Geschichten und Geschichte an der Mulde mit den Flussperlmuscheln Milda und Mulda - Edeltraut Schlange - E-Book

Geschichten und Geschichte an der Mulde mit den Flussperlmuscheln Milda und Mulda E-Book

Edeltraut Schlange

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Beschreibung

Die Erzählerin und der Zeichner wuchsen rechts und links der Mulde auf. Mit ihren Illustrationen und kleinen Geschichten begleiten sie mit »Milda« und »Mulda« die lange Geschichte ihres Heimatflusses. Nun hoffen sie auf ein kleines Wunder, die Wiederkehr der Flussperlmuscheln in der Mulde.

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Seitenzahl: 48

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Edeltraut Schlange

GESCHICHTEN UND GESCHICHTE AN DER MULDEmit den Flussperlmuscheln Milda und Mulda

mit Illustrationen von Ullrich Kaluba

Engelsdorfer VerlagLeipzig2019

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Copyright (2019) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte bei der Autorin

Illustrationen © Ullrich Kaluba

Hunderwasser-Texte © 2019 Hundertwasser Archiv, Wien

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Die Natur ermöglichte uns Menschen unsere einzigartige Geschichte, doch

wann verlor sich ihre Dankbarkeit,

wann begann der Eigennutz,

wo ist dessen Grenze,

warum werden Warnungen ignoriert und die Warner verachtet,

wann kommt die Einsicht,

wann die Umkehr,

und was, wenn nicht?

(Edeltraut Schlange)

„Wir müssen einen Friedensvertrag mit der Natur anstreben, der einzig schöpferischen übergeordneten Macht, von der der Mensch abhängig ist …“

Friedensreich Hundertwasser

Dank

Wir danken besonders Uta Moltrecht. Sie hat uns zur Herausgabe dieses Büchleins ermutigt und dabei tatkräftig geholfen.

Der gleiche Dank gilt unserer fleißigen Korrekturleserin Gabi Kirsten.

Christian Schwela vom Technischen Halloren- und Salinemuseum Halle/Saale danken wir für die fachkundige Beratung zur Salzherstellung.

Dem Archiv-Office aus Wien, namentlich Herrn Harel und seiner Mitarbeiterin Frau Truppe danken wir für die Freigabe der Zitate von Friedensreich Hundertwasser.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

An der Mulde nach der letzten Eiszeit

Ein Paradies mit Tieren und Pflanzen entsteht

Flussperlmuscheln leben in der Mulde

Milda und Mulda bei den Jägern, Sammlern und Fischern der Mittelsteinzeit

Jäger, Sammler und Fischer durchstreifen das Muldengebiet

Milda und Mulda werden Amulette

Milda und Mulda bei Ackerbauern und Viehzüchtern der Jungsteinzeit

Milda und Mulda bei Ackerbauern und Viehzüchtern

Milda und Mulda begegnen den Bronzegießern und Salzhändlern in der Bronzezeit

Die Menschen lernen mit Metall umzugehen

Milda und Mulda bei den Germanen

Unruhige Zeiten für Milda und Mulda in einem Dorf an der Mulde

Milda und Mulda bei den Slawen

Bald zogen auch neue Siedler aus dem Frankenreich in das Muldengebiet

Milda und Mulda im 18. Jahrhundert

Milda und Mulda fahren mit der Postkutsche zur Leipziger Messe und zum sächsischen Königshof

Milda und Mulda in unsere Zeit

Die letzten Abenteuer von Milda und Mulda enden in Grimma

Die Flussperlmuschel (Magaritifera margaritifera)

Großmuscheln in unseren Flüssen, Seen und Teichen

Schutz der letzten Flussperlmuscheln in Sachsen

Der Friedensvertrag mit der Natur von Friedensreich Hundertwasser

An der Mulde nach der letzten Eiszeit

Ein Paradies mit Tieren und Pflanzen entstehtFlussperlmuscheln leben in der Mulde

Als im fernen Norden und auch in unserem Gebiet die Eisberge schmolzen, füllten sich die leeren Meeresbecken des Atlantiks sowie der Nord- und Ostsee wieder mit Wasser. Wasser, welches zuvor fest zu Eisbergen gefroren war. Nun bahnten sich alle Flüsse Mitteleuropas ihr heutiges Flussbett und strömten zu Nord- und Ostsee oder in den Atlantik.

