Gewalt und Poesie - Jess Tartas - E-Book

Gewalt und Poesie E-Book

Jess Tartas

0,0

Beschreibung

Die Diskussion um explizite Gewalt in ästhetischen Darstellungen kennt man vor allem als eine sehr emotional geführte zwischen Eltern und Kindern oder Pädagog*innen und Schüler*innen. Seit Beginn des Gaming-Zeitalters markiert sie eine der härtesten Fronten zwischen Erwachsenen und Minderjährigen. Weitgehend unverbunden damit wird künstlerisch dargestellte Gewalt philosophisch innerhalb der Ästhetik des Erhabenen diskutiert. Mit der Erfahrungsrealität von Millionen Menschen, die ästhetisierte Gewalt konsumieren und in manchen Fällen auch produzieren, hat beides wenig zu tun. »Gewalt und Poesie« macht in der Zwischenwelt des Gewaltgenusses ein kleines Versuchslabor auf: Zwei befreundete Erwachsene, ein Horrorcore-Rapper und eine Dichterin, setzen sich dialogisch mit ihrem persönlichen Blick auf Konsum und Produktion ästhetisierter Gewalt auseinander. Es geht dabei nicht um das ob, sondern um das wie. Wie muss ästhetisierte Gewalt gestaltet sein, damit sie nicht unerträglich, sondern individuell goutierbar, reizvoll, unterhaltsam ist?

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 123

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



GENERATOR DAS KOMMENDE DENKEN

Inhalt

Vorwort

Das Schicksal der Vögel, in Stein zu enden

Nicht warum, sondern wie

Sprache und Gewalt

Bubbles

Herzstück, ein Abgesang

Danksagung

VORWORT

Dieses Buch ist keine wissenschaftliche Monografie, sondern ein literarischer Dialog zwischen den befreundeten Künstler*innen Jess Tartas und Schwartz.

Es ist auch ein Gedenken an eine Zeit, Atmosphäre, Kultur, Literatur, Kommunikation, ein Lernen und Leben miteinander, das in seinen besten Momenten wirklich Vorbild für eine partizipative globale Gesellschaft hätte werden können. Twitter, das war für sehr viele Menschen jahrelang »die Welt« oder zumindest eine sehr attraktive Erweiterung ihres Lebensraums. Auf Twitter erlebte man täglich, wenn nicht stündlich, die Freuden ungesuchter Erkenntnis, aber auch das Zusammenfinden von Menschen, die anderswo aufgrund von sozialen Konventionen aneinander vorbeigesehen hätten. Nur in der anderen Realität von Twitter konnten sich eine Dichterin wie Jess Tartas und ein Horrorcore-Rapper wie Schwartz auf Augenhöhe begegnen und einander wirklich sehen. Nur in der anderen Realität von Twitter konnte eine Verlegerin wie ich neue literarische Bewegungen instantan beobachten, verlegen und mitprägen. Twitter war vieles, unter anderem eine poetische Galaxie.

CUT, aua.

Twitter war die absolute Hölle. Nirgendwo wurde man übler belehrt, beschimpft, beleidigt, belästigt, bedroht. Menschliche Trolle und böse Bots hielten wichtige Stimmen bzw. die Menschen dahinter über Jahre hinweg von der wirksamen Arbeit ab, raubten ihnen absurd viel Lebenszeit und oft auch Gesundheit. Du musst ja nichts ins Internet schreiben, lautete der gutgemeinte Rat twitterferner Menschen, es hörte sich an wie: Du musst ja nicht existieren.

Bitte den Verfall der Plattform nicht romantisieren. Ja, Elon Musk ist ein Cyber Gothic Villain, aber als Raum für das gute digitale Leben war Twitter längst tot, als es von ihm ausgeixt wurde. Die User*innen selbst hatten ihre Lieblingsplattform zerstört, eigenhändig, Klick für Klick, indem sie immer mehr skandalisierende Aufregungsinhalte teilten, statt digitale Kultur und Gesellschaft positiv weiterzuentwickeln – ein Zeitlupen-Höllensturz über ein paar impulsive Jahre hinweg. Mein Twittergefühl war schon vor 2022 »Ich sollte längst weg sein« gewesen. Die Übernahme von Musk wirkte dann wie Jack Nicholson, der in The Shining die Axt in die Tür haut, plötzlich war alles ganz einfach: LAAAAAUUUUUUF!, egal, was danach kommen wird, LAAAAAUUUUUUF!

CUT, aua.

Stichwort »Höllensturz«. Die Vorgeschichte zu diesem Buch ist ziemlich spektakulär. Schwartz und ich lernten uns 2019 auf Twitter kennen, als ich auf einem Lyrikkongress in Frankfurt ein Panel zu Sprache und Gewalt moderierte. An einer Stelle drückte ich meine Verwunderung darüber aus, dass bei einem solchen Thema und an diesem Ort kein Rapper mit auf der Bühne sitzen würde. Vorausschauend wies ich ausdrücklich darauf hin, dass ich nun aber keinesfalls über die lyrische Qualität konkreter Rap-Songs und das künstlerische Vermögen einzelner Rapper diskutieren wollte, dafür sei ich keine Expertin. Ich wollte nur anregen, mitzudenken, dass eine Möglichkeit, die Jugend für die Lyrik zu gewinnen – eine vieldiskutierte Aufgabenstellung auf dem Kongress –, auch darin bestehen könnte, den eigenen Blick zu weiten, schließlich seien da draußen Millionen Jugendliche, die Rap-Lyrics wie Gedichte aufsagen konnten und dies auch oft und gern taten.

Es ging ziemlich nach hinten los. Die Dichter und Wissenschaftler auf dem Panel fingen an, von ihren Lieblingsrappern zu schwärmen bzw. Durs Grünbein befand kritisch, dass Bushido früher besser gewesen sei. Einmal offen, ließ sich diese Büchse der Pandora nicht wieder zudrücken. Mein Punkt mit den Jugendlichen wurde gar nicht diskutiert, das hatte wohl niemand mitbekommen. Auch nicht die Festivalleiterin, die richtig sauer auf mich war und befand, ich würde mich bei diesen Rappern anbiedern, ob ich nicht wüsste, dass Rap sehr kommerziell sei. Es war, gemessen an dieser Reaktion, vermutlich meine aus Auftraggeber*innensicht schlechteste Moderation ever, aber sie hat bei mir und auf Umwegen noch bei vielen anderen eine Menge Gedanken und Gespräche ausgelöst.

Schwartz schrieb mir direkt im Anschluss eine DM und dankte mir.

Ich fand das nett und konnte auch gerade etwas Freundlichkeit gebrauchen, weil Durs Grünbein in der Diskussion noch in einem Nebensatz Twitter, meine Hauptarbeitssphäre zu jener Zeit, lachend als »Plappermedium« bezeichnet hatte. Klar, als Moderatorin muss man wissen, wen man moderiert, und als Panelgast wird man nicht dafür bezahlt, zu wissen, wer die moderierende Person ist.

Aber liegt nicht auch eine Form von struktureller Gewalt darin, Moderator*innen als reine Funktion zu verstehen, über die man gar nichts wissen muss?

Danach diskutierten Schwartz und ich im Chat ein paar Tage lang unsere Vorstellungen von ästhetisierter Gewalt und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert hatten. Ich war angenehm überrascht, dass er, ohne auf meiner feministischen Linie zu sein, ganz klar ein zugewandter Typ war, bereit, dazuzulernen und an sich zu arbeiten.

So jemanden behalte ich als potenziellen Autor im Hinterkopf.

Irgendwann begegne ich der Person dann wieder und habe vielleicht in dem Moment eine Idee, was wir für ein Buch machen könnten.

2021 lud ich Schwartz zur jährlichen Frohmann Garty Party ein, eine Mischung aus privatem Geburtstags- und Verlagsfest. Das Signature-Getränk bei dieser Veranstaltung ist die »Böse Bowle«, die aus Wodka, Sekt und Erdbeeren besteht. Viele Jahre lang gab es nie Probleme mit der Bowle, aber dann kam Schwartz. Okay, es muss ihn schon einigen Mut gekostet haben, überhaupt zu kommen. Er wusste ja, was er früher für misogyne Lyrics verzapft hatte, da würde ich mich an seiner Stelle auch ein bisschen mulmig fühlen, wenn ich gleich mindestens einem Dutzend Netzfeminist*innen begegne.

Der Zufall wollte es, dass Schwartz und Sibel Schick beide zu früh erschienen und von mir draußen an einem Tisch platziert wurden.

Ich stellte sie einander vor: »Raphael, Sibel … Sibel, Raphael« und witzelte: »Vielleicht habt ihr euch ja auf Twitter geblockt.«

Sibel fragte: »Wie heißt du denn auf Twitter?«

»Schwartz.«

»Ja, dich habe ich wirklich geblockt.«

Okay, das hat den sozialen Druck auf Schwartz vielleicht noch etwas erhöht, und seine dunkle Sonnenbrille mag noch etwas dunkler geworden sein. Jedenfalls ballerte er sich in diesem Moment, also vor Beginn der Party, das erste Glas Bowle rein, und nach allem, was man weiß, noch sehr viele weitere. Irgendwann versuchte er, von seinem Sitzplatz am geleerten Bowlekübel aufzustehen, wankte kurz, fiel dann nach hinten um, mit dem Kopf aufs Steinpflaster und lag bewusstlos und aus einer Platzwunde blutend am Boden.

Mein Mann kümmerte sich um ihn, bis er wieder aufwachte, der Krankenwagen kam, und die Party war für Schwartz vorbei.

Ein Verlegerkollege traf in diesem Moment ein und sagte: »Ich komme auf die Party von Christiane Frohmann und Schwartz wird mit dem Krankenwagen weggefahren, jetzt schon Legende.« Hinter ihm tauchten meine Söhne auf: »Wie, Mama, was, im Ernst, Schwartz war hier und ist jetzt im Krankenhaus?« Damit begann mein Double-bind. Klar, war das eine »gute« Geschichte, die wohl niemand, der da war, jemals vergessen wird. Aber es ist auch eine Horrorgeschichte von einer Person, die sich in einer sozial überfordernden Situation mit Alkohol abgeschossen hat. Für mich persönlich überwiegt die zweite Lesart, lang und breit entrollt hat sich aber natürlich die erste Version, die romantisierte Bearbeitung der Ereignisse.

CUT, aua.

Mein Vater ist an einer Leberzirrhose gestorben. Die Toten werden miterzählt, aber nicht in jenen Versionen der Geschichte, in denen Schreckliches romantisiert wird, bis es alle hören wollen. – Jess aber kann etwas Besonderes, sie erzählt diese leisen Geschichten, in denen das Leiden nicht verstellt wird, so, dass alle sie hören wollen.

Wie kam Jess ins Spiel? Ich habe keine Erinnerung mehr daran, wann und wo ich Jess zuerst wahrgenommen habe. Das ist ein sehr gutes Zeichen, denn Menschen, mit denen ich digital sehr viel anfangen kann, faden, fließen, gleiten mir immer unmerklich von den Rändern ins Gesichtsfeld und sind dann wie schon immer da gewesen. Das setzt sich auch bei physischen Begegnungen fort. Jess fühlte sich sofort richtig an bei mir zuhause und ihre nahen Menschen auch.

Im Sommer dieses Jahres, spätabends bei Kerzenlicht, hatten wir eine Vorablesung aus Gewalt und Poesie bei uns im Garten. Auch meine Söhne waren gekommen, aus dem einzigen Grund, dass sie Schwartz zuhören wollten. Das taten sie und fanden es gut. Sie hörten aber auch Jess zu, und ich konnte sehen, wie es sie berührte.

CUT.

Ein Jahr zurückscrollen zur Garty Party 2022. Schwartz saß wieder da, dieses Mal eher Raphael, neben ihm Jess und ihr Mann Morton. Der Moment, in dem mir ein Buch einfällt, war gekommen. Ich erzählte ihnen von der Themenidee und gab ihnen Carte blanche. Habe ich sie überhaupt gefragt, ob sie wollen? Ich hoffe, ja. Den Rest der Geschichte sollen sie selbst erzählen.

Knapp dreißig Jahre zurückscrollen. Spätabends vor einem Kino in Berlin-Schöneberg im Schnee wurde ich von meinem damaligen Freund angeschrien. Er konnte nicht fassen, dass ich dieses nie dagewesene Ausmaß an expliziter Gewalt, das wir gerade auf der Leinwand gesehen hatten, ästhetisch gerechtfertigt fand. Ich dachte nur, er checkt es einfach nicht und lenkte nicht ein. Am Ende schnappte er wirklich buchstäblich nach Luft und stieß hervor:

»Also, dann kann ich dich nur noch barbarisch nennen.«

Es war das erste Mal, dass ich so einen kommunikativen Kurzschluss, der in maßlose, gewaltvolle Zuschreibungen mündet, miterlebte,– wer nennt denn bitte seine Freundin »barbarisch«, weil sie einen Film anders einordnet? Da steckt doch mehr und Tieferes dahinter.

Und warum fällt mir jetzt gerade ein, dass derselbe Freund das Foto auf meiner Monatskarte für die Pariser Metro supercringe mit den Worten »Meine süße kleine Maus aus der Banlieu« kommentierte? Es fällt mir ein, weil ich erst heute, mit solidem Wissen über Sexismus und Klassismus, verstehe, was damals abging: Wer romantisierend ins Armenviertel projiziert worden ist, kommt natürlich beim ersten Stress als Barbarin rausspaziert. Man weiß ja, wie die da sind. Anders.

Ja, seine Eltern hatten Geld, meine nicht, aber dafür habe ich Pulp Fiction gecheckt

Ungefähr 25 Jahre vorscrollen. Seit einigen Jahren sehe ich mir bewusst keine Filme und Serien mit ausufernder expliziter Gewalt mehr an. Ich hatte irgendwann den Punkt erreicht, wo ich keinen einzigen zerknackenden Zombieschädel mehr ertragen konnte. Es war eine Mischung aus Überdruss- und Selbstekel. Ich fand grelle Gewalt ästhetisch ausgelutscht und langweilig, und ich empfand es als ekelhaft, dass ich im Laufe der Zeit durch Gewöhnung gegenüber Horrordarstellungen abgestumpft war. Mir war klar, dass dieses ewige Sichzudröhnen mit Horroreffekten als eine Art Emotions-Eskapismus gedient hatte, und ich wollte mir jetzt bewusst wieder das volle Ausmaß an Empathie antrainieren und zumuten.

Hinsehen, wo Menschen leiden, ist gleichzeitig das Schmerzvollste und das Minimum. Für mich haben sich Ästhetik und Ethik verbunden, aber das wäre Stoff für ein eigenes Buch.

Natürlich bin ich nicht ganz konsequent mit dem Gewaltkonsumverzicht, aber die Abstumpfung ist trotzdem weg. Beim nächsten knackenden Schädel wird es mir übel werden. Klingt weird, aber das ist ein schöner Gedanke.

Christiane Frohmann

Berlin, im Dezember 2023

GEWALT UND POESIE

Ein literarischer Dialog

Jess

VORSEHUNG

Zu lieben ist immer wieder das Mutigste, das ich tun kann, denn mit meiner Hingabe begehe ich Selbst-Mord. Mein Herz gehört mir nicht mehr allein; Stücke von ihm habe ich anderen eingepflanzt. Der in meiner Brust verbliebene Rest ist bereit für alles, was geschieht, aber durch offene Herzen zieht manchmal der heftigste Wind.

Das Leichteste, das ich je tat, war es, den Stecker zu ziehen. Ihr wisst schon, zu bestimmen, dass jemand sterben darf. Die Entscheidung traf ich nicht für mich, sondern für einen Menschen, von dem ich wusste, dass er sterben wollte. In dem Moment habe ich gespürt, wie selbstlos ich sein kann. Und wie wenig Kraft es am Ende wirklich braucht, die eigenen Ängste für andere zu ignorieren, wenn es um Leben und Tod geht.

Ich begehe Selbst-Mord, indem ich schreibe und euch meine Texte zur Verfügung stelle. Sobald ich etwas von mir teile und nicht mehr für mich behalte, dürft ihr damit machen, was ihr wollt. Ihr könnt meine Texte lesen, sie essen, zu ihnen masturbieren, euch verknallen, sie traurig oder peinlich finden. Sobald meine Texte in euren Köpfen sind, gehören sie mir nicht mehr.

Dennoch glaube ich nicht an den Tod der Autorin, ganz im Gegenteil. Ich glaube, dass der Tod der Schreibenden überholt ist.

Ich glaube daran, für immer mit all dem hier verknüpft zu sein, aber dass die Bilder, die ihr nun seht, ganz allein eure sind. Ich glaube daran, über Text und Kunst echte Verbindungen herzustellen, obwohl wir uns nicht einmal gegenüberstehen. Ich denke, das ist Magie.

Als Christiane Frohmann im Sommer 2022 Raffi und mich fragte, ob wir ein Buch über Gewalt und Poesie für ihren Verlag schreiben möchten, sagten wir ohne zu zögern zu. Es war sofort plausibel.

Während sich in Raffis Kunst die Gewalt zumeist vordergründig im Auf-die-Fresse-Stil vollzieht, steckt sie in meinen Texten im Dazwischen. Ihr müsst euch also trauen und spüren.

Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr beim Lesen genauso leidet wie ich beim Schreiben. Ich hoffe, dass ihr euch schneller von meinen Texten erholt als ich mich vom Erleben mancher meiner Geschichten. Autofiktion ist das, was meine Texte ausmacht. Von einigen wurde das Genre belächelt, oder wird es vielleicht noch immer, keine Ahnung, ich bekomme viele Menschen zum Glück nur noch am Rande mit. Dennoch wird autofiktionales Schreiben von den Mutigsten weiterhin radikal betrieben. Ich danke allen, die mich immer wieder an ihren Geschichten teilhaben lassen. Manchen danke ich im hier und heute, anderen in der nächsten Séance.

Dieses Buch ist entstanden durch ein Ausloten und Freischreiben meiner aktuellen individuellen Grenzen. Und es war ein großer Spaß.

Die Playlist zu meinen Texten

Resetless Beats – Muay Thai WSS Intro Wai Kru & Ram Muay

Suede – Dead Bird

Kælan Mikla – Sólstöður

Vive la Fête – Noir Désir

Motionless in White – Masterpiece

Kiki Rockwell – Burn Your Village

Amyl and The Sniffers – Knifey

Slipknot – Psychosocial

HIM – When Love and Death Embrace

SCHWARTZ

VORGESCHICHTE

Als Frau Frohmann im Sommer 2022 bei ihrer Garty Party auf Jess und mich zukam und sagte, sie würde sich wünschen, dass wir beide als Team ein Buch zum Thema Gewalt und Poesie machen, war ich dreierlei: völlig perplex, zutiefst geehrt und ein bisschen panisch.

Perplex, weil ich nie damit gerechnet hätte, dass eine feministische Verlegerin – egal, wie gut Frau Frohmann und ich uns privat verstehen – mal mit so einer Aufforderung an mich herantreten würde.

Geehrt, weil Frau Frohmann ihre Entscheidung mit einer chiastischen Punchline der Extraklasse begründete, als sie sagte »Du, Raffi, machst dieses brutale Zeug, und darunter schimmert immer so eine tiefsitzende Zartheit durch; und bei dir, Jess, ist es genau umgekehrt.« Ich glaube, schöner kann man Jess’ und meine so ähnlichen wie unterschiedlichen Arbeiten nicht zusammenfassen.

Und panisch, weil ich nun vor der Herausforderung stand, gemeinsam mit Jess Tartas, einer außerordentlich talentierten und fähigen Schriftstellerin, ein Buch zu schreiben.