...

 

... bis dahin – wir sehen uns an der Ladesäule!

 

Christopher Karatsonyi

 

(YouTube-Kanal Car Maniac)

 

 

 

Disclaimer

 

Nachfolgende Personen sind frei erfunden.

 

Sämtliche – Sie wissen schon –

lebende oder tote Personen, ihre Namen, Handlungen, Gespräche usw.,

unterliegen einer reinen Zufälligkeit.

 

Sollten Sie trotzdem einer der fiktiven

Personen in Ihrem Umkreis wiederfinden, üben Sie bitte mit all diesen Personen Nachsicht. Verständnisbereitschaft und Gespräche könnten allen Beteiligten jedoch weiterhelfen.

 

Achten Sie bitte darauf, Gespräche mit Respekt zu führen, bevor Sie auseinandergehen.

 

Danke!

 

 

TEILZWEI

 

 

 

 

 

Story Anfang

 

Nur eine Wartung?

 

 

Wo bin ich? Was mache ich denn hier nur? Das kann doch jetzt alles nicht wahr sein! Ungläubiges Staunen mischt sich in ein latent ungutes Gefühl, denn mein Werkstattleiter, also der meines Vertrauens – zumindest bis noch vor einer Minute – hält mir nun einen Vortrag über die anstehende Wartung meines Autos. Und mit jedem neuen Satz, den er beginnt, überkommt mich ein Schauer nach dem anderen.

„Schauen Sie“, setzt der Verkaufs-Überredungskünstler an, „Ihr Wagen ist noch betagter als mein altes Mütterchen, wenn ich das mal so sagen darf...“

Noch bevor ich meinen Einwand geltend machen kann, dass sein altes Mütterchen im teuren Pflegeheim untergebracht ist, fährt er schon fort mit allen anstehenden Wartungsleistungen und einigen Reparaturen.

„...ausgeschlagene Kolben und natürlich all die Kolbenrückholfedern kosten ja schon mal ein paar hundert Euro“...prüfend schaut er mich an, ob ich auf sein offenes Lachen mit einsteige, aber mein versteinerter Gesichtsausdruck und meine um die Geldbörse geklammerte Hand lassen ihm keine Wahl, als auch noch die anderen Wartungen und Reparaturen nun schonungslos abzuspulen.

„...und die Zylinderkopfdichtung, oh je, die muss neben dem fälligen Zahnriemen, Ölwechsel etc., auch noch erneuert werden.“

Kurz erinnere ich mich an den letzten Tsunami, der tatsächlich wie eine riesige Welle auf einen zukommt.

In meinem Fall ist es immer noch der einsilbige Werkstatt-Geldeintreiber, der mich hier mit allen Fakten vor sich hertreibt. Aber ich weiß ja, dass die Welle noch schlimmer ist, wenn sie wieder zurück aufs offene Meer fließt, dann aber alles mit sich reißt, was ihr im Wege steht. In diesem Fall wohl mein letztes noch angespartes Geld. Und schon taucht das Wort Kredit vor meinem geistigen Auge auf.

„Ok, hören Sie, sagen Sie mir einfach mal eine Summe, was mich der ganze – kurz war ich geneigt, Spaß zu sagen, was aber gelogen wäre, denn das hier würde mich sicherlich ruinieren – Vorgang kosten könnte.“

„Warten Sie mal, grob könnte ich Ihnen mal die Summe am Computer ausrechnen. Aber ich schätze, in Ihrem Fall, Pi mal Daumen gerechnet...“ Als ich die Summe vernahm, verschwamm nicht nur das Gesicht des Werkstatthorrormeisters vor meinen Augen, auch meine Empfangsakustik setzte spontan aus, als wären wir auf der Schattenseite des Mondes und jeglicher Funkkontakt wäre abgebrochen. Das musste wohl an meinem Selbstschutzprogramm liegen, das vor widerlichen Wartungs-Aasgeiern, die mir jeden wohlverdienten Cent nun aus der Tasche leiern wollen, schützt. Erst mein eigener trockener und sehr kehliger Schrei ließ mich wieder Klarheit über meine Sinne bekommen.

„Sie scherzen wohl. Bei der Summe bekomme ich...“

„...richtig. Da Sie ein treuer und werter Kunde sind, bekommen Sie heute einen supertollen Leihwagen. Und der wird Ihren Schmerz um einiges dämpfen. Es sei denn, Sie bestehen nach wie vor auf unseren eigenen Hauspsychologen. Der ist natürlich auch umsonst. Versteht sich von selbst, bei dieser grob kalkulierten Summe. Sie sind ja ein Treuekunde unseres Hauses, wie gesagt.“

Und schon setzte sich der Botschafter des Schreckens in Bewegung.

„Ach, kommen Sie doch einfach mal mit, dann zeige ich Ihnen mal den Leihwagen und erkläre Ihnen die Funktionsweise.“

Und da stand ich nun. Sehr nachdenklich. Bisher hatte mich mein treues Dieselgefährt doch überall hingebracht. Und nun musste es für einige Tage hierbleiben. Und all die Reparaturen und Wartungen musste es über sich ergehen lassen. Und ich, ich musste endlich den Krampf in meiner Hand loswerden, die immer noch die Geldbörse dermaßen fest umklammerte, dass ich nicht nur den Hauspsychologen, sondern auch einen Autohaus-Chiropraktiker benötigte, der mich aus dem Klammergriff befreien würde.

Immer noch rasten meine Gedanken um all die Aufzählungen der Reparaturen und Wartungen, eine Liste, die so lang war, dass ich sicherlich in der Zwischenzeit Leo Tolstois Mammutwerk „Krieg und Frieden“ und nebenbei ein Arztstudium hätte anfangen können. Doch Fakten blieben Fakten. Der Diesel war so angeschlagen, wie es danach mein Konto sein würde, dachte ich und stand dann, von einem Moment auf den anderen, vor dem besagten Leihwagen.

„Ist ganz einfach, reinsetzen und los düsen“, prahlte der Werkstatt-Gelderpresser von Treuekunden wie ich es war. Wortlos und mit einem breiten Grinsen, das ich zuletzt von Joker in Batman gesehen hatte, verschwand der Autohaus-Geldeintreiber.

Ok. Kann ja nicht so schwer sein, dachte ich.So, Türe auf, einsteigen und losfahren…, aber was war das? Und was hatte der von mir sehr geschätzte Ex-Meister meines Ex-Vertrauens mir da überhaupt in die Hand gedrückt? Das war doch kein Schlüssel, das war eine was...? Eine Checkkarte? Wollte er wohl den Schaden begrenzen und hat mir seine eigene Kreditkarte gegeben oder was sollte das? Denn losfahren war nicht. Der Wagen hatte kein Zündschloss und auch nichts Erkennbares, wie man ihn starten konnte. Noch bevor bei mir eine zerebrale Systemüberhitzung eintrat, stieg ich kühl und überlegt, wie es nun mal mir zu eigen war, aus. Auch wenn mein Puls raste. Sanft und äußerst beherrscht schloss ich die Tür des Leihwagens. Doch meine Absichten, einem gewissen Leihwagen-Meister an den Kragen zu gehen, die blieben kurioserweise bestehen. Dort hinten stand er mit einem weiteren Kunden, dem er wahrscheinlich die gleiche traumatische Geschichte erzählen würde. Unwirsch unterbrach ich ihn.

„Ich weiß nicht, was Sie mir da irrtümlich in die Hand gedrückt haben, aber ich benötige normalerweise für ein Auto auch einen Schlüssel, der zum Zündschloss passt.“

„Ach so,“ lachend und prustend, vermutlich über seinen eigenen Fehler, hob er die Hand verschwörerisch an den Mund und flüsterte tatsächlich: „Mein Fehler! Denn das ist ein Elektroauto.“

Kurz wollte ich aufschreien, ich würde alles tun, ihm jede Summe bezahlen und auch seine komischen Scherze ertragen, nur bitte, bitte kein elektrisch betriebenes Auto. So unmenschlich kann doch niemand sein. Doch auch hier blieb ich besonnen und hörte mich selbst mit rauer Stimme sprechen.

„Und wie startet man so ein Auto, das nirgendwo einen, sagen wir mal, erkennbaren Starter hat?“

Nun schon etwas ungehaltener, aber die Haltung bewahrend, begleitete mich der Schein-Meister zu dem, was eine Ähnlichkeit mit einem Auto haben sollte, sich aber Elektro-Auto nannte.

„Schauen Sie. Reinsetzen. Bremse treten und hier kurz den Knopf drücken. Fertig. Läuft. Hören Sie?“

„Äh, wie, was läuft und was sollte ich hören?“

Es war, als schaltete sich seine Laune dann doch etwas kaskadenförmig in Richtung abwärts.

„Nichts hören Sie. Ist ja auch ein E-l-e-k-t-r-o-a-u-t-o!“

Die Buchstaben dehnte er dabei so stark, dass ich schon Angst hatte, sie würden wie meine strapazierten Nerven einfach zerreißen.

„So, probieren Sie selbst. Glauben Sie mir, das wird ein ganz anderes Fahrgefühl, als das, was Sie bisher kennengelernt haben. Probieren Sie einfach alles aus, wird schon schiefgehen. So, leider habe ich noch weitere Kunden, ich wünsche Ihnen alles Gute und – wir rufen Sie – selbstverständlich – an, dann können Sie sich immer noch entscheiden, was wir mit Ihrem Wagen machen und wie es weitergehen soll.“

Weg war er. Und der war schneller verschwunden, als der Sprinter Usain Bolt laufen konnte. Und das war mir gleichzeitig genauso unheimlich wie das eigenartige lautlose Gefährt, in dem ich nun saß und dem ich überhaupt nicht traute. Nicht im Geringsten. Und erst recht keinem Elektroauto. Wie sich der Name schon anhört. Da ist doch wirklich jede Anmut und was mit Auto verbunden ist dahin. Ist doch wahr!

Und nun „schwuppdiwupp“ saß ich in einem dieser neuen Elektrofahrzeuge. Über die ich, wie alle an unserem Stammtisch, immer so herzhaft gelacht habe. Ich höre noch Karls Stimme, mein Stammtischbruder aus unserer Skatrunde, die jeden Mittwochabend stattfindet: „Was haben Durchfall und ein E-Auto gemeinsam?“

Er schaut voller Erwartung in unsere Gesichter, dann prustet er los und das Bierglas vor ihm bebt gefährlich – „die Angst..., die Angst...es nicht mehr nach Hause zu schaffen...!“

Wir kriegen uns alle nicht mehr ein vor Lachen. E-Auto. Witzig. Wer braucht denn so etwas? Das ist doch kein Auto. Also wirklich. Und wie lange muss so eine Kabeltrommel beim Fahren denn sein, damit immer Strom in den Akku fließt...? Also ich fahr niemals E-Auto. Nur über meine Leiche, hatte ich damals noch deutlich in der Runde geäußert. Und als Herbert noch eine alte kleine AA-Batterie aus der Tasche zauberte und von Reichweitenverlängerung sprach, da war der Abend gerettet. Das Elektroauto und Skatabende. Was gibt es Besseres, als die gute Laune zu heben? Denn Lachen kann so gesund sein. Und so ein Auto, das ist zum Schreien.

Ja. Tatsächlich war es zum Schreien. Und der Schrei jetzt gerade kam von mir, der mich trotzdem erschrocken zusammenfahren ließ. Aber nicht im Positiven. Dass ausgerechnet ich, ein alter eingefahrener Diesel-Petrol-Head, einmal in einem solchen mit einem elektrischen Nähmaschinenantrieb ausgestatteten Gefährt sitze, betrachtete ich zu diesem Zeitpunkt als Tiefpunkt meiner ehemaligen, bis dahin so gefestigten Autofahrerkarriere. Die nun übermäßig stark ins Wanken geraten sollte?

Elektroauto. Ja, nee. Is' klar. Dem Werkstattmeister fehlen wohl selbst ein paar Wicklungen auf der Spule.

Doch jetzt zurück zu diesem E-Auto. So, was musste ich nochmal tun? Ich schaue mir die Wahlhebel an, da stand was von „D“, was ich von meinem Automatik ja schon kannte. Das war ein gutes Zeichen. Aber die Zweifel blieben, denn ich hörte immer noch nichts. Und der Wagen sollte wirklich an sein? Als ich Gas gab – oder sollte ich vielmehr Strom geben, sagen? – machte das Teil einen solchen brachialen Satz nach vorne, dass im Rückspiegel selbst der getunte M3 weit zurückblieb. Verdammt. Was war das denn?

Ich versuchte zu ergründen, was hier los war. So unscheinbar das lautlose E-Gefährt unter meinem Hintern war, das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Schnell fuhr ich in die nächste Parkbucht, suchte nach einem Hebel, um die Fronthaube zu öffnen. Als ich ihn nach einer Weile fand, entriegelte ich ihn, öffnete die Motorhaube oder vielmehr den Frunk (eine Kombination aus Kofferraum und Trunk, eine Ablage für Allerlei) in der Hoffnung, einen potenten 12-Zylinder zu finden, der dann des Rätsels Lösung gewesen wäre. Doch...da war gar nix. Außer vielen Kabeln, undefinierten Aggregaten, einigen Plastikkästen.

---ENDE DER LESEPROBE---