Auch unsere Mulde schlängelt sich seitdem, aus 2 Quellflüssen vom Erzgebirge kommend, in großen Windungen der Elbe entgegen, um sich dann in der Nordsee zu verlieren. Sie tieft sich nicht mehr ein, aber jedes Frühjahr hat sie nach der Schneeschmelze Hochwasser. Dann bringt sie viele Steine und Geröll aus dem Erzgebirge mit. Das alles setzt sie entweder ab und bildet Flachufer und Sandbänke oder sie schleift mit Wucht die Ufer ab und lässt so Steilufer entstehen. Auf diese Weise verändert sich ständig das Bild der Muldenlandschaft.

Als es noch kälter war, gab es an den Ufern nur Grassteppen, auf denen Herden von Mammut und Moschusochsen weideten. Später gab es große Herden von Wildpferden. Und als die ersten Menschen hierher kamen, zogen sie den Herden hinterher. Es waren Jäger und Sammler, die vom Fleisch dieser Herdentiere lebten sowie von Pflanzen, Pflanzenwurzeln, Beeren und Nüssen.

Als das Klima sich etwas erwärmte, konnten diese Menschen ihre Lagerplätze für längere Zeit an einem Ort aufschlagen. Am Muldenufer wuchsen die essbaren Pflanzen üppiger und am sonnigen Waldrand konnte man Beeren und Nüsse ernten.

Im klaren Wasser der Mulde gab es viele Fischarten, Krebse, Schildkröten und große Flussmuscheln. Rechts und links der Mulde wuchs ein dichter Urwald mit zahlreichen Tierarten, die man mit viel Geschick jagen oder mit Fallen fangen konnte. Doch am leichtesten war das Fischen. Deshalb wurden aus Jägern und Sammlern auch Fischer.

Zu dieser Zeit an einem schönen Sommertag machte sich Margarita, die Flussperlmuschel, zu ihrer Hochzeitsreise auf den Weg. Sie begab sich in einen klaren, kiesigen, von Laubbäumen beschatteten Bach. Dort traf sie ihren Bräutigam, der seine Samen ins Wasser entließ. Die Samen nahm Margarita zur Befruchtung der Eizellen in ihren Kiemen auf und bis zum Sommerende wuchsen in ihren Kiementaschen Millionen Kinder heran, die Glochidien. Margarita entließ sie in das fließende Wasser des klaren Baches.

Weil sich die Kleinen noch nicht allein ernähren konnten, mussten sie schnell eine Amme finden, denn es gab viele Wassertierchen, die nur auf diese kleinen Larven lauerten, um sie zu fressen. Nur die Bachforelle Selma stellte sich als Amme zur Verfügung und nahm die Schnellsten in ihren Kiemen auf. Milda und Mulda hatten es mit einigen anderen Geschwisterchen geschafft, sich fix in das Maul von Selma zu retten. Gut behütet und genährt mit Selmas Blut, wuchsen sie 10 Monate lang zu klitzekleinen Muscheln heran. Doch dann mussten sie selbst für sich sorgen.

Erst einmal versteckten sie sich im Kiesbett des klaren Baches und beobachteten ihre neue Umgebung. Zehn Jahre lang rührten sie sich nicht von der Stelle. Es schien ihnen nicht langweilig zu sein. Viele kleine Tierchen und Fische tummelten sich im Bach. Bakterien und Pflanzenreste schwammen ihnen direkt ins Maul. Und so wuchsen sie heran und begaben sich schließlich an die Bachoberfläche, um mit der munteren Strömung in die Mulde zu schwimmen